Hallo,
ich habe kürzlich eine REVOX A77 MK IV, Halbspur (Koffergerät) von einem Forenmitglied erworben. Nb das ist die erste REVOX, die in meinen Besitz kam. Die Maschine ist wenn ich richtig verstanden habe Teilrevidiert (vor allem sind die kritischen Kondensatoren getauscht.) Tonköpfe deuten auf wenig Laufleistung hin. Ein VU Meter ist defekt, worauf ich vom Kollegen hingewießen wurde.
Die übrigen Funktionen scheinen alle ok zu sein.
Nun habe ich mir das kaputte Aussteuerungsinstrument angesehen und erkennen müssen, da ist wirklich nichts zu machen.
Die Drehspule sitzt bombenfest.
In meinem Teilefundus hatte ich noch zwei ungebrauchte, namenlose VU Meter, vor Jahrzehnten mal für ein nie umgesetztes Projekt zugelegt.
Ein probeweises Anklemmen in der REVOX mit w. Rauschen bei gleichen r./l. Pegelstellern zeigte einen nahezu gleichen VU Wert.
Es war möglich Das Messwerk in das REVOX VU Häuschen zu implantieren, s. Bilder.
Bevor einer nach dem zweiten VU Meter aus dem Fundus fragt, ich brauchte beide, ärgerlich dass durch das Einnpassen, was aufgrund der differierenden Messwerkabmessungen ein ständiges Hantieren mit dem fragilen Systems erforderte dieses am Ende nicht überlebte.
Da es VU Meter noch immer zu kaufen gibt, sollte ein Umbau, vorausgesetzt man hat zufällig eines erwischt, dessen Instrument halbwegs in das REVOX VU Meter-Gehäuse einbaubar ist nicht unmöglich sein.
V.G
Jo
10.07.2023, 02:43 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.07.2023, 02:50 von PSMS.)
Hallo, das "bombenfest" kommt vom abgelösten Spulenmagneten. Dieser war auf der Messingplatte aufgeklebt und hat sich nach dem Verspröden seines Klebers den Weg zum Metallrand gesucht.
Es gibt einige Posts mit Bildern hier im Forum, die das und eine Reparatur dessen beschreiben.
Vielleicht ist ja noch etwas zu retten.
Hallo Peter,
so ist es. Der Spulenmagnet sitzt exzentrisch, berührt aber nicht den Mantelring. Mir gelang es nicht den Sp.-Magn. radial aus seiner Lage zu drücken, evtl. würde das Vorgehen nach Hans-Volkers Verfahrensweise zum Erfolg geführt haben- nur fehlt mir dazu das Auge u.v.a. die ruhige Hand. Respekt für diese Leistung!
nb R Spule des REVOX Messwerks = 1,3 kOhm, sollte jemand Bedarf an dem Patienten haben, kann er/sie es gerne haben.
V.G.
Jo
Hallo Revox Fans,
habe hier Original Neue Revox VU Meter da.
Was wollte Ihr da noch basteln, in Eurem Alter ?
Neue eingesetzt und es funktioniert.
Gruß
Peter
(10.07.2023, 09:31)Tonschreiber schrieb: Hallo Peter,
so ist es. Der Spulenmagnet sitzt exzentrisch, berührt aber nicht den Mantelring. Mir gelang es nicht den Sp.-Magn. radial aus seiner Lage zu drücken, evtl. würde das Vorgehen nach Hans-Volkers Verfahrensweise zum Erfolg geführt haben- nur fehlt mir dazu das Auge u.v.a. die ruhige Hand. Respekt für diese Leistung!
nb R Spule des REVOX Messwerks = 1,3 kOhm, sollte jemand Bedarf an dem Patienten haben, kann er/sie es gerne haben.
V.G.
Jo
Moin Jo,
dein Angebot nehme ich gerne in Anspruch, nachdem ich in meine VU-Meter-Restekiste geschaut habe , da ist alles drin ausser einer intakten Spule…
@Peter: Nun ja, es ist halt die Herausforderung, die lockt Und wenn es klappt, macht es Spaß!
20.07.2023, 15:19 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.07.2023, 15:22 von havox.)
Moin,
Jo (Tonschreiber) hat mir den Patienten geschickt, nicht mal für Porto/Verpackung wollte er was - herzlichen Dank
Und die Verpackung dann auch noch professionell:
Da der Magnet deutlich verdreht war, habe ich mich gleich entschieden, den kniffligeren Weg zu gehen…
Zuerst habe ich die Rückholfedern etwas gerichtet und die Positionen der Lötstellen per Foto dokumentiert. Dann habe ich die Rückholfedern an den äußeren Lötstellen abgelötet und den Metallring abgezogen. Das ist ein bisschen kritisch, weil es etwas Kraft braucht und man nur kleine Flächen zum Anpacken hat.
Voila:
Beim Versuch, die Spannschraube zu lösen, ist mir dann trotz Isopropanol auf dem Fixierlack der Schlitz der Schraube halb abgebrochen, so dass ich zur Trennscheibe greifen musste.
Ganz unten im Bild liegt schon das Ersatzteil bereit
Dann habe ich den Magneten mit dem Südpol nach oben (nach meinem anderen VU-Meter Thread ist das so richtig) eingeklebt.
Original gehört der Magnet an den Kunststoffträger unten geklebt. Das habe ich natürlich jetzt auch so gemacht. Oben im Bild ein Träger ohne Magnet zum Vergleich.
Jetzt ruht das über Nacht, bis der Kleber ausreagiert hat.
21.07.2023, 10:30 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.07.2023, 10:34 von havox.)
Moin,
ich habe heute weitergemacht und bin auf ein mir neues Problem gestossen
Erstmal das blaue Kabel angelötet:
Und das rote
und dann die Spule auf die Halterung gesetzt
Dann habe ich das Lager voreingestellt, wobei mir auffiel, dass ich die Spannschraube ungewöhnlich weit eindrehen musste
Trotzdem habe ich das VU-Meter komplett zusammengebaut und getestet. Südpol oben war schon mal richtig . Bewegen tut sich das auch im Prinzip.
Aber…entweder die Spule wackelt im Lager, oder sie klemmt , je nach Einschraubtiefe der Spannschraube. Und irgendwie rastet sie unten nicht in die Vertiefung ein…
Also habe ich alles wieder auseinander gebaut und genauer inspiziert - och nö, da fehlt ja unten die Lagerspitze
Aus einer Schrottspule habe ich die dann ausgebaut und gleich mal auf ein Stück Tesa geklebt…
Puh, das sind vielleicht winzige Teile…
Ob ich so eines eingesetzt bekomme?
Moin Hans-Volker,
Ich kenne dieses unausgesetzte Drannbleiben auch bei scheinbar aussichtslosen Instandsetzungsmaßnahmen sehr gut, aber für dieses Projekt möchte ich Dir meine volle Bewunderung aussprechen.
Leute hier zeigt uns ein Mikrobiologe wie es zugeht, wenn man im früheren Leben Uhrmacher war. Wünsche dem Hans-Volker gutes Gelingen, dagegen war mein VU-Meter Umbau ein leichtes Spiel.
V.G.
Jo
(10.07.2023, 11:56)P.Meinhold schrieb: Hallo Revox Fans,
habe hier Original Neue Revox VU Meter da.
Was wollte Ihr da noch basteln, in Eurem Alter ?
Neue eingesetzt und es funktioniert.
Gruß
Peter
Hallo Peter, wie alt sind denn Deine Revox VU-Meter?
VG Jürgen
NOS Bestände oder wirklich Neu???
Und was kostet der Spaß???
Die Bezugsquelle für die neuen aus laufender Fertigung ist ja hinreichend bekannt, bei den Preisen lohnt sich aber jeder Reparaturversuch.
21.07.2023, 13:08 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.07.2023, 13:44 von havox.)
Also, wenn ich meine Stunden berechnen müsste, wäre so eine Reparatur wie diese extremst unwirtschaftlich muss ich aber ja nicht und ausserdem -
hier ging es ja um den Spass und die Machbarkeit
Weiter im Text…
Um das Winzteil einzusetzen, habe ich es zunächst mit Pattex die Spitze voran auf einen Streifen Pappe geklebt. Vor der Kleberapplikation habe ich die Pappe mit einer Nähnadel etwas vorgebohrt.
Dann das Pappstück knapp hinter der Lagernadel mit der Pinzette gegriffen und unter Lupenbeobachtung eingesetzt. Vorsichtig etwas eingedrückt und dann den Pappstreifen abgeschert.
Ergebnis:
Sitzt!
Nach dem Foto habe ich mit einem Holzstäbchen noch mal auf die Spitze gedrückt, und mit einem leisen Klick ging die Lagernadel dann in die Endposition.
Dann habe ich die Spule auf die Fassung gesetzt und möglichst gut ausgerichtet, die Spannschraube eingedreht und dann unter mehrfachem Neuausrichten der Spule oben und unten und stückweisem Weiterdrehen der Schraube die Nadeln mit wenig Spiel in die Lager gesetzt.
Dann habe ich den Metallring wieder montiert, die Rückhol-/Anschlussfedern wieder angelötet (dabei einen Streifen Papier unter die Feder gelegt, damit sie nachher schön über dem Spulenkörper schwebt) und das Ganze ins Gehäuse eingesetzt.
Und: Tusch…..
0dB Voreinstellung:
-5dB:
-10dB:
Verblüffend genaue Anzeigewerte und die Beweglichkeit stimmt auch ich freue mich!
Das war aber schon eine anstrengende Aktion, meine Fresse
das hast Du ganz großartig hinbekommen und auch ebenso hier für uns beschrieben und dargestellt.
Da durftest Du zwischendurch aber keine "Wörgel-schlechte-Laune" bekommen. (Den Ausdruck hat meine kleine Tochter vor 40 Jahren geprägt, als ich mit der Lupe repariert hatte)
Deine Arbeit ist einfach ganz toll und begeisternd.
21.07.2023, 13:49 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.07.2023, 13:56 von havox.)
Vielen Dank!
Nee, für schlechte Laune hat das nicht gesorgt und solange eine Spule Durchgang hat und die Bastelkiste die nötigen Teile bereithält, gebe ich nicht auf
Es macht mir einfach Spass zu überlegen, wie ich sowas wie z.B. das Einsetzen der Nadel hinbekommen kann, obwohl mir das auf den ersten Blick schon aussichtslos erschien.
Und wenn dann das Ergebnis auch noch gut ist, sind die Nerven wieder im Normalzustand und die Freude groß
Also hier sieht man mal, dass nichts so schnell weggeschmissen sich irgendwo einer findet, der sich dann doch darüber freuen kann. Herzlichen Glückwunsch.
Was ich mich allerdings dann doch frage, wie konnte das Meter in einen so üblen Zustand geraten?
Ich meine ja, da hatte sich schon einer daran versucht, mit dem Ergebnis eine Verschlimmbesserung gelandet zu haben.
V.G.
Jo
21.07.2023, 15:24 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.07.2023, 15:25 von infinite-loop.)
(21.07.2023, 15:02)Tonschreiber schrieb: Also hier sieht man mal, dass nichts so schnell weggeschmissen sich irgendwo einer findet, der sich dann doch darüber freuen kann. Herzlichen Glückwunsch.
Was ich mich allerdings dann doch frage, wie konnte das Meter in einen so üblen Zustand geraten?
Ich meine ja, da hatte sich schon einer daran versucht, mit dem Ergebnis eine Verschlimmbesserung gelandet zu haben.
V.G.
Jo
Moin,
meine A77 ist fast komplett eine "Verschlimmbesserung", das fing schon mit der B77 Andruckrolle in der A77 an. Havox hat einen großen Anteil an meiner Revision geleistet, hat auch ein VU-Meter von mir gerettet, ist wirklich ein Fuchs, wie Onkel Theo schrieb.
VG von der Nordseeküste
Hallo Oliver,
das glaube ich Dir einhundert prozentig. Eher wenn, dann passierte dies vor Deiner Zeit!
nb Die Maschine läuft nach wie vor bestens.
V.G.
Jo
Ja, auch mir hat Hans Volker dankenswerterweise schon VU Meter gerettet
Von daher wundert es mich nicht, daß er auch diesen Patienten wieder hinbekommen hat.
21.07.2023, 17:06 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.07.2023, 17:10 von havox.)
(21.07.2023, 15:02)Tonschreiber schrieb: Also hier sieht man mal, dass nichts so schnell weggeschmissen sich irgendwo einer findet, der sich dann doch darüber freuen kann. Herzlichen Glückwunsch.
Was ich mich allerdings dann doch frage, wie konnte das Meter in einen so üblen Zustand geraten?
Ich meine ja, da hatte sich schon einer daran versucht, mit dem Ergebnis eine Verschlimmbesserung gelandet zu haben.
V.G.
Jo
Danke für den Glückwunsch von dir und die weiteren Kommentare, die mir viel Freude machen!
Ich war jetzt auch froh, dass ich sogar eine defekte Spule ohne Zeiger aufgehoben hatte, die diente ja als Lagernadelquelle.
Nein, ich glaube nicht, dass da schon mal einer dran war. Ich kann mir eigentlich nur denken, dass sich die untere Lagernadel hier beim Auseinanderbauen davongemacht hat. Obwohl die Teile eigentlich ziemlich festsitzen. Aber so ein Miniteil hört man ja auch nicht fallen. Ich habe zwar nach Abschluss der Reparatur alle Krümel vom Tisch zusammengefegt und begutachtet, das Teil war aber nicht dabei - aber was sagt das schon es sollen schon größere Teile im Nirvana verschwunden sein
21.07.2023, 17:50 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.07.2023, 18:15 von havox.)
Aber irgendwie sieht der untere Lagerbereich der ursprünglichen Halterung merkwürdig verkratzt aus, als wäre da schon länger was faul gewesen …
Es ist das unterste auf dem Bild, die beiden darüber sind aus meiner Ersatzteilkiste. Vielleicht ist die Nadel doch nicht erst bei mir verlustig gegangen…
Edit: doch, auf dem Bild 3 in #9 war die Nadel noch am Platz