SKC Kassetten?
#1
Ich habe hier diverse Kassetten der Marke "SKC". Wer war der Hersteller dieser Kassetten? Die Firma SK Cassetten aus dem Sauerland?
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#2
Diese Magnetbänder kommen schon immer aus Südkorea.
Die Firma im Sauerland war wie Tokaido eine reine Handelsgesellschaft.

Interessant ist, dass die auch als OEM für Scotch, Memorex, Denon uvm. produziert haben.

Hier gibt es Informationen (inkl. zu einzelnen Kassettentypen):
http://vintagecassettes.com/skc/skc.htm

Und so sieht die neue Webseite aus, deckt sich mit den Angaben auf der Sammlerseite:
http://go2sk.de/unternehmen

Alternativer Link, die Darstellung als deutsche Qualität tut sehr weh:
http://www.sk-kassetten.de/

Zitat von der Webseite, damit es auch für die Nachwelt erhalten bleibt:

Zitat:SKC/SMAT Audio Cassette history:

SK Group is the third largest conglomerate (Chaebol) in South Korea. It changed its name from Sunkyoung Group to SK in 1997. SK Group began when the current founders acquired Sunkyung Textiles in 1953. In 1976, the SKC Company was established. It began producing polyester film just one year later. By the end of the decade, SKC had begun to branch out. In 1979, for example, the company became the first in Korea, and only the fourth in the world, to produce magnetic tape for VHS recorders. SKC Company produces polyester films, and magnetic tape and optical media. Sunkyong Magnetic was a major worldwide OEM supplier of audio cassettes (DENON, MEMOREX, SCOTCH) as well as pancakes for professional duplicating facilities. It makes and sells audio cassette tape under the brand name of SMAT and SKC. Sunkyong Magnetic supplies 30% of the audio tape in the worldwide market. The annual production of cassette tape is 1.3 billion units. It is the largest supplier of cassette tape in the world. In 2012 they are still producing the compact cassettes.


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#3
Interessant, meines Wissens hatte SK Kassetten aus dem Sauerland bis vor wenigen Jahren eine eigene Kassettenfertigung, wo Band aus Fernost in Kassettengehäuse gesetzt wurde. Dass es das SK aus Südkorea ist, hatte ich auch zuerst vermutet, aber für unwahrscheinlich gehalten.
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#4
Die beiden Firmen in Deutschland und Korea haben nichts miteinander zu tun. Einmal steht SK für Sauerland Kunststoffe, das andere Mal für SunKyong, genauer SKM, also Sunkyong Magnetics bzw. später Media.

Sunkyong stellte komplette Cassetten, aber auch Bandmaterial auf Pancakes für Duplizierer her.

SK Sauerland Kunststoffe hatte in Neuenrade für Audiocassetten wahrscheinlich nur eine Konfektionierung. Die Gehäuse wurden aus verschiedenen Quellen zugekauft, mindestens von ICM, Kolormagnetics und dem noch immer nicht namentlich identifizierten italienischen Gehäusehersteller. Die Bänder in den SK-Cassetten kamen wahrscheinlich größtenteils aus Oosterhout, wo SK das ehemalige Magnetbandwerk von Philips übernommen hatte, bevor dieses wiederum von RMGI übernommen wurde.

In der Endphase der SK-Cassetten wurde verschiedenes Bandmaterial verwendet, wahrscheinlich was halt gerade günstig zu bekommen war. Da kann durchaus auch mal Band von SKM (Korea) dabei gewesen sein. Bewußt begegnet ist mir dieser Fall noch nicht, aber ich will es nicht ausschließen.

Was tut denn daran weh, die SK-Cassetten als deutsche Qualität zu bewerben? Die Gehäuse waren zwar nicht immer die besten, das Band aber völlig in Ordnung. Typ I etwa auf dem Niveau einer BASF Ferro Extra, Typ II als Einschicht-Echtchrom nicht ganz auf dem Niveau der Chrome Extra, aber gut brauchbar, und die späteren FeCo-Typen vergleichbar mit den einfacheren FeCo-Cassetten von Emtec (CE II, CSQ, späte CS II).

Nur das Design fand ich bei SK immer arg lieblos: Transparentgehäuse lausig mit einzeiligem Text bedruckt, Einleger mit Abzieh-Aufklebern, optisch "verbauter" Beschriftungsseite und einfach nur schwarzer Außenseite ohne viel Gestaltung. Ich denke, diese Vernachlässigung der Optik hat mit dazu geführt, daß SK von vielen als wertlose Billigcassetten eingestuft wurden. Wenn sie sich etwas mehr Mühe gegeben hätten, so wie Magna und Permaton in den 80ern, dann hätte sich das bestimmt nicht nachteilig auf die verkauften Stückzahlen ausgewirkt.

Viele Grüße,
Martin
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#5
Ich besitze sowohl SKC LX als auch SK CX. Heißt trotz ähnlichen Namens sind das völlig unterschiedliche Hersteller? Die SK CX sind, wie du schon sagtest, trotz billig aussehendem Gehäuse (komplett transparent, bis auf eine 90 in goldenen Lettern keinerlei Beschriftung) klanglich absolut top, während ich mit den SKC HX bislang nicht so zufrieden war. Kann aber auch sein, dass ich einfach schlechte erwischt habe.
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#6
Ja, SKC war eine Marke von SKM in Korea, und SK war eben SK aus dem Sauerland. Völlig unterschiedliche Hersteller.

DIe SKC HX sind FeCo-Bändern aus den 80er Jahren, die sind zwar brauchbar, aber nicht auf dem Level einer SA oder XL II aus der Zeit. Die späteren SKC QX waren schon besser. SKC CD sind Chromdioxidbänder, die leider noch weniger langzeitstabil sind als BASF.

Und SK CX sind eben (meistens) Chromdioxidbänder aus der alten Philips-Fabrik, die natürlich auch altern, aber ungefähr auf dem Level wie BASF, also mit ein paar Einschränkungen bei der Aussteuerbarkeit auch heute noch gut brauchbar. Dein Exemplar, das nur die goldene 90 auf dem Gehäuse hat, ist wahrscheinlich schon ein spätes mit FeCo-Band.

Viele Grüße,
Martin
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#7
(15.04.2023, 17:27)Kirunavaara schrieb: Ich denke, diese Vernachlässigung der Optik hat mit dazu geführt, daß SK von vielen als wertlose Billigcassetten eingestuft wurden. Wenn sie sich etwas mehr Mühe gegeben hätten, so wie Magna und Permaton in den 80ern, dann hätte sich das bestimmt nicht nachteilig auf die verkauften Stückzahlen ausgewirkt.

Ja, aber SK hat ja m.W. erst in den 1990ern mit Audiokassetten angefangen. Da waren Kassetten ja allgemein nicht mehr so aufwendig gestaltet wie in den 1980ern. Die letzte Serie von Magna find' ich auch nicht schöner als die SKs.

Wie sahen denn die späten Permaton aus? Kam nach denen hier (als "General Technic" bei Aldi-Nord) noch was?
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#8
(15.04.2023, 22:48)Kirunavaara schrieb: DIe SKC HX sind FeCo-Bändern aus den 80er Jahren

Sind SKC HX wirklich FeCo? Also ich meine das sind ganz normale Ferros.

(15.04.2023, 22:48)Kirunavaara schrieb: also mit ein paar Einschränkungen bei der Aussteuerbarkeit auch heute noch gut brauchbar.

Kann ich bestätigen. Da muss man streng darauf achten, dass man die 0 nicht überschreitet, sonst ist man schnell bei unangenehmen Verzerrungen.
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#9
Zitat:Sunkyong stellte komplette Cassetten, aber auch Bandmaterial auf Pancakes für Duplizierer her.

SK Sauerland Kunststoffe hatte in Neuenrade für Audiocassetten wahrscheinlich nur eine Konfektionierung. Die Gehäuse wurden aus verschiedenen Quellen zugekauft, mindestens von ICM, Kolormagnetics und dem noch immer nicht namentlich identifizierten italienischen Gehäusehersteller. Die Bänder in den SK-Cassetten kamen wahrscheinlich größtenteils aus Oosterhout, wo SK das ehemalige Magnetbandwerk von Philips übernommen hatte, bevor dieses wiederum von RMGI übernommen wurde.

In der Endphase der SK-Cassetten wurde verschiedenes Bandmaterial verwendet, wahrscheinlich was halt gerade günstig zu bekommen war. Da kann durchaus auch mal Band von SKM (Korea) dabei gewesen sein. Bewußt begegnet ist mir dieser Fall noch nicht, aber ich will es nicht ausschließen.


Ersteinmal danke für die Aufklärung bzw. Korrektur. Das ganze ist sehr verwirrend und man findet im Internet nicht viel dazu. Haben beide Firmen das gleiche Kassettendesign und Logo verwendet? Wunderlich ist auch diese Markenseite, wo die Firma aus dem Sauerland erwähnt wird, aber die Daten von der koreanischen Firma genannt sind. Entweder es gibt doch eine Verbindung, oder aber die Käufer der Marke haben schlecht recherchiert. Dies vermute ich fast, da man ja nur schnell eine Seite erstellen wollte, wie toll die Marke doch ist.

