Das Hohelied des Svema B-3715 - Druckversion +- Tonbandforum (https://tonbandforum.de) +-- Forum: Tonbandgeräte (https://tonbandforum.de/forumdisplay.php?fid=26) +--- Forum: Tests und Vorstellungen (https://tonbandforum.de/forumdisplay.php?fid=33) +--- Thema: Das Hohelied des Svema B-3715 (/showthread.php?tid=30331) |
Das Hohelied des Svema B-3715 - Darwin - 19.04.2024 Hallo zusammen, im Zusammenhang mit der Bändertauglichkeitsliste wurde schon über das Svema-Band B-3715 diskutiert, aber insgesamt scheinen die Erfahrungswerte mit diesem Band nicht sehr weit gestreut zu sein. Da ich gerade dabei bin, meine Bänder - soweit wie möglich - in einheitliche Archivboxen zu verfrachten, fielen mir die Svema-Kartons in die Hände, die nun den Weg alles Irdischen gehen werden. Zeit, vorher noch eine kleine Fotostrecke aufzulegen. Los geht's mit sozialistisch-frechen Knall-Farben der Umverpackung: [attachment=71014] Die Schatten-Grafik soll das Vorecho signalisieren , die Meter-Zahl ist auch angegeben (nicht jedoch die Spulengröße von 18 cm). Öffnet man den Karton an seiner seitlichen Lasche, sieht man eine Kuvert-ähnliche Anordnung mit viel Text, auf den ich später zurückkommen werde: [attachment=71015] Das Tonband, das in Folie eingeschweißt war, lässt sich nun herausziehen: [attachment=71016] Die Spule sieht dann ohne Überzieherle so aus: [attachment=71017] Ich hatte sie schwarz in Erinnerung, wie die üblichen Shamrock-Spulen. Tatsächlich ist das Material ganz leicht durchscheinend und eher rauchbraun. Die Seite ist angegeben (mit römischen Ziffern). Alle Spulen meines Konvoluts sind nicht perfekt, d.h. die Seitenwände sind nicht ganz parallel zu einander. Man könnte auch sagen, dass sie verformt sind. Das beeinflusst den Gleichlauf beim Spulen nicht so sehr, das Band schrappt aber beim Aufwickeln an der Spule... bei jeder Umdrehung. Ein von mir nicht so gerne gehörtes Geräusch . Die Rückseite des Kartons verzeichnet das Herstellungsdatum, 1989 - Wendejahr, jedenfalls für uns: [attachment=71018] Diese Jahreszahl findet man auch auf dem weißen Vorlaufband wieder: [attachment=71019] Schaltband gibt es nicht - so ein neumodischer Firlefanz ! Wenden wir uns lieber dem Text zu - versprochen ist schließlich versprochen: [attachment=71020] Nun ist es so, dass ich des Russischen überhaupt nicht mächtig bin. Ich könnte unsere Nachbarn fragen - Kasachen. Oder lieber nicht. Es gibt ja da seit neuestem so eine Funktion im Handy, die Text direkt erkennt und übersetzt (dafür benötigt man nicht einmal mehr eine eigene App!). Mal schauen, was sie ausspuckt: Zitat:Anweisung Das meiste klingt für mich plausibel und sinnvoll. Warum das Band in der Bändertauglichkeitsliste so eingestuft wurde, erklärt der letzte Paragraph: Das Band ist nur 2 Jahre nach Herstellungsdatum garantiert haltbar - nach 1991 wird also für nix mehr garantiert . Dieses ist offensichtlich kein Band, das für Archiv-Aufnahmen konzipiert wurde. Vielleicht ist es auch nur ein allgemeiner Hinweis, um sich rechtlich abzusichern (was irgendwie lustig ist, denn 1989 war die Ukraine noch nicht unabhängig - vielleicht ahnte man, dass man es 1991 sein würde?). So, das Band wird jetzt in einen Kunststoff-Sarkophag des Klassenfeindes gelegt in der Hoffnung, dass es noch lange gut abspielbar sein wird: [attachment=71021] p.s. ich habe von einem 10er-Konvolut, alles Bänder mit der Jahresangabe 1989, noch fünf - die anderen habe ich weitergegeben. Diese fünf Bänder lassen sich problemfrei abspielen. Sie klingen gut (nicht sehr gut), schmieren und kleben nicht und die Wickel sehen gut aus. Schade eigentlich, dass man diese Bänder kaum noch zu nicht unverschämten Preisen bekommt. Falls man sie überhaupt noch bekommt... RE: Das Hohelied des Svema B-3715 - Ferrograph - 19.04.2024 Hallo Darwin, die Vorstellung des sowjetischen Bandes finde ich Klasse! Ob sich allerdings das sozialistische Band mit den Ausgasungen des kapitalistischen Plastecontainers lange verträgt bleibt abzuwarten.... Vielleicht solltest du die originalen Papp-Garagen noch nicht entsorgen. Gruß Jan RE: Das Hohelied des Svema B-3715 - timo - 19.04.2024 (19.04.2024, 22:05)Darwin schrieb: Es gibt ja da seit neuestem so eine Funktion im Handy, die Text direkt erkennt und übersetzt (dafür benötigt man nicht einmal mehr eine eigene App!). Es geht auch am PC mit einer Texterkennungssoftware wie Tesseract und einem Online-Übersetzungsdienst. So mache ich es jedenfalls immer. Erst mal den Text in der Grafik erkennen und als Textdatei speichern: [attachment=71022] [attachment=71023] Die Übersetzung nach Deutsch erledigen dann Deepl, der Google Translator o.Ä.: [attachment=71024] RE: Das Hohelied des Svema B-3715 - stob - 20.04.2024 Danke für die Beschreibung - als Sammler würde ich aber den Originalkarton unbedingt aufbewahren! RE: Das Hohelied des Svema B-3715 - bobhund - 20.04.2024 Außerdem kannst du die doch noch als Versandkartons nutzen RE: Das Hohelied des Svema B-3715 - MatthiasB. - 20.04.2024 Anfänglich war ich von dem Band auch begeistert, es war fast 1:1 mit LPR35 bei 19cm/s. Aufnahmen klangen prima, keine Dropouts. Leider war innerhalb eines Jahres nach Öffnen nichts davon übriggeblieben, nur noch klebriger Abrieb ala LP35LH... Schade. RE: Das Hohelied des Svema B-3715 - eudatux23 - 20.04.2024 Ich habe hier auch noch zwei Stück davon. Die laufen prima durch, haben aber hier und da Dropouts. Sind allerdings auch Viertelspur. Bin mal gespannt, wie sie sich bei dir halten, berichte mal! Schöne Grüße Alexander RE: Das Hohelied des Svema B-3715 - PeZett - 21.04.2024 Hallo Thomas, danke für die ausführliche Vorstellung. Aber was muß ich da lesen: stob hat völlig recht - Originalkartons entsorgt man nicht. |