Nakamichi Dragon
#51
Zitat:Dann das kleine Schutzblech, welches über den Andruckrollen sitzt einige Male vorsichtig bewegt (Federmechanismus) und es lief wieder. Erstmal ohne Probleme ein Tape aufgenommen.

Leute, haltet mich für bekloppt, aber exakt das bewegen des linken Schutzbleches/Käfiges hat erneut zum Erfolg geführt.

Korrekterweise rede ich hier wahrscheinlich von der Bandführung. Tape ganz normal in FWD-PLAY durchgehört. Danach ohne Probleme ein neues Tape aufgenommen.

Das kann doch kein Zufall sein. Immerhin lief gestern ja so gut wie gar Nichts mehr.

Vielleicht sorgt dieser kleine Käfig/die Bandführung, oder eine Distanzscheibe irgendwie für eine Blockade der Andruckrolle, so dass diese nicht mehr leichtgängig läuft und zu den ganzen Bandlaufproblemen im FWD-Betrieb führt?!

Die Lagerung des linken Andruckrollenhalters kann natürlich ebenfalls verharzt sein und beim bewegen wird es kurzzeitig etwas gängiger.

Wie kann ich die beiden Andruckrollen am besten auf Leichtgängigkeit überprüfen?
Und kann ich Sie mit einfachen Mitteln versuchen leichtgängiger machen?

Ich bin jetzt einfach mal guter Dinge, dass das Problem zu lösen ist   
Shy
++ Nakamichi Dragon ++ Rega RP10 ++ McIntosh MA 8900 Limited Edition AC ++ Burmester B18 ++
Zitieren
#52
Ohne das Dragon zu kennen, aber die Mimik der Andruckrollenmechanik ist ja meißt ähnlich in den Decks:

Die Leichtgängigkeit der Rollen selbst kannst Du einfach mit dem Finger prüfen, da soll kein Widerstand sein.
Die Lagerung der Andruckrollenhalter kann man ganz gut wieder freigängig bekommen, wenn man da ein ganz klein wenig dünnflüssiges Öl rein träufelt un ddas Gerät so hinstellt, daß das Öl in die Lagerstelle rein kriechen kann. Dann hin und wieder bewegen, was das Öl verteilt. Nach einer Weile löst das Öl das verharzte Fett an und es geht wieder leichter. Was hier in hartnäckigen Fällen zur Verdünnung auch hilft ist WD40. Halt in kleiner Menge geträufelt und nicht gesprüht.

PS: Ich duck mich, weil ja jetzt vermutlich gleich die Oberlehrer kommen von wegen WD40 und so .... Rolleyes
Gruß, Kuni
..............................

http://kuni.bplaced.net/
..............................
Zitieren
#53
@Kuni
Danke vielmals für die Tipps! Hier kommt kein Oberlehrer, sondern ein dankbarer Nutzer der Vorschläge.
WD40 ist kein Schmiermittel, sondern nur zum "Einweichen" und Rostlösen geeignet oder sogar nur dazu gedacht. Wenn man das verinnerlicht hat, macht es viele, viele Problemlösungen einfacher. Es versaut halt nicht das Umfeld und man sitzt auch nicht dem Irrglauben auf, dass mit WD40 das ursprungliche Problem (dauerhaft) gelöst wäre.

Und der Tipp, einen Ohrtupfer (oder Wattestäbchen) nur mit WD40 einzusprühen und dann mit dem Tupfer zu tupfen, ist sehr hilfreich. Tupfen ist besser als Sprühen!
Viele Grüsse, Sebastian
Zitieren
#54
(16.10.2024, 18:46)ser schrieb: WD40 ist kein Schmiermittel, sondern nur zum "Einweichen" und Rostlösen geeignet oder sogar nur dazu gedacht. Wenn man das verinnerlicht hat, macht es viele, viele Problemlösungen einfacher.
Exakt und daher eignet sich das wunderbar solche Verharzungen zu lösen. Das WD40 verflüchtigt sich mit der Zeit und der übrig bleibende Petroleum Anteil verdünnt vglw dauerhaft das alte Fett.
Gruß, Kuni
..............................

http://kuni.bplaced.net/
..............................
Zitieren
#55
Kuni, kannst Du bitte die genaue Variante des so genutzten WD40 angeben?
VG Jürgen
Zitieren
#56
Das ganz normale WD40 Multifunktionsöl das man in den Baumärkten etc bekommt. Also keins der diversen Spezialprdukte aus dem selben Haus.

PS: Was ich da beschrieben habe ersetzt nicht das Zerlegen, Reinigen und neu Schmieren. Mitunter geht das aber nicht, oder nur mords umständlich oder man will nur abchecken ob Schwergänigkeit Ursache ist. Dann funktioniert die Methode ganz gut. Voraussetzung: Das WD40 muß natürlich da hinkommen, wo die Verharzung sitzt. Einfach nur abwarten und reinkriechen lassen reicht da manchmal nicht. Man muß das betroffene Teil ggf bewegen können, was dann das WD40 mit an die Schmierstelle nimmt, daß es dort wirken kann.

Und nochwas: Ich probiere die Methode immer erst mit normalem Allzwecköl (aka Nähmaschinenöl) aus. Wieso ? Das verflüchtigt sich als Öl nict so leicht wie WD40.
Gruß, Kuni
..............................

http://kuni.bplaced.net/
..............................
Zitieren
#57
Guten Tag zusammen,

ich wollte nochmal einen kleinen Status schicken.

Am 19.10. hatte ich Andruckrollen, Wellen, Bandführungen und Köpfe nochmal intensiv mit Isopropanol 70 % (V/V) gereinigt. Zusätzlich zu den von mir bisher beschriebenen Fehlerbildern hatte ich festgestellt, dass die NAAC im REVERSE-PLAY und nur bei einigen wenigen Tapes (die mit diesem Dragon auch aufgenommen wurden) recht laut rattert, bevor alles passt. Bei einem Tape geschieht dies endlos, die NAAC findet dann keine finale Stellung. Die Sound-Wiedergabe ist davon nicht beeinträchtigt, aber es rattert halt die ganze Zeit.

Zusammengefasst:

1. FORWARD-PLAY läuft zu langsam und leiert. Nach einiger Zeit fängt es an zu quietschen/surren und die Capstanwellen hören auf zu drehen = STOPP. POWER OFF/ON = Capstan drehen wieder.
2. REVERSE-PLAY NAAC rattert, teilweise endlos (allerdings nur bei bestimmten Tapes)
3. RECORD-PLAY wegen FORWARD-PLAY Problemen nicht mehr möglich.

Also habe ich das Gerät ausgemacht und warte darauf, dass Phono-Service-Ehmler aus dem Betriebsurlaub zurückkehrt.

Vor 3 Tagen habe ich eine Lieferung alter Tapes bekommen (offizielle Label-Releases). Und was soll ich sagen? Das Tapedeck funktioniert einwandfrei. Seitdem laufen Tapes in normal PLAY ohne Probleme. Auch aufnehmen/einmessen mit sehr gut erhaltenen Maxell XL II-S funktioniert. Ich warte eigentlich jede Sekunde darauf, dass es anfängt zu leiern usw., aber der Drachen läuft. Da ich NICHTS verändert habe, bin ich natürlich rat- und sprachlos. Freue mich aber über den Moment.

Vielleicht musste die intensive Reinigung ja erst ein paar Tage im Ruhezustand arbeiten (das Gerät war 5 Tage vom Netz). Sachen gibt's. Wäre ja zu schön, denke aber, dass ich es dennoch zum Service geben werde/sollte.

Schönen Sonntag noch und beste Grüße aus der Kuriositätenkiste
Tim
++ Nakamichi Dragon ++ Rega RP10 ++ McIntosh MA 8900 Limited Edition AC ++ Burmester B18 ++
Zitieren
#58
Das Rattern tritt auf, wenn der Einstellbereich der Kopfnachführung überschritten wird. Wenn eine Cassette mit recht schiefem Azimut aufgenommen wurde, kann das passieren. Ist an sich harmlos, nervt aber natürlich.
Das Ding vom Spezialisten mal durchsehen lassen sollte nicht schaden. Eine Erklärung für den stehenbleibenden Capstain habe ich nicht sonst klingt es für mich wie eine verhärtete oder rutschige Andruckrolle.
Viele Grüße
Lukas
Zitieren
#59
Tim, waren das zufällig TDK-CDing Kassetten? Da gibt es einige Chargen die heute "leiern" weil sich der Binder auflöst bzw. verändert...
Viele Grüße 
Manfred

"The warm sound of analog recordings is made of harmonic distortion and Tape hiss - I like it".
Zitieren
#60
(27.10.2024, 18:25)lukas schrieb: Das Ding vom Spezialisten mal durchsehen lassen sollte nicht schaden. Eine Erklärung für den stehenbleibenden Capstain habe ich nicht sonst klingt es für mich wie eine verhärtete oder rutschige Andruckrolle.

Das werde ich auch machen, sobald es auch nur im Geringsten wieder anfängt zu spinnen fliegt der Drachen direkt zum Service. Danke für Deine Einschätzung.

(27.10.2024, 18:26)Manfred_K. schrieb: ... waren das zufällig TDK-CDing Kassetten? Da gibt es einige Chargen die heute "leiern" weil sich der Binder auflöst bzw. verändert...

Nee, das trat unabhängig vom Typ über alle Hersteller auf.
++ Nakamichi Dragon ++ Rega RP10 ++ McIntosh MA 8900 Limited Edition AC ++ Burmester B18 ++
Zitieren
#61
Was ist denn Isopropanol 70 % ?? Wenn die 70% der Alkohol-Anteil sind, ist der Rest Wasser ! Das will niemand in seinem Tapedeck haben. Der Alkohol-Anteil sollte 99,9% betragen. https://www.amazon.de/EQM-SOLUCIONES-QUI...XUCDGB&dib

MfG, Tobias
Zu Risiken und Nebenwirkungen schlagen Sie Ihren Arzt und würgen Sie den Apotheker
Zitieren
#62
Isoprop 70% ist nur zum Desinfizieren (von Wunden), der Wasseranteil soll Haut vor Austrocknung schützen. Zum Reinigen weniger geeignet, wenn man danach nicht überall trockenreiben kann.

Gruß

Dieter
Zitieren
#63
70% Isopropanol ist auch zum Reinigen gut geeignet, besser sogar als 100%iges, weil es wasserlösliche Verunreinigungen, wie etwa Salze, auch lösen kann, während Alkohol dazu nur bedingt in der Lage ist. Man muss nach der Reinigung dann natürlich trocken nachwischen, damit der Dreck nicht wieder ausfällt.
Viele Grüße
Lukas
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste