Sinnhaftigkeit des GEZ-Beitrages (Neu, ohne Überspitzungen)
#4
Ich bin ebenso erklärter Gegner der Rundfunksteuer (Ja, die Steuereigenschaft haben bereits diverse Anwälte bestätigt, auch wenn es die Befürworter nicht akzeptieren wollen). Hauptsächlich deswegen, weil ein erklärter Reformunwille besteht. Der aktuelle rbb-Skandal ist ein gutes Beispiel dafür. Dem leitenden Personal dort werden üppige Gehalts und Rentenzusagen gemacht, welche denen eines Bundeskanzlers bei weitem übersteigen. Statt beim Personal wird im Programm gespart, SWR4 hat seine regionalen Inhalte seit 2011 um 70% gekürzt. Da frage ich mich, wozu brauche ich den Staatsfunk noch, wenn ich eh nichts regionales mehr bekomme?

Statt zu sparen wird fleißig die Steuer weiter erhöht und notfalls über das Bundesverfassungsgericht gegen jede gesetzliche Grundlage durchgedrückt. Sachsen-Anhalt hat der letzten Steuererhöhung jedenfalls nicht zugestimmt, obwohl dafür eigentlich die Zustimmung jedes Bundeslandes erforderlich ist.

Mein Vorschlag: Im Bereich Radio alles bis auf das Deutschlandradio privatisieren. Die Kulturprogramme in den Ländern wie SWR2 oder WDR3 können ersatzlos eingestellt werden, da Deutschlandradio Kultur dieses vergleichsweise kleine Klientel bereits in ausreichendem Maße bedient. Der Deutschlandfunk soll sich konsequent auf journalistische Inhalte fokussieren, alles kulturelle soll zu Deutschlandradio Kultur wandern. Neben den beiden soll noch Deutschlandfunk Nova als musikjournalistisches Format weiter existieren mit Vorbild FM4 in Österreich.

Es soll zudem ein Deutschlandradio Heimat geschaffen werden, welches unsere Musik und Kultur fördert. Mit solcher Musik wird man kommerziell nicht erfolgreich, da die werberelevante Zielgruppe bei 14-49 Jahren liegt, die Zielgruppe unserer Musik aber dieses Alter im Durchschnitt deutlich überschritten hat. Grundsätzlich ist hierzulande alles im Amerikanisierungswahn untergegangen musikalisch, in Frankreich ist das anders, da gilt beispielsweise eine Mindestquote von 20% an französischer Musik für die Radiosender.

Damit hätte man also 4 bundesweite öffentlich-rechtliche Radiosender

- Deutschlandfunk (Information, Reportagen, Musik mit Oldie-Based-AC-Format als „Lückenfüller“, hoher Fokus auf Regionales)
- Deutschlandradio Kultur (Kultur, Klassik)
- Deutschlandradio Nova (Musik abseits des Mainstreams inkl. musikjournalistischer Inhalte)
- Deutschlandradio Heimat (Schlager, Volksmusik)

Privatisiert werden können alle Massenwellen wie SWR1, SWR3, Dasding, 1LIVE, WDR2, WDR4, Bayern 1, Bayern 3 oder wie sie alle heißen. Die Massen kann der Privatfunk viel besser bedienen.

Im Fernsehen stelle ich mir es wie folgt vor:

- DF 1 (Unterhaltung)
- DF 2 (Kultur, Magazine, regionale Sendungen aus den Bundesländern)
- DF24 (überregionaler Infosender mit Weltgeschehen)

Die Finanzierung des ganzen soll etwa 50:50 durch Werbung und durch bestehende Steuermittel erfolgen.

Auf einer amerikanischen kommerziellen Werbeplattform hat ein unabhängiger öffentlich-rechtlicher Rundfunk nichts zu suchen.

Übrigens: Dank der dort mitregierenden Grünen Partei wird auch in Österreich demnächst eine Rundfunksteuer mit verpflichtender Zahlung unabhängig von der Nutzung eingeführt!

(08.05.2023, 13:25)eudatux23 schrieb: Und hier nochmal meine Antwort, die weiterhin gilt:
Wir sollten froh sein, dass wir in Deutschland gemeinschaftlich finanzierten unabhängigen Rundfunk (dazu zählen übrigens auch viele gute Youtubekanäle) haben, der sich nicht durch Werbekunden oder ähnliches manipulieren läßt. Wie es ohne gescheiten ÖR aussieht, sieht man in Amerika, wo wirkliche Unabhängigkeit im Rundfunk defakto nicht existiert.

Schöne Grüße
Alexander
Natürlich hat Amerika einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk. PBS im Fernsehen und NPR im Radio. Wird aber rein durch Spenden und Steuermittel finanziert. Und gerade die YouTube-Kanäle von Funk sind politisch NICHT unabhängig, sondern zeigen eine leicht linke und progressive Tendenz.

Ich werde jedenfalls versuchen Wege zu finden, die Zahlung der Rundfunksteuer zu vermeiden. Sei es dadurch, dass ich meine Wohnung auf meine Eltern laufen lasse. Denn für Zweithaushalte muss man nicht zahlen.


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RE: Sinnhaftigkeit des GEZ-Beitrages (Neu, ohne Überspitzungen) - von surfer150 - 08.05.2023, 14:55

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