Langzeit-Erfahrungen mit Kassettenband im Vergleich
#1
Im Thread "Die Cassette im Jahr 2023" hatten wir es kurz von den Langzeiteigenschaften von Kassetten.
Ich habe hier mal meine Erfahrungen festgehalten - da ich grossmehrheitlich Typ II verwende, beziehe ich mich nachstehend ausschliesslich auf diese.


- Meine Erfahrungen mit Typ II-Bändern von TDK sind eigentlich recht gut. V.a. bei den älteren Exemplaren so bis etwa Ende der 80er-Jahre hatte ich nur ganz selten ein Exemplar darunter, das nicht mehr gut ist. Bei den neueren Exemplaren scheint es mir auch etwas an den nicht mehr ganz so präzise verarbeiteten Gehäusen zu liegen. Aber auch da habe ich unter dem Strich eigentlich eine prima Bilanz.

- Bei Maxell ist das Bild etwas durchzogener: Die alten UD-XLII aus den späten 70er-Jahren halten sich ziemlich gut (nur leichter Pegelverlust). Wenn hier ein Exemplar nicht mehr so gut performt scheint mir das eher auf die Lagerung/den Verwendungszweck zurückzuführen sein Optisch sieht man das diesen unglaublich robusten und langlebigen Gehäusen halt nicht an. Bei den folgenden XLII-S hingegen - also jenen mit den goldenen Etiketten - ist die Quote von Bändern mit für FeCo relativ hohem Pegelverlust bei mir doch auffallend. Die Bänder sind zwar meistens noch brauchbar, aber nicht mehr so überzeugend - für gute Aufnahmen nehme ich sie nicht mehr. Übrigens fällt mir diese Tendenz vermehrt auch bei den schwarzen XLII-S mit der Super Epitaxial-Formel auf. Null Probleme machen dagegen XLII-S mit dem Black-Magnetite-Band - egal ob das anfänglich schwarze oder das spätere dunkelgraue Gehäuse. Wohl weniger anfällig bei den Exptaxial-Bändern sind die Einschicht XLII. Mit dem Ovalfenstervariante ist die Ausfallquote bei mir bisher sogar null, bei den älteren Modellen mit dem Glanzetikett etwas grösser.

- Bemerkenswert gut haten sich zumindest gemäss meiner Beobachtung die Bänder von Fuji, die man oft etwas weniger auf dem Radar hat: Fuji FR, FR-II Super (schwarze und transparente Gehäuse), GT II-Super (alle Varianten), JP-II, JP IIx, JP II Pro, K2 und Z II waren bei mir stets tadellos. Bei der KZ ist leider das Gehäuse nicht mehr so sauber verarbeitet wie bei den älteren Modellen. Probleme machten bei mir bislang einzig die DR II (Pegelverlust, unsauber verarbeitetes Gehäuse).

- Auch mit Sony ist bei mir die Ausfallquote bislang gleich null - von der alten CD-Alpha aus den späten 70ern bis hin zu den allerletzten UX-S aus Mexiko hatte ich nie Probleme (wobei mir natürlich klar ist, dass man bei den mexikanischen Sony-Kassetten ganz genau hinschauen muss wegen dem da teilweise eingespulten berüchtigten Tonkopffresser-Band von Aurex).

- Unauffällig sind bei mir die Denon-Bänder ab etwa der zweiten Hälfte der 80er-Jahre. Bei älteren Exemplaren hatte ich bislang dagegen nur Reinfälle in Form von Exemplaren mit starkem Pegelverlust und auch Drop-Outs.

- Relativ oft Schwierigkeiten machen bei mir inzwischen THAT'S. Von der EM und der EM-X hatte ich noch kein einziges Exemplar erwischt, das sich auf beiden Kanälen noch gleichmässig gut bespielen lässt. Die VX im schwarzen Gehäuse mit dem Dreiecksfenster ist besser, aber auch hier habe ich inzwischen Exemplare mit nachlassendem Pegel.

- Bei Memorex (und zwar die Originalbänder ab den 70er-Jahren) ist es bei mir bei den blauen Gehäusen so, dass hier die Bänder seitlich auffallend oft verknittert sind. Ist bei mir bei mehreren Exemplaren aus unterschiedlichen Quellen der Fall. Entsprechend lassen sie sich auch nicht mehr so gut bespielen. Bei den schwarzen Gehäusen hingegen habe ich bislang keine Probleme gehabt. Allerdings sehe ich den breiten Andruckfilz als Negativpunkt. Die High Bias-Bänder an sich sind erstaunlich alterungsresistent. Chrom Bias habe ich nur ein Exemplar, das aber funktioniert auch noch gut.

- Auch wenn sie nicht die besten Typ II-Bänder sind - die koreanischen SKC-Bänder scheinen durchaus langlebig zu sein. Unkompliziert sind natürgemäss die FeCo-Bänder, die bei SKC ab der HX auftaucht, die man aber auch in anderen Kassetten findet, etwa in der Memorex CRX und Scotch XSII. Da hatte ich noch kaum einen Ausfall. Vom Chromdioxid-Band von SKC beschränken sich meine Erfahrungen auf einige wenige Exemplare. Da hat man natürlich den CrO2-typischen Pegelverlust, ansonsten aber machten auch diese Bänder bei mir bislang keinerlei Probleme.

- Grundsätzlich finde ich das Urteil bei Echtchrombändern schwieriger. Immerhin habe ich bislang mit Bändern von PDM bislang noch kein einziges Ausfallexemplar erwischt - die performen auch im Alter noch gut und lassen sich recht anständig aussteuern. 

- Dasselbe lässt sich auch bei AGFA ab einem gewissen Alter konstatieren. Ältere Exemplare bis etwa Anfang 80er-Jahre sondern dieses weisse Pulver ab und performen auch sehr schlecht. So ab etwa 1983/84 hat man hier wohl eine andere Formel oder andere Binder verwendet - ab da ist die Ausfallquote bei mir relativ niedrig.

