Einmessen einer Akai GX-600DB
#51
Frank,

ich sprach im Zusammenhang mit Amateur-Maschinen, die ja auch meist mit geringerem Bandzug arbeiten, als die von Dir angesprochenen Mehrkanalmaschinen aus der Profitechnik. ;-)
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#52
´
Da hast Du auch Recht, Jürgen. Aber wir gleiten ab.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#53
Hallo,

beim nachvollziehen der Diskussion fand ich es hilfreich, die Messwerte mal zu plotten:

[Bild: gx600db_wiedergabe_1.gif]

Das obere Bild zeigt die Werte links vom "/", also den kompletten Kopfträger, das untere den "zweiten" Kopfträger ohne Aufnahmekopf.

Auf die Erklärungen zum Wiedergabeverstärker bin ich gespannt. Sieht der Verlauf im zentralen Bereich nicht fast wie ein Abfall mit 1/Frequenz aus?

Viele Grüße
Andreas
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#54
Hallo Andreas,

herzlichen Dank für die Mühe, das sieht wesentlich übersichtlicher aus als meine Angaben!

Um in der anstehenden Diskussion etwas sattelfester zu werden, liegen einige Skripte/Bücher um mich herum, die mir zumindest Grundlagen der elektr. Baulelemente, Schaltungen und Zusammenhänge näher bringen. Phasenverschiebungen zwischen Spannung und Strom beim einbringen von Kondensatoren oder Spulen, Tief- und Hochpassfileter u.ä. habe ich jetzt zumindest mal gelesen und gesehen. Puh, physik Leistungskurs bzw. der elektrischer Baukasten liegen mehrere Jahrzente zurück. Wäre glatt ein Weihnachtgeschenk wert. Gibt es so was überhaupt noch? Auch schön wäre ein virtueller Baukasten im Netz, eine Art Onlinepraktika, der einem beim Verständnis hilft. Die Idee fände ich gut, befragen wir einmal Google!

Gruß, Thomas!
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#55
Hallo Thomas,

einen virtuellen Baukasten kann ich dir bieten:

http://www.linear.com/designtools/softwa...hercad.jsp

Kost' nix und funktioniert super

Grüße

Peter
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#56
So, bin zurück.
Wenn manches von meiner Seite über die letzten Stunden obsolet geworden sein sollte, so wollt ihr mir das bitte nicht übelnehmen; ich musst den Text, der sicher auch eingegekürzt werden könnte, über den Nachmittag in mehreren Abschnitten separat zusammenstoppeln.

Also:
Die Hinweise oben zur 50µ- und Bezugsbandqualitätsfrage sollten wir trotz allem aufmerksam im Hinterkopf bewahren und nach Kräften zu be- oder entkräft-igen suchen, denn die Maschine residierte wohl zeit ihres offiziellen Lebens ihren Spezifikationsgrenzen näher als andere Typkollegen. Solange da nicht noch ein weiterer 'Fehler' dazukommt, spielt das kaum eine Rolle, kommt da aber 'etwas' (also Bezugsband in den Knien oder ein etwas ungeliebter Aufahmebandtyp) daher, so reicht das unter Umständen für eine Symptomatik obigen Zuschnitts aus.

Jetzt zum Generellen, das in diesem Falle einen vielleicht heutigen Ansprüchen nicht in jeder Hinsicht gerecht werdenden Korrekturverstärker betreffen könnte, weshalb man sich vielleicht einmal mit diesen Schaltungskonzepten auseinandersetzen sollte; so dachte ich mir das wenigstens, weil die grundsätzlichen Ideen dieser Art ja in professionellem wie amateurhaftem gerät (bei PLattenspielern und Tonbandgeräten!) gleichermaßen Anwendung finden.

Wir wissen, dass das Induktionsgesetz

U = -k x dphi/dt
mit
k = Proportionalitätsfaktor (ansonsten ohne Relevanz)
dphi = Änderung der mag. Flusses (=Frequenzänderung)
dt = Zeitänderung (die "Zeitbasis" der frequenz ist eine (1) Sekunde, dt hier also grundsätzlich = 1)

stark frequenzabhängig ist. Es gibt sich daher 'an sich' -wenn nicht noch andere Dinge dazwischenfunkten- eine von 20 Hz bis 20 kHz über der frequenzlinear ansteigende Gerade, die die obige Spannungsfunktion abbildet. Theoretisch ('an sich') ändert sich also von 20 Hz bis 20 kHz der erzielte Spannungspegel im Verhältnis 1:1000. Das nennt man den Omega-Gang (Omega ist die Kreisfrequenz 2 x pi x f).

Der lässt natürlich in praxi nicht ganz genauso nachweisen, weil sich im Höhenbereich sowohl der induktive Wandler 'Tonkopf' als auch die magnetischen Eigenschaften des Bandes (bei diesem allerdings auf Aufnahmeseite) durchaus massiv querlegen. Dies ist durch den so genannten Korrekturverstärker nach dem Wiedergabekopf zu kompensieren.

Der Omegagang erstreckt sich bei 19 cm bis etwa 3 kHz, dann drängen sich die induktiven Eigenschaften des Wiedergabekopfes ins Bild und die dem Omegang inverse, schräg verlaufende Korrekturgerade muss bereits in die Horizontale umschwenken, um -je nach Bandgeschwindigkeit ab etwa 4,5 kHz bis 9 kHz zur Anhebung zu werden, da die (induktiven) Tonkopfverluste zu sehr anwachsen.

Nachdem die Grenzfrequenzen der Magnetbandsysteme (inklusiv spezieller Gerätschaften wie Dolbys) immer weiter hinaufgetrieben wurden, während andernorts mit Pilottönen und Hilfsträgern nicht mehr nur experimentiert wurde, die auch noch an Nf-Ausgängen von Tunern in nennenswertem Pegel anstanden, versuchte man die Wiedergabekorrekturen oberhalb der definierten Betriebsgrenzen eines Magnetbandgerätes wieder möglichst steilflankig abfallen zu lassen, damit durch jene nicht hörbaren 'Pilottöne' nicht etwa Übersteuerungserscheinungen oder Störungen der Dolbys auftraten, die auch andere Frequenzbereiche in Mitleidenschaft zogen.

Folge: Der simple Korrekturverstärker musste einen komplizierten Frequenzgang erhalten, der als Gesamtgebilde über alle Pegel unverbogen erhalten bleiben sollte, damit aber -die Korrekturen erstrecken sich wiedergabeseitig über rund 25 dB- selbst bei sehr hochwertigen Verstärkern die überhaupt erreichbare Betriebsdynamik des Magnetbandverfahrens auch wiedergabeseitig nicht ganz unwesentlich einschränken. Es ergibt sich damit folgender Ausgangsspannungsverlauf des Tonkopfes Uw über der Frequenz:

https://tonbandforum.de/bildupload/247.tif

Dieser Spannungsverlauf Uw wird durch die Übertragungsfunktion der Korrekturverstärkers Ug liearisiert. In frühen Tagen des Hf-Magetofons verwendete man dafür ein passives Korrekturnetzwerk, dem ein Ansteuerverstärker vorgeschaltet war. Dieses Verfahren hat leicht einsehbare Grenzen, weshalb Otto Schmidbauer unmittelbar nach dem Krieg mit einem Patent begann, aktive Filter durchzusetzen. Das heißt, er versah den Verstärker mit einer nichtlinearen, genau der 'Fehlerkurve' folgenden Gegenkopplung nach obigem Bedarf. Wenn man sich das gut überlegt, fällt der Bauteilaufwand sehr viel geringer aus, als man erwarten möchte.

Oben alte RRG-, darunter Gegenkopplungstechnik:

https://tonbandforum.de/bildupload/246Palt.tif

https://tonbandforum.de/bildupload/246Pneu.tif

Dabei blieb es unabhängig von der Perfektionierung der Transistor und Op-Amp-Technik:

https://tonbandforum.de/bildupload/246RevAkpotk.tif

Beide Beispiele kennen wir aus der 'Alltagspraxis'; das obere gehört zu einer sehr prominenten Dame aus dem Zürcher bzw. Schwarzwälder Hinterland, das untere hat kaum verändert fernöstliche Väter, die uns hier primär interessieren:

https://tonbandforum.de/bildupload/WDG-IECHS.jpg

https://tonbandforum.de/bildupload/Akai_...B_WdgV.tif

Bei 19cm/s sind die beiden RC-Glieder R11+C10 und R12+C11 parallel geschaltet. Die beiden Kondensatoren C10/C11 gleichen gemeinsam den Omega-Gang aus (Bereich 1 der Frequenzganggrafik oben), während die beiden parallel geschalteten Widerstände dafür sorgen, dass im tiefsten Frquenzbereich die Wirksamkeit von C1 begrenzt bleibt (schmaler Streifen vor 1 in der Frequenzganggrafik oben) . Durch C9 und R10 sollte nun die Höhenanhebung besorgt werden (Bereich 3 der Frequenzganggrafik), was aber nicht ausreichend erfolgt, weil hier eine Gegenkopplung anzieht. Vgl. dazu die Prinzipschaltung eines Entzerrervorverstärkers für die Platte.

Man sieht das am Frequenzgang nur zu deutlich, denn die Anhebung müsste etwa bei 2 bis 3 dB über dem Wert von 6 kHz liegen. Nachdem der Einbau des Pots auf der Platine eine unerfreuliche Bastelei wäre, kann man beispielsweise versuchen, entweder durch ein geeignetes Serien-RC-Glied (Vgl. A77) am Emitter von TR1 gegen Masse die Höhenverstärkung der ersten Stufe heraufzusetzen oder durch Verkleinerung, ja Entfernung von von C9 den Einsatz der Höhengegenkopplung etwas weiter nach oben zu legen.

Dies sollte natürlich erst erwogen werden, wenn sichergestelllt ist, dass Thomas' Bezugsband wirklich im Rahmen der von uns gestellten Ansprüche in Ordnung ist, und ich nicht inzwischen mit meinen Gedanken etwas durcheinandergeraten bin....

Jene neuzeitlichere Verstärkertechnik, die man sehr schön berechnen kann, wurde in folgendem, mir aber leider nicht vorliegenden Aufsatz offenbar recht instruktiv beschrieben:

Werner Ratzki, Nf-Verstärker in HiFi-Qualität. Grundsätzliche Betrachtungen und Bemessungsregeln, in: Funktechnik 23 (1968), Hefte 20 und 21, S. 769-772 und S. 807-814.

Vielleicht finden sich ja die Hefte noch im Bestand der Bibliothek des Aachener Arbeitgebers von Thomas, so dass wir vielleicht auf diesem Weg Aufklärung über die Brauchbarkeit von Ratzkis Arbeit erhalten könnten. Altliteratur wird sonst ja von den Technischen Universitäten mit besonderer Leidenschaft 'entsorgt'. Tja, deren Sorgen möchte man haben.

Hans-Joachim
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#57
Hallo zusammen,
Ich habe auf Hans-Joachims Beitrag gewartet bis ich mich wieder melde.
In dem Beitrag Nr. 030 habe ich schon mal den theoretischen Frequenzgang

https://tonbandforum.de/bildupload/Frequ...de19cm.jpg

der Akai Schaltung

https://tonbandforum.de/bildupload/Akai_...B_WdgV.tif

bei 19cm/s gezeigt. Also C10/R10 parallel mit R12/C11
Hier noch mal ein Ausschnitt 1Khz bis 20kHz

[Bild: Frequggx600auss1.jpg]

Hier der Frequenzgang bei 9,5cm/s (ohne R12/C11) als Vergleich um ein Gefühl für die Größenordnungen von besagten RC Gliedern und deren Wirksamkeit zu bekommen.

[Bild: Frequggx600auss2.jpg]

Wenn an dieser Stelle der Frequenzgang korrigiert werden sollte müsst man die Werte entsprechend der benötigten (differentiellen) Verstärkung anpassen.

Gruß Ulrich
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#58
Eine weiter Methode der Anpassung ist die Ausnutzung der Kopfinduktivität.

Ein Prinzipbild,

[Bild: Kopfresausnbsp.png]

L1 ist hier der Kopf, diese Induktivität bildet zusammen mit C1 einen Parallelschwingkreis.
Die Resonanzfrequenz dieses Kreises legt man in einen Bereich in dem der Pegel schon deutlich abgefallen ist, also oberhalb der Grenzfrequenz.
Mit R1 lässt sich diese Resonanzamplitude bedämpfen.
Im Endergebnis werden hohe Frequenzen angehoben, gezielt eingesetzt lässt sich die obere Grenzfrequenz etwas nach oben verlagern.

Gruß Ulrich
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#59
Lieber Ulrich,
(und lieber Thomas)

herzlichen Dank für diesen neuerlichen Hinweis auf dein Posting mit den Filterkurven von neulich: Mir kam dabei eine Frage in den Kopf zurück, die ich oben natürlich im Wust an Thomas zu richten vergessen hatte:

Stimmt die Schaltzeichnung bezüglich C9 und R10 überhaupt mit dem Platinenlayout überein?

Hans-Joachim
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#60
Hallo Zusammen,

da gibt es ja wieder reichlich Lektüre, besten Dank.

Ich komme noch einmal zu Hans-Joachims Post Nr. 46 zurück:
Zitat:Oder anders ausgedrückt: Arbeiten TR1 und Tr2 mit den ihnen zugedachten ca. 17 V Betriebsspannung?
Ja, die Betreibsspannung ist bei beiden Kanälen gleich und Beträgt ca. 17 Volt.
Zitat:Sind im Bereich der frequenzbestimmenden Bauteile (C9 bis C11 und R10 bis R12) Veränderungen akaifremder Hand erkennbar?
Nein, die Platine ist unverändert und original Bestückt.
Zitat:Stimmt die Schaltzeichnung bezüglich C9 und R10 überhaupt mit dem Platinenlayout überein?
Ja, aber da werfe ich einen geaueren Blick drauf.
[Bild: Akai600DB_16.jpg]
[Bild: Akai600DB_17.jpg]


Mit der nächsten Zeile bereite ich den Helfern noch mehr Sorgen, bei der Messung an der Diode zu den VUs (rechter Kanal) habe ich diesen zum Verstummen gebracht. Rechtes VU, rechter Kanal geben keine Mucks mehr von sich. Was hab ich da angestellt?

Gruß, Thomas!
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#61
Noch eine kurze Erklärung: Das auch bei der Revox A77 typische "Einschwingen" der VUs hat die Akai auch. Jedoch ist nach meinem Missgeschick dieses Verhalten bei dem rechten VU nicht mehr zu sehen. Das VU selber sowie beide dazugehörigen Dioden sind OK, gerade nochmals geprüft.

Gruß, Thomas!
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#62
Hallo Thomas,
solche Sachen passieren, da musst du durch.
Wo hast du den Schluss gemacht, von der Diode nach wo?
Fehlt der Kanal bei Vor und bei Hinterband?
Den ersten Schock überwinden und Systematisch vorgehen.
Im Endeffekt wirst du messen müssen wo das Signal verloren geht.
Ich würde am Dolbymodul an den Punkten “A” und “B” anfangen.

Gruß Ulrich
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#63
Hallo Ulrich,

ja, da zahle ich jetzt ein wenig Lehrgeld......

Wo der Schluss entstanden ist, weiss ich gar nicht genau. Ich habe an meinem Philips-Multimeter einen Diodentester gefunden und wollte denn ausprobieren. Dabei habe ich aber eine Position des Schalters übersehen. In dem vagen Verdacht, die Diode hat diese Aktion nicht überlebt, habe ich meinen Lötkolben bemüht, nur um festzustellen, das die Diode noch in Ordnung ist. Inzwischen ist die Diode wieder eingebaut und im verbauten Zustand mit besagtem Multivoltmeter von Philips getestet worden. In Durchgangsrichtung der Diode schlagen die VUs durch den anliegenden Prüfstrom auch aus, der rechte Kanal ist allerdings weiterhin tot.

Die Versorgungsspannungen habe ich ebenfalls nochmal getetstet, ebenso TR1 und TR2, die aber haben die angegebenen Werte aus dem Schaltungsbild. Vornehmlich ist über Kopfhörer auf dem toten Kanal ein Rauschen wahrzunehmen.

Für heute lass ich dann mal meine Finger von der Akai.

