Hallo zusammen,
im Zusammenhang mit der Bändertauglichkeitsliste wurde schon über das Svema-Band B-3715 diskutiert, aber insgesamt scheinen die Erfahrungswerte mit diesem Band nicht sehr weit gestreut zu sein. Da ich gerade dabei bin, meine Bänder - soweit wie möglich - in einheitliche Archivboxen zu verfrachten, fielen mir die Svema-Kartons in die Hände, die nun den Weg alles Irdischen gehen werden. Zeit, vorher noch eine kleine Fotostrecke aufzulegen. Los geht's mit sozialistisch-frechen Knall-Farben der Umverpackung:
Die Schatten-Grafik soll das Vorecho signalisieren , die Meter-Zahl ist auch angegeben (nicht jedoch die Spulengröße von 18 cm).
Öffnet man den Karton an seiner seitlichen Lasche, sieht man eine Kuvert-ähnliche Anordnung mit viel Text, auf den ich später zurückkommen werde:
Das Tonband, das in Folie eingeschweißt war, lässt sich nun herausziehen:
Die Spule sieht dann ohne Überzieherle so aus:
Ich hatte sie schwarz in Erinnerung, wie die üblichen Shamrock-Spulen. Tatsächlich ist das Material ganz leicht durchscheinend und eher rauchbraun. Die Seite ist angegeben (mit römischen Ziffern). Alle Spulen meines Konvoluts sind nicht perfekt, d.h. die Seitenwände sind nicht ganz parallel zu einander. Man könnte auch sagen, dass sie verformt sind. Das beeinflusst den Gleichlauf beim Spulen nicht so sehr, das Band schrappt aber beim Aufwickeln an der Spule... bei jeder Umdrehung. Ein von mir nicht so gerne gehörtes Geräusch .
Die Rückseite des Kartons verzeichnet das Herstellungsdatum, 1989 - Wendejahr, jedenfalls für uns:
Diese Jahreszahl findet man auch auf dem weißen Vorlaufband wieder:
Schaltband gibt es nicht - so ein neumodischer Firlefanz ! Wenden wir uns lieber dem Text zu - versprochen ist schließlich versprochen:
Nun ist es so, dass ich des Russischen überhaupt nicht mächtig bin. Ich könnte unsere Nachbarn fragen - Kasachen. Oder lieber nicht. Es gibt ja da seit neuestem so eine Funktion im Handy, die Text direkt erkennt und übersetzt (dafür benötigt man nicht einmal mehr eine eigene App!). Mal schauen, was sie ausspuckt:
Das meiste klingt für mich plausibel und sinnvoll. Warum das Band in der Bändertauglichkeitsliste so eingestuft wurde, erklärt der letzte Paragraph: Das Band ist nur 2 Jahre nach Herstellungsdatum garantiert haltbar - nach 1991 wird also für nix mehr garantiert . Dieses ist offensichtlich kein Band, das für Archiv-Aufnahmen konzipiert wurde. Vielleicht ist es auch nur ein allgemeiner Hinweis, um sich rechtlich abzusichern (was irgendwie lustig ist, denn 1989 war die Ukraine noch nicht unabhängig - vielleicht ahnte man, dass man es 1991 sein würde?).
So, das Band wird jetzt in einen Kunststoff-Sarkophag des Klassenfeindes gelegt in der Hoffnung, dass es noch lange gut abspielbar sein wird:
p.s. ich habe von einem 10er-Konvolut, alles Bänder mit der Jahresangabe 1989, noch fünf - die anderen habe ich weitergegeben. Diese fünf Bänder lassen sich problemfrei abspielen. Sie klingen gut (nicht sehr gut), schmieren und kleben nicht und die Wickel sehen gut aus. Schade eigentlich, dass man diese Bänder kaum noch zu nicht unverschämten Preisen bekommt. Falls man sie überhaupt noch bekommt...
im Zusammenhang mit der Bändertauglichkeitsliste wurde schon über das Svema-Band B-3715 diskutiert, aber insgesamt scheinen die Erfahrungswerte mit diesem Band nicht sehr weit gestreut zu sein. Da ich gerade dabei bin, meine Bänder - soweit wie möglich - in einheitliche Archivboxen zu verfrachten, fielen mir die Svema-Kartons in die Hände, die nun den Weg alles Irdischen gehen werden. Zeit, vorher noch eine kleine Fotostrecke aufzulegen. Los geht's mit sozialistisch-frechen Knall-Farben der Umverpackung:
Die Schatten-Grafik soll das Vorecho signalisieren , die Meter-Zahl ist auch angegeben (nicht jedoch die Spulengröße von 18 cm).
Öffnet man den Karton an seiner seitlichen Lasche, sieht man eine Kuvert-ähnliche Anordnung mit viel Text, auf den ich später zurückkommen werde:
Das Tonband, das in Folie eingeschweißt war, lässt sich nun herausziehen:
Die Spule sieht dann ohne Überzieherle so aus:
Ich hatte sie schwarz in Erinnerung, wie die üblichen Shamrock-Spulen. Tatsächlich ist das Material ganz leicht durchscheinend und eher rauchbraun. Die Seite ist angegeben (mit römischen Ziffern). Alle Spulen meines Konvoluts sind nicht perfekt, d.h. die Seitenwände sind nicht ganz parallel zu einander. Man könnte auch sagen, dass sie verformt sind. Das beeinflusst den Gleichlauf beim Spulen nicht so sehr, das Band schrappt aber beim Aufwickeln an der Spule... bei jeder Umdrehung. Ein von mir nicht so gerne gehörtes Geräusch .
Die Rückseite des Kartons verzeichnet das Herstellungsdatum, 1989 - Wendejahr, jedenfalls für uns:
Diese Jahreszahl findet man auch auf dem weißen Vorlaufband wieder:
Schaltband gibt es nicht - so ein neumodischer Firlefanz ! Wenden wir uns lieber dem Text zu - versprochen ist schließlich versprochen:
Nun ist es so, dass ich des Russischen überhaupt nicht mächtig bin. Ich könnte unsere Nachbarn fragen - Kasachen. Oder lieber nicht. Es gibt ja da seit neuestem so eine Funktion im Handy, die Text direkt erkennt und übersetzt (dafür benötigt man nicht einmal mehr eine eigene App!). Mal schauen, was sie ausspuckt:
Zitat:Anweisung
Lagerung und Verwendung von Magnetband
1. Das Magnetband besteht aus 34 μm Dicke und ist für die Tonaufnahme ausgelegt.
2. Das Magnetband sollte in der Primärverpackung in einer vertikalen Position bei einer Temperatur von 15 bis 40°C und relativer Luftfeuchtigkeit (60+15)% gelagert werden.
Das Band muss vor längerer Hitzeeinwirkung (z. B. wenn der Tonbandrekorder erhitzt wird) sowie vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden.
Die Lagerbedingungen des Bandes sollten plötzliche Temperatur- und Feuchtigkeitsänderungen ausschließen.
3. Es ist nicht erlaubt, das Band in der Nähe eines starken elektromagnetischen Feldes (Elektromagnetische, Elektromotoren, Transformatoren usw.) zu lagern.
4. Magnetband für eine lange Zeit gespeichert (mehr als die Garantiezeit)
Einzelverbraucher, einmal empfohlen in
Sechs Monate Rückspulen, um innere Belastungen in der Rolle zu lindern.
5. Das Klebeband sollte auf der Spule mit der Arbeitsseite innerhalb der Rolle gewickelt werden.
6. Wenn das Klebeband bricht, muss es mit Klebeband geklebt werden.
7. Um zu vermeiden, dass die Magnetköpfe des Tonbandrekorders mit einer Klebeschicht verschmiert werden, muss das Klebeband, das das äußere Ende des Magnetbandes befestigt, vor dem Betrieb entfernt werden.
8. Wenn Mängel festgestellt werden, erfolgt der Austausch von Magnetband in Übereinstimmung mit den republikanischen Regeln für den Austausch von Waren, die im Einzelhandelsnetz gekauft wurden und in Übereinstimmung mit den Standard-Austauschregeln ausgestellt wurden. Der Hersteller ist nicht verantwortlich für Mängel, die sich aus einer Verletzung der Lagerregeln, der fahrlässigen Handhabung des Bandes im Einzelhandelsnetz und des Verbrauchers ergeben.
9. Die Garantiezeit des Bandes beträgt 12 Monate ab dem Datum des Verkaufs über ein Einzelhandelsnetzwerk. Die garantierte Haltbarkeit beträgt 2 Jahre ab Herstellungsdatum.
Das meiste klingt für mich plausibel und sinnvoll. Warum das Band in der Bändertauglichkeitsliste so eingestuft wurde, erklärt der letzte Paragraph: Das Band ist nur 2 Jahre nach Herstellungsdatum garantiert haltbar - nach 1991 wird also für nix mehr garantiert . Dieses ist offensichtlich kein Band, das für Archiv-Aufnahmen konzipiert wurde. Vielleicht ist es auch nur ein allgemeiner Hinweis, um sich rechtlich abzusichern (was irgendwie lustig ist, denn 1989 war die Ukraine noch nicht unabhängig - vielleicht ahnte man, dass man es 1991 sein würde?).
So, das Band wird jetzt in einen Kunststoff-Sarkophag des Klassenfeindes gelegt in der Hoffnung, dass es noch lange gut abspielbar sein wird:
p.s. ich habe von einem 10er-Konvolut, alles Bänder mit der Jahresangabe 1989, noch fünf - die anderen habe ich weitergegeben. Diese fünf Bänder lassen sich problemfrei abspielen. Sie klingen gut (nicht sehr gut), schmieren und kleben nicht und die Wickel sehen gut aus. Schade eigentlich, dass man diese Bänder kaum noch zu nicht unverschämten Preisen bekommt. Falls man sie überhaupt noch bekommt...
Liebe Grüße
Thomas
Thomas