Der digitale Mensch
#51
Zitat:dl2jas postete
Ja ja, das Kind wächst ständig, das ist analog.

Ein Kind kann aber nur wachsen, wenn eine Schwangerschaft vorliegt?!?

Andreas, DL2JAS
Richtig, aber bei der Zeugung schaltest Du doch sicher auch nicht direkt von 0 auf 1, oder? Big Grin

Gruß,
Markus
Zitieren
#52
Zitat:Markus Berzborn postete
Zitat:dl2jas postete
Ja ja, das Kind wächst ständig, das ist analog.

Ein Kind kann aber nur wachsen, wenn eine Schwangerschaft vorliegt?!?

Andreas, DL2JAS
Richtig, aber bei der Zeugung schaltest Du doch sicher auch nicht direkt von 0 auf 1, oder? Big Grin

Gruß,
Markus
Etwas dauert es, dann passiert es ziemlich plötzlich. Man kann es mit einem Triggerimpuls vergleichen, dessen steile Flanke man sich ansieht. Smile

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
Zitieren
#53
Zitat:Etienne postete
(...) Wobei ich nach wie vor nur in den seltensten Fällen einen wirklichen Zwang sehen kann. Als Farbfernsehen kam, brauchte es dazu auch neue Gerätschaften. War das ein Zwang? (...)
Die Einführung des Farbfernsehens habe ich auch als Beispiel für eine meiner Meinung nach sehr gelungene Einführung einer fortschrittlichen Technik genannt:
- Die Technik ist neu und bietet eine Erweiterung der alten Technik
- Sie ist für den technisch uninteressierten Anwender gut zu begreifen. Alles bleibt gleich, nur wird es farbig
- Keiner ist gezwungen, die neue Technik zu kaufen, die alte bleibt bestehen
- Die alten Geräte funktionieren auch bei Farbsendungen weiter.
- Deswegen auch Vertrauen dahingehend, daß die neue Technik nicht zur Invest-Ruine wird. Das ist der "gewohnte Standard"

Wie Du ganz richtig beschrieben hast: Keinerlei Zwang. Das war ein faires Angebot, auf das man sich einlassen konnte oder auch nicht, ohne daß man Nachteile erlitten hat, wenn man nicht wollte. So stelle ich mir die Einführung fortschrittlicher Technik vor. Als der UKW-Rundfunk dazu kam, war es im Prinzipe genauso. Das Kontrastprogramm in Sachen "Kundenbehandlung" war DSR. Weil die Leute nun mißtrauisch geworden sind und offenbar nicht jeder auf den gebotenen Fortschritt abfährt, wird durch Abschalten von UKW der Zug von den Geleisen runter über die Wiese in die gewünschte Richtung gezwungen. Last not least stört mich weniger die Technik, die ist entweder tauglich oder nicht tauglich, sondern deren Methoden der Durchsetzung am Markt.

Ich bin kein Freund von großer Regulierung. Aber in Sachen "Rundfunk und Fernsehen" hat der Staat eine gute Arbeit geleistet. Überall in Deutschland konnte ich mit einen billigen Standalone-Gerät, egal ob aus Supermarkt oder Flohmarkt, eine gewisse Grundversorgung empfangen, unabhängig von irgendwelchen Hausinstallationen. Ich denke da an Kofferradios und tragbare Fernseher. Die Wirtschaft hat nach erklärter Meinung ihrer führenden Gurus keinerlei soziale Interessen und keinerlei soziale Verantwortung zu haben, sondern sich lediglich der Profitmaximierung zu widmen (Aussage Peter F. Drucker, u. A.).

Dann muss also das, was mein Leben bestimmt, von anderen Personen geregelt werden, in diesem Falle ist das eine Regierung, die ich mir als Gegengewicht zur Wirtschaft wünsche und nicht als deren Abteilung "Sonstiges".