- Etwas schwer fällt mir die Einschätzung von BASF. Einerseits performen die Chromdioxidbänder grundsätzlich recht ansprechend, andererseits scheinen sie mir och sehr pegel-anfällig zu sein, selbst späte Exemplare wie etwa die schicke 1989er-Chrom Maxima II. Die späteren FeCo-Bänder von BASF hingegen sind bei mir bislang durchs Band unauffällig bzw. performen gut.


Wie sind da Eure Erfahrungen?

LG
Manuel
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#2
Meine Erfahrungen sind im Grunde ähnlich, mit ein paar Abweichungen und Ergänzungen:

- TDK Typ II mögen zwar ihre Aufnahmen stabil wiedergeben, aber Neuaufnahmen sind auf mechanisch beanspruchte SA, SA-X, CDing2 und dergleichen ziemlich Dropout-behaftet. Das liegt auch nicht an schlechten Gehäusen, sondern am Bandmaterial selbst. Die "Railroads" (Längsstreifen) stören bei Wiedergabe wenig, aber bei Aufnahme ist der optimale Kontakt zwischen Band und Kopf ungleich wichtiger. Und selbst ohne die Längsstreifen scheint die Bandoberfläche manchmal so zu degenerieren, daß es trotzdem zu Aussetzern kommt.

- TDK Typ IV leiden manchmal unter Bindemittel-Auskristallisierung, ähnlich wie die älteren Agfa. Das geht leider bis zur MA-XG hinauf. Das weiße Zeug läßt sich zwar gut von den Köpfen putzen und ist nach 1-2 Durchläufen der Cassette augenscheinlich erstmal verschwunden. Aber auch diese Bänder quittieren Versuche des Neubespielens mit mehr oder weniger Drop-outs. Zum Glück sind nicht alle Exemplare betroffen.

- Fuji: Die JP-II, K2 und Verwandte sind teilweise auch anfällig für Railroads, nur nicht ganz so heftig wie die TDK.

- Maxell: Die ersten paar UD I hinterlassen leider auch schon weiße Ablagerungen auf den Köpfen. Das erschüttert mich doch etwas, dachte doch bisher, die Marke sei eine sichere Bank für langzeitstabile Bänder. Im großen und ganzen trifft das auch noch zu, bis eben auf ein paar Ausreißer, wie z.B. die älteren XL II-S.

- Sony: Genau, Vorsicht mit Exemplaren aus der Spätphase, die Band aus Mexiko von Aurex beinhalten. Selbst habe ich es noch nicht erlebt, aber offenbar können diese die Tonköpfe bei nur einem Durchlauf schädigen, es brennen sich kleine Krater ein. Ansonsten sind Sony-Bänder weitgehend stabil. Nur die FeCr-Typen können kleben und quietschen. Und gehäuseseitig brechen mittlerweile manchmal die Halteklammern in den Wickelkernen auseinander.

- Denon: Das Band der HD-M kräuselt sich stark, wenn es länger der Luft ausgesetzt ist. Bei nicht straff komplett zurückgespulten Exemplaren besteht dadurch ein ziemliches Bandsalat-Risiko. (Manche TDK Metal können das auch.)

- BASF: Wirklich problematisch sind nur die roten LH super und ferro super LH, die alle früher oder später anfangen zu quietschen. Bei LH-E I, Ferro Extra I usw. sind scheinbar nur noch Exemplare aus Indonesien betroffen. Alle Sorten mit echtem Chromdioxid lassen sich nicht mehr so hoch aussteuern wie im Neuzustand, und die Empfindlichkeit ist niedriger, aber meistens laufen sie problemlos, und machen auch mit diesen Einschränkungen noch gute Aufnahmen. Frühe Exemplare Ferrochrom können kleben und quietschen, wie bei Sony. Vereinzelte Exemplare der Zweischicht-Typen (Cr Super und FeCr) verlieren ihre Magnetschicht, man hat dann vielleicht 1 cm lange Abschnitte durchsichtiges Band.

- Saehan: Die Typ-II-Bänder, die u.a. auch in der Endphase von TDK genutzt wurden, degenerieren teilweise auf eine Art, daß die Cassetten leiern, ohne mechanisch schwergängig zu sein. Offenbar ein Bindemittel-Problem wie beim nächsten Kandidaten:

- Ampex: Das Band bleibt nach ein paar Minuten unvermittelt stehen, obwohl die Wickel frei beweglich sind.

- Orwo: Die Fe-Bänder aus den späten 80ern können quietschen. Das betrifft auch noch die ersten Jahre der Dessauer Cassetten nach der Wende.

Viele Grüße,
Martin
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#3
I'm adding to the list of sticking, squeaking, from binder failures:

Scotch Made in Italy:
Master I, Master II 1977

SKM:
SKC SE 90 Made in China (2001?)
Sound & Vision Ferro HD 90

Sony CDix I with Korean tape:
CDix I 60 Thailand TDK 2008 AVMG808
CDix I 70 Thailand TDK 2007 AVHF723

Forward China Cassette, unknown tape, or GreenCorp Australian tape:
JVC AF-I 90, Philips FX Ferro 46, Victor RZ 60 1992, 1996

Others:
Nora Superdynamic HDX 60 Turkey
Magnex MXL 60 Italy
Magnex Studio 4 60 Italy
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#4
Scotch Superferric high energy

Band bleibt an den Gehäuseführungen kleben, da es rückseitenbeschichtet ist und diese klebt.
Außerdem sind die Umlenkrollen im Gehäuse als feststehende Hülsen ausgeführt und diese sind ebenfalls mit einer Beschichtung, die auch klebt, versehen.
Abhilfe kann das Entfernen dieser Beschichtung von den Hülsen bringen, die sind darunter verchromt.
Viele Grüße,

Matthias
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#5
Oh, Scotch Master I/II and Magnex Metals are also affected? What a pity, because I quite like the design of these, and the tapes were not too bad to record on either :-(

Regards
Martin
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#6
Magnex are probably the worst metal I've ever tried.
They don't quite stick, but they squeal heavily, especially the older MXLs.
The recording doesn't come out very well.

