Tonbandgeräte modifizieren
#1
Hallo,

auf der letzten CES in Las Vegas wurde neben den neuen digitalen Medien eine High-End-Anlage vorgeführt, bei der die Software inform eines Tonbandes abgespielt wurde. Hierbei handelte es sich um eine modifizierte Technics 1500. Hier eine der Quellen :

http://www.positive-feedback.com/Issue23/ces06dk.htm


Dieses Gespann hat wohl derartig beeindruckt, daß diese Anlage mit zu den "Best sounding setups" gezählt wurde.

In diesem Zusammenhang stellt sich mir als Nicht-Elektroniker die Frage, wie und unter welchen Gesichtspunkten man heute die damaligen Top-Geräte verbessern kann. Sicher gibt es hier im Forum einige die prädestiniert sind hierzu mal was auszusagen !

Haut rein, Gruß Frank K
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#2
Die prägenden Stichworte wurden genannt:
- Sound
- Show

und nur unter diesem Aspekt kann ich dieser Geschichte etwas abgewinnen.

Die analoge Magnetbandtechnik und die Bandmaschinen wurden ja konsequent bis heute weiter entwickelt: Das Ergebnis ist die digitale Aufzeichnung. Zumindest, wenn man den HiFi-Gedanken konsequent anwendet.

Wenn es unbedingt die analoge Magnetbandtechnik sein muss - aus Gründen von Sound und Show z. B. - dann würde ich die Studer A820 als Highlight nehmen. Das soll jetzt nicht heissen, man könne die nicht mehr verbessern. Jedes Produkt ist ein Kompromiss seiner Zeit. Diese schreitet voran und eröffnet neue Möglichkeiten für anders gelegte Kompromisse. Warum hier die Technics gewählt wurde ist einleuchtend: Das war schon immer das bestausehendste Model, das Rodeo-Tonbandgerät schlechthin. Auf die technischen Gründe, so es welche gibt, bin ich gespannt.

Weiterentwickeln würde ich in folgende Richtungen:
a) Bandzugregelung - Bandführung
b) Einmesscomputer, um das optimale aus jedem Band herausholen zu können.

Der Punkt a) wurde bei der Studer A820 schon so perfektioniert, daß man am Sinn weiterer Entwicklungen zweifeln darf.
Der Punkt b) ist nicht realisiert, er steckt in den Anfängen. So kann man Einmess-Datensätze speichern und via PC / Software austauschen. Ein Einmessvorgang wie bei einem Cassettendeck - das wäre meine Wunschrichtung der Weiterentwicklung - GEWESEN.

Für die bestehenden Geräte sehe ich nicht viele Tuningmöglichkeiten. Der Erhalt des vom Entwickler vorgesehenen Neuzustandes ist, richtige Wahl des Basisproduktes vorausgesetzt, in aller Regel ausreichend - und dabei anspruchsvoll und schwierig genug.

Um es mal salopp zu formulieren: Bereits mit 70er-Jahre-Technik im Bestzustand kannst Du Las-Vegas-Show in Dein Wohnzimmer holen. Der Titel "Best soundig setup" wird nach persönlichem Geschmack vergeben und ist daher unrelevant. Den gewinnst Du auch mit einem Uher-Report, wenn es dem Zeitgeist entspricht.
Michael(F)
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#3
Zitat:Hallo,

auf der letzten CES in Las Vegas wurde neben den neuen digitalen Medien eine High-End-Anlage vorgeführt, bei der die Software inform eines Tonbandes abgespielt wurde. Hierbei handelte es sich um eine modifizierte Technics 1500.
Ich habe den Link nur überflogen, nicht genau durchgelesen. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat er die Maschine auf eine Audiobandbreite von 10 Hz bis 40 kHz getrimmt, nix digital.

