Hallo sir_bass,
Zitat:einmal durchgespult mit taschentuch - da bleiben etwas rückstände, aber nicht schrecklich viel würde ich mal sagen
sehr gut, das wäre erstmal ein Problem weniger.
Bis eben hatte ich nicht so genau Vorstellungen, was das eigentlich für eine Maschine ist. Deshalb habe ich mal auf den einschlägigen Seiten gesucht:
http://tonbandhobby.de/a3440-1.htm
Demnach hätten wir hier also einen Großspuler mit 19 und 38 cm/s, der vier Spuren gleichzeitig auf 1/4"-Band aufnehmen und wiedergeben kann.
Solch ein Gerät ist sicherlich für den amitionierten Amateur oder für kleine Studios gedacht gewesen.
Was kann man von so einer Bandmaschine erwarten?
Zitat:die maschine gibt fast alles bzw. alles wieder, aber es ändert sich halt etwas, (...) und eben minimal mehr als ich denke, daß es sein müsste
Auf jeden Fall, dass sie bei korrekter mechanischer Justage und zum Band passender Einmessung - und jetzt wird es wieder schwammig -
keine hörbaren Unterschiede zwischen Quelle und Aufnahme produziert. Abstriche hiervon muss man wahrscheinlich beim Übersprechen zwischen den Spuren (Viertelspur und 38 cm/s) sowie beim Rauschen (schmale Spuren) machen.
Also: Wenn man
was hört, dann ist da was...
Zitat:mit einem frequency analyser habe ich gesehen, daß das mit dem höhenverlust technisch fast marginal zu sein scheint - tatsächlich scheint er ein wenig abzufallen, ist jedoch bis 16.000 Hz und auch darüber noch aktiv
Wie genau hast Du hier gemessen? Ich stelle mir gerade vor, dass Du das Frequenzspektrum einer Aufnahme live betrachtet hast - so ähnlich wie moderne Mediaplayer es als Visualisierung anzeigen. Kannst Du ein Bild dieser Messung hier einstellen?
Am meisten würde eine Messung des Frequenzganges aussagen: Man speist einen Ton bekannter Frequenz und Lautstärke ein und misst, was zurückkommt. Das sieht dann etwa so wie
hier aus.
Für Windows-Benutzer ist nach einem
Hinweis von Peter folgendes Programm eine bequeme Möglichkeit:
http://www.heise.de/ct/projekte/fgang/
Im Idealfall ist das natürlich eine linealglatte waagerechte Linie - praktisch aber nicht. Für die noch zulässigen Abweichungen gibt es eine DIN-Norm und Herstellervorgaben, die zum Definieren des persönlichen Anspruchs ein guter Anhaltspunkt sind.
Zitat:aber interessant: der analyser zeigt massive phasenverschiebungen an - das heißt, würde ich mal tollkühn schließen, daß die spur verstellt ist o.ä.
Ja, für Phasenverschiebungen zwischen den Kanälen sind nicht ideal justierte Tonköpfe die wahrscheinlichste Ursache. Wurde denn an den Köpfen schonmal geschraubt? Das würde eine Dejustage wahrscheinlicher machen.
Zitat:die idee, daß die köpfe gar nicht das problem sein müssen gefällt mir natürlich gut... drei fragen stellten sich da noch
Nochmal: Die Köpfe kann man immernoch verdächtigen, wenn alles andere überprüft ist. Sie sind
nicht die wahrscheinlichste Ursache.
Zitat:a) kann man im rückschluss etwas sagen über die beschaffenheit der tonköpfe, ganz grob etwa wie: wenn sie in der lage sind überhaupt hohe frequenzen aufzuzeichnen bzw. wiederzugeben, ist noch 'substanz' da o.ä. (völlig im wissen der unmöglichkeit einer ferndiagnose - also tendenziös). oder sind die frequenzen kein indikator?
Im Prinzip kann man die Gesundheit eines Tonkopfes durch elektrische Messungen bestimmen - aber nur dann, wenn alle anderen an der Messung beteiligten Komponenten in ihrem Verhalten genau bekannt sind, also nicht auf einer uneingemessenen Maschine mit einem beliebigen Band, sondern eher auf einem eigens dafür hergestellten Teststand.
Zitat:b) dann werde ich die teac einstellen und auf ein band einmessen lassen, bzw. es ersteinmal selbst versuchen. gibt es einen tipp für ein aktuelles band, das gut harmoniert?
Solche Bandfragen werden hier öfters ausführlich diskutiert, darum nur eine Kurzfassung:
Es gibt zur Zeit zwei Hersteller, die Bandmaterial anbieten: RMG (in Nachfolge von EMTEC und BASF) und Zonal.
Zumindest für die 19 cm/s sollte ein Langspielband sinnvoll sein:
Zonal 840 oder
LPR35 von RMG. Für die höhere Geschwindigkeit - so sie überhaupt sinnvoll mit so schmalen Spuren zu benutzen ist - empfiehlt man hier im allgemeinen die dickeren Standardbänder.
Neues Bandmaterial kann man zum Beispiel - man verzeihe mir die Werbung - im Shop eines Forumsmitglied erwerben:
http://www.darklab-magnetics.de. Auch (oben schon von Thomas erwähnt)
Bluthard ist eine bewährte Quelle.
Zur Kontrolle, mechanischen Einstellung und Einmessung von Bandmaschinen findest Du hier im Forenarchiv Unmengen - lies einfach mal entsprechende alte Beiträge, da kann man fast alles lernen. Da man aber oft mitten in einer Diskussion landet, hier eine kurze Abfolge aller prinzipiell nötigen Schritte:
1. Mechanische Funktion (vor allem richtiger Bandzug) muss gegeben sein.
2. Der Bandpfad muss einwandfrei sauber und entmagnetisiert sein.
3. Den Wiedergabezweig mit einem Bezugsband sauber justieren (Bandgeschwindigkeit, Kopf, eventuell Entzerrung falls einstellbar) und vermessen.
4. Aufnahmezweig:
- Tonkopf so einstellen, dass er zum frisch justierten Wiedergabezweig passt
- Vormagnetisierung (BIAS) passend zum verwendeten Band einstellen
- falls an der Maschine möglich: Entzerrung des Aufnahmeverstärkers abgleichen
- Aufnahmepegel einstellen (keine Pegelsprung vor/hinter Band)
5. Ergebnis überprüfen und beurteilen, ob man damit zufrieden ist.
Viele Grüße
Andreas