Scotch Master I and II are completely unusable, I recorded both and Master I had a high output, up to +8db, but after a while of recording the highs were diminishing more and more, the Sony machine shut down completely after about 15-20min from the start of recording, it's remotely similar to the old Basf.
Master II lasted a bit longer, but eventually stuck too. Time 22:16 stop.
I only played Master III as part of my tests, I haven't gone through the whole tape yet, it seemed fine in the tests, but it and Master II were fine.

You can see the photos, for the text please translator Smile
https://vintagehifi.sk/viewtopic.php?p=26432#p26432
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#7
Interesting - I haven't had any bad experiences with my only piece of a Scotch Master I so far. Apparently I'm lucky. Or the specimens are processed differently well.

I am also rather critical of the visually beautiful Scotch Metafine. A piece that I have firsthand from my father still performs superbly 40 years later. The other pieces that I have received so far are all no longer playable. Could also be due to storage.

LG
Manuel
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#8
(08.01.2023, 12:33)Marsilio schrieb: - Auch wenn sie nicht die besten Typ II-Bänder sind - die koreanischen SKC-Bänder scheinen durchaus langlebig zu sein. Unkompliziert sind natürgemäss die FeCo-Bänder, die bei SKC ab der HX auftaucht, die man aber auch in anderen Kassetten findet, etwa in der Memorex CRX und Scotch XSII. Da hatte ich noch kaum einen Ausfall. 

Diese Scotch XSII ist mein persönlicher Spitzenreiter. Kein weiterer Kassettentyp aus meinem großen Bestand
hat seine Qualität über die Jahre so perfekt gehalten.
Gruß
Michael

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#9
Ich habe genau eine Scotch Master II, die ich letzten Sommer nahezu neuwertig in einem Plattenladen gesehen habe. Das Band hat weder Railroads noch macht es anderweitig Probleme.
Gruß
Alex
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#10
1988er Sxotch XS-II von SKC fallen bei mir schon teilweise mit weißem Geschmiere auf, egal ob NOS oder gebraucht.
Die Vorgänger von Denon sind bei mir bisher nicht negativ aufgefallen.

Meine Schotch Master I, II und III laufen unaufällig, habe aber auch nur wenige Exemplare und auch nicht oft genutzt.
Weiß jetzt aber auch nicht mehr welche Versionen das waren, gab ja welche aus ITA und USA?
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#11
Hier mal was mir in den letzten Jahren an Ausfällen untergekommen ist.
Ich liste hier nur Casstten auf von denen mindestens 5 verschiedene Exemplare aus unterschiedlichen Chargen diese Fehler zeigten.

Pfeifen auf dem Kopf durch stumpf gewordenens Band:
BASF Ferro Super rot aus den 1970ern, eigentlich alle
BASF Ferro Extra 80/90er, die meisten laufen noch ohne Probleme, aber auch welche aus deutscher Produktion können pfeifen.
TDK SA 1982-83 teilweise gibt es auch mit diesen Klassikern stockendes Band das pfeift

Weiße Ablagerungen auf Kopf und anderen Bandführenden Teilen:
BASF Chrome Extra, Super, Maxima 70/80er Jahre manche Exemplare dann aber oft schmierend und stark hochtondämpfend
Scotch XS-II 1988 SKC weiß schmierend und hochtondämpfend
TDK SA 1986-88 oft leichter Austritt von weißem Bindemittel seitlich am Andruckfilz bis jetzt ohne hörbare Auswirkung
TDK Metal eigentlich alle ab 1988, bei gebrauchten Exemplaren oft kaum zu sehen und ohne große Auswirkungen, teilweise können aber auch Flecken von diesen Ausflockungen auf Beschichtungseite gekommen sein und es gibt teilweise Drop-Outs.

Mechanische Ausfälle:
SONY UX, UX-S, UX-ES 19990-1992 mit den Wickelkernen im Spulendesign, teilweise brechende Klammern bei verschiedenen Chargen

Ansonten---
AGFA Chromdioxid Bänder fast alle Serien eigentlich mittlerweile Schrott. Ausnahmen sind die Superchrom HDX und die SR-XS aus der letzten Serie , die meist noch ordentlich laufen abgesehen vom CrO2 typischen Verlust von MOL/SOL/Sens.
TDK MA ab 1997, oft sehr labbriges Band das sich stark krümmt und beim Rangieren zum Bandsalat neigt. MOL/SOL für MA Standards teilweise sehr niedrig.
Sony Metal XR...  des öfteren Probleme mit Kanalbalance und Driop-Outs schon nach wenig Gebrauch
Maxell XLII, vermehrte Drop Outs bei den Serien aus Mitte der 80er Jahre, Gehäusemechanik bei den  späten Modellen (etwa 1996-2004) teilweise schlecht (Azimutfehler Kanalbalance)
Maxell XLII-S mit Black Magnetite Band (ab 1991) Band ist sehr empfindlich, bei den gebrauchten Bändern mit den heftigsten Railroads, die ich aus verschiedenne Quellen erstanden und ausssortiert habe, sind diese Maxell und auch die ersten BASF TPII ganz weit vorne.
BASF Ferro Super grün, manche Serien, teilweise deutliche Verschlechterung der magnetischen Eigenschaften
That's oder BASF mit dem schweren Suono Gehäuse, die gelben Ausdünstungen machen bei fortgeschrittenem Befall das Band unbrauchbar (aufmachen putzen!)
TDK SA Korea Band schon jeweils dutzende aus bestimmten Chargen, die ihre Hochtonempfindlichkeit verloren hatten (oder Fehlproduktion) selbst mit Bias am negativ Anschlag dumpfer Klang
Sony ab 1993 teilweise sehr schlechte Gehäusepräzision, z.B Esprit oder UX-S mit roter Bandführung
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#12
(09.01.2023, 00:01)2245 schrieb: AGFA Chromdioxid Bänder fast alle Serien eigentlich mittlerweile Schrott. Ausnahmen sind die Superchrom HDX und die SR-XS aus der letzten Serie , die meist noch ordentlich laufen abgesehen vom CrO2 typischen Verlust von MOL/SOL/Sens.
TDK MA ab 1997, oft sehr labbriges Band das sich stark krümmt und beim Rangieren zum Bandsalat neigt. MOL/SOL für MA Standards teilweise sehr niedrig.

Meine Ehrfahrung ist, dass die zumindest die Zweischicht-Chromdioxid von Agfa ab den C-DX II S alle problemlos laufen, auch schlechter gelagerte. C-DX II habe ich leider keine.

Letzteres mit der TDK MA kann ich bestätigen, ich habe hier eine von 2001 (Code AHGA120-18) als C90, deren Band sich sehr stark windet und auf keinen Fall einen langzeitstabilen Eindruck macht. Bandsalat oder Knittern hatte ich zum Glück noch nicht, aber irgendwo hat jemand berichtet, dass das Band bei so einer MA seitlich vom Wickel, also zwischen Wickel und Gehäuse, gerutscht ist. Das ist natürlich unschön.
Aufnahmen darauf sind okay aber kein Wunder.

Mit RAKS SD-X und HD-X II der späten 1980er und anfänglichen 1990er Jahre habe ich gute Erfahrungen gemacht. Die lassen sich sauber bespielen und sind mechanisch und Abriebtechnisch eigentlich unauffällig, wobei es mir so vorkommt, als würde sich bei nicht zurückgespulten HD-X II das Band an den sichtbaren Flächen recht schnell an den Außenkanten nach oben wölben.
Das machen andere Kassetten nach langer Nichtbenutzung auch, hier kommt mir der Vorgang etwas schneller vor.
Gruß
Alex
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#13
Zitat:Meine Ehrfahrung ist, dass die zumindest die Zweischicht-Chromdioxid von Agfa ab den C-DX II S alle problemlos laufen, auch schlechter gelagerte. C-DX II habe ich leider keine.
Das kann gut sein, ich habe keine C-DX II-S, C-DX II habe ich einige... die sind alle total hinüber.
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#14
Hallo!

Ich verwende seit dem Kauf meines ersten CR (Technics RS-630) TDK SA90 Cassetten.
Im laufe der Jahre immer die Variationen davon. Später auch SA-X/SA-XS/MA von TDK.

Weitere Hersteller (verschiedener CC-Typen) in den letzten Jahrzehnten:
That´s
Memorex
Fuji
Maxell

Im Summe etwas 300...

Zu negativen Erfahrungen, wie zuvor beschrieben, kann ich nichts beitragen.
Selbst die allererste SA90 produziert weder dropouts noch Höhenschwund.

Auch die ca. 250 gebrauchten CC (gleiche Hersteller/Typen wie oben), die mal
von gut 15 Jahren von einem Mitgleid dieses Forums erhielt, sind tadellos. Die
letzten dieser Exemplare werden in 2023 wohl neu bespielt sein.

Danach sid die noch orginal verpackten (TDK/MAXELL) CC (>200) an der Reihe.
Bin gespannt, wie sich sich verhalten.

Gruß
Wolfgang
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#15
Bemerkenswert finde ich, dass 2245 mit den Sony Metal XR so schlechte Erfahrungen gemacht hat. Die verwende ich schon seit meinen frühen Zwanzigern und sie halten sich bis auf ein Stück alle problemlos - und weil das eben der Fall ist, habe ich in den letzten Jahren noch weitere dazugekauft (und von meinem Vater aus seinen Beständen geschenkt bekommen). Ein einziges Exemplar war mechanisch verklemmt, die anderen etwa 20 Stück unterschiedlicher Jahrgänge performen tadellos. Ist halt kein Super-IV, daher nicht ganz so hoch auszupegeln wie etwa eine Sony Metal ES. Bei den meisten meiner Exemplare kenne ich aber auch die Vorgeschichte - sie wurden sehr pfleglich behandelt, kein Einsatz im Auto und Lagerung stets in der Kassettenbox. Vielleicht ist auch das ein zu berücksichtigender Punkt bei den Metal XR...?

Sehr gute Erfahrungen habe ich ausserdem mit den Maxell MX mit dem violett-silbernen Etikett (und dem nachfolgenden Modell mit dem schwarzen Gehäuse) gemacht. Die performen bei mir tadellos. Bislang Ausfallquote null.

LG
Manuel
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#16
(09.01.2023, 18:38)2245 schrieb:
Zitat:Meine Ehrfahrung ist, dass die zumindest die Zweischicht-Chromdioxid von Agfa ab den C-DX II S alle problemlos laufen, auch schlechter gelagerte. C-DX II habe ich leider keine.
Das kann gut sein, ich habe keine C-DX II-S, C-DX II habe ich einige... die sind alle total hinüber.

Okay, interessant. Wenn sich die Gelegenheit bietet und mir in den nächsten Monaten die Leercassetten ausgehen sollten, werde ich mir auch mal ein paar gebrauchte C-DX II von Agfa zulegen.
Erst vorletzte Woche habe ich eine 30 Jahre auf dem Speicher gelagerte C-DX II S neu bespielt, weil die Aufnahmen, die meine Mutter damals angefertigt hat, alle schrecklich klingen (Kompaktanlage, ALC). Hat zwar ein paar Staub-bedingte Dropouts, sonst gibt's keine Probleme.
Eine weitere habe ich vor ca. einem Jahr bespielt, auch hier selbiges. Die kann für Chromdioxid auch noch ganz gut aussteuert werden, den Bias Regler an meinem Technics musste ich nicht viel bewegen.

Bei den ganz alten Agfa Low Noise um 1970 herum habe ich eine mit aufgequollenem bzw. herausgebrochenem Wickelkern, ähnlich wie von manchen Sonys berichtet wurde.

Sony UX-S der 1990er mit roter Bandführung habe ich auch einige, aber für meine Anwendungen laufen die problemlos, ich konnte beim Abhören auf unterschiedlichen Geräten in der Monosumme keine Phasenverschiebungen hören. Wie es da aber mit Messungen aussieht weiß ich nicht.
Gruß
Alex
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#17
Ich kann Wolfgang (aka cisumgolana) nur zustimmen. Bei mir drehen sich ca. 400 Kassetten, alle Chrom, verschiedener Hersteller aus Ende der 70er bis Mitte 2000. Davon gut 300 gebraucht, von Freunden oder Ankauf BMF. Bis auf meine allerersten selbstbespielten Kassetten vom Typ BASF ferro super LH SM und BASF ferrochrom SM aus dem Jahr 1979 (die bekannten Probleme, die da laut meiner Protokollierung wären: Band in Auflösung! Viel Abrieb. Geräusche beim Spulen. Quietscht am Tonkopf. Hörbar bei Wiedergabe!) laufen alle Kassetten noch perfekt! Im letzten Jahr wurden alle Kassetten durchgehört. Kein Abrieb. Kein Pegelverlust - bis auf wenige Ausnahmen. Keine wahrnehmbaren Droputs - wenn ich über Kopfhörer gehört habe.

Einige - hier vor allem die BASF Chrome Maxima CM II -  sind bei Neubespielung nicht mehr so hoch aussteuerbar. Ein bekanntes Problem. Es lassen sich aber immer noch tadellose Neuaufnahmen darauf anfertigen. Einge Maxell XLII S habe ich aussortiert. Die Aufnahmen litten an Höhenverlust. Alle neuen wie gebrauchten Kassetten werden von mir neu bespielt und überspielt, nachdem sie ausführlich getestet wurden. Mechanische Beschädigungen, wahrscheinlich Ursache von unsachgemäßer Behandlung oder schlechten Rekordern, wandern gleich in die Tonne. Hier eine Liste der verwendeten Kassetten:

.pdf   224 - 240 Cassettenaufzeichnungen 2022.pdf (Größe: 67.58 KB / Downloads: 37)

Mit einem Testton 400 Hz versuche ich herauszufinden, ab wann das Band den Pegel nicht mehr verarbeiten kann. Da werden sich bei einigen die Fußnägel kräuseln - sorry, habe kein Messequipment, klappt für mich aber verlässlich gut.

Im Jahr 2022 wurden folgene Kassetten (14 Stück) neu bespielt, die ich vorwiegend im BMF gekauft habe, als da wären:

- SONY UCX 90 (ca. 1985)
- SONY UX 90 (ca. 1987)
- SONY Esprit II 90 (ca. 1992)
- SONY US-X 90 (ca. 1994)
- SONY US-X 90 (ca. 1996)
- FUJI JP-II 90 (ca. 1990 - 1995)
- Fuji GT-IIx 90 (ca. 1990 -1995)
- Fuji DR II 90 (ca. 1998-2000)

Keinerlei Probleme, wie bereits oben beschrieben. Jede dieser Kassetten wurde im letzten Jahr, Anfang diesen Jahres ca. zehnmal durchgehört, dabei stichprobenartig verglichen mit den Orginalaufnahmen aus der apple Playlist. Kaum wahrnehmbare Unterschiede!
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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#18
Da habe ich mich weit aus dem Fenster gelehnt und kann jetzt mit euren Erfahrungen leider in keiner Weise mithalten.

Die besten Erfahrungen habe ich mit

Maxell XII und XII S gemacht.

TDK Typ II durchwachsen, vor allem bei manchen Kassetten Probleme mit diesen Railroads und knittern an den Rändern = Schrott.

BASF, diverse Typ I und Typ II Bänder durchweg gute Erfahrungen bis auf wenige Ausnahmen, 

AGFA, auch durchweg gut, allerdings hatte ich mal einige Super Ferro, also Typ I die erbärmlich schmierten. Entsorgt, die waren nicht zu gebrauchen

Mit Chrom Bändern halt die üblichen bekannten Probleme. Die eine und die andere Kassette schlachte ich dann aus, entsorge das Band und lege das Gehäuse mal beiseite.

Memorex Typ II, meistens gute Erfahrungen aber ab und zu war ein Ausreißer dabei

Fuji Typ I und II gute Erfahrungen

Permaton Typ II ebenfalls kann nicht klagen

Tucan, ebenfalls nichts zu meckern

ORWO, aus DDR Produktion, für mich die große Überraschung, manche Kassetten bringen Top Performance. Aber dann gibt es solche Ausreißer die sich nur als Studienobjekt eignen oder zur Entsorgung.

Sony Typ II, zum Teil gute Erfahrungen, zum Teil aber mittlerweile Kernschrott

Zum Produktionszeitraum kann ich leider nichts sagen. Aber ich glaube für so einen groben Überblick taugt meine bescheidene Aufstellung schon.

Meine Tape Decks sind Dragon und 3 Kopf Doppel Capstan von Pioneer

Meine Vorräte sind gut aufgefüllt, so viel Kassette benutze ich auch nicht mehr, ich denke daher dass ich mir keine solchen mehr kaufen werde. Höchstens eventuell einmal Neu Ware um zu testen wie sie sich so gegen die Veteranen schlagen.

Typ IV benutze ich keine mehr, sind mir schlicht zu teuer ohne eine entsprechende Mehrleistung zu bringen, die diese Aufpreise rechtfertigt.
Viele Grüße
Michael
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#19
Zitat:TDK SA 1986-88 oft leichter Austritt von weißem Bindemittel seitlich am Andruckfilz bis jetzt ohne hörbare Auswirkung


Die 1988/90er TDK SA sind mittlerweile auch teilweise betroffen, ebenso BASF Reference Master
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#20
Weil hier gerade von der TDK SA geredet wird, ist mir folgendes zu problematischen FeCos eingefallen:

Ich hatte mal den Fall, dass sich eine Sony UX der späten 1980er nicht vollständig löschen ließ, daraufhin habe ich von anderen gelesen, dass sie bei gewissen TDK SA-X und Sony UX-S das gleiche Phänomen beobachtet haben.

