Warum interessiert sich die Jugend nicht mehr fürs Tonband?
#51
Zitat:mk1967 postete
(...) Bei meinem alten Gymnasium scheint man da anno 1969 einen richtigen Schluck aus der Pulle genommen zu haben - ca 40 (!) Tonbandgeräte in tischähnlichen Konsolen, 18er Spulen, was weiß ich. Ich frag mich immer noch, ob die damals mit 9.5 oder 4.75 gelaufen sind (hab auf so was damals noch nicht geachtet)... In den 80ern lief's nicht mehr, und in den 90ern muß das Zeug dann ausgemistet worden sein. (Die Maschinen waren jetzt aber auch nicht die besonderen Schmuckstücke...)
Michael
so schlecht waren die Geräte auch wieder nicht. In meiner Garage lagern 3 Sprachlabore, das wären Maschinen von ASC (4er), Revox (Trainer A88,
Derivat der A77) und Körting, die verblüffend gut gebaut sind. Ich siedele die mal in der Gegend von ASC an.

Aber es stimmt schon. Sprachlabore waren ein großer Hype, bis man merkte, daß sie viel Aufwand verursachen, wenn man sie nutzen UND erhalten will. Dann gerieten sie aus der Mode und verendeten in Garagen.
Michael(F)
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#52
Wobei scheinbar sie scheinbar hauptsächslich in schwäbischen Garagen am verenden sind.
Allerdings habe ich auch keine Garage...
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#53
Ich kenne das Sprachlabor auch noch von meinem Gumminasium.

Wir hatten etwa 60 A88Trainer und dann vorne dieses riesen Lehrerpult.
Als ich in der Oberstufe war, habe ich mich darum gekümmert und alle Maschinen nach 25 Jahren das erste mal geputzt.

Aufgezeichnet wurde mit 9,5, auf die eine Spur das Originalband und auf die andere der Schüler, oder so ähnlich........

Ich habe hier zuhause auch noch einige Einmeßanleitungen dafür. Und noch ein paar andere Dinge, die man halt beim saubermachen........ähhhh.......findet........

Ich habe damals als Dankeschön von deer Schule ein wirklich sehr schönes VHS-Video bekommen. Fand ich richtig nett, war genau nach meinem Geschmack und habe es heute noch. Danke, Herr Habich!

Ausgebaut und vermutlich danach verschrottet wurde das Sprachlabor dann so um 2000 rum.

Gruß
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#54
Zitat:Zelluloid postete
Wir hatten etwa 60 A88Trainer und dann vorne dieses riesen Lehrerpult.
Bei so viel teurem Equipment warst Du doch sicher auf der Eliteschule GiL, oder? ;-)
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#55
GiL?
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#56
'tschuldige, war zu lokalinsiderig: "Gymnasium im Lohkamp" in Marl.
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#57
Richtig! Der Timo macht mir langsam Angst.......

Eliteschule? Weiß nicht. Aber besseren Ruf als die beiden anderen Gumminasien schon........

Gruß
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#58
Zitat:Zelluloid postete
Richtig! Der Timo macht mir langsam Angst.......
Wenn Du noch irgendwas über Dich wissen willst: Frag' mich ruhig. ;-)

Nee... war jetzt nicht so schwer zu erraten. ASG und GSG sehen zumindest von außen nicht so aus, als stünden da teure Sprachlabore drin.
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#59
ASG und GSG kennt der auch noch.......... HILFEEEEEEEE!!!!!

Angst!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#60
hehhe lol


Also ich geb nun auch ma meinen Senf dazu ^^


Hab zwar (aufgrund der ganzen Menge an geschriebenem Wort ^^) nicht alles hier mitverfolgt, aber ich find ich hab als Teil der Jugend, die sich angeblich nicht für das Tonband interessiert, auch mitspracherecht Big Grin

Von vornherein gesagt: Ich hab 'n ziemlich dickes Archiv an Musik auf Festplatte, aber ich hab auch viele Platten (alt/neu) hier rumstehn, hab auch ein "Mobiles Musikwiedergabegerät" (Big Grin)... Zwar ist letzteres mein Handy und da hab ich die Musik drauf, weil das Handy eben MP3s abspielt und nicht umgekehrt...

Also ich finde Tonbänder (bzw generell ältere Hifi-Gerätschaften) einfach nur faszinierend, aber halt besonders TB's... Wieso? Hmmm... Sie sehen einfach toll aus... Klingen schön... Sie sind nicht mehr so häufig... Haben SEELE...
Ein MP3-Stick is Millardenfach der selbe, nur mit anderem Inhalt, aber jedes Tonbandgerät ist in gewisser Weise ein Unikat... Jedes hat eine andere Geschichte, und ich würde gerne wissen, was es zu erzählen hätte. Und jedes hat seine Eigenheiten, die man behoben oder auch nicht behoben hat... Character halt...

Mir blutet jedesmal das Herz wenn ich meine "Altergenossen" (die meisten von denen würde ich jedoch 10 Jahre jünger einstufen, wenn ich mir deren Verhalten manchmal ansehe) Dinge hören sage, dass TBs "Ommageräte" sind, und uncool und was weiß ich... Ich muss zu deren Verteidigung sagen, dass es glücklicherweise auch einige gibt, die es zwar nich selber tun würden, aber mein Hobby wenigstens akzeptieren bzw so taktvoll sind, ein paar nette Worte auszusprechen...^^

Ich bin halt sowieso ein paar Jahre zurück in die Vergangenheit gerutscht, was viele meiner Hobbys betrifft... Die Musik ist älter, die Bücher auch, die Serien auch, usw usw usw. Ich würde mich jetzt aber nicht unbedingt als "altmodisch" bezeichnen, sondern eher als nostalgisch, als Mensch, der trachtet, die Vergangenheit zu ehren und zu erhalten...

Wieso die Jugend noch keine Tonbänder mag? Der Preis mag eine Rolle spielen, zumal man sich lieber einen Eierbecher (Ei-Pott --> iPod - hahaha oO) anschafft... Ausserdem, es ist Mitläufertum, denn es gibt nicht so viele, die sich die "Schande" antun würden, zuzugeben, dass sie anstatt ihr Geld für Alkohol und "Casemodding" auszugeben, es für TB-Geräte und Bänder (bzw. alte, "uncoole" Dinge im allgemeinen) aufzuwenden.

Ausserdem sehen die meisten Menschen in meinem Alter nur das neue, glänzend lackierte Plastik bei Mediamarkt und Saturn in den Regalen und Vergessen, dass nicht nur manche Modeerscheinung (aktuell bspw. harter, böser, noch böserer Punk [Buchstabiert mal bitte Anarchie, Kinder... oO]) nicht immer aktuell sein wird, sondern dass es früher auch andere Medien ausser MP3Stick und - wenn man die Böseböseböse neue Modepunkband ganz doll toll findet und unterstützen will - CDs gab...


So far, schön es mal alles aufgeschrieben zu haben ^^

Grüße,



Rob
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#61
Zitat:Rob2k4 postete
Sie sehen einfach toll aus... Klingen schön... Sie sind nicht mehr so häufig... Haben SEELE...
Ein MP3-Stick is Millardenfach der selbe, nur mit anderem Inhalt, aber jedes Tonbandgerät ist in gewisser Weise ein Unikat... Jedes hat eine andere Geschichte, und ich würde gerne wissen, was es zu erzählen hätte. Und jedes hat seine Eigenheiten, die man behoben oder auch nicht behoben hat... Character halt...
Das finde ich sehr schön ausgedrückt Smile
Michael
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#62
Zitat:Rob2k4 postete
(aktuell bspw. harter, böser, noch böserer Punk [Buchstabiert mal bitte Anarchie, Kinder... oO])
3 Fragen dazu:

Seit wann ist Punk wieder modern?
Wie alt bist du?
Und wenn unter 18, ist es wirklich so das die Jugendlichen alle ein Funktelephon haben?
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#63
Zitat:Matze postete
Seit wann ist Punk wieder modern?
Als Massenphänomen überhaupt nicht, aber spätestens seit der Post-Grunge-Ära hat Punk in gewissen Kreisen (typisch sind z.B. gymnasiale Oberstufen und Unis) doch schon wieder eine recht ansehnliche Fangemeinde.
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#64
@Matze:

Seit wann ist Punk wieder modern?

--> Punk ansich wohl garnich, aber "böser böser, noch böserer Punk" (also alles was gegen irgendwas is is in deren Sicht Punk), "echter" Punk sicher nicht, da dieser Spielzeugpunk wohl kaum ernstzunehmen ist... Nicht unbedingt schlecht, aber nicht ernstzunehmen...

Wie alt bist du?

--> 16 ^^

Und wenn unter 18, ist es wirklich so das die Jugendlichen alle ein Funktelephon haben?

--> Wenn du damit ein Handy meinst, ja Big GrinBig Grin


@Timo:
Beim Punk ansich hast du schon recht, doch wie ich schon oben gesagt hab, Spielzeugpunk ist bei den Kindern momentan angesagt... So á la "Ich weiß nicht wieso, aber ich find ma einfach alles scheisse und hab'n Irokesen (wenn überhaupt), damit lässt sich schon Geld machen" bzw "Ich glaube den Leuten auf der CD und alles ist scheisse und ich scheiss auf alles und ich färb mir die Haare schwarz... oder nein, besser nicht, Mama ist sonst böse..."
Nja, "Gothic" is ja auch modern Big GrinBig Grin
Jedenfalls bei mir im Umkreis (wie du sagtest: Gymnasiale Oberstufe Big Grin), aber in der Unterstufe siehts auch nicht anders aus... Eher "schlimmer" oO Das nimmt echt Ausmaße an...
Aber ich kenn auch einige Real- bzw Gesamtschulen wo's nicht anders is... Obwohl da meist dochnoch die Hipfhüpfer (auch Hiphopper genannt xD) dominieren Big Grin


Ehrlich gesagt finde ich, dass es gut ist dass die Jugend sich nicht für derlei Dinge wie Tonband interessiert, denn wenn ich so drüber nachdenke, passiert damit das gleiche wie mit den Sexpistols, den Ramones, (ansich Bands über die sich zwar streiten lässt, aber die auf jeden Fall vor dieser Modewelle einiges "echter" waren als es nun der Fall ist seit jede 13jährige 'nen Sexpistols-Patch auf ihrem Rucksack kleben hat und noch nicht einmal den genauen Inhalt dieser Musik/ bzw der Einstellung die sie symbolisiert versteht... oO) etc: Kommerzialisierung bei sinkender Qualität... Bald könnte man sich dann bei Jamba das "Ultimativ Coole Crazy Tonband" holen oder soetwas in der Richtung... ;( Grauenhafte Vorstellung...


Man, ich könnt noch ewig weiterschreiben...^^


Rob
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#65
Ah... die 13 Jährigen hören die Sexpisols?!
Naja, der britische Urpunk ist nicht so mein Ding.
Ich hätte bei der Generation eher auf Deutschen Hiphop getippt, bestenfalls Newmetal, aber da redet ja wohl auch schon keiner mehr von. Dann hätte die Bibel also Recht, wo ja steht, da ist nichts neues unter dem Himmel.
Wobei, mit No Future hätten sie ja heute wieder Recht. Überhaupt passen viele Texte aus den 70ern heute wieder. Ton Steine Scherben zum Beispiel. Ich frage mich nur wie die Jugend darauf kommt. Sowas läuft doch nicht im Radio. Oder gips das jetzt als Klingelton?
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#66
Zitat:Rob2k4 postete
Sexpistols, den Ramones, (ansich Bands über die sich zwar streiten lässt, aber die auf jeden Fall vor dieser Modewelle einiges "echter" waren als es nun der Fall ist seit jede 13jährige 'nen Sexpistols-Patch auf ihrem Rucksack kleben hat und noch nicht einmal den genauen Inhalt dieser Musik/ bzw der Einstellung die sie symbolisiert versteht... oO) etc: Kommerzialisierung bei sinkender Qualität... Bald könnte man sich dann bei Jamba das "Ultimativ Coole Crazy Tonband" holen oder soetwas in der Richtung... ;( Grauenhafte Vorstellung...
Über Punk und Kommerz im allgemeinen haben sich sogar mal Journalisten richtig die Köpfe zerbrochen, damals in den 70ern beim WDR-Jugendfunk ("Radiothek"). Bis hin zu einem super-realistisch inszenierten "Hörbild über die deutsche Punk-Szene". Genaueres könnte ich Euch hoffentlich in ca. einem Jahr vorerzählen, wenn meine Doktorarbeit über die Reihe steht. Wink
Mit unseren Vorgängern als TB-Liebhabern, die sich drüber aufregten, daß die Moderatoren in die Musik reinlaberten, hatten die Radiothek-Macher übrigens anno 1975 auch schon zu tun Big Grin
Michael
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#67
Das Thema "reinlabern" war sehr ärgerlich damals. Heute hat das an Brisanz verloren, wer nimmt denn schon vom Radio auf, wenn man sich im Internet bedienen kann. Weiterer Vorteil: Man kommt nun völlig ohne das informationsfreie Gelaber der Radioleute aus.

OT-Frage: Sind denn solche alten Musiksendungen noch verfügbar oder wurden die entsorgt? Kommt man da als interessierter Hörer ran? Ich meine, auf legale Weise und auf offiziellen Wegen? Welche Formate sind verfügbar? Kosten?

Eine Anmerkung noch zu der Bemerkung von Rob2k4 bez. MP3-Player und Bandmaschine. Er schreibt:

Zitat:Rob2k4 postete
Sie sehen einfach toll aus... Klingen schön... Sie sind nicht mehr so häufig... Haben SEELE...
Ein MP3-Stick is Millardenfach der selbe, nur mit anderem Inhalt, aber jedes Tonbandgerät ist in gewisser Weise ein Unikat... Jedes hat eine andere Geschichte, und ich würde gerne wissen, was es zu erzählen hätte. Und jedes hat seine Eigenheiten, die man behoben oder auch nicht behoben hat... Character halt...
Der MP3-Player hat, was Kultpotential anbelangt, die schlechteren Chancen. Selbst ein heute belächeltes Feld-Wald-Wiesen-Butter-und-Brot-Gerät war damals für viele eine schwere Anschaffung. Man hatte zunächst kein Geld, dafür die Zeit um davon zu träumen, musste Eltern und Verwandte beackern, jobben, die milden Gaben von Ostern, Geburtstag und Weihnachten zusammen kommen lassen und sich das Objekt der Begierde sorgfältig aussuchen. Man musste sich auch zwischen diesem und jenen entscheiden, also verzichten. So umständlich ist die Beschaffung eines MP3-Sticks heutzutage nicht, das wird, wie ein Handy auch, im Vorbeilaufen gekauft. Es ist weder schwierig noch aufwendig, einen MP3-Player anzuschaffen. Wenn man sich zu lange damit beschäftigt, ist er veraltet und nicht mehr lieferbar. Ich denke das ist es (und nicht die andere Technik an sich) was dazu führt, daß man zu diesen Geräte kein solches Verhältnis mehr aufbaut, wie die Älteren von uns zu ihren Bandmaschinen. Das war damals nicht nur eine schönere Technik sondern auch eine andere Zeit, was die Erfüllung von Wünschen anbelangt. Dadurch bekam man auch ein anderes Verhältnis zu seinen Sachen.

Hätte uns Musikinteressierten jemand Mitte der 70er gesagt, daß ich die Möglichkeiten erhalten werde, fast jede gewünschte Musik von einer per Tastatur und Monitur zu bedienenden Kiste "aufzunehmen", unabhängig von Sender, Zeit, ungestört durch den "Ansager", das ganze noch mobil und darüberhinaus verlustfrei zu kopieren: Wir hätten Tränen in die Augen gekriegt vor Vorfreude! Auf die sich drehenden Spulen hätten wir wohl gerne verzichtet, im Gegensatz zu heute.

Zurück zum Thema: Diese nostalgischen Aspekte sind natürlich eine Grund, für die Bandmaschine, und es gibt immer wieder Jugendliche, die sich für diese Schiene interessieren und sich deswegen vom Mainstream absetzen. Die Kultgeräte vergangener Tage sind da ein schönes und geeignetes Mittel dazu. Sind aber nur wenige, die das tun.

Was mich interessiert: Wie wird man als Jugendlicher so? Welche Einflüsse wirken? Älterer Bruder? Echtes Interesse? Oder lockt die Möglichkeit, anders sein zu können als die Anderen?
Michael(F)
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#68
Zitat:Michael Franz postete
..

Was mich interessiert: Wie wird man als Jugendlicher so? Welche Einflüsse wirken? Älterer Bruder? Echtes Interesse? Oder lockt die Möglichkeit, anders sein zu können als die Anderen?
Wo ist TB-Dani Big Grin Big Grin Big Grin

Der müsste es doch am besten wissen Wink

Gruß

Wolfgang
Willi Studers Bastelkisten Wink
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#69
Wer brüllt?
Wenn ichs wüsste, ich würds euch glatt erzählen! Big Grin
Aber bei mir gab es halt keinen speziellen Grund. Ich bin mit Platten aufgewachsen, da war der Weg zum Band halt nicht mehr weit.
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#70
Frage: Wo hört bei unserem Hobby eigentlich die Jugend auf, wo fängt das erwachsen sein an ??

Ich bin Jahrgang 1965, war also in der "Cassettenrecorder-Ära" etwa 10 Jahre alt und hatte natürlich einen, zwei, drei (der Verschleiss war gross). Mitte der 70er schon waren Tonbandgeräte ziemlich out, zumindest für das Home-recording. Selbst ich mit meinem Cassetten-Dudler war ziemlich unmodern, es musste schon ein Radio-Recorder sein.

Und trotzdem hat mich Papa´s Grundig TK 240 viel mehr fasziniert, ich durfte es nur leider fast nie benutzen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Fakt ist: Als mir das Gerät dann 1977 endlich gehörte, hatte es seine besten Tage schon hinter sich, und war ausserdem - wie man heute sagt - schon "mega-out".

Natürlich gehöre ich mit meinen 41 Lenzen schon lange nicht mehr zur Jugend, wollte damit auch nur ausdrücken, dass ich als Jugendlicher mit meinem Tonband-Fimmel schon ziemlich im Abseits stand. Und das ist schon einige viele Jahre her.

Ich möchte fast behaupten, dass sich die heutige Jugend sogar eher wieder für Tonbandgeräte begeistern kann als damals.

Ausserdem: Sind nicht einige von uns sogar wieder Kinder, wenn´s z.B. um eine Neuerwerbung geht ?
Zumindest ich werde von meiner Frau dann als "kindisch" bezeichnet, wenn ich mal wieder mit einem Flohmarkt- oder Sperrmüllfund in der Hand Richtung Haustür springe und dieses verdreckte, vergammelte Stück Technik dann der obligatorischen Reinigung und Reparatur unterziehe, bis das Teil dann wieder so wie vor 40 Jahren "plärrt".

Wenn es um unser Hobby geht, bezeichne ich mich nicht als Jugendlichen oder Erwachsenen, sondern als KIND ;-)

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#71
@Michael Franz:
Stimmt vollkommen mit den MP3-Playern... Auch wenn die Preise für die Dinger teilweise echt horrend hoch sind... oO

"Was mich interessiert: Wie wird man als Jugendlicher so? Welche Einflüsse wirken? Älterer Bruder? Echtes Interesse? Oder lockt die Möglichkeit, anders sein zu können als die Anderen?"

Hmmm... gute Frage...^^

Also, bei mir war's vllt auch wegen den Platten wie bei Dani... Hab früher viele Elektronische Musik gehört (bzw tu's immernoch) und irgendwann wollt ich halt auflegen usw., Mischpult und zwei Plattendreher angeschafft... So, dann ging's um den Verstärker, hatte ich ein blödes Plastikradio, irgendwann morgens vor der Schule (zum GLück aht mich meine Mutter mitgenommen an dem Morgen Big Grin) war Sperrmüll... Und diese Grundig Studio 2000 hifi steht da im Regen, inkl. Boxen... Eingeladen und mitgenommen, Funktioniert immernoch tadellos... Das war vllt der Anfang mit den alten Geräten, auch wenn ich die schon früher interessant fand, aber nie daran gedacht hab, mich selbst mit welchen einzudecken...
So, ich hatte schon immer was für die Musik und den Stil der 70er und 80er übrig, und so kam ich zur Musik und Studiotechnik und somit zu alter Studiotechnik... (Anstatt mir neuere Platten zu kaufen hab ich auch irgendwann angefangen alte zu kaufen ^^)
Naja, älteren Bruder gibts nicht...^^
Jedenfalls kam ich von der Studiotechnik dann zu den TBs, hab aber immernoch nicht dran gedacht mir eins zu kaufen...
Richtig angefangen hat das erst diesen Sommer würde ich schätzen, hatte zwar vorher schon die RFT vorm Müll gerettet, aber dann kam das Kasettendeck von Dual, auch vorm Müll gerettet, und irgendwann meinte ich so zur Meiner Freundin: "Nächsten Trödelmarkt kauf ich mir eine Tonbandmaschine", wie ich auch schon vorher mit einer S8 Kamera und nem Verstärker verfahren bin ^^
Naja, und so isses spätestens mit dem Erwerb des TB-Gerätes komplett zur Leidenschaft geworden ^^

Und wenn ich ehrlich bin - anders sein will ich doch schon auch noch... Ich hab nichts davon, jedes WE saufen zu gehen oder meinen Arsch in irgendeinem Club wackeln zu lassen Big Grin Und ich finde, irgendwer muss ja in meiner Generation die Erinnerung an Personen, Firmen und Techniken vergangener Tage erinnern und diese bewahren...


Aber ganz genau weiß cih auch nicht warum es nun so ist, wie es ist...

Rob

PS: Wenn irgendwas unklar ist oder so, vergebt's mir, ich neige zu Verworrenheit wenn ich übermüdet bin ^^
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#72
Also ich finde das Thema Tonband sehr interessant, ich bin sogar sehr begeistert davon (bin 20). Was mich allerdings von einer Anschaffung einer "echten" Bandmaschine (also nicht nur Cassette) abhält ist der Nutzen eines solchen Gerätes.
Einen Plattenspieler habe ich, weil ich damit Schallplatten höre. Aber wo kriegt man vorbespielte Magnetbänder her? Gab es soetwas überhaupt damals?
Wenn ich mir mal eine Platte von einem bekannten kopieren möchte, dann nehme ich sie mir auf Kassette auf, was mir persönlich reicht. Zur Not verwende ich halt Rauschunterdrückung.
Und für UKW Aufnahmen (dort ist ja sowieso alles digital) wäre mir das teure Bandmaterial zu schade.
Also wäre für mich der einzige Nutzen vielleicht mal eine seltene Schallplatte zu kopieren - und dafür wäre mir eine solche Anschaffung zu teuer.
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#73
Hallo,

"FunkyChris", man kann vieles aufnehmen, z. B. : Hörspiele - Tricktechnik - Humor - Sketche - Kollagen - Interviews - Geräusche - Liveaufnahmen usw. usw.

Dazu braucht man nur eigene Ideen (u. nicht ausschließlich ein Bandgerät). Es muß ja nicht immer nur Musik sein.


Gruß, Euer Gunther
Hörmagazine? Da gibt es nur eine Wahl: TBS-47-AUDIOCLUB!
...mit: Hörspielen, Sketchen, Reportagen, Interviews, Montagen, Tricks usw.

INFO: http://www.tbs47audioclub.de/
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#74
Freut einen doch immer wieder, wenn alte Hobbies nicht nur von alten Säcken in eigenem Alter betrieben werden Wink Wenn das so weiter geht, muss ich Dani vom normalen Mod zum Jugendreferenten befördern ..... By the way: Wenn das alte Eisen hier einige Wünsche und Notwendigkeiten der etwas jüngeren User nicht erkannt und somit nicht berücksichtigt hat => Bitte melden.

Zur Frage von FunkyChris nach industriell bespielten Tonbändern:
Ja, gab es, als Parallelausgabe zu den Vinylplatten, ähnlich wie das bei den MCs der Fall war. Das war, im Nachhinein betrachtet, eine Randerscheinung. Deswegen eine Bandmaschine zu kaufen wäre Unfug, die Auswahl ist gering und dann u. U. auch teuer.

Es gibt aber noch einen anderen Aspekt zum Thema "bespielte Bänder": Viele Tonbandler haben, als sie in ihrem Hobby aktiv waren, schöne Archive zusammen getragen. Dabei sind die Wohlgeordneten (Einzeltitel aus Radio und Platte) noch die langweiligsten: Diese Musik findet man gemeinhin auf allen möglichen Samplern in z. T. besserer Qualität. Aber man findet auch schon mal eine komplette Platte, die man sich nicht unbedingt gekauft hätte. Jetzt, wo man draufgestoßen ist vielleicht schon. Es gibt Mitschnitte von Radiosendungen und Konzerten, die im Radio übertragen worden sind. Jetzt wird es schon unwiederbringlich, und keine Platte kann Dir das bieten.

Am interessantesten finde ich die schlampigen Archive, wenn jemand ein Band einlegt hat und es mitlaufen liess. Die Moderation, die wir früher akribisch elimniert hatten, ist nun das Salz in der Suppe, und vielleicht ist noch eine Nachrichtensendung über ein markantes Ereignis aufgezeichnet, und so wird einem unvermittelt die Stimmung ins Haus geholt, in der man vor Jahrzehnten war, als man zum Beispiel mit einem Schiffsunglück, Flugzeugabsturz etc. konfrontiert wurde.

Das ist der eine Aspekt. Eigenaufnahmen? Ja, aus Liebhaberei, nicht, weil es technisch und ökonomisch begründet der beste Weg ist.

Gunther, dies zur Info, für die, die ihn nicht kennen (gibt's das denn überhaupt) kommt aus der Tradition der alten Tonbandclubs, die ihre Blütezeit wohl in den 60ern und frühen 70ern hatten. Das waren handwerklich und kreativ arbeitende User von Bandmaschinen, denen es schon immer zu wenig war, vorkonfektionierte Musik zu kopieren. Statt dessen schufen sie eigene Produktionen. Tonbandbriefe, Hörspiele, Reportagen etc. Typisch ist, das sich diese Leute von der Bandmaschine gelöst haben. Es waren ja keine Gerätefreaks wie wir, sondern die Geräte waren Mittel zum Zweck, und derartige Mittel gibt es heute geeignetere. Das Rundband des tbs-47-audioclub kommt auf Mini-Disc daher, auch wurde vor einiger Zeit der Name geändert, früher hieß das "Tonbandclub".

Um zum Thema zurück zu kommen: In solchen alten Schätzen zu wühlen macht Spaß, und hier ist die Bandmaschine notwendig, denn anders kann man einen Karton Bänder nicht abhören. Ich warne aber auch vor Enttäuschungen: Man muss sich oft durch viele Kartons quälen, bis man ein schönes Fundstück verzeichnen darf.
Michael(F)
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#75
Es gibt sehr viele vernünftige Gründe warum sich die Jugend nicht mehr mit Tonbandgeräten befasst.

Die wenigsten werden überhaupt noch in einem Haus aufwachsen wo so ein Gerät in Betrieb ist und wenn werden sie es sicher nicht anfassen dürfen. Der Zugang zu solchen Geräten muss also in aller Regel später gefunden werden.

Als Hauptkriterien für Musikwiedergabegeräte wie sie heute gewünscht werden und nicht nur von Jugendlichen sehe ich folgendes:

- Klein
- Mobil
- Modisch
- Kostengünstig
- Musik einfach ausstauschbar

MP3 Player oder Mobil Telefone mit eingebautem Player erfüllen das bestens. Ich mag mich noch erinnern als Sony den ersten Walkman auf den Markt brachte wie viele meiner Stiften Kollegen sich darauf stürzten, obwohl dieses Gerät horrend teuer war. Aber es war damals fortschrittlich und in Mode.

Eine Bandmaschine von guter Qualität war immer etwas exklusives allein vom Preis her. Während meiner Lehrzeit kaufte ich mir eine Revox B77 2-Spur Maschine mit 9.5 und 19 Geschwindigkeit. Die hatte den alleinigen Zweck Sendungen ab Radio mitzuschneiden. Daraus habe ich mir Kassetten zusammengeschnitten. Das war Anfang der 80er Jahre während meiner Lehrzeit. Schon damals war ich der Einzige der ein solches Gerät hatte. Als ich aufhörte Sendungen mitzuschneiden stand die Maschine beschäftigungslos herum und als sich jemand dafür interessierte verkaufte ich sie demjenigen. Wohl mit etwas Wehmut aber im Wissen sie würde mir sonst einfach nur Platz wegnehmen.

Ein ähnliches Problem ist es mit den Kassettengeräten. Ein Revox B710 hatte ich auch einmal, mit diesem Gerät war ich in klanglicher Hinsicht nicht sehr zufrieden. Später verkaufte ich es wieder und beschaffte mir ein Nakamichi Dragon. Mit dem bin ich bis zum heutigen Tag zufrieden aber es hat das gleiche Schicksal wie das B77, ich benutze es kaum noch. Nur vom Dragon kann ich mich bis jetzt noch nicht trennen.

Hat ein Gerät keinen praktischen Nutzen und ist teuer im Unterhalt, so wird es nur bei Liebhabern solcher Technik noch überleben können.

Die Schallplatte hat bei einer gewissen Schicht Jugendlichen auch wieder Fuss fassen können weil diese eine Renaissance in der DJ Szene erlebt hat.

Alte Technik mag ich auch, sie muss aber im täglichen Einsatz zuverlässig funktionieren. In meiner Anlage versehen auch über 40jährige Quad Röhrenenstufen zuverlässig ihren Dienst. Ein Thorens TD124 steht auch noch rum den ich in Betrieb nehmen sollte. Qualitativ hochwertige, langlebige HiFi-Geräte waren noch nie billig und die Guten in entsprechendem Zustand findet man auch heute selten zum Schnäppchenpreis.

Es ist doch nicht wichtig ob die Jugend sich mit Tonbändern befasst, wichtig ist dass die Leute die es jetzt als Hobby betreiben ihre Freude daran haben aus welchem Grund auch immer.