PS: Du hast was gegen die Helmpflicht für Radfahrer? Kann ich nun gar nicht verstehen. Früher waren Helme groß und schwer, aber dank fortschrittlicher Technik sind sie leicht und bequem zu tragen. Ich begrüße dies sehr, denn alle haben etwas davon, wenn die Kosten für die Behandlung von Kopf- und Hirnverletzungen zurückgehen würden. Nur weil ein paar rückwätsgewandte ewiggestrige sich keinen Helm aufsetzen wollen, vermutlich aus notorischem Querulantentum, besteht noch kein Grund, auf eine diesbezügliche Vorschrift zu verzichten Wink
Michael(F)
Zitieren
#54
Zitat:Michael Franz postete

...
Die Einführung des Farbfernsehens habe ich auch als Beispiel für eine meiner Meinung nach sehr gelungene Einführung einer fortschrittlichen Technik genannt:
- Die Technik ist neu und bietet eine Erweiterung der alten Technik
- Sie ist für den technisch uninteressierten Anwender gut zu begreifen. Alles bleibt gleich, nur wird es farbig
- Keiner ist gezwungen, die neue Technik zu kaufen, die alte bleibt bestehen
- Die alten Geräte funktionieren auch bei Farbsendungen weiter.
- Deswegen auch Vertrauen dahingehend, daß die neue Technik nicht zur Invest-Ruine wird. Das ist der "gewohnte Standard"

......
Dieses Angebot führt aber nicht immer zum Erfolg beim Kunden. Als analoges Digitalbeispiel empfinde ich das System DCC!

Gruß
Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

Zitieren
#55
Zitat:dl2jas postete
Ja ja, das Kind wächst ständig, das ist analog.
Ein Kind kann aber nur wachsen, wenn eine Schwangerschaft vorliegt?!?
Durch engste Eingrenzung von Betriebszuständen per Definition kann man auch in analogen Gefilden quasi-digitale Zustände herbeidefinieren. Ein analoger Verstärker ist entweder eingeschaltet oder ausgeschaltet. Der Tape-Eingang ist angewählt oder nicht. ...

Letztendlich ist die Digitaltechnik nur eine Untermenge der anlaogen Welt und erfüllt in dieser den Job eines Werkzeuges, das durch seine spezielle Konstruktion und beherzte Ausfilterung analoger Störgrößen mit letztendlich geringerem Aufwand zu besseren Gesamtergebnissen führt Wink
Michael(F)
Zitieren
#56
Zitat:Gyrator postete
Dieses Angebot führt aber nicht immer zum Erfolg beim Kunden. Als analoges Digitalbeispiel empfinde ich das System DCC!

Gruß
Thomas
Ein Garant für Erfolg ist so eine behutsame Markteinführung natürlich nicht. Das zeigt auch, daß die Leute gar nicht so rückständig sind, wie von den Digitalos immer behauptet. Sie erkennen sehr wohl, welches System das fortschrittlichere ist und trauen sich auch zu kaufen - sofern VERTRAUENSWÜRDIGE Gegenangebote auf dem Markt sind.

Zu DCC, MiniDisc, Beta-Video oder Video 2000 wurde niemand gezwungen. DA konnte man frei entscheiden. Um beim Beispiel DCC zu bleiben: Der Vorgänger, die CompactCassete wurde beibehalten und lebt immer noch weiter, wenn auch eingeschränkt.
Michael(F)
Zitieren
#57
Hallo Michael

Zitat:Michael Franz postete Die Einführung des Farbfernsehens habe ich auch als Beispiel für eine meiner Meinung nach sehr gelungene Einführung einer fortschrittlichen Technik genannt:
- Die Technik ist neu und bietet eine Erweiterung der alten Technik
Als einzige Neuerung bot sie Farbe. DVB-T bietet generell bessere Qualität, mehr Sender, neue Anwendungen wie Aufzeichnen/abspielen am portablen Computer, Time-Shifting etc. Das ist ebenfalls eine Ergänzung zum klassischen Fernsehen.

Zitat:- Sie ist für den technisch uninteressierten Anwender gut zu begreifen. Alles bleibt gleich, nur wird es farbig
Das ist beim Digitalfernsehen +/- auch der Fall, es kommt Neues hinzu.

Zitat:- Keiner ist gezwungen, die neue Technik zu kaufen, die alte bleibt bestehen
Für wieviele (resp. wenige) ist der Wegfall von analoger, terrestrischer Ausstrahlung ein Verlust, ein Nachteil? Und für wie viele sind die neuen Möglichkeiten ein Vorteil? Die Vorteile überwiegen.

Zitat:- Die alten Geräte funktionieren auch bei Farbsendungen weiter.
Der alte Fernseher funktioniert bei DVB-T ebenfalls weiterhin. Es braucht nur eine Erweiterung, die bei Leuten die sie nicht bezahlen können, sogar noch ermässigt abgegeben wird.

Zitat:- Deswegen auch Vertrauen dahingehend, daß die neue Technik nicht zur Invest-Ruine wird. Das ist der "gewohnte Standard"
Sie oben, es braucht nur eine ziemlich preiswerte Erweiterung.

Zitat:Wie Du ganz richtig beschrieben hast: Keinerlei Zwang. Das war ein faires Angebot, auf das man sich einlassen konnte oder auch nicht, ohne daß man Nachteile erlitten hat, wenn man nicht wollte. So stelle ich mir die Einführung fortschrittlicher Technik vor. Als der UKW-Rundfunk dazu kam, war es im Prinzipe genauso.
Weiter oben habe ich von technischer Notwendigkeit geschrieben: Mit analoger Technik sind die neuen Anwendungen, die bessere Qualität etc. nicht machbar. Irgendwann braucht es immer einen Schnitt. Um auf dein Bsp. Automat vs. Handschaltung zurückzukommen: Tempomat, Tempomat mit Stop-and-Go, Abstandsregelung etc. sind nur mit Automatik sinnvoll machbar, denn hier kann der Tempomat das Getriebe veranlassen, rauf und runter zu schalten. Du möchtest gerne in deinem Auto einen sinnvollen Tempomat. Das *zwingt* dich zur Automatik. Was machst du? Verzichtest du auf den Tempomaten? Es ist genau das selbe Spiel.

Zitat:Das Kontrastprogramm in Sachen "Kundenbehandlung" war DSR. Weil die Leute nun mißtrauisch geworden sind und offenbar nicht jeder auf den gebotenen Fortschritt abfährt, wird durch Abschalten von UKW der Zug von den Geleisen runter über die Wiese in die gewünschte Richtung gezwungen. Last not least stört mich weniger die Technik, die ist entweder tauglich oder nicht tauglich, sondern deren Methoden der Durchsetzung am Markt.
Der Kunde forderte ein besseres Radio
DSR wurde in's Leben gerufen
Es gab zuwenig Kunden
Geräte wurden subventioniert
Trotzem hat es sich nicht rentiert
DSR wurde abgeschaltet
Punkt. Wo liegt das Problem?

Einerseits wird eine Grundversorgung gefordert und dass der Staat jahrelang für Investitionssicherheit sorgt - was übrigens sowieso nicht seine Aufgabe ist - und dass er sich einsetzt, dass Systeme wie z.B. DSR am Leben erhalten werden, andererseits wird kritisiert, er setze auf tote Systeme wie z.B. DAB. Was er macht, es wird immer kritisiert.

Zitat:Ich bin kein Freund von großer Regulierung. Aber in Sachen "Rundfunk und Fernsehen" hat der Staat eine gute Arbeit geleistet. Überall in Deutschland konnte ich mit einen billigen Standalone-Gerät, egal ob aus Supermarkt oder Flohmarkt, eine gewisse Grundversorgung empfangen, unabhängig von irgendwelchen Hausinstallationen. Ich denke da an Kofferradios und tragbare Fernseher.
Genau das versucht der Staat heute wieder. Mit dem Unterschied, dass die jungen Leute von damals sich an's Alte gewöhnt haben und das Neue bekämpfen, weil sie das alte liebgewonnen haben. Die Technik, mit der man grossgeworden ist, wird meist bevorzugt.

Du verlangst viel vom Staat, gestehst ihm aber die nötigen Kompetenzen nicht zu. Das kann so nicht funktionieren.

Zitat:PS: Du hast was gegen die Helmpflicht für Radfahrer? Kann ich nun gar nicht verstehen. Früher waren Helme groß und schwer, aber dank fortschrittlicher Technik sind sie leicht und bequem zu tragen. Ich begrüße dies sehr, denn alle haben etwas davon, wenn die Kosten für die Behandlung von Kopf- und Hirnverletzungen zurückgehen würden. Nur weil ein paar rückwätsgewandte ewiggestrige sich keinen Helm aufsetzen wollen, vermutlich aus notorischem Querulantentum, besteht noch kein Grund, auf eine diesbezügliche Vorschrift zu verzichten Wink
Ich trage in 95% der Fälle sowieso einen Helm. Ich wehre mich gegen die zunehmende Regulierungswelle und all die unnötigen Einschränkungen. Obwohl Abstinent, bin ich gegen 0.0 Promille - was EU sei Dank - bestimmt kommen wird.

Auch halte ich repressives Massnahmen wie Bussen für den falschen Weg. Wir haben seit Jahrzehnten das Gurtenobligatorium im PKW. Trotzdem kenne ich einige, die fahren grundsätzlich ohne Gurt. Genauso wird es beim Helmobligatorium auch sein.

Gruss
Zitieren
#58
Zitat:Etienne postete
......

Auch halte ich repressives Massnahmen wie Bussen für den falschen Weg. Wir haben seit Jahrzehnten das Gurtenobligatorium im PKW. Trotzdem kenne ich einige, die fahren grundsätzlich ohne Gurt. Genauso wird es beim Helmobligatorium auch sein.

Gruss
Auch für das dumme Handeln dieser Helden gelten die Gesetze der Physik, Stichwort "träge Masse".
Eine Zahlung eines besonderen Eigenanteils bei deren Revitalisierung dieser Helden und deren Genesungsaufwände würde ich für mehr als angemessen halten.

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

Zitieren
#59
Das ist ein typischer Fall für die freie Marktwirtschaft!

Man beantragt eine Befreiung von der Gurtpflicht bzw. der Helmpflicht. Dann muss derjenige sich entsprechend Kranken- und Unvallversichern. Bei der Aufnahme eines Kleinkredits wird dann eine Risiko-Lebensversicherung fällig.

Ich denke, unter dem Druck der finanziellen Belastungen überlegt sich manchen seine Freiheitsliebe auf Kosten der Solidargemeinschaft. Wink
Michael(F)
Zitieren
#60
Hallo Michael

Zitat:Michael Franz postete Ein Garant für Erfolg ist so eine behutsame Markteinführung natürlich nicht.
DCC war mitunter erfolglos, WEIL es abwärtskompatibel war und sehr viele Altlasten mit sich rumgeschleppt hat, anstelle wirklich innovativ zu sein.

Die Klangqualität war bei DCC von Anfang an sehr gut - ganz im Gegensatz zur MD. Das zeigt, dass die Klangqualität nicht der einzige Faktor ist, sondern der Kompromiss aus verschiedensten Kriterien. In diesem Bereich ist und bleibt die Digitaltechnik überlegen.

Zitat:Das zeigt auch, daß die Leute gar nicht so rückständig sind, wie von den Digitalos immer behauptet.
Vorsicht. Das behaupten nicht die Digitalos. Ich jedenfalls erwähne ja immer wieder, wie aufgeschlossen auch (ältere) Menschen sind. Der Durchschnittskunde hat seine Anforderungen und Wünsche. Diese werden mit analoger Technik meist nicht erfüllt. Darum ist die Mehrheit der modernen Technik gegenüber sehr aufgeschlossen. Leider sind viele von der grossen Vielfalt und der Komplexität überfordert, aber das ist eine andere Geschichte.

Letztlich sind es doch die Analogen, die den Leuten unterschwellig Rückständigkeit unterstellen, da sie davon ausgehen, dass alle mit dem Status Quo und den analogen Artefakten zufrieden sind. Die Digitalos gehen ja davon aus, dass die Mehrheit den Fortschritt, die neuen Sachen wünscht.

Zitat:Sie erkennen sehr wohl, welches System das fortschrittlichere ist und trauen sich auch zu kaufen - sofern VERTRAUENSWÜRDIGE Gegenangebote auf dem Markt sind.
Richtig. Deshalb hatte die MD Erfolg, deshalb läuft das Überallfernsehen. Darum hat sich Digi-Sat so schnell durchgesetzt, die CD, die DVD etc.