Zitat:With stock heads (!), Tim specifies the machine as a 10-40k monster with 80dB s/n at 15ips 2-track, 1/4" tape of course.
Mit Heimaudioköpfen kann man so Spielerchen machen, eine Maschine bei 38 cm/s bis 40 kHz hochtrimmen. Heimaudioköpfe haben meist einen sehr schmalen Spalt, der schon 15 kHz bei 9,5 cm/s ermöglicht. Rein rechnerisch wären dann 60 kHz bei 38 cm/s machbar. Man muß den Löschoszillator/Vormagnetisierung etwas modifizieren, höhere Frequenz. Dann noch gegebenenfalls an den Verstärkern Aufnahme und Wiedergabe basteln und ein Rauschunterdrückungssystem für die 80 dB s/n hineinzaubern, fertig.

Ich habe mal vor einigen Jahren ausprobiert, was man mit einem Tonbandgerät alles an "Schweinereien" machen kann. Testobjekt war eine UHER Logic, die ich auf etwa 40 kHz bei 19 cm/s gebracht hatte. Der Frequenzgang war natürlich nicht mehr linear, aber es ging, es war noch was meßbar.

Nur wozu brauche ich ein Aufzeichnungsgerät, was bis 40 kHz (linear) kommt, wenn selbst die Ohren eines Kindes seltenst Frequenzen über 20 kHz hören können?

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#4
Hi,

dabei wäre wieder einmal interessant bei welcher Aussteuerung (-20 db; 0dB= 320 nWbm -- oder was?) wurde der Frequenzgang und bei welchem Verlauf (+- wieviel dB) gemessen.

Rauschabstände von 70 dB und 68 dB machte schon die Tandberg TD 20 A SE mit ihrer Spezialentzerrung ohne Rauschunterdrückung. Gemessen bei 320 nWbm/0 dB = 0,75 V. Siehe auch den damaligen Test bei der Audio. Somit dürften auch 80 dB ohne Rauschunterdrückung bei höherem Bandpegel möglich sein.

Viel interessanter dürfte da einmal die Daten der TD 50 A (es gab nur die Prototypen, die Produktion wurde nie angefahren 1992) sein, die eine Neu-/Weiterentwicklung der berühmten TD 20 A SE war.
In deren Zeit ja auch die Verhandlungen der Tandbergleute mit Telefunken fielen, um deren Kostanzer Rubrik zu übernehmen, was leider nie zu Ende gedacht wurde.

=> MichaelF

Zitat:Weiterentwickeln würde ich in folgende Richtungen:
a) Bandzugregelung - Bandführung
b) Einmesscomputer, um das optimale aus jedem Band herausholen zu können.
b) gab es in Verbindung mit einem Computer nebst Pogramm für die Telefunken M 20, der WDR hat dieses meines Wissens sogar in Gebrauch, um seine M 20 einzumessen.

Gruß
Jürgen
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#5
Zitat:dl2jas postete
(...) hat er die Maschine auf eine Audiobandbreite von 10 Hz bis 40 kHz getrimmt, nix digital.
(...)
Falls Du das auf meinen Beitrag beziehst, so liegt ein Mißververständnis vor. Die dargestellte Technics ist natürlich analog. Ich wollte nur ganz allgemein ausdrücken: Die Weiterentwicklung der analogen Schallaufzeichnung auf Magnetband hat stattgefunden und führte schnurstracks zur Digitaltechnik. Das ging also weit über eine Modifikation und Verbesserung der Bandmaschinen hinaus.

Das die Technics verwendet wurde, scheint nach den Ausführungen von Andreas verständlicher zu werden. Gerade die Japaner versuchten im Heim-Audio-Bereich mit weit hinaufreichenden Frequenzgängen zu glänzen. Möglicherweise hat die Technics besonders enge Kopfspalte.

Ich erinnere mich an eine ebay-Auktion, bei der eine Technics für die Aufzeichnung digitaler Daten angeboten wurde. Wieso man für einen derartigen Umbau die Technics verwendete, war mir nicht klar. Möglicherweise war die Kombination aus guter Bandführung und schmalen Kopfspalten ausschlaggebend.

=> Jürgen
Bei Casettendecks war es üblich, einen entsprechenden Computer "on board" zu haben. Man konnte also mit dem Gerät und dem Bandmaterial optimal einmessen. Die Bandmaschinen waren auf dem Weg dorthin, wurden diesbezüglich aber nicht mehr ausentwickelt. Die digitale Steuerung und Einstellung der Werte war der Anfang, dann kam die Kommunikation mit dem PC, wie von Dir beschrieben. Aus heutiger Sicht wäre es sinnvoll, wenn ich ein Band einlegen, einen automatisierten Einmessvorgang starten und die Parameter speichern könnte. Bevor es soweit kommen konnte, war für die Bandmaschinen aber Feierabend. Für die Casettendecks hat es noch gereicht.
Michael(F)
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#6
Ich würde jedem Interessierten raten, sich nicht von den rein theoretisierenden und darüber hinaus auch noch unsachlichen Beiträgen von Michael Franz in diesem Thread beeindrucken zu lassen und einfach mal Tim de Paravicini zu kontaktieren oder eventuell auch eine Bandmaschine von ihm modifizieren zu lassen.
Dann könnt ihr ja selber beurteilen, ob es etwas gebracht hat.

Gruß,
Markus
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#7
Zitat:Dann könnt ihr ja selber beurteilen, ob es etwas gebracht hat.
Das bringt schon was, auf jeden Fall ein Loch in der Hobbykasse!


Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#8
Zitat:Markus Berzborn postete
Ich würde jedem Interessierten raten, sich nicht von den rein theoretisierenden und darüber hinaus auch noch unsachlichen Beiträgen von Michael Franz in diesem Thread beeindrucken zu lassen
Was war an dem Beitrag unsachlich?


Zitat:Markus Berzborn postete
und einfach mal Tim de Paravicini zu kontaktieren oder eventuell auch eine Bandmaschine von ihm modifizieren zu lassen.
Dann könnt ihr ja selber beurteilen, ob es etwas gebracht hat.
Was würde er an einer M15a, M20 oder an einer A80, A810, A820 verbessern?


Gruß

96k
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#9
Zitat:96k postete
Was war an dem Beitrag unsachlich?
Sound
Show
und nur unter diesem Aspekt kann ich dieser Geschichte etwas abgewinnen

Warum hier die Technics gewählt wurde ist einleuchtend: Das war schon immer das bestausehendste Model, das Rodeo-Tonbandgerät schlechthin.

Der Titel "Best soundig setup" wird nach persönlichem Geschmack vergeben und ist daher unrelevant. Den gewinnst Du auch mit einem Uher-Report, wenn es dem Zeitgeist entspricht.



Zitat:Was würde er an einer M15a, M20 oder an einer A80, A810, A820 verbessern?
Frag ihn doch einfach. Eine von ihm modifizierte A80 steht z.B. als Masteringmaschine bei MFSL. Ob er mit Telefunken-Geräten schon mal etwas gemacht hat, ist mir nicht bekannt.

Gruß,
Markus
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#10
Zitat:Markus Berzborn postete
Zitat:96k postete
Was war an dem Beitrag unsachlich?

Sound
Show
und nur unter diesem Aspekt kann ich dieser Geschichte etwas abgewinnen

Warum hier die Technics gewählt wurde ist einleuchtend: Das war schon immer das bestausehendste Model, das Rodeo-Tonbandgerät schlechthin.

Der Titel "Best soundig setup" wird nach persönlichem Geschmack vergeben und ist daher unrelevant. Den gewinnst Du auch mit einem Uher-Report, wenn es dem Zeitgeist entspricht.
Wie bereits im ersten Satz meines Postings erläutert, wurden die Stichworte "Show" und "Sound" nicht von mir eingeführt, sondern sind Bestandteil des von Frank K. erwähnten Artikels. Markus gebe ich insofern recht, daß ich den Artikel selbst für völlig unsachlich halte. Die genannten Begriffe "Sound" und "Show" werden in der Regel sehr subjektiv verwendet und haben zumindest in dem hier verwendeten Zusammenhang keinerlei konkreten Aussagewert.

Ebensowenig finde ich Hinweise darauf, wieso ganz konkret die Technics als Basis für diese Modifikation verwendet wurde und was ganz konkret an diesem Gerät aus welchem Grund modifiziert wurde. Es ist mir kein Grund technischer Art bekannt, ausgerechnet dieses Modell zu verwenden.

Weiterhin erkenne ich nicht, nach welchen Kriterien welche Personen den Titel "bestsoundig setup" vergeben haben, wer die Konkurrenten um diesen Titel waren und wieso die Entscheidung so gefällt wurde und nicht anders.

Ich sehe das als rein subjektive Veranstaltung, vergleichbar mit dem "Grand Prix d'Eurovision". Nur daß es hier um Geräte geht und nicht um Musik.

Zitat:Markus Berzborn postete
Zitat:Was würde er an einer M15a, M20 oder an einer A80, A810, A820 verbessern?
Frag ihn doch einfach. Eine von ihm modifizierte A80 steht z.B. als Masteringmaschine bei MFSL. Ob er mit Telefunken-Geräten schon mal etwas gemacht hat, ist mir nicht bekannt.
[/quote] Ich brauche sicher keinem ernsthaft Interessierten zu raten, sich nicht durch theortisierendes Namedropping beeindrucken lassen. Der größte Teil von Herrn Paravicinis Kundschaft scheint sich nach der Devise "Wissen durch Glauben" weiter zu bilden, ein Level, das zu erklimmen ich bislang nicht geschafft habe. Ich muss immer noch lesen und lernen Wink
Michael(F)
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#11
Zitat:Michael Franz postete
Der größte Teil von Herrn Paravicinis Kundschaft scheint sich nach der Devise "Wissen durch Glauben" weiter zu bilden, ein Level, das zu erklimmen ich bislang nicht geschafft habe. Ich muss immer noch lesen und lernen Wink
Nur Mut, den Level "Glauben zu wissen" hast Du dafür schon sehr lange erreicht, zumindest solange ich dieses Forum hier kenne. Big Grin

Gruß,
Markus
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#12
Was ist los Markus? Machen die anderen Foren gerade Betriebsurlaub oder droht man Dir dort mit dem Maulkorb?

Was die Levels anbelangt:

# Wenn ich etwas weiss, dann weiss ich es.

# Wenn ich nur glaube, etwas zu wissen, dann schreibe ich es auch so, bringe dadurch meine Unsicherheit zum Ausdruck und erhoffe mir nähere Infos von denen, die es genau wissen.

# Was ich nur glaube, verkaufe ich nicht als Wissen.

Insofern: Alles an seinem Ort. Zum Beten gehe ich in die Kirche, zum Lästern an den Stammtisch. Hier ist definitiv nicht die Kathedrale von St. Paravicini, deswegen wird es diesbez. noch einige Lästereien geben.

Um den thread nicht unnötig aussufern zu lassen, erteile ich Dir hiermit freiwillig das Schlusswort, auf das ich dann nicht mehr antworten werde. Evtl. finden wir dann zur Sache zurück.
Michael(F)
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#13
Hallo Fans,
wegen Einmessen auf alternative Bandsorte:
Bei meiner A80 und B62 mache ich das so:
Einfach ein weiteres Paar Aufnahmeverstärker parat legen, beschriften
mit Maschine, Bandsorte und Kanal (1) oder (2) und fertig.

Die Wiedergabeverstärker sind ja nach Bezugsband eingemessen und brauchen
damit beim Bandwechsel nicht angepaßt werden.
Mit der Kopfabnutzung ist von Zeit zu Zeit mal eine Kontrolle
durchzuführen, ob die Daten noch stehen.

Nix gegen einen Prozessor, wo er sinnvoll seine Fähigkeiten zeigen kann.
Mein bestreben ist: Analog soll analog bleiben
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#14
´
Studer´s A810 hat die Möglichkeit zwei Bandsorten vorzuwählen, und das auch noch für IEC und NAB Entzerrung. Zusätzlich besteht die Möglickeit, die Einstellwerte auf Tonband zu speichern und bei Bedarf wieder einzupielen, ähnlich einem Backup wie bei Rechnern.

Auch was Feines.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#15
Hallo,
na, da möchte ich mich dann doch mal zu Wort melden. Der Zweck meiner Frage war eigentlich etwas zu Eurer Meinung über mögliche Modifikationen aus heutiger Sicht zu erfahren. Leider artet das ganze hier unschön aus und der inhaltliche Aussagewert bleibt auf der Strecke.
Michael, "show" ist nun mal der in den USA häufig verwendete Ausdruck für eine Messe (wie High-End in München) und hat in meinen Augen nichts minderwertiges oder abwertendes. Das gleiche gilt für "sound". Die Anlagen auf der CES wurden von Journalisten bewertet und Preise vergeben. Das ist natürlich immer auch subjektiv, gilt so aber für alle Zeitschriften, viele Tests usw..
Gehen wir doch einfach mal davon aus, daß die Anlage mit der Technics außergewöhnlich gut geklungen hat. Dann stellt sich mir die Frage warum. Welche Bauteile wurden verändert usw.. Natürlich ist auch interessant, was man noch so machen könnte - die Sache mit der Einmessung war schon mal gut, Bandlauf auch.
Was ist mit Bedienung, Touchscreen usw.. SPINNEN WIR DOCH EINFACH MAL LOS !!!

Edit: Umlaute lesbar gemacht (timo) :-)
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#16
Hallo Frank,

"High-End", hier hast Du ein schönes Beispiel gewählt, ist ein äusserst diffuser Begriff. Ich selber habe nix gegen Show und Sound, sehe beides aber nicht als Basis für eine technische fundierte Diskussion, da zu viel vom persönlichen Geschmack abhängt. Solche Diskussionen funktioneren ganz gut, wenn man nebeneinander auf dem Sofa vor den Boxen sitzt, scheitern aber mit einer gewissen Regelmäßigkeit in einem Forum, wo das verbindende, zeitgleiche gemeinsame Hörerlebnis fehlt.

Du stellst ja selber die richtigen Fragen: Warum klingt die Anlage gut? Was wurde denn modifiziert? Ich hinterfrage weiter: Hat sie den wirklich aussergewöhnlich gut geklungen? Und wenn ja, lag das wirklich in den Modifikationen begründet? Hätten es die Journalisten vielleicht gar nicht bemerkt, hätte man die modifizierte Technics gegen eine "von der Stange" gleichwohl in einwanfreiem Zustand getauscht?

Geht man solchen Geschichten auf den Grund, so findet man sehr schnell widersprüchliche Patentrezepte Einzelner, die sich äusserst bedeckt halten, wenn es ums Detail geht. Vieles ist technisch nicht begründbar oder nachvollziehbar. In den besseren Fällen trifft man auf Modifikationen, von denen man sagen kann: Es schadet nix, und wenn es einem hilft, daß man daran glaubt, dann ist es doch nicht schlecht. Wenn jemand ein gutes Gefühl dabei hat, eine Steckdosenleiste in Spezial-Präzisisonsausführung zu besitzen - nur zu. Es kostet ja nur Geld und schadet sonst nichts. Rebellisch werde ich erst dann, wenn versucht wird, das Wohlempfinden des "Nice to have" und den festen Glauben an das (vermeintlich) gehörte mit technisch fragwürdigen Aussagen herbeizumogeln. In dieser Welt sehe ich modifizierte Technics angesiedelt, was meine ablehnende Reaktion erklären mag. Im Falle eines plötzlich einsetzenden Informationsflusses, der mich zum undenken zwingt, rudere ich gerne wieder zurück.

Um zum Sachthema zurückzukommen:

# Mein Bedarf richtet sich nach dem vorhandenen Bandmaterial, welches es abzuspielen gilt. Das geht querbeet vom Studiomaterial zum Tripleband. Ich möchte eine Maschine, auf der ich rechts eine 13er und links eine 26er-Metallspule aufsetzen kann, ohne daß ich irgendetwas einstellen muss. Ich möchte mir keine Sorgen machen müssen, daß der Bandzug zu hoch oder niedrig sein könnte. Das läuft auf die Bandzugregelung hinaus, m. W. in der A820 entsprechend verwirklicht.

# Ein Zählwerk, daß erstens digital anzeigt und umschaltbar ist in "Zeit", "Bandlänge" und auch die Zählwerke fremder Maschinen simulieren kann. Wenn ich also eine Archivliste eines Bandes habe, daß auf einem Report aufgenommen worden ist, dann schalte ich auf "Zählwerks-Simulation Report" um und kann die altern Aufschriebe verwenden.

# Vielleicht sind zwei Kopfträger möglich, einer für 2-Spur und einer für 4-Spur. Durch die Speicherung von Einmesswerten wäre eine problemlos Umschaltung möglich.

# Pegelumschaltbar zwischen HiFi-Pegel und Studiopegel.

# Einmesscomputer hatten wir schon. Ich orientiere mich in der Handhabung am B215. Die Freaks werden sich sicher wünschen ein paar Supa-Dupa-Spezialeinmessungen speichern zu können Wink Womit wir wieder bei Sound und Show angelangt wären.

# Touch-Schreen? Wüsste nicht was ich mit dem steuern sollte. Ich will Schalter.

Etwas Verrücktes hätte ich noch:
Ich möchte das Band umspulen, die Maschine an den PC anschliessen und anhand der am Tonkopf vorbeihuschenden Signale ( die werden abgetastet) erkennt eine Software die Musikstücke, deren Tonqualität und generiert ein Inhaltsverzeichnis.

Nun sind das aber keine ernsthaften Modifikationen / Weiterentwicklungen sondern Tagträumereien. Sehr schöne, zugegebenermaßen. Das meißte von dem, was ich mir wünsche, finde ich in der Digitaltechnik wieder. Diese sehe ich als konsequente Weiterentwicklung der analogen Magnetbandtechnik und den PC sehe ich als einzigen legitimen Nachfolger der Bandmaschine. In dieser meiner Meinung ändert auch die Tatsache nichts, daß mir "alte Technik" besser gefällt und ich sie genau deshalb bevorzuge.

Was die vorhandenen Geräte anbelangt: Es wäre schon ein sehr großer Fortschritt, wenn man versuchen würde aus diesen herauszuholen, was unmodifiziert technisch möglich ist. Das ist ganz beachtlich. Und wenn dann individuelle Schwachpunkte einzelner Gerätetypen ausgemerzt werden, dann wäre mir das Modifikation genug.
Michael(F)
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#17
Ich frage mich, wieso hier weiter munter drauflos spekuliert wird. :\ Im Text steht doch ganz klar, dass nur der Transport von der Technics übriggeblieben ist, während die Elektronik komplett ausgetauscht wurde. Außerdem ist dies nun wirklich nichts Neues, denn genau dies macht Paravicini seit Jahren mit Studer- und ATR-Maschinen.

Gruß,
Markus
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#18
Ausgetauscht gegen was?
Michael(F)
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#19
Gegen die hauseigene Elektronik von EAR, was denn sonst.

Aber wenn hier wirklich so ein brennendes Interesse besteht, schreibt doch einfach mal an earyoshino@aol.com

Gruß,
Markus
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#20
Bei der Technics? Ich wusste nicht, das Paravicini die modifiziert hatte.

Was ich mir unter der "hauseigenen Elektronik" und deren eventuellen Vorzügen vorzustellen habe, weiss ich leider immer noch nicht. Es wundert mich im übrigen, daß man nur die Elektronik austauscht, und die Tonköpfe belässt. Hier würde ich das größte Entwicklungspotential vermuten. Was somit auch ein weiterer Punkt in der von Frank K gewünschten Liste der Möglichen Modifikationen wäre:

# Weiterentwickelte Tonköpfe mit hoher Lebensdauer und optimierten technischen Eigenschaften bez. Aufnahme und Wiedergabe.
Michael(F)
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#21
Was mit den Tonköpfen gemacht wurde, geht leider nicht aus dem Text hervor.

Die umgebauten Studer erhalten m.W. neue Köpfe von Flux Magnetics, ob man sich die Arbeit bei der Technics gemacht hat - da müsste man, wie gesagt, einfach mal nachfragen.

Gruß,
Markus
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#22
Man lese sich nochmals meinen Beitrag 002 durch.

Anscheinend gab es auch das Gerät mit Halbspurköpfen.
Die Heimaudioköpfe mit kleiner Spaltbreite sind schon notwendig, sonst kommt man ja nicht auf die hohe Frequenz!!!

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#23
Die modifizierte C37 geht meines Wissens auch bis 35 kHz (-1 db).
Bei der A80 von MFSL sollen prinzipiell Signale von über 100 kHz gemessen worden sein.

Gruß,
Markus
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#24
Zitat:Markus Berzborn postete
...
Bei der A80 von MFSL sollen prinzipiell Signale von über 100 kHz gemessen worden sein.

Gruß,
Markus
Dann verifiziere das bitte!

Mit meinen AEGs habe ich 131 kHz bei 38 cm/s aufgezeichnet und dann bei wesentlich niedriger Bandgeschwindigkeit hörbar gemacht. Nicht nur gemessen sondern auch gehört. Smile
Es geht schon was.
Nur, was will ich mit einem Signal 100 oder 131 kHz, was ich nicht hören kann???

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#25
Zitat:dl2jas postete
Dann verifiziere das bitte!
Wie stellst Du Dir das vor? Soll ich dafür nach Kalifornien fliegen? Big Grin
Deswegen habe ich ja bewusst vorsichtig formuliert "sollen ... sein". Ich denke schon, dass ich das so sagen kann, wenn man bedenkt, dass andere hier NUR spekulieren und ihren Vorurteilen freien Lauf lassen.

Gruß,
Markus
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#26
80...150kHz werden durch Lösch-bzw. Vormagnetisierung bei jedem Tonbandgerät nachweislich aufgezeichnet.

Bei Verwendung von geeigneten Kernmaterialien (z.B. Ferrit) und entsprechenden Spaltbreiten gepaart mit hoher Bandgeschwindigkeit, ist die Aufzeichnung von Hochfrequenz kein Problem.
Ich denke hier z.B. an die Schnellkopieranlagen.
Die ersten Videorecorder zeichneten nach dem Längsspurverfahren bei 5m/s. bereits 3MHz auf.
100kHz sollten da wirklich kein Problem darstellen.
Es gab auch Tonbandgeräte für wissenschaftliche Zwecke, die arbeiteten nach dem Frequenzmodulationsprinzip, wie der FM-Rundfunk.

Nur wer benötigt diese Frequenz?
Hunde können Frequenzen bis 40kHz hören, für sie wurden bisher natürlich noch keine Geräte hergestellt.
Sollte man sie vergessen haben?

Bernd
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#27
Zitat:capstan postete
Hunde können Frequenzen bis 40kHz hören, für sie wurden bisher natürlich noch keine Geräte hergestellt.
Sollte man sie vergessen haben?
Das wäre natürlich bedauerlich.
Ich empfehle in diesem Zusammenhang den von Erik Satie bereits vor über 90 Jahren verfassten Artikel "L'intelligence et la musicalité chez les animaux".

Gruß,
Markus
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#28
Zitat:capstan postete
80...150kHz werden durch Lösch-bzw. Vormagnetisierung bei jedem Tonbandgerät nachweislich aufgezeichnet.
(...)
Nur wer benötigt diese Frequenz?
(...)
In der Fledermausforschung könnte das durchaus Sinn machen. Allerdings wird man hier nach konkreten Daten in Form von Frequenzgängen fragen.
Michael(F)
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#29
Zitat:Michael Franz postete
In der Fledermausforschung könnte das durchaus Sinn machen. Allerdings wird man hier nach konkreten Daten in Form von Frequenzgängen fragen.
Was nimmt man denn dort für Mikrofone?

Sind dies Utraschallwandler, wie aus einer ehemaligen Philips Farbfernseherfernbedienung?
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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