Loewe-Receiver
#1
Die Loewe-Receiver der 70er waren teilweise recht bieder designt, teilweise modern (Quadro), aber sie kamen m.E. nie über die 2 x 100 Watt Marke. Fast hatte ich den Eindruck, die Firma hätte nie einen Anspruch gehabt.

Wie sind denn die Loewe-Receiver dieser Epoche gewesen? Zuverlässig? Klanglich okay? Empfang okay? In welcher Relation muß man die Receiver zu denen von z.B. ITT oder Elac sehen?
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#2
Mich interessieren zwar mehr die Verstärker von Loewe, aber manchmal ist es wohl besser einen alten Thread fortzusetzen, vor allem, wenn die Fragen doch sehr ähnlich sind.

Hat jemand einen Loewe Verstärker und kann was dazu sagen? Insbesondere interessiert mich alles zum Loewe 6391.

Mit einer Webseite zu Loewe Komponenten aus der Era wäre mir auch geholfen. Leider hab ich da nichts finden können Sad

Edit: Könnte es sein, dass der Verstärker eventuell von Philips gebaut wurde? Donzerge schrieb in einem anderen Thread, dass ein Loewe Tape Deck von Philips war. Beim Googlen stieß ich auf die Erwähnung eine "Philips Sound Project 6391" Verstärkers (leider ohne jegliche weiteren Angaben). Sound Project hiessen auch einige Loewe Komponenten der 70er Jahre. Ist die Namensgleichheit vielleicht nicht zufällig?

Edit 2:
Dieser ERRES Receiver

http://members.lycos.nl/radiojunk/erressx6773.html

ist optisch (und wohl auch technisch) identisch mit dem LOEWE Sound Project TA 6000.
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#3
Hallo highlander und cdj74,

Auf dem Gebiet der Loewe Geräte bin ich nicht wirklich zu Hause, jedoch weiß ich das die Philips End-Siebziger Anlage in der 19" Bauweise auch für Loewe, allerdings in silber statt schwarz produziert wurde. Die Loewe Bezeichnungen hierzu weiß ich aber leider nicht.
Es handelt sich soweit ich mich erinnern kann um die unten abgebildeten Philips Komponenten. Hier bin ich mir allerdings nicht absolut sicher, es kann auch die Anlage aus 1980/1981 gewesen sein.


Der Erres Receiver sieht übrigens verdammt nach der Philips Laboratories Serie aus

[Bild: philips19.jpg]
Gruß
Michael

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#4
Erres wurde seinerzeit von Philips übernommen, eine zeitlang gab es so auch die 'einfachen' Philips-TBs unter dem Namen 'Erres'.

Philips hatte Ende der 70er irgendeine mysteriöse Kooperation mit dem angeschlagenen Loewe-Konzern. War wohl so eine Verbindung nach dem Motto: 'ich saniere dich und du kaufst zukünftig alle Bauteile bei mir'.

Schade, daß Loewe so ein Schattendasein fristet. Sie haben in den 60ern und 70ern immer bei der Mittelklasse aufgehört. D.h. wenn in Deutschland die Schlachtschiffe 2 x 70 Watt hatten, hatte Loewe bestenfalls 2 x 50 im Angebot. Auch die sehr schönen Tonbandgeräte waren eher Mittelklasse. Dennoch sprang man auf jeden Zug auf: Quadrophonie z.B. oder Kompaktanlagen...
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#5
Ich habe mal bei Ebay gesucht und auch die Loewe Version des oben genannten ERRES Receivers gefunden:

LOEWE Receiver Hifi Sound Projekt TA 6000

Allerdings in schwarz (also gab's die "PHILIPS LOEWEs" nicht nur in silber), die Bedienelemente sehen genauso aus wie bei dem Philips oben. Ich denke ERRES=PHILIPS=LOEWE, jedenfalls bei einigen Geräten.

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View...RK:MEWA:IT

Eigentlich würde er mich schon interessieren, aber ich habe im Moment genug Geräte hier. Deshalb biete ich nicht drauf, damit wer anders vielleicht SOFORT KAUFEN kann. 40 Euro scheint mit durchaus fair und ich nehme die "Sofort kaufen"-Option auch gerne wahr, wenn es sich mit meiner Preisvorstellung deckt. Spart viel Zeit (und vielleicht Nerven).

Edit:
Zu donzerges Bild: Die VU Meter im Verstärker gefallen mir sehr gut, wahrscheinlich sieht's im Dunkeln noch besser aus Smile
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#6
Die Frage ist, ob es wirklich 2 x70 Watt sein mussten... Ist so ähnlich wie mit den MHz zahlen bei CPUs heute.

Wenn ich manche alten Receiver höre, die vielleicht gerade mal 2x20 Watt haben, denke ich oft, dass es mehr für guten Klang nicht braucht (passende Boxen natürlich vorrausgesetzt).

Klar, auf dem Schulhof würde man damit nicht ankommen, wenn selbst die billigsten Aktivboxen für 19,99 Euro schon 5 x 1000 Watt mindestens haben Wink
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#7
auf den Loewe hab ich dann mal geboten ;-)
Gruß
Michael

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#8
Dann viel Erfolg Smile Vielleicht bleibst Du bzw. der Receiver ja unter dem "Sofort Kaufen" Preis. Ich werde jedenfalls aus den oben genannten Gründen nicht mitbieten (auch wenn ich mich dann ein kleines bisschen ärgern würde, wenn er sehr "günstig" weggeht), man kann nicht alles haben.
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#9
@cdj74

Wenn Du echt daran interessiert bist, kannst Du ihn gerne haben.
Für mich ist es eher Neugierde, da mich mit Loewe Geräten nicht
viel verbindet.

Gruß
Michael K.
Gruß
Michael

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#10
Nenene Smile Vielleicht hätte ich das genauer formulieren sollen. Ich habe einfach genug Geräte hier und auch keinen Keller oder so, in dem ich was zwischenlagern könnte. Es gibt bei Ebay jeden Tag was, wo ich denke "Oh ja, würde mich auch interessieren". Dass mit dem "Man kann nicht alles haben" bezog sich darauf und nicht darauf, dass ich diesen Receiver doch gerne hätte.

Über kurz oder lang werde ich mich sowieso von einigen Geräten trennen müssen und deshalb sollte ich erst recht die Neuerwerbungen beschränken Wink
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#11
Zitat:cdj74 postete
Es gibt bei Ebay jeden Tag was, wo ich denke "Oh ja, würde mich auch interessieren". Dass mit dem "Man kann nicht alles haben" bezog sich darauf und nicht darauf, dass ich diesen Receiver doch gerne hätte.

Über kurz oder lang werde ich mich sowieso von einigen Geräten trennen müssen und deshalb sollte ich erst recht die Neuerwerbungen beschränken Wink
Wie recht du hast.
Ich habe den Platz, und der verleitet mich dazu immer mehr und mehr zu kaufen. Viele Geräte, die damals unerschwinglich und damit ein unerreichter Traum waren, sind heute für ein paar Euros zu haben. Ich hatte auch knapp 100 Geräte hier stehen, die man natürlich niemals alle regelmäßig benutzen kann.
Ich habe meinen Bestand mittlerweile auf die Hälfte reduziert, dennoch packt es einen immer wieder.

Gruß
Michael K.
Gruß
Michael

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#12
Hm, 16,66 Euro... naja, so ist das immer Smile Gucken wohl alle Herr der Ringe Wink
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#13
Zitat:cdj74 postete
Hm, 16,66 Euro... naja, so ist das immer Smile Gucken wohl alle Herr der Ringe Wink
... unglaublich.

Ich war nicht zu Hause und hatte das ganze so aus den Augen verloren. Bei dem Preis kann man sich ja fast ärgern, obwohl ich keinerlei Einsatzmöglichkeit für das Gerät gehabt hätte ;-)
Gruß
Michael

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#14

Zitat:highlander postete
..., aber sie kamen m.E. nie über die 2 x 100 Watt Marke. Fast hatte ich den Eindruck, die Firma hätte nie einen Anspruch gehabt.

...

Verehrte Bandmaschinen Liebhaber,

die oben erwähnte Beschränkung kommt meiner Meinung nach nicht von einem fehlenden Anspruch, sondern schlicht von der Tatsache, daß bis Mitte der Neunziger ein Propaganda (-waffen) Herstellungsverbot für deutsche Firmen galt.

Darunter fielen nach meiner Information auch PA-taugliche (PA=public address), transportable, mithin transistorisierte Verstärker mit Sinus-Kanalleistungen über etwa 100W. Es hat also eher mit dem Friedensvertrag zu tun, den wir m.W. immer noch nicht haben und mit dem, was man so oft leicht beschämt die 'deutsche Vergangenheit' nennt, als mit fehlenden 'Ansprüchen'.

Alle Siegermächte durften auf > 100Watt 'in Transistor' machen. So-Nie ist keine Siegermacht, die machen sowieso, was sie wollen...

mfg Pit

edit 14:34 dabbel-die eingefügt... man ist ja vorsichtig im Glashaus...
edit 14:35 transpirationskonstante korrigiert...

©DK1TCP wrzlprmpft
Klasse CH-Parts, ultimative 810-MPU, nomen est omen und eine Klarstellung sowie meine Remanenzreferenz & was nWb/m sind... und zur Rezenz... 'günstige' B-67...
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#15
.... und wie erklären wir uns dann diesen Kollegen hier?

konnte man so viele Kanäle wie man wollte mit bis zu 100 Watt Leistung bauen?

[Bild: rtv1020.jpg]
Gruß
Michael

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#16

Zitat:Donzerge postete
.... und wie erklären wir uns dann diesen Kollegen hier?

konnte man so viele Kanäle wie man wollte mit bis zu 100 Watt Leistung bauen?

...

Donzerge,

lies doch bitte, was da 'oben' steht: sowohl in meinem Post als auch in deinem Prospekt: 100W / Kanal respektive 30W sowie 50W Sinus...

Wenn ich mir 1000 10W Verstärker auf die Ladefläche meines 20Tonners stelle habe ich mehr Probleme (allein schon wegen der Kabelquirlerei) da irgendeine 10kW Beschallung mit zu realisieren, als wenn du zehn gepflegte Neuzeitliche da übereinanderstapelst.

Hast du schon mal, sagen wir: vier einzelne 'Kanäle' an EINEM Lautsprechersystem zu betreiben versucht (ohne quad-wiring!)? Ist es gutgegangen?

nachösterlichen Gruß,

Pit

©DK1TCP
Klasse CH-Parts, ultimative 810-MPU, nomen est omen und eine Klarstellung sowie meine Remanenzreferenz & was nWb/m sind... und zur Rezenz... 'günstige' B-67...
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#17
Zitat:trolltest postete


Verehrte Bandmaschinen Liebhaber,

die oben erwähnte Beschränkung kommt meiner Meinung nach nicht von einem fehlenden Anspruch, sondern schlicht von der Tatsache, daß bis Mitte der Neunziger ein Propaganda (-waffen) Herstellungsverbot für deutsche Firmen galt.

Darunter fielen nach meiner Information auch PA-taugliche (PA=public adress), trasportable, mithin transistorisierte Verstärker mit Sinus-Kanalleistungen über etwa 100W. Es hat also eher mit dem Friedensvertrag zu tun, den wir m.W. immer noch nicht haben und mit dem, was man so oft leicht beschämt die "deutsche Vergangenheit" nennt, als mit fehlenden "Ansprüchen".

Alle Siegermächte durften auf > 100Watt "in Transistor" machen. So-Nie ist keine Siegermacht, die machen sowieso, was sie wollen...

mfg Pit
das war mir nicht bekannt, daher stellte ich eine sachliche Frage.
Eine Antwort im leicht unverschämten Besserwisser- oder Lehrerton brauche ich hierzu nicht. Von solchen Spezies hatten wir hier in der letzten Zeit genug.
Gruß
Michael

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#18
Zumindest so ab 1977 konnten die Deutschen schon über 100 Watt pro Kanal. Da gab es die Monster-TRX-Receiver von Telefunken, Saba brachte es auf 2 x 120 Watt und Grundig ebenso. Selbst Dual konnte da mithalten.

Nur Loewe begnügte sich mit weniger. Dabei ist eigentlich die ganze Produktpalette zumindest bis zu den 80er Jahren immer irgendwie 'mittelmäßig' ausgestattet gewesen. Immerhin hat es Loewe ja geschafft, zu überleben Wink
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#19
Wenn wir schon am Besserwissen sind:
Public Address (auch wenn nicht von Dolby, trotzdem mit DOPPEL D) Wink
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#20
Bin gerade auf diese Loewe-Runde hier gestossen. Ich habe einen hifi sound project 6000 in silber und auch das passende Kassettendeck 3537 in silber inklusive aller Unterlagen, falls also jemand Fragen zu den Geräten hat, kann ich die möglicherweise beantworten. Um es vorweg zu sagen: Die Geräte stehen nicht zum Verkauf, ich habe sie geerbt und sie stellten damit, als ich 14 war, meine erste Hifi-Anlage dar, aus diesem Grunde hänge ich an den Teilen, auch wenn es nicht gerade an Receivern oder Tapedecks mangelt.
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#21
Dann gleich die wichtigste Frage: wie schlägt sich denn der Loewe-Receiver gegenüber deinen anderen? Welche Qualität ist bei den Loewe-Geräten dieser Zeit zu erwarten?
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#22
Also ich muss sagen, dass der Loewe-Receiver einen sehr guten Klang hat, sehr sauber und kräftig, kommt natürlich auch auf die Boxen an.
Verglichen mit meinem ITT SRX 75 würde ich sagen, dass der Loewe einen wirklich riesigen Vorsprung hat, sowohl klanglich, als auch technisch, das Tunerteil des Loewe ermöglicht einen besseren Empfang als der ITT. Außerdem hat der Loewe zwei Phono, zwei TB und einen Aux Eingang gegenüber einem TB und einem Phono im ITT, naja, die spielen wohl generell in einer anderen Klasse. Das zu dem Receiver passende Tapedeck ist auch in Ordnung, ist zwar nur ein Zweikopfgerät, aber der Klang ist durchaus gut. Acho, als Boxen hatte ich jetzt zum Testen mal recht neue Hecos angeschlossen, als ich die Anlage bis vor zwei Jahren noch täglich nutzte, waren da noch Dual Boxen dran.
Zu deiner Frage über die Qualität kann ich nur sagen, dass diese Teile für die Ewigkeit gemacht sind, sie sind sehr massiv gebaut und halten auch einiges aus, mein Opa hat noch den 4000er Receiver im Betrieb mit dem gleichen Tapedeck und hat so insgesamt wohl die gleichen Erfahrungen gemacht wie ich bezüglich des Klanges.
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#23
Schöne Antwort, das wollte ich hören Wink Jetzt muss ich mir wohl einen Loewe-Receiver besorgen...
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#24
100 Watt Sinus-Leistung pro Kanal ist schon ordentlich stark. Hat das ein Verstärker aus deutscher Produktion je erreicht? Musikleistungen von 120 Watt dürften ca. 60-80 Watt Sinus voraussetzen.

Löwe stand immer etwas im Schatten der "Großen", also von Telefunken, SABA, Grundig. Ich denke, man pflegte ganz bewusst das Understatement für die Klientel, der Wattgeprotze zuwider war. Da brauchte man auch die richtigen Verkäuer dazu, die das vermittelten und in der Summe ist der Löwe immer etwas hinterhergehinkt Wink

Vielleicht werden diese Geräte ja jetzt erst so richtig gewürdigt. Hatte Löwe damals schon das leicht exclusive Image, daß sie heute pflegen oder enstand das erst aus der Not heraus? In der Erinnerung rangiert Löwe bei mir immer in der 2. Reihe der nicht ganz ernst zunehmende HiFi-Hersteller, neben Nordmende zum Beispiel.
Michael(F)
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#25
Zitat:Michael Franz postete
100 Watt Sinus-Leistung pro Kanal ist schon ordentlich stark. Hat das ein Verstärker aus deutscher Produktion je erreicht? Musikleistungen von 120 Watt dürften ca. 60-80 Watt Sinus voraussetzen.
Ich habe einen Verstärker genau in diesem Bereich, 70 Watt Sinusleistung pro Kanal. Es ist ein
Telefunken RA 200,
Baujahr etwa 1981. Damals als Jugendlicher war ich damit der König bei Partys. Der hat sich nie ausgeschaltet, wenn es etwas lauter wurde. Damit konnte man wirklich Lautstärke über längere Zeiten machen. Die angegebenen 70 Watt sinus pro Kanal und das auf beiden Kanälen gleichzeitig macht er auch, habe ich überprüft an meinem Spiegeleierbrater (Ersatzlast, die man auch mal kurzfristig mit 1000 Watt belasten darf).
Der Telefunken RA 200 ist einer der wenigen Verstärker, der eine flüssigkeitsgekühlte Endstufe hat.
Die Dinger sind anscheinend Kultobjekte geworden. Es hat mich etwa 50 Euro gekostet, diesen als Defektware bei ebay zu kaufen um damit einem guten Freund nach Reparatur eine Freude zu machen.

Soviel zum Thema 100 Watt, wenn es denn wirklich 100 Watt sind...Angaben von Japanern...Osterei, japanisches Spiegelei?! (Ich vermute, selbst deutsche Hersteller haben etwas gemogelt).

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#26
Zitat:highlander postete
Schöne Antwort, das wollte ich hören Wink Jetzt muss ich mir wohl einen Loewe-Receiver besorgen...
Wobei der 6000er wohl ein Wolf im Schafspelz bzw. ein Philips im Loewenpelz ist Wink Siehe Anfang des Threads.

Inwieweit auch die anderen Serien Zukäufe sind, konnte ich bis jetzt noch nicht in Erfahrung bringen. Ein Loewe 6391 (Vollverstärker) steht jedoch auch auf meiner Wunschliste.
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#27
Also, da anscheinend ja doch Interesse vorhanden ist, werde ich mal die Daten des 6000er, so wie sie in der Anleitung genannt sind, auflisten:

Ausgangsleistung:
- 30 Watt Sinus pro Kanal, wenn beide Kanäle belastet sind, 4 Ohm Impedanz, Leistungsbandbrete 20-20.000 Hz, Gesamt-Klirrgrad 0,3%.
- 30 Watt Sinus an 8 Ohm

Ausgangsleistung (DIN 45.500): 2 x 38 Watt ann 4 Ohm

Leistungsbandbreite (D < 0,3%): 7 - 50.000 Hz (nach IHF-Norm)

Klirrgrad: 0,07%/20W

Intermodulationsgrad: 0,08%/15W

Übertragungsbereich: 20 - 20.000 Hz, +0,5, -0,5 dB

Eingangsempfindlichkeit für Nennleistung:
- Phono1: 2mV/47kOhm
- Phono2: 2mV/47kOhm
- Aux: 150mV/50kOhm
- Tape1: 150mV/50kOhm
- Tape2: 150mV/50kOhm

Stereo-Übersprechdämpfung: 55dB bei 1kHz; 45dB bei 10kHz

S7R Verhältnis: Phono1 und 2: 65dB, Aux: 85dB

Kontur-Schalter (bei -30dB): +10dB bei 100Hz; +5dB bei 10 kHz

Bassregler: +/- 10dB bei 100Hz
Höhenregler: +/- 12dB bei 10 kHz
Rausch-Filter: -6dB/Okt. bei 10kHz

Soweit die Verstärkerdaten, auf Wunsch kann ich auch noch die Tunerdaten bekanntgeben.

Aktuelle Ebay-Angebote:

5768604644

7512485127

Und das passende Tapedeck 3537:

7511858820
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#28
Moin, moin,

aus aktuellem Such-Anlaß bin ich auf diesen alten Thread gestoßen.

So ganz verstehe ich Eure Überlegungen hier nicht.
Soll Ausgangsleistung ein Qualitätsmerkmal sein? Abgesehen davon, daß die Angaben japanischer und amerikanischer Marken oft nicht mit denen hiesiger Produkte vergleichbar waren, weil sie nach anderen Normen ermittelt wurden, ist die Leistung doch eher im Kontext der Empfindlichkeit der Lautsprecher relevant. Einer Box, die an einem 12Watt Röhrenverstärker betrieben werden konnte, reichte auch 2x 35 Watt eines Transistor-Receiver. Soll heißen: Insbesondere in den sechziger und siebziger Jahren dürften die Deutschen Hersteller in der Lage gewesen sein, Lautsprecher zu bauen, die mit den angebotenen Leistungen gut auskamen. Wozu also mehr? Wer sich die zeitgenössischen Gerätevorstellungen und Testberichte in der Funkschau, Fono Forum oder HiFi-Stereophonie anschaut, der stößt immer wieder auf entsprechende Äußerungen der Tester. Leistung wurde dort selten vermisst.
Und ein Leistungsverbot? Kirksaeter warb schon 1966 mit 200 Watt (http://www.hifi-archiv.info/Kirksaeter/1966/index.html).

Loewe-Opta ist es übrigens ähnlich wie Nordmende gegangen. Beide Firmen hatten eine große Vergangenheit als Radiohersteller und gehörten zu den Oberklasse-Marken. Dann kam die Transistor-Technik; eine Umstellung, die in vielen Management-Etagen die Köpfe rauchen ließ, weil die technologische Führerschaft plötzlich nicht mehr im eigenen Lande lag. Siemens beispielsweise gab die eigene Herstellung im Audio-Markt freiwillig auf und verkaufte Blaupunkt und Körting als eigen.
Im internationalen Wettbewerb waren die hiesigen Hersteller kleine Klitschen und investierten lieber in dem primären Markt der Unterhaltungselektronik, entwickelten Fernsehgeräte.
HiFi war in Deutschland außerdem bei weitem nicht so ein Thema, wie z.B. in den USA. Der Kunde kaufte Bekanntes und Tragbares, folgte dem Trend zur kompakten Anlage. Infolgedessen konnte nicht genug Geld bewegt werden, um Spitzengeräte in der Menge in die Produktion zu nehmen, wie es den japanischen Multis und Keiretsu's möglich war. Saba ist ein Beispiel, die es zunächst mit einer Kooperation mit Klein&Hummel versuchten und später eine Finanzspritze von außerhalb annehmen. mussten Ebenso Wega. Braun partizipierte, genau wie Schaub-Lorenz schon lange, zwangsweise, an ausländischen Geldtöpfen.

Trotzdem versuchten es Loewe und Nordmende auch mit hochwertigen Geräten.
Ende der Sechsziger Jahre brachte z.B. Nordmende die Serie 8001 auf den Markt. Eine dreimotorige Bandmaschine mit drei Köpfen und fast modernem Design, dazu ein großer Receiver. Beide gehören zu den ganz wenigen deutschen Geräten, die je in amerikanischen Fachmagazinen vorgestellt wurden (Audio, März und Juno 1969). Dazu kam die angepaßte Version des PE2020 in einer Luxus-Zarge. Ein Nachfolger des 8001/ST ist der Receiver 7500/ST: Ein schweres, hochwertiges Gerät mit aus heutiger Sicht fast modernen Maßen und einer optionalen Fernsteuerung, mit der sogar der Sender verstellt und AFC zugeschaltet werden konnte. Ein Vorverstärker-Ausgang ist genauso vorhanden, wie kanalgetrennte Vorpegel-Regler für alle Eingänge. Und aufgetrennt in Tuner und Vollverstärker gab es den 7500 auch!

Und Loewe-Opta?
Wer konnte 1975 schon mit einem Joystick spielen?

[Bild: LoeweQR320_04k.JPG]

Zur 4D-Balance bietet der Loewe-Receiver eine Klangregelung in drei Bereichen, zwei schaltbare Lautsprechergruppen und wahlweisen Mono-, Stereo- und Quadro-Betrieb der vier modular aufgebauten Endstufen.

[Bild: LoeweQR320_06k.JPG]

Dazu gibt es sieben Festsenderspeicher, die mit Sensor-Tasten angewählt werden können

[Bild: LoeweQR320_05k.JPG]

und eine herkömmliche, blau beleuchtete Frequenzskala mit roter Positions-LED, die per Rad bedient wird.

[Bild: LoeweQR320_08k.JPG]

Feldstärke, Ratiomitte und Frequenz in MHz werden mit blau beleuchteten Drehspulinstrumenten angezeigt. Der Kanal per rot-leuchtender 7-Segment-Anzeige.

[Bild: LoeweQR320_09k.JPG]


Und sonst? Zwei Rausch- und ein Rumpelfilter, Loudness, AFC, Muting, Stereofilter. Plattenspieler-Eingänge für Kristall- und Magnet-Tonabnehmer, UKW- und Mittelwellen-Empfang, Tonband-Anschluß mit Monitor-Schleife, Mikrofon- und Reserve-Eingang.

[Bild: LoeweQR320_07k.JPG]

Die Verarbeitung ist auf hohem Niveau. „Made in Germany“ steht auch drauf. Häßlich ist er auch. Und richtig selten. Und als reinen Quadro-Vollverstärker QV-310 gab’s ihn auch.

Der QV310 ist übrigens die Basis des Receiver: "Der bewährte Verstärker-Teil des Quadrophonie-Verstärkers Loewe QV-310 (...) wurde mit einem hochwertigen Tuner-Teil zu einer Einheit ... zusammengefaßt" (Loewe Journal 75/1).
Die gleichspannungsgekoppelten 35 Watt-Endstufen sind modular, steckbar, aufgebaut und können zwischen Verstärker und Receiver ausgetauscht werden. Die STEREO (15/74) nennt das Verstärkerteil in ihrem Test "ausgezeichnet" und billigt ihm "auch bei Vierkanalbetrieb noch reichlich Reserven" zu.

Und hier ist der Loewe QR-320 Sensotronic im Ganzen

[Bild: LoeweQR320_03k.JPG]

Loewe wie Nordmende haben dann aufgegeben, HiFi-Geräte selbst zu fertigen und beide begonnen, Philips-Produkte zu verkaufen (Mende-Plattenspieler seien übrigens nunmehr von CEC gewesen): Loewe und teilweise auch Nordmende gehörten bereits zum Philips B-Konzern und die Mendes verbandelten das Unternehmen mit Thomson, die schließlich Ende 1977 ganz übernahmen.
Die Funkschau gibt im Jahre 1977 (Heft 21) Auskunft, daß hinter der Bremer Mende eine schwere Umstrukturierung lag, an deren Ende man nach eigener Auskunft hinter Grundig den zweiten Platz im Absatz von Fernsehgeräten in Deutschland belegte (Philips beanspruchte den allerdings auch) und wieder ein Betriebsergebnis im Rahmen der Durchschnittsumsatzrendite der deutschen Industrie von 1,7% erzielte.
Ich unterstelle: Der Versuch von Loewe und Nordmende, Oberklasse-Geräte selbst zu bauen, ist wohl nicht erfolgreich gewesen. Also hat man sich auf den erfolgversprechenderen Markt beschränkt: Fernseh-Geräte; zumal hier zu bestehen aufgrund der Überproduktion – in Asien angeblich gewollt – und eines in der BRD erfaßten Lagerüberhanges im Handel von fast einer Million TV-Geräte, schwer genug war und damit wenig Kapazitäten für kleine Firmen blieben, sich um HiFi zu engagieren. Davon hat dann Grundig profitiert, die in der zweiten Hälfte der Siebziger Jahre ungeahnte Zuwächse im HiFi-Markt erlebten. Sicher nicht auf Kosten der Japaner.

Aber um auf Andreas' Frage zu antworten: Ja, Loewe hat wirklich versucht, hochwertige Receiver zu bauen. Und das dann wieder aufgegeben.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#29
Hallo,

Zitat:P.Nieratschker postete
Zitat:highlander postete
..., aber sie kamen m.E. nie über die 2 x 100 Watt Marke. Fast hatte ich den Eindruck, die Firma hätte nie einen Anspruch gehabt.

...
Verehrte Bandmaschinen Liebhaber,

die oben erwähnte Beschränkung kommt meiner Meinung nach nicht von einem fehlenden Anspruch, sondern schlicht von der Tatsache, daß bis Mitte der Neunziger ein Propaganda (-waffen) Herstellungsverbot für deutsche Firmen galt.

Darunter fielen nach meiner Information auch PA-taugliche (PA=public address), transportable, mithin transistorisierte Verstärker mit Sinus-Kanalleistungen über etwa 100W. Es hat also eher mit dem Friedensvertrag zu tun, den wir m.W. immer noch nicht haben und mit dem, was man so oft leicht beschämt die "deutsche Vergangenheit" nennt, als mit fehlenden "Ansprüchen".
das glaube ich beim besten Willen nicht.
Erstens machen 50 oder 100W lautstärkenmäßig kaum einen Unterschied und zweitens wurden Verstärker für öffentliche Beschallungsanlagen (die schon eher Propagandainstrumente sind) in Größen wesentlich über 100W gebaut (Böthner hatte z.B. eine 300W-Röhrenendstufe im Programm, MEG baute 100W-Halbleiterendstufen, die sich zu Viererblöcken zusammenschalten ließen,...).

Es liegt eher an fehlender Notwendigkeit bzw. teurer Halbleiter (ab einer gewissen Leistung wurde der Krempel richtig teuer).

MfG

DB
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#30
Zitat:highlander postete
Schöne Antwort, das wollte ich hören Wink Jetzt muss ich mir wohl einen Loewe-Receiver besorgen...
Hallo,
mir ist heute ein Loewe QR 320 zugelaufen !
Er scheint zu arbeiten, und ich möchte das Gerät gerne wieder richtig aufarbeiten. Gibt es irgendwo Schaltpläne ?

Gruß aus dem Norden
Bent
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#31
Hallo,
Zitat:Agfa-Band postete
Also, da anscheinend ja doch Interesse vorhanden ist, werde ich mal die Daten des 6000er, so wie sie in der Anleitung genannt sind, auflisten:

...
Die Daten stimmen. Ich hatte früher mal einen schwarzen TA 6000, den ich dann abgegeben hab (ja, immer diese Jugendsünden!) und jetzt wieder einen silbernen aus der E-Bucht, der korrekterweise als defekt angeboten war.
[Bild: ta6000di3.jpg]

Mit Agfa-Band hatte ich schon per PM besprochen, dass mein LOEWE TA 6000 nicht mehr korrekt auf Stereo umschaltet, weil der Vor-Vorbesitzer wohl mal den Stereo-Decoder-IC gegen einen anderen verschlimmbessert/getauscht/repariert hat. Leider hat Agfa-Band Receiver und Serviceunterlagen nicht mehr. Daher meine Frage in die Runde, wer mir mit Schaltplan u.ä. aushelfen kann.

Danke und Gruß
Rolf
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#32
Der sieht ja wie ein Philips aus...
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#33
Hallo Highlander,
Zitat:highlander postete
Der sieht ja wie ein Philips aus...
Der sieht nicht nur wie ein PHILIPS aus, der sieht auch gut aus!
Das baugleiche PHILIPS-Modell ist wohl der PHILIPS AH683.

Hat denn jemand die PHILIPS-Serviceunterlagen?

Danke und Gruß
Rolf

PS: Bevor jemand nachfragt: Ich habe ihn damals abgegeben, weil er zuwenig Eingänge hatte und mit meinen damaligen 4-Ohm-Boxen sehr leicht ins Clipping geriet. Jetzt habe ich mir wieder gekauft, weil ich vielleicht doch etwas nostalgisch veranlagt bin.
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#34
Hallo Rolf
Es scheint ja schwierig zu sein Unterlagen für diese Geräte zu bekommen, du hast ja schon ein paar Foren durch, Schaltungsdienst Lange hat sie auch nicht.

