16.06.2009, 11:54
Moin, Moin.
HONDA : Heute Ohne Nennenswerte Defekte Angekommen.
Man kann wirklich nichts sagen. Sind immer ausgereift und funktionieren einfach.
Ich habe gerade den Bali eines Freundes "belebt", der über ein Jahr ungeschützt im Garten abgestellt war. Ok, die ausgeblichenen Trittbrettteile sind eigentlich um. Man kann sie aber "Aufföhnen". Ich brauchte nur den Vergaser penibel zu reinigen und die Reifen aufzupumpen.
Honda hat mehr, als 100 Millionen Krafträder gebaut. Das ist mehr, als alle anderen Hersteller zu allen Zeiten, zusammen gebaut haben. Die verstehen ihr Handwerk.
Huubat. Die Treibsatzschwinge ist bestimmt keine wegweisende Konstruktion. Noch größer kann man die ungefederten Massen nicht gestalten. Das hat einen sehr großen Anteil an den schlechten Fahreigenschaften und dem Bocken einer Vespa. Bei den größeren Modellen führt die einseitige Gewichtsverteilung dann auch noch dazu, daß man, um geradeaus zu fahren, immer mit Neigungswinkel unterwegs ist. Außerdem zieht einen der Motor beim Beschleunigen / Motorbremse auch noch nach oben / unten (bzw. rechts / links, weil man ausgleicht). 100 Jahre Wissen um Fahrwerksgeometrie und Dynamik, werden bei den Blechrollern ad absurdum geführt.
Die Drehgriffschaltung der Vespa ist übrigens die einzige (der Welt ?), die ohne Rastklinke daherkommt. Man kann schalten, ohne die Kupplung zu ziehen - mitten in der Fahrt. Auch ein Grund, warum Kotflügel und Beinschild selten heil sind.
Wer in der Großstadt wohnt, kennt vielleicht noch das Geräusch, wenn morgens der Nachbar seine Vespa startet und beim Abbocken ungewollt einen Gang einlegt und erstmal in den Müllcontainer kachelt.
Diese Motor / Karosseriekonstruktion erzwingt dann auch in jeder Hinsicht Kompromisse, die weit weg vom Ideal liegen. So ist der Ansaugsstutzen extrem viel zu lang.
Resultat: Sehr schlechtes Ansprechverhalten - Man muß erst mit dem "Maschinentelegraph" Bescheid sagen, daß beschleunigt werden soll - und ein sehr schlechter Wirkungsgrad, da sich ein Teil der Gassäule auf seinem Weg durch den Ansaugkanal an der Wandung niederschlägt. Selbstfüllungseffekte durch Resonanz sind komplett ausgeschlossen.
Eine Vespa verbraucht durchschnittlich das Doppelte eines gleichstarken "normalen" Moppeds mit gleichem Hubraum. Und das, obwohl sie Drehschieber gesteuert sind.
Timos 200er mit 5 Litern ist die Regel. Das hat mein Renault 5 auch gebraucht. Mit 50 PS und 1 Liter Hubraum.
In den letzten 15,000 Kilometern, bin ich mit einer 1978er Yamaha TY 50 unterwegs. Ich hab die aus Teilen der SS, RD, DT dieser Serie "gewürfelt".
Dazu ein 80er 5-Gang-Block mit Nogouchi "Renn"-Nikasilzylinder, 4-Klappenmembran (symmetrisch), 20er Mikuni Vergaser, K&N Luftfilter und Nogouchi Resonanzauspuff.
Das Ding geht von unten heraus und schafft 104 Km/h (geeichter Tacho).
Verbrauch: 2,5 Liter. Wenn ich nur "Halsgestört" durch die Stadt "hacke", schaff´ ich sogar 3 Liter. Darüber würde ich nach einem Benzinleck suchen.
Arbeit? Ab und zu Kolbenringe gewechselt, einmal Zündung nachgestellt. Gerade hinten wieder für Bremswirkung gesorgt. Ansonsten nur normale Wartung. Meistens steht sie bei jedem Wetter draußen.
Gewicht: 73 Kg, die man einfach so um die Kurve "klappen" kann. Roller sind da nur Opfer (aber das sagt jetzt der 15 Jährige in mir).
Schön auch der Hinweis auf die saubere "Entgratung" der Karosserie der Vespa. Es macht schon viel Freude, mal den Vergaser aus und einzubauen. Das, was da in dem Fach so matschig rumschwimmt, ist übrigens das niedergeschlagene Gemisch, was im Stand zurückläuft. Oder eine regelmäßig auftauchende Undichtigkeit (Schwimmerkammerdeckel verzieht sich) der Dellorto-Gasfabrik, die sie Vergaser nennen.
Ich habe mal fast 40 gebrauchte Kurbelwellen aussortiert, weil sie schlugen. Da ich aber eine benötigte und das Ganze etwas unfassbar erschien, habe ich sie in die Drehbank gespannt, in der Absicht, sie zu richten.
Vielleicht könnt ihr euch meine Augen vorstellen, als ich feststellte, daß die nicht verdreht waren, sondern die Abstände der Kurbelzapfen zum Hubzapfen auf beiden Kurbelwangen unterschiedlich sind. Die können von Haus aus nicht rundlaufen. Da spielt es auch keine Rolle, ob die Welle aus einer Ciao, Blechroller oder TPH und Co stammt. Damit´s trotzdem geht, verbaut Vespa Kurbelwellenlager mit C5-Toleranz.
Kreidler, Victoria, einige F&S: Schulterlager mit Nullspiel-Einstellung.
Fast alle anderen C3 (Bei Betriebstemperatur dann spielfrei).
@Timo. Der Händler hat nicht gelogen. Er kann da nichts tun. Du nimmst drei Neuteile, und nur eins funktioniert, oder keines. Das bezahlt niemand.
Ich bin mit einigen Leuten des großen örtlichen Vespa-Händlers (3 mal Europas größter gewesen) befreundet. Auf die Frage, wie die den Kunden erklären, warum das Ding dauernd in die Werkstatt muß, kam die Antwort: Wir sagen immer, daß es ein bedauerlicher Einzelfall ist - auch wenn die Schlange dieser Einzelfälle bis zur Ladentür reicht. Die Macht des Markennamens und der Wunderglaube ans "italophile" verkauft die Dinger. Die Kunden schlucken das einfach. Der Chef hat, als er anfing, die Doktrin aufgestellt: Jeden Tag steht ein Dummer auf. Wenn wir den in den Laden lotsen, ist alles gut. Dauerhafte Zufriedenheit und Kundenbindung war ihm egal. Das letzte, was er gemacht hätte, ist selbst eine Piaggio anzuschaffen. Noch nichtmal zum Angucken. Ich hab ihn übrigens selbst gut kennengelernt und direkt mit ihm über sowas gesprochen, da wir uns mit unserer verschiedenen Ausrichtung gut ergänzten.
Nicht selten habe ich für ihn Teile aufgearbeitet, da der Satz Neuteile in seinem Lager nicht zu gebrauchen war. Dafür habe ich von seinem Einkaufsbonus profitiert, da Piaggio Ersatzteile nach "DDR" System produziert und verteilt.
Einmal waren 300 Kaskaden für TPH 50 für Deutschland im Rückstand (ewig kaputt durch Stürze, oder Diebstahlversuch). Geliefert wurde eine!.
Ich hab sie bekommen.
Wenn ich dem Kunden wochenlang erzähle, daß er damit nicht zur Arbeit kommt, weil Vespa nicht liefert, glaubt er mir das nicht - ein so bekannter Hersteller macht sowas ja nicht - und am Ende kommt er nicht wieder. Eine Spitzen-Geschäftsgrundlage.
Während meiner gewerblichen Zeit ist Piaggio 4 mal stillschweigend pleite gegangen. Grund war nicht der mangelnde Absatz, sondern die exorbitanten Garantiekosten. Weil der Name "Gold" wert ist, gab es immer sofort neue Investoren. Einmal wollten die Amerikaner kaufen, um einen großen Schritt auf den (weltweiten) Zweiradmarkt zu machen. Nach eingehendem Studium haben sie abgelehnt, da nirgendwo ein ausreichender Qualitätsaspekt zu finden war. Sie hatten Angst, sich damit gleich in die "Nesseln" zu setzen.
Vespa hat dann versucht, in USA selbst Fuß zu fassen. Ergebnis: die letzte Pleite, die ich miterlebt habe. Danach hatten die Familie Agnelli noch 10 %, die Amis haben ihre 10 % behalten (man weiß ja nie) und 80 % gingen an eine Holding, die der deutschen Bank gehört.
Nun fang ich doch an, daß Buch zu schreiben. Hilfe...
Frank. Wenn du den Bowdenzug abgelängt hast, verlöte das Ende. Dann zerfasert da nichts. Mache ich grundsätzlich. Erspart viel gefummel, auch später.
30 Watt Kolben reicht schon. Besser aber was mit 50 Watt, oder mehr. Wichtig ist, daß das Lot "durchgeflossen" ist.
Schönen Tach noch, Arnulf.
edit: Rechtschreibung, vergessene Worte.
HONDA : Heute Ohne Nennenswerte Defekte Angekommen.
Man kann wirklich nichts sagen. Sind immer ausgereift und funktionieren einfach.
Ich habe gerade den Bali eines Freundes "belebt", der über ein Jahr ungeschützt im Garten abgestellt war. Ok, die ausgeblichenen Trittbrettteile sind eigentlich um. Man kann sie aber "Aufföhnen". Ich brauchte nur den Vergaser penibel zu reinigen und die Reifen aufzupumpen.
Honda hat mehr, als 100 Millionen Krafträder gebaut. Das ist mehr, als alle anderen Hersteller zu allen Zeiten, zusammen gebaut haben. Die verstehen ihr Handwerk.
Huubat. Die Treibsatzschwinge ist bestimmt keine wegweisende Konstruktion. Noch größer kann man die ungefederten Massen nicht gestalten. Das hat einen sehr großen Anteil an den schlechten Fahreigenschaften und dem Bocken einer Vespa. Bei den größeren Modellen führt die einseitige Gewichtsverteilung dann auch noch dazu, daß man, um geradeaus zu fahren, immer mit Neigungswinkel unterwegs ist. Außerdem zieht einen der Motor beim Beschleunigen / Motorbremse auch noch nach oben / unten (bzw. rechts / links, weil man ausgleicht). 100 Jahre Wissen um Fahrwerksgeometrie und Dynamik, werden bei den Blechrollern ad absurdum geführt.
Die Drehgriffschaltung der Vespa ist übrigens die einzige (der Welt ?), die ohne Rastklinke daherkommt. Man kann schalten, ohne die Kupplung zu ziehen - mitten in der Fahrt. Auch ein Grund, warum Kotflügel und Beinschild selten heil sind.
Wer in der Großstadt wohnt, kennt vielleicht noch das Geräusch, wenn morgens der Nachbar seine Vespa startet und beim Abbocken ungewollt einen Gang einlegt und erstmal in den Müllcontainer kachelt.
Diese Motor / Karosseriekonstruktion erzwingt dann auch in jeder Hinsicht Kompromisse, die weit weg vom Ideal liegen. So ist der Ansaugsstutzen extrem viel zu lang.
Resultat: Sehr schlechtes Ansprechverhalten - Man muß erst mit dem "Maschinentelegraph" Bescheid sagen, daß beschleunigt werden soll - und ein sehr schlechter Wirkungsgrad, da sich ein Teil der Gassäule auf seinem Weg durch den Ansaugkanal an der Wandung niederschlägt. Selbstfüllungseffekte durch Resonanz sind komplett ausgeschlossen.
Eine Vespa verbraucht durchschnittlich das Doppelte eines gleichstarken "normalen" Moppeds mit gleichem Hubraum. Und das, obwohl sie Drehschieber gesteuert sind.
Timos 200er mit 5 Litern ist die Regel. Das hat mein Renault 5 auch gebraucht. Mit 50 PS und 1 Liter Hubraum.
In den letzten 15,000 Kilometern, bin ich mit einer 1978er Yamaha TY 50 unterwegs. Ich hab die aus Teilen der SS, RD, DT dieser Serie "gewürfelt".
Dazu ein 80er 5-Gang-Block mit Nogouchi "Renn"-Nikasilzylinder, 4-Klappenmembran (symmetrisch), 20er Mikuni Vergaser, K&N Luftfilter und Nogouchi Resonanzauspuff.
Das Ding geht von unten heraus und schafft 104 Km/h (geeichter Tacho).
Verbrauch: 2,5 Liter. Wenn ich nur "Halsgestört" durch die Stadt "hacke", schaff´ ich sogar 3 Liter. Darüber würde ich nach einem Benzinleck suchen.
Arbeit? Ab und zu Kolbenringe gewechselt, einmal Zündung nachgestellt. Gerade hinten wieder für Bremswirkung gesorgt. Ansonsten nur normale Wartung. Meistens steht sie bei jedem Wetter draußen.
Gewicht: 73 Kg, die man einfach so um die Kurve "klappen" kann. Roller sind da nur Opfer (aber das sagt jetzt der 15 Jährige in mir).
Schön auch der Hinweis auf die saubere "Entgratung" der Karosserie der Vespa. Es macht schon viel Freude, mal den Vergaser aus und einzubauen. Das, was da in dem Fach so matschig rumschwimmt, ist übrigens das niedergeschlagene Gemisch, was im Stand zurückläuft. Oder eine regelmäßig auftauchende Undichtigkeit (Schwimmerkammerdeckel verzieht sich) der Dellorto-Gasfabrik, die sie Vergaser nennen.
Ich habe mal fast 40 gebrauchte Kurbelwellen aussortiert, weil sie schlugen. Da ich aber eine benötigte und das Ganze etwas unfassbar erschien, habe ich sie in die Drehbank gespannt, in der Absicht, sie zu richten.
Vielleicht könnt ihr euch meine Augen vorstellen, als ich feststellte, daß die nicht verdreht waren, sondern die Abstände der Kurbelzapfen zum Hubzapfen auf beiden Kurbelwangen unterschiedlich sind. Die können von Haus aus nicht rundlaufen. Da spielt es auch keine Rolle, ob die Welle aus einer Ciao, Blechroller oder TPH und Co stammt. Damit´s trotzdem geht, verbaut Vespa Kurbelwellenlager mit C5-Toleranz.
Kreidler, Victoria, einige F&S: Schulterlager mit Nullspiel-Einstellung.
Fast alle anderen C3 (Bei Betriebstemperatur dann spielfrei).
@Timo. Der Händler hat nicht gelogen. Er kann da nichts tun. Du nimmst drei Neuteile, und nur eins funktioniert, oder keines. Das bezahlt niemand.
Ich bin mit einigen Leuten des großen örtlichen Vespa-Händlers (3 mal Europas größter gewesen) befreundet. Auf die Frage, wie die den Kunden erklären, warum das Ding dauernd in die Werkstatt muß, kam die Antwort: Wir sagen immer, daß es ein bedauerlicher Einzelfall ist - auch wenn die Schlange dieser Einzelfälle bis zur Ladentür reicht. Die Macht des Markennamens und der Wunderglaube ans "italophile" verkauft die Dinger. Die Kunden schlucken das einfach. Der Chef hat, als er anfing, die Doktrin aufgestellt: Jeden Tag steht ein Dummer auf. Wenn wir den in den Laden lotsen, ist alles gut. Dauerhafte Zufriedenheit und Kundenbindung war ihm egal. Das letzte, was er gemacht hätte, ist selbst eine Piaggio anzuschaffen. Noch nichtmal zum Angucken. Ich hab ihn übrigens selbst gut kennengelernt und direkt mit ihm über sowas gesprochen, da wir uns mit unserer verschiedenen Ausrichtung gut ergänzten.
Nicht selten habe ich für ihn Teile aufgearbeitet, da der Satz Neuteile in seinem Lager nicht zu gebrauchen war. Dafür habe ich von seinem Einkaufsbonus profitiert, da Piaggio Ersatzteile nach "DDR" System produziert und verteilt.
Einmal waren 300 Kaskaden für TPH 50 für Deutschland im Rückstand (ewig kaputt durch Stürze, oder Diebstahlversuch). Geliefert wurde eine!.
Ich hab sie bekommen.
Wenn ich dem Kunden wochenlang erzähle, daß er damit nicht zur Arbeit kommt, weil Vespa nicht liefert, glaubt er mir das nicht - ein so bekannter Hersteller macht sowas ja nicht - und am Ende kommt er nicht wieder. Eine Spitzen-Geschäftsgrundlage.
Während meiner gewerblichen Zeit ist Piaggio 4 mal stillschweigend pleite gegangen. Grund war nicht der mangelnde Absatz, sondern die exorbitanten Garantiekosten. Weil der Name "Gold" wert ist, gab es immer sofort neue Investoren. Einmal wollten die Amerikaner kaufen, um einen großen Schritt auf den (weltweiten) Zweiradmarkt zu machen. Nach eingehendem Studium haben sie abgelehnt, da nirgendwo ein ausreichender Qualitätsaspekt zu finden war. Sie hatten Angst, sich damit gleich in die "Nesseln" zu setzen.
Vespa hat dann versucht, in USA selbst Fuß zu fassen. Ergebnis: die letzte Pleite, die ich miterlebt habe. Danach hatten die Familie Agnelli noch 10 %, die Amis haben ihre 10 % behalten (man weiß ja nie) und 80 % gingen an eine Holding, die der deutschen Bank gehört.
Nun fang ich doch an, daß Buch zu schreiben. Hilfe...
Frank. Wenn du den Bowdenzug abgelängt hast, verlöte das Ende. Dann zerfasert da nichts. Mache ich grundsätzlich. Erspart viel gefummel, auch später.
30 Watt Kolben reicht schon. Besser aber was mit 50 Watt, oder mehr. Wichtig ist, daß das Lot "durchgeflossen" ist.
Schönen Tach noch, Arnulf.
edit: Rechtschreibung, vergessene Worte.