17.12.2016, 12:23
timo,'index.php?page=Thread&postID=197450#post197450 schrieb:Rauschabstand,'index.php?page=Thread&postID=197385#post197385 schrieb:Dieses Jahr liegen ja auch zwei neu erschienene Spiele für meinen alten Homecomputer unterm Baum. Also für einen Homecomputer, für den davor das letzte Mal kommerzielle Spiele auf Diskette etwa im Jahr 1990 erschienen sind.
Wahnsinn, da muss aber viel Idealismus im Spiel gewesen sein. Wenn man die wahrscheinlichen Verkaufszahlen gegen den Aufwand für die Entwicklung hochrechnet, kommt man wahrscheinlich auf Stundenlöhne, für die selbst der ausgebeutetste chinesische Wanderprogrammierer unter normalen Umständen keinen Finger rühren würde. Der C16 samt Geschwistern hat ja stückzahlenmäßig selbst zu seinen Lebzeiten nie die allergrößte Rolle auf dem Softwaremarkt gespielt, aber heute...?
Da stellt sich mir schon irgendwie die Frage, warum man es überhaupt als kommerzielles Produkt und nicht gleich als freie Software vertreibt.
Hey, Frechheit, das war mein Ursprungspost und nicht von Rauschabstand! :evil:
Was den C16 und plus/4 betrifft, war die Verteilung in Deutschland schon nicht unerheblich und die Softwarekonzerne auch im beginnenden Jahr 1986, also nach der ersten Aldi-Aktion, von der Nachfrage überrumpelt. In einem Strohfeuer bis etwa 1989 kamen dann auch zahlreiche Spiele in schneller Folge auf den Markt. Das kann natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass dann noch binnen des Jahrzehnts viele Besitzer auf 16-Bit-Rechner, wie Atari ST oder Commodore Amiga, umstiegen und damit als Kunden auch schnell wieder ausfielen. Ganz unabhängig davon fielen diese Rechner der 264er Reihe auch nicht unter die Beschränkungen der Cocom-Liste, waren günstig und konnten so gut in den Ostblock verkauft werden. Der plus/4 war dann auch offizieller Rechner an Universitäten in Ungarn und so wurde dort mit ganz anderer Ernsthaftigkeit Programmiert und Portiert. Einiges davon, etwa das Malprogramm "Botticelli", kam dann auch als PD-Software zurück in den Westen.
Was den Enthusiasmus betrifft, hast du natürlich Recht. Ich habe da mal ein schönes Video gesehen, wo der Programmierer von Dimo’s Quest berichtet. Er hatte das Spiel ursprünglich auf dem Amiga entwickelt und sich dann viel später als Herausforderung gesetzt das Spiel auf die alten 8-Bit Atari-Rechner zu portieren. Das war wirklich spannend anzusehen, vor allem auch welche Kontakte und Erfahrungen er auf dem Weg zum fertigen Spiel gemacht hat. Als Joachim-Witt -Fan sprach er die Band auf einem Konzert mal an und konnte ihn tatsächlich zum Einsprechen der Sprachausgabe für das neue Retro-Spiel begeistern. Es ist schon faszinierend wie viel Zuspruch man mit dieser "spinnerten Idee" eines Retro-Spiels auf dem Weg der Umsetzung erhalten kann.
Das resultierende Package ist dann noch beeindruckender, als meine beiden Spiele, die ich mir für den plus/4 schenke. Ob man damit Gewinn macht? Wer weiß, geil ist es aber auf alle Fälle.
https://www.heise.de/tp/features/Tanz-ni...24554.html