Ich habe hier die Schaltungsunterlagen zum Philips 22AH683, aber nur als Mikrofilm.
Scannen von Mikrofilmen ist für mich recht schwierig, bzw. nur in schlechter Qualität möglich.
Hier ein Ausschnitt des erwähnten Stereodecoders (LA3350).

https://tonbandforum.de/bildupload/22ah683-stdec.jpg

Gruß Ulrich
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#35
Hallo Ulrich,

ganz herzlichen Dank.
Zitat:uk64 postete
Hallo Rolf
Es scheint ja schwierig zu sein Unterlagen für diese Geräte zu bekommen, du hast ja schon ein paar Foren durch, Schaltungsdienst Lange hat sie auch nicht.

Ich habe hier die Schaltungsunterlagen zum Philips 22AH683, aber nur als Mikrofilm.
Scannen von Mikrofilmen ist für mich recht schwierig, bzw. nur in schlechter Qualität möglich.
Hier ein Ausschnitt des erwähnten Stereodecoders (LA3350).

https://tonbandforum.de/bildupload/22ah683-stdec.jpg

Gruß Ulrich
Hmm, dann wäre der eingebaute 3350 doch der richtige Stereo-Decoder. Bisher hatte ich zum HA1196 tendiert, weil die anderen ICs der Bestückung dazu passen würden.

Ich gehe heute abend mal messen, was ich an Werten aus Deinem Schaltbild auf der Platine wiederfinde.

Nochmals herzlichen Dank!
Rolf
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#36
Hallo Ulrich!

Du bist der Held!

Der Schaltplan passte 1:1 zu meinem Receiver.

Der Fehler im Gerät?
Aus unbekanntem Grund hat der Reparateur wohl nicht nur den LA3350, sondern auch noch einen Kondensator in direkter Nachbarschaft ersetzt.

Und dabei hat er den falschen Wert genommen. Das Ding hat so bestimmt nie funktioniert.
Nachdem ich den richtigen Kondensator eingelötet hatte, lief es auf Anhieb!

Nochmals vielen herzlichen Dank.

Gruß
Rolf
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#37
Hallo Matthias M,

aus aktuellem Anlaß:

Zitat:Matthias M postete
Und hier ist der Loewe QR-320 Sensotronic im Ganzen

[Bild: LoeweQR320_03k.JPG]
könntest Du mir evtl. ein paar Fotos vom Innenleben dieses Receivers mailen?

Danke schon mal!

MfG

DB
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#38
Also,

ich habe mir so einen Receiver herausgefischt. Guter äußerer Zustand, im Inneren prinzipiell auch, paar Elkos faul, paar Glühlämpchen auch. Der einzige Germaniumtransistor auf der Stationsanzeige hatte auch einen Treffer. Ein Exemplar von Hatschi, ach nee, Hitachi, hat auch dieser Baugruppe wieder zur Funktion verholfen.
Es ist ein recht aufwendig gemachtes Gerät, 20LC-Kreise auf UKW sind eine ganze Menge, eine 5fach abgestimmte Tunerbüchse auch (das AM-Teil ist Müll). Und- wichtig -keine aktiven elektronischen Sonderbauteile.

Jetzt die Preisfrage: weshalb ist das Tunerteil nicht nur in Schaltstellung FM, sondern auch bei Tape 1 und Aux in Betrieb? Laut Schaltplan ist das in Ordnung so...

MfG

DB
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#39
Zitat:DB postete
Jetzt die Preisfrage: weshalb ist das Tunerteil nicht nur in Schaltstellung FM, sondern auch bei Tape 1 und Aux in Betrieb? Laut Schaltplan ist das in Ordnung so...
Soweit ich es sehe, hat der Receiver keine Monitor-Taste. Kann es sein, daß er auch in Stellung "Tape" das Signal des Tunerteils auf die Tape-Ausgänge legt und so eine einfache Monitorfunktion für Aufnahmen aus dem Radio ermöglicht?

Das wäre zumindest für die Tape-Funktion eine Erklärung, warum der Tunerteil läuft.
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#40
Hallo Timo,

das dachte ich auch, aber das Ding hat eine Monitortaste.
Zusätzlich ist noch ein extra Tunerausgang dran. Vermutlich war das dazu gedacht, daß man (falls die Industrie sich doch auf irgendeinen anderen Standard als SQ geeinigt hätte) problemlos einen externen Quadrodecoder hätte anschließen können.
So zumindest meine Vermutung.

MG

DB
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