Ein Thread, den ich hier dazu mal erstellt hatte: Nicht (vollständig) löschbare Kassetten
Gruß
Alex
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#21
Ich möchte hier mal eine Lanze für die alten Maxell XL Tapes brechen.
Ich besitze noch Cassetten, die liefen Mitte der 90er schon in meinen diversen Autos, haben dort im Sommer wie im Winter
"herumgelegen" . Selbst die alten Aufnahmen auf diesen Tapes kann man sich heute noch anhören und die Cassetten selbst
sind auch noch so weit in Ordnung. - Qualitätslangzeittest bestanden :-)

.
.
" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt

Gruß
Ralf
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#22
Im Auto scheint es aber auch stark auf das Autoradio anzukommen, ich denke manche schrotten sie Kassetten nach wenigen Durchläufen und manche sind sehr gut was den Verschleiß betrifft. Anders lässt sich das nicht erklären, das in einem Großteil der Autos die Autoradiokassetten für die Tonne sind und bei einigen eben nicht.
Gruß
Lorenz
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#23
Ich hänge mich hier mal ran, da ich vor ein paar Tagen doch sehr überrascht war.
Habe hier einen Karton mit diversen Kassetten, die alle mit dbx aufgenommen wurden.
Bei den BASF CR-M II aus der Serie von 85-87 in der small window Version, gab es heftige Pegelverluste, so rund 10dB.
Es handelt sich um diese Version:

   

Es betrifft alle vorhandenen Kassetten dieses Typs.
Die anderen, mit dbx aufgenommenen Kassetten, waren davon nicht betroffen (Maxell XL II 82-84 und XL II-S 86-87). Von den Maxima ab 89 kenne ich das auch nicht.

Ich habe dann etwas rumexperimentiert, da ich wissen wollte wie sich das Band bei Neuaufnahmen verhält.
Auf einem Deck mit manueller Einmessung lässt sich der Pegel nicht mehr bis zur Markierung bringen (ein Strich drunter) Bias rechts ebenso, links geht es.
Bei Aufnahme von Musik ist dann ein Pegelverlsut von rund 2-3dB vorhanden und die Aufnahme ist dumpfer als sie soll. Letzteres lässt sich mit manuellem Bias Eingriff etwas korrigieren.
Steuere ich Vorband etwas höher aus um den Pegelverlust auszugleichen, kommt man sehr schnell an den Sättigungsbereich und es fängt an zu klirren.
Das Deck ist in Nullstellung der Regler auf TDK SA eingemessen.

Dann hat mich interessiert was Revox mit dem Einmesscomputer da so anstellt....
Der Einmessvorgang wird immerhin abgeschlossen, aber das Ergenbis ist genau so ernüchternd >selber Pegelverlust und zu dumpf
Im Studer Pendant das gleiche.

Nun mit extern zugespielten Pegeltönen.
Fieser Bassabfall, bei 400Hz bis rund 3kHz rund 1dB Verlust. In den Höhen so ab 10kHz und höher geht der Verlust bis zu 6dB...

Die Kassette auf einem Tape Eraser gelöscht.
Neu Eingemessen
Ändert aber an dem Ergebnis leider gar nichts..

.gif   sad.gif (Größe: 740 Bytes / Downloads: 364)


Hat jemand von euch mit diesem Kassettentyp ähnliche Erfahrungen oder kann auch sonst was dazu sagen?
Freue mich auf Feedback


.gif   hi.gif (Größe: 5.19 KB / Downloads: 365)
Eine solide Planung ist die Grundvoraussetzung einer gelungenen Improvisation
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#24
Ich habe ein Exemplar dieser CR-M II, auf der noch ein paar Minuten frei sind. Ich mache mich nachher mal ans Testen, nutzen werde ich dafür mein Technics RS-BX 606 mit Bias-Regler, allerdings ohne Einmesshilfen und Pegel-Einmessung.
Bisher konnte ich damit, natürlich mit entsprechenden Pegelverlusten und ohne Rauschunterdrückung, immer noch gute Ergebnisse auf verschiedensten Chromdioxidbändern erzielen. Getestet wird aber einfach nur mit Musik, mit mehr kann ich leider nicht dienen
Gruß
Alex
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#25
Meine BASF CR-M II 90 mit dem Code 1426077381 lässt sich "ganz normal" wie die meisten anderen BASF Echtchromcassetten die ich habe mit etwas Pegelverlust bespielen, am Bias-Regler muss ich nur etwas in den negativen Bereich regeln, die Höhen sind aber da.

Verstehe ich dich richtig und du spielst diese Cassetten mit dbx ab?
Denn bei solchen Echtchromcassetten, egal aus welcher Serie oder von welchem Hersteller, kannst du zusammen mit Rauschunterdrückungssystemen in der Regel vergessen, die arbeiten durch den Pegelverlust nicht mehr richtig und es gibt stark hörbare Artefakte dadurch, wie "Pumpen" oder Höhenabfall.

Die Codes deiner CR-M II könnten aber vielleicht weiterhelfen, dadurch kann man soweit ich das weiß auch die Herkunft bestimmen.
Gruß
Alex
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#26
Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Die Nummer ist: 0167027181
Das ist das Tape, mit dem ich die Aufnahme getestet hatte.

Weitere Tapes haben:
3405503181
1845036381
2975036281
(immer 81 am Ende, wobei ich die Aufschlüsselung nicht kenne. Bei dir ist es ja auch 81)
Bei allen ist bei Wiedergabe der hohe Pegelverlust vorhanden. Aufnahme bis jetzt nur mit dem Tape mit der ersten Nummer gemacht.

Die vorhandenen Aufnahmen habe ich mit dbx abgespielt, da sie ja auch mit dbx aufgenommen wurden. Pumpen oder ähnliche Effekte wie den erwähnten Höhenabfall sind bei Wiedergabe nicht vorhanden / habe ich nicht wahrgenommen. Bei den mit dbx aufgenommenen Maxell Kassetten ist die Wiedergabe mit dbx ja ok und ohne eben diesen extremen Pegelverlust.

Neuaufnahmen habe ich mit allem probiert, also ohne / mit Dolby B/C und auch dbx. Auf dem Revox / Studer Deck natürlich nicht mit dbx
Das ändert aber nichts am Ergebnis.

Der Bias Regler steht nach dem Nutzen der manuellen Einmessfunktion nach rechts, so 2 Uhr. Um noch etwas Höhen nach Gehör rauszukitzeln, da die Aufnahmen ja zu dumpf sind, muss ich etwas weniger Vormagnetisiereung geben, aber nie in den negativen Bereich so wie du. Interessant.
Auf was ist dein Deck denn standardmäßig eingemessen?

Du schreibst, dass du bei Aufnahme ebenfalls einen Pegelverlust hast. Wieviel dB sind denn das ungefähr? Deckt sich das?
Da liegt ja dann auch das weitere Problem. Neuaufnahme mit Pegelverlust....neee, das will man ja nicht.
Eine solide Planung ist die Grundvoraussetzung einer gelungenen Improvisation
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#27
"Kämpf" dich mal durch den Thread Empfindlichkeit Chromdioxidcassetten, dort wurde das Problem schon beschrieben.
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#28
Die Zweischicht-Cassettenbänder hat BASF allesamt nur in Willstätt produziert. Bei den CR-M II kann es daher keine Unterschiede im Bandmaterial aufgrund verschiedener Herstellungsorte geben. Ich vermute eher, daß bei Exemplaren, welche größeren Klimaschwankungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit) ausgesetzt waren, die Alterung schneller voranschreitet als bei Exemplaren, die immer im kühlen, trockenen Keller gelegen haben.

Ziffer 4 und 5 im Code geben das Werk an, in dem die Cassette konfektioniert wurde (das Band kann also durchaus von woanders kommen, bei CR-S und CR-M aber wieder nicht, siehe oben). Die hier genannten Exemplare tragen fast alle Codes im Bereich 01-09, was für Willstätt steht. Das eine Exemplar mit 50 gibt mir noch Rätsel auf: In dieser Serie tauchen ab und zu Cassetten mit den Werkscodes 50 und 51 auf, die ansonsten exakt identisch zu den Willstätter Exemplaren aussehen, und größtenteils auch mit Made in Germany beschriftet sind. Hier vermute ich, daß es sich ebenfalls um WIllstätter Codes handelt, die neu hinzugekommen waren, nachdem der Block 10-20 (oder 11-19?) bereits an Obenheim weitergegeben worden war.

Daß die letzten beiden Ziffern bei allen Cassetten identisch sind, hat folgenden Grund:
8 = Bandtyp Chromdioxid Maxima
1 = C-90

Viele Grüße,
Martin
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#29
Vielen Dank. Den anderen Thread werde ich mir dann mal in Ruhe zu Gemüte führen.
Der Grund für meinen Beitrag hier war, sofern ich das nicht überlesen habe, dass eben hier niemand die Probleme der Maxima erwähnt hat.

Vielen Dank für die Aufschlüsselung der Codes.
Letzte Ziffer 0 ist dann C-60 und 3 = C-100. Was ist mit 2 ?

Ich habe noch ein paar mehr Codes:
1845038381
3165036281
2107037181

Was ist mit der schon erwähnten 55 und auch noch der 70 ?. Das Tape vom Kollegen hat 60...

Bei zwei neueren Maxima (95-97) passt die Aufschlüsselung dann wohl gar nicht mehr:
125812220R
2009143200
(Beide C-90)


Ich habe vorhin eine ´89er Maxima neu bespielt. Die hat die erwähnten Probleme nicht, gar nicht. Ich muss zwar manuell mit den Cal. Level Reglern etwas höher, komme aber zur Markierung und auch klingt sie nicht dumpf, so dass keine Nachregelung vom Bias erforderlich ist.
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#30
Zitat:Was ist mit der schon erwähnten 55 und auch noch der 70 ?. Das Tape vom Kollegen hat 60...


Da nehme ich jetzt noch mal meinen Code mit der 60: 1426077381

Die 6 an vierte Stelle gibt die Jahreszahl des jeweiligen Jahrzehnts an, in dem Fall also 1986, die 142 davor gibt den Tag des Jahres an, an dem die Cassette produziert wurde.

Die 0 an fünfter Stelle gehört zusammen mit der nächsten Ziffer (also 07) zur Produktionsstätte, demnach Wilstätt.

Die genaue Geschichte zu den BASF Codes wird in diesem Thread noch mal genauer erklärt: Cassetten-Codierung
Gruß
Alex
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#31
Vielen Dank Smile 
Dann passt es ja doch soweit mit dem Produktionsort. Ist also Ziffer vier und fünf.
Und Code 2 bei der Bandlänge ist 120

Gibt es denn zu dem ursprünglichen Problem noch weitere Erkenntnisse oder Erfahrungen?
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#32
Hänge mich hier einfach noch mal an, ausgelöst durch diesen thread "Eine Kiste retro Tapes. Was nun?" möchte ich meine Langzeiterfahrungen mit Audiokassetten beschreiben - vor allen Dingen auch den oft zitierten Pegelverlust. 

Ich sammele keine Kasetten. Ich nutze sie für mein privates Musikarchiv. Musik zur Zeit. Von mir ausgewählt, zusammengestellt und aufgenommen. Jede Kassette ist somit etwas höchst Privates, tatsächlich Vorhandenes, was eine Playlist, was das Digitale niemals sein kann. Die meisten Tapes bekam ich von Freunden. Teilweise schon früh verstorben. So erzählt die Kassette noch eine andere Geschichte. Von einem anderen Leben. Die alten Beschriftungen bleiben erhalten. Erzählen von den Dingen, die bedeudsam waren für mich wichtiger Menschen. Überspielt werden sie trotzdem. Musik macht einen Großteil meines Lebens aus. Sie rettet mich. Täglich aufs Neue. Denn Irrsinn meines Lebens bewältige ich mit Musik!

Die technische Qualität ist wichtig, allzu große Abweichungen im Analogen mag ich nicht. Alle Cassetten wurden ab 1991 auf Revox-Recordern aufgenommen. Davor war das klassische Tonband. Offene Spulen. Kassetten aus dieser Zeit wurden mit anderen Rekordern aufgenommen. Das eigentliche Aufnehmen auf Cassetten beginnt für mich allerdings erst 2005. Dafür wurden dann vorwiegend gebrauchte Audiokassetten benutzt. Die Lagerbedingunen waren bekannt. Wohnzimmer. In seltenen Fällen überflutete Keller. Oder NOS-Ware. Vor Wiederbespielung werden sie einen ausführlichen Test auf Brauchbarkeit unterzogen (Dem Bandmaschinenforum sei dank. Hier erfuhr ich neben meinem Wissen, was noch zu beachten ist): Überprüfung von mechanischen Beschädigungen des Bandes. Verhalten bei der Einmessung. Die Höchstaussteuerung wird ermittelt und dokumentiert. Auf fast allen von mir bespielten CCs habe ich Testtöne aufgenommen. Meist 400 Hz. Die gibt der Revox-Tuner her. Alle Neuaufnahmen werden bei der Aufnahme ständig Vor-/Hinterband geschaltet. Treten Schwächen auf, werden die Kassetten aussortiert. Also sind in meinem Archiv nur die guten. Und Hin und Wieder höre ich. Vergleichend. Alleine und mit jüngeren Freunden. Sind die Aufnahmen noch okay? Was wird vermißt? Treten hörbare Verzerrungen auf?

Das Vergleichen ist seit etwa 10 Jahren einfach geworden. Der Inhalt jeder Kassette wurde zuvor in einer Playlist zusammen gestellt und dann ausgespielt. So ist ein Vergleich Orginal - Kopie problemlos möglich. Alle älteren Aufnahmen stammen aus dem Radio. Teilweise von moderierenden DJs in wichtigen Parametern verändert (z.B. Geschwindigkeit). Das wird beim Überprüfen notiert. Oftmals kamen Plattenspieler zum Einsatz. Wie waren dessen Einstellungen? Wie war die Wartung. Oftmals wurden schon bei der Sendung technische Mängel hörbar. Auch das wird notiert. Es gibt natürlich auch viele Radioaufnahmen, wo digital zugespielt wurde (CD, Dateien). Die lassen sich gut verglechen. Wenn ich Glück habe, kommen meine Aufnahmen in meinen Vergleichen gut weg.

So gibt es zu jeder Kassette ein ausführliches Protokoll. Jedes Abspielen ist notiert und die dabei auftretenden Auffälligkeiten jeder Art ebenfalls. So lassen sich Veränderungen gut nachvollziehen.

Meine hier präsentierten Daten stammen aus normalen Abspielvorgängen meiner Kassetten. Dafür wurde kein weiterer Aufwand betrieben. Es wurde gehört, Eindrücke notiert und nicht gemesssen. Also Vorsicht mit meinen Angaben. Das Subjektive läßt grüßen. Geräte altern. Tonköpfe verschmutzen. Bei Zweifeln an der Qualität wird der andere gleiche Rekorder genutzt.

.pdf   Pegelverluste meiner Kassetten.pdf (Größe: 82.09 KB / Downloads: 16)

Alle beschriebenen Kassetten sind mehrfach vorhanden. Das Beschriebene ist auf allen Kassetten dieses Typs gleich. Mein Fazit der ständigen Überprüfungen:
  1. Über Pegelverluste kann ich überhaupt nicht klagen. Die sind bei den Testtönen fast unbedeutend und liegen, wenn vorhanden, um die -1 db. Die höchste Aussteuerung ist ebenfalls noch erhalten. Ausnahmen sind einige BASF-Tapes.
  2. Die Aufnahmequalität ist immer noch überraschend gut. Kaum wahrnehmbare Unterschiede.
  3. In meinem Fundus ist keine einzige Kassette zu finden, die schmiert oder Abrieb produziert. Es quietscht auch keine. Alle wurden ja zuvor getestet.

Grundsätzlich hat sich die Kassette gut bei mir gehalten. Es gibt wenige Ausfälle und die beschränken sich bei mir auf die hier im Forum genannten, vor allem älteren roten BASF aus den Jahren 1979 und 1980. Somit habe ich bei den Audiocassetten weniger Ausfälle als bei meinen Tonbändern.
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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#33
(29.11.2023, 11:25)Olllafff schrieb:
  1. Über Pegelverluste kann ich überhaupt nicht klagen. Die sind bei den Testtönen fast unbedeutend und liegen, wenn vorhanden, um die -1 db. Die höchste Aussteuerung ist ebenfalls noch erhalten. Ausnahmen sind einige BASF-Tapes.
  2. Die Aufnahmequalität ist immer noch überraschend gut. Kaum wahrnehmbare Unterschiede.
  3. In meinem Fundus ist keine einzige Kassette zu finden, die schmiert oder Abrieb produziert. Es quietscht auch keine. Alle wurden ja zuvor getestet.

Grundsätzlich hat sich die Kassette gut bei mir gehalten. Es gibt wenige Ausfälle und die beschränken sich bei mir auf die hier im Forum genannten, vor allem älteren roten BASF aus den Jahren 1979 und 1980. Somit habe ich bei den Audiocassetten weniger Ausfälle als bei meinen Tonbändern.

Ganz meine Rede  Big Grin
Was die Typen in Deiner Liste betrifft (viele davon nutze ich auch), kann ich Deine Erfahrungen zu 100% teilen.

PS: Hoffentlich triggert Dein Beitrag nicht wieder einen der üblichen Glaubenskriege Undecided
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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