Bitte (k)ein DAB
Das ist ganz einfach:
Bei manchen Leuten besteht das Status-Symbol darin, so ein Gerät zu Hause stehen zu haben und den Gästen erzählen zu können, wieviel sie dafür aus(ge)geben haben/konnten.
Zum zweiten Receiver habe ich geraten, weil du beim ersten zu lange erforderliche Kabel beklagt hast.
Es kommt zwar immer seltener vor, aber gelegentlich doch, daß sich zwei Medien-Konsum-Wünsche überschneiden.
Dann kannst du mit dem einen Gerät gucken oder horchen und mit dem anderen aufnehmen und später konsumieren.

MfG Kai
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Darf ich nochmal zurückspulen ...

... zu den verschwenderischen Verbrennern, deren analogen Empfängern und den neuen Multimedia-Orgeln in den Autos.

Dazu möchte ich ein wenig ausholen:
Seit 2009 fahre ich dieselbe 'Combustion Engine', eine, die Liquid Petrol Gas (LPG) nutzen kann, gebaut 2006, das Modell wurde seit 2001 produziert - d.h. der technische Entwicklungsstand darin in Sachen Audio dürfte wohl noch eher aus dem letzten Jahrtausend sein. Es ist ein ALPINE Radio-Mulitmedia-Dingens samt Navi, UKW, analog TV, Cd vorn, DVD-Wechsler, CD-Wechsler verbaut - was für eine Kirmes, sogar mit Multimedia Optical Ringleitung ("MOST" - na Prost!).
Der Grund für den Autokauf war damals aber der LPG-Antrieb und die Ruhe im Fahrzeug wegen langer Strecken, nicht die vielen Optionen, da gleich vier Laufwerke verbaut sind.

Insbesondere wegen eines Navi-Updates habe ich kürzlich beschlossen, das 21. Jahrhundert im Wagen einziehen zu lassen und einen Androiden aus 2021 als Radio-Clone erstanden. Modernere Bedienung, helleres Bild, Blauzahn, viel Speicher, Full-HD-Berührmonitor - eben was es heuer so an überflüssigem Schnickschnack gibt. Darin auch DAB+, Wifi samt Antennensammlung, "CAN-Bus-Datenkaper-Einrichtung" und Signalverstärker für alle Antennen (GPS, GSM, UKW, WiFi und 2 x Blauzahn) - wieder Kirmes!

Der alte Klang war eigentlich in den 11 Jahren zuvor wirklich akzeptabel, da das Auto gut gedämmt ist, immerhin insg. serienmäßig 8 Schallwandler in der Grundausstattung verbaut. Warm, weich bei mittlerer Sprachverständlichkeit Radio, leider keine Handykopplung oder gar eine Festplatte für Musik; kurzum im Musik-Repertoire bis zum Umbau etwas eingeengt.

Der klangliche Vergleich alt gegen neu:
Das neue "Radio", ein XTRON aus China klingt -unerwarteterweise und gegen meine sonstige Digitalphobie- deutlich präziser! Ich hätte es als audiophiler Mensch und Hobbymusiker, analoge Röhrentechnik usw. nutzend, mit der einen oder anderen höherwertigen Hifi-Ausstattung Zuhause, nicht gedacht - aber so ist es!
Es findet beim Neugerät eine wesentlich sauberere Umsetzung der Signale der serienmäßig im Auto im Jahr 2006 verbauten alten Signalerzeuger CD, UKW-Radio, DVD usw. statt: über die 16 Jahre alten Lautsprecher kommt definitiv ein besserer Klang  über die alten Laufwerke zum Zuge, als hätte jemand die Frequenzen "gekämmt". 
Insbesondere der Dynamikumfang und die Kanaltrennung aus dem alten CD- und DVD-Laufwerk, aber auch aus dem analogen Radiosignal des Serientuners, sind klar verbessert. Ich hatte nach Einbau des Chinageräts den Eindruck, die Lautsprecher wären auch getauscht worden - ich war überrascht. Offenbar hat die alte Signalverarbeitung doch sehr "verwaschen", obwohl die Audio-Komponenten von der Marke ALPINE sind, damals kein Schund.
Nun, ein Auto ist kein Wohnzimmer, sondern permanent Umgebungsgeräuschen ausgesetzt. Damit sinkt die Verständlichkeit auch - das neue Gerätchen leistet hier einen Sprung nach oben bei Sprache wie Musik. Ich will den neuen Klang nicht mehr missen, obwohl ich daheim nur mit älteren Geräten höre, aber in meinem Auto leisten diese DSP-Prozessoren gute Arbeit für einen eher kleinen Preis.
Die Verstärkereinheit vor den Lautsprechern ist übrigens auch noch das serienmäßig damals verbaute System, aber der Eingang wird differenzierter beschickt - soviel ist sicher!
Auch die anderen Annehmlichkeiten der viele Gigabyte großen Musikbank mag ich nimmer missen. Die nicht gerade lossless Abtastrate von 238 kBit/s meiner bisweilen Bluetooth-5.0 übertragenen Files klingen zwar leicht schlaffer als CDs, das stört im Auto nach meinem Empfinden aber nicht.
Das DAB+ ist für mich kein so glasklarer Sprung, obwohl der Empfang in meiner Region überaus gut ist. Aber das alte analoge Signal aus dem Serienradio, neu geroutet und verarbeitet, klingt wärmer, klarer und ist, bis auf die Kanaltrennung, absolut ebenbürtig.

Kurzum: ich würde es wieder so machen.

Gruß Klaus
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hi Klaus, wir haben auch so ein Auto vor der Tür stehen, alleine Deine Beschreibung, was in dem Auto alles eingebaut ist, um am Ende Radio hören, telefonieren und navigieren zu können, ist ja eigentlich schon Realsatire. Hier wird die moderne Technik nicht mehr benutzt, einen Mehrwert zu schaffen, sondern, die Autos schneller altern zu lassen, als sie es von alleine tun. Eine deutliche Steigerung gibt es nochmal ab etwa 2010 - seitdem sind Neufahrzeuge zunehmend online, werden wie Smartphones abhängig von Software-Updates, und die Hersteller können kontrollieren, wer Reparaturen durchführen darf, und verhindern, dass technische Einrichtungen modifiziert oder unterlaufen werden.

Was ich bei DAB+ nicht verstehe, auch in diesem Thread nicht, ist, dass hier lang und breit über die Klangqualität diskutiert wird, ohne wahrzunehmen, wofür DAB+ wirklich ins Leben gerufen wurde.

Genau wie die Klangqualität von Tonkonserven im Studio gemacht wird, und das Medium/die Technologie nur einen geringen Anteil am Klang hat, wird die Tonqualität von Radio beim Sender gemacht - das kann man hervorragend selber ausprobieren, wenn man z.B. den Klassiksender WDR3 oder die Abendsendungen von WDR2/WDR4 von der Tonqualität mit den totkomprimierten Sendungen von EinsLive und WDR2 tagsüber vergleicht. Wenn die Radiomacher noch richtiges Radio machen dürfen, klingt es gut, egal, ob mit DAB+, UKW analog oder übers Internet. Wenn aber die Sendungen über Kompressoren gejagt werden, damit es auf dem Kofferradio im Büro schön knallt, dann tut das unabhängig von der Technik in den Ohren weh. Ich habe mal ein paar Tage provisorisch den DAB-Teil meines Sony-"Not-Autoradios" in Betrieb genommen, und merke eigentlich nur einen Unterschied - wenn ich UKW höre und unter einer Straßenbahn-Oberleitung durchfahre, zischt es manchmal leise oder die Stereo-Basis verkleinert sich - bei DAB+ setzt der Empfang dann einfach komplett aus.

Und was der wahre Grund für DAB+ ist, ist, dass die Radiomacher die Kostenersparnis im Auge haben, wenn man mit einem Sender bis zu 16 Stationen übertragen kann, statt wie bei UKW FM nur eine. Als Nebeneffekt hatte man noch im Kopf, dass man der Industrie einen neuen Markt aufmacht - besonders bei den Autoherstellern, die sich irgendwann entschlossen haben, die Radios nicht mehr austauschbar zu bauen, wäre es doch ein gutes Geschäft geworden - wenn UKW wie geplant hätte abgeschaltet werden können.

Was die Entscheider nicht bedacht haben, ist, dass UKW/FM in Deutschland eine besondere Bedeutung hat, immer noch vom Großteil des Volkes genutzt wird, und die Industrie nach dem jahrzehntelangen Trauerspiel mit Digitalradio-Eintagsfliegen bis heute kein großes Interesse hat, richtig einzusteigen. Das, was als Kostensparmaßnahme und Wirtschaftsförderung geplant war, ist jetzt zur Kostenfalle geworden, und gleichzeitig entwickelt sich das Internet als Übertragungsmedium rasant weiter.

Das mit der Klangqualität wird dem Konsumenten als Argument erzählt, die Motive für DAB+ haben aber in etwa so viel mit Klang zu tun wie die Motive der E-Auto-Bauer mit Klimaschutz. Letztlich geht es wie immer nur um eins - Profite steigern, Kosten senken.

Bei den Autos ist es erklärtes Ziel, sie voll zu vernetzen, und spätestens wenn das erreicht ist, ist Radio eh nur noch eine Funktion unter hunderten. Ansatzweise ist das doch heute schon so - wenn wir heute mit den Kindern eine längere Strecke Auto fahren, benutzen sie ihr Tablet oder ihr Smartphone, hören Amazon Music, gucken Netflix, oder spielen Online-Spiele wie Roblox - während der Fahrt, und ohne dass es zu ernsthaften Verbindungsabbrüchen kommt. Meine zehnjährige Tochter tut sich schwer damit, eine analoge Uhr abzulesen, wie man sich aber auf dem Smartphone einen mobilen Hotspot einrichtet, um das Tablet oder die Nintendo Switch auch unterwegs nutzen zu können, das brauchte ich ihr nur einmal zu zeigen ;-) . Radio spielt bei den jungen Leuten keine Rolle mehr, zumal ja selbst die öffentlich rechtlichen Sender längst in das Thema Internet mehr investieren als in DAB+ . Ich weiß nicht, ob Ihr die ARD Audiothek kennt, das ist eine Smartphone-App, die von der Machart den Fernseh-Mediatheken ähnelt, nur eben zu Hören. Mit der App kann ich mir die Sendungen anhören, wenn ich Zeit habe, kann auf einer Fahrt quer durch Deutschland von Anfang bis Ende einen Sender hören, und wenn eine interessante Doku im Radio läuft, und ich mal kurz am Rasthof pinkeln und Kaffee kaufen gehen muss, schalte ich auf Pause und höre danach weiter. Das sind echte Mehrwerte, DAB+ ist dagegen nur Radio wie vorher in digital.

Gruß Frank
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Um noch mal auf die Artefakte bei DAB+ zu sprechen zu kommen: Habe nur ich den Eindruck, daß das bei einigen Liedern auffällig und störend ist, bei anderen dagegen kaum oder gar nicht hörbar?

Zu ersten zählen (alles Stücke, die regelmäßig auf Antenne NRW gespielt werden):

- "Bette Davis Eyes" von Kim Carnes
- "You're The Voice" von John Farnham
- "Fly Away" von Lenny Kravitz

Bei allen war an einigen Stellen ein deutliches "Blubbern" zu hören, auch beim eher unbewussten Hintergrundhören über Lautsprecher.

Bei den nächsten konnte ich allerdings auch per Kopfhörer keine vergleichbaren Fehler hören (dazu muss ich sagen, daß ich kein "Goldohr" bin, andere würden vielleicht etwas feststellen):

- "Killer Queen" von Queen
- "Karma Chameleon" von Culture Club
- "Man In The Mirror" von Michael Jackson

Einzige Auffälligkeit: Sehr leise Passagen scheinen manchmal verschluckt zu werden, wodurch einiges etwas abgehackt klingt (keine Ahnung, ob das auch an der Kompression liegt).
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ich gehe einfach davon aus, dass DAB+ so konstruiert ist, dass Betriebssicherheit an oberster Stelle steht - das mit dem Blubbern hast Du doch überall dann, wenn die Bitrate runtergefahren wird, um die Übertragung nicht zusammenbrechen zu lassen.

Aus ähnlichen Gründen kaufe ich mir mittlerweile auch Blurays, statt Filme bei Amazon oder Netflix zu streamen. Einfach HD bei konstaner Bitrate sieht tausendmal besser aus als 4K, wo dauernd die Bildqualität schwankt.

Insgesamt fasziniert es mich, wie sehr immer noch versucht wird, Radio zum hochwertigen Musikhören zu nutzen. Antenne NRW jagt z.B. das Programm eigentlich immer über Dynamik-Kompressoren, das klingt sowieso wie Mist, unabhängig davon, ob es blubbert oder nicht. Radio ist zum Wegwerf-Medium geworden, da werden wir uns mit abfinden müssen. Abgesehen davon sind einige von Dir aufgezählten Titel schon direkt von der CD kein Hörgenuss - Lenny Kravitz höre ich z.B. nicht, nicht, weil mir die Musik nichtgefallen würde, sondern, weil mir der Sound in den Ohren weh tut. Und die Aufnahmen von Michael Jackson sind über die Jahre immer mehr in Richtung Loudness War verschlimmbessert worden.

Gruß Frank
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(08.02.2022, 17:53)nick_riviera schrieb: das mit dem Blubbern hast Du doch überall dann, wenn die Bitrate runtergefahren wird, um die Übertragung nicht zusammenbrechen zu lassen.

Ja. Mich hat halt nur gewundert, wie unterschiedlich stark der Effekt bei verschiedenen Liedern hörbar ist. Daß einige Liedern ständig mit geringerer Bitrate gesendet werden als andere, nehme ich nicht an. So blöd es klingt: Vielleicht ist Musik einfach unterschiedlich komprimierungsfreundlich?

Zitat:Insgesamt fasziniert es mich, wie sehr immer noch versucht wird, Radio zum hochwertigen Musikhören zu nutzen.

Du gehst jetzt aber nicht von meinem Beispiel aus, oder? Ich höre Radio wirklich nur nebenbei und schalte auch nie ein, um eine bestimmte Sendung zu hören.

Zitat:Antenne NRW jagt z.B. das Programm eigentlich immer über Dynamik-Kompressoren, das klingt sowieso wie Mist, unabhängig davon, ob es blubbert oder nicht.

So bewusst habe ich noch nie hingehört, daß mir das aufgefallen wäre. Stört mich wahrscheinlich auch einfach nicht, wenn's nur nebenbei füddelt. Antenne NRW höre ich wegen der einigermaßen angenehmen und unterhaltsamen Moderation und weil ich die Musik (trotz eines vergleichsweise großen Queen-Anteils) generell ganz in Ordnung finde. Sie könnten, wie schon mal geschrieben, nur mal öfter die Playlist aktualisieren.

Zitat:Lenny Kravitz höre ich z.B. nicht, nicht, weil mir die Musik nicht gefallen würde, sondern, weil mir der Sound in den Ohren weh tut.

Weiß nicht, so richtig kenne ich nur sein Album "Mama Said" von 1991. Das ist für mich eigenwillig in Sachen Aufnahmetechnik (hört sich teilweise eher nach einer Motown-Aufnahme von 1971 statt nach 1991 an). klingt aber nicht unangenehm. "Are You Gonna Go My Way" (das Lied, nicht das Album) und obiges "Fly Away" gingen mir dann auf die Nerven, ohne daß ich den Grund benennen kann.
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(08.02.2022, 17:11)timo schrieb: Einzige Auffälligkeit: Sehr leise Passagen scheinen manchmal verschluckt zu werden, wodurch einiges etwas abgehackt klingt (keine Ahnung, ob das auch an der Kompression liegt).

"Sischer dat..."

Alle verlustbehafteten Daten-Kompressoren lassen leise Stellen weg. Das sollte aber bestimmungsgemäß nur unter der Hörschwelle/Mithörschwelle passieren.
Da nun aber von den Medien völlig skrupellos bereits Daten-komprimierte Files auch wieder über Dynamik-Kompressoren geschickt werden, werden dann die durch Null ersetzten leisen Stellen durch die Pegel-Anhebung drum herum auffällig.
In einem Standard-Werk über mp3 kann man nachlesen, daß die Werte, die für Hörschwelle bzw Verdeckungseffekte mal erforscht wurden und in den Daten-Reduktions-Algorithmen verwendet werden alle auf Mono-Signalen basieren.
Bei Stereo sind die Verdeckungs-Effekte wegen der zusätzlichen räumlichen Differenzierung geringer...

MfG Kai
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wenn man sich ansieht, was heute so an Consumer Geräten auch mit DAB+ verkauft wird, merkt man eins sehr deutlich - dass die Hersteller geschanllt haben, dass es der Mehrzahl der Käufer völig wurscht ist, wie es im Detail klingt, Hauptsache, es dudelt.

Stereo und Mono interessiert z.B. kaum jemanden, ansonsten wären die ganzen Bluetooth Rollen unverkäuflich. Es werden neue Stereo Gettoblaster verkauft, in denen das "Cassettendeck" einen Mono-Tonkopf und einen Permanentmagneten als "Löschkopf" eingebaut hat, da liegt es doch nahe, dass sich bei DAB+ auch kaum noch jemand dafür interessiert, ob es stereo oder mono ist. 2014 habe ich mir für die Baustelle ein AEG DAB+ Radio gekauft, stereo mit zwei Lautsprechern - erst neulich, als ich angefangen habe, mich mit DAB+ Modulen zu befassen, habe ich mal in der Bedienungsanleitung nachgelesen - UKW kann das Gerät in stereo, DAB+ ist nur mono.

Mein "Dudelsender" kommt aus dem Internet, und heisst Radio Popstop. Der wird auch komprimiert übertragen, scheinbar benutzt man aber keine zusätzlichen Kompressoren - abgesehen davon, dass ich es bei Popstop schön finde, Radio zu hören wie früher inkl. alter Moderatoren wie Dave Coleman, klingt der Sender viel angenehmer als das Mainstream Radio. Keine kratzenden S-Laute, keine übersteuerten Bässe, keine Blubbergeräusche.

Ach ja, ich habe grade nachgesehen, Popstop sendet in mp3 mit 192kBit/s und konstanter Bitrate.

Gruß Frank
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(09.02.2022, 09:13)nick_riviera schrieb: Stereo und Mono interessiert z.B. kaum jemanden, ansonsten wären die ganzen Bluetooth Rollen unverkäuflich.

In dem Fall halte ich die Entwicklung aber sogar für sinnvoll. Stereo bei tragbaren Geräten über die eingebauten Lautsprecher war meiner Meinung nach nie mehr als ein Werbegag. Unter realistischen Anwendungsbedingungen kam doch auch bei den altbekannten Boomboxen kein hörbarer Stereo-Effekt zustande (es sei denn, die Boxen waren abnehmbar).
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Wie gut darf DAB+ klingen? (golem.de)
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DAB+ wurde ja hauptsächlich für den Mobilempfang konzipiert und beim Autofahren hört man dann den Klang nicht so wirklich.

Es gibt tatsächlich Gebiete in Deutschland, da geht UKW nur sehr schlecht und DAB+ perfekt. Man kann halt nicht von der Situation im flachen NRW auf den Rest Deutschlands schließen. Wobei die Senderauswahl in NRW auf UKW eine traurige Sache ist, besonders wenn man nicht direkt an der holländischen Grenze wohnt. Da herrscht ja quasi ein Monopol (die zum radioNRW-Verbund gehörenden „Lokalsender“ sind freundschaftlich mit dem WDR verbunden und stellen keine Konkurrenz zu diesem dar, der WDR hielt fast 3 Jahrzehnte einen signifikanten Anteil an radioNRW)

Hier in BaWü sieht es leicht besser aus, aber auch die UKW-Sender hier reißen keinen wirklich vom Hocker. Da gibt es auf der einen Seite die vom Staat unterstützten öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und auf der anderen Seite Privatsender, die fast rund um die Uhr entweder keine Moderation oder nur Voicetracking haben. Da kann ich mir gleich ne Spotify Playlist einschalten.

Mit dem in den letzten Jahren zunehmenden Anspruch DAB+ als Nachfolger und nicht als Zusatzangebot zu UKW zu positionieren hat man sich halt dort auch alles verspielt. Ich empfange auf DAB+ insgesamt 100 Sender, davon sind 85 Stück Hitdudler und 10 Stück Labersender, aber aus unterschiedlichen Regionen. Hätte man DAB+ für kleine Veranstalter geöffnet und gefördert, wäre hier ein Mehrwert entstanden. Aber von den kommerziellen Platzhirschen kann man nichts erwarten.
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timo schrieb:Wie gut darf DAB+ klingen? (golem.de)

3 Zitate aus dem o.a. verlinkten "Experten-Beitrag", durch den ich mich gequält habe:

"Ab dem Orientierungswert von etwa 64 kbit/s geht man von einer Klangqualität aus, die UKW mehr als ebenbürtig ist und die vom Hörer gewünschte Qualität gut erreicht."
(…)
"Unglücklich ist nun, dass es bei UKW absolut üblich und sogar vorteilhaft ist, durch ein aggressives Soundprocessing einzugreifen."
(…)
"Gerade weil der Hörer das Medium Radio - aus der UKW-Nutzung kommend - nicht unbedingt als hochqualitativ ansieht, wird auch für DAB+ keine Höroptimierung für hohe Qualität angestrebt."
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Die Bitrate sagt weniger über den Klang aus als der verwendete Encoder. Hitradio FFH beispielsweise klingt mit seinen 80 kbps schlechter als manche Programme mit 32 kbps klingen.

Und die Kampfmodulation bei UKW ist auch absolut richtig, da UKW einen gewissen Grundrauschpegel hat den man dadurch verdeckt. Mir persönlich ist die deutsche Modulation aber noch zu brav, da finde ich die unserer Nachbarländer Holland und Frankreich deutlich besser.
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Guter Artikel.

Wie gut darf DAB+ klingen?

Viele Grüße
Linus
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Danke für den link!
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... den ich vier Beiträge höher übrigens schon gepostet hatte, nur mal so. Wink
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(20.02.2022, 17:56)timo schrieb: ... den ich vier Beiträge höher übrigens schon gepostet hatte, nur mal so. Wink

Verdammt Smile 

Viele Grüße
Linus
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(20.02.2022, 17:56)timo schrieb: ... den ich vier Beiträge höher übrigens schon gepostet hatte, nur mal so. Wink
Ich schrieb ja nicht, wem ich danke.  Wink
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Geht's nun doch schneller mit dem Ende von UKW?

ARD will UKW ab bereits 2024 abschalten (golem.de)
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hast Du mal verfolgt, wie oft in den letzten 20 Jahren das Ende von UKW geprüft und verkündet wurde ?

Dass das Ende von UKW irgendwann kommt, ist wohl sicher, aber nicht 2024, und DAB+ wird auch nicht das Nachfolgemedium von UKW. Guck Dir an, wie Menschen in der Altersklasse <= 20 Jahre Medien nutzen, dann weißt Du, wie die mittelfristige Zukunft aussehen wird.

Sorry, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass Ihr regelrecht nach Meldungen sucht, die die Finsternis voraussagen.

Gruß Frank
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(24.02.2022, 16:32)nick_riviera schrieb: hast Du mal verfolgt, wie oft in den letzten 20 Jahren das Ende von UKW geprüft und verkündet wurde ?

Natürlich habe ich das verfolgt. Aber bis jetzt war es doch immer so, daß die Regierung oder irgendeine EU-Behörde sich in den Kopf gesetzt hatte, UKW bis zum Jahr irgendwas abzuschalten und dann wieder zurückrudern musste, weil die Sender nicht mitziehen wollten. Die Meldung jetzt, daß mit der ARD einer der großen Senderanbieter einen möglichen Rückzug von UKW verkündet, hat da schon eine andere Qualität.

Zitat:Dass das Ende von UKW irgendwann kommt, ist wohl sicher, aber nicht 2024, und DAB+ wird auch nicht das Nachfolgemedium von UKW. Guck Dir an, wie Menschen in der Altersklasse <= 20 Jahre Medien nutzen, dann weißt Du, wie die mittelfristige Zukunft aussehen wird.

Die Diskussion hatten wir ja eigentlich schon ausgiebig. Ich weiß es nicht. Kann sein, daß DAB+ sich noch auf breiter Front durchsetzt, wenn das Ende von UKW sicher absehbar ist, weil sich UKW relativ einfach durch DAB+ ersetzen lässt, im Gegensatz zu allen anderen potentiellen Nachfolgern. Aber größere Geldsumen würde ich auch nicht darauf setzen.

Zitat:Sorry, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass Ihr regelrecht nach Meldungen sucht, die die Finsternis voraussagen.

S.o..
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Frank schrieb:

Zitat:Dass das Ende von UKW irgendwann kommt, ist wohl sicher, aber nicht 2024, und DAB+ wird auch nicht das Nachfolgemedium von UKW. Guck Dir an, wie Menschen in der Altersklasse <= 20 Jahre Medien nutzen, dann weißt Du, wie die mittelfristige Zukunft aussehen wird

Frank hat sicherlich Recht mit seiner mittelfristigen Prognose der Medien-Nutzung. Als UKW Fan oder besser gesagt als Grundig Tuner Sammler, betrachte ich schon mit "Sorge" die zunehmend veränderte Medien-Nutzung.
Wenn ich mich richtig entsinne gibt es ein Bundesgesetz wo drin steht das X% der Haushalte eine Empfangsalternative zu UKW haben müssen um UKW abschalten zu können. Um dieses Ziel zu erreichen wurde in den 2010er Jahren ein Gesetz verabschiedet das Neuwagen grundsätzlich neben UKW mit DAB+ ausgestattet sein müssen, die Familie trifft sich dann zum Radio-Hören im PKW.
Was ja keine schlechte Idee ist, endlich sehen die Eltern wer alles zur Familie gehört Dodgy .

In Hamburg und bestimmt auch in anderen Gebieten, vermutlich Ballungsräume, ist ein neuer Feind des UKW vor einigen Monaten in Betrieb gegangen: Radio via DVB-T. Über den Fernsehturm werden mindestens 10 Programme des NDR ausgestrahlt. Das läuft zwar nur als Testprogram, drängt UKW aber weiter zurück weil eine weitere Empfangsalternative für die Haushalte entstanden ist.

Viele Grüße
Volkmar
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Da ich bislang nichts von der Verbreitung einiger NDR-Radio-Programme über DVB-T2 gehört hatte, habe ich eben nach Informationen darüber im Netz gesucht.
Beim NDR finde ich nichts über das Audio-Codierungs-Verfahren, Abtastraten und Bitraten.
Bei der Erläuterung des Unterschiedes von DVB-T und DVB-T2 ist nur von Bild-Codierung die Rede. Radio findet keine Erwähnung.
Ich habe deshalb per Kontakt-Formular mal nachgefragt.
Man könnte hoffen, daß es sich um AAC-LC handelt.
Das wäre zumindest eine transparentere Codierung im hohen Frequenzbereich (Highband) als bei DAB+.

MfG Kai
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"Radio" über DVB-T2 ist aber nur für den stationären Betrieb eine echte DAB+ Alternative. DAB+ mit DQPSk (Differentielle Quadraturphasenumtastung) ist für den mobilen Empfang besser geeignet als DVB-T2 mit QAM.

Gruß Ulrich
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wieso hört Ihr eigentlich kein Internetradio ? Habt Ihr kein DSL und kein WLAN zuhause ? Unterwegs kann ich die Abneigung dagegen ja noch verstehen von wegen Datenvolumen und so - aber zuhause ? Und nur fürs Protokoll, es gibt auch Geräte zum Internetradio hören, die man nicht erst booten muss, die vernetzte Welt besteht mittlerweile aus mehr als nur aus PCs.

Gruß Frank
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(25.02.2022, 14:05)nick_riviera schrieb: wieso hört Ihr eigentlich kein Internetradio ? Habt Ihr kein DSL und kein WLAN zuhause ?

ich höre auch Internetradio. Aber zumindest die Internet-Radiosender, die ich höre (vor allem diverse von laut.fm), bieten kein klassisches Radioprogramm mit einer Mischung aus Musik, Nachrichten und anderen Wortbeiträgen, sondern nur Musik (und Werbung). Manchmal ist mir das eine und manchmal das andere lieber.

(Sätze, von denen ich ahne, daß sie wieder für Diskussionen sorgen werden) Rein von der Übertragungstechnik find' ich DAB+ aber offen gestanden sympathischer. Es ist überall (na ja, theoretisch) ohne WLAN-Konfiguration einfach da. Und mir leuchtet es auch nicht so richtig ein, warum man für ein lineares Radioprogramm Internet-Traffic generieren sollte (auch wenn es meistens genug Bandbreite gibt).

Zitat:es gibt auch Geräte zum Internetradio hören, die man nicht erst booten muss

Yes, sir.

https://tonbandforum.de/showthread.php?t...#pid167935

Nutze ich am externen Verstärker für DAB+ und Internet-Radio.
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es ist halt so, dass es im Internet alles gibt, und im Kabel, bei DAB+ oder UKW FM nur eine Teilmenge. Für mich war das damals die große Enttäuschung, denn genau das wurde mit DAB ursprünglich versprochen - dass man wenigstens die öffentlich rechtlichen Sender aus Deutschland überall in Deutschland hören kann. Später hat man es dann in NRW schon als Erfolg gefeiert, überhaupt alle UKW-Sender auch im Digitalradio anbieten zu können.

Das Internet macht ja letztlich das ganze linear gesendete Radio überflüssig. Ich benutze mittlerweile immer öfter die ARD Audiothek, wenn ich unterwegs bin - wenn es da interessante Wortsendungen gibt, kann ich die unabhängig vom Sendegebiet durchhören, und wenn ich mal unterwegs pinkeln muss, schalte ich auf Pause. Für mich führt das eher zum Gegenteil von dem, was man digitalen Medien immer anhängt - ich höre mir die Sendungen bewusster an.

Wie ist denn der Line-Ausgang von dem Silvercrest-Teil ? Ich habe noch eine zehn Jahre alte Multiroom Anlage mit Logitech Squeezeboxen im Einsatz, da muss man eine spezielle HiFi-Verion kaufen, um sie vernünftig an einer Anlage zu betreiben. Mittlerweile wird diese Anlage wirklich nur noch benutzt, wenn ich Multiroom auch brauche, wenn ich im Wohnzimmer sitze, reicht das Smartphone und ein Bluetooth Adapter an der Anlage aus.

Gruß Frank
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(25.02.2022, 15:42)nick_riviera schrieb: Wie ist denn der Line-Ausgang von dem Silvercrest-Teil ?

Ich kann nicht meckern. Im Moment läuft es an einem alten Technics-Verstärker und meinen High-End-Boxen von CAT. Klanglich für meine nicht-goldenen Ohren völlig in Ordnung, auch über Kopfhörer.
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(21.02.2022, 21:20)timo schrieb: Geht's nun doch schneller mit dem Ende von UKW?

ARD will UKW ab bereits 2024 abschalten (golem.de)

Das ganze grob zusammengefasst: Nichts anderes als heiße Luft, auch wenn ich es begrüßen würde wenn man da mal drübergeht und unnötige Funzeln abstellt. Es gibt kaum einen Ort, wo dasselbe Programm nicht über mindestens 5 UKW-Frequenzen zu empfangen ist.

Zitat:wieso hört Ihr eigentlich kein Internetradio ? Habt Ihr kein DSL und kein WLAN zuhause ? Unterwegs kann ich die Abneigung dagegen ja noch verstehen von wegen Datenvolumen und so - aber zuhause ? Und nur fürs Protokoll, es gibt auch Geräte zum Internetradio hören, die man nicht erst booten muss, die vernetzte Welt besteht mittlerweile aus mehr als nur aus PCs.

Internetradio ist für mich kein echtes Radio mehr. Das kann man überall "empfangen", wo bleibt da noch die Herausforderung? Zudem sind die Latenzen im Internetradio hoch, bis zu eine Minute zum UKW oder DAB Signal!
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Hallo,

auf meine Anfrage hin bekam ich heute von "NDR Technische Teilnehmerberatung" diese Information:

"Die NDR Radioprogramme sind am 24. März 2021 in das DVB-T2-Angebot aufgenommen worden.
Der genutzte Audiocodec ist HE-AAC mit einer Datenrate von 96 kBit/s und einer Abtastrate von 48 kHz."

MfG Kai
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Hallo Kai,
Danke für die Info.
Wenn ich das richtig verstehe, entspricht das dem Standard lt. Fraunhofer Institut. Nicht schlecht aber auch nicht besonders gut. Wie siehst Du das, ich bin bei solchen Informationen raus.
Viele Grüße
Volkmar
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Bei der Bitrate gibt es keinen Standard.
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(03.03.2022, 03:32)Wickinger schrieb: Wenn ich das richtig verstehe, entspricht das dem Standard lt. Fraunhofer Institut. Nicht schlecht aber auch nicht besonders gut. Wie siehst Du das, ich bin bei solchen Informationen raus.

Leider wurde nicht verraten, ob es sich um HE-AACv1 oder v2 handelt.
Ich hatte gehofft, daß es sich AAC-LC handelt.

Das wäre das, was die ARD seit wenigen Monaten ausgibt an die Übertragung per Satellit oder Kabel.

HE-AACv1 entspricht DAB+ bis auf eine intern verwendete Blockgröße und verwendet SBR (Spectral Band Replication), um eine höhere Datenkompression zu erreichen als AAC-LC. Dazu wird das Audio-Band aufgeteilt in ein Low-band und ein High-band. Das Low-band wird codiert wie bei AAC-LC aber mit einer internen Abtastrate von nur 24 kSps (extern 48 kSps). Deshalb muß das Low-band auf weniger als 12 kHz (zulässige Nyquist-Rate) beschränkt werden.
In der Praxis wird das Low-band bei Bitraten < 80 kbps auf eine Obergrenze/kHz = 9/64 *Bitrate/kbps beschränkt .
Bei 96 und 112 kbps wird ein oberer Limit von 11.2 kHz verwendet.
Das High-band wird "nicht-transparent" übertragen mit wenigen Bits. Diese Bits steuern auf der Wiedergabe-Seite die Erzeugung von Ersatz-Höhen aus Oberwellen des Low-band, falls es da im Original Korrelationen gab, und/oder aus Rauschen und diskreten Signalen im Hochton-Bereich.
Diese Signale sollen ähnlich klingen wie der Hochton-Anteil des Originals, sind denen aber nicht "Zeitbereichs-ähnlich".

Bei HE-AACv2 wird noch höhere Datenkompression erzielt, indem STEREO durch "parametric stereo" ersetzt wird.

Ich fände HE-AACv1 interessant als potentielle Möglichkeit, alten Schellack-Platten mehr Hochton-Anteil zu verpassen.
Als Methode für HiFi-Übertragung bzw Ersatz für UKW möchte ich das nicht nutzen müssen.

MfG Kai
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Man hört erst ab 128 kbps keinen Unterschied mehr zwischen v1 und LC, unterhalb dieser Bitrate versagt LC ganz klar. Dass manche Sender bei Bitraten unter 128 kbps trotzdem LC nutzen hat schlicht mit Lizenzabgaben zu tun.

Auch bei DAB+ wird AAC-LC genutzt. HE-AAC v1 und v2 sind Weiterentwicklungen um mit niedrigen Bitraten mehr Klang rauszuholen. Nicht besser und nicht schlechter. Ab 128 kbps macht es wie ich oben schrieb aber schlicht keinen Sinn.

Dass das eine pauschal schlechter klingt als das andere halte ich für Humbug.
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Niemand hat sich für AAC-LC mit Bitraten <128 kbps ausgesprochen.
Du kritisierst Ansichten, die gar nicht vertreten wurden.

Mir ist AAC-LC mit 128 kbps lieber als HE-AACv1 mit 96 kbps.
Die erste Codierung gilt noch als "transparent", die zweite nicht.
Was  man sich gefallen läßt, kann jeder für sich selbst entscheiden.

Ich habe objektiv die Technik beschrieben.  Von pauschal schlechterem Klang war keine Rede.
"Schlechter Klang" ist ohnehin eine subjektive Bewertungs-Kategorie.

HE-AAC wurde nicht entwickelt, um mehr Klang rauszuholen, sondern um die Bitraten reduzieren zu können.
Die Anwendung von AAC-LC bei DAB+ ist die (regionale) Ausnahme.
DAB+ wurde eingeführt, um mehr Programme in gleich großen Multiplexen unterbringen zu können.
Die Landes-Medienanstalten haben sich darunter mehr Programm-Vielfalt vorgestellt/erhofft.
Die Praxis sieht anders aus.

MfG Kai
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Der BR fährt für die meisten seiner Programme auf DAB+ mit HE-AAC v1 mit 96 kbps. Ich kann selbst auf meiner Anlage keinerlei Klangprobleme feststellen. Der SWR fährt 112 kbps HE-AAC v1, der hr 136 kbps AAC-LC. Da merke ich jetzt auch keine wirklichen Unterschiede.

Maßgeblich für mich ist nicht was auf irgendwelchen Messkurven zu sehen ist, sondern was mein Ohr am Ende hört. Und das hört keinen Unterschied zwischen v1 und LC.

Insgesamt 108 Programme aus 3 Bundesländern werden hier beim mir daheim südöstlich von Stuttgart eingelesen. Ob man bei den ausgestrahlten Sendern von Stilvielfalt reden kann, bleibt jedem selbst überlassen. Auf jeden Fall ist das kein Problem der Technik selbst (eher der Medienpolitik, welche DAB+ ebenso den geldgeilen Platzhirschen überlässt, statt günstige Rahmenbedingungen für kleinere Veranstalter zu schaffen, welche sich wegen den Kosten und fehlender Frequenzen nicht auf UKW etablieren konnten) und auch deine Aussage, es gäbe auf DAB+ keine Programmvielfalt, ist Unsinn.
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Surfer150 schrieb:

Zitat:und auch deine Aussage, es gäbe auf DAB+ keine Programmvielfalt, ist Unsinn
Wenn man nur in seiner persönlichen Komfortzone lebt und denkt mag das ja sein mit dem Unsinn.

Wenn man die Anzahl von 108 Programmen bei Dir liest, dann hast Du und Andere Glück, das hat aber keine allgemeine Gültigkeit.
Von daher wäre ich mit dem Gebrauch des Wortes "Unsinn" vorsichtig.

Wenn man in Hamburg und Umgebung wohnt ist die eingeschränkte Programmvielfalt schon richtig.
Da hast Du nur die Grütze vom NDR und die Privaten die auch über UKw kommen, gut evtl. noch 3 Private mehr.

Das was der NDR dem Hörer an Vorteilen über DAB+ vorgaukelt (grössere Programmvielfalt und besserer Klang) kommt im Ballungsraum HH jedenfalls nicht vor, weder was die Programme angeht noch der bessere Klang (jedenfalls im stationären Betrieb) und einen wirklichen Vorteil im Auto habe ich auch nicht wirklich feststellen können.

Es wäre schön wenn man in HH auf DAB+ die Programme des RBB und evtl. Programme von weiteren ARD-Sendeanstalten empfangen könnte und das noch in besserer Qualität als es über UKw kommt, ist aber nicht. Von daher besteht meinerseits absolut kein Anreiz auf DAB um zu steigen, eher im Gegenteil: Es entstehen nur unnötige Kosten.
Wenn, dann gleich auf SAT umstellen.

Viele Grüße
Volkmar
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(05.03.2022, 02:35)Wickinger schrieb: Wenn man die Anzahl von 108 Programmen bei Dir liest, dann hast Du und Andere Glück, das hat aber keine allgemeine Gültigkeit.

108 schaffen wir hier im Düsseldorfer Raum auch lange nicht, im November kam ich auf exakt halb so viele (inzwischen sind es wahrscheinlich ein paar mehr). Allerdings kriegt man bei uns über UKW Kabel gerade mal 19 Programme, über Antenne wahrscheinlich deutlich weniger.

Ich weiß nicht, wie es bei Euch in Hamburg aussieht, aber ich vermute stark, daß man auch da per DAB+ auch mehr Programme empfangen kann als per UKW. Insofern ist die Aussage...

Zitat:Das was der NDR dem Hörer an Vorteilen über DAB+ vorgaukelt (grössere Programmvielfalt und besserer Klang) kommt im Ballungsraum HH jedenfalls nicht vor

,.. "größere Programmvielfalt" doch (zahlenmäßig) erst mal richtig. Und das Ausbau geht ja (hoffentlich) weiter.
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Bei uns an der westlichen Müritz Seite empfange ich mit der Teleskopantenne auf dem Balkon in 10m Höhe, bis zu 54 Programme teils vom NDR und teils vom RBB
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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Die offiziellen Listen der über UKW und DAB+ empfangbaren Programme findet man bei den jeweiligen Landes-Medienanstalten.
Zum Beispiel für Hamburg und Schleswig-Holstein hier:
https://www.ma-hsh.de/radio-tv/radio-programme.html
https://www.ma-hsh.de/radio-tv/radio-pro...mburg.html
file:///tmp/mozilla_kai0/Hamburg%20und%20Umgebung_HF_1-2022.pdf
https://www.ma-hsh.de/radio-tv/radio-pro...stein.html
mehrere pdf-Files, als Beispiel mal Kiel:
file:///tmp/mozilla_kai0/Kiel%20und%20Umgebung_HF_1-2022.pdf

Man braucht die Programme nicht zu zählen, um zu erkenn, daß die Anzahl weit von 100 entfernt ist.

Die verwendete  Codierung (AAC-LC oder HE-AACv1 (bzw AAC-HEv1)) und die Bitraten stehen nicht dabei.
Soweit ich mich erinnere, wird weder in Hamburg noch in Schleswig-Holstein AAC-LC eingesetzt.
Und obwohl die verfügbaren Multiplexe überhaupt nicht ausgenutzt sind, wird seitens der Medienanstalten vorgeschrieben, mit welchen (niedrigen) Bitraten und damit auch, mit welcher Qualität Programme übertragen werden .

Entsprechende Listen wird es bei den anderen Landes-Medienanstalten geben.

Irgendwo im Netz gibt es auch Informationen, mit welchen Bitraten welche Programme gesendet werden.
Man kann es auch selbst erkunden, indem man eines der freien DAB-Empfangsprogramme für PC mit DVB-T-Stick einsetzt.

MfG Kai
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Weil es für einen guten Zweck ist :-) habe ich mal nach meinem DVB-T Stick gesucht und ihn bald unter einem Stapel Papier wiedergefunden.
Aktive Zimmerantenne angestöpselt, hinten mit dem PC verbunden und den DABPlayer mal einen Suchlauf machen lassen.
Der fand insgesamt 4 Ensembles in Band III, im L-Band nix. Empfangsort etwas außerhalb des westlichen Hamburger Stadtrands in Süd-Holstein.
In den 4 Ensembles befinden sich 52 Programme und ein paar Daten-Kanäle.
Etwas mühsam ließ sich dem Programm per csv-Export und Excel eine Tabelle der Programm-Daten entlocken.
Daraus habe ich weniger interessante Details entflöht.
Der Rest sieht so aus:
   


.pdf   DABp_2022-03-05_130136.pdf (Größe: 26.94 KB / Downloads: 1)

AAC+ meint hier HE-AACv1. Anderes kommt nicht vor.
Die verwendeten Bitraten von
112 - 104 ------72 --- 64 - 48 kbps sind verknüpft mit Bandbreiten des Lowband von
11,2 -11,2 - 10,125 --9 --6,75 kHz.
96 kbps (11,2 kHz) wurden früher mal benutzt, jetzt nicht mehr.

MfG Kai
Nachtrag: Im Band III gibt es insgesamt 38 DAB+ Ensembles von 1.712 MHz Breite, von denen aber anscheinend nur 4 benutzt sind. 4/38 sind ~10.5 % der verfügbaren Bandbreite. Wenn man nur wollte, könnte man alle Programme in 128 kbps AAC-LC übertragen.
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Schonmal was von den international koordinierten Schutzabständen gehört?

Signale machen vor Landesgrenzen nicht halt. Nur weil bei dir ein Kanal nicht belegt ist, heißt es nicht, dass es 50 Kilometer weiter südlich ebenso nicht belegt ist. Ich sehe das gut bei mir, wo zB der 12C sowohl von Hessen als auch von der Schweiz belegt sind. Auf ähnliche Weise wird zB der Kanal 10A sowohl in Unterfranken als auch in Schwaben genutzt. In Teilen BaWüs und Mittelfrankens löschen die sich dann schön gegenseitig aus. Das ist zwar in den eigentlichen Zielgebieten kein Problem, in den Verwirrgebieten zwischen den Regionen ärgerlich. Es mag auch Leute geben, die pendeln und dennoch ihr geliebtes lokales Programm von daheim hören wollen oder einfach Leute, die von ihren lokalen Programmen genervt sind und etwas über den Tellerrand hinausschauen wollen. Jetzt einfach alles zuzukleistern was nicht von einem Ortssender belegt ist finde ich eine schlechte Idee.

Ich finde das Band derzeit schon zu überbelegt und finde man sollte lieber weniger Muxe machen auf Kosten der Bitrate. Ansprüche von ein paar audiophilen dürfen nicht der Maßstab werden.

Diese offiziellen Listen oder Empfangsprognosen sind alle absichtlich pessimistisch im Bezug auf die Empfangslage ausgelegt, damit keiner Klagen kann.
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Das hat nichts mit Schutz-Abständen zu tun.
128 kbps statt 72 kbps wären noch nicht mal das Doppelte von 10.5 % .
Außerdem gäbe es noch die Bereiche im L-Band, wo das Problem wegen der geringen Reichweite viel kleiner wäre.
Es ist eine Kostenfrage.

MfG Kai
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(05.03.2022, 09:30)timo schrieb:
(05.03.2022, 02:35)Wickinger schrieb: Wenn man die Anzahl von 108 Programmen bei Dir liest, dann hast Du und Andere Glück, das hat aber keine allgemeine Gültigkeit.

108 schaffen wir hier im Düsseldorfer Raum auch lange nicht, im November kam ich auf exakt halb so viele (inzwischen sind es wahrscheinlich ein paar mehr). Allerdings kriegt man bei uns über UKW Kabel gerade mal 19 Programme, über Antenne wahrscheinlich deutlich weniger.

Ich weiß nicht, wie es bei Euch in Hamburg aussieht, aber ich vermute stark, daß man auch da per DAB+ auch mehr Programme empfangen kann als per UKW. Insofern ist die Aussage...

Zitat:Das was der NDR dem Hörer an Vorteilen über DAB+ vorgaukelt (grössere Programmvielfalt und besserer Klang) kommt im Ballungsraum HH jedenfalls nicht vor

,.. "größere Programmvielfalt" doch (zahlenmäßig) erst mal richtig. Und das Ausbau geht ja (hoffentlich) weiter.
Über UKW bekommt man in Düsseldorf rauschfrei 8 Programme (1LIVE, WDR2-5, radioNRW (Antenne Düsseldorf), Deutschlandfunk, DRadio Kultur), wenn man sich an Rauschen nicht stört gehen noch die Programme des SWR. Ich zähle die ganzen Pseudolokalsender im radioNRW-Verbund generell immer als einen einzigen Sender. Das ist doch weit entfernt von den 50 DAB+ Programmen. Am Niederrhein gehen dann noch die Holländer, womit die Zahl der Programme auf DAB+ auf etwa 130 steigt.

(05.03.2022, 18:24)kaimex schrieb: Das hat nichts mit Schutz-Abständen zu tun.
128 kbps statt 72 kbps wären noch nicht mal das Doppelte von 10.5 % .
Außerdem gäbe es noch die Bereiche im L-Band, wo das Problem wegen der geringen Reichweite viel kleiner wäre.
Es ist eine Kostenfrage.

MfG Kai

Nein, das ist Quatsch. Ein bei dir freier Kanal, zB 12D, darf im Umkreis von 200 Kilometern Luftlinie (zumindest war das so bei UKW-Großsendern, bei DAB+ wurde es auf 100km halbiert) nicht von einem anderen Mux belegt sein, damit er verwendet werden darf. Und das ist auch gut so!

Schutzabstände sind auch der Grund warum der zweite Bundesmux nicht wie der erste bundesweit auf einer Frequenz koordiniert werden konnte. Es gab keinen Kanal mehr, der nicht irgendwo im Ausland den Schutzabstand verletzt hätte.

Das L-Band ist tot und moderne Empfänger decken das Band immer weniger ab. Das L-Band ermöglicht in seinem Frequenzbereich von etwa 1,5 GHz schlicht keine großflächige Versorgung.
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Das L-Band ist nicht problematischer als die aktuellen Mobil-Telefon-Frequenzbereiche.
Es ist eben genau wegen des Schutzzonen-Problems  besser geeignet für regionale Versorgung. Großflächige Versorgung mit wenigen Sendern ist dann das falsche Ziel.
Der Kostenvorteil von DAB+ liegt ja großenteils darin, daß geringere Sendeleistung benötigt wird als bei großflächiger Versorgung mit UKW. Man muß also seine Ziele überdenken.
Dazu gehört auch daß man die Zielgruppe Autofahrer, also Versorgung entlang der großen Straßen, getrennt von der stationären lokalen Versorgung als Ersatz für UKW betrachtet und löst.
Das L-Band ist allemal besser geeignet, um Störungen in Randgebieten von Regionen zu vermeiden.
Davon mal abgesehen ist Schleswig-Holstein bekanntlich links und rechts von Wasser umzingelt. Das Problem ist also geringer als in Süd-Deutschland, wo, wie berichtet wurde, bereits die doppelte Bandbreite (über 100 Programme) benutzt wird.

MfG Kai
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Würde das L-Band benutzt werden, könnte man Empfänge aus benachbarten Bundesländern komplett vergessen und auch der Pendler, der täglich in eine andere Region pendelt, könnte sein Programm dann nicht mehr hören. Es ist schon gut so, dass das VHF Band III genutzt wird.

Mobilfunk ist ja gerade ein gutes Beispiel, da werden für die großflächige Versorgung auf dem Land Bereiche um 800 MHz genutzt, künftig soll es auf 700 MHz nach unten erweitert werden. Bei den auf 2100 MHz aktiven Sendern beobachte ich selbst in der Innenstadt massive Probleme bei der Indoor-Versorgung, wenn der Mobilfunkmast nicht gerade vor der Tür steht. Kann ich bei mir im Ort auch beobachten, da ist LTE ebenso auf 2100 MHz aktiv. Etwa ein Kilometer Luftlinie vom Sendemast habe ich teilweise nur EDGE. Anders wird es bei Rundfunk im L-Band auch nicht sein.

In Schleswig-Holstein ist aber eine Koordinierung zusammen mit Dänemark erforderlich, denn gerade durch das Wasser ist die Reichweite besser als sonst. Wie man wissen muss, begünstigt Wasser die Ausbreitung von Funkwellen, besonders trockenes Festland wirkt dagegen dämpfend.
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(06.03.2022, 14:50)surfer150 schrieb: denn gerade durch das Wasser ist die Reichweite besser als sonst. Wie man wissen muss, begünstigt Wasser die Ausbreitung von Funkwellen, besonders trockenes Festland wirkt dagegen dämpfend.

Das stimmt nicht für UKW und höhere Frequenzen.
Da gilt die Faustregel: funktioniert idR auf "Sichtweite" vom Sender (von speziellen Überreichweiten-Situationen abgesehen).
Siehe zB hier:
https://www.mergerandfriends.de/technik/...kw-seefunk

Du hast schön beschrieben/bestätigt, wie gut das L-Band für lokale Versorgung geeignet ist, ohne Nachbar-Bereiche zu stören.

MfG Kai
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Hallo zusammen,

vor wenigen Wochen habe ich mir auch einen DAB-Empfänger zugelegt. Aus meiner Sicht hat sich das durchaus gelohnt.

   

Mit der improvisierten Dipol-Antenne an der Zimmerwand bekomme ich hier im Südwesten (Landau) etwa 7 MUXe mit 86 Sendern:
  • 5C DR Deutschland
  • 7B hr Radio
  • 9B Antenne DE
  • 9D SWR BW N
  • 11A SWR RP
  • 11B OAS BW
  • 12C Hessen Süd
Das sind nicht nur gut viermal so viele wie unter UKW, sondern bedient auch meine Radiogewohnheiten besser als bisher: Während vorher eigentlich nur DLF und manchmal auch SWR2 interessant waren, höre ich jetzt gerne auch SWR Info und hr Info, und auch die drei Deutschlandradio-Extrasender.

Bei UKW sah die Liste mit ganz gutem Empfang (Antenne im Zimmer) so aus:

   

Die subjektive Tonqualität ist besser als bei UKW - dort stört mich vor allem das ständige Hintergrundrauschen (könnte man sicher durch eine Außenantenne noch verbessern). Bei DAB ist manchmal der Empfang einzelner MUXe nicht ganz stabil, besonders die weiter entfernten hessischen, aber auch der durchaus nächsten (5C). Dann springt der Ton manchmal, oder verschwindet für einige Sekunden ganz. Auch das bekäme man sicher mit einer Antenne vor dem Fenster besser hin.

Ja, ich höre meistens Sprachprogramme, da ist mir das Dazuerfinden der hohen Spektralanteile ziemlich egal. Meine Musik kommt eh nicht wirklich im Radio...

Wg. lokaler Empfangssituation noch ein Hinweis: Der UKW-Screenshot oben stammt von fmscan.org - man bekommt sowohl Listen als auch Karten mit Senderstandorten und lokaler Empfangsprognose, und zwar für UKW, DAB, TV und auch Mittelwelle. Alleine darin herumzusuchen finde ich ähnlich faszinierend wie früher am Senderknopf am Weltempfänger drehen Smile

Viele Grüße
Andreas
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Hallo Andreas,

da du mit so vielen Programmen reich beschenkt bist,
würde mich mal interessieren, wie viele davon in AAC-LC codiert sind.

Bist du sicher, daß die Polarisation bei allen gleich ist ?
Gerade in den grenzwertigen Fällen kann es lohnen, mal nach der günstigsten Antennen-Ausrichtung zu suchen.

Die Zimmerwand ist auch nicht unbedingt der günstigste Ort, wenn sich darin Metallgitter/geflechte oder davor (unter der Tapete) Metall-Folien befinden. Dann ist das nächste große Fenster besser geeignet als Einfalltor für die Wunschwellen.

MfG Kai
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Die Programme aus Hessen (7B) hr1 bis hr4 (136 kbps bis 144 kbps) und youFM sind noch AAC-LC. hr-Info (88 kbps) auch noch, allerdings mono.

Gruß Ulrich
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