Zitat:Zu DCC, MiniDisc, Beta-Video oder Video 2000 wurde niemand gezwungen. DA konnte man frei entscheiden. Um beim Beispiel DCC zu bleiben: Der Vorgänger, die CompactCassete wurde beibehalten und lebt immer noch weiter, wenn auch eingeschränkt.
Wie gesagt, das Argument mit dem angeblichen Zwang kann ich nach wie vor nicht nachvollziehen. Das ist für mich eine Rationalisierung. Vergleiche das mit den Zwängen, den du dich täglich zu unterwerfen hast, mit den Zwängen, die du dir selbst auferlegst. Ist die nötige Anschaffung eines DVB-T-Receivers wirklich ein Zwang?

Gruss
Zitieren
#61
Zitat:Etienne postete
DCC war mitunter erfolglos, WEIL es abwärtskompatibel war und sehr viele Altlasten mit sich rumgeschleppt hat, anstelle wirklich innovativ zu sein.
Glaube ich nicht. MD war ja auch nicht sonderlich erfolgreich. Es liegt m.E. einfach daran, dass die meisten kein gesteigertes Interesse am Aufnehmen haben und ihnen daher die Cassette weiterhin reichte. Mit der bespielbaren CD ist es was anderes, da man das Format ja ohnehin schon kannte und auch für den Computer nutzt.
Übrigens fand ich die Klangqualität der gängigen DCC-Decks nicht gerade überzeugend. Da würde ich sogar meine Nakamichis vorziehen, von Bandmaschinen ganz zu schweigen.

Gruß,
Markus
Zitieren
#62
Hallo Markus

Als 1983 die CD kam, war Band quasi über Nacht veraltet. Der Durchschnittskunde hat die enormen Vorteile der CD gegenüber LP und Band sehr schnell erkannt und schätzen gelernt. Heute geht es ja bereits einen Schritt weiter in Richtung festplattenbasierter Wiedergabe.

Das Problem mit der Qualität des alten Mediums sehe ich auch so. Es zeigt sich heute ja auch bei UKW vs. DAB, SACD und DVD-A vs CD etc.

Wie du MC DCC vorziehen kannst, kann ich nun nicht ganz nachvollziehen. Die gefallen wahrscheinlich analoge Artefakte, darum hast du auch Spass an MC und LP.

Gruss
Zitieren
#63
Zitat:Etienne postete
Wie du MC DCC vorziehen kannst, kann ich nun nicht ganz nachvollziehen. Die gefallen wahrscheinlich analoge Artefakte,
Nein ich habe einen Hörvergleich gemacht mit Aufnahme von einer analogen Quelle. Natürlich finde auch ich die meisten MC-Recorder Müll. Ich akzeptiere nur einige wenige.

Gruß,
Markus
Zitieren
#64
Hallo Markus

Ich bin mit meinem B215 klanglich zwar sehr zufrieden, ziehe aber eine digitale Aufnahme trotzdem vor. Die Aufnahme abeanaloger Quelle ist natürlich ein grosser Heimvorteil für ein analoges Gerät. Bei einer digitalen Aufnahme sieht es bereits anders aus. Da bei mir die Mehrheit der Quellen digital ist, bin ich mit digitaler Technik besser bedient.

Gruss
Zitieren
#65
Zitat:Etienne postete
Ich bin mit meinem B215 klanglich zwar sehr zufrieden, ziehe aber eine digitale Aufnahme trotzdem vor.
Gut, Digital ist ja auch nicht gleich Digital.
In den gängigen DCC-Recordern waren wohl auch die Wandler nicht so toll.

Es stimmt aber schon, bei mir ist die große Mehrzahl der Quellen analog: LP, Band und "das Leben" (sprich Aufnahmen über Mikrophon) Wink.

Gruß,
Markus
Zitieren
#66
Zu DCC
========
Die Abwärtskompatibilität von DCC war in diesem Falle kein großer Vorteil:
- Wer auf hochwertigste Compact-Cassettentechnik Wert legte, trennte sich weder von Medien noch von Geräten. Er kaufte etwas Neues allenfalls dazu.
- Wer sich mit individuell zusammengestellter Gebrauchsmusik berieseln lassen wollte, dem war es auch nicht so wichtig, wenn alte Medien wertlos wurden. Es gibt viele Cassettensammlungen, die wurden sehr lieblos behandelt, es wurden auch immer nur die aktuellsten Tapes benutzt. Von hier aus ist der Umstieg in jede Richtung leicht, Hauptsache bequem und billig.

So gesehen bot die DCC nur einen Vorteil: Wer seine alten Cassetten laufend weiter verwenden wollte, hatte ein Gerät weniger im Turm. Zuwenig, um gegen die Vorteile der MD in Sachen Bedienung punkten zu können. Die aufkommenende CD-R tat ein übriges. Da hätte es DCC auch ohne MD sehr schwer gehabt. Die MD ist schließlich auch baden gegangen. DAT, unbestritten ein sehr hochwertiges Medium, ist schlimmer abgesoffen wie die MD.

Zu DSR
=========
Niemand hat nach DSR verlangt. Viele Wünschen sich aber ein besseres, ausgewogeneres Radioprogramm, und es ist ihnen wurscht, ob via Satellit, via Kabel oder per Antenne. Bei DSR hat man die Wünsche des Publikums nicht zur Kenntnis genommen und daran vorbei angeboten. Viel gelernt hat man daraus nicht. Ausser, daß man durch Abschaffung von UKW den Druck etwas erhöht. Ich wehre mich nicht gegen moderne Technik, wenn sie überzeugend kommt und ohne Zwang. Fakt ist: Vieles, was die Industrie einführen wollte, ist gefloppt. Das ist einzig und alleine das Problem der Industrie und nicht die Schuld der Consumer. Ein Konsum-Obligatorium gibt es zum Glück nicht, und die Industrie muss damit leben. Die sollen ihre Hausaufgaben machen und etwas auf die Beine stellen, das überzeugend und vertrauenerweckend ist.
Michael(F)
Zitieren
#67
Hallo Michael

Zitat:Michael Franz postete
Zu DCC
========
Die Abwärtskompatibilität von DCC war in diesem Falle kein großer Vorteil: (...)
Um auf dein vorhergehendes Argument zurückzukommen, eine kleine Arbeitshypothese: Für viele Kunden ist die Abwärtskompatibilität sekundär, wenn sie erkennen, dass damit viele Möglichkeiten/Features u.a. wegfallen.

Oder andersrum: Sobald der Kunde bemerkt, wieviel ihm ein neues System bietet, ist er auch bereit es zu kaufen. Daher der grosse Erfolg der CD.

Zitat:Zu DSR
=========
Niemand hat nach DSR verlangt. Viele Wünschen sich aber ein besseres, ausgewogeneres Radioprogramm, und es ist ihnen wurscht, ob via Satellit, via Kabel oder per Antenne.
DSR war qualitativ besser als UKW und bot ein Sparten-Programm für den anspruchsvollen Hörer: Klassik, Jazz etc. Kein ganztägige Werbung, unterbrochen von dummem Geschwätz un zu Tode komprimierten Tracks. Die DSR-Hörer, von denen ich gehört habe, waren mit der Qualität und dem Programm sehr zufrieden. Unzufriedenheit gab's natürlich über die Abschaltung. Wären die Kunden unzufrieden gewesen, hätte die Abschaltung auch nicht zu einem derartigen Aufschrei geführt, der dann die Betreiber dazu veranlasst hat, die Hörer finanziell zu entschädigen.

Zitat:Bei DSR hat man die Wünsche des Publikums nicht zur Kenntnis genommen und daran vorbei angeboten.
Was für ein Radio-Programm darf es für dich denn sein?

Zitat:Viel gelernt hat man daraus nicht. Ausser, daß man durch Abschaffung von UKW den Druck etwas erhöht.
Wo wurde UKW abgeschaltet? Analoges TV über Antenne wurde abgeschaltet - und das ist gut so. Aber UKW wurde nirgends abgeschaltet. Es gibt lediglich Pläne und Fristen dazu, die jeder alle Jahre wieder verschoben werden.

Zitat:Ich wehre mich nicht gegen moderne Technik, wenn sie überzeugend kommt und ohne Zwang. Fakt ist: Vieles, was die Industrie einführen wollte, ist gefloppt. Das ist einzig und alleine das Problem der Industrie und nicht die Schuld der Consumer. Ein Konsum-Obligatorium gibt es zum Glück nicht, und die Industrie muss damit leben. Die sollen ihre Hausaufgaben machen und etwas auf die Beine stellen, das überzeugend und vertrauenerweckend ist.
Was für Radio wäre das denn? Was für ein Format?

Gruss
Zitieren
#68
Genau, es ist überhaupt noch nicht klar, ob und wann UKW abgeschaltet werden soll.
Meinetwegen können sich die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ja aus diesem Frequenzbereich zurückziehen, aber er sollte wenigstens weiter für Sendezwecke zur Verfügung stehen.
Vielleicht gründe ich ja in 10 Jahren noch eine eigene Radiostation - gesendet wird dann nur unkomprimiert ab Band oder LP. Oder Live-Übertragung - noch besser. Big Grin

Gruß,
Markus
Zitieren
#69
=> Etienne,

zu meinem Wunsch-Radio schreibe ich gerade was, ich poste es entweder hier oder im thread "lohnt sich ein Digitalradio?". Vielleicht gibt es einen extra-thread. Dauert aber noch.

Ich denke genauso wie Du, daß eine Abwärtskompatibilität nicht unbedingt sein muss, wenn man das alte System noch nebenher weiter verwenden kann und wenn keine Konflikte entstehen, wenn beides verwendet wird. Viele Kunden möchten den Zeitpunkt des Umstieges selber bestimmen und nicht aufgezwungen bekommen. Bei DSR war das leider so, bei UKW wird es sicher soweit kommen, beim Antennenfernsehen wird es gerade praktiziert. Gegen die neue Technik, die mir nichtst fortnimmt habe ich auch keine Einwände.

Was gut für einen ist und was nicht, das entscheiden viele Menschen gerne selber, schon aus Prinzip. Ich gehöre dazu.

Du hast übrigens in einem Deiner letzten Postings erwähnt, das die Rundfunkanstalten für Standards gesorgt hätten, und das diese Standards heute im Digitalzeitalter nicht mehr so wichtig seien, da man alles in jedes Format konvertieren könne.

Das mag sein, aber da wo von Rundfunkanstalt zu Rundfunkanstalt übergreifend gearbeitet wird, müssen die Schnittstellen stimmen. Zu was moderne Digitaltechnik in Sachen "Pleiten, Pech & Pannen" fähig ist, konnte ansatzweise beim diesjährigen Neujahrskonzert gehört und gesehen werden.

ES mag sein, daß die neue Technik prinzipiell besser ist als die Alte, weil sie mehr kann und mehr Möglichkeiten hat. Dafür wird sie oft genug schlampig umgesetzt, weil der Aufwand unterschätzt wird, der nötig ist, sich in eine neue Technik so zu vertiefen, daß alles perfekt läuft. Der schnelle Wechsel verhindert das 100%ige Ausnutzen der vorhanden Möglichkeiten.
Michael(F)
Zitieren
#70
Zitat:Analoges TV über Antenne wurde abgeschaltet - und das ist gut so.
Von der reinen Bildqualität her war/ist analoges Fernsehn (PAL 4:3) besser. Guter Fernseher und vernünftige Antennenanlage vorausgesetzt.
Beides ist beim Durchschnittskonsumenten aber seltener anzutreffen. Dieser ist mit Digital-TV besser bedient. Entweder es kommt Bild gleichbleibend in angenehmer Qualität oder halt Klötzchengrafik bzw. Totalausfall. Die analogen Zwischenstufen wie Griesel oder Schatten entfallen.
Auch die Sender haben pekunier dazugewonnen. Über einen alten analogen Kanal mit 6 bzw. 7 MHz Bandbreite laufen jetzt 6 digitale TV-Programme. Am eigentlichen Sender mußte (fast) nichts umgebaut werden.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
Zitieren
#71
Zitat:Gyrator postete
Auch für das dumme Handeln dieser Helden gelten die Gesetze der Physik, Stichwort "träge Masse".
Eine Zahlung eines besonderen Eigenanteils bei deren Revitalisierung dieser Helden und deren Genesungsaufwände würde ich für mehr als angemessen halten.
Zitat:Michael Franz postete
Ich denke, unter dem Druck der finanziellen Belastungen überlegt sich manchen seine Freiheitsliebe auf Kosten der Solidargemeinschaft. Wink
Ein Bekannter von mir, der einen schweren Unfall definitiv nur deshalb überlebt hat, weil er nicht angeschnallt war, wird euren kreativen Ideen sicher wenig Verständnis entgegenbringen...