Im Vordergrund stehen sollte eigentlich immer die Musik. Die Geräte haben keine andere Aufgabe als die Musik in möglichst guter Qualität wiederzugeben.
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#76
Es gibt sehr viele vernünftige Gründe warum sich die Jugend nicht mehr mit Tonbandgeräten befasst.

Die wenigsten werden überhaupt noch in einem Haus aufwachsen wo so ein Gerät in Betrieb ist und wenn werden sie es sicher nicht anfassen dürfen. Der Zugang zu solchen Geräten muss also in aller Regel später gefunden werden.

Als Hauptkriterien für Musikwiedergabegeräte wie sie heute gewünscht werden und nicht nur von Jugendlichen sehe ich folgendes:

- Klein
- Mobil
- Modisch
- Kostengünstig
- Musik einfach ausstauschbar

MP3 Player oder Mobil Telefone mit eingebautem Player erfüllen das bestens. Ich mag mich noch erinnern als Sony den ersten Walkman auf den Markt brachte wie viele meiner Stiften Kollegen sich darauf stürzten, obwohl dieses Gerät horrend teuer war. Aber es war damals fortschrittlich und in Mode.

Eine Bandmaschine von guter Qualität war immer etwas exklusives allein vom Preis her. Während meiner Lehrzeit kaufte ich mir eine Revox B77 2-Spur Maschine mit 9.5 und 19 Geschwindigkeit. Die hatte den alleinigen Zweck Sendungen ab Radio mitzuschneiden. Daraus habe ich mir Kassetten zusammengeschnitten. Das war Anfang der 80er Jahre während meiner Lehrzeit. Schon damals war ich der Einzige der ein solches Gerät hatte. Als ich aufhörte Sendungen mitzuschneiden stand die Maschine beschäftigungslos herum und als sich jemand dafür interessierte verkaufte ich sie demjenigen. Wohl mit etwas Wehmut aber im Wissen sie würde mir sonst einfach nur Platz wegnehmen.

Ein ähnliches Problem ist es mit den Kassettengeräten. Ein Revox B710 hatte ich auch einmal, mit diesem Gerät war ich in klanglicher Hinsicht nicht sehr zufrieden. Später verkaufte ich es wieder und beschaffte mir ein Nakamichi Dragon. Mit dem bin ich bis zum heutigen Tag zufrieden aber es hat das gleiche Schicksal wie das B77, ich benutze es kaum noch. Nur vom Dragon kann ich mich bis jetzt noch nicht trennen.

Hat ein Gerät keinen praktischen Nutzen und ist teuer im Unterhalt, so wird es nur bei Liebhabern solcher Technik noch überleben können.

Die Schallplatte hat bei einer gewissen Schicht Jugendlichen auch wieder Fuss fassen können weil diese eine Renaissance in der DJ Szene erlebt hat.

Alte Technik mag ich auch, sie muss aber im täglichen Einsatz zuverlässig funktionieren. In meiner Anlage versehen auch über 40jährige Quad Röhrenenstufen zuverlässig ihren Dienst. Ein Thorens TD124 steht auch noch rum den ich in Betrieb nehmen sollte. Qualitativ hochwertige, langlebige HiFi-Geräte waren noch nie billig und die Guten in entsprechendem Zustand findet man auch heute selten zum Schnäppchenpreis.

Es ist doch nicht wichtig ob die Jugend sich mit Tonbändern befasst, wichtig ist dass die Leute die es jetzt als Hobby betreiben ihre Freude daran haben aus welchem Grund auch immer.

Im Vordergrund stehen sollte eigentlich immer die Musik. Die Geräte haben keine andere Aufgabe als die Musik in möglichst guter Qualität wiederzugeben.
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#77
Zitat:Cebu Pacific postete
...
Im Vordergrund stehen sollte eigentlich immer die Musik. Die Geräte haben keine andere Aufgabe als die Musik in möglichst guter Qualität wiederzugeben.
Hallo,

im grossen und ganze stimme ich Cebu Pacific zu.
Musikliebhaber, die ausschliesslich die Musik hören wollen, haben
oftmals nur ein eingeschränktes Interesse, sich mir dem Wiedergabe-
gerät näher auseinander zu setzen. Es gibt jedoch eine (übersichtliche)
Anzahl von (vornehmlich männlichen) Zeitgenossen, denen ein ausgeprägter
"Spieltrieb" zu eigen ist. Kein anderes HiFi-Gerät befriedigt den Spieltrieb
auf so ausgeprägte Weise, wie ein TB - selbst beim Vinyldreher ist irgendwann
mal Schluss: sind Tonarmbasis eingestellt und das "richtige" Abtastsystem
gefunden, hat man eigentl. Ruhe (es sei denn, man kauft sich ständig
neue Tonarme/Systeme). Beim TB ist das bekanntl. anders.

Die heute Jugend scheint ihren Spieltrieb lieber an den aktuellen Kommuni-
kationsmedien ausleben zu wollen (Inetrnet/PC/Handy). Das ist einfach
angesagter.

Fazit: jedes Ding hat seine Zeit!


Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#78
Bei mir steht die Musik an erster Stelle. Ich trenne sogar zwischen "Musik" und "Tonträger". Das Hobby "Geräte" ist eine extra Baustelle. Dieses Hobby befriedigt zum einen den Spieltrieb, zum anderen sind bestimmte Geräte auch ein Aufhänger, um sich für die dahinterstehende Technik sowie deren Geschichte zu interessieren.
Michael(F)
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#79
Zitat:Michael Franz postete
Das Thema "reinlabern" war sehr ärgerlich damals. Heute hat das an Brisanz verloren, wer nimmt denn schon vom Radio auf, wenn man sich im Internet bedienen kann. Weiterer Vorteil: Man kommt nun völlig ohne das informationsfreie Gelaber der Radioleute aus.

OT-Frage: Sind denn solche alten Musiksendungen noch verfügbar oder wurden die entsorgt? Kommt man da als interessierter Hörer ran? Ich meine, auf legale Weise und auf offiziellen Wegen? Welche Formate sind verfügbar? Kosten?
Hallo Michael,

das mit dem Reinlabern war für mich vermutlich nur deshalb nicht ganz so akut, weil ich damals schon immer nur Jazzsendungen vom WDR und SWF aufgenommen habe (zu Zeiten von Berendt & Co.), und da mußte keiner den Pseudo-Mal Soldock spielen...

Vielsagend Dein Satz über das "informationsfreie Gelaber"... mit der Meinung stehst Du vermutlich nicht allein, was uns Radiomachern... nein, vielmehr unseren Vorgesetzten eigentlich mal zu denken geben sollte. Aber es gibt Programme (NICHT bei WDR und Deutschlandfunk!!), bei denen die Moderatoren sogar mit "Richtlinien" verdonnert werden, nur nicht zu inhaltsreich zu werden... Über so was müßte sich eigentlich mal der SPIEGEL hermachen.

Zu Deiner Frage: Soweit ich da was zu sagen kann (das ist nicht viel), ist das allermeiste wech. Für so aktuelle Musiksendungen wird man vermutlich keinen Platz in den Archiven gehabt haben wollen. (Irgendwo auch verständlich - was da an Bänderbergen angefallen wäre...
Grundsätzlich denke ich mal, daß sich die Leute in den ARD-Schallarchiven (meistens Cracks) auskennen, wo noch was da sein könnte - man sollte sie, wenn man Interesse hat, einfach mal anrufen (über die Zentralnummer der Funkhäuser und dann weiterverbinden lassen mit dem Schallarchiv). Problem allerdings: Wenn man überhaupt an das Material rankommt, wird es vermutlich teuer.
Das klingt nach Schikane - aber ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, daß es tatsächlich einigen Aufwand an Zeit und Organisation bedeutet, so einen Umschnitt in einem Funkhaus für interessierte Hörer zu machen. (Wir haben das mal vor Jahren bei einem anderen Sender in einem Einzelfall bei einem aktuellen Beitrag für irgendeine offizielle Stelle gemacht, und ich hab das als Praktikant zugeschoben gekriegt.) Der eigentliche technische Umschnitt ist nur ein kleiner Teil davon...
Alternativer Weg: Beim Dampfradio-Forum treffen sich ziemlich viele Freaks, die sich gegenseitig mit Mitschnitten aushelfen - meistens Wortsendungen, aber bestimmt haben da auch Leute Musiksendungen auf Lager...

Michael
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#80
In meinen Augen gibt es viele Gründe, weshalb sich die jungen Generationen mit dem Tonband nicht mehr beschäftigen (wollen).

1. Die heutigen Jugendlichen wissen großenteils nicht einmal mehr, was ein Tonbandgerät überhaupt ist. Wenn man es ihnen dann erklärt, fällt ihnen spontan ein, dass es sowas mal gab - das nannte sich "Cassettenrecorder" - eine Vorstellung einer Bandmaschine kommt dabei überhaupt nicht in Frage, weil sie eine solche noch nie in natura gesehen haben geschweige denn im Spielbetrieb erlebt haben. In Krimis haben sie sowas wohl schon gesehen, da ist es dann ein "Sprachaufzeichnungsgerät" - sowas brauchen ja nur Behörden.

2. Falls der Jugendliche, so wie mein Sohn mittlerweile, weiß, was eine Tonbandmaschine ist, er deren Klang bereits hören konnte und somit auch weiß, dass die klangliche Reinheit de facto mit der CD identisch ist, so ist ihm das Handling einer Bandmaschine immer noch viel zu kompliziert.

3. Eine eigene Aufnahme mit Mikrofon z.B. ist mit einem PC plus vernünftiger Soundkarte viel einfacher zu machen - wenn man sich damit auskennt. Die meisten Jugendlichen kennen sich im Multimedia-Bereich mit den PCs aus - nicht so beim Betriebssystem, da muss dann der Alte ran Wink

4. Ein Nostalgie-Feeling kann nicht aufkommen, da die Kids mit diesen Geräten nicht groß geworden sind. Vorstellen könnte ich mir, dass mein Sohn eines Tages wieder auf sein (noch vorhandenes) JVC-Tapedeck zurückgreift, da er ja immerhin noch mit einem Cassettenrecorder begann.

Ich halte es natürlich für möglich, dass er doch noch in Nostalgieträume verfällt - immerhin bin ich mit 45 ja auch nicht eben mit Grammophonen aufgewachsen, dennoch habe ich zwei davon.

Gruß Norbert
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