Hifi-Bauer oder Bastler?
#1
Hallo

Dieser Thread ist als Threadsplit aus dem Thread Welche deutschen Hifi-Bauer gibt es noch? entstanden

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...readid=943
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#2
Die Antwort von Matthias M

Hallo Etienne,

ist das denn wirklich was neues? Anderswo im Vorum kann man doch immer wieder lesen, wieviele Komponenten von Grundig/Saba/Telefunken/Uher/Dual/Körting... in Wirklichkeit aus Fernost stammen.

Hat Saba eigentlich jemals einen Cassettenrecorder selber gebaut?
Hat Grundig jemals einen Plattenspieler gebaut?
Hat Uher jemals einen Tuner oder Verstärker gebaut?...

Dazu kommt noch, daß diverse "deutsche Hersteller" selbst in "besten Zeiten" dann auch noch bei den hiesigen Mitbewerbern eingekauft haben: Schaub-Lorenz bei Dual, Siemens bei Körting, Grundig bei Dual, Braun bei Saba etc.

Die letzte Entwicklung deutscher Hersteller, an die ich mich erinnere, war Telefunken mit der PAL-Norm (vielleicht etwas übertrieben...).
Aber was soll denn heute noch aus Deutschland kommen, wenn keine Forschung betrieben werden kann, weil die Betrieben nicht groß genug sind, dazu überhaupt in der Lage zu sein? Forschung kostet auf der Ebene, über die wir reden, Millionen. VW hat in die aktuellen Motoren sogar Milliarden gesteckt! Wer, außer Siemens, wäre dazu in Deutschland in der Lage? Wo ist noch gleich AEG-Telefunken geblieben?
CD-Player "Made in Germany" ob von Dual, Phonosophie oder MBL sind bestenfalls "Assembled in Germany". Kein heutiger Betrieb könnte es sich leisten - abgesehen von den zu erreichenden Stückzahlen - eine eigene Fertigung von Laufwerken aufzubauen. Bei DVD, MP3 und weiterem Schnickschnack sieht das doch genauso aus.
Die Rechte der Systeme liegen im Ausland. Die Systempflege liegt im Ausland. Also kann man sich den Einstieg sparen. Denk mal an Video2000 oder Agfas Desaster mit dem Super8-Fotoapparat Anfang der Achtziger. Schließlich hat selbst ein Hersteller wie die Münchner Fast, immerhin bis vor kurzem führend im Bereich Harddisk-Recording, freiwillig die Segel gestrichen und verkauft, weil man gegen die Kapital-Macht der Konzerne keine Chance hatte.

Was übrig bleibt, sind Interpretationen des Vorhandenen; Du nennst das Basteleien. Das Füllen von Marktlücken.
Und das das so weiter gehen wird, zeigt die Foto-Industrie: Einer nach dem anderen - ich rede von den Japanischen Konzernen - streicht dort die Segel. Noch ein paar Jahre und die Fotoindustrie wird vollständig in die Multimedia-Computer-Handy-Sparte aufgegangen sein. Bei Hifi droht das gleiche: Weil wir das so kaufen. Ich könnte jedenfalls keinem Investor heute raten, in ein deutsches Vollprogramm zu investieren. Du?
Wann ist zuletzt in Deutschland ein Handy gebaut worden? Ob wohl die Arbeiter, die es bauen könnten, bereit wären, den Preis dafür zu bezahlen?

Tschüß, Matthias M
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#3
Zitat:Etienne postete
Wann ist zuletzt in Deutschland ein Handy gebaut worden?
Ich weiß nicht, wie groß die Fertigungstiefe bei Nokia in Bochum und BenQ-Siemens in Bocholt und Kamp-Lintfort ist, aber diese Betriebe fertigen heute noch Handies. Bis vor ein paar Monaten hat zudem Motorola in Flensburg gefertigt.
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#4
Hallo Matthias

Zitat:Matthias M postete ist das denn wirklich was neues? Anderswo im Vorum kann man doch immer wieder lesen, wieviele Komponenten von Grundig/Saba/Telefunken/Uher/Dual/Körting... in Wirklichkeit aus Fernost stammen.
Nein, neu ist das nicht. Das Zukaufen von Komponenten, Klauen von Ideen, Kopieren von Designs etc. gehört dazu und ist in gewissem Masse auch legitim. Jede Industrie lebt davon. Willi Studer hat versucht, alles selbst zu fertigen, doch heute halte ich das nicht mehr für möglich.

Darauf wollte ich auch gar nicht hinaus, sondern, dass sich die meisten diese heutigen *Hifi-Bauer* seit Jahren nur noch im Kreis drehen. Sie versuchen, uralte Konzepte mit immensem Aufwand immer weiter zu verfeinern. Systemimmanente Mängel und Probleme werden aber nicht behoben. (Als die CD aufkam, hiess es, die kleinen Anbieter würden aussterben, weil ihnen dazu das Know-How fehle, da diese Technik zu komplex sei. Die Praxis hat gezeigt, dass soviele kleine nicht ausgestorben sind, sondern im Gegenteil die letzten 20 oder 30 Jahre viel kleine Anbieter erst entstanden sind.)

Anstelle von Innovationen und Neuerungen kommt von den meisten Anbietern der verzweifelte Versuch, die Klang-Qualität bei jeder Generation zu verbessern. Damit verbunden, der grosse Druck, diese Verbesserungen als grosse Schritte darzustellen. Statt qualitativer Verbesserung kommt die quantitative Verbesserung. (Klangqualität ist, obwohl sie das Wort Qualität enthält, in diesem Zusammenhang nur eine quantitative Grösse. Nicht, dass hier Unklarheiten entstehen.)

Nur wird die Luft oben langsam dünn und deshalb verlegen sich einige auf's Zubehör, andere auf weniger seriöse Methoden und Mittelchen. Blüten, Auswüchse und Extreme der High-End-Branche sind zu einem Teil dadurch begründet, dass die Anbieter in diese Nische fliehen. Nur, wie lange wird das noch weitergehen? Es hat, imho, keine besonders grosse Zukunft, denn das Kundensegment stagniert und nicht jeder kauft für 3% mehr Klang eine neue Anlage.

Zitat:Dazu kommt noch, daß diverse "deutsche Hersteller" selbst in "besten Zeiten" dann auch noch bei den hiesigen Mitbewerbern eingekauft haben: Schaub-Lorenz bei Dual, Siemens bei Körting, Grundig bei Dual, Braun bei Saba etc.
Da hast du natürlich Recht. Das gehört letztlich auch dazu. Das ist es aber nicht, was ich ankreide, sondern die *Entwicklung* die sich seit Jahren im Kreis dreht, weil sie keine mehr ist. Vor 20 oder 30 Jahren haben die von dir oben genannten Hersteller zwar zugekauft, aber sie haben neuere Geräte und Konzepte auf den Markt gebracht, auch wenn sie die Innovationen nicht selbst erfunden hatten. Die Mehrzahl der aufgelisteten aktuellen Unternehmen hat sich auf den Bereich Analog spezialisiert und verkauft das klassische Hifi-Kistendesign wie wir es seit über 40 Jahren kennen. Unter einer Unternehmung mit sinnvollem Produkteportfolio und interessanten Produkten stelle ich mir etwas anderes vor.

Auch wenn es vielen nicht gefällt und sie es nicht wahrhaben wollen: Die Zukunft liegt beim PC, resp. in der Vernetzung von Hifi und PC, denn der PC bietet eine Fülle von Möglichkeiten, die jede Hifi-Anlage alt aussehen lässt.

Zitat:Die letzte Entwicklung deutscher Hersteller, an die ich mich erinnere, war Telefunken mit der PAL-Norm (vielleicht etwas übertrieben...).
Aber was soll denn heute noch aus Deutschland kommen, wenn keine Forschung betrieben werden kann, weil die Betrieben nicht groß genug sind, dazu überhaupt in der Lage zu sein? Forschung kostet auf der Ebene, über die wir reden, Millionen. VW hat in die aktuellen Motoren sogar Milliarden gesteckt! Wer, außer Siemens, wäre dazu in Deutschland in der Lage? Wo ist noch gleich AEG-Telefunken geblieben?
Richtig. Das ist eines der Probleme. Andererseits haben z.B. K+H, KS-Digital und auch ReVox doch interessante und innovative Produkte anzubieten und sind mit diesem gar nicht mal schlecht positioniert, ganz im Gegenteil. Die grossen Monitore von K+H werden ja zu den besten gezählt. Auffällig nur, dass diese Hersteller im Profi-Lager operieren oder zumindest eine Beziehung und/oder ihre Wurzeln dort haben. Alle diese drei Hersteller sind ebenfalls relativ klein und verfügen nicht über unbeschränkt Kapital. Glücklicherweise kosten Ideen alleine nichts.

Zitat:CD-Player "Made in Germany" ob von Dual, Phonosophie oder MBL sind bestenfalls "Assembled in Germany". Kein heutiger Betrieb könnte es sich leisten - abgesehen von den zu erreichenden Stückzahlen - eine eigene Fertigung von Laufwerken aufzubauen. Bei DVD, MP3 und weiterem Schnickschnack sieht das doch genauso aus.
Richtig. Das allermeiste ist zugekauft. Laufwerk, Logik, Bedienteil, Display, DAC etc. Die Eigenleistung beschränkt sich in den meisten Fällen auf Gehäuse, evtl. Display und kleinere Modifikationen. Es macht aber auch keinen Sinn, dass jeder seine eigenen Laufwerke entwickelt. Es geht mir nicht darum, dass jeder alles selber herstellt, sondern darum, dass sich alles im Kreis dreht.

Und obwohl die Rechte für moderne Technologien anderorten liegen, wären noch viele Möglichkeiten offen. Interessanterweise gibt es auch Technologien, die der GPL unterliegen. Trotzdem nutzt die so gut wie keiner. Wir Hifi-Freunde sind viel zu sehr auf einzelne Medien, Technologien und auf's klassische Kistendenken und althergebrachte Konzepte fixiert. Der durchschnittliche Kunde hingegen, möchte einfach so einfach wie möglich, so gut wie möglich Musik hören und das im ganzen Haus und ohne dass er überall grosse Gerätschaften auftürmen muss. Welche Technik dahinter steckt, interessiert ihn nicht. Welche Medien welche Einschränkungen und Eigenheiten haben, will er gar nicht wissen.

Der Markt derjenigen Musikfreunde, High-Ender etc. zu denen sich viele in den einschlägigen Foren zählen, ist begrenzt.

Aber warum gibt es sowenige Anlagen, die genau auf diese Bedürfnisse eingehen?

Das was ich - und wahrscheinlich auch andere jungen Kunden - von ihrer Anlage erwarten, bietet so gut wie kein Anbieter.
- Warum sind wir mit der Integration in Computer-Netzwerke nicht viel weiter?
- Warum lassen sich die allermeisten Anlagen noch immer nicht an den PC anbinden?
- Warum bieten nur so wenige Geräte die Möglichkeit, einen DAP zu befüllen?
- Warum bieten nur so wenige Geräte die Möglichkeit, die Musik vom PC/Fileserver abzuspielen?
- Warum gibt es z.B. keine ganzheitliche Lösung, welche den PC fernbedienbar macht und ihn sinnvoll in die Hifi-Anlage integriert?
- Warum gibt es nur so wenige Geräte, die sich z.B. mit dem Handy oder dem PDA bedienen lassen?
etc.

Hier bestünde durchaus Platz für innovative und klevere Lösungen, die gar nicht teuer sein müssen. Das Problem ist nur, diese Möglichkeiten zu erkennen und zu nutzen. Jammern hilft da wenig.

Zitat:Was übrig bleibt, sind Interpretationen des Vorhandenen; Du nennst das Basteleien. Das Füllen von Marktlücken.
Wobei nicht alles Bastler sind, aber die grosse Mehrheit fährt eine Me-Too-Strategie und versucht, sich über besseren Klang zu profilieren.

Zitat:Und das das so weiter gehen wird, zeigt die Foto-Industrie: Einer nach dem anderen - ich rede von den Japanischen Konzernen - streicht dort die Segel. Noch ein paar Jahre und die Fotoindustrie wird vollständig in die Multimedia-Computer-Handy-Sparte aufgegangen sein. Bei Hifi droht das gleiche: Weil wir das so kaufen.
Ich stelle vielerorten ein Gejammer und eine negative Einstellung fest. Du selbst nennst einige der neuen Technologien *Schnickschnack*. Man jammert über die schlechte Entwicklung, den Wertezerfall, alle würden nur noch billig kaufen, die jungen wären blöde, würden nur noch minderwertige Musik über minderwertige Computerboxen hören, hätten keinen Geschmack mehr, hätten kein Verständnis für gute Technik mehr, würden ihr Geld lieber in Klingeltöne investieren etc. Andererseits grosskotzige Aussagen (bezieht sich jetzt nicht auf eine konkrete Person, sondern allg.), wie gut die althergebrachte Technologie doch sei, das Neue könne das sowieso nie erreichen, es bräuchte nichts Neues, das Neue sei nur für die blöden Geizhälse und gefühlskalten Idioten, die nicht geniessen könnten.

Bei einigen der bekannten Firmen dürfte auch dies ein Grund gewesen sein, dass sie die Segel streichen mussten: Zu lange am Alten festgehalten, anstelle sich auf's Neue zu konzentrieren.

Zitat:Ich könnte jedenfalls keinem Investor heute raten, in ein deutsches Vollprogramm zu investieren. Du?
Wenn er die richtigen Produkte anbietet, warum nicht? Aus Sicht des Geldgebers würde ich mein Geld eher einem innovativen Vollsortimenter mit einem gescheiten Produkteportfolio geben als einem der Kleinunternehmen mit drei Angestellten, die in einer *Manufaktur* Röhrenvollverstärker bauen und m.b.M.n. in einem stagnierenden und zudem hart umkämpften Markt sind.


Gruss
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#5
@Etienne:

Zitat:Der durchschnittliche Kunde hingegen, möchte einfach so einfach wie möglich, so gut wie möglich Musik hören.
Das "so gut wie möglich" möchte ich anzweifeln. Der heutige Durchschnittskunde möchte eine Anlage möglichst klein und unauffällig haben und sich ohne großes Nachdenken berieseln lassen. Besondere klangliche Ansprüche stellt er nicht. Falls er überhaupt eine "Anlage" will und nicht stattdessen mit den PC-Brüllwürfeln zufrieden ist.

Menschen, die sich, über das Sich-Berieseln-Lassen hinausgehend, ernsthaft mit Musikhören beschäftigen und sich für die Möglichkeiten des PC auf dem Gebiet der Musikspeicherung und -wiedergabe interessieren, gibt es zwar. Doch ist ihre Zahl m.E. zu gering, um eine Massenproduktion entsprechender Geräte zu rechtfertigen.

Die von Dir als "Bastler" angeprangerten Kleinbetriebe haben sich tatsächlich Marktnischen gesucht. Sie bedienen einen Kundenkreis, der es sich leisten kann und will, für ein kleines bißchen mehr Klangqualität sehr viel Geld auszugeben, und der Wert auf individuelle Geräte legt, die nicht jeder hat. Daß dabei herkömmliche Technologien angewandt werden, ist für diesen Kundenkreis ein Teil des Kaufanreizes. Was ist daran so verwerflich? Sie erfüllen Kundenwünsche und lassen sich dafür gut bezahlen.

Auch volkswirtschaftlich macht das durchaus Sinn. Würde es diese Kleinbetriebe und dazu passende Händler nicht geben, meinst Du, deren Mitarbeiter würden bei den großen Konzernen unterkommen, die den Produktionsprozeß immer mehr automatisieren? Bestimmt nicht. Wir hätten bloß ein paar Arbeitslose mehr. Alles zum Wohle der Innovationen...

Zitat:Hier bestünde durchaus Platz für innovative und klevere Lösungen, die gar nicht teuer sein müssen. Das Problem ist nur, diese Möglichkeiten zu erkennen und zu nutzen.
Na, dann herzlichen Glückwunsch, Etienne! Dann hast Du also die Lösung für die existentiellen Probleme der HiFi-Industrie gefunden. Ich finde es nur erstaunlich, daß die vielen hochbezahlten Leute in der Marktforschung nicht darauf gekommen sind. Das müssen dann ja alles Volltrottel sein, was? Smile

Gruß, Wolfgang
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#6
Genau, Wolfgang, leben und leben lassen.
Lasst das einfach den Markt regeln. (Ich weiß ja, für diesen Satz werde ich des öfteren angegriffen. Big Grin)

Gruß,
Markus
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#7
Hallo Markus

Zitat:Markus Berzborn postete
Genau, Wolfgang, leben und leben lassen.
Lasst das einfach den Markt regeln.
Der Markt wird das - zum Teil - schon regeln. Viele jammern ja bereits. Bei einigen dieser Anbieter wäre ich nicht traurig, wenn es sie nicht mehr gäbe, bei anderen hingegen schon...
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#8
Na ja, das höre ich seit etwa zwanzig Jahren, dass hochwertiges HiFi keine Zukunft mehr hat und zweikanalige Wiedergabe erst recht nicht. Was ist aber tatsächlich passiert? Einige Anbieter sind verschwunden, neue sind hinzugekommen. Auch und gerade in letzter Zeit. Und das wird wohl auch so weitergehen.

Gruß,
Markus
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#9
Hallo wz1950

Zitat:wz1950 postete Das "so gut wie möglich" möchte ich anzweifeln. Der heutige Durchschnittskunde möchte eine Anlage möglichst klein und unauffällig haben und sich ohne großes Nachdenken berieseln lassen.
- *Klein* ist ja bei der heutigen Technologie kein Problem mehr.
- Unaufällig kann eine schlichte, elegante Anlage auch sein. Müsste man nicht immer die Medien wechseln, könnte man die Anlage auch gleich ganz verstecken.
- Die Anlage interessiert die Kunden nicht, sie wollen einfach Musik hören.
- Was hat das Nachdenken mit den Gerätschaften zu tun? Soll der Kunde beim Plattenauflegen denken? Was soll das bringen? Denken soll er bei der Musikwiedergabe, resp. sich daran erfreuen, es geniessen etc.

Aussagen wie *Berieselung* und *so gut wie möglich möchte ich bezweifeln* sind genau diese grosskotzigen Sprüche, die ich oben erwähnt habe.

Zitat:Besondere klangliche Ansprüche stellt er nicht. Falls er überhaupt eine "Anlage" will und nicht stattdessen mit den PC-Brüllwürfeln zufrieden ist.
Naja, sicher gibt es solche. Davon auszugehen, dass das die Mehrheit ist, dünkt mich doch übertrieben. Aber warum sind gewisse Kunden mit *Brüllwürfeln zufrieden*? Könnte es nicht einfach sein, dass diese Kunden den PC als Wiedergabegerät benutzen, weil eine herkömmliche Anlage einfach nicht den gewünschten Komfort bietet?

Zitat:Menschen, die sich, über das Sich-Berieseln-Lassen hinausgehend, ernsthaft mit Musikhören beschäftigen und sich für die Möglichkeiten des PC auf dem Gebiet der Musikspeicherung und -wiedergabe interessieren, gibt es zwar. Doch ist ihre Zahl m.E. zu gering, um eine Massenproduktion entsprechender Geräte zu rechtfertigen.
Nun, das sind nicht Menschen die sich übermässig für den PC interessieren. Das sind die Leute, die einfach komfortabel Musik hören wollen, ohne Gerätekult betreiben zu müssen. Das sind die Leute, die nicht verstehen, warum es im Bereich Hifi keine sinnvolle Entwicklung gibt. Das sind die Leute, die den Komfort moderner Telekommunikation, IT u.ä. schätzen und diese im alltäglichen Leben verwenden. Es soll noch Menschen geben, die nicht jede neue Technologie ablehnen und Beissreflexe bekommen, wenn sie eine Entwicklung nicht verstehen. Oder andersrum: Die Mehrheit.

Zitat:Die von Dir als "Bastler" angeprangerten Kleinbetriebe haben sich tatsächlich Marktnischen gesucht. Sie bedienen einen Kundenkreis, der es sich leisten kann und will, für ein kleines bißchen mehr Klangqualität sehr viel Geld auszugeben, und der Wert auf individuelle Geräte legt, die nicht jeder hat. Daß dabei herkömmliche Technologien angewandt werden, ist für diesen Kundenkreis ein Teil des Kaufanreizes. Was ist daran so verwerflich?
Dass sie den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen, finde ich nicht verwerflich, ganz im Gegenteil. Das sollen die nur machen.

Ich habe lediglich die Problematik aufgezeigt, die Marktsättigung angesprochen und angedeutet, dass das nicht ewig weitergehen kann. Der Nichtsättigungseffekt ist nur in VWL-Übungen eine lineare Funktion...

Zitat:Auch volkswirtschaftlich macht das durchaus Sinn. Würde es diese Kleinbetriebe und dazu passende Händler nicht geben, meinst Du, deren Mitarbeiter würden bei den großen Konzernen unterkommen, die den Produktionsprozeß immer mehr automatisieren? Bestimmt nicht. Wir hätten bloß ein paar Arbeitslose mehr. Alles zum Wohle der Innovationen...
Naja, soviel zum Thema VWL.

Zitat:Na, dann herzlichen Glückwunsch, Etienne! Dann hast Du also die Lösung für die existentiellen Probleme der HiFi-Industrie gefunden. Ich finde es nur erstaunlich, daß die vielen hochbezahlten Leute in der Marktforschung nicht darauf gekommen sind. Das müssen dann ja alles Volltrottel sein, was? Smile
Ich wäre froh, wenn du mir nicht unterstellen würdest, was ich nicht geschrieben habe. Danke. Abgesehen davon, betreiben wohl die wenigsten dieser Klein-Anbieter *Marktforschung*, denn das würde nicht viel bringen, da es meist am Know-How fehlt. Ich weiss wie Marktforschung aussieht, danke auch für die Belehrung.

Aber davon abgesehen, habe ich einen nicht unerheblichen Teil der Problematik des Marktes erkannt, einige Ursachen genannt und auch Möglichkeiten aufgezeigt. Wenn man die Abhängigkeiten und die Entwicklungsschritte dieses Marktes erst erkannt hat, wird so vieles logisch und durchschaubar.

A propos Marktforschung: Die grossen Anbieter betreiben Marktforschung. Interessant ist doch nun daran, dass von vielen die Geräte dieser Multis kritisiert werden, sie würden an den Anforderungen vorbeigehen. Was sagst du dazu?

Gruss
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#10
Hallo Markus

Zitat:Markus Berzborn postete
Na ja, das höre ich seit etwa zwanzig Jahren, dass hochwertiges HiFi keine Zukunft mehr hat und zweikanalige Wiedergabe erst recht nicht. Was ist aber tatsächlich passiert? Einige Anbieter sind verschwunden, neue sind hinzugekommen. Auch und gerade in letzter Zeit. Und das wird wohl auch so weitergehen.
1.) Von Mehrkanal resp. dass zweikanal keine Zukunft hätte, war nirgends die Rede.
2.) Habe ich selbst das Bsp. mit dem angeblichen Aussterben dieser Anbieter nach dem Auftauchen der CD angedeutet. Du argumentierst in meine Richtung.
3.) Dass hochwertiges Hifi aussterben würde, habe ich ebenfalls nicht angesprochen. Ich habe kritisiert, dass man sich im Kreis dreht. Ein PC liesse sich z.B. ganz gut in eine hochwertige Anlage integrieren. (Streng genommen ist beste Qualität mit digitalen Medien sowieso nur per PC machbar)

Gruss
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#11
Zitat:Etienne postete
1.) Von Mehrkanal resp. dass zweikanal keine Zukunft hätte, war nirgends die Rede.
2.) Habe ich selbst das Bsp. mit dem angeblichen Aussterben dieser Anbieter nach dem Auftauchen der CD angedeutet. Du argumentierst in meine Richtung.
3.) Dass hochwertiges Hifi aussterben würde, habe ich ebenfalls nicht angesprochen. Ich habe kritisiert, dass man sich im Kreis dreht. Ein PC liesse sich z.B. ganz gut in eine hochwertige Anlage integrieren. (Streng genommen ist beste Qualität mit digitalen Medien sowieso nur per PC machbar)
Ich habe Dich ja auch gar nicht persönlich gemeint respektive kritisiert.
Ich sage nur, jeder soll doch machen oder kaufen was er will und stelle fest, dass es nach wie vor eine große Anzahl an Kleinherstellern gibt, ich würde sogar sagen, in letzter Zeit mit steigender Tendenz.
Ich selbst brauche zwar PCs zum Musikmachen, aber sicher nicht zum Musikhören. Ich brauche dafür noch nicht mal eine Fernbedienung oder ein Display. Habe aber nichts dagegen, wenn jemand gerne mit sowas rumspielt und sich dabei up-to-date vorkommt. Warum nicht?

Gruß,
Markus
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#12
Zitat:Etienne postete
...
Aber warum gibt es sowenige Anlagen, die genau auf diese Bedürfnisse eingehen?

Das was ich - und wahrscheinlich auch andere jungen Kunden - von ihrer Anlage erwarten, bietet so gut wie kein Anbieter.
- Warum sind wir mit der Integration in Computer-Netzwerke nicht viel weiter?
- Warum lassen sich die allermeisten Anlagen noch immer nicht an den PC anbinden?
- Warum bieten nur so wenige Geräte die Möglichkeit, einen DAP zu befüllen?
- Warum bieten nur so wenige Geräte die Möglichkeit, die Musik vom PC/Fileserver abzuspielen?
- Warum gibt es z.B. keine ganzheitliche Lösung, welche den PC fernbedienbar macht und ihn sinnvoll in die Hifi-Anlage integriert?
- Warum gibt es nur so wenige Geräte, die sich z.B. mit dem Handy oder dem PDA bedienen lassen?
etc.
...
Hallo Etienne,

wo siehst Du das Problem?

Willst Du die Vernetzung von Kühlschrank mit Stereo-Anlage und Telefon?
Die gibt es und sie funktioniert. Kein Problem. Mit Linux sogar recht günstig. Für das Geld, was manche für "Highend" ausgeben: Erst recht kein Problem.

Aber willst Du das wirklich?
Ich habe auf der Homepage von Spybot gestern ein Analyse-Programm gegen Spyware auf Handys gesehen. Handy-Viren gibt es schon. Internet-Telefonie öffnet dem Telefon-Spam Tür und Tor.

Aber welches Unternehmen will das heute?
Bill Gates bastelt an einem Betriebssystem für Handys. Auf ins Monopol! Microsoft strukturiert bereits ganze Volkswirtschaften - unkontrolliert von demokratischen Mechanismen. Die Musik-Majors träumen von der Leih-Musik. Glaubst Du, MS würde nicht dabei sein wollen? Wird nicht dabei sein?

Das Problem ist dann allerdings: Die kleinen Unternehmen bleiben auf der Strecke. Denn dieser Markt ist NICHT frei!

Ein Beispiel: Versuche mal einen Linux-Rechner in ein Windows-Active Direcotory-Netzwerk einzubinden (ohne SMB, nur TCP/IP). Bald wirst Du feststellen: Microsoft benutzt zwar Kerberos zur Authentifizierung, ist zwar Mitglied in der Arbeitsgruppe, die Kerberos pflegt, hat es aber verändert und publiziert die Veränderungen nicht, läßt sie nicht zertifizieren. Paßt also nicht!
Du surfst grade im Netz? Das WWW und HTML basieren auf einer Entwicklung des CERN und sollte frei sein. Der am weitesten verbreitetste Browser - welcher wohl - hält sich am wenigsten an die klar definierten Standards. Glaubst Du an Zufall bei den herbeigeführten Inkompatibilitäten?
Als Vobis sich in den Neunzigern entschied, eine Zeit lang IBMs OS/2 mit neuen Rechnern zu bundeln, wurde gedroht, den Hersteller nicht mehr an den Windows-Testphasen teilnehmen zu lassen. Die neuen Highscreens wären vielleicht nicht mehr kompatibel gewesen... Unverkäuflich

Ich will hier nicht auf einem Hersteler herumhacken, der soll nur als Beispiel dienen. Trotzdem denke ich, daß diese Art der Vernetzung weder Arbeitsplätze sichert, noch im Sinne der Vielfalt der Kleinhersteller ist. Weil die Großen den Umsatz selber wollen.

Tatsache bleibt, daß eine Neuentwicklung richtig viel Geld kostet. Damit ist Forschung auf diesem Niveau eben einer bestimmten Klasse von Unternehmen vorbehalten. Nicht den Mittelständlern.
Wer aber nicht forscht, selber entwickelt, erarbeitet sich auch keine eigene Kompetenz, keine Identität, wird austauschbar, schließlich überflüssig. Wie hießen noch gleich die deutschen Hersteller von TV-Geräten?

Abschließend noch eines, von wegen der Bedürfnisse der Kunden:
Mein Bedürfnis am Musikhören ist vor allem das Musikhören. Ich stelle dabei heute fest, daß das auch problemlos mit alten Geräten (lassen wir mal die Alterungserscheinungen außen vor), sozusagen alter Technik geht, z.B. exakt den Geräten, die ich vor zwanzig Jahren als "veraltet" ausrangiert habe. Nur das ich da hin und wieder noch selber einen Knopf drehen und ein Band einlegen muß. Ist das schlimm? Oder soll ich mein Leben besser einem Automaten überlassen?

Du hast eine Reihe von "modernen Technologien" aufgezählt, die Du besser unterstützt sehen wolltest. Sind das denn eigentlich Deine eigenen Bedürfnisse?
Was mir auffällt: Viele sogenannte Neuerungen, bringen nicht unbedingt eine Verbesserung. Was soll Musik in Dolby Digital? Muß ich die Drums von hinter mir hören? Mal abgesehen von einigen Aktionskünstlern: In welchem Konzert hast Du das mal erlebt, das die Band oder das Orchester nicht frontal auf einer Bühne stand?
Siehst Du MP3 und Musik-Downloads wirklich als Verbesserung gegenüber der 25 Jahre alten CD an? Die Klangqualität hat sich jedenfalls nicht verbessert, nur die Inkompatibilität erhöht.
Wenn ich wieder die Foto-Branche als Vergleich heranziehen darf: Ich habe am Donnerstag im "Katie Melua"-Konzert im Stadtpark in Hamburg Fotos machen können, weil ich einen Kontakt zu Mike Batt habe. Die Berufs-Fotografen waren mit digitalen Autofokus-Monstren (von wegen, moderne Fotoapparate seien kleiner und leichter..) da, ich mit einer zwanzig Jahre alten SLR ohne Autofokus. Die Bilder sind trotzdem was geworden. Problemlos. Die Belichtungsautomatik habe ich übrigens abgeschaltet, damit sie nicht von den wechselnden Spots verwirrt wird.
Für die Berufsfotografen ist das schnelle Bild und die sofortige Übermittlung in die Redaktion ein echter Vorteil. Doch was sollen die millionen Privatanwender mit digitalen Vollautomaten, die nur verhindern, daß die Benutzer eigene Fähigkeiten entwickeln? Konkret: Wer braucht die achttausend Belichtungsvorlagen in einer modernen Kamera? Keiner. Sie müssen als Verkaufsargument herhalten, damit wir wieder etwas neues kaufen.

Um das klarzustellen: Musik-Server, die MP3s zu tausenden in beliebig programmierbarer Reihenfolge abspielen, sind z.B. für Radiosender oder Supermärkte ein echter Vorteil: Man kann z.B. wieder einen Angestellten entlassen (den bisherhigen Diskjockey).
Ich denke nur, daß solch eine Technologie auch die Beziehung zur Musik verändert: Vor einem Jahr hat bei mir um die Ecke ein Laden aufgemacht, der CDs recht billig verkauft. CDs ab einem Euro, recht aktuelle Scheiben um sechs Euro. Mein CD-Konsum ist explosionsartig gestiegen. Das Hören artet in Arbeit aus. Habe ich 'früher' eine Scheibe als Wertgegenstand gesehen und teilweise bis zur Vergasung gehört, weil ich mir das gekauft habe, was ich wirklich wollte, wird hier nur noch 'konsumiert', angehört, weggestellt, angehört, weggestellt, angehört...
Wenn ich mir vorstelle, mit der Musik nicht einmal mehr das Ansehen und Anfassen des Tonträgers verbinden zu können, sondern nur noch das "vor der Glotze sitzen und Anklicken" ist das ein echter Verlust an Lebensqualität.
Wofür? Was soll ich mit der gesparten Zeit anfangen?

Nochmal zur Klarstellung: Es ist jetzt überhaupt kein Problem in einen vernünftigen Computer einen Video- und Audioserver einzubauen, meinethalben sogar mit internem Röhrenverstärker auszurüsten, das ganze in einen Schrank einzubauen und mit einem Bose-Dolby-Digital-Sourround-Raumklangsystem zu verbinden. Über Bluetooth oder WLAN kannst Du das Ding dann über PDA, Handy oder was auch immer fernsteuern. Wenn du willst auch über Internet oder Telefon über tausend Kilometer Entfernung. Die Kaffeemaschine schließe ich Dir auch an, sinnvoller, den Türöffner, die Gartenbeschallung, die Heizungsanlage, den Kühlschrank, damit Du abrufen kannst, was Du einkaufen mußt. Wenn Du SPASS an sowas hast, ist das auch in Ordnug. Ich hab' halt Spaß an alten Bandgeräten. Auch in Ordnung. Die Frage ist: Hat das was mit Musikhören zu tun? Falls Dich das daran interessiert hätte...

Tschüß, Matthias M
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#13
Hallo Etienne!

Zitat:
Zitat:wz1950 postete Das "so gut wie möglich" möchte ich anzweifeln. Der heutige Durchschnittskunde möchte eine Anlage möglichst klein und unauffällig haben und sich ohne großes Nachdenken berieseln lassen.
- *Klein* ist ja bei der heutigen Technologie kein Problem mehr.
- Unaufällig kann eine schlichte, elegante Anlage auch sein. Müsste man nicht immer die Medien wechseln, könnte man die Anlage auch gleich ganz verstecken.
Das siehst Du als erstrebenswertes Ziel an? Am besten ein ins Gehirn implantierter Chip, der die Gehirnströme auswertet und die gewünschte Musik spielt?

Aber darum ging es mir im zitierten Satz nicht, sondern darum, daß der Durchschnittskunde die genannten Kriterien in den Vordergrund stellt. Dem guten Klang der Musik, also dem "so gut wie möglich" wird vom Durchschnittskunden keine oder nur eine geringe Bedeutung beigemessen.

Zitat:- Was hat das Nachdenken mit den Gerätschaften zu tun? Soll der Kunde beim Plattenauflegen denken? Was soll das bringen?
Matthias M wird mir hoffentlich nachsehen, daß ich mit einem seiner Sätze antworte, denn besser kann man es kaum ausdrücken: "Doch was sollen die millionen Privatanwender mit digitalen Vollautomaten, die nur verhindern, daß die Benutzer eigene Fähigkeiten entwickeln?" Das war zwar im Zusammenhang mit dem Thema Foto, ist aber auch hier zutreffend. Ich halte es für wichtig, daß der Mensch, um ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen, aktiv werden muß. Und zwar nicht nur körperlich aktiv, sondern auch geistig. Also das, was er macht, mit Überlegung tun, darüber nachdenken. Das hält geistig rege, und der Umgang mit Tonträgern und Geräten kann den eigentlichen Zweck, den Musikgenuß, um z.B. einen optischen Genuß (Stichwort Plattencover) ergänzen. Alles Gewünschte durch einfachen Mausklick zu erreichen stumpft ab! Was glaubst Du wohl, ist die Ursache dafür, daß ein Großteil der Kiddies, die mit PC und Maus aufgewachsen sind, nicht zu einer vernünftigen Rechtschreibung in der Lage sind? Aber okay, ich will nicht abschweifen...

Zitat:Denken soll er bei der Musikwiedergabe, resp. sich daran erfreuen, es geniessen etc.
Stimmt. Aber das schließt das eben gesagte nicht aus.

Zitat:Aussagen wie *Berieselung* und *so gut wie möglich möchte ich bezweifeln* sind genau diese grosskotzigen Sprüche, die ich oben erwähnt habe.
Den Umstand, daß Du Teile meines zwar kritischen, aber dennoch sachlichen und nicht unfreundlichen Postings als "großkotzig" bezeichnest, lasse ich mal unkommentiert, weil ich keinen Bock auf Streit habe und es nicht meine Aufgabe ist, Deine offensichtlichen Defizite in der Diskussionskultur auszugleichen.

Zitat:Das sind die Leute, die einfach komfortabel Musik hören wollen, ohne Gerätekult betreiben zu müssen.
Darf ich Dich erneut darauf hinweisen, daß wir uns in einem Tonbandforum befinden? Daraus ergibt sich zwangsläufig, daß der Umgang mit Geräten als etwas Positives gesehen wird und nicht als ein lästiges "Müssen" oder als "Gerätekult".

Zitat:Es soll noch Menschen geben, die nicht jede neue Technologie ablehnen und Beissreflexe bekommen, wenn sie eine Entwicklung nicht verstehen.
Es soll noch Menschen geben, die einer Entwicklung gerade deshalb kritisch gegenüberstehen, weil sie sie verstehen. Und "kritisch gegenüberstehen" heißt nicht zwangsläufig "ablehnen".

Zitat:Oder andersrum: Die Mehrheit.
Da stellt sich mir die Frage, für wen die Meinung der Mehrheit in diesem Zusammenhang maßgebend ist. Für die Industrie, die verkaufen will, sicherlich. Aber die kennt genug Methoden, die Meinung der Mehrheit in ihrem Sinne zu beeinflussen. Im übrigen erinnere ich an die Sache mit dem Geschmack der Millionen Fliegen, die sich angeblich nicht irren können...

Zitat:
Zitat:Na, dann herzlichen Glückwunsch, Etienne! Dann hast Du also die Lösung für die existentiellen Probleme der HiFi-Industrie gefunden. Ich finde es nur erstaunlich, daß die vielen hochbezahlten Leute in der Marktforschung nicht darauf gekommen sind. Das müssen dann ja alles Volltrottel sein, was? Smile
Ich wäre froh, wenn du mir nicht unterstellen würdest, was ich nicht geschrieben habe. Danke.
Nichts liegt mir ferner. Ironie ist wohl nicht Dein Fall? Klar habe ich da überspitzt formuliert. Doch immerhin erweckst Du in Deinem Posting den Eindruck, Du wüßtest genau, was die Industrie falsch macht und wie sie es richtig machen könnte... Das wollte ich mit der ironischen Formulierung herausstellen. Tut mir leid, daß das nicht rübergekommen ist.

Zitat:Abgesehen davon, betreiben wohl die wenigsten dieser Klein-Anbieter *Marktforschung*,
Das sehe ich genauso. Nur habe ich nicht die (wohl nicht existente) Marktforschung der Kleinbetriebe gemeint, sondern die der "Großen"...

Zitat:A propos Marktforschung: Die grossen Anbieter betreiben Marktforschung. Interessant ist doch nun daran, dass von vielen die Geräte dieser Multis kritisiert werden, sie würden an den Anforderungen vorbeigehen. Was sagst du dazu?
Wieso, sie produzieren doch genau das, was in den Geiz-ist-geil-Märkten massenweise verkauft wird. Sie produzieren für den weiter oben erwähnten Durchschnittskunden. Fehler in der Beurteilung des Marktes wurden eher von den Firmen gemacht, die inzwischen von der Bildfläche verschwunden sind. Ob das nun daran lag, daß sie, wie Du meinst, neue Entwicklungen nicht genügend berücksichtigt haben, oder ob andere Ursachen dafür verantwortlich sind, sei dahingestellt.

Gruß, Wolfgang
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#14
Zitat:Markus Berzborn postete
(...) .
Lasst das einfach den Markt regeln. (Ich weiß ja, für diesen Satz werde ich des öfteren angegriffen.
Meilenweit davon entfernt, "dem Markt" und dessen notorischen Profiteuren allzugroßen Einfluss auf meine Existenz zugestehen zu wollen, gehöre ich sicher zu den Leuten, die Dir Diese Aussage immer wieder gerne um die Ohren hauen. In diesem Falle sehe ich dazu keinen Anlass.

Audio-Geräte ab einem bestimmen Level aufwärts sind in etwa so lebensnotwendig wie ein Luxus-Callgirl. Niemand ist existenziell gefährdet, wenn das Angebot und der Preis nicht der Nachfrage entsprechen. Wer sich auf diesen Markt begibt, muss wissen was er tut und die Bereitschaft seiner potentiellen Kundschaft, das Portemonnaie zu öffnen, richtig einschätzen. Umgekehrt ist es der potentiellen Kundschaft unbenommen, den Geldbeutel zu öffnen oder auch nicht. Unser Bildungswesen ermöglicht es jedem, sich ein kritisches Bild eines Produktes oder eines Anbieters zu machen, so daß auch niemand vor einem evtl. Reinfall zwingend bewahrt werden muss. Wenn es einen Markt gibt, den man frei und unreguliert vor sich hinwerkeln lassen kann, dann den sog. High-End-Markt.

Schaut man sich an, was für eine Art von Firmen als "HiFi-Anbieter" noch übrig geblieben sind, so stellt man fest:
Hersteller von Großserien in "solider Qualität", ich meine damit Firmen wie SABA, Grundig, oder auch der gehobenen Klasse (ReVox) sind verschwunden. Was lebt, ist ein Markt, der von einigen mittlerweile etablierten Anbietern der oberen Preisklasse beschickt wird (T&A, Burmester, Lua), die sich auch um ein Vollsortiment bemühen. Dazu gesellen sich eine vielzahl von Kleinfirmen, die sich auf bestimmte Spezialprodukte beschränken. Ewas Abseits davon tummeln sich Anbieter für Profitechnik, deren Produkte auch im heimischen Wohnzimmer gelegentlich Anwendung finden und eine gute Alternative zum High-End sind.

Ob Hifi-Bauer oder HiFi-Bastler, diese Frage stellt sich mir nicht. Ich sehe sehr wohl Sinn darin, einen Röhren-Pre-Pre zu bauen, solange es Leute gibt, die dieses Produkt kaufen wollen. Ich sehe keinen Sinn darin, so ein Produkt im Namen des Fortschritts prinzipiell mit diesem vollzustopfen. Abgesehen davon ist nicht jedes Kleinserienprodukt eine primitive Garagenbastelei. Diese Anbieter bedienen sehr stark die individuellen Bedürfnisse ihrer Klientel, sind sozusagen der Audioanbieter des individuellen Vertrauens und rangieren beim Kunden an ähnlicher Stelle wie Hausarzt, Friseur, Maßschneider und Psychotherapeut. Mit dieser etwas überspitzen Forumlierung möchte ich sagen: Es wird mehr geboten, als ein schnödes Produkt mit Daten und Support, sondern ein Stück Lenbensqualität und Lifestyle. Beschränkt man sich bei der Betrachtung dieser Produkte auf die nackte Hardware, so kommt es zu grundlegenden Mißverständnissen.

So gesehen hat sich der Markt sehr stark gewandelt. Es gibt mehr Hersteller denn je, die alle sehr diversifiziert sind. Man könnte sagen, sie würden sich verzetteln, aber das stimmt nicht: Einem Schneider wirft man auch nicht vor, er sei nicht fortschrittlich, bloß weil der C&A seine Anzüge aus China importiert.

Überhaupt sollte man mit gewissen Begriffen etwas vorsichtig sein:
Man redet gerne von "besserer Technik", "Fortschritt" und "Komfort", ohne das festgelegt wäre, was das im Einzelnen bedeutet:

Wenn mir nach Tafelmusik zumute ist, sehe ich die CD als großen Fortschritt an. Es ist komfortabel, in einem Rutsch durchvespern zu können, ohne zwischendurch mit fettigen Fingern am Vinyl hantieren zu müssen. Ebenso finde ich es komfortabel, 70 Minuten Musik zum Einschlafen zu haben, ohne eine Platte drehen zu müssen und ohne den Arm aus der Auslaufrille heben zu müssen, was ja in High-End-Kreisen offenbar unverzichtbares Merkmal eines guten Plattendrehers ist.

Bekomme ich die CD-Ausgabe einer 64er-Decca (Dave Pike, Latin Manhattan), so freue ich mich über den guten Klang (bitte keine Diskussionen über Lebewesen im Ultraschallbereich) aber störe mich daran, daß die Linernotes so klein gedruckt sind, daß sie praktisch nicht zu lesen sind. Hier ist die CD (ich meine das Medium komplett, nicht die Technik) weder fortschrittlich noch komfortabel, sondern schlicht und ergreifend arroganter Murks, weil sie an den Bedürfnissen der Leute vorbeiproduziert worden ist, die sich vom Inhalt nicht nur berieseln lassen, sondern sich mit diesem beschäftigen wollen und dazu das Medium und dessen Verpackung als Quelle nehmen. Ein glatter Rückschritt also, denn die originale Vinylplatte bringt mich trotz Knistern, Knacksen und Rauschen in meinen Absichten, die Musik zu verstehen, wesentlich weiter. Die Infos werden mitgeliefert, ich kann sie beim hören in die Hand nehmen, mitlesen und ich brauche dazu weder PC noch Internet noch aufwendige Recherche nach den Infos (die es sicher irgendwo gibt).

Wer von Fortschritt redet, muss auch definieren, in welche Richtung er sich bewegen will. Diese ist von Person zu Person unterschiedlich. Komfort ist sowieso eine subjektive Sache. Die beste Technik ist die, die die Bedürfnisse am besten erfüllt. Die individuellen Bedürfnisse stehen ausserhalb der Diskussione, da meistens "Geschmackssache".

So gesehen ist der derzeitige HiFi-Markt im deutschsprachigen Raum ein Markt von sehr individuellen Anbietern für sehr individuelle Kunden, deren Vorlieben meistens nicht die meinen sind und deren Beweggründe ich meistens nicht nachvollziehen kann. Solange die nicht mein Heu fressen, ist mir das egal Wink Immerhin sind damit einige Leute in Lohn und Brot und einige Menschen werden anscheinend glücklich damit. Das schafft nicht jeder.
Michael(F)
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#15
Müssen hier wieder alte Hahnenkämpfe in den Vordergrund gepuscht werden.
Ich denke der Diskussionsansatz und das Thema sind interessant gestartet und sollte wieder aufgegriffen werden.

Gerade die inzwischen nicht mehr ganz so innovativen Konzepte von z.B. ReVox Multiroom und aktive DSP Lautspecherboxen werden meineserachtens achtlos in der Nische liegen gelassen. Gerade solche praktische und flexible Audiokonzepte könnten in Stückzahlen wesentlich preiswerter und qualitativ hochwertiger sein als jede bisherige High-Endige-Alt-Technologie-Anlage. Hier wird viel Potential ungenutzt liegengelassen. Ich denke das aber gerade die elitären High-End Kleinunternehmen technologisch eher konservativ agieren und sich nicht mit wirklichen neuen Konzepten belasten möchten, da sie das Risiko scheuen.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#16
Zitat:Gyrator postete
Ich denke das aber gerade die elitären High-End Kleinunternehmen technologisch eher konservativ agieren und sich nicht mit wirklichen neuen Konzepten belasten möchten, da sie das Risiko scheuen.
Ein Risiko nur um des Risikos willen oder einfach nur was Neues um jeden Preis ist ja auch nicht sonderlich sinnvoll.

Gruß,
Markus
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#17
Wobei gewisse dem High-End-Segment zugerechnete Firmen durchaus innvoative Konzepte verfolgen. Die von Gyrator angesprochene Mulitroom-Lösung scheint ebenfalls ein interessanter Markt zu sein. Philips - lassen wir die mal Hersteller aus dem deutschsprachigen Raum durchgehen - hat ein ähnliches Konzept vorgestellt wie Revox, nicht ganz so opulent ausgestattet, dafür bezahlbar.

Ausserdem muss ich mich korrigieren: Die Massenhersteller mit "solider Qualität" vergleichbar SABA, Grundig, Telefunken sind nicht ganz vom Markt verschwunden. Philips ist noch übrig geblieben, wie weit die Produktpalette reicht, weiß ich allerdings nicht.
Michael(F)
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#18
Zitat:Michael Franz postete
Die von Gyrator angesprochene Mulitroom-Lösung scheint ebenfalls ein interessanter Markt zu sein.
Linn - allgemein dem High End-Segment zugerechnet - ist ja ziemlich aktiv in dem Bereich. Ich persönlich finde so etwas nicht interessant, aber es ist ja gut, dass es das in hoher Qualität gibt, wenn dafür Bedarf besteht.

Gruß,
Markus

http://www.linn.co.uk/spec_sound/knekt.cfm
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#19
Mathias M.
Zitat:Die letzte Entwicklung deutscher Hersteller, an die ich mich erinnere, war Telefunken mit der PAL-Norm (vielleicht etwas übertrieben...).
Ja eindeutig übertrieben, Ende der 70er brachte Telefunken die Minidisc auf den Markt.
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#20
MiniDisc von Telefunken? Ich dachte die sei von Sony gewesen. Oder meinst Du die Bildplatte?
Michael(F)
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#21
Zitat:Michael Franz postete
MiniDisc von Telefunken? Ich dachte die sei von Sony gewesen.
Und auch nicht von Ende der 70er Jahre, sondern von Anfang der 90er. :-)
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#22
Zitat:Markus Berzborn postete
Zitat:Gyrator postete
Ich denke das aber gerade die elitären High-End Kleinunternehmen technologisch eher konservativ agieren und sich nicht mit wirklichen neuen Konzepten belasten möchten, da sie das Risiko scheuen.
Ein Risiko nur um des Risikos willen oder einfach nur was Neues um jeden Preis ist ja auch nicht sonderlich sinnvoll.

Gruß,
Markus
Ein Unternehmen beinhaltet immer Risiken. sich technologisch nicht zu bewegen stellt auch ein Risiko dar, es wird aber gerne übersehen.

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#23
Und die TED Bildplatte kam bereits Mitte der 70er Wink Gegen Ende der 70er war sie schon wieder vom Markt verschwunden.

Links:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bildplatte

Edit: Dieses posting bezieht sich auf die Bildplatte, die wohl von Lego gemeint war.
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#24
Es gab doch so einen digitalen Versuchstonträger, der im Gegensatz zur CD nicht mit Laser abgetastet wurde. Weiß nicht mehr, wie das System hieß.
Vielleicht meint Lego das ja.

Gruß,
Markus
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#25
Das war das von Telefunken als Konkurrenz zur CD entwickelte digitale verfahren.

Die Lösung hatte den Charme, daß man praktisch Vinylplatten herstellte, jedoch nicht mit modulierten Rillen sondern Vertiefungen/Erhebungen entlang der Spirale. Die Information war digital gespeichert (o/1), abgetastet wurde mit plattenspielerähnlichen Geräten mechanisch.
Michael(F)
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#26
Die in Wiki beschriebene Laserabgetastete Video-Disk gab es in der Form nie. Sie war analog.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#27
Es war mW eine digitale Schallplatte, name war Minidisk, als Konkurrent der CD, Baujahr etwa 1981/1983. Versuchsdatenträger kann sein.

Quellen finde ich aber auch keine mehr.

LaserDisc meine ich übrigens nicht. Nix mit Laser, da war ein kleiner Piezo im Tonarm, soweit ich mich an Details noch erinnere.
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#28
Zitat:Lego postete
Es war mW eine digitale Schallplatte, name war Minidisk, als Konkurrent der CD, Baujahr etwa 1981/1983. Versuchsdatenträger kann sein.

Quellen finde ich aber auch keine mehr.

LaserDisc meine ich übrigens nicht. Nix mit Laser, da war ein kleiner Piezo im Tonarm, soweit ich mich an Details noch erinnere.
Hier wird die Minidisk kurz erwähnt:
http://staff-www.uni-marburg.de/~naeser/cd.htm
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#29
Hallo Matthias M

Zitat:Matthias M postete
wo siehst Du das Problem?

Willst Du die Vernetzung von Kühlschrank mit Stereo-Anlage und Telefon?
Die gibt es und sie funktioniert. Kein Problem. Mit Linux sogar recht günstig. Für das Geld, was manche für "Highend" ausgeben: Erst recht kein Problem.
Nein, von Kühlschrank und Telefon war nicht die Rede. Ich rede auch nicht von Linux und von anderen mehr oder weniger umfangreichen Bastelkonzepten. Ich habe schon zuviele Linux-Lösungen gesehen, und die wenigsten haben mich überzeugt. Da liegt noch vieles im argen. Das Problem bei Linux-Projekten ist immer, dass sie zuviel versuchen, sehr viel können, aber nichts wirklich richtig und so ausgereift und komfortabel, wie man sich dies wünschen würde, sondern immer noch Konfiguration seitens des Anwenders erfordern und ihn mit einer Vielzahl von Plugins belästigen. Die einzige wirklich überzeugende Speziallösung auf Linux-Basis ist imho die Dreambox. Aber lassen wir das...

Bsp.:

- TV und Radio. Der Kunde möchte die laufende Sendung mit einem Knopf aufnehmen und direkt auf CD oder DVD speichern, damit er die Sendung ein anderes Mal hören und/oder archivieren kann. Oder er möchte die Sendung einfach zwischenspeichern und das ohne grossen Aufwand. Ich kann mir zwar für 2000 € einen High-End-Tuner kaufen, doch der kann das nicht einmal.

- Ich bin unterwegs und mir fällt ein, dass ich was aufnehmen sollte. Bei einer Aufnahme im Gegenwert eines Kleinwagens müsste das ja kein Problem sein. Also über's Netz rasch den Tuner programmieren. Geht leider meistens auch nicht von der Stange. Mit Software ist das sicher möglich, doch nicht jeder möchte basteln und experimentieren. Ich möchte eine Lösung out-of-the-box, die einfach so funktioniert.

- Warum zeigt mir ein CD-Player nicht die Infos zum Interpreten an?

Zitat:Aber welches Unternehmen will das heute?
Bill Gates bastelt an einem Betriebssystem für Handys. Auf ins Monopol! Microsoft strukturiert bereits ganze Volkswirtschaften - unkontrolliert von demokratischen Mechanismen. Die Musik-Majors träumen von der Leih-Musik. Glaubst Du, MS würde nicht dabei sein wollen? Wird nicht dabei sein?
Du vermengst da verschiedene Aspekte.

Zitat:Das Problem ist dann allerdings: Die kleinen Unternehmen bleiben auf der Strecke. Denn dieser Markt ist NICHT frei!
Habe ich ein Wort von Windows-on-hifi erwähnt? Wer spricht von Monopol? Wer spricht von Microsoft?

Zitat:Ein Beispiel: Versuche mal einen Linux-Rechner in ein Windows-Active Direcotory-Netzwerk einzubinden (ohne SMB, nur TCP/IP). Bald wirst Du feststellen: Microsoft benutzt zwar Kerberos zur Authentifizierung, ist zwar Mitglied in der Arbeitsgruppe, die Kerberos pflegt, hat es aber verändert und publiziert die Veränderungen nicht, läßt sie nicht zertifizieren. Paßt also nicht!
Du surfst grade im Netz? Das WWW und HTML basieren auf einer Entwicklung des CERN und sollte frei sein. Der am weitesten verbreitetste Browser - welcher wohl - hält sich am wenigsten an die klar definierten Standards. Glaubst Du an Zufall bei den herbeigeführten Inkompatibilitäten?
Ich bin kein Freund von MS, sondern meide diesen Konzern. Die Probleme sind mir bekannt.

Zitat:Als Vobis sich in den Neunzigern entschied, eine Zeit lang IBMs OS/2 mit neuen Rechnern zu bundeln, wurde gedroht, den Hersteller nicht mehr an den Windows-Testphasen teilnehmen zu lassen. Die neuen Highscreens wären vielleicht nicht mehr kompatibel gewesen... Unverkäuflich
Wie gesagt, die Problematik ist mir bekannt. Ich bitte dich, dir meine Äusserungen im Bereich PC zur MS durchzulesen. Dann wirst du erkennen, dass ich der falsche Adressat für deinen Frust bin.

Zitat:Ich will hier nicht auf einem Hersteler herumhacken, der soll nur als Beispiel dienen. Trotzdem denke ich, daß diese Art der Vernetzung weder Arbeitsplätze sichert, noch im Sinne der Vielfalt der Kleinhersteller ist. Weil die Großen den Umsatz selber wollen.
Wie gesagt, es gibt auch Möglichkeiten fernab von MS. Die Dreambox, der Hifidelio z.B. basieren auf Linux.

Zitat:Tatsache bleibt, daß eine Neuentwicklung richtig viel Geld kostet. Damit ist Forschung auf diesem Niveau eben einer bestimmten Klasse von Unternehmen vorbehalten. Nicht den Mittelständlern.
Wobei K+H als auch ReVox zu den KMU gezählt werden aber trotzdem entwickeln.

Zitat:Wer aber nicht forscht, selber entwickelt, erarbeitet sich auch keine eigene Kompetenz, keine Identität, wird austauschbar, schließlich überflüssig. Wie hießen noch gleich die deutschen Hersteller von TV-Geräten?
Das ist, was ich mit Me-Too angesprochen habe.

Zitat:Du hast eine Reihe von "modernen Technologien" aufgezählt, die Du besser unterstützt sehen wolltest. Sind das denn eigentlich Deine eigenen Bedürfnisse?
Was mir auffällt: Viele sogenannte Neuerungen, bringen nicht unbedingt eine Verbesserung.
Dass die Klangqualität nicht mehr endlos verbessert werden kann, habe ich angesprochen. Ergo muss es Verbesserungen auch in anderen Bereichen geben. Habe ich ebenfalls erwähnt.

Ja, das sind meine Bedürfnisse und auch die Bedürfnisse der Leute, mit denen ich mich unterhalte.

Zitat:Was soll Musik in Dolby Digital? Muß ich die Drums von hinter mir hören? Mal abgesehen von einigen Aktionskünstlern: In welchem Konzert hast Du das mal erlebt, das die Band oder das Orchester nicht frontal auf einer Bühne stand?
Über Mehrkanal gehen die Meinungen stark auseinander. Ich werde mit dir darüber nicht diskutieren, da ich das NICHT THEMATISIERT HABE.

Zitat:Siehst Du MP3 und Musik-Downloads wirklich als Verbesserung gegenüber der 25 Jahre alten CD an? Die Klangqualität hat sich jedenfalls nicht verbessert, nur die Inkompatibilität erhöht.
In gewissen Bereichen, ist das ein grosser Fortschritt. In einigen auch ein Rückschritt. Es gibt übrigens auch verlustlose Kompression.

Zitat:Um das klarzustellen: Musik-Server, die MP3s zu tausenden in beliebig programmierbarer Reihenfolge abspielen, sind z.B. für Radiosender oder Supermärkte ein echter Vorteil: Man kann z.B. wieder einen Angestellten entlassen (den bisherhigen Diskjockey).
Nicht nur für die.

Zitat:Ich denke nur, daß solch eine Technologie auch die Beziehung zur Musik verändert: (...)
Im Kopf, ja. Ist aber Einstellungssache. Nur weil ich ein Handy habe, telefoniere ich nicht häufiger von unterwegs. Übrigens: Das ist nicht der Fehler der Technik, sondern des Anwenders, also deines.

Zitat:Nochmal zur Klarstellung: Es ist jetzt überhaupt kein Problem in einen vernünftigen Computer einen Video- und Audioserver einzubauen (...)
Diese Vorstellung dünkt mich doch ziemlich naiv. Wenn es so einfach ist, warum gibt es das nicht?

Zitat:Wenn Du SPASS an sowas hast, ist das auch in Ordnug. Ich hab' halt Spaß an alten Bandgeräten. Auch in Ordnung. Die Frage ist: Hat das was mit Musikhören zu tun? Falls Dich das daran interessiert hätte...
Ich habe an beidem Spass, vorallem aber an guter Musik. Mir macht gute Musik immer Spass, egal mit welcher Technologie ich sie höre.

Gruss
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#30
Hallo wz1950

Zitat:wz1950 postete
Das siehst Du als erstrebenswertes Ziel an? Am besten ein ins Gehirn implantierter Chip, der die Gehirnströme auswertet und die gewünschte Musik spielt?
Warum musst du bloss immer so vom einen Extrem ins andere gehen? Grosse Geräte sind heute aus technischer Sicht nicht mehr notwendig. Schau dir mal einen CD-Player an und du wirst erkennen, dass sich das auch auf deutlich kleinerem Raum bauen liesse.

Zitat:Matthias M wird mir hoffentlich nachsehen, daß ich mit einem seiner Sätze antworte, denn besser kann man es kaum ausdrücken: "Doch was sollen die millionen Privatanwender mit digitalen Vollautomaten, die nur verhindern, daß die Benutzer eigene Fähigkeiten entwickeln?"
Zugegeben, die Allgemeinbildung sinkt, die Pisa-Resultate sind besorgniserregend. Ich bin der letzte, der sich dagegen wehrt, dass die Leute eigene Fähigkeiten entwickeln und selbst denken. Trotzdem sehe ich die von dir angesprochenen Fähigkeiten nicht als wichtig an. Wenn du das Auflegen von LPs brauchst, um geistig rege zu bleiben, dann gute Nacht.

Zitat:Alles Gewünschte durch einfachen Mausklick zu erreichen stumpft ab! Was glaubst Du wohl, ist die Ursache dafür, daß ein Großteil der Kiddies, die mit PC und Maus aufgewachsen sind, nicht zu einer vernünftigen Rechtschreibung in der Lage sind? Aber okay, ich will nicht abschweifen...
Nicht das, was du glaubst. Die Ursachen für die fehlenden Rechtschreibekentnisse liegen anderswo. Früher war alles besser...

Zitat:Den Umstand, daß Du Teile meines zwar kritischen, aber dennoch sachlichen und nicht unfreundlichen Postings als "großkotzig" bezeichnest, lasse ich mal unkommentiert, weil ich keinen Bock auf Streit habe und es nicht meine Aufgabe ist, Deine offensichtlichen Defizite in der Diskussionskultur auszugleichen.
Falls ich die hätte, würde ich sie deinen kognitiven Dissonanzen vorziehen.

Zitat:Darf ich Dich erneut darauf hinweisen, daß wir uns in einem Tonbandforum befinden?
Darfst du, brauchst du aber nicht, interessiert mich jedoch nicht. Schon mal gesehen, in welchem Unterforum wir hier sind?

Zitat:Daraus ergibt sich zwangsläufig, daß der Umgang mit Geräten als etwas Positives gesehen wird und nicht als ein lästiges "Müssen" oder als "Gerätekult".
Wenn ich mir da den einen oder anderen Hifi-Geräte-Altar ansehe, naja.

Zitat:Es soll noch Menschen geben, die einer Entwicklung gerade deshalb kritisch gegenüberstehen, weil sie sie verstehen. Und "kritisch gegenüberstehen" heißt nicht zwangsläufig "ablehnen".
So so. ;-)

Zitat:Das sehe ich genauso. Nur habe ich nicht die (wohl nicht existente) Marktforschung der Kleinbetriebe gemeint, sondern die der "Großen"...
Welche jetzt mit zaghaften Schritten langsam auf das zugehen, was ich mir wünsche. Dass die grossen träge sind, ist bekannt. Genau hier liegt die Stärke der kleinen Anbieter, dass sie schneller sind.

Gruss
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#31
Hallo Gyrator

Zitat:Gyrator postete Gerade die inzwischen nicht mehr ganz so innovativen Konzepte von z.B. ReVox Multiroom und aktive DSP Lautspecherboxen werden meineserachtens achtlos in der Nische liegen gelassen. Gerade solche praktische und flexible Audiokonzepte könnten in Stückzahlen wesentlich preiswerter und qualitativ hochwertiger sein als jede bisherige High-Endige-Alt-Technologie-Anlage. Hier wird viel Potential ungenutzt liegengelassen. Ich denke das aber gerade die elitären High-End Kleinunternehmen technologisch eher konservativ agieren und sich nicht mit wirklichen neuen Konzepten belasten möchten, da sie das Risiko scheuen.
Richtig. High-End ist sehr, sehr konservativ. (Böse Zungen behaupten, moderne Konzepte wie DSP-Lautsprecher, Multiroom, Vernetzung etc. würden sich dem einfach gestrickten High-End-Zielpublikum nicht verkaufen lassen, da dieses überfordert sei. Aber wie gesagt, das sind böse Zungen, nicht meine persönliche Ansicht.)

Die Problematik ist doch ganz einfach: Wer sich nicht von anderen durch zus. Fähigkeiten und Produkte abheben kann, muss eine Me-Too-Strategie fahren. Normalerweise sind das diejenigen, die sich über den Preis definieren. Grosse Zukunft haben solche normalerweise nicht, wenn sie zu klein sind. Auch wenn sie überleben, sie dümpeln jahrelang vor sich hin.

Gruss
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#32
Zuerst möchte ich eine Lanze für die Bastler brechen. Es waren oft genug die spinnerten Bastler, die erfunden haben, was rational und ökonomisch denkenden Menschen nicht in den Sinn kam. Ein besonders prominenter und geschätzter Bastler in diesem Sinne war Willi Studer. Man braucht ja, wenn man als Bastler anfängt, nicht als solcher aufzuhören.

Womit wir beim Thema "Entwicklungsfähigkeit von High-End" sind oder dem der Branche nachgesagtem Konservatismus. Das gilt so pauschal nicht. Wie mir scheint, entwickeln sich viele der "alten" High-End-Firmen aus ihrem "Bastlerstatus" hinaus in Richtung Multiroom, Multichannel und Digital weiter, folgen also dem offensichtlichen Bedürfnis der Kundschaft: Beipiele Linn, McIntosh und andere. Auch Firmen wie Burmester kommen nicht mit dem High-End-typischen Drahtverhau und handgeflochtenen Kabeln daher. Ich habe vor kurzem ein Photo eines offenen Gerätes gesehen - sah sehr sauber aufgebaut aus, auf den ersten Blick. Quad ist schon ab der 606/66 der Vorwurf gemacht worden "zu Fortschrittlich" zu sein, man darf gespannt sein, wie sich diese Firma unter chinesischer Führung weiter entwickeln wird.

Für viele Kunden ist es wichtig, etwas "besonderes" zu haben, das nicht jeder hat. Etablierte Namen aus dem exclusiven Bereich (Naim, Linn, Rega, McIntosh .....) sind nicht mehr zugkräftig genug, da etablierter und in gewisser Weise zum Mainstream gehörig. Man tendiert dann zu einem "handmade"-Produkt in der oft irrigen Annahme, handmade sei automatisch besser als seriengefertigt, sicher auch aus Prestigegründen heraus und aus der Lust am "Geheimtip". In der logischen Folge wachsen eine ganze Reihe von Kleinfirmen nach, die genau dieses Bedürfnis befriedigen. Die Kundschaft bezahlt dafür, also kann profitabel gefertigt werden. Wenn man so will: Das sind die Firmen Porsche der Audiotechnik, sofern sie sich am Markt halten können. Bei den kleinen herrscht reges kommen und gehen, viele werkeln auch im Verborgenen.
Michael(F)
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#33
Zitat:Etienne postete
Wenn du das Auflegen von LPs brauchst, um geistig rege zu bleiben, dann gute Nacht.
Die Fähigkeiten des Plattensammlers und Vinylhörers auf's Plattenauflegen zu beschränken ist zu kurz gedacht. Da Du aufgrund Deiner geistigen Fähigkeiten eigentlich nicht kurz denkst, war das wohl Absicht so.

Eine Sammlung bewusst zusammenzutragen und zu erweitern erfordert weit mehr an Kenntnissen als die Bedienung der Hardware, die ein Kapitel für sich ist. Alleine die notwendige Sortierung, sofern das ohne PC-Hilfe geschieht, erfodert ein bewusstes Auseinandersetzen mit der Sammlung, ist auch Ausdruck eines persönlichen Stils.

Kenntnisse über Musik braucht der PC-Digitalo auch, wenn er über das übliche download-klick-speichern-unter hinauskommen will. Nur ist sein einziges handwerkliches Mittel dann immer noch der PC und die damit verbundenen Recherche-Download-Routine.

Dagegen auf Flohmärkten den Blick für den richtigen Stapel zu haben, mit dem richtigen Riecher die richtigen Leute anzusprechen, das gekaufte Beurteilen, abschätzen, die Preise verhandeln, logistische Probleme lösen und dabei den Spaß am Musikhören nicht verlieren - da gehört ein bisschen was dazu. Das ist Hobbyausübung im realen Leben. Es hat etwas mit Entdecken und Ausgraben zu tun. Die dazugehörigen Infos bekommt man mit dem Tonträger mit oder durch persönliche Auskünfte, wenn man sich - wie auch immer - austauscht. Es macht der Plattenhändler den besten Umsatz mit mir, der mir die besten "hör da mal rein"-Musiktips gibt. Die Internetszene finde ich da vergleichsweise wüst und leer. Zumidest bei der Art Musik, die mir wichtig ist.

Ich kenne durchaus Plattensammler, die den PC als Ergänzung verwenden um an Tracks zu kommen, die es anders (noch) nicht gibt, ich kenne aber wenig Computerkids, die überhaupt wissen, was sie da auf ihrer Festplatte zusammen gerafft haben. Wenn es hochkommt, ist es der Interpret. Der Komponist? Das Erscheinungsjahr? Das Line-Up? Der Text? Reissues? Querverbindungen zu anderen Musikern, Bands? Fehlanzeige!

Wer sich bedudeln lassen will, kommt mit dem Internet klar, wer sich aktiv mit Musik beschäftigen an den Tonträgern nicht vorbei.

80 von 100 Plattensammlern kennen sich in ihrem Gebiet aus, und zwar fundiert.
Wenn sich 20% der mp3-ipod-Internet-User fundiert in ihrer zusammengeramschten Musik auskennen, dann fresse ich einen I-Pod ohne Essig und Öl!
Michael(F)
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#34
Zitat:mfranz postete
Die in Wiki beschriebene Laserabgetastete Video-Disk gab es in der Form nie. Sie war analog.
Ja, das ist dort nicht ganz richtig, zumindest was den Videoteil angeht. Digitalen Ton (PCM, AC3 und DTS) gab's später dann ja doch auf der Laserdisc. Im verlinkten Artikel zur Laserdic wird es aber korrekt erklärt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Laserdisc

"Technik
Entgegen der weit verbreiteten Meinung ist das Videobild auf LDs ein auf zwei Zustände reduziertes Analogformat und nicht in einem komplett digital repräsentierten Format wie auf VCDs oder DVDs. Beim Mastering der LDs wird das analoge Videobild moduliert und an den Nulldurchgängen des Signals abwechselnd als "Vertiefung" und "Nicht-Vertiefung" gepresst. In einem LD-Spieler folgt ein PLL-Synthesizer diesen Vertiefungen und regeneriert dazu das ursprüngliche Signal. Fehlererkennung und -korrektur sind nicht möglich."
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#35
Zitat: Etienne schrieb
- Warum sind wir mit der Integration in Computer-Netzwerke nicht viel weiter?
- Warum lassen sich die allermeisten Anlagen noch immer nicht an den PC anbinden?
Was soll das bringen? Spätestens beim nächsten Windows-Update funktioniert doch nichts mehr. Wenn ich über eines sehr froh bin, dann über die Möglichkeit, mit dem PC Musik zu sammeln und zu hören. Über was ich noch viel mehr froh bin ist, daß das auch ohne den PC geht. Von diesen Informationspfuschern abhängig zu sein, wenn ich Musik hören will, ist eine grässliche Vorstellung. Nichts gegen einen Musik-PC, der in die Anlage integriert ist, aber ein Netzwerk aus Musikanlage und PC würde es vielleicht dann geben, wenn Revox es gebaut hätte. Dann wäre der Rechner aber 20 Jahre lang der selbe geblieben.


Zitat: Etienne schrieb
- Warum bieten nur so wenige Geräte die Möglichkeit, die Musik vom PC/Fileserver abzuspielen?
Eine simple Verbindung vom Line-Out der Soundkarte zum Aux-In des Amps? Das dürfte doch jeder hinkriegen


Zitat: Etienne schrieb
- Warum gibt es z.B. keine ganzheitliche Lösung, welche den PC fernbedienbar macht und ihn sinnvoll in die Hifi-Anlage integriert?
- Warum gibt es nur so wenige Geräte, die sich z.B. mit dem Handy oder dem PDA bedienen lassen??
Aus dem gleichen Grund wie oben schon genannt: Weil die EDVler es bis heute nicht verstanden haben, für Planungssicherheit zu sorgen, weil es in ihren Kopf nicht reingeht, daß man etwas auch benutzen möchte ohne ständig irgendetwas upgraden zu müssen. Ich denke bei der ununterbrochenen Nutzungsdauer nicht in Quartalen, sondern in Jahren. Es ist ja noch nichteinmal möglich, ein Handy zu bauen, bei dem das Ladegerät eines anderen, markengleichen Modells passt. Meinst Du wirklich, das Duo infantile bestehend aus Handy und PC bekommt eine Anlage integriert? Never!

Deine Fragen gebe ich zurück:
Wann gibt es eine PC-Hardware-Software-Kombination, die ich gesichert 5 - 10 Jahre nutzen kann, so problemlos wie z. B. eine A77 oder einn B285? Daß der PC keinen Einzug da gehalten hat, wo er sinnvoll eingesetzt werden könnte, liegt nicht nur an den vermeintlich rückwärtsgewandten Usern mit reaktionärem Gedankengut sondern vor allem an den locker-flockig hingepfuschten IT-Lösungen die dem Menschen, so er ein normaler Sterblicher ohne besondere EDV-Kenntnisse ist, Demut abringt vor einer Technik, die er nicht beherrscht. Andauernde Demut führt mich in die Depression. Das, was Du Dir wünscht, bekommen nichteinmal die großen Entwicklungsabteilungen der großen Konzerne gebacken. Eine kleine Firma, die innovativ sein möchte, erst recht nicht. Die bekommen nichteinmal die benötigten Auskünfte von Microsoft, was sich an der neuen Version konkret geändert hat.

Ein EDV-Crack sieht das anders. Ich bin keiner. Also halte ich mich an das, was ich so ganz nebenher im Rahmen meiner Hobbyausübung zu lernen in der Lage bin. Computertechnik gehört nicht dazu. Es interessiert mich auch nicht.
Michael(F)
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#36
Hallo Michael

Zitat:Michael Franz postete
Zuerst möchte ich eine Lanze für die Bastler brechen. Es waren oft genug die spinnerten Bastler, die erfunden haben, was rational und ökonomisch denkenden Menschen nicht in den Sinn kam. Ein besonders prominenter und geschätzter Bastler in diesem Sinne war Willi Studer. Man braucht ja, wenn man als Bastler anfängt, nicht als solcher aufzuhören.
Für mich war Willi Studer ziemlich genau das Gegenteil eines Bastlers. Er hat zwar im kleinen Rahmen und auch mit wenig Mitteln angefangen, hat aber schon von Anfang an - naja, die ersten Jahre nehmen wir mal aus - im grossen Rahmen gedacht. Er wusste, was am Markt falsch war. Er wusste, was sinnvoll und richtig war. Er wusste, welche Ideen und Konzepte modern waren. Er kannte die Schwächen alter Konzepte und versuchte, diese zu umgehen. Er hat von Anfang an moderne Technologie verwendet, solide und professionell gefertigt und hat sich nicht auf Äste hinausgelassen. Er stellte an sich selbst und auch an alle anderen sehr hohe Anforderungen und wollte das Beste. Er war ein Profi und verhielt sich auch so. Z.B. kam das B215 erst auf den Markt, als es einen Einmesscomputer gab, der seinen Anforderungen genügte. Ich betrachte Hifi-Geräte ebenfalls sehr kritisch, gerade eben deshalb komme ich ja zur Aussage *Bastlergeräte*: Alte Konzepte, alte Technik, häufig fauler Zauber, Ergonomie ist ein Fremdwort etc.

Zitat:Womit wir beim Thema "Entwicklungsfähigkeit von High-End" sind oder dem der Branche nachgesagtem Konservatismus. Das gilt so pauschal nicht. Wie mir scheint, entwickeln sich viele der "alten" High-End-Firmen aus ihrem "Bastlerstatus" hinaus in Richtung Multiroom, Multichannel und Digital weiter, folgen also dem offensichtlichen Bedürfnis der Kundschaft: Beipiele Linn, McIntosh und andere. Auch Firmen wie Burmester kommen nicht mit dem High-End-typischen Drahtverhau und handgeflochtenen Kabeln daher.
Ja, Linn, T+A und zum Teil auch McIntosh etc. entwickeln sich in diese Richtung. Diese sind für mich die Positivbsp. Moderne Produkte, interessante Produkte, eine stimmige Linie, ein ganzes Sortiment. (T+A hat zwar ein langweiliges Design und McIntosh ist ebenfalls altbacken und langweilig, aber über Design soll man ja nicht streiten.)

Aber wenn wir diese drei und evtl. noch ReVox, die gehen ja in eine ähnliche Richtung, aussen vor lassen, was bleibt noch? Leider nicht mehr viel.

Zitat:Für viele Kunden ist es wichtig, etwas "besonderes" zu haben, das nicht jeder hat. Etablierte Namen aus dem exclusiven Bereich (Naim, Linn, Rega, McIntosh .....) sind nicht mehr zugkräftig genug, da etablierter und in gewisser Weise zum Mainstream gehörig. Man tendiert dann zu einem "handmade"-Produkt in der oft irrigen Annahme, handmade sei automatisch besser als seriengefertigt, sicher auch aus Prestigegründen heraus und aus der Lust am "Geheimtip". In der logischen Folge wachsen eine ganze Reihe von Kleinfirmen nach, die genau dieses Bedürfnis befriedigen. Die Kundschaft bezahlt dafür, also kann profitabel gefertigt werden. Wenn man so will: Das sind die Firmen Porsche der Audiotechnik, sofern sie sich am Markt halten können. Bei den kleinen herrscht reges kommen und gehen, viele werkeln auch im Verborgenen.
Das ist z.B. bei den Rennrädern auch so. Ja kein schnödes Serien-Produkt. *Insider* kaufen sich (angeblich) handgefertigte, italienische Stahlrahmen mit Namen, die man alle zwei Jahre mal sieht. Hauptsache exklusiv.

Die Frage ist - um wieder auf's Thema zurückzukommen - wieviele können das machen? Bei wievielen Anbietern zieht diese Strategie? (Bei Fahradrahmen ist das einfacher, dazu braucht es einen Schweisser/Löter und einen Zeichner.)

Gruss
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#37
Hallo Michael

Zitat:Michael Franz postete
Was soll das bringen? Spätestens beim nächsten Windows-Update funktioniert doch nichts mehr. Wenn ich über eines sehr froh bin, dann über die Möglichkeit, mit dem PC Musik zu sammeln und zu hören. Über was ich noch viel mehr froh bin ist, daß das auch ohne den PC geht. Von diesen Informationspfuschern abhängig zu sein, wenn ich Musik hören will, ist eine grässliche Vorstellung. Nichts gegen einen Musik-PC, der in die Anlage integriert ist, aber ein Netzwerk aus Musikanlage und PC würde es vielleicht dann geben, wenn Revox es gebaut hätte. Dann wäre der Rechner aber 20 Jahre lang der selbe geblieben.
Einen gut integrierten PC meinte ich eigentlich. PC und Anlage verbinden, ist keine grosse Kunst, die Integration hingegen schon. Softwareprobleme habe ich eigentlich sehr selten.

Zitat: Etienne schrieb
- Warum bieten nur so wenige Geräte die Möglichkeit, die Musik vom PC/Fileserver abzuspielen?
Eine simple Verbindung vom Line-Out der Soundkarte zum Aux-In des Amps? Das dürfte doch jeder hinkriegen [/quote] Ja, aber kann ich dann mit der FB des Hifi-Gerätes den nächsten Track im Player anwählen?
Zeigt mir die Anlage den gespielten Track an?
Kann ich den PC mit der FB ein- und ausschalten?

(Ich habe mir das Konzept eines solchen Gerätes, welches z.B. Revox anbieten könnte, um eine günstigere Lösung als die Audio-Server anbieten zu können, mal durchgedacht. Technisch wäre es eigentlich keine Sache. Sogar Timer-Events würden funktionieren)

Zitat: Etienne schrieb Aus dem gleichen Grund wie oben schon genannt: Weil die EDVler es bis heute nicht verstanden haben, für Planungssicherheit zu sorgen, weil es in ihren Kopf nicht reingeht, daß man etwas auch benutzen möchte ohne ständig irgendetwas upgraden zu müssen. Ich denke bei der ununterbrochenen Nutzungsdauer nicht in Quartalen, sondern in Jahren. Es ist ja noch nichteinmal möglich, ein Handy zu bauen, bei dem das Ladegerät eines anderen, markengleichen Modells passt. Meinst Du wirklich, das Duo infantile bestehend aus Handy und PC bekommt eine Anlage integriert? Never!
Mit Software aber der Stange ist das sicher nicht ganz trivial. Sobald man die Software aufeinander anpassen kann, gibt es auch weniger Probleme. Solche Software muss ja nur einen Bruchteil eines Alleskönnenmusssystems beherrschen.

Zitat:Deine Fragen gebe ich zurück:
Wann gibt es eine PC-Hardware-Software-Kombination, die ich gesichert 5 - 10 Jahre nutzen kann, so problemlos wie z. B. eine A77 oder einn B285?
Win32 gibt es nun bereits 10 Jahre, weitere 10 Jahre dürfte es das noch geben und später wird es wohl mal Emulatoren geben. *nix gibt es schon seit 40 Jahren. Ein frei verfügbarer Sourcecode für *nix lässt sich auch in Jahren noch kompillieren.

Der Zwang zum Update ist sicher grösser als bei klassichen Hifi-Gerätschaften, da hast du absolut Recht. Andererseits sind solche Geräte in den meisten Fällen nicht 30 Jahre in Betrieb.

Zitat:Daß der PC keinen Einzug da gehalten hat, wo er sinnvoll eingesetzt werden könnte, liegt nicht nur an den vermeintlich rückwärtsgewandten Usern mit reaktionärem Gedankengut sondern vor allem an den locker-flockig hingepfuschten IT-Lösungen die dem Menschen, so er ein normaler Sterblicher ohne besondere EDV-Kenntnisse ist, Demut abringt vor einer Technik, die er nicht beherrscht.
Ja, das stimmt zum Teil sicher. Das habe ich Matthias auf seine Aussage geantwortet, dass es all das, was ich suchen würde, als Linux-Projekte schon längst gebe.

Genau aus den von dir angegeben Gründen wäre es ja sinnvoll, wenn ein Hersteller eine SW-HW-Kombi anbietet, welche die Probleme der gängigen Selbstbau-Linux-Bastellösungen umgeht. Die Software ist da, die Hardware ist da. Was fehlt ist eine sinnvolle Verbindung, die es dem Normalsterblichen einfach möglich macht, es einfach zu nutzen. Audioserver sind z.B. eine Gattung, die das versucht. Mit der neuen Technik liessen sich noch mehr neue Gerätegattungen/Konzepte herstellen.

Eigentlich ist es ja paradox: Vor 30 Jahren flog der Mensch auf den Mond, Moderne Autos vereinen Dutzende elektronischer Systeme, was uns bei James Bond einst als Utopie erschien ist heute allgegenwärtig und selbstverständlich, ganze Haussteuerungen lassen sich automatisieren, aber im Bereich Hifi treten wir am Ort.

Zitat:Andauernde Demut führt mich in die Depression. Das, was Du Dir wünscht, bekommen nichteinmal die großen Entwicklungsabteilungen der großen Konzerne gebacken. Eine kleine Firma, die innovativ sein möchte, erst recht nicht. Die bekommen nichteinmal die benötigten Auskünfte von Microsoft, was sich an der neuen Version konkret geändert hat.
Hier versucht das einer als Einzelmaske:
http://www.nubert-forum.de/nuforum/viewtopic.php?t=8703

Gruss
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#38
Hallo Etienne,

all das, was Du einforderst, gibt es im Prinzip schon. Mach mal Urlaub in Japan oder Korea...

Eine Freundin aus Osaka steuert ihren HDD-Videorecorder per Handy. Digital-Radio damit aufzuzeichnen ist sicher auch kein Problem; nur hat daran wohl keiner Interesse. Von der Festplatte auf eine CD oder DVD zu kopieren: No problem.
In der Firma ihres Onkels werden die Mitarbeiter den ganzen Tag lang mit Akustik-Clips berieselt. Über jedes Handy können Durchsagen eingespielt oder vorgefertigte Texte abgerufen und in bestimmte Räume eingespielt werden. Über einen WLAN-PDA kannst Du aufgenommene Clips an das System übermitteln oder von dort abrufen und lokal kopieren. Dahinter steht kein großer Server, sondern eine kleine Kiste. Etwas größer als ein CD-Player.

In Deutschland werden solche Systeme - wie auch viele "Neuheiten" der Funkausstellung - noch nicht angeboten. Man kommt gerne mit eingeführten Produkten nach Europa, die ihr Geld schon verdient haben und ausgereift sind, bevor sie sich hier bewähren müssen.

Hier bleibt also heute der Computer als Universal-Werkzeug: Mit Windows-Lösungen kann ich Dir nicht helfen weil ein Windows-System prinzipiell kein Dauerläufer ist (und MS mich auch nicht interessiert), aber unter Linux ist Dein o.g. Anforderungsprofil kein Problem.
Wenn ich mich recht erinnere gab es da z.B. von der c't schon ein interessanten Projekt, auf das man zumindest aufsetzen könnte.

Ich verstehe Vorbehalte gegen Linux von vielen Anwendern, aber muß Dir sagen: Das sind dann auch meist die, die irgentwann um Hilfe schreiben, weil sie denken: Ein Windows-Computer funktioniert wie ein Fernseher. Einschalten - Kucken - Abschalten. Ist die Festplatte fragmentiert (was ist das denn?), wird ein neuer Rechner gekauft.
Also doch keine Lösung für den Hausgebrauch?

Wie auch immer: Geben tut es soclhe Lösungen. Die Frage ist nur: Wird es sie auch konfektioniert geben? Sollte sich das digitale Radio doch dursetzen, dann hast Du eine Chance.
Ansonsten mußt Du damit leben, daß die Musik immer mehr zum Anhängsel von Videoclips wird, weil die einfach ein zusätzliches Vermarktungsinstrument bieten. Eine Lösung wird es also auch bei uns definitiv geben: Aber eher als HDD/DVD-Videorecorder, denn als HDD/CD-Radio mit Internet-Anschluß.

Tschüß, Matthias M
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#39
Hallo Matthias

Zitat:Matthias M postete
Hallo Etienne,

all das, was Du einforderst, gibt es im Prinzip schon. Mach mal Urlaub in Japan oder Korea...

Eine Freundin aus Osaka steuert ihren HDD-Videorecorder per Handy. Digital-Radio damit aufzuzeichnen ist sicher auch kein Problem; nur hat daran wohl keiner Interesse. Von der Festplatte auf eine CD oder DVD zu kopieren: No problem.
Technisch ist das alles möglich. Nur findet man es nicht. Hast du zu dem System nähere Angaben?

Warum denkst du, dass keiner Interesse hat, was vom Radio aufzunehmen? Heute werden die aktuellen Hits aus dem Netz gesaugt, weil es einfacher ist. Wenn ich einen Track mit einem Knopfdruck aufnehmen, taggen und in die Datenbank einsortieren kann, warum soll daran keiner Interesse haben?

Zitat:In Deutschland werden solche Systeme - wie auch viele "Neuheiten" der Funkausstellung - noch nicht angeboten. Man kommt gerne mit eingeführten Produkten nach Europa, die ihr Geld schon verdient haben und ausgereift sind, bevor sie sich hier bewähren müssen.
Ausgereifte Systeme sind sicher nicht schlechter. Aber kommen sollen sie...

Hier bleibt also heute der Computer als Universal-Werkzeug: Mit Windows-Lösungen kann ich Dir nicht helfen weil ein Windows-System prinzipiell kein Dauerläufer ist (und MS mich auch nicht interessiert), aber unter Linux ist Dein o.g. Anforderungsprofil kein Problem.
Wenn ich mich recht erinnere gab es da z.B. von der c't schon ein interessanten Projekt, auf das man zumindest aufsetzen könnte.

Zitat:Ich verstehe Vorbehalte gegen Linux von vielen Anwendern, aber muß Dir sagen: Das sind dann auch meist die, die irgentwann um Hilfe schreiben, weil sie denken: Ein Windows-Computer funktioniert wie ein Fernseher. Einschalten - Kucken - Abschalten. Ist die Festplatte fragmentiert (was ist das denn?), wird ein neuer Rechner gekauft.
Also doch keine Lösung für den Hausgebrauch?
Zum PC habe ich eine ziemlich intensive *Beziehung*. Das ist nicht das Problem. Ich habe mich schon mit Debian 1.2 - oder war es 2.0? - herumgeschlagen, also schon eine ganze Weile. Seit Suse 6.X habe ich die meisten Suse, Mandrake/Mandrive etc. Distris ausprobiert. Ich habe Linux 10 Jahre lang verfolgt, glaube aber mittlerweile nicht mehr dran, dass es in den nächsten 5 Jahren soweit sein wird, wie ich mir das vorstelle. Deshalb habe ich mir einen Mac gekauft. Der Windows-PC läuft noch als mit RDV/VNC.

Ich sehe - wie auch du - den PC als Universalwerkzeug und v.a. als Contentlieferanten. PC als Ersatz für sämtliche Hifi-Geräte? Ich weiss nicht....

Auch bin ich mir bewusst - Michael Franz hat das mehrere Male zu Recht erwähnt - dass nicht für jeden der PC der Dreh- und Angelpunkt des Lebens ist. Auch deshalb bin ich auf der Suche nach embedded Lösungen.

Zitat:Wie auch immer: Geben tut es soclhe Lösungen. Die Frage ist nur: Wird es sie auch konfektioniert geben? Sollte sich das digitale Radio doch dursetzen, dann hast Du eine Chance.
Richtig, das ist die Frage. Ich schätze den Systemgedanken und Lösungen out-of-the-box. Deshalb habe ich einen Mac und ReVox.

Gruss
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#40
Hallo Etienne,


Zitat:Eine simple Verbindung vom Line-Out der Soundkarte zum Aux-In des Amps? Das dürfte doch jeder hinkriegen Ja, aber kann ich dann mit der FB des Hifi-Gerätes den nächsten Track im Player anwählen?
Zeigt mir die Anlage den gespielten Track an?
Kann ich den PC mit der FB ein- und ausschalten?

(Ich habe mir das Konzept eines solchen Gerätes, welches z.B. Revox anbieten könnte, um eine günstigere Lösung als die Audio-Server anbieten zu können, mal durchgedacht. Technisch wäre es eigentlich keine Sache. Sogar Timer-Events würden funktionieren)
ich sehe hierin kein Problem, gibt es doch solche Ferbedienungen schon lange Zeit von Philips.

Home Entertainment-Benutzeroberfläche SBCRU1000/00, auch bekannt als I-Pronto
[Bild: SBCRU1000_00_webImageFullSize.jpg]

Hier nur ein Kurzauszug aus ihren Möglichkeiten......

Die Lösung für volle Kontrolle
Umfangreiche IR-Code-Datenbank für jedes Gerät und jede Marke
Praktisches Lernen von IR-Codes von einer anderen Fernbedienung
Eine zentrale Steuerung für alle automatischen Systeme im Haus
Integrierte Anschlussmöglichkeit für ein kabelloses WiFi-Netzwerk

Vollständig anpassbare Benutzerschnittstelle
Attraktiver, leicht ablesbarer Touchscreen mit LCD-Farbdisplay
Alpha-Blending für transparente Tasten und Hintergründe
Viel Speicherplatz, um alle Ihre Einstellungen zu speichern

Extrem komfortabel
Autom. Aktualisierung persönlicher Programminformationen aus dem Internet
Der Internetzugang verbessert Komfort und Funktionalität
Mehrere Befehle können mit einer Taste ausgeführt werden
Einstellungen und Codes werden gespeichert, wenn Sie die Batterien ersetzen.
Der Berührungssensor aktiviert die Fernbedienung bei Bewegung


Quelle
http://www.consumer.philips.com/consumer...HKFSESI5P#

Weitere mir bekannte Features:
eingebauter Ultraschallsender - Windows ähnliche Benutzeroberfläche, damit Zugriff aus den normalen PC der mit einem Ultraschallsensor ausgestattet ist.

Mit bestimmten Geräten Bidirektionaler Betreib möglich, d.h. Befehle an das Gerät werden an die Fernbedienung zurückgesendet und damit auch sichtbar gemacht. Einspegelung von Displays dadurch möglich.

Nachteil ist ihr noch sehr hoher Preis von etwa 1200€.

Die kleinere Variante wäre die Philips Pronto Pro, SBCRU980/00.
Bis auf die WLan-Verbindung mit dem Rechner und dem Bidirektionalen Betrieb gleiche Möglichkeiten.

Preis Hier etwa 650€

Gruß
Jürgen

Nachtrag:
Übrigens ist Philips in diesem Bereich schon seit 1992 tätig und auch führend.
Ich selber habe die SBCRU 890/00 gehabt und besitze jetzt die SBCRU 980/00 zur vollsten Zufriedenheit.
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#41
Zitat:Etienne postete
...
Warum denkst du, dass keiner Interesse hat, was vom Radio aufzunehmen? Heute werden die aktuellen Hits aus dem Netz gesaugt, weil es einfacher ist. Wenn ich einen Track mit einem Knopfdruck aufnehmen, taggen und in die Datenbank einsortieren kann, warum soll daran keiner Interesse haben?
...
Hallo Etienne,

ein Mißverständnis: Ich will nicht in Abrede stellen, daß zukünftig jemand etwas vom Radio aufnehmen will. Die Frage ist doch, wie lange es Radio in der Form wie heute noch gibt bzw. ob diese Form von Radio bzw. Radiohörer Zielgruppe einer Industrie ist.
Tatsache ist, daß es in der Herstellung eines "Recorders" keinen Unterschied mehr macht, ob das digitale Signal ein reines Ton- oder ein Ton- und Bildsignal macht. Produktionstechnisch wäre es einfacher, nur noch "Eierlegende Wollmichsäue" zu bauen, als den Unterschied zwischen Radio und TV Empfangsgeräteseitig aufrecht zu erhalten.
Heute werden "moderne" Autos schon fast standardmäßig mit Displays ausgestattet. Zumindest für den Navi, in höheren Preisklassen auch gleich für DVB-T. Im Heimbereich dient der DVD-Player in immer mehr Haushalten gleichzeitig auch als Musik-CD-Player.

Wie kommst Du also darauf, daß Anbieterseitig irgentjemand Interesse haben wird, die Trennung der Empfangsgeräte in Ton- und Bild/Ton-Empfänger aufrecht zu erhalten? Produktionstechnisch wäre das teurer. Die Umstellung auf das digitale Radiosignal - und die steht uns doch flächendeckend bevor - wird das vorbereiten.

Das nach RDS im nächsten Schritt die ergänzende Datenübertragung im digitalen Rundfunk kommt, ist doch bekannt. Der Verkehrsfunk im klassischen Sinne hat in den Industrieländern bald ausgedient und wird durch rein binäre Datenübertragung für den Navi ersetzt werden. Damit ist aber das stärkste Argument, vor allem Marktargument, für das Radio weg. Damit muß sich das Radio neu orientieren. Es werden Mischformen entstehen, aber die Chance zur Darstellung von - was auch immer - auf einem Bildschirm wird - weil möglich - genutzt werden. und damit hast die die empfängerseitige Verschmelzung bei den Geräten notwendig.

Was Du schreibst, meint Musik in digitaler Qualität aus dem Radio klauen. Glaubst Du, die Industrie hat daran ein Interesse? Erwartungsgemäß wird digitales Radio mit einem DRM-System ergänzt werden, weil die Plattenfirmen es so wollen. Oder es wird nur noch Pay-Sendungen geben können, oder Pay-per-hear. Wo wäre dann noch der Unterschied zwischen "aus dem Netz saugen" und "Radio-Hören"?

Die Techologie, die Du wünscht, wird das nach sich ziehen. Deshalb bin ich von diesen "Erleichterungen" nicht ganz überzeugt.

Um noch das zweite Mißverständnis aufzuräumen: Ich sagte nicht, die Technik käme nicht nach Deutschland. Es ist nur so, daß sie erstmal in Asien und USA eingeführt wird, bevor sie hierher kommt.
Erstmal ist es dort leichter, weil die Menschen noch Technik-gäubiger und die Gesellschaften noch "jünger" sind. Hier scheitern zuviele Kunden an der Programmierung des Videorecorders (Tschuldigung. Böse).
Außerdem ist es für ein Unternehmen leichter ein neues Produkt - sei es ein Hifi-Gerät, ein Kinofilm oder eine neue CD - auf einem neuen Markt einzuführen, wenn es erstens ausentwickelt ist (Verbraucherschutzregeln), zweitens sich bereits auf einem "einfacheren" Markt einen guten Leumund ("..der Superhit aus den USA...") erarbeitet hat und drittens sein Geld bereits verdient hat (Wettbewerbsvorteil gegenüber den einheimischen Produkten durch günstige Einführung).
Insbesondere Deutschland gilt nicht zuletzt wegen der geringen Margen und hohen sozialen Standards als schwieriger Markt. Deshalb kommen die Neuheiten halt erst ein paar Jahre später zu uns.

Tschüß, Matthias M
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#42
Hallo Matthias M,

ich würde nicht sagen, dass die Technic aus unbedingt aus Japan oder USA kommt. Was den wenigsten bewusst ist dass es meist die Europäer sind, die die Technik entwickeln und dann lieber zunächst auf den außereuropäischen Märkten einführen, da diese für die Neuerungen offener sind.

Gruß
Jürgen
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#43
Hallo Jürgen

Vielen Dank für die Infos. Ich kann mir die ganze FB noch etwas zuwenig plastisch vorstellen, scheint aber eine sehr raffinierte Sache zu sein.

Nachtrag:
Restek ist imho definitiv ein Hifi-Bauer, kein Bastler. Also schon 4 Positivbsp.
http://www.area-dvd.de/hardware/restek_s...bi_1.shtml

Gruss
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#44
Hallo Matthias

Zitat:Matthias M postete
ein Mißverständnis: Ich will nicht in Abrede stellen, daß zukünftig jemand etwas vom Radio aufnehmen will. Die Frage ist doch, wie lange es Radio in der Form wie heute noch gibt bzw. ob diese Form von Radio bzw. Radiohörer Zielgruppe einer Industrie ist.
Tatsache ist, daß es in der Herstellung eines "Recorders" keinen Unterschied mehr macht, ob das digitale Signal ein reines Ton- oder ein Ton- und Bildsignal macht. Produktionstechnisch wäre es einfacher, nur noch "Eierlegende Wollmichsäue" zu bauen, als den Unterschied zwischen Radio und TV Empfangsgeräteseitig aufrecht zu erhalten.
Heute werden "moderne" Autos schon fast standardmäßig mit Displays ausgestattet. Zumindest für den Navi, in höheren Preisklassen auch gleich für DVB-T. Im Heimbereich dient der DVD-Player in immer mehr Haushalten gleichzeitig auch als Musik-CD-Player.
Bis auf die Aussage betr. DVB-T im Auto, stimme ich mit dir überein.

Zitat:Wie kommst Du also darauf, daß Anbieterseitig irgentjemand Interesse haben wird, die Trennung der Empfangsgeräte in Ton- und Bild/Ton-Empfänger aufrecht zu erhalten? Produktionstechnisch wäre das teurer. Die Umstellung auf das digitale Radiosignal - und die steht uns doch flächendeckend bevor - wird das vorbereiten.
Hm, interessante Ansicht.

Zitat:Dass nach RDS im nächsten Schritt die ergänzende Datenübertragung im digitalen Rundfunk kommt, ist doch bekannt. Der Verkehrsfunk im klassischen Sinne hat in den Industrieländern bald ausgedient und wird durch rein binäre Datenübertragung für den Navi ersetzt werden. Damit ist aber das stärkste Argument, vor allem Marktargument, für das Radio weg. Damit muß sich das Radio neu orientieren. Es werden Mischformen entstehen, aber die Chance zur Darstellung von - was auch immer - auf einem Bildschirm wird - weil möglich - genutzt werden. und damit hast die die empfängerseitige Verschmelzung bei den Geräten notwendig.
Betr. Datenübertragung stimme ich mit dir überein. Was ich nicht ganz verstehe, ist deine Aussage betr. Radio. Warum sollte - wenn über's Radio mehr als bislang binäre Daten übertragen werden - das Radio als Unterhaltungsmedium an Bedeutung verlieren? Video im Auto kann's ja nicht sein.

Zitat:Was Du schreibst, meint Musik in digitaler Qualität aus dem Radio klauen. Glaubst Du, die Industrie hat daran ein Interesse? Erwartungsgemäß wird digitales Radio mit einem DRM-System ergänzt werden, weil die Plattenfirmen es so wollen. Oder es wird nur noch Pay-Sendungen geben können, oder Pay-per-hear. Wo wäre dann noch der Unterschied zwischen "aus dem Netz saugen" und "Radio-Hören"?
Nein. Vom Radio darf ich alles aufzeichnen. Weder DSR noch DAB noch DVB-T haben - bislang - DRM drauf. Die Erfahrung zeigt, dass nachträglich eingeführte *Features* sich meist nicht durchsetzen.

Aber abgesehen davon zeichnen nur wenige vom Radio auf, weil bei den meisten Leuten UKW mit einem mittelmässigem Tuner aus einem mittelmässigen Kabelanschluss empfangen wird, welches dann auf ein mittelmässiges Tape aufgenommen wird. Kassette kann ich aber fast nirgends mehr abspielen. Darum ist der Download auf den digitalen Player komfortabler. Dazu kommt, dass das Signal am UKW dermassen mit Optimod, Limitern und Kompressoren bearbeitet worden ist, dass es meist sowieso lausig klingt.

Kleiner Tritt an's Schienbein: Alles analog, versteht sich.

Zitat:Die Techologie, die Du wünscht, wird das nach sich ziehen. Deshalb bin ich von diesen "Erleichterungen" nicht ganz überzeugt.
Den grössten Teil nutze ich häufig und es hat sich sehr bewährt.

Zitat:Um noch das zweite Mißverständnis aufzuräumen: Ich sagte nicht, die Technik käme nicht nach Deutschland. Es ist nur so, daß sie erstmal in Asien und USA eingeführt wird, bevor sie hierher kommt.

Erstmal ist es dort leichter, weil die Menschen noch Technik-gäubiger und die Gesellschaften noch "jünger" sind. Hier scheitern zuviele Kunden an der Programmierung des Videorecorders (Tschuldigung. Böse).
Das habe ich auch so verstanden. In Japan und USA scheinen die Leute der neuen Technik aufgeschlossener zu sein.

Zitat:Außerdem ist es für ein Unternehmen leichter ein neues Produkt - sei es ein Hifi-Gerät, ein Kinofilm oder eine neue CD - auf einem neuen Markt einzuführen, wenn es erstens ausentwickelt ist (Verbraucherschutzregeln), zweitens sich bereits auf einem "einfacheren" Markt einen guten Leumund ("..der Superhit aus den USA...") erarbeitet hat und drittens sein Geld bereits verdient hat (Wettbewerbsvorteil gegenüber den einheimischen Produkten durch günstige Einführung).
Zustimmung.

Gruss
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#45
Zitat:Etienne postete
Hallo Jürgen

Vielen Dank für die Infos. Ich kann mir die ganze FB noch etwas zuwenig plastisch vorstellen, scheint aber eine sehr raffinierte Sache zu sein.

Nachtrag:
Restek ist imho definitiv ein Hifi-Bauer, kein Bastler. Also schon 4 Positivbsp.
http://www.area-dvd.de/hardware/restek_s...bi_1.shtml

Gruss
Hallo Etienne,

hier findest Du weitere Informationen zur I-Pronto von Philips
http://www.pronto.philips.com/index.cfm?id=938
nach der Anmeldung dort kannst Du Dir auch die Software zur Pogramierung runterladen. Diese beinhaltet auch einen Emulator.


Erfahrungsberichte, Codes und mehr findest Du hier.

http://www.remotecentral.com/

Gruß
Jürgen
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