Spermüllgerät - 2. Hilfe erbeten.....
#51
Hallo Thomas,
keine Panik: das Verhalten Deiner A77 ist in Ordnung. Das muß so sein.
Was das defekte VU-Meter betrifft, bin ich gespannt: habe auch so einen Patienten. Oder besser: hatte. Da hatte sich der Ringmagnet(?) unter dem Zeiger
gelöst und alles blockiert. Bewegt sich der Zeiger, wenn Du die A77 drehst und schüttelst?
Gruß
Heinz
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#52
Haha,

die valentineske "Greizschoitung" (standarddt.: "Kreuzschaltung") ist bei der A77 regulär, zumindest bei ausgelösten Spurwahlschaltern: Erst bei gedrückten Spurwahlschaltern, was man im reinen Wiedergabebetrieb aber meiden sollte, wird links zu links und rechts zu rechts.

Wenn die Dinger nicht anzeigen, kann man mit dem Oszilloskop sehr schön den 'Mess"-Verstärker untersuchen, der aus nicht mehr als aus einem einzelnen Transistor auf der PLatine des Aufnahmeverstärkers besteht. Gleichrichtung und Integration erfolgen abseits dieses Verstärkerles (Q 503). Wenn nichts ist (die oben geschilderten mechanischen Probleme kann es natürlich auch geben), so fällt dies -elektronisch meist hinter dem C 509 vor, weil der (oder C 507) seine Kapazität verloren hat.

Die ausgelösten Spurwahlschalter empfehle ich deshalb so engagiert, weil ein Na-ja-Bug in der Laufwerkslogik der A77 bei regulär/unglücklich justierten Relaiskontakten und gedrückten Spurwählern eine fliegende Umschaltung von Wiedergabe- auf schnellen Rücklaufbetrieb mit dem kurzzeitigen Anspringen des Löschoszillators beantwortet. Das bleibt für ein wiedergebenes Band nicht ohne Folgen.
Interessant ist, dass außer meiner Krämerseele dies Problem niemand entdeckt zu haben scheint, denn alle einschlägigen Erwähnungen im Net gehen zielstrebig auf meine Wenigkeit zurück; in der Zeit davor ist mir auch niemand mit diesen Kenntnissen begegnet... Andererseits habe ich auch vor Jahrzehnten einen kompletten Badewannenaufenthalt diesem Problem (in jeder Hinsicht) erfolgreich gewidmet: Eines meiner Schaltungshandbücher zur A77 weist nämlich signifikante Spuren jenes Aufenthaltes auf, außerdem lässt sich der Bug über die zerlegten Relaiskontakte in der Schaltzeichnung definitiv nachweisen.

Meine beiden ORF hatten dies Problem uniform, unter den Fremd-A77, die ich in meinem Leben sah und 'prüfen' konnte, zeigten die meisten dies Problem, andere aber auch nicht, was unzweifelhaft mit den Abfallcharakteristiken der Relais zu tun hat..

Hans-Joachim
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#53
Die Revox scheint sich ja zu einem richtigen Spezi meinerseits zu entwickeln. Als notorischer links/rechts Vertauscher treibt das nicht nur mein mobiles Navigationssystem zur Verzweiflung, das in Form meiner Frau meist neben mir im Auto den Weg weist. Das es jetzt aber so auf mich zurückfällt...............

Das BDA hat der werte Herr nur kurz zur Hand genommen, anscheinend zu kurz! Oder steht da etwa nichts? Da schnapp ich mir jetzt mal (wieder) das Servicemanual, Schraubendreher und was sonst noch alles und schauen mal nach. Vorher aber werde ich die Revox a la Cocktail behandeln, nix gerührt, GESCHÜTTELT, Baby.

Gruß, Thomas!
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#54
die losen Magneten in den VU-Meter sind häufig vorgekommen.(sind prima als Heftmagnet für Notizen zu gebrauchen) Ich habe jedenfalls reichlich Anzeigen mit diesem Fehler tauschen müssen.

Grüße vom Soundboss
der ab Januar 2009 zur A77Hs , 3x 4400 Report Monitor und TK46 sowie Tk47 noch eine M15a in sein Pflegeprogramm aufgenommen hat. Nicht zu vergessen 2 Uher CR1600, 1 Uher CR1600TC und die 2 Thorens TD 124 II :-)
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#55
Salve,

Das lösen der VUs und das vorsichtige drehen und schütteln lies auch die Nadel des rechten VU erzittern, diese ist also frei und nicht blockiert. Die A77 hat ja ZWEI Aufnahmeverstärker, warum sollte man die denn nicht mal schnell tauschen, um einen defekten Kondensator zu finden? Das hab ich gemacht, ohne Erfolg: Links zuckts, rechts kein mucks! Nebenbei finde ich in dem Gerät mehr Lämpchen als die, die mir bisher die Erleuchtung brachten. Bisher in die Binsen: Power-on Lämpchen und das zentrale zwischen den beiden VUs angebrachte Lämpchen. Das leuchtet wahrscheinlich immer, oder.

Das Servicemanual liegt neben mir, während die Tipps eintreffen stöbere ich da noch ein wenig drin herum, die Erwähnung der Kreuzschaltung hab ich inzwischen dort gefunden.

Grüße, Thomas!
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#56
Also wohlan,

dann sollten, sofern deine Aussagen wirklich stimmen, an AB5 und AB15 auf der Schalter- und Messwerksplatine bei Beaufschlagung beider Eingangskanäle mit 0 VU/400 Hz, gedrückten Spurwahlschaltern etwa 2 Volt (Tonfrequenz) gegen Gerätemasse anliegen. (Tongenerator und Oszi helfen gern.)
Wenn nicht, bleibt das Signal auf der Strecke zwischen Aufnahmeverstärker (Anschluss 2) und Messwerksplatine.
Wenn doch: Schlagen beide Messinstrumente aus oder definitiv eines nicht? Schlagen sie aus, dann ist bei stehendem Signal, der rechte Spurwahlschalter auszulösen, der linke gedrückt zu lassen:
Erhöhter Pegel auf dem linken Messwerk?
Wenn ja, links auslösen, rechts drücken, alles sonst wie gehabt:
Rechts ebenfalls erhöhter Pegel (+ 6 dB)?
Wenn ja, dann gehen die Messwerke; sollte eines aber immer seinen Dienst verweigern, musst du dich um die Ursache kümmern, die, wenn du wie oben angesprochen, an AB5 und AB15 etwas hast, entweder auf der Schalterplatine, in den Gleichrichterdioden oder den Anschlussleitungen zwischen Schalterplatine und Messinstrumenten zu suchen sein muss.

Die roten Lämpchen unter den Skalenflächen der Messwerke zeigen bei Aufleuchten den durch die Spurwahlschalter aktivierten Kanal an. Eine LED-Spitzenspannungsanzeige war 1967 außerhalb jeder Vorstellungskraft.

Hans-Joachim
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#57
Hallo Hans-Joachim,

kommen wir nun also zum Eingemachten! Die etwa 2 Volt liegen an. Eines schlägt nicht aus. Aus Spass hab ich dann mal die direkten Zuleitungen zu den VUs gemessen (red,blue), ebenfalls gegen Masse. Ergebnis: Das funktionierenden VU zeigt eine schöne Sinuskurve, das defekte hingegen schneidet, je nach Meßpunkt, den unteren oder oberen Teil der Sinusschwingung ab, stattdessen ist in dem Bereich die Nulllinie zu sehen.

Thomas
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#58
Die Dioden 353, 354?
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#59
...dann solltest du dir einmal die beiden Dioden AA116 auf ihr Diodenverhalten hin (das geht mit dem Ohmmeter) ansehen, da dürfte eine zum Draht mutiert sein.

Hans-Joachim
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#60
Heureka, D354!

Kurze andere Frage: In wie weit sind die Teile aus einer A77 MK III 2-Spur spenderfähig?

Gruß und Dank, Thomas!
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#61
Moment mal, willst du hier etwa eine mk3 Halbspur zur Schlachtung freigeben? Tu's nicht! Ich würde sie am Stück nehmen, wenn günstig. Dann ist sie wenigstens gerettet.
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#62
Oh nein, oh nein,

diese Maschine gehört zum nicht "überholtem" Fundus, hab lange nach ihr gesucht. Mir ging eher der temporärer Teilespender für Testzwecke durch den Kopf. Die jetzige A77 ist ja ein Testobjekt um meine Fähigkeiten zu erlernen und zu verbessern.

Thomas!
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#63
"Noli turbare circulos meos", und rumms, aus wars. Römer und Griechen, auch wenn beide bei der entsprechenden Begebenheit vor Ort nur beschränkt uneigennützig zuhause waren.

Trotzdem sei's gewagt: AA 116 gibt es sogar bei Bürklin noch recht billig: 3 Eurozehnerl, und man ist dabei. Ansonsten sollten auch die -überflüssigen???- AA116 aus jeder anderen A77 ihren Zweck erfüllen, wenn man sie nicht so gewaltsam herauskocht, -brät oder alles, was sein ist, dass selbst (oder gerade) einer Germanium-Diode nichts mehr einfällt. Dann wäre nämlich die zweite hin: 6 Eurozehnerl.

Archimedes hat ja sicher deshalb nicht gelötet. S-troms-paan.

Hans-Joachim
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#64
Frei Schnau(t)ze etwa so: "Störe meine Stromkreise nicht."

4504
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#65
Nein, löten macht hier auch keinen Sinn, die ganze Baugruppe würde, ob der herrlich modularen Bauweise der Maschine, von A nach B wandern. Eine andere Möglichkeit ergibt sich durch den Anschluß eines Mischpultes, ob nun vor oder hinter dem Aufnahmestrang. Der Aufwand für diese Revox sollte dann aber auch nicht zu groß werden. Na schauen wir mal, was sich so ergibt!

Grüße, Thomas.
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#66
Also, ich würde ja nur die defekte Diode tauschen und die andere Maschine auch wieder herrichten. Die AA116 bekommst du entweder - wie Hans-Joachim schon erwähnte - bei Bürklin, die auch mit alten Ge Bauteilen noch gut bestückt sind, oder aber im gut sortierten Elektronik-Fachhandel.
Wenn du nur die Baugruppen austauscht, was zwar möglich sein dürfte, musst du doch auch Löten um das VU der Spendermaschine wieder zum Leben zu erwecken. Wo liegt da der Sinn?

Falls du, wider Erwarten, keine AA116 auftreiben kannst, sollte auch AA121, AA123, AA131, AA135, AA138, AA140, AA143 passen. So spricht zumindest meine Jäger Vergleichsliste. Wenn alle Stricke reissen, ich habe auch noch einige AA116 auf Lager.

David
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#67
Morgen David,

es würde eine temporäre Spende sein, die zweispurige Revox hat wesentlich bessere Köpfe, gerade mal 2mm Einschliff. Leider ist der allgemeine Zustand nicht ganz so gut, der Stereo-Mono Wahlschalter lässt sich komischer Weise in 13 Positionen drehen und was sie sonst so hat........wer weiss. Ziel der ganzen Aktion ist aber, das beide Maschinen laufen. Lehrgeld zahle ich jetzt bei dieser.

Grüße, Thomas!
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#68
Zitat:4504 postete
....,
der Stereo-Mono Wahlschalter lässt sich komischer Weise in 13 Positionen drehen und was sie sonst so hat........wer weiss. ....
"So (schnell) geht er hin, der Ruhm der Welt", wenn jemand in der Vorgängergeneration den kraftgeneigten Versuch unternommen haben sollte, bis dato unbekanntes Neuland zu beschreiten (besser: zu bedrehen), denn beim Betriebsartenumschalter des Ausgangs ist hier lediglich der Anschlag abgeknackt, bezüglich dessen ich mich derzeit aber beim besten Willen nicht daran erinnern kann, wie er technisch realisiert ist. Ich habe das nie nachgesehen, außerdem dürfte meine letzte einschlägige Obduktion 25 Jahre zurückliegen.
Doch derlei Diagnose sollte in keinem Fall darüber entscheiden, ob man einem Gerät den endgültigen Laufpass gibt oder nicht. 'Haben' wird das Gerät nichts oder schlimmstenfalls eben 'etwas angegangene' Lager des Tonmotors, die eine Verwendung bei der Aufzeichnung/Wiedergabe hohe Gleichlaufqualitäten fordernder Modulation ausschließen. Doch bin ich forenweit wohl der Einzige oder der Angehörige einer statisisch nicht signifikanten Gruppe, die von solcherart abartigen Leidenschaften betroffen ist.

Insofern, was ist denn noch mit der Gurke? Grün war sie ja nie. Lackieren aber könnte man sie mit Gartenzaunlack (grün) ebenso wie mit Klavierlack (schwarz) immer noch.... Ich kenne aber nur die Klavierlackvariante.

Hans-Joachim
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#69
Hallo Hans-Joachim,

wir reden hier über die 2. Revox, die bisher in der Ecke stand und nur darauf wartet, daß ich mit der jetzigen Revox fertig werde.......was dauert.

Gestern sah es so aus:

[Bild: RIMG0025.jpg]

So kümmere ich mich heute erst mal ums Gehäuse: schleifen und streichen.

Bis dann, Thomas
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#70
Ich habe heute die Gehäuse der VUs abgenommen und die Innereien in beschau zu nehmen. Danach habe ich dann mit meinem Multivoltmeter die Meßspitzen an Spule (roter Draht) und Spulengehäuse gehalten. Alleine der Meßstrom reichte beim linken VU für einen Ausschlag aus, das recht VU bleibt tot. Ich neige zu der Annahme, dass das rechte VU tot ist, auch wenn es noch in der Schaltung hängt.

Thomas!
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#71
Lieber Thomas,

nachdem am Ausbau kein Weg vorbeiführt, sollte dieser vorsichtig erfolgen, denn ggflls. liegt doch ein unwesentlicher und reparabler Schaden vor. Ansonsten gibt es die Messwerke ja relativ oft beim Onlineauktionator, ggflls., auch -und dann neu- bei den V-Slern, wenn auch im eigenen (nach Einar pfändungsträchtigen) Preisniveau.

Hans-Joachim
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#72
Erst Strippen ablöten und dann mit dem Ohmmeter messen, es könnte auch ein Kurzschluß auf der Platine sein!

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#73
Auch mein werter Arbeitskollege, der mir hier mit Rat und Tat zur Seite steht, gab mir nur einen Tipp: Ausbauen, genauer hinschauen, verdächtige Elemente mindestens einseitig ausbauen/auslöten, dann messen.

Na dann, bis später.....

Es grüßt Euch Thomas!
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#74
Morgen,

Schalter/VU-Print ausgebaut, VU ausgelötet, VU defekt.

Gruß, Thomas!
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#75
Irgendwelche Spuren mechanischer Zugriffe, elektrischen Maltraitements oder solche 'von de Kaffeeküch' nachweisbar?

Wahrscheinlich aber hat sich da jemand an der Bandsättigung so nachhaltig versucht ("es dauert ja ein wenig, bis man 'was hört"), dass die Schwingspule des Messwerkes kurzfristig und ein- bzw. letztmalig die Umgebungstemperatur erhöhte.

Daher bleiben dir keine anderen Möglichkeiten als

[Reparatur, es soll Leute gegeben haben, die das mit HIlfe eines anderen Messwerkes versuchten],
Suche nach altbrauchbarem Ersatz, Nachfrage in VS oder aber
Verzicht auf ein funktionierendes Messerle.

Schließlich gäbe es noch den Ausweg über einen Neubau auf LED-Basis, was aber schon gewisse elektronische (und mechanische) Fertigkeiten nebst Werkstatt voraussetzt und vor allem nicht Sammlers Sache ist: A77 und LEDs...
Nachdem die A77 aber nicht zu den Seltenheiten dieser Welt zählt, sollte ein passendes Messwerk beizuziehen sein.

Hans-Joachim
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#76
Hallo Hans-Joachim,

für das Einmessen der Maschine sind die VUs doch nicht nötig, oder? Sämtliche Arbeiten kann man direkt am Eingang/Ausgang mit Osziloskop/Multivoltmeter erledigen. Notfalls könnte man über die Kreuzschaltung mit einem VU die Kanäle links/rechts einstellen. Oder liege ich da völlig falsch?

edit:
Zitat:Irgendwelche Spuren mechanischer Zugriffe, elektrischen Maltraitements oder solche 'von de Kaffeeküch' nachweisbar?
Nein, aber unter dem Lichtmikroskop bei ca. 25-facher Vergrößerung sind im Gehäuse lose herumliegend Drahtreste entdeckt worden. Da ist wohl die Spule hin.

Grüße, Thomas!
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#77
Lleber Thomas,

dass die "Greizschoitung" eher Quatsch war und sich auf den (übrigens auch als Filmszene vorliegenden) Sketch "Der Elektriker" mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt bezog, möchte ich nun doch noch einmal expressis verbis betonen. Die Ursache für das bei der A77 auftretende Phänomen liegt wohl im Versuch der Studermannen begründet, einen Umschaltkontakt (oder ein Relais) für die Spurumschaltung der A77 einzusparen. Die Verbindung zu den valentinesken "Verelendungstendenzen" (Dr. J. G. entfernte ihn ja deswegen aus der Filmszene) war allein durch mich -und natürlich willkürlich- hergestellt worden. Passte aber gut: Valentin und A77...

Du kannst wie angedacht arbeiten; inwieweit das aber zielführend ist, wird die Praxis zeigen, denn unter den gegebenen Umständen muss ja unmittelbar vor der Aufnahme die Spurumschaltung (in korrekter Weise) betätigt werden. Das geht bestimmt bei der erstbesten (und dann natürlich unwiederholbaren) Aufnahme kapital in den Graben: Was schiefgehen kann, geht bekanntlich auf jeden Fall schief.

Ich habe meine ORF einmal abgeglichen und dann grundsätzlich am Mischpult via Lichtzeiger ausgesteuert, was naturgegeben eine andere Umgangsklasse repräsentiert als die Examinierung aufzunehmender Signale über diese Messinstrumente vom Typ "Ist-was-da-ist-nichts-da".

Wenn im Messwerksgehäuse Drahtreste herumfahren, dürfte die Drehspule durchgebrannt sein. "Der wirklich Gude" bewickelt die ja neu, freihändig..."; aber Unsinn beiseite: Ein neues, auch unpassendes Messinstrument könnte ja mit der Skala des alten, defekten optisch dem funktionstüchtigen angeglichen werden, sofern die Bauarten der verschiedenen Serien ähnlich genug sind, was ich aber nicht weiß. Doch dazu kommt sicher noch etwas aus Forenkreisen.

Hans-Joachim
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#78
Nun, kommen wir zum nächsten Akt.

Nachdem das Steuer/VU-Print wieder in die Maschine eingebaut ist folgte ein Funktionstest, leider hab ich da was übersehen bzw. nicht gemerkt. Da das Birnchen am Powerschalter durchgebrannt ist hab ich das Lämpchen rausgeholt. Bei der ganzen Umbau/Ausbau/Einbauaktion hat sich der Sockel so unglücklich verbogen, dass es beim Einschalten einen Kurzschluss gab. Seitdem geht die Maschine zwar an, aber im Play/Spulbetrieb passiert nix mehr. Da der Zusammenbau erst kurz nach Mitternacht beendet war hatte ich keine Lust den Fehler zu suchen und bin stattdessen frustiert in Bett gegangen.

Heute Morgen bin ich mit der Zuversicht aufgestanden, das wohl nur eine Sicherung das zeitliche gesegnet hat. Hoffentlich sagt mir jetzt niemand etwas anderes...........

Thomas
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#79
............Sicherung durch!

Thomas
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#80
Hallo zusammen,

nach etwas längerer Pause gehts hier jetzt sporadisch weiter.

Die Sicherung ist schon vor längerer Zeit ersetzt worden. Des weiteren sind nun auch Bezugsband und die anderen Kleinigkeiten besorgt, so dass an dieser Stelle einer Einmessung nichts mehr entgegen steht.

Die heutigen Vorbereitungen haben ein wenig Zeit beansprucht, als da wären:

- Lektüre der Deutsche Welle und einiger Threads bezüglich der Einmessung von Bandmaschinen
- Werkzeug vorbereiten, vor allem entmagnetisieren
- Das Voltmeter von Philips kalibrieren
- Maschine entmagnetisieren
- SM der Revox lesen
- Osziloskop herrichten, Kabel sortieren
- NF-Generator in Reichweite halten

Na, dann fangen wir mal an..........

Grüße, Thomas!
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#81
....und schon gehts daneben!

Zuerst triggern wir mal ein Sinussignal aus dem NF-Generator und schauen uns das mal am Oszilskop an............na ja, geht so. Warum ich aber nur bei einer Volteinstellung von 1V am Oszi eine 45° Schräge bekomme, aber bei feinerer Einteilung kleiner 1V das ganze immer senkrechter wird, bleibt mir ein Rätsel.

Das Multivoltmeter hat anscheinend so dicke Staubschichten im inneren angestzt, dass eine erste Messreihe alleine schon am Wackeln des Eingangsschalter scheiterte.

Sad

Zu allem Überfluss lassen sich wunderbarer Weise am NF-Generator Spannungen zwischen 1V und 6V generieren, aber unter 1V wirds kritisch. Ich greif nochmal in meine Kramkiste um zu sehen was ich an Kleinteilen noch habe, die mir jetzt noch weiterhelfen.......

Thomas
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#82
Die Gerade unter 45° erhältst du nur, wenn du ein identisches Signal den auf identische Empfindlichkeit eingestellten X- und Y-Eingängen des Oszilloskops anbietest. Wenn du die Empfindlichkeit eines dieser Kanäle veränderst, verändert sich zwangsläufig die Steigung der Geraden. (Überlegen, was man tut, dann verliert das ganze Theater schnell von seinen Mysterien!)

Oftmals ist der externe X-Eingang in der Empfindlichkeit nicht oder nur in begrenztem Maße justierbar, weshalb man sich dann durch eine geeignete Einstellung der Empfindlichkeit des Y-Einganges behelfen muss. Wenn dann auch noch die Ausgangsspannungen der Bandgeräte etwas niedrig ausfallen, muss man beiden Kanälen mit einem geeigneten Verstärkerle aufhelfen. Viele und vor allem die auf X-Y-Betrieb umschaltbaren Zweikanal-Oszilloskope gestatten aber eine Empfindlichkeitseinstellung für das X- und Y-Plattenpaar in identischer Weise.

NF-Generatoren besitzen zumeist einen in dB geeichten Abschwächer, der zumindest eine Stufe hat; den weist sogar mein kleinster Tongenerator (übrigens sehr geringen Klirrfaktors) auf, der nur wenig größer als eine Zigarettenschachtel ist. Mit ihm lassen sich Spannung bis hinunter zu 0,5 mV pegel- und frequenzstabil (wenn auch mittlerweile nicht mehr krachfrei...., das Pot wäre fällig) einstellen. Sollte dein Generator ohne Abschwächer sein (???), müsste man sich den vielleicht anfertigen. Man tut sich dann zukünftig etwas leichter.

Hans-Joachim
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#83
Hallo Hans-Joachim,

ich danke Dir, das Du mir wieder beistehts.

Die Aufgeregtheit hat sich in den letzten 90 Minuten etwas gelegt. Aber der Reihe nach.

Der NF-Generator stammt von Philips, die genauere Bezeichnung müsste ich jetzt nachschauen. Ein Blick auf das Bedienfeld offenbart folgendes: Ausgang 1V bis 6V Amplitudenspannung. Es dämmert mir, dass Amplitudenspannung aber nicht gleich der Spannung ist, die ich am Multivoltmeter messe.........

Dem Multivoltmeter selber hab ich ein wenig auf die Sprünge geholfen......über das wie schweige ich jetzt. Auf jeden Fall sind die Anzeigen jetzt brauchbar.

Und auch wenn das getrigerte Signal nicht unbedingt unter 45° verläuft, sehe ich eine Ellipse beim Spaltabgleich, liegt ein Fehler vor.

Summa summarum bin ich beim ersten Punkt in Servicemanual der A77 angekommen. Bei einer definierten Eingangsspannung von 30 Millivolt bekomme ich auf beiden Kanälen einen fast gleichen Wert von 2,56 Volt am Output. Es sollten ungefähr 2 Volt sein. Das ist wohl OK so, oder?

Jetzt gibt es aber erst das Abendessen, danach leg ich das Bezugsband von MichaelB auf......19cm/sek, NAB, 250 pWb/mm (ähm, richtig so, oder?) auf. Hier lauert dann das nächste Problem, wird die Revox A77 doch mit einem Band mit 257 pWb/mm eingemessen. Aber dazu später mehr.....

Grüße, Thomas!
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#84
Vieleicht eine indiskrete Frage:

Welcher Philips, welches Millivoltmeter (ein gängiges Multimeter mit Widerstands-, Strom -und diversen anderen Messungen ist oft weniger geeignet), welches Oszilloskop finden Verwendung?

Du weißt, dass je nach Bauart der Oszilloskopes die 45°-Gerade bei Phasenfehler 0° nach links oder nach rechts geneigt sein kann. Man muss das vorher (also vor dem Herumgemurkse am Bandgerät) mit Tongenerator und Oszi allein untersuchen.

Spaltsenkrechtstellung:
Generell größte Vorsicht. Du weißt, welche Schraube zu 'behandeln' ist? Alle anderen Schrauben sind tabu!
Zuerst wird der Wiedergabezweig per Bezugsband bei 1 kHz untersucht. Dabei ist auf Pegelmaximum beider Kanäle und dann fein auf Phasenfehler 0° zu justieren. Das geht ohne Gewalt und ohne endloses Drehen an der Schraube. Das Oszillogramm zappelt sicher; je vierspuriger dein Gerät ist umso mehr. Man gleicht dann so ab, das die Ellipse um die 45°-Gerade oszilliert.
Darauf Übergang auf den Spalteinstellungston 10 kHz.
Dto.: Pegelmaximiumskontrolle, Feinjustage auf Gerade unter 45°.

Zur Beziehung Ein-/Ausgang:
Die grundlegende Orientierung für die Pegelung erfolgt zunächst über den Input-(also Vorband-) Kontakt des Abhörwahlschalters:
Eingang voll auf,
Wiedergabepfad auf "Input" (nicht NAB, nicht IEC)
Ausgang-(Volume) voll auf,
Balance auf Mitte (!, dabei emfpiehlt sich eine Kontrolle des Verhaltens deines individuellen Balance-Pots),
Wiedergabemodus "Stereo".

Und dann hast du 2,56 Volt am Ausgang??? Bei 0VU??? Gommt mor gomisch vor. Denn dies würde bedeuten, dass der Ausgang in der Praxis bis über 5 Volt verarbeiten müsste. Das schafft er aber definitiv nicht. Ich fürchte, du misst diesen Wert über Band und hast die internen Pegeltrimmerle irgendwo stehen. Das muss erst alles richtig abgeglichen werden. Der Pegelunterschied vor Band vs. hinter Band sollte ja (so ich mich recht erinnere) <0,2 dB, also nicht vorhanden sein. Nachdem der Signalzug vor Band pegelmäßig nicht per Trimmer abgleichbar ist, muss die Eigenverstärkung dieses Weges als Vorgabe für den Abgleich über Band dienen. Dabei entsprechen 1 kHz, 250 nWb/m 0 VU.

250 vs. 257 nWb/m:
20 log 257 / 250 = 0,24 dB

Das ist sowas eine Zeigerbreite. Wenn dich das stört, kannst du das berücksichtigen. Wenn nicht, ist es auch egal.

Hans-Joachim
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#85
Hallo Hans-Joachim,

Zitat:Welcher Philips, welches Millivoltmeter (ein gängiges Multimeter mit Widerstands-, Strom -und diversen anderen Messungen ist oft weniger geeignet), welches Oszilloskop finden Verwendung?
Frequenzgenerator Philips PM 5165, Multivoltmeter PM 2504, Osziloskop Tektronix T935. Näheres hier:
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=4998

Zitat:Und dann hast du 2,56 Volt am Ausgang??? Bei 0VU???
Ich habe Punkt 6.3 im Servicemanual durchgeführt. Da steht 2Volt...

Erst danach soll die Spaltstellung überprüft werden.

Gruß, Thomas!
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#86
Lieber Thomas,

mit dem Voltmeter bin ich zwar nicht ganz zu glücklich wie meine Vorredner, weshalb ich -besäße ich dieses schöne Messgerät- erstmal mit dem Tongenerator Versuche dahingehend anstellte, ob die Gleichrichtung zwischen 20 Hz und 20 kHz -auch bei niedrigen Spannungen- o.k. ist. Nehmen wir jetzt mal an, dem wäre so.
Ansonsten ist das Feld so erlaucht, dass keine Wünsche offen bleiben. Der 5165 aber hat doch auf der rechten Seite (gleich bei den Ausgangbuchsen) -soweit ich mich erinnere- einen 10-dB-weise gestuften Abschwächer! Oder kriege ich das jetzt mit einem anderen Philips-Generator durcheinander? Im Net habe ich derweilen kein Bild gefunden.

Mir kamen die 2,56 Volt am Ausgang reichlich hoch vor; ich muss aber sagen, dass meine Erfahrungen mit der 'normalen' A77 begrenzt sind und ich bei meinen A77ORF immer einen großen Bogen um die unsymmetrischen Ausgänge gemacht habe. Eingangsstufen gab es bei diesen zugunsten eines Übertragersatzes ja nicht. Einstellungen meiner Geräte (A77ORF) erfolgten in historischer Zeit ohne Unterstützung des Service-Handbuches.

Es ist gut möglich, dass man -nur wegen der präzisen Einstellung des Ausganges- auf den Eingang eine solche Spannung legt, die bei völlig geöffneten Abschwächern im Signalweg knapp unterhalb der Aussteuerungsgrenze des Ausganges bleibt, um den Balancesteller möglichst präzise in seine elektrische (nicht notwendigerweise identisch mit seiner mechanischen!) Mittelstellung zu bringen. Dahin tendiert ja auch die von mir eben durchgelesene Formulierung im Handbuch.

Aufgrund der begrenzten Aussteuerbarkeit des Ausganges der A77 ist anzustreben, bei statischem Sinuston 0VU auf 0,775V Ausgangsspannung des Monitorzuges zu legen, so dass heute übliche Bänder so gerade noch mit ihrer Austeuerbarkeit vom Ausgang (Volume offen) verdaut werden können. Bei einem angenommenen Lead von 6 dB (ist revoxtypisch) reichen dann die Spitzen von auf 0VU gebrachter Musikmodulation bis 1,55 Volt hinauf. Nachdem ein LPR35 bei 19 cm/s so lala bis 4 dB über 514 nWb/m ausgesteuert werden kann, hat man dann nach oben hin noch etwas Luft, weshalb die Austeuerungsgrenze des Bandes so gerade mit der Aussteuerungsgrenze des Ausganges korrelierte. Man sollte bei so hohen Aussteuerungen aber den Volume-Steller besser schon etwas zurücknehmen. Bei 38 und Studioband war es weniger als keine Kunst, den (Standard-)Ausgang der A77 in die Begrenzung zu fahren.

Also:
0VU entsprechen bei statischem Sinussignal (1 kHz) via "Input" (also vor Band) 0,775 Volt am Ausgang, +6 VU damit 1,55 Volt.

Und zum Procedere:
Eingangsspannung (1 kHz) nach Abgleich des Balance-Stellers ("Nicht mehr verändern!", steht im Handbuch!) so wählen, dass 0VU angezeigt werden. Welche Spannung steht am Ausgang ("Input"), wenn der Steller völlig offen ist? Dies sollten um 0,775 Volt sein, die bei Wiedergabe eines Bezugsbandes 257 nWb/m über spaltmäßig einwandfrei stehende Wiedergabeköpfe ebenfalls anliegen sollten. (250 nWb/m wären eben 0,24 dB weniger.) Sollte dieser Wert (via "Input", also vor Band) erheblich abweichen, ist zu überlegen, ob man die VU-Meter nicht entsprechend umeicht, damit beim normalen Betrieb der Ausgang bei voll offenem Volume-Steller nicht ständig an die Wand gejuckelt wird..

Hans-Joachim
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#87
Hallo Hans-Joachim,

wie üblich an einem Sonntag kommt man nach dem Abendessen zu nix mehr. Nach 2 Gläschen Wein lass ich das einjustieren für heute lieber sein. Trotzdem noch ein paar Anmerkungen:

- NF-Generator und Oszilloskop haben erst mal einsam und alleine miteinander getanzt. Nur so konnte ich mir einen ersten Überblick beschaffen und die Funktion/Bedienung des Oszilloskopes unter verschärften Bedingungen sicherstellen. Ich mach das hier nach 25 Jahren das ertse Mal wieder, der Physik-Leistungskurs ist lange her. Es neigt sich das ganze übrigens nach rechts.

- Zur eigentlichen Spaltmessung komm ich heute nicht mehr. Deshalb werde ich mir das Multivoltmeter bei niedrigen Spannungen und unterschiedlichen Frequenzen nochmals anschauen und berichten.

- Warum soll man zuerst das Pegelmaximum beider Kanäle suchen? Verhindert das eine Messung mit einer Phasenverschiebung um 360°?

- Auf welches Band misst man heute ein? Da bleibt eigentlich nur das LPR35, oder? Als Amateur besitze ich noch Jugendsünden auf LP35, das ist doch, bis auf die Rückseitenbeschichtung, physikalisch gleich?

- Den -10dB-Schalter am NF-Generator suche ich noch!

Eine gute Nacht, Grüße, Thomas!
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#88
Lieber Thomas,

Zitat:wir lasen:
Warum soll man zuerst das Pegelmaximum beider Kanäle suchen? Verhindert das eine Messung mit einer Phasenverschiebung um 360°?

Auf welches Band misst man heute ein? Da bleibt eigentlich nur das LPR35, oder?

Den -10dB-Schalter am NF-Generator suche ich noch!
Das Pegelmaximum hilft in der Tat dabei, Phasenverschiebungen und damit die Identifikation von falschen Kopfpositionen zu vermeiden. Deshalb empfehle ich auch, zunächst bei 1 Khz zu beginnen und grob voreinzustellen und erst danach auf 10 kHz für die Feinstjustage überzugehen. Der erfahrene Reparateur weiß zwar, wie vorsichtig man dabei vorzugehen hat und kann deshalb auch gleich mit dem 10 kHz-Signal beginnen. Für den Neuling aber ist es besser, in zwei Stufen abzugleichen. Er bekommt dabei ein Gefühl für die Diffizilität bei 10 kHz.

LPR35 ist ein schönes Band, das auch noch glänzend wickelt. Ideal für die A77, die sonst tendenziell minderwertige Wickel ablieferte.

Stelle einmal bitte ein Foto deines Tongenerators ein. Nach meiner Erinnerung befindet sich links die große Einstellscheibe der Wienbrücke, darunter die Grobeinstellung der Frequenz (Stufenschalter), neben dieser die Umschaltung Sinus/Rechteck. Auf der rechten Gerätehälfte finden wir oben ein Messwerk, darunter (und in einer Reihe mit den eben genannten Drehschaltern für Frequenz und Kurvenform) ein Pot zur Pegelfeinregulierung und daneben den 10-dB-weise (!) gestuften, also mit mehreren Positionen (das waren wenigstens sechs) ausgestatteten Abschwächer.
Wie bereits angedeutet kann ich nicht ausschließen, dass ich das Gerät mit einem anderen Philips-Ding (5145???) verwechsele. Ein Bekannter besaß es vor wohl zig Jahren, weshalb ich einige Male dran zu drehen hatte. Sonst wüsste ich überhaupt nichts. Also bitte vergib mir, wenn ich danebenliegen sollte.

Hans-Joachim
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#89
Hallo Hans-Joachim,

hier ein Bild für Dich, aber es ist wohl nicht das, was Du erwartet hast:

[Bild: pm_5165.jpg]

Gruß, Thomas
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#90
Lieber Thomas,

mit diesem Gerät, das ich in der Tat nie gesehen habe (hüstel, bitte um Vergebung), kann man das Ausgangssignal modulieren, was für die Untersuchung von AD/DA-Wandlungen mit quasi-periodischen Signalen am Oszilloskop sehr hilf- und lehrreich sein kann. Auch am analogen Tonbandgerät kann man 'da mal nachsehen', was aus komplexeren Signalen über Band wird. Ich hatte also tatsächlich den 5145 in Erinnerung, der offensichtlich auch kein kleiner Bruder deines Generators, sondern schlicht ein anderer ist. Dein Gerät hat definitiv keinen Abschwächer.

Damit du mit den niedrigen Spannungen zukünftig nicht solche Probleme hast wie geschildert, wäre als Ausweg der simple Bau eines kleinen Spannungsteilers zu erwägen, der über den 50-Ohm-Ausgang rechts (also zwischen Zentralkontakt und Schirm) zu legen ist. Nachdem der Ausgang gemäß Beischrift 50 Ohm Innenwiderstand zu haben scheint, belasten wir den, um nachgeschaltete Senken bis in die professionelle Tonstudioebene versorgen zu können, mit 620 Ohm und definieren uns Teilerverhältnisse von 1:10:100, entsprechend 6 Vpp, 600 mVpp und 60 mVpp. Diese Spannungen können dann mit dem Potentiometerabschwächer noch bis auf faktisch wohl 0 heruntergeschraubt werden. Zu beachten ist, dass "pp" nicht "rms" bzw. "eff" ist. 6 Vpp dürften bei Sinus reichlich 2 Volt rms entsprechen.

Der aus 1%(oder besser)-Metallfilmwiderständen zusammenzulötende Spannungsteiler besteht aus einer Serienschaltung dreier Widerstände zu 558 Ohm, 55,8 Ohm und 6,2 Ohm. Das freie Ende des 558ers kommt an den Mittenkontakt, das freie des 6,2ers an die Masse. Zwischen 558 und 55,8 solltest du -20 dB, zwischen 55,8 und 6,2 -40 dB des eingestellten Signalpegels abgreifen können. Voller Pegel steht nach wie vor an der Originalbuchse zur Verfügung, die dann aber bereits durch unseren Spannungsteiler mit 620 Ohm belastet ist. Solltest du irgendwann einmal volle Spannung und gleichzeitig volle Belastbarkeit des Generatorausgangs benötigen (also z. B. bei der Speisung einer Senke mit 600 Eingangswiderstand), empfiehlt es sich, den Spannungsteiler abzuziehen und mit dem unveränderten Gerät allein zu arbeiten.

Hans-Joachim
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#91
Hallo Hans-Joachim,

unsere gut ausgerüstete E-Werkstatt gab mir eine 1kOhm Poti an die Hand, mit dem ich über 10 Umdrehungen hin sehr fein die gewünschte Spannung abgreifen kann.

Damit hab ich dann soeben auch das Multivoltmeter bei 50 Millivolt mit Schwingungen von 1Hz bis über 30kHz getestet. Ergebnis: unter 5Hz zappelt der Zeiger schön hin und her, von 10Hz bis 30kHz ist die Anzeige nahezu konstant, der Fehler ist kleiner als die Zeigerdicke, sprich unter 2 Prozent.

Gruß, Thomas!
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#92
Lieber Thomas,

unter 20 Hz kommt man langsam in die Resonanzzonen des Systems aus Messwerk, Zeiger und der vom Konstrukteur gewählten (elektronischen) Anzeigeintegrationskonstante. Da muss es zappeln.
Aber von 5 Hz lassen wir genauso wie von 20 Hz auch besser unsere Finger, wenn es um analoge Bandgeräte geht. Wichtig ist allein, dass die beim Messinstrument konstruktiv gewählte Form der Gleichrichtung über das gesamte Audioband einwandfrei bleibt. Übliche Elektriker-Vielfachmessgeräte sind oft auf den Bereich zwischen 30 und 200 Hz optimiert, weil man mit ihnen dort messen soll. Tonfrequnezmillivoltmeter eignen sich -wie der Name schon sagt- eben weniger, um die Netzstromaufnahme eines Bandgerätes zu erfassen, ungleich mehr aber, um die Nf-Ein- und Ausgangspegel desselben Gerätes breitbandig zu erfassen.
Noch eine Runde delikater wird es dann, wenn man versucht, auf einer (1) Skala eine Nf-Dynamik von 60-80 dB -und das zwischen 20 Hz und 20 kHz abzubilden. Da bedarf es dann schon gezielten Gleichrichtungsaufwandes, um vom Millivolt- bis in den satten Voltbereich (z. B. 1,5 mV bis 15 Volt) die Anzeigefehler gering zu halten. Doch das gilt für Aussteuerungsmesser, normale Messinstrumente schalten ja ihr 'Quantisierungsraster' schön brav in 10-dB-Stufen um, so dass Gleichrichter und Messverstärker ordentlich ausgesteuert werden.

Hans-Joachim
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#93
Puuh.......

Es brauchte etwas Zeit, aber der erste Wiedergabekopf steht korrekt! Bei der ganzen Arbeit kam mir direkt eine Frage in den Sinn: Wie sollte die Bandmaschine aufgebaut sein, stehend oder liegend oder......? So richtig hab ich das jetzt auch noch nicht heraus gefunden.

Zu meiner Überraschung muss ich gestehen: Die Pegelmethode kannte ich nicht, hat aber schon eine sehr gute Annäherung gebracht und vermittelte ein gutes Gefühl für die Feinheit der Justage an der passenden Schraube. Man geht doch sehr schnell von hektischen drehen in feinfühliges antippen über.

An dem getrigerten Signal gabs dann kaum noch was per Schraube zu verstellen, hätte ich nicht gedacht. Jetzt springe ich erst mal 4 Kommentare zurück und lese nochmals das weitere Vorgehen durch.

Grüße, Thomas!
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#94
Noch eine kleine Überraschung zum Schluss:

Hans-Joachim schrieb:
Zitat:Und zum Procedere:
Eingangsspannung (1 kHz) nach Abgleich des Balance-Stellers ("Nicht mehr verändern!", steht im Handbuch!) so wählen, dass 0VU angezeigt werden. Welche Spannung steht am Ausgang ("Input"), wenn der Steller völlig offen ist? Dies sollten um 0,775 Volt sein......
Es sind 1,58 V

Zitat:...die bei Wiedergabe eines Bezugsbandes 257 nWb/m über spaltmäßig einwandfrei stehende Wiedergabeköpfe ebenfalls anliegen sollten. (250 nWb/m wären eben 0,24 dB weniger.)
Es sind 1,9V

Zitat:Sollte dieser Wert (via "Input", also vor Band) erheblich abweichen, ist zu überlegen, ob man die VU-Meter nicht entsprechend umeicht, damit beim normalen Betrieb der Ausgang bei voll offenem Volume-Steller nicht ständig an die Wand gejuckelt wird..
Was heisst das nun?

Grüße, Thomas
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#95
Lieber THomas,

in erster Linie heißt/hieße das, dass deine Ausgangsspannungen verflixt hoch sind, und du -über Band allemal- ständig mit einer übersteuerten Ausgangsstufe deiner A77 rechnen musst.
Du kannst dir ja nach meinen obigen Angaben ausrechnen, bei welcher Aussteuerung über Band (Lead 6 dB) beim voll aufgedrehtem Volumesteller der Wiedergabesektion die Begrenzung erreicht ist, wenn die maximale Ausgangsspannung des A77-Ausganges um 3,1 Volt liegt (das ist meine Erinnerung; diesbezügliche Einschränkungen siehe oben). Um dir das Leben zu vereinfachen: Mit deiner Einstellung bist du oberhalb einer remanenten Magnetisierung des Bandes von 406 nWb/m in der Begrenzung des Ausganges.... Wem es gefällt; na ja. Mir gefiele derlei aber nicht.

Mir kommt das alles etwas irregulär vor, weshalb ich einmal hoffe, dass deine Messung nicht irgendwo in Untiefen versackt, die ich aus der Entfernung nicht überblicke. Andererseits werde ich heute, um meine Erinnerungen aufzufrischen, nach langer Zeit einmal wieder meine letzte vorhandene ORF hervorpulen und für eine Messung in Betrieb setzen. Ich gebe dann Laut zur (Pegel-Sache). Sie stellt ja intern Pegelverhältnisse vor, die exakt nach Wunsch der Löffinger zur Zeit der letzten Serie eingerichtet sind.

Grundsätzliche Frage zu deiner A77: Wieviele Wiedergabeköpfe hat die eigentlich, denn du sprichst davon, dass der "erste" Wiedergabekopf nun nach Wunsch stehe? Dem Venehmen nach bekommt man aber auf dem Kopfträger noch einen Diapilotkopf irgendwie unter, aber ein weiterer Wiedergabekopf passte 'da' nicht mehr hinein. Mit der Phasenvergleichsmethode via Oszilloskop gleicht man ansonsten auf Phasenfehlerminimum zwischen beiden Kanälen des einzigen Wiedergabekopfes ab. Also, was ist gemeint?

Sollte ich deine Aussage so verstehen sollen, dass der Aufnahmekopf noch nicht auf Spaltsenkrechtstellung kontrolliert sei, wäre deine Messung nicht artgerecht, weil eine Spaltschiefstellung des Aufnahmekopfes über das aufgenommene Signal natürlich auch die Wiedergabe desselben beeinflusst.

Hans-Joachim
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#96
Auch von mir ein Nachschlag:

A77-G 207131 lefft und verweist so nebenbei auf die grundsätzliche Gültigkeit meiner Aussagen oben. Ich vergesse zwar inzwischen alles, aber die alten Sachen sind doch noch ganz gut da, selbst wenn sie weiland nur am Wegesrand lagen.

Bei 0 VU (1 kHz), einwandfrei abgeglichener Ausgangsbalance und komplett geöffnetem Volumesteller (Wiedergabeseite!) stehen an den Cinch-Ausgängen 0,92 Volt an. Dies bedeutet, dass bei Vollaussteurung 514 nWb/m mit 1,84 Volt und bei 4 dB darüber (Grenze von LPR35: MOL 1/3) mit einer Ausgangsspannung von 2,94 V zu rechnen wäre. Das nenne ich ein Wort, denn damit sind wir gerade noch im Limit, was sicher kein Zufall ist.
Übrigens gibt meine Gurke unter 0 VU die erwarteten 0,775 Volt dann ab, wenn man den Volumesteller (Wiedergabeseite) auf 9,25 zurückdreht. Bei der Verwendung von professionellem Band auf HS-Geräten ist dies auf jeden Fall zu empfehlen, weil man diese Geräte ja deutlich höher aussteuern kann.

0,92 liegen 1,5 dB über 0,775, das lasse ich 'so' mitlaufen. 1,58 zu 0,92 sind aber 4,7 dB, die ich 'so' nicht mehr mitlaufen ließe. Die Frage ist deshalb, woher dies rührt. Sind dir Exempla aus der Frühzeit deines Gerätes, Vorlieben, Leidenschaften, Spielereien von Vorbesitzern bekannt? (Sind die Versiegelungen der Einstellpotis an der Frontseite -notfalls teilweise- durchstoßen??)

Mein Gerät war sein Lebtag meinen Spielereien und Leidenschaften unterworfen und die liefen darauf hinaus, das in den Griff zu nehmen, was in den Griff zu bekommen war. Das, was dann immer noch passiert, ist schlimm genug. Nachdem ich meine Psyche kannte und kenne, war vorausschauende, solide Planung Mutter des Porzellanladens, der sich zu Beginn jeder Aufnahme regelmäßig vor meinen Füßen auftut. Mir ist leider nichts wurscht. Und dagegen hatte ich allein Sorgfalt und Zuverlässigkeit in Sellung zu bringen. Insofern ist auch von meiner Seite her diese letzte, bei mir noch vorhandene A77ORF pegelmäßig absolut ernst zu nehmen. (Die 0,02 Volt, 0,92 vs. 0,9 V unten, dürften deshalb die 0,2 dB Zeigerbreite sein, um die sich der VU-angezeigte Pegel bei der ORF verändert, wenn man auf "Input" umschaltet; aha...)

Daher:
Kontrolliere bitte nochmals, ob die Maschine nicht irgendwelche lötnotorisch gewordenen (also sichtbaren) Umbauspuren trägt, ob alle externen Pots am oberen Anschlag (Pegelpots rechts und Volume) bzw. in Mittenstellung (Balance) stehen.

Gleiche dann mit einem identischen, gleichzeitig in die AUX-Cinche li und re eingespeisten Signal (1 kHz) die Spannung an den Ausgangscinchen (Betriebsart "Stereo" und "Input") mit dem Balancesteller so ab, dass diese Spannungen exakt gleich sind. Ausgangsvolume- und -Balancesteller sind nun für den weiteren Mess- und Einstellweg tabu.

Jetzt stellst du die Eingangsspannung (in AUX li und re 1 kHz identisch und gleichzeitig eingespeist) so ein, dass du eine Ausgangsspannung von 0,9 Volt erhältst. Diese muss nach Justage über einen Kanal auf beiden Kanälen exakt gleich sein, wenn du den eben vorausgehenden Schritt ordnungsgemäß vollzogen hast.

Wenn dies einwandfrei abgeschlossen ist, justierst du die VU-Meterle bei nach wie vor stehendem Signal (Ausgang 0,9 V) auf 0 VU ein. Wichtig zu wissen: Die A77 hat für den Weg vor Band ("Input") keine internen Trimmer. Das nütze ich für diesen Einstellgang aus.

Stimmt die Spalteinstellung des Wiedergabekopfes definitiv???? Dann entmagnetisieren (bitte bei abgeschaltetem Gerät!) und Bezugsband mit Bezugspegel 1 KHz (bei dir 250 nWb/m) auf das Gerät legen, Reproduce-Level (Einstellscheibe auf NAB; du hast doch eine NAB-Maschine?) auf einen Hauch unter 0,9 V an beiden Ausgängen einstellen.
Du hast damit wiedergabeseitig weitgehend deutsche Pegelverhältnisse auf einer NAB-Maschine unter Wahrung der Aussteuerungsgrenzen von A77 und LPR35 realisiert.

'Aufnahme' kommt dann, wenn du dies ordentlich/einwandfrei hinter dir hast.

Hans-Joachim
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#97
Leider noch ein Nachschlag nötig:

Ich habe vorhin falsche Werte gepostet, weil der dB-Kalibrierungssteller meines Leader-2-Kanal-Mllivoltmeters nicht auf Anschlag stand, und daher die Voltkalibrierung nicht stimmte: Quod erat demonstrandum. Schon drin im Porzellanladen.

Meine Maschine liefert nun 1,15 V bei 0VU, was aber -wie jetzt nochmals gemessen- keinen so dramatischen Unterschied bezüglich der Aussteuerbarkeit macht.

Statt 0,9V am Ausgang sind daher 1,15 Volt einzustellen. Das gilt auch für die 250 nWb/m. Noch alles klar?

Das, was schiefgehen kann, ist eben immer noch schlimm genug. Man spuckt große Töne und langt gleichzeitig daneben. Bitte um Entschuldigung.

Hans-Joachim
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#98
Lieber Hans-Joachim,

errare humanum est.

Kommen wir aber nochmals zu Anfang dieses Threads zurück. Zu der Geschichte der Maschine kann ich nichts sagen. Ich habe sie am Wegesrand aufgelesen, also vom Sperrmüll. Die Innereien sehen aber noch ganz gut aus, eine offensichtliche Manipulation ist nicht erkennbar. Hier nochmal ein Bildchen:

[Bild: a77_comp.jpg]
[Bild: a77_Kpf.jpg]
[Bild: a77_jungfrau.jpg]

Die einzige Manipulation meinerseits ist der Ausbau des defekten rechten VUs. Das sollte aber die Messungen nicht beeinflussen, aber ich erwähne es lieber nochmals.

Noch kurz zu den vielen Wiedergabeköpfen: Es sind so 13 Stück, aber auch auf 13 Maschinen verteilt Smile. Ich werde mir nach und nach jede einzelne Maschine zur Brust nehmen (müssen). Diese Revox schien mir das geeignete Testobjekt zu sein.

Bis dann, Thomas
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#99
Lieber Thomas,

das mit dem Pegelunterschied zu den 0,9 Volt und meine darauf gründende Frage nach Veränderungen hat sich durch meinen Ablesungsmissgriff letztlich auch erledigt, weil eben zwischen 1,58 und 1,15 weniger als 3 dB liegen. Sie kommen einschließlich aller Messfehler zwischen Löffingen und München durchaus zusammen, wenn man die Justagepraktiken bei Revox berücksichtigt. Offensichtlich wurde nämlich im Hochschwarzwald soweit irgend möglich abseits des späteren Gerätes justiert.

Ich habe mir in den letzten Stunden nochmal das Schaltungsfaltblatt der A77ORF angesehen, das im von mir grundsätzlich überblätterten Blockschaltbild Pegelangaben auch für den unsymmetrischen Lineausgang enthält. Dort nennt man (für 514 nWb/m) 2,5 Volt, was bei 257 nWb/m 1,25 Volt entspräche. Nun, bei mir sind es 1,15 Volt (0,7 dB drunter), was vermutlich mit den symmetrischen Ausgängen zu tun hat, die man -auch ich habe da nie eingegriffen- nicht auf der Eigenplatine nachregulierte, sondern dies über das Reproduce-Level besorgte. So haben meine symmetrischen Ausgangsverstärker anstatt der geplanten Verstärkung von 35,8 dB eine gemessene von 38,7 dB.

Für dich ist dies alles nur insofern wesentlich, als ab etwa 3,2 Volt am unsymmetrischen Lineausgang der Ausgangsklirrfaktor spürbar zunimmt. Damit ist das von mir oben skizzierte Einstellverfahren für die Pegellage innerhalb der Elektronik der A77 sinnvoll anzuwenden. Sollte es darum gehen, den Ausgang ohne das Zurückdrehen des Volumestellers betreiben zu wollen, kann man die 0-VU-Spannung natürlich auch so niedrig ansetzen, dass bei 514 nWb/m + 4 dB (= das 1,58-Fache, also der MOL-1/3-Punkt des LPR35) auf keinen Fall eine Begrenzung des Ausgangssignales erfolgt. Dazu musst du eben sehen, wo die Endstufe ein von dir gesetztes Limit überschreitet, das Rechenexempel ist oben geliefert. Mir wurde es bei meinen beiden ORF (und deren nicht benutztem unsymmetrischen Ausgang) ab 3,2 Volt zuviel. Manch einer findet es auch hilfreich, wenn bei Vollaussteuerung 1,55 Volt geliefert werden; auch solch eine Einstellung wäre (wahrscheinlich) drin.

Zu deinem Gerät:
Vierspur, am Löschkopf (und am Aufkleber) sieht man das ja deutlich; bitte die Bandabheber (Löschkopfnähe) und Bandführung rechts des Wiedergabekopfes mit Spiritus säubern, da liegt Magnetit auf, das beim Rückspulen der Oberfläche eines Bezugsbandes unerfreulich mitspielen kann.
Bei 9,5 muss man sehen, was auf den rechten Kanal noch draufzunageln ist. Aber das sieht man dann, wenn es soweit ist.

Ansonsten sind diese Geräte durch den Verzicht auf praktisch jeden Schnickschnack ja kaum klein zu kriegen. Alles Nötige ist da, alles Unnötige fehlt. Oft reicht es, ein wenig zu putzen und eine handfeste Einmessung vorzunehmen, und das Ding tut gemäß Spezifikation wie am ersten Tag. Derlei lohnt sich also.
Für den Gleichlauf braucht man andererseits etwas mehr Glück bezüglich der Sinterlager des Tonmotors; doch jammert sich nicht jeder Bandgeräteeigner als Orgelmusikus oder Cembalist durch die Welt und daher an solcherart altersbedingt zunehmenden Störungen herum.

Meine A77ORF vorhin lechzte wohl entweder nach neuen Kugellagern in den Wickelmotoren oder zumindest nach der Schmierung derselben (was ja eigentlich zugunsten neuer Lager unterbleiben soll); denn der Lärm beim schnellen Bandtransport war für mich ungewohnt groß. Oder sollte ich auch den vergessen haben?
Auf jeden Fall tat sie, was sie sollte, und das stante pede ohne Nachhilfe nach sicher etwa 10-jähriger Ruhepause. Der Tonmotor wiederum lief derart ruhig, dass man ihn nur beim Hochlaufen pfeifen hörte, dann kehrte Ruhe ein, weshalb ich mich genötigt sah, seinen Lauf mechanisch zu kontrollieren. Ich habe ja die 9-mm-Tonwelle; da kann man noch hinfassen. Lief aber...

Bei Unklarheiten meldest du dich ja. Ich gelobe, bei Unabwägbarkeiten ein anderes Millivoltmeter einzusetzen, ohne dB-Offset-Einstellung.

Hans-Joachim
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Hallo Hans-Joachim,

ob der Komplexität der ganzen Geschichte fehlt mir als Laie doch an so mancher Ecke etwas (mehr) der Durchblick. Im Kopfe bin ich gerade dabei, den Aufnahmekopf in die richtige Position zu bringen, die Diskussion hier geht aber schon weit darüber hinaus. Eine Leitschnur, an der ich mich jetzt orientieren könnte, hab ich leider aus den Augen verloren, aber die findet sich schon wieder.

Kommen wir nochmals kurz zu der Diskussion bezüglich des Ausgangspegels (in Volt) an den unsymetrischen Ausgängen zurück. Verbessere mich jetzt bitte, falls ich da komplett falsch liege: Eine definierte Spannung von, sagen wir, 0.775 Volt bei meinem Bezugsband von 250 nWb/m bei bei voll geöffneten Regler des Ausgangsreglers hat folgenden Vorteil:

- Ich fahre den Ausgangsverstärker bei Vollaussteuerung in keinen kritischen Bereich
- Als Amateuer ist mir der Ausgangspegel solange Schnuppe, solange ich nicht in dem kritischen Bereich liege
- Der Profi, UND DU BIST JA EINER, HANS-JOACHIM, arbeitet stets mit ihm bekannten Grössen, gerade am Ausgang des Gerätes, bildet es doch die definierte Schnittstelle zum nächsten Gerät!
- Es ist für mich als Amateur legitim, den Regler für das Ausgangssignal soweit zurück zu drehen, sagen wir auf die am Regler angebrachte Bezeichnung 8, so dass ich ungefähr 0.775V anliegen habe. Für die weitere Einmessung des Gerätes spielt das keine Rolle.
- Um den selben Ausgangspegel bei Input/Hinterband zu bekommen, müsste ich die VUs abgleichen? (Die Frage beschäftigt mich gerade!)

Die Feststellungen mögen im Auge des Betrachters (H.-J.) naiv erscheinen, deshalb bitte ich Rücksichtnahme!

Sollte es die Zeit erlauben, schnappe ich mir heute Abend ein Band und richte erstmal den Aufnahmekopf aus, dann schauen wir weiter (ins Servicemanual und hier ins Forum)

Grüße, Thomas
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