Nun, aus der finanziellen Interessenlage der sogenannten Solidargemeinschaft sind eure Argumente nachvollziehbar: ein Begräbnis wäre wohl billiger gewesen als Aufenthalt und Behandlung im Krankenhaus. Außerdem hätten das die Erben zahlen müssen...

Okay, mir ist schon klar, daß statistisch gesehen der Schutz durch den Gurt größer ist als das Risiko. Dennoch existiert das Risiko, und schon aus dem Grund sollte dem Einzelnen die Entscheidung über die Nutzung des Gurtes überlassen werden. Statistik hin, Solidargemeinschaft her.

Das ist zwar alles offtopic, aber ihr habt damit angefangen. Big Grin

Gruß, Wolfgang
Zitieren
#72
Seit ehedem werden sehr gute "Gurtschneider" angeboten, nur mal so als Tip. Diese gewährleisten, daß man nachdem man den Aufprall dank Gurt statistisch und real überlebt hat, sich aus einem Gurt befreien kann. Auch wenn Autos in amerikanischen Filmen sofort explodieren, wenn sie ins Blickfeld einer Kamera kommen, so ist dies in der Realität nicht der Fall. Im Ergebnis bleiben jedem Unfallopfer (oder den Rettern) immer die wenigen Sekunden, diese Gurtschneider zu benutzen, vorausgesetzt die Arme sind noch dran. Ohne Arme und Beine jedoch wird's schwierig mit dem Ausstieg.

Fazit:
Gurt und Gurtschneider kombiniert erhöhen mit Sicherheit die Überlebenschancen statistisch wie real.
Zitieren
#73
Zitat:Lego postete
Ohne Arme und Beine jedoch wird's schwierig mit dem Ausstieg.
Eben. Wink In dem Fall, der meinem Beispiel zugrundelag, kam der Fahrer eines Kleintransporters beim Versuch, einem vor ihm stattfindenden Unfall auszuweichen, ins Schleudern und wurde kurz vor dem Aufprall herausgeschleudert. Die Fahrerkabine war danach platt wie eine Flunder, er hätte keine Chance gehabt.

Ich stimme aber zu, in weniger ungewöhnlichen Fällen kann die Kombination Gurt und Gurtschneider lebensrettend sein.

Kuriosität (und Glück im Unglück) am Rande: Dem Fahrer wurde beim Herausschleudern ein Ohr abgetrennt. Es wurde von einem Polizisten gefunden und im Krankenhaus wieder angenäht. Heute hört er wieder stereo... Smile

Gruß, Wolfgang
Zitieren
#74
Nunja, das klingt jetzt makaber, aber wäre der Insasse angeschnallt gewesen, so wäre die Ohrmuschel auch nicht abgetrennt worden. Was den Fahrzeugtyp betrifft, der gefaltet wurde, so tippe ich auf einen Mercedes Sprinter, oder eine Bierdose ähnlicher Bauart, da sollte man sich ohnehin von Unfällen fernhalten.
Zitieren
#75
Zitat:Lego postete
Nunja, das klingt jetzt makaber, aber wäre der Insasse angeschnallt gewesen, so wäre die Ohrmuschel auch nicht abgetrennt worden.
Richtig, dann hätte er wenigstens die Beisetzungszeremonie in Stereo verfolgen können... ich habe mit schwarzem Humor keine Probleme! Big Grin

Zitat:Was den Fahrzeugtyp betrifft, der gefaltet wurde, so tippe ich auf einen Mercedes Sprinter, oder eine Bierdose ähnlicher Bauart, da sollte man sich ohnehin von Unfällen fernhalten.
Es war in kleiner Fiat-Kastenwagen, etwa Baujahr 1980. Eines dieser roten Dinger der Firma Minitrans. Der Begriff "Bierdose" trifft's ganz gut...

Gruß, Wolfgang
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste