Die Geheimnisse der Filmvorführung
#5
Interessante Sache, die Kinotechnik. Im Kino war ich schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr. Der letzte Film war ein russischer und das war noch eine Pflichtveranstaltung da unsere Brigade damals um den Titel "Kollektiv der deutsch-sowjetischen Freundschaft" kämpfte.

Jedenfalls, das Kino in unserem Ort war nicht sehr groß, kann nicht einmal sagen wieviele Sitze es dort gab, waren es überhaupt zehn oder vielleicht doch fünfzehn Stuhlreihen. Jedenfalls waren es die üblichen Klappsitze mit rötlichem Plüsch bezogen. Im Vorraum befand sich der Kassenschalter und gleich daneben die Tür von dem Kabuff, wo die Vorführtechnik drin war. Da mußte man vorbei, wenn man in den Saal wollte. An der Tür stand da immer die Platzanweiserin und riß mir die Eintrittskarte kaputt Smile Unabhängig davon, kostete eine Vorstellung damals nicht die Welt. War es überhaupt eine "Blechmark".

Interessanter als der Russenfilm schien mir damals schon der Raum mit der Vorführtechnik zu sein. Eine kurze Frage an den "Weiskittel" der sich dort aufhielt und ich durfte mir die Technik mal kurz ansehen. Neben einem Verstärkergestell und einem Tonbandgerät, es war ein BG26 aus Zwönitz standen dort zwei große, schwarze Ungetüme. Diese liegenden "Mülltonnen" erinnerten eher an einen Heizungskeller als an Filmtechnik. Wie schon gesagt, zwei Tonnen, die lagen. Oben drauf eine Art Wärmeabzug, deswegen der Vergleich mit der Heizungsanlage. An jedem Ding waren zwei große Ohren, schätze mal mit einem Durchmesser von ca. einem Meter. Eines davon befand sich jeweils oberhalb der liegenden Tonne und das andere stand fast auf dem Boden darunter. Heute weiß ich ja schon soviel, daß die tonnenförmigen Gebilde wohl das Lichthaus waren, das Filmlaufwerk war davor, zwischen den beiden Ohren angeordnet. Jedenfalls konnte ich damals auf die Schnelle nicht alles erfassen, was es dort in dem Raum zu sehen gab. Was ich noch interessant fand, das die eigentlich gleich aussehenden Filmmaschinen seitenverkehrt waren. Sie waren so konstruiert, daß eine die Bedienelemente auf der rechten, die andere auf der linken Seite hatte. Der Vorführer brauchte sich eigentlich nur zwischen den beiden Maschinen umzudrehen, um sie zu bedienen.

Wie alt diese Technik und welcher Typ kann ich leider nicht sagen. nur soviel, das es wohl eine 35mm-Anlage gewesen sein muß. Ob sie Stereo konnte, weis ich auch nicht, jedenfalls, waren im Saal zwei Tonsäulen neben der Leinwand angebracht. Kann auch sein, daß sich noch ein dritter, großer Lautsprecher hinter der Leinwand befand.

Leider hatte ich dann nie wieder die Gelegenheit, mir mal einen Vorführraum anzusehen. Eine Meopta-Anlage für 16mm ist mir noch aus der Schulzeit bekannt. Damit konnte man gut Disko machen, denn der Röhrenverstärker hatte eine gute Leistung und der Klang war auch nicht schlecht.
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[Kein Betreff] - von The_Wayne - 29.05.2009, 15:40
[Kein Betreff] - von Frank - 29.05.2009, 16:41
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[Kein Betreff] - von Zelluloid - 04.06.2009, 20:55

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