Gruß und Dank für den Beistand, Thomas!
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#64
Jetzt hab ich doch fast was vergessen, der Einfluss von C9 und R10.
Da hat mich doch irgendwas abgelenkt.
Ich reiche es nach, das auch in Bezug auf

Zitat:PhonoMax postete
Durch C9 und R10 sollte nun die Höhenanhebung besorgt werden ,
Das Ganze natürlich wieder in Bezug auf den ursprünglichen Frequenzgang

[Bild: Frequgx600Wide19cm.jpg]

Als erstes C9 geändert auf 47nF

[Bild: Frequgx600Widc947nf.jpg]

dann R10 geändert auf 220kOhm (C19 wieder Original 18nF)

[Bild: Frequgx600Widr10220kpf.jpg]

Es ändert sich hauptsächlich der untere/mittlere Frequenzbereich.

Gruß Ulrich
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#65
Lieber Thomas,

mir lässt der Kram natürlich auch keine Ruhe, denn ich kan mich des unguten Gefühls nicht erwehren, dass wir hier späte Zeugen eines kleinen konzeptionsmäßigen Fehlgriffs der Akai-Amateurbandgerätekonstrukteure (tolles Wort) angelangt sind. Und wann schaut man so spät -gleichsam als Nachgeborener- nochmals in solch eine, längst geschlossene Werkstatt.
Sofern, ja sofern dein Bezugsband ok ist. Aber die Litanei kennst du ja inzwischen.

Dass man sich da selbst auch nicht unbedingt vor lauter Aufregung nicht unbedingt mir Ruhm bekleckert, na ja; ist halt so. Meine obige Empfehlung nämlich, die ganze Kurve durch Manipulation an C9, R10 etwas nach oben zu rücken, damit man im Höhenbereich in die Spezifikation rutscht ist natürlich eher kontraproduktiv, weil wir im (relevanten) Tiefenbereich bereits zuviel haben. Wir müssen die Gegenkopplungsspannung bei hohen Frequenzen reduzieren, um im obersten Teil der ÜBertragungskurve die Absenkung zumindest aufzuheben.

Ich habe mir dazu(also der Reduktion der Gegenkopplung bei hohen Frequenzen) nun eine simple Abhilfe überlegt, die sowohl bei 19 als auch 9,5 (dabei ist nur eine Hälfte des Höhenentzwerks in Betrieb) vielleicht sinnvollen Dienst tun könnte ohne das Gerät einschneidender zu verbasteln. Allerdings wurde das Ergebnis jetzt nicht komplett und für beide Korrekturnetzwerke detaillliert durchgerechnet, sondern nur im Kopf ermittelt. Ungefähr sollte es aber hinkommen.
Sollte zuviel Pegel kommen, verkleinert man den zusätzlichen Kondensator eben, wobei die Normstufung am Lager der Bauteilvertreiber heute ohnehin zumeist von 4,7 auf 3,3 nF springt. Nachdem die Gegenkopplung recht niederohmig ist, dürften auch die Nanofarad nicht einem meiner Rechenfehler entspringen.

Also, wie schaut's aus:

https://tonbandforum.de/bildupload/thomasq.tif

Das in deinem Gerät bei 19 cm/s aus zwei Hälften (für die Höhen) zusammengesetzte Netzwerk wurde hier zu einem zusammengefasst, um die Übersicht zu steigern. Hinzugekommen ist der kleine Kondensator 4n7, der im Höhenbereich einen Teil der Gegenkopplungsspannung nach Masse abführt, um die Gegenkopplung hoher Frequenzen ein wenig zu reduzieren. Damit sollte die Dame da sein, wo wir sie ganz gerne hätten. Dies erfolge aber erst, nachdem wir bitte vor unseren eigenen Türen gefegt haben. Da muss man ja mitunter auch Litaneien absingen.

Leider habe ich kein so schönes Simulationsprogramm wie Uli und muss deshalb alles im Kopf oder zu Fuß mit dem Taschenrechner ausrechnen. Vielleicht könnte Uli meinen Vorschlag einmal durch die Weichware schleusen, um allgemeingültig zu eruieren, ob ich mich nicht doch -wieder einmal- vergaloppiert habe.

Hinsichtlich des VU-Meters dürftest du mit deinem nicht erdfreien Messgerät (liegt am Netz) den allerdings etwas abliegenden TR4 -du kannst da eigentlich nur auf Abwegen aktiv gewsen sein- oder einen seiner Nachfolger auf dem Dolby-Print kurzgeschlossen haben, was mit einem "Dankeschön, auf (Nimmer-)Wiedersehen!" kommentiert wurde. Du musst per Oszilloskop nachsehen, wo das Signal weggeht: Ist es bei A' (Dolby-Eingang) noch da oder fehlt es da schon. Bitte Vorsicht dabei, man rutscht mit der Prüfspitze leichter ab, als einem lieb ist. Jürgen weiß da Lieder (Litaneien?) zu singen; Kölner Karneval ist etwas anderes.

Hans-Joachim
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#66
Hallo Hans-Joachim,

die alte Dame hab ich als vorsichtiger Mansch am Trenntrafo, den Oskar nicht. Gemessen wurde aber mit einem batteriebetriebenen Multimeter.

Heute Abend wird keine Zeit sein, Neuigkeiten werden dann wieder am Samstag folgen.

Gruß, Thomas!
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#67
Zitat:PhonoMax postete
Vielleicht könnte Uli meinen Vorschlag einmal durch die Weichware schleusen, um allgemeingültig zu eruieren, ob ich mich nicht doch -wieder einmal- vergaloppiert habe.
Kein Problem, als erstes noch mal unverändert, Skalierung 1kHz bis 20kHz und 30B bis 50dB:

[Bild: Frequggx600auss1.jpg]

Das gleiche jetzt mit 4,7nF nach Masse an der von Hans-Joachim gezeigten Stelle:

[Bild: Frequgx600Widr19mit4-7n.jpg]

Gruß Ulrich
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#68
Lieber Uli,

vielen Dank, so etwa hatte ich mir das vorgestellt, auch wenn es möglicherweise bei 20 kHz nicht ganz ausreichen wird. Nachdem aber nur ein Bauteil einzufügen ist, sollte es den Versuch wert sein. Unbescheidene Frage: Wäre das Verhalten bei 9,5 auch noch 'darstellbar'?

Nicht undankbar bin auch deshalb für diese Erfolgsmeldung, weil öffentlich erteilte Ratschläge für mich immer eine beunruhigende Dimension haben: "Haste an alles gedacht, sollteste nicht vielleicht das Zustandekommen deiner Sichten doch noch genauer schildern..." (Auch mich überkommt dabei ein erklärlicher Hustenreiz, keine Sorge...). Einerseits aber soll sich der Gesprächspartner etwas herunterschneiden können -Gefasel befördert den Verstand nicht-, andererseits begeleitete meine Frühzeit zwischen Caesar und einem Vierer im Physik fast regelmäßig das allzuschnelle Erreichen von Informationsgrenzen, denen dann zumeist auch der Ingenieurspapa nicht abhelfen konnte. Man wollte weiter, wusste aber nicht wie. Damals habe ich mir geschworen, "wenn du einmal mehr drauf hast, dann ....".

Na ja. Liegt auch hinter mir (oder vielleicht doch nicht?).

Hans-Joachim
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#69
Zitat:PhonoMax postete
Unbescheidene Frage: Wäre das Verhalten bei 9,5 auch noch 'darstellbar'?
Auch das ist kein Problem, es sind ja nur ein paar “Klicks”.
Ich habe allerdings die Darstellung etwas angepasst, die absoluten Werte unterscheiden sich durch die andere Analyse etwas, die Differentiellen blieben aber gleich.

9,5cm/s
Rote Kurve Original
Grüne Kurve mit zusätzlichem 4,7nF

[Bild: Gx60095-4-7.jpg]

Und noch mal als Zusammenfassung,
Rot: 19cm/s Original
Grün: 19cm/s mit4,7nF
Gelb: 9,5cm/s Original
Blau: 9,5cm/s mit 4,7nF

[Bild: Gx600freqzusammenf.jpg]

Gruß Ulrich
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#70
Lieber Ulrich,

danke.
Jetzt muss man halt sehen, wie das im Zusammenspiel mit dem Verhalten der Köpfe aussieht, und man nicht überentzerrt hat.
Wenn, ja wenn korrekt gemessen wurde, bzw. die Bezugsbänder o.k. sind... (Thomas wird mir meine Litanei nachsehen.)

Hans-Joachim
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#71
Guten Morgen,

ich hoffe auf ein wenig Zeit an diesem Wochenende, bisher blieb leider keine. Vom Grundverhalten müsste der zusätzliche Kondensator auch den 9,5 cm/s entgegen kommen, so denn die selbe Charakteristik wie bei 19 cm/s vorhanden ist. Leider habe ich kein Bezugsband für 9,5 cm/s.

Nun heisst es erstmal der Fehler finden.

Grüße, Thomas!
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#72
Hallo Zusammen,

ich kann das Signal noch an VR1 abgreifen.

A' auf der Dolby-Platine ist für den betreffenden Kanal nicht OK.
Das Signal hinter TR3 und vor R16 ist weg.

Mehr geht im Moment leider nicht, keine Zeit.

Gruß, Thomas!
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#73
Lieber Thomas,

der Emitter von TR3 ist nun nicht gerade ein idealer Ort zur Messung, weil die dort anstehende Wechselspannung klein ist. Besser wäre es, den Kollektor von TR3 und TR4 abzufragen. Dennoch spricht viel dafür, dass du TR3 verabschiedet hast. Die weiteren Überprüfungen kannst du ja deutlich vereinfacht, sprich: ohne Bezugsband durchführen, indem du ein 1-kHz-Sinussignal an den Line-Eingang legst, auf "Source" umschaltest und dann die angemessene Arbeit von TR3 und TR4 kontrollierst. Von TR3 an werden ja Vor-und Hinterbandsignal auf identischen Pfaden durch das Gerät geführt.

Wenn du die Gleichspannungseinstellung der Transistoren TR3 und TR4 überprüfen möchtest, um das durchgeballerte Exemplar zu identifizieren, solltest du ein erdfreies, hinreichend hochohmiges, aber heute zumeist haushaltsgängiges (Vielfach-) Messinstrument verwenden, um neuerlichen Überraschungen vom Type 'ewig singender Halbleiterwälder' vorzubeugen. Für den Ersatz eines defekten TR3 und/oder TR4 tut es jeder Standardtyp "TUN", wobei neuzeitlich rauscharme Typen immer ein wenig mehr für sich haben.
Bitte achte darauf, mit der Prüfspitze nicht abzurutschen.

Hans-Joachim
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#74
Hans- Joachim war schneller, das Signal an Emitter von TR3 ist sehr klein, am Kollektor auch nur unwesentlich größer.
Der bessere Messpunkt ist der Kollektor von TR4.
Hier mal ein paar Gleichspannungsangaben zur Kontrolle der Arbeitspunkte von TR3 und TR4, damit kommt man oft schneller weiter.

TR3 Kollektor ca. 3,5Volt
TR3 Emitter ca. 0,4Volt
TR3 Basis ca. 1 Volt
TR4 Enmitter ca. 2,8 Volt
TR4 Kollektor ca. 12,5 Volt.

Gruß Ulrich
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#75
Hallo Ulrich, hallo Hans-Joachim,

ich habe gestern in aller Schnelle den erst besten (Mess-)Punkt am TR3 genommen, dann schloss sich das Zeitfenster wieder, es klingelte an der Tür und der Besuch blieb.......

Demnächst wieder mehr, sobald ein paar freie Minuten sind.

Gruß, Thomas!
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#76
Zitat:uk64 postete
TR4 Kollektor ca. 2,8 Volt
TR4 Emitter ca. 12,5 Volt.
Lieber Ulrich,

es sollte wohl mit Beelzebub zugehen, wenn ein NPN-Kollektorfolger bei unsymmetrischer Betriebsspannung am Emitter ein höheres Potenzial hat als am Kollektor. Insoweit -soviel Esoterik darf sein- tauschen wir vielleicht die beiden Werte besser gegeneinander, ehe 'uns' Thomas vorhält, wir hätten ihm ein Bein gestellt. Solange nur der Eifer des Gefechtes die Finger beim Tippfehler führt, ist ja noch nichts verloren.

Hans-Joachim
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#77
Lieber Hans Joachim,
es war in der tat ein Tippfehler, ich habe ihn korrigiert.

Gruß Ulrich
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#78
Hallo Mitstreiter,

ich habe im Moment leider keine Zeit, melde mich aber bei Neuigkeiten.

Gruß, Thomas!
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