Moin, moin,
ganz oben habe ich es ja bereits angedeutet: Den Erres gab es nicht nur als Erres!
Dienstag erreichte mich dies:
Wenn man die beiden gegenüber, besser: aufeinander stellt, dann fällt es schwer, relevante Unterschiede zu entdecken. Ganz oben in der linken Ecke der Frontplatte vielleicht?
Das HiFi-Jahrbuch Nr. 10 (8-69) von 1980 führt den
Loewe SR 3780 mit folgenden Daten:
-Antriebsart: DC-Wickelmotor, DC-Antriebsmotor
-Köpfe: 2 Permalloy-, 1 Ferrit-Kopf
-Rauschunterdrückung: Dolby
-Bandsortenumschaltung: Fe, FeCr, Cr, Me
-Eingänge: Mikrofon: 0,25 mV/33 kOhm, Line: 100mV/40kOhm
-Ausgänge: Line: 0-1 V regelbar, Kopfhörer: 8 bis 600 Ohm
-Aussteuerungsanzeige: LCD, VU/Peak umschaltbar
-Gesamtfrequenzgang: Fe: 30-18k Hz, Cr: 20-19k Hz, Me: 20-20k Hz
-Höhenaussteuerbarkeit: Fe: 53 dB, Cr: 53 dB, FeCr: 53 dB, Me: 56 dB
-Übersprechungsdämpfung bei 1 kHz im Stereobetrieb: 40 dB
-Gleichlaufschwankungen: +/- 0,08%
-maximale Abweichung von der mittleren Geschwindigkeit: +/- 0,06%
-Vormagnetisierungs- und Löschfrequenz: 100 kHz
-Abmessung: 450 x 120 x 325mm
-Besonderheiten: Elektronische Tipptasten, BIAS-Kalibrierung über 1000-Hz-Test-Ozilator, Dolby-Kalibrierung über 400-Hz-Test-Oszillator, Zero-Counter mit Memory, programmierbar, Auto-Play, Auto-Rewiew, Master-Level, Line- und Mikro-Level getrennt, VU-Peak umschaltbar, Kopfhörerverstärker, Pitch-Kontrolle, MPX schaltbar, Monitor-Kontrolle, Timer- Anschluß
Auch wenn nicht alle Angaben unbedingt vertrauenswürding scheinen – hat er wirklich eine „LCD-Anzeige“? Auto-Review? 1000Hz-Test-Oszillator? - so dürften sie zumindest für alle Modelle des
3780 aus der
HiFi Sound Project Serie (falsch) übereinstimmen.
Zum Aristona und Erres gibt vintagecassette.com folgende Informationen:
-Connectivity: 2 Mono Microphone Inputs, Headphones, RCA Input/Output Connectors
-Display: 3-Digit Digital Counter, Peak Hold, Digital Peak-Reading Meters, Meters Peak / VU Switchable
-Heads: 3 Head Design
-Tape: 4-Position Tape Selector, Chrome-, Ferro-Chrome-, Normal- and Metal Tape Capability
-Noise Reduction: Dolby-B Noise Reduction, MPX Filter, RIF Filter
-Transport: Dual-Capstan Transport, Belt Drive, Mechanical Tape Loading, Auto Shutoff (Full)
-Operation: Timer Recording/Playback, Auto-Fade, Memory Play, Memory Stop, Pitch Control, Real-Time Tape Monitoring, Record Mute, Full Logic Transport Control
-Preamplifier: Output-Level- and Headphone Volume Control, Individual Input Level Controls, Master Record Level Control, Microphone Level Adjust (Left/Right)
-Calibration: 10kHz Test Tone, 400Hz Test Tone, Manual Bias Calibration, Manual Level Calibration
-Indicators: Cassette Back Light
-Exterior: Front Loading, Orientation Left
-General: Stereo, HiFi, Fluorescent Peak Meter, Closed Loop Dual Capstan, 3 Head, 2 Motor Transport
Die Verwandtschaft zwischen den
3780 und dem
Alpage AL-300 ist offensichtlich.
Wo der
Eumig FL-900 bis auf das Design der Knöpfe, die Gehäusemaße und die fehlende integrierte Fernbedienung eine unbestreitbare Identität mit dem größten der Alpine-Recorder zur Schau trägt, unterscheiden sich die
3780 genau so weit von dem Grundgerät, daß man beginnen könnte zu fragen, ob die Änderungen – Fluorescenz-Anzeigen zur Aussteuerung anstatt Drehspulinstrumente, LED-Bandzählwerk mit erweiterten Memory-Funktionen anstatt mechanischem Zählwerk mit den Grundfunktionen „Auto Play“ und „Auto Rewind“ - auf Wunsch des OEM-Kunden oder als Modellpflege-Maßnahme des Herstellers zustande gekommen sind.
Sollte die These, der Erres und der Loewe seien ein Eumig und der wiederum ein
Alpage AL-300, oder der Loewe und der Erres, natürlich auch der Aristona, seien ein Alpage und der eigentlich ein
Eumig FL-900, stimmen, dann wäre er, beziehungsweise alle zusammen, jedenfalls ein (oder mehrere) anerkanntes „Spitzenklasse“-Tapedeck. Jedenfalls befand die Stereo den Alpage als ein solches.
Insbesondere die Möglichkeit der Einmessung auf jede Bandsorte hatte es Joachim Reinert von der Stereoplay, der dieses als „
mustergültiges Detail“ des Loewe aus seiner Besprechung heraus hob, und genauso den Tester Michael Grünecker von Stereo in seinem Test des Alpage angetan: „
Das Ergebnis dieser Anpassungsmaßnahme ist eine Belohnung für die etwas umständliche und zeitraubende Mühe: ein völlig unverfärbtes Klangbild bei einem ausgezeichneten Frequenzgang der Aufzeichnung und das für beide Kanäle.“
Nachdem man den Recorder mittels Drehschalter auf einen Bandtyp voreingestellt hat, aktiviert man mit dem Schiebeschalter „Test OSC“ den eingebauten Tongenerator für den 400 Hz Testton, mit dessen Hilfe das Anzeigeinstrument vor- und hinter Band auf den selben Anzeigewert abgeglichen und somit die Aufsprechverstärkung für den eingelegten Bandtyp optimal eingestellt werden kann; der Abgleich geschieht kanalgetrennt durch die beiden Drehpotis „Dolby Cal.“. Danach wird der Schiebeschalter in die linke Position gestellt und der Tongenerator gibt einen 10 kHz-Ton ab, mit dessen Hilfe der BIAS-Pegel mit dem Anzeigeinstrument kanalgetrennt kalibriert wird. Dafür sind die beiden Regler „BIAS Fine“ zuständig. Lediglich bei Reineisen-Bändern reiche der Einstellbereich nicht aus, um bei weniger höhenempfindlichem Material die optimale Anpassung vornehmen zu können.
Hier tritt übrigens ein möglicher Unterschied zwischen dem Alpage und Eumig auf der einen und den
3780 auf der anderen Seite zu Tage: Die Frequenz des Tongenerators für die BIAS-Einstellung der Verwandten ist in der Beschriftung des Umschalters bei den
3780 mit „14k“, also 14.000 Herz gegenüber 10.000 Hz bei dem Stammvater angegeben! Wenn auch Loewe selbst zunächst 10kHz veröffentlichen ließ. Der Hinweis im HiFi-Jahrbuch Nr. 10, das Bild des Loewe habe bei Redaktionsschluß noch nicht vorgelegen, nehme ich als Indiz für die Möglichkeit, das Gerät selber sei zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig gewesen, Serienänderungen somit noch möglich. Das es die gegeben haben muß bestätigt auch die Stereoplay (2/81), die ebenso wie eine Vorstellung in der Klangbild vom September 1980 die 14kHz als Testsignal nennt.
Die Gleichlaufwerte des Dual Capstan-Antriebs des Alpage werden, wenn schon nicht als „absolute Spitzenwerte“, dann doch zumindest als „gut“ bewertet. +/- 0,018% nach DIN (+/- 0,16% linear) hat die Stereo tabellarisch veröffentlicht, dagegen +/- 0,08% (DIN) im Text benannt (Werksangabe für wow&flutter: 0,035%). Loewe teilte dem Verlag G.Braun +/- 0,08% für die Veröffentlichung im Jahrbuch mit. Wie auch immer: Grünecker empfiehlt ein „
warmlaufen“ lassen, „
damit die genannten Werte auch tatsächlich erreicht werden“. Der Schlupf des Alpage habe bei 0,1%, die Abweichung vom Sollwert bei +0,1% (Loewe: 0,06% Werksangabe) und die Hochlaufzeit aus der Pausenstellung bei 0,3 Sekunden gelegen. Ich nehme an den Antrieb wird Alpine für die OEM-Geräte nicht relevant verändert haben.
Die „
Wiedergabe-Frequenzgänge für 70 und 120 µs“ seien „
erfreulich glatt“. Die deutliche Basswelligkeit, die das Testgerät bei jeder Bandsorte im Frequenzschrieb gezeigt hätte, sei in der Praxis ohne Belang. In Bezug auf die Dynamik mit Ferro-, Ferrochrom- und Chromdioxid-Bändern war der Autor begeistert: Er befand die Leistung „
überwältigend“, als „
echte Spitzenklasse“. Der Wiedergabeverstärker sei „
überaus rauscharm“ und die Stereo-Übersprechungsneigung hielte sich in einem „
erfreulichen Rahmen“
Negativ befand der Stereo-Test die etwas zum Rauschen neigenden Vorstufen, insbesondere bei Aufnahmen über Mikrofon und DIN. Zudem würde der verwendete Ferrit-Kopf „
nach bisherigen Erfahrungen in seinem Sättigungsverhalten einem Metallband nicht gerecht“. In der Tiefenaussteuerbarkeit läge der Alpage um 5 dB hinter den besten Cassettenrecordern zurück.
Hier deutet sich ein zweiter Unterschied zwischen Alpage/Eumig und den
3780 an: Während das Datenblatt des Alpage Ferrite-Heads für Aufnahme und Wiedergabe (5µ und 1µ Kopfspalt) und einen Sendust (Fe-Si-Al-Legierung)-Löschkopf ausweist, nannte Loewe dem Braun-Verlag einen Ferrite-Löschkopf und zwei Permalloy (Fe-Ni-Legierung)-Köpfe für Aufnahme und Wiedergabe als Bestückung. Die Vormagnetisierungs- und Löschfrequenz scheint von 105 (Alpage) auf 100kHz bei den
3780 reduziert
Einen guten Klang, gute bis sehr gute Ausstattung und ein gutes bis sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis notierte Joachim Reinert als seine Bewertung des
SR3780 für die Vorstellung in der Stereoplay. Er sei ein „
herausragender Recorder“.
Hauptproblem des
AL-300, und das scheint sowohl dem Eumig als auch den
3780 erhalten geblieben, ist nach Meinung Grüneckers wohl der durch zwei Hubmagnete sehr kräftig und deutlich hörbar bewegte Kopfschlitten: „
Nicht sehr vorsichtig geht der Andruckmagnet mit dem massiven Gußblock um, auf dem der Tomkopf (…) zusammen mit dem Löschkopf montiert ist. Dem Gußstück selber wird das nichts ausmachen, jedoch ist zu befürchten, daß auf die Dauer der Tonkopf durch das harte Anschlagen des Kopfschlittens an die Cassette seine exakte Justierung einbüßt und eine Azimut-Nachregulierung erforderlich wird.“ Auf einer Web-Seite zu den Eumig-Recordern (
http://www.pipetrap.de/eumig/) kann man nachlesen, daß dieses Problem auch dem
FL-900-Besitzern nicht unbekannt ist und tatsächlich Bedarf an der Nachregulierung des Azimut zu bestehen scheint. Dort kann man auch lesen, der Eumig habe Defizite in der Mittenwiedergabe bei 2-Schicht-Chrombändern und störe durch deutliche Geräuschentwicklung der im Play-Betrieb immer unter Vollast laufenden Wickelmotore.
Die Kritik des Betreibers dieser Homepage am Eumig, die ich auch schon zum Alpage las, die dort verbauten Alps-Potis seien „
so ziemlich das Wackeligste was ich jemals in nem Hifi-Gerät gesehn (gefühlt) habe“, mag ich an den
3780 nicht nachvollziehen. Vielleicht ein weiterer relevanter Unterschied zwischen den Generationen.
Von anderer Seite (Audioasylum) kann man erfahren, der Capstan-Antrieb des Alpage laufe immer, wenn der Recorder Strom erhält, also eingeschaltet ist. Nicht unüblich.
Alles in allem bleiben der Alpage und seine Ableger hochinteressante Geräte, die klassisches Recorder-Design mit auch aus heutiger Sicht alltagstauglichen Leistungen verbinden.
Wo sonst bekommt man einen Recorder, der im Wiedergabebetrieb seine Bandgeschwindigkeit stufenlos an die Aufnahme eines anderen Gerätes anpassen kann? Wo sonst bekommt man einen Recorder mit solch ausgefeilter Möglichkeit zur Kalibrierung des eben nicht voll- oder halbautomatischen Einmeß-Systems mit dem eigenem Testton-Generator – oder auf Wunsch auch gegen Zwischenfrequenzrauschen.
Das etwas verbaute Innere – Grünecker nennt das „
gut durchwachsene Technik“ - war zweifellos zur Konstruktion in seinen Details bereits erprobt und stört den Benutzer mit seinen eher verwirrend wuchernden Kabelbäumen sowieso wenig. Bestenfalls den Techniker, der sich allerdings darüber freuen dürfte ein seltenes und mit wenig Vielbeinern ausgestattetes – also letzlich reparables Tapedeck auf den Tisch bekommen zu haben.
Und eine Besonderheit hat der
3780 zweifellos auch: Seine exotische Abstammung.
Natürlich haben weder Loewe noch Erres hier Hand angelegt, wahrscheinlich nicht einmal den Markennamen aufgedruckt.
Die Recorder stammen aus einer Reihe, die als „
hifi sound project“ bekannt geworden ist. Initiator scheint Philips. Jedenfalls gab es diese Reihe mit identischen Geräten sowohl unter dem Markennamen Philips, als auch unter den Namen diverser in Europa national lokalisierter Marken der Philips Gruppe zu kaufen: PYE für Engand und das Empire, Dux für Schweden und Skandinavien, Erres für die Niederlande und Benelux, Aristona für Österreich etc. Auch unter der Philips-Marke gab es „
Sound Project“-Geräte, zum Beispiel die Receiver
TA6000 und
TA8000, die auch als Loewe ihren Dienst taten. Selbst den im Philips-Katalog von 1978 ohne „
Sound Project“-Schriftzug beworbene
N2537 soll es auch mit dem Aufdruck der Reihe gegeben haben. Wem fällt auf, daß sich dieser Recorder von allen anderen im Philips-Prospekt unterscheidet, sein Kassettenfach auf der rechten Gehäuseseite trägt?
Ausser „Philips“ hatte Philips in den späteren Siebziger Jahren keine Deutsche Marke im eigenen Portfolio. Grundig gehörte den Niederländern erst zu einem kleinen Teil. Vielleicht machte es dieser Zustand möglich, daß mit Loewe-Opta ein unabhängiges Unternehmen mit 250 Millionen Mark Jahresumsatz (1977) und 2350 Beschäftigten, das im Jahre 1978 jedoch die eigene HiFi-Produktion mit 500 Beschäftigtern im Berliner Wer eingestellt hatte, ausgerechnet OEM-Ware aus dem Philips-Regal beziehen konnte.
Denn aus dem Philips-Regal schienen einige der „
hifi sound project“-Geräte zu stammen. Es wird kolportiert, eines der japanische Philips-Tochterunternehmen hätte manche Geräte gebaut: Philips-Nihon (Audiokarma, HiFi-Forum). Es gibt zudem auch „
hifi sound project“-Boxen „
Made in Sweden“, die wohl von der Philps-Tochter Dux stammen und bekanntermaßen ebenso unter der österreichischen Philips-Marke Hornyphon verkauft worden sind.
Die Vermutung, die in der Stereoplay geäußert wurde, die „
Loewe-Leute“ seien „
mit einem dicken Pflichtenheft und genauen Vorstellungen von den zukünftigen Geräten nach Fernost“ gegangen scheint mir nicht ganz richtig, denn den Synthesizer-Tuner
SX 6198 und den Verstärker
SX 6396 von Loewe's
Digital-Hi-Fi-Serie gab es eben auch bei Philips, PYE, Dux und anderen Philips-Töchtern. Man ist wohl eher nach Eindhoven gegangen um die „
Digital“-Serie aus dem Philips-Prospekt zusammenzustellen.
Warum aber ausgerechnet ein Alpine über Philips zu Loewe vermakelt wurde ist mir bislang nicht klar. Denn Philips hatte anno 1980 eigene Tapedecks mit 3-Kopf-Ausstattung im Programm:
N2552 oder
N5748 hießen die Topmodelle, die allerdings weder die feine Einmeß-Vorrichtung des Alpine besaßen, noch einen Dual-Capstan-Antrieb.
Die Stereo vermerkt in ihrem Testbericht, der Alpage sei auf der Funkausstellung 1981 „
auf dem deutschen HiFi-Markt“ erschienen. Tatsächlich war der Alpage bereits seit 1979 lieferbar, zumindest wenn man diversen Angaben im Internet glaubt. Der Neupreis hätte um 1200 Mark betragen, knapp 1500 Mark laut Stereo Cassettendeck-Handbuch von 1982.
Der Eumig wird im HiFi-Jahrbuch Nr. 10 von 1980 erwähnt (8-34), ebenso wie im HiFi-Jahrbuch der Zeitschrift „hobby“ von 1980, die ihn mit einem Neupreis von 1300 Mark angibt. Deutlich wird radiomuseum.org, das zum Eumig zu sagen weiss: „
OEM-Fertigung von ALPINE, Tokyo Originaltype war auch unter ALPAGE AL-300 auf dem Markt“.
Ebenso im HiFi-Jahrbuch Nr. 10 erscheint der
Loewe SR 3780, der zudem in der Marktübersicht des Stereo Cassettendeck-Handbuch genannt wird. Die Klangbild stellt den Recorder in der September-Ausgabe 1980 als Neuvorstellung für 1300 Mark von der HiFi'80 in Düsseldorf vor.
Die Varianten des
3780 von Aristona und Erres werden unter vintagecassette.com ebenfalls auf 1980 datiert.
Von der zeitlichen Abfolge her dürfte also der Alpage das älteste der Geschwister sein. Der Eumig entspricht ihm in den Bedienungselementen vollständig.
Die Unterschiede zu seinen Nachkommen liegen offensichtlich in der Form einiger Knöpfe und des Kassettenfachdeckels, zu den
3780 in der Art der Aussteuerungsanzeige und schließlich in dem Baustein für das Bandzählwerk und die davon abhängigen Programmierfunktionen.
Eine exaltierte Funktion des Alpage, den als Fernbedienung abnehmbaren Tastenblock der Laufwerkssteuerung, haben seine Neffen nicht spendiert bekommen.
Einige kleinere Unterschiede zeigen sich in den Technischen Daten, die für die Geräte veröffentlicht worden sind.
So in der Marktübersicht der Stereo für das Jahr 1982 (Alpine / Loewe) / bzw. Hobby 1980 (Eumig):
maximaler Gesamtfrequenzgang: 20-22k Hz / 20-20k Hz / 20-18k Hz (Cr)
Übersprechungsdämpfung bei 1kHz: 55 dB / 50 dB / -
Gleichlaufschwankungen: 0,035% / 0,08% / 0,03%
maximaler Fremdspannungsabstand: 68 dB / 66 dB / 66 dB (Cr mit Dolby)
Abmessungen: 435 x 120 x 300mm / 450 x 125 x 305 / 455 x 120 x 300mm
Diese Daten sagen aber sicherlich wenig über etwaige bauliche Unterschiede zwischen den Geräten aus.
Zusammenfassend glaube ich feststellen zu dürfen: Der
3780 ist ein modifizierter Alpine. An eine Entwicklung bei Eumig glaube ich nicht. Warum hätte Eumig zulassen sollen, daß ein Tapedeck, das man selber erst 1980 auf den Markt bringt bereits ein Jahr vorher bei der Konkurrenz und gleichzeitig bei weiteren Mitbewerbern erscheint.
Übrigens wird immer wieder kolportiert, der Lieferant Eumigs für die übrigen HiFi-Komponenten der Reihe
500 und
1000 sei Luxman gewesen. Wer hat noch gleich den Service für den
Alpine AL-300 beispielsweise in Frankreich gemacht? Luxman. Wer hat Luxman im Jahre 1984 noch gleich aufgekauft? Alpine!
Falls jemand von Euch noch mehr Infos haben sollte: Her damit.
Und nun können die Decks weg.
Tschüß, Matthias
Quellen:
HiFi Jahrbuch Nr. 10 (8-69, Marktübersicht: Loewe)
hobby HiFi-Jahrbuch 80 (Marktübersicht: Eumig)
Klangbild 9/80 (Messebericht: Loewe)
Stereoplay 2/81 (Kurztest: Loewe)
The Grammophone 9/81 (Alps AL-300)
Stereo HiFi-Einkaufsführer 2/82 Cassetten und Cassettendeck Handbuch (Test: Alpage, Marktübersicht: Loewe)
Audiokarma, Audioasylum, HiFi-Forum, Wiki, Audio 1/79 (Hintergrund)
http://www.vintagecassette.com/
http://www.niederbacher.de/fl900.html
http://www.pipetrap.de/eumig/
http://www.audioasylum.com/scripts/t.pl?...age&m=5157
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