Spermüllgerät - 2. Hilfe erbeten.....
#1
Morgen Forum,

einige Geräte lagern ja erst mal, bevor sie wieder das Tageslicht erblicken. Wie ich zur Maschine, eine Revox A77 MK IV 4-Spur kam, steht hier:

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=3814

Gestern hat Sie dann das den Weg aus dem Keller gefunden und wurde nun auch von innen betrachtet. Der allgemeine Zustand ist gar nicht so schlecht, Zwar viel Staub und Spinnenweben, aber keine Korrosion und erst recht kaum feiner Bandabrieb, wie ich ihn ja von meiner Philips und den Basf-Bändern her kenne und hasse.

Die Maschine hat auf jeden Fall reichlich Betriebsstunden hinter sich, der Kopfspiegel beträgt gute 4mm. Die Bandpfade sind korrosionsfrei, halt normal verdreckt. Auf keinen Fall ist die Maschine verbastellt, sie ist vollständig und auf jeden Fall eine Überholung Wert. Nach der ersten, durchaus nicht kompletten, Reinigung hab ich einen ersten Versuch gestartet, die Maschine wieder in Betrieb zu nehmen, da passierte es:

Einschalten -> alle Lämpchen gehen an, der Capstanmotor dreht merklich hoch um sich dann bei einer Geschwindigkeit zu stabilisieren.
Playtaste drücken -> tuts!
Vorwärts/Rückwärtsspulen -> ja, nachdem ich die passende Taste für das einschalten der Motoren gedrückt habe!

Also geh ich mal schnell ein Band holen, knapp 3 schritte weiter fängt die Maschine von alleine an zu spulen. Ich schalte sie lieber aus, lege dann ein Band auf, schalte sie wieder ein, spule vorwärts, stoppe, alles Besten. Keine 2 Sekunden später Rauchentwicklung, die sich langsam ihren Weg aus dem Gehäuse sucht und vorne links auf Höhe der Umlenkrolle und unter der Klappe zu Vorschein kommt......

Nachdem das Gehäuse abgebaut, die Frontplatten entfernt und die Abdeckplatte für die Einsteckkarten entfernt sind, versuche ich die Stelle zu finden, leider ohne Erfolg. Der Geruch lässt sich immer noch in der linken, unteren Hälfte der Maschine lokalisieren, nur sehen kann ich nix.

Bevor ich die Maschine jetzt weiter auseinander nehme: Kann mir jemand enen Tipp geben, worauf ich achten soll/kann? Ich hab sie Laufwerksteuerung in Verdacht, die Maschine brummte doch merklich laut, als ich vorwärts/rückwärts spulte.

Für Hilfe wär ich dankbar.

Thomas!

@ EinarN: Bitte keine Kommntare bezüglich Revox Smile
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#2
Zitat:4504 postete
@ EinarN: Bitte keine Kommntare bezüglich Revox Smile
Das Spare Ich mir mit Sicherheit. Meine Meinung ist Bereits Bekannt.
Ich bin nur Sehr Froh das mein Sohneman sein Revox PR 99 Spermüllfund gegen eine Akai GX 636 Ausgetauscht hat (1:1 Bargeldlos Tausch) und nun Endlich eine Vernünftige Kiste im Wohnzimmer Stehen hat.
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#3
Zitat:EinarN postete
Zitat:4504 postete
@ EinarN: Bitte keine Kommntare bezüglich Revox Smile
Das Spare Ich mir mit Sicherheit. Meine Meinung ist Bereits Bekannt.
Ich bin nur Sehr Froh das mein Sohneman sein Revox PR 99 Spermüllfund gegen eine Akai GX 636 Ausgetauscht hat (1:1 Bargeldlos Tausch) und nun Endlich eine Vernünftige Kiste im Wohnzimmer Stehen hat.
....dann tauscht der auch einen Toyota gegen einen Dacia....roflSmile
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#4
Genau diese Diskussion brauch ich hier nicht !

Also Einar, bitte halte Deinen Mund..., ...ähh Finger von der Tastatur entfernt. Smile
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#5
Hallo Thomas,
links unten, ja da sind die drei Funkentstörkondensatoren, die mir schon des öfteren abgeraucht sind. Das wären Kandidaten. Nach Deiner Beschreibung müßte man den defekten gut erkennen, da er dann meist aufplatzt und seine Innereien verspritzt. Möglich, aber eher unwahrscheinlich, wären die drei Motorkondensatoren, die drei Dicken hinter dem Spannungswahlschalter. Die neigen aber eher zum Tropfen. Ach so, einer der Entstörkondensatoren liegt auch noch auf der Geschwindigkeitsplatine. (Sind gold-silbrig, ca. 3x2x1 cm in den Abmessungen und von hinten gut sichtbar) Gleichrichter alle ok? - Die können auch schön stinken.
Viel Glück, ich habe auch gerade eine A77 am Herrichten - ohne Rauch bisher.
Gruß
Heinz
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#6
Hallo Heinz,

ich muss mal schauen, wann ich denn heute einen Blick auf die Maschine werfen kann, da nach der Arbeit ja auch noch ARG - DEU auf dem Programm steht.

Wie weit müsste die Maschine denn auseinander gebaut werden, um diese Bauteile zu sehen? Die Steckkarten wollte ich dann heute Abend mal ausbauen und gründlicher reinigen. Der Aufbau der Maschine ist ja doch schon wartungsfreundlich, es ist schließlich meine erste Revox.

Danke, Thomas!
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#7
Hallo Thomas,

hast Du ein Service-Manual und kannst du damit umegehen? Ich würde mal das Netzteil prüfen, kann sein, dass da ein Elko einen Schluss hat. Das der Rauch scheinbar von unten links kommt, hat nicht zu bedeuten. Das könnte auch der rotierende Capstanmotor verwirbeln. Die Hauptversorgungsspannung muss glaube ich 21 Volt betragen. Der defekte Elko muss übrigens nicht auf der Netzteilplatine sitzen. Deformierte (länger spannungslose) Elkos haben gerne mal einen Schluss.

ich würde so vorgehen: alle Platinen wieder einbauen, Messpunkt am Netzteil suchen, Messgerät anschließen, dann kurz einschalten, warten bis Messanzeige stabil ist, angezeigten Wert merken und wieder ausschalten. Der Messwert muss so um 21 Volt liegen. Es kann auch sein, dass der Wert laufend schwankt, wäre auch typisch für einen Kurzschluss.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#8
Hallo Michael,

ja, das SM ist vorhanden, bin aber im Moment bei der Demontage des Gerätes stehen geblieben. Ein wenig muss ich mich noch einlesen.

Die Rauchentwicklung gabs aber nur beim schnellen Vor/Rücklauf (denke ich, prüfe ch auch heute noch nach)

Danke, Thomas!

edit:RSF
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#9
Zitat:Frank postete
....dann tauscht der auch einen Toyota gegen einen Dacia....roflSmile
Neeeeee......... Toyota gegen Corvette :-) Big Grin

@ 4504

Wen du Mehr Infos, Schaltpläne und Dokumentationen Brauchst schau Hier Vorbei:

ftp://ftp.studer.ch/Public/Products/

Scrolle runter. Die TB's sind Unten.
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#10
Hallo Thomas,
zu Deiner Frage: bei abgenommenem Gehäuse, Blick von der Rückseite, lachen Dich die vier von mir Verdächtigten direkt an: drei bei den Relais und einer auf der Speedplatine am Eck zum Capstanmotor. Beschriftung 0,47 Mikrofarad.
Gruß
Heinz
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#11
@ Einar

Danke für den Tipp. Aber, lieber Einar, Du bist doch der AKAI-Sammler des Boards, ich brauche dringend die Servicemanuals der AKAIs:

GX260-D
GX265-D
GX600-DB

Du kannst mir doch bestimmt weiterhelfen, bitte, bitte, bitte.

Gruß, Thomas(4504)
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#12
Middaach,

auch wenn meine Trefferquote zur Reparatur von Löffinger Gut in letzter Zeit nicht sehr hoch lag:

Wir konstatieren:

Maschine läuft im Spulbetrieb von selbst an (offenbar rückwärts).
Maschine gibt Rauchzeichen.

Die Laufwerkslogik der A77 ist von kaum zu überbietender Einfachheit. Wenn die Maschine von selbst anläuft, muss entweder eines dieser Relais angezogen haben bzw. verklemmt sein, oder aber irgendein Fremdkörper im Gerät dafür gesorgt haben, dass es zum entsprechenden unseligen Kontakt kam.
Weiter ist das oben vermutlich angesprochene Serienglied aus C115 (0,47µ) und R123 (4,7 Ohm) natürlich auch ein Kandidat, der bei einem Schluss im Kondensator Spannung an den linken Wickelmotor legt, die der 4,7 Ohm-Serienwiderstand (regulärer Kohleschichtler) allerdings nicht lange überdauert und in Rauch aufgeht.

Die Rauchzeichen können damit zu tun haben, müssen aber nicht. Den Ursprungsort dieser Rauchzeichen (Geruch halbleitermäßig oder tendenziell Kohle? Viel Qualm oder wenig?) müsste man visuell ausmachen können, wie das Heinz oben schon anmerkte. Wenn du uns über deine Beobachtungen zu Relaiszustand und potenziellem Räucherwerk in Kenntnis setzst, könnte man sich schon in ersten Rückschlüssen auf die Ursache ergehen.

Wir hören ja sicher von dir.

Hans-Joachim
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#13
Ich begrüße Dich, Hans-Joachim,

es war eher ein kleines Rauchfähnchen, das sich seinen Weg aus der Maschine suchte, mehr in Richtung Halbleiter statt Kohle. Genaueres kann ich aber erst heute Abend sagen.

Gruß, Thomas!
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#14
Zitat:4504 postete
@ Einar

Danke für den Tipp. Aber, lieber Einar, Du bist doch der AKAI-Sammler des Boards, ich brauche dringend die Servicemanuals der AKAIs:

GX260-D
GX265-D
GX600-DB

Du kannst mir doch bestimmt weiterhelfen, bitte, bitte, bitte.

Gruß, Thomas(4504)
Was Service Manual's für Akai's Betrifft, kann Ich dir nur mit GX 630 D und GX 215 D Dienen. Diese (Scanns) kannst du von Hier Kostenlos Downloaden:

http://mb.abovenet.de/tonbandinfo/downlo...eräte/AKAI

Was Deine A 77 Betrifft, Wen du diese nicht Mehr Vernünftig am Laufen Bekommst, wen Die Motor Steuerung (Umspulen in Beide Richtungen und Wiedergabe) Mechanisch Funktioniert, Könnte Ich dir diese bei ein Vernünftigen Preis Abkaufen. Die Aufnahme / Wiedergabe Elektronik Interesiert mich Nicht. Du kannst Die Modulen was dazu Gehören Behalten so wie Auch die Magnetköpfe aber Die Magnetkopf Halterungen Müssen Drinn Bleiben. Mit Andere Wörte mich Interesiert nur das Die Mechanik und Die Dazugehörige Steuerung Einwandfrei Funktioniert.
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#15
Ach, Einar,

Zitat:...Wen du diese nicht Mehr Vernünftig am Laufen Bekommst, wen Die Motor Steuerung (Umspulen in Beide Richtungen und Wiedergabe) Mechanisch Funktioniert, ...
Sollte die Mechanik laufen, ist die Maschine OK (und unverkäuflich).
Gruß,Thomas.
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#16
Ich Fragte nur weil Ich so eine Oder Änliche Kapute Suche um eine Bandreinigung Maschine Daraus zu Machen. Was Ich momentan habe ist ein Kleinspuler.
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#17
@ Einar

Ja, hab ich schon gelesen, falls ich was finden sollte, denke ich an dich.
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#18
Bei "kleinem Rauchfähnchen" denke ich nicht an Kondensatoren, die entwickeln unglaublich viel dicken, weißen Qualm. Da siehste dann in einem 20qm Raum die Hand nicht mehr vor Augen ;-). Aber der Verdacht von Hans-Joachim klingt gut, der Widerstand dürfte ja unter Motorlast ziemlich schnell vaporisiert worden sein.

David
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#19
Zitat:David77 postete
Bei "kleinem Rauchfähnchen" denke ich nicht an Kondensatoren, die entwickeln unglaublich viel dicken, weißen Qualm.
Und stinken bestialisch. Nachdem der (nicht mal besonders große) Motorkondensator meiner GX-260 D sein Leben ausgehaucht hatte, lag der muffig-verbrannte Geruch noch tagelang danach in der Luft.
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#20
So, hier kurz mal ein paar Bilder:

Die nackte A77:
[Bild: a77_comp.jpg]

Die Köpfe sehen nicht mer so gut aus:
[Bild: a77_Kpf.jpg]

Hier hat wohl noch keiner dran gedreht:
[Bild: a77_jungfrau.jpg]



Und jetzt zum Übel, ohne jetzt die Maschine angemacht zu haben: Glückwunsch, Hans-Joachim
[Bild: uebel1.jpg]
[Bild: uebel2.jpg]

Ich schau mir das dann nach dem Spiel, falls ich das dann noch kann/will, genauer an.

Gruß, Thomas!
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#21
Man kanns nicht genau erkennen, aber der Widerstand direkt neben dem geplatzten C sieht verdächtig schwarz aus.
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#22
Euch ist nur beizupflichten:
Der Rifa-Miniprint Wickelkondensator hat sich einen internen Schluss geholt und damit sicher auch den zugehörigen Serienwiderstand (4,7 Ohm) mit ins elektronische Nirwana genommen. Frieda ihrem Rauche. Und für mich mal wieder ein Erfolgserlebnis. Kopf hoch, altes Haus.

Die Rifas kommen jetzt wohl auch in die Jahre, denn vor einigen Wochen verabschiedete sich -in prominenter Gesellschaft zweier forenbekannter Michaeliten- meine -allzeit bei mir und nie im Keller gewesene- B67/I ebenfalls unter scharfem Knacksen nebst Entwicklung eines scharf riechenden Rauches und nachfolgendem Rücktransport des eingebremsten Bandes. Auch wenn die Laufwerkssteuerung der B67 in einer anderen Klasse tätig ist als die der A77, die Rifas waren auch hier zur Arbeit eingeteilt. Einer holte sich den Kurzschluss und hieß so den linken Wickelmotor, die Arbeit aufzunehmen. Ein direkt vergleichbarer Fall mit einer weiteren B67 war kurz darauf auch in einem Nachbarforum zu diskutieren. Insofern denke ich, dass wohl der Tausch aller drei, ja mit ähnlichen Aufgaben verbauten Rifas zu empfehlen ist. Sie haben bei mir wie sicher auch bei dir das heute ungebräuchliche 20-mm-Rastermaß, weshalb ich solche im 22,5er Raster einsetzte. Die funktionstüchtig ausgebauten bewahre vielleicht auf.

Ein Blick auf die Relais hinsichtlich potenziell verbrannter Kontakte wäre dennoch nicht ganz daneben. Nach meinem Eindruck der Fotos sieht das bei denen aber gut aus.

Das etwas ungleichmäßige Tragbild des Aufnahmekopfes -wir drücken uns ja im diesbezüglich anspruchsvollen Vierspurbereich herum- macht einen etwas unerfreulicheren Eindruck. Das wäre ein Fall für Friedrich und die Bandhohlkrümmigkeitsforschungen seiner BASF-Kollegen...
Aber dazu sieht man bei der bevorstehenden Einmessung deines Gerätes einmal nach, was der Herr Tonkopf in der niedrigen Bandgeschwindigkeit auf dem rechten Kanal sagt und entscheidet dann. Die Daten bei 9,5 wurden von Revox ja nicht so scharf angezogen (10 kHz ± 1,5 dB), weil die sehr traditionelle Konstruktion 'natürlich' darauf abhebt, bei 19 cm/s zeigen zu sollen, was sie kann. Reiße deshalb bitte nichts heraus, was noch lebensfähig ist, ehe das Gegenteil nachgewiesen ist. Sollte indes ein günstiger, tadelloser Neukopf hergehen, würde ich mir den für den Fall der Fälle sichern.

Hans-Joachim

P.s.: Den Widerstand rechts neben dem C (das ist sein zugehöriger) kannst du nachmessen; sollte er aber -was optisch so erscheint- nur geringe Spuren einer übermäßigen Erwärmung zeigen, ist er allemal fällig. Ich würde ihn aber unbesehen austauschen. Der Primärschaden liegt beim Wickelkondensator, denn der verhält sich jetzt wie ein Draht.
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#23
Hallo David, hallo Hans-Joachim,
hier vielleicht was beser zu sehen:

[Bild: ws1.jpg]

Hmm....kurze, unbdarfte Frage: Pimär- oder Folgeschaden?

Thomas
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#24
Bitte achtet auch auf folgendes, ich glaube, da stimmt was nicht!

So sehen die Anschlüsse für den Wickelmotor links aus:
[Bild: Print_anschl.jpg]

Das Servicemanual sagt aber was anderes:
[Bild: print_ansch_SM.jpg]

Hat da jemand dran gefummelt, oder ist das ein Fehler im Servicemanual. Nochmals, die Maschine ist eine MK IV, 4-Spur.
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#25
Hallo,

ist denn auch das Service-Manual zur mk4? Da gibt es durchaus Unterschiede. Ich habe mir bei meiner mk4 Halbspur den Kopf darüber zerbrochen, wieso da von der Capstanregelungsplatine anders gekennzeichnete Drähte abgehen als im SM vermerkt, bis ich feststellte, dass das SM älter war.

Gruß
Niko
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#26
Hallo Niko,

ja, es sollte das passende SM sein.

Gruß, Thomas!
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#27
Dann scheinen einige Drähte vertauscht zu sein, jedenfalls stimmen sie nicht überein mit der Farbreihenfolge im Manual, hilft dir zwar nicht weiter, da du das selber schon diagnostiziert hast, aber hast du schonmal ausprobiert, die so zu stecken, wie sie im Manual eingezeichnet sind?

Gruß
Niko
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#28
Naamd,

mit den (Wickel-)Motoren der A77 ist über ihre Baugeschichte hin allerlei passiert; wann aber was genau geschah, weiß ich nicht, denn ich wachte nicht als Guru über die Löffinger, sondern nützte das Bandgerät (professionell).
Zu den werksseitig erfolgten Veränderungen zählt jedoch dem Vernehmen nach auch die Veränderung der Farben der Anschlusslitzen. Du musst schlicht verifizieren, was wo auf deiner Platine geschieht, und darfst dann nicht -wie ich bei der B67- die Anschlussleitungen fehlerhaft aufstecken, so dass der Wickelmotor falschherum dreht. So, wie die Leitungen bei dir jetzt gesteckt sind, wurden lediglich beide Wickelmotorwicklungen in der Phase um 180° gedreht aufgesteckt. Das ist zu sinnvoll und zu richtig, als dass da irgendjemand ohne einschlägige Kenntnisse dazwischengefunkt hätte. Der Motor dreht so nämlich auch in der richtigen Richtung.

Dass da mit meinen obigen Erklärungen nicht alles lückenlos zusammengeht, hatte ich bereits gesehen, denn das von mir genannte Serienglied C/R befindet sich nicht an der Stelle deines geplatzten Kondensators und vermutlich verheizten Widerstandes.
Demnach: Bitte verifiziere, was wo auf deiner Platine verdrahtet ist, tausche die Rifa-Wickelheinis gegen neue und baue alles exakt nach der aktuellen Vorgabe wieder zusammen. In Stop-Position ist der große 9-Watt-1k2-Keramik-Widerstand durch Relaiskontakte überbrückt, so dass der geplatzte C113 mit seinem R121 105 Volt Trafospannung an beide Wickelmotoren legen kann, womit es allemal eher zu deinen Symptomen kommen kann als unter den Bedingungen meiner obigen Mutmaßung, über die 'nur' 55 Volt an den Motor kämen.

Tue mir aber bitte den Gefallen, und sieh' dir noch einmal die Relaiskontakte an, ob da unerfreuliche Entwicklungen (Überlastung) Trittsiegel hinterlassen haben. Sollte da nichts sein, müsste die Maschine nach Kondensatortausch eigentlich wieder das tun, was sie soll.

Hans-Joachim

P.s. 03.07.06: ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass meine obigen, nun fett geschriebenen Sätze überlesen wurden. Daher die jetzige, verspätete Formatänderung.
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#29
Hallo Hans-Joachim, hallo Niko,

das SM ist in der 7. Auflage, die abgebildete A77 ist eine MK IV, ich hab gerade noch einmal geschaut. Das Hans-Joachims erste Diagnose nicht ganz in die richtige Richtung ging war mir auch schon aufgefallen. Genaueres dauert, wie üblich, seine Zeit. Die Platine ist schon lose, aber an die Drähte wollte ich mich erst nach den Rückfragen wage. Wie der Print dann im Verhältnis zum Servicemanual steht werd ich dann sehen. Ich wünsch Euch eine gute Nacht, bis morgen Früh (oder so....)

Thomas
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#30
Hi Thomas,

Die Reihenfolge der Anschlüsse des Wickelmotors entsprechen genau
meiner Maschine und diversen Fotos aus dem Net.

Im Servicemanual ist auch ein deutlicher Hinweis geschrieben,
daß die Anschlußfolge des Motors von der Abbildung abweichen kann.

Heribert
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#31
Hallo Heribert,

danke für Deine Bestätigung. Die Platine ist noch nicht draußen, ein Tribut an das schöne Wetter.

Gruß, Thomas.
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#32
Morgen Forum,

Hans-Joachim lag einmal mehr richtig, die Kondensatoren mit einem Rastermaß von 22,5 passen gerade so. Die Vorwiederstände sind gleich mit erneuert worden, so dann alles in die Maschine eingebaut und bei offenen Gehäuse getestet. Der Tipp mit den Bananensteckern aus dem Servicemanual hab ich noch im Kopf gehabt, also Strom drauf und.......Maschine läuft!

Erstmal ein herzliches Dankeschön an Alle für die Hilfe.

Nun ja, es bleibt noch ein wenig zu tun, folgende Dinge sind mir aufgefallen:

- Bremsen müssen nachgestellt werden
- beim Einschalten knackst es im Verstärkerbereich doch ziemlich, das linke VU schlägt kurz mal aus
- im Playbetrieb klackert die Andruckrolle doch recht rhythmisch vor sich hin, unrund ist sie aber nicht
- auch das linke Lager am Kopfträger klackert
- der Capstanmotor singt ein leises Lied, oder sollte ich lieber klingeln sagen
- Power-on Lampe defekt

Dem entsprechend sind weitere Wartungsarbeiten durchzuführen. Bis zur Einmessung dauerts noch was. Eine Frage zu den Trimmpotis: Sollten diese bei der Wartung gleich mit gereinigt werden oder lieber die Finger davon lassen und die jetzigen Einstellungen behalten? Also nur bei Bedarf reinigen?

Grüße, Thomas(4504)
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#33
Hallo 4504,
das kommt darauf an wie sie aussehen. Ich habe sie teilweise bei vielen Geräten tauschen müssen. Wenn der Schleifer schwarz oxidiert ist, mit einem spitzen Gegenstand vorsichtig auf der Schleifbahnseite versuchen den Kontakt abzuheben. Bei einer Serie von Potis brach dann der Schleifer sofort ab. Er hatte dann aber auch nicht mehr genug Andruck oder war schon lose.
Getauscht habe ich sie dann gegen Poti mit Keramikträger.

Grüße vom
Sondboss
(der über 10 Jahre Revox Tonbandgeräte rep. hat)
der ab Januar 2009 zur A77Hs , 3x 4400 Report Monitor und TK46 sowie Tk47 noch eine M15a in sein Pflegeprogramm aufgenommen hat. Nicht zu vergessen 2 Uher CR1600, 1 Uher CR1600TC und die 2 Thorens TD 124 II :-)
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#34
Zitat:4504 postete
- Bremsen müssen nachgestellt werden
Bist du dir da sicher? Die Bremswirkung der A77, die man grundsätzlich mit zwei gleich großen Spulen zu betrieben hat, schont mehr das Band als das Zeitkonto. Der wahre Revoxmann offenbart sich darin, dass er aus dem schnellen Bandtransport mit elektrischem Gegenzug bremst, also auf die Gegenrichtung umschaltet. Derlei Praktiken reichen bis in die letzte Generation der Studer-Bandgeräte hinein, in der Studer dies dann aber selbst über die Laufwerkselektronik (und mit größter Perfektion: das Band ist wichtig, sonst nichts) realisierte.
<Stop> heißt bei Revox keinesfalls, dass das Band abrupt zum Stehen käme. Aus der schnellen Bandbewegung heraus vergehen vom Drücken der Stopp-Taste bis zum absoluten Stillstand Sekunden. Deine einzigen Justagemöglichkeiten an der Bremse bestehen (bestünden!) in der Kombination von drei Federpositionen am Bremsband links und rechts und derjenigen der generellen Lage des Bremsmechanismus. Und das alles dient praktisch allein dazu, das Band über den Bremsprozess schleifenfrei zu halten.
Das Bremsverfahren selbst ist uralt, denn schon die AEG verwendete es in ihren frühesten Laufwerken auf dem Markt. Bewährter geht es kaum.

Zitat:4504 postete
- beim Einschalten knackst es im Verstä[r]kerbereich doch ziemlich, das linke VU schlägt kurz mal aus
Das gehört zur A77 dazu, ohne diese Reaktion wäre sie tot. Man schaltet sie deshalb auch immer brav bei heruntergedrehtem Wiedergabezug ein. Das Gerät besitzt eine unsymmetrische Betriebsspannung, die man zur Vermeidung solcher Effekte langsam hochfahren müsste. Dazu ist aber in der Schaltung keine Vorsorge getroffen. Ebendies müsstest du durch Eingriff in die Minimalstabilisierung ändern. Dann sollte der Lärm geringer ausfallen.
Eigentlich sollten/müsten auch beide Aussteuerungsmesser schön auschlagen...; funktioniert die rechte Messeinheit??

Zitat:4504 postete
- im Playbetrieb klackert die Andruckrolle doch recht rhythmisch vor sich hin, unrund ist sie aber nicht
Da wird mir etwas anders... Bist du sicher, dass das Geräusch von der Andruckrolle kommt? Ich denke bei so etwas immer an das Tonwellenlager, das bei langen Ruhezeiten unter 'klimatisch ungünstigen' Bedingungen gewissen Gefahren ausgesetzt ist..
Zur etwas kritischen Capstanwartung nebst Lagerfrage (Gleichlauf!) kursiert in der Szene ein Text, der gemeinsam mit den Hinweisen des Reparatur-Handbuches vielleicht einige Hilfstellungen gibt.
Ansonsten kann man ja mit ein wenig Fummelarbeit die Andruckrolle aus dem Träger herausnehmen und ihr Lager einer Überprüfung unterziehen.

Zitat:4504 postete
- auch das linke Lager am Kopfträger klackert
Da lässt sich allemal etwas tun: Umlenkdorn links aufschrauben, Lage der Distanzscheiben beachten/merken, Lager ansehen, nachschmieren oder als Pfennigartikel ersetzen. Beim Zusammenbau Distanzscheiben richtig und ordentlich einsetzen, nicht verklemmen.

Zitat:4504 postete
- der Capstanmotor singt ein leises Lied, oder sollte ich lieber klingeln sagen
Der pfeift (so sagt der Revoxianer) immer. Die Lautheit dieses, das Leben einer A77 anzeigenden, insofern gar nict garstigen Geräusches hängt von der Distanz des Abtastkopfes zu den Riefen im Rotor des Tonmotors, aber auch der einwandfreien Funktion der Tonmotorregelung ab. Man kann also die Abtastkopfentfernung nicht ganz frei mit dem Ziel minimalen Geräusches einstellen.
Am initialen Einregeln der Drehzahl (einschließlich des Über- und Unteschwingens) erkennt der Studeraner übrigens schon 'tonlich', dass die Elektronik des Gerätes zumindest das Zeug zum ordnungsgemäßen Arbeiten hat: Spannung da, Tonmotor wird elektronisch geregelt, das ist immerhin schon 'mal etwas.

Zitat:4504 postete
Eine Frage zu den Trimmpotis: Sollten diese bei der Wartung gleich mit gereinigt werden oder lieber die Finger davon lassen und die jetzigen Einstellungen behalten? Also nur bei Bedarf reinigen?
Über eine, manchmal ohnehin gar nicht erforderliche, grundlegende Reinigung mit dem weichen Pinsel hinaus würde ich nichts machen. Bei der ersten Einstellung wirst du dann ohnehin sehen, ob deine Serie diejenigen Trimmer nützte, die sich von unserer versauerten Luft wegoxidieren ließen. Es gab nämlich Bröselserien. Insofern eher: Finger weg, erst recht dann, wenn du kein Bezugsband besitzst.

Hans-Joachim
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#35
Hallo Hans-Joachim,

wie ich Deinem Text entnehme sind so manche Sorgenfalten auf meiner Stirn umsonst. Drücken wir uns anders aus: Ich habe in Bezug auf Revoxmaschinen keine Erfahrung, es ist meine Erste.

Zitat:....Die Bremswirkung der A77, die man grundsätzlich mit zwei gleich großen Spulen zu betrieben hat, schont mehr das Band als das Zeitkonto......
Sehr sanft, ja. Schlaufenbildung ist aber unerwünscht. Das Bremsen mit Gegenzug kenne ich schon von meiner TEAC, dank Michael Franz, der als alter Revoxianer das wohl so kannte!

Zitat:Zitat:
4504 postete
- beim Einschalten knackst es im Verstä[r]kerbereich doch ziemlich, das linke VU schlägt kurz mal aus

Das gehört zur A77 dazu, ohne diese Reaktion wäre sie tot.
Ja, das kenne ich von so einigen Maschinen. Messeinheit rechts ist noch nicht getestet, Wiedergabe funktioniert allerdings.


Zitat:4504 postete
- im Playbetrieb klackert die Andruckrolle doch recht rhythmisch vor sich hin, unrund ist sie aber nicht

Da wird mir etwas anders.....
Auch das ist ein erster Eindruck, mit dem Geräusch verbunden ist folgendes: Das Band zeigt nach dem Durchlauf Capstan/Andruckrolle eine gewellte Stelle. Sobald das Geräusch weg ist, ist alles normal. Das Phänomen hängt mit dem Umfang der Andruckrolle zusammen, es ist immer die selbe Stelle.

Zitat:4504 postete
- auch das linke Lager am Kopfträger klackert

Da lässt sich allemal etwas tun: Umlenkdorn links aufschrauben, Lage der Distanzscheiben beachten/merken, Lager ansehen, nachschmieren oder als Pfennigartikel ersetzen. Beim Zusammenbau Distanzscheiben richtig und ordentlich einsetzen, nicht verklemmen.
Ja, als alter Schlosserlehrling sollte das kein Problem sein.

Zitat:4504 postete
- der Capstanmotor singt ein leises Lied, oder sollte ich lieber klingeln sagen

Der pfeift (so sagt der Revoxianer) immer...
Das hab ich für einen Fehler gehalten.

Zitat:4504 postete
Eine Frage zu den Trimmpotis: Sollten diese bei der Wartung gleich mit gereinigt werden oder lieber die Finger davon lassen und die jetzigen Einstellungen behalten? Also nur bei Bedarf reinigen?

Über eine, manchmal ohnehin gar nicht erforderliche, grundlegende Reinigung mit dem weichen Pinsel hinaus würde ich nichts machen.
Dein Wort in Gottes Ohren! Ich hab schon viel über diese Problematik gehört und ahne, dass hier das nächste, dicke Problem liegen wird.

Bis dahin besten Dank für so manche Einsicht in das Innenleben einer Revox.

Grüße, Thomas!
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#36
Richtig, Finger weg von den Trimmpotis! Bei meiner A77 (MKIV, 1974) sind die damals schon bei leichtester Berührung zu Staub zerfallen. Da musste man noch nicht mal dran drehen. Die ersten beiden haben sich aufgelöst als ich eine Platine zwecks Reparatur auf der Werkbank liegen hatte.
Falls du auch diese bröselige Serie erwischt hast und die Maschine einmessen musst, wirst du um einen Tausch der Trimmer nicht rum kommen. Ich habe sie dann alle gegen gekapselte Piher PT15 ausgetauscht. Einige der Werte der originalen Trimmer gibt es bei Piher nicht, z.B. 220K. Es lässt sich aber auch ein 250K Typ einsetzen. Zu den PT15 Trimmern gibt es auch Steckachsen, die lassen sich hervorragend anstatt eines Schraubendrehers zum Abgleichen einsetzen. Entferne einfach unten an der Steckachse die beiden Nasen, dann rastet die Achse nicht ein.

David
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#37
Lieber Thomas,

aus Davids Stellungnahme siehst du, dass bei den Studers zumindest in der früheren Zeit noch heute praktisch gegen nahezu jedes Problem ein Kraut gewachsen ist. Das besondere dieser Geräte ist ja, dass sie eigentlich alles besondere vermeiden, sich systematisch auf das beschränken, dem unmittelbar und unstrittig ' Taug' zuzuweisen ist. Alles, was die Geschichte der analogen Speicherung (ja der analogen Technik) als fragwürdig oder nicht als dauerhaft Erfolg versprechend erkannte, blieb außen vor.

Zu deinen Anmerkungen:

Schlaufenbildung ist irregulär; wenn diese (gleich Spulentypen rechts und links!) auftritt, muss die Bremse justiert werden. Meist aber zielen einschlägige Klagen auf das wenig aggressive Bremsen.

Dass die A77 (in der Regel, Nachrüstungen waren über private Zubauten möglich) keine Laufwerkslogik im neuzeitlichen Sinne besitzt, ist dir ja klar. Jene acht Dioden in der Relaisansteuerung verbieten es nicht, das herunterbremsende Band sofort wieder in den Play-Betrieb zuüberführen. Zur Vermeidung des bekannten Peng-Effektes (->Bandsalat) sollte man diese Gewissheit füglich im Auge behalten.

Die sich zwischen Tonwelle/Andruckrolle und rechter Umlenkrolle bildende leichte Bandwelle ist normal, sollte aber keinesfalls zu stark werden, denn dies deutete auf eine Verschmutzung der rechten Umlenkrolle hin. Randbereiche des Dorns ansehen, Umlenkdorn ggflls. abschrauben und sorgfältig von Magnetitschmiere reinigen; du riskierst sonst potenziell Bandsalat!

Es ist dies nämlich eines der Probleme/Nachteile des Andruckrollenverfahrens, dessen Mängel sicher auch Woelke zur Überlegung hinsichtlich der Omegaumschlingung veranlasst haben. Das Band wird durch den Andruckrollenmechanimus zu Längschwingungen (vgl. Maultrommel oder einseitig eingespannte Nagelfeile) angeregt, die zusätzlich durch die Heterogenität des aus Folienträger, Rückseitenbeschichtung und Magnetitschicht bestehenden Band bimetallartig begünstigt werden. Um dieses Problem bei den schnelleren Maschinen zu beherrschen, hat Revox bei den ausschließlich mit Studioband betriebenen A77ORF den in den gängigeren Versionen sehr niedrigen Bandzug erhöht.

Die Trimmerle sind kein Problem, wie David schon uneingeschränkt richtig angemerkt hat. Ein "dickes" schon gar nicht, weder vom Preis noch von der Mühe des Reparateurs, aber: Man sollte Klavier-, äh, Lötkolbenspielen können....

Hans-Joachim
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#38
Ah ja, den Bandzug habe ich bei meiner ja auch erhöht. Nach den A77ORF Schaltungsunterlagen die mir Hans-Joachim freundlicher Weise gemailt hatte.
Ich hatte damals vor auf Offenwickel umzusteigen, das ist zwar nie passiert, wäre jetzt aber jederzeit möglich. Schöner Nebeneffekt: Die Maschine Wickelt sauberer, es scheint mir zumindest so.

David
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#39
Den Bandzug/Bremse habe ich gestern kurz mit einem DP26 BASF auf 18cm Spule getestet, natürlich mit einer 18cm Leerspule. Heute dann erfolgt das ganze mit 26,5cm, da aber diese mehr Gewicht haben, befürchte ich das die Trägheit der Spulen nicht gutes erwarten lässt.

Thomas
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#40
Zitat:David77 postete
Ah ja, den Bandzug habe ich bei meiner ja auch erhöht.
...
Ich hatte damals vor auf Offenwickel umzusteigen, das ist zwar nie passiert, wäre jetzt aber jederzeit möglich. Schöner Nebeneffekt: Die Maschine Wickelt sauberer, es scheint mir zumindest so.
Das ist so. Denn der 468er- oder 911er-Wickel ist bedenklich lose, wenn er 'unbehandelt' vom Gerät A77HS kommt, weshalb auch ich diverse A77HS-Geräte auf die ORF-Bandzüge umstellte. Doch wie reimte Wilhelm Busch im "Vorwort" zu Max und Willis (äh, Moritzens) lustigen Streichen ("Eine Bubengeschichte"):

"Aber wehe, wehe, wehe!
Wenn ich auf das Ende sehe!"

So schlimm andererseits ("Rickeracke! Rickeracke..") ist's nun auch wieder nicht, aber auf das zu sehen, was am Ende herauskommt (heute haben wir's mit den Prominenten), war immer zumindest des Willi Anliegen: 468 und 911 (oder 525 wie bei A77ORF definitiv vorgesehen) sind mit dem niedrigen Bandzug der 'normalen', auf Tempo gebrachten A77 aufgrund der Sperrigkeit des Bandmaterials nicht sinnvoll zu betreiben, bei dem erhöhten Bandzug aber sehr wohl. Dass die Köpfe dabei etwas mehr bluten müssen, darüber sollte man sich aber klar sein.

"Als man dies im Dorf erfuhr,
War von Trauer keine Spur..."

Hans-Joachim
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#41
Hm, hm..........ratlos!

Soeben wanderten meine 26,5cm Spulen aufs Gerät, was soll ich sagen: Keine Probleme. Das Band, ein LH Professional, Aluspule, Rückseitenbeschichtet, zeigte keine der oben beschriebenen Merkmale, kein rattern am Lager, kein klackern am Capstan/Andruckrolle.

Nächster Proband: BASF DP26 LH FE auf 18cm Spule, Rückseitenbeschichtet, ebenfalls ohne Auffälligkeiten.

Ampex 641: 541 Meter lang, nicht Rückseitenbeschichtet, nix.

BASF LGS 26: Asbach uralt, ohne Auffälligkeiten.

Und jetzt das gestrige BASF DP26, aus Plastikbox, ca 1979, => die oben beschriebenen Probleme: rattern und klackern.

Das einzige was mir einfällt ist folgendes: Zugegeben, das letzt genannte Band ist etwas vertstaubt, die Andruckrolle etwas hart. Beides zusammen sorgt wohl für ein leichtes durchrutschen zwischen Capstanwelle und Andruckrolle sowie am vorderen Lager. Was sollte man jetzt tun? Den Bandzug etwas erhöhen, die Andruckrolle etwas kräftiger an den Capstan drücken lassen oder doch alles so lassen, wie es ist?

Gruß, Thomas!
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#42
Jeder interpretiert die onomapoetischen Beschreibungen eines anderen anders und natürlich in erster Linie nach seinen eigenen Erfahrungen. Nachdem die Mehrzahl der durch dich eingesetzten Bänder tadellos läuft, neige ich ich der Mutmaßung zu, dass das Problem eher beim Band liegt als beim Gerät. Das BASF-Plastikbox-Tügs könnte also irgendetwas Typ Kleisterei haben.

Demnach: Bitte keine verzweifelten Beschäftigungstherapien, weil man irgendwie seine Zeit kleinkriegen muss. Unerfreulichkeiten analysieren, das Ergebnis -ggflls. mit sinnvollen Prüfmaßnahmen- auf Wahrscheinlichkeit hin abklopfen. Und dann gegebenenfalls Reparaturen angehen. Prophylaxe? Bitte welche?
Es gilt dasselbe wie bei den Ärzten: Gesunder ist einer aus Behandlungen selten herausgekommen. Manch einer hat gar ein jahrzehntelanges Maltraitement durch verordnete 'Reparaturen' überlebt und auf diese Weise zu kulturhistorischer, aber auch anderweitig ambivalenter Bedeutung gefunden: Ludwig XIV. Vorelektrisch und vor Willi Studer, geb. Mosimann.

Willst du das aber deiner A77 zumuten? Nein. Also bitte keine Erhöhung des Bandzuges, es sei denn du willst partout mit 468, 911 oder 'sowas' arbeiten.

Die bei mir noch existente A77ORF läuft noch heute ebenso mit ihrer orignalen Andruckrolle wie die ebenfalls noch vorhandene B67. Und ich nehme/nahm klassische Orgelmusik auf, die wohl -was den Gleichlauf anbelangt- neben dem Klaviere zum anspruchsvollsten Gut gehört, das man einem Bandgerät zumuten kann. Insofern, wo sind noch Probleme?

Hans-Joachim
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#43
Hans-Joachim,

die Dinge sehe ich genau so, den Bandzug kann man ja mal messen, aber mehr.....

Bisher lief die Maschine ausschließlich hin und her, in den nächsten Tagen darf sie dann auch mal an die Anlage, dann sehen wir weiter. Mein bisheriger Eindruck aber ist durchweg positiv, mir macht die Maschine Lust und Laune auf mehr.


Grüße, Thomas!
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#44
Über ein Auswechseln der Andruckrolle würde ich schon nachdenken.

Wenn sie hart ist und die Oberfläche nicht mehr plan ist, kann das nicht gut sein. Besonders dann, wenn sich das Band seitlich bewegt, 'raus damit!

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#45
Morgen Andreas,

die Rolle ist in einem üblichen Zustand für ein 30 Jahre altes Gerät, was härter, aber nicht porös oder unrund. Das DP26 hat halt die üblichen Macken, nimmst du es beim spulen zwischen 2 Finger, bildet sich diese feine Staubfilm vom Abrieb, deshalb meine Bezeichnung "verstaubt".

Gruß, Thomas!
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#46
Zitat:4504 postete
Hm, hm..........ratlos!
....
Und jetzt das gestrige BASF DP26, aus Plastikbox, ca 1979, => die oben beschriebenen Probleme: rattern und klackern.
...

Gruß, Thomas!
Hi Thomas,

konntest Du lokalisieren wo in etwa das Rattern bzw. Klackern entsteht. Vielleicht ist es Dir möglich diese Geräusche auch einmal aufzuzeichnen und als MP3 zum anhören hier einzustellen.

Hintergrund ist folgender, ich kenne eine Art Klackern von der B77 und ihrer Andruckrolle. Dies lag bei meiner B77 immer an abgelagerten Staubpartikeln (Körner) auf der Lauffläche der Andruckrolle. Wenn man die Andruckrolle genau betrachtete und dabei sich die gesamte Lauffläche ansah, so erkannte man diese Partikel welche von Rückständen (Staubpartikel) der Rückseite des eingelegten Bandes stammten. Mit einem Fingernagel konnte man diese etwas eingedrückten Staubkörner wieder entfernen und die Maschien lief wieder einwandfrei.

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

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#47
High Namenskollege,

das "klackern" ist wohl auf die mechanische Eigenheit des Bandes und der Andruckrolle zurück zuführen. Was passiert also: Das Band läuft zwischen Andruckrolle und Capstanwelle, es fängt wegen der feinen partikel auf dem Band an zu rutschen, es enstehen Wellen am Band, die Sekundenbruchteile später verschwunden sind, da die das Band wieder ohne rutschen transportiert wird.

Dieses spannen und rutschen kehrt in periodischen Abständen wieder und verursacht (wohl) das Geräusch. Eine etwas weichere Andruckrolle würde an der Capstanwelle eine etwas grössere Umschlingung (Anlagefläche an der Welle) schaffen, damit würden die Reibkräfte auf eine grössere Fläche verteillt werden und ein rutschen würde nicht auftreten.

Soweit die Theorie, Gruß,

Thomas!
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#48
Die Andruckrolle misst in der Regel eine breitere Lauffläche als die 6,3mm des Bandes, so dass aufgrund der Elastizität der Andruckrolle in Kombination mit einem korrekten Anpressdruck auf die Tonwelle, die Andruckrolle sich annähernd schlupffrei drehen sollte. Denn dabei sollte das Band mittig zur Lauffläche der Andruckrolle laufen, so dass oberhalb und unterhalb der Bandkante eine gleichgroße Kontaktfläche zum Kraftschluß auf die Tonwelle zur Verfügung steht. Damit sollte auch das Band selbst mit Staubpartikeln eine ausreichende Reibung zur Andruckrolle bilden können um gleichförmig transportiert zu werden.
Stimmen denn die Einstellungen des Andruckmagneten und des Hebelarmes an der A77? (siehe Service Manual)

Gruß

Thomas
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#49
Da halte ich es wie Hans-Joachim:

Zitat:Aus 041...........................Demnach: Bitte keine verzweifelten Beschäftigungstherapien, weil man irgendwie seine Zeit kleinkriegen muss. Unerfreulichkeiten analysieren, das Ergebnis -ggflls. mit sinnvollen Prüfmaßnahmen- auf Wahrscheinlichkeit hin abklopfen. Und dann gegebenenfalls Reparaturen angehen...............
Schauen wir mal (nach)!

Thomas
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#50
Oh je, ooh je...........HANS-JOACHIM!

Zitat:Eigentlich sollten/müsten auch beide Aussteuerungsmesser schön auschlagen...; funktioniert die rechte Messeinheit??
Eben das tunse nich! Ich habe dann gerade eben mal die Revox an den Vorverstärker geklemmt. Der Wahlhebel steht brav auf Input, links und recht konnte ich auch den Kanälen I und II zuordnen und los gehts (nicht). Das rechte VU ist tot, wie schon die Vermutung von Hans-Joachim es ausdrückte. Jetzt kommts aber noch spanischer daher:

Die Musikquelle ist angewählt: AUX
Der Schalter steht auf INPUT, beide Vorwahlschalter für die Aufnahme sind NICHT gedrückt. Ich drehe am Pegel für Channel I (links): NIX, VU tot, keines zuckt.
Ich drehe am Pegel für Channel II: LINKES VU hüpft.

Beide Vorwahlschalter für die Aufnahme werden gedrückt, folgendes passiert:
Ich drehe am Pegel für Channel I: LINKES VU hüpft
Ich drehe am Pegel für Channel II: rechtes VU ist tot.

Korrespondierend zu den optischen Anzeigen verhalten sich die akustischen Hilfsmittel etwas anders: Unter dem Kopfhörer bleiben die Kanäle vertauscht, wenn die Vorwahlschalter für die Aufnahme nicht gewählt sind. Sind sie gedrückt stimmt auch die Kanalzuordnung. ABER, beide Kanäle sind zu hören UND, die Maschine nimmt auf beiden Kanälen auf!!!!

Etwas ratlos, schöne Grüße, bitte um Ideen.(BDA und SM liegen schon bereit)
Thomas
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