Ich selbst besitze übrigens einen großen Posten SKC-Kassetten und bin mit der Qualität durchweg zufrieden.


(15.04.2023, 17:27)Kirunavaara schrieb: Was tut denn daran weh, die SK-Cassetten als deutsche Qualität zu bewerben? Die Gehäuse waren zwar nicht immer die besten, das Band aber völlig in Ordnung. Typ I etwa auf dem Niveau einer BASF Ferro Extra, Typ II als Einschicht-Echtchrom nicht ganz auf dem Niveau der Chrome Extra, aber gut brauchbar, und die späteren FeCo-Typen vergleichbar mit den einfacheren FeCo-Cassetten von Emtec (CE II, CSQ, späte CS II).

Es geht darum, dass auf der Markenwebseite die Jahreszahlen vom koreanischen Hersteller genannt werden. Somit werden die Koreär als die Marke im Sauerland dargestellt. Traurig ist daran auch, dass die Marke jetzt wohl auf Fernostprodukte geklebt wird, um den Absatz zu steigern. So ist es ja auch mit Telefunken, Grundig und Saba passiert.

Heiße Pommes gefällig?


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#10
(16.04.2023, 01:42)Micha94 schrieb: Traurig ist daran auch, dass die Marke jetzt wohl auf Fernostprodukte geklebt wird, um den Absatz zu steigern. So ist es ja auch mit Telefunken, Grundig und Saba passiert.

Zu dem Thena haben wir einen ganzen Thread.
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#11
@Micha: So ganz komme ich noch immer nicht mit, was Du meinst. Mehr Gemeinsamkeiten, als daß beide Unternehmen 1979 in die Produktion von Videocassetten eingestiegen sind, kann ich da nicht finden. Das war nun mal die Zeit, als viele Hersteller auf diesen Zug aufgesprungen sind, der gerade Fahrt aufnahm. Design der Cassetten und Markenlogos sind ja doch recht unterschiedlich und haben sich bei beiden Herstellern im Laufe der Jahre verändert. Ok, eine gewisse Ähnlichkeit zwischen dem aktuellen Logo von SK und dem letzten SKC-Logo gibt es, aber es ist immernoch eine andere Schriftart.

@Benjamin: Die Typenbezeichnungen der SKC-Cassetten waren folgendermaßen:

Typ I: LX (Einstiegsmodell), GX (mittlere), AX (beste)
Typ II FeCo: HX, später QX
Typ II CrO2: CD
Typ IV: ZX

Von den Typ I gab es natürlich auch Sonderserien oder Budget-Modelle mit anderen Namen, SE zum Beispiel, die hatten aber dann entweder LX- oder GX-Band. Neben SKC hatte Sunkyong noch die Marke SMAT, da war die Nomenklatur etwas anders.

Bei SK Deutschland gab es immer nur zwei Modelle:

Typ I: FE, später FX II (sic!)
Typ II: CD, später CX II

@Timo: Ja, Du hast schon Recht, die letzte Magna-Serie war schon ein deutlicher Abstieg gegenüber den schönen blauen aus den 80ern. Bei Permaton kam kurzzeitig auch noch was Ähnliches mit Transparentgehäusen und schlichten Einlegern, bevor die Marke verschwunden ist:

http://agfabasf.com/catalog/permaton/permaton-1987/

Wobei die Angabe 1987 dort ein wenig zu früh gegriffen ist. Das war Anfang der 90er. Man versuchte es dann noch unter der Marke Megavox, wobei ich nicht weiß, ob die wirklich als Nachfolger für den Namen Permaton gedacht waren, oder ob das nur ein paralleler Phantasiename für eine noch billigere Marktschiene war. Megavox gab es bei Quelle, und eventuell auch bei Porst/Interdiscount:

https://www.45spaces.com/audio-compact-c...?a=megavox

Viele Grüße,
Martin
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#12
Zu den SK-Kassetten aus dem Sauerland - in der letzten Ausführung (sie gehörten meines Wissens mit zu den letzten überhaupt noch angebotenen Typ II-Kassetten in D) gab es die in zwei verschiedenen Versionen, unterscheidbar am Einleger. Die eine Version hat ein "CX 90" auf dem Einleger, die andere nur ein "90":

   

Interessanterweise war in der Version ohne dem "CX" meiner Erfahrung nach immer die etwas stabilere Kassette drin (die ICM-Kopie von KolorMagnetics) als in der Version mit dem "CX", die andere Version tauchte auch bei EMTEC auf, dürfte wohl auch aus China stammen (KolorMagnetics oder ein anderer Hersteller - Martin weiss das sicher):

   

Beim Band tippe ich in diesen späten Versionen primär auf EMTEC-Material (hauptsächlich FeCo, wohl jenes der CE II, möglicherweise als Zufallstreffer auch  ein CS II, und ev. rutschte mal eine älterer Charge CrO2 da rein). Trotz der tristen Optik sind das sehr ordentliche Kassetten. Vereinzelt hatte ich Exemplare, bei denen die Gleitfolie klebte, zudem klappern die Gehäuse manchmal (stets Version ICM-Kopie); ich habe bei den späten Kolormagnetics-Gehäusen den Eindruck, dass bei SK da die Qualitätsschwelle niedriger war als bei anderen Abnehmern (namentlich denke ich da an M-Electronic - da ist die Verarbeitung stets sauberer).

Zum Schluss noch ein "Gruppenfoto" mit Kassetten aus dem Hause SK - wie man schön sieht waren die früheren Jahrhänge abwechslungsreicher, da dürfte es nebst ICM- und den erwähnten italienischen Gehäusen auch noch solche von Schneider und noch anderen Herstellern darunter haben:

   



Und jetzt noch einige Bemerkungen zu den Typ II-Kassetten des südkoreanischen Herstellers SKC:

Die SKC HX hier kennt Ihr wohl eher als Scotch XS II und Memorex CRX II. Zwar schreiben sie bei der Scotch auf dem Einleger vollmundig von einem Zweischichtband; in Tat und Wahrheit dürfte es aber das typische FeCo-Einschicht-Band von SKC sein; möglicherweise ist die Aufschrift einfach vom Vorgängermodell übernommen worden, das ja noch von Denon kam.

   

Später dann wurde dieser Gehäusetyp verwendet, den es in verschiedenen, leicht angepassten Varianten gab - hier als SKC QX (sciwierig zu fotografieren wegen dem verspiegelten Etikett) und erneut als Scotch XS II. In beiden Fällen mit dem FeCo-Band ausgestattet:

   

Interessanterweise tauchte etwa ab diesem Zeitpunkt bei SKC ein Chromdioxidband auf, die Kassette hiess demzufolge SKC CD - und mir scheint es, als ob die Modelle mit dem Echtchrom über dem FeCo positioniert wurden. Möglicherweise wegen dem geringeren Grundrauschen. Dass da die Alterung und der damit verbundene Pegelverlust ein Problem werden könnte, war den Herstellern damals sicher noch nicht bewusst. Übrigens wurde ja auch bei Scotch die einfache XS II (auf dem vorherigen Bild) dieser Generation als Basis-Typ II verkauft, derweil in Europa die besseren Typ II-Kassetten (XSII-S und XSII-SP) mit Echtchromband (in ICM-Gehäusen) vertrieben wurden. Die zeitliche Abfolge habe ich hier nicht so ganz im Griff - ich kann nicht genau sagen, ob die Spiegeletiketten früher oder später waren; in jedem Fall gabs die Spiegelvariante auch mit roten Wickeln):

   

Für die SK CD gabs dann noch ein etwas moderneres Gehäuse - die wurde in dieser Ausführung noch sehr lange verkauft, also zu einem Zeitpunkt, zu dem die meisten übriggebliebenen Bandhersteller längst weg von CrO2 zu FeCo gewechselt waren oder ganz den Schirm zugemacht hatten. Dasselbe Gehäuse gab's auch als Memorex High Bias (und vermutlich mit dem Fe-Co- statt dem CrO2-Band):

   


Was das Band betrifft, finde ich das eher unspektakuläre FeCo-Band von SKC eigentlich sehr in Ordnung, die Aufnahmen gelingen gut. Ich besitze SKC-Kassetten aus verschiedensten Quellen, und interessanterweise hatte ich bislang bei diesen Bändern noch nie einen Ausfall und auch keine Dropouts. Das mag Zufall sein, könnte aber auch ein Hinweis darauf sein, dass es sich in der Tat um wirklich langlebiges Band handelt.

Das Chromdioxid von SKC ist so ein Fall für sich - ich war schon etwas erstaunt, als ich die zuletzt gezeigte moderne SKC CD mit dem Ovalfenster vom Cellophan befreite und ich dann eine stinkende Kassette in den Händen hatte wie man es von BASF aus den frühern 80er-Jahren kannte. Pegelverlust ist in der Tat ein Thema. Wenn man sich aber etwas Zeit und Mühe nimmt, sich auf dieses Band einzulassen, so lassen sich schon auch gute Aufnahmen machen. Aber so unkompliziert wie das FeCO von SKC ist das CD definitiv nicht.

LG
Manuel
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#13
Danke Manuel für diese Zusammenstellung! Bei den SK-Einlegern gab es noch eine weitere Variante, in der entweder CX bzw FX oder die Spielzeit farbig gedruckt waren. Das wurde aber scheinbar sehr schnell wegrationalisiert.

Wegen der Verarbeitungsqualität: Die MElectronic mit den Kolormagnetics-Gehäusen sind ja doch ein paar Jahre älter als die späten SK. Ich kann mir vorstellen, daß die Formen in China einfach auf Verschleiß weiter betrieben wurden, wenn ein Qualitätshersteller sie lämgst durch neue ersetzt hätte, oder dass billigerer Kunststoff verwendet wurde.

Den Hersteller des Emtec-artigen Gehäuses kann ich leider nicht exakt identifizieren. Es gab da ja bei Emtec mindestens drei sehr ähnliche, aber doch nicht ganz kompatible Bauformen gleichzeitig. Meine Vermutung ist, daß die von verschiedenen Herstellern kamen. Dafür gibt es neben Kolormagnetics noch Forward, General Magnetics und einen weniger bekannten Betrieb in Korea (Kolon?) als denkbare Kandidaten.

Auf Deinem SK-Sammelbild ist unten links ein ungewöhnliches Gehäuse, das mit den vorbereiteten Typ-IV-Öffnngen in der Mitte und der markanten Skala. Das kenne ich von Cassetten namens MACH aus Singapur:
https://www.45spaces.com/audio-compact-c...=aud243054
https://www.45spaces.com/audio-compact-c...=aud115889

Also auch General Magnetics? Andererseits gab es in Singapur bestimmt mehrere Cassettenhersteller. Bei den Mach steht auf der Rückseite eine Firma Unimagnetic Pte Ltd, gehörend zu einer Amcol Group... beides nie zuvor gehört/gelesen.

Und oben rechts auf dem Sammelbild ist ein Gehäuse, dessen Innenleben identisch ist mit den Magna-Konstruktionen aus den 80er Jahren, auch die beiden typischen Gußwarzen außen schräg oberhalb der Capstan-Löcher sind vorhanden. Wer diese Form nach dem Ende der Magna-Cassetten noch jahrelang weiter produziert hat, würde ich auch gerne wissen. Dazu noch die Wickelkerne, die nach BASF-Style von ICM oder Schneider aussehen. Wahrscheinlich also wurden da sogar Kerne und Gehäuseschalen aus zwei verschiedenen Quellen zusammengebaut.

Bei Memorex gab es, zumindest für den US-Markt, sowohl das FeCo- als auch das CrO2-Band von SKC. Die eine hieß CD2, die andere CDX2, aber fragt mich nicht, welches Band dort in welcher war:
http://vintagecassettes.com/memorex/memo...rex95u.htm

Viele Grüße,
Martin
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#14
Ein Singapur-Gehäuse auf dem Sammelbild - klar fragte ich mich schon öfters, was das der Geier für ein Gehäuse sein könnte, aber auf Singapur wäre ich nicht gekommen...

Und die MegaSound mit dem leicht lila-rötlich (!) eingefärbten Gehäuse - danke für Deinen Hinweis. Ich dachte, das sei eine Schneider, aber jetzt wo Du es schreibst - der Unterschied ist wirklich offensichtlich.

Hier habe ich auf meinem Desktop noch ein besseres Bild dieser MegaSound gefunden (unten eine frühere KolorMagnetics von SK aus der Zeit, in der SK auch originale ICM-Gehäuse verwendete):

   

Und zum Vergleich hier noch eine waschechte Schneider-Kassette von den Dessauer Magnetbandwerken (die etwas thread-fern nun wirklich nichts mit SK zu tun hat - aber ich habe gerade dieses schöne Foto auf dem Desktop gefunden...  Cool):

   

Wobei die Dessauer eigentlich doch nicht so unpassend ist - in den 80ern gab es ja mit Permaton, Magna etc. diverse sogenannte B-Marken. In den 90ern sind dann diese alle kontinuierlich verschwunden; übrig bliebe als Platzhirsch SK und einige Jahre die ORWO-Nachfolgefirma DMB in Dessau.


Zur Memorex: Gegen die These mit CD2/CDX2 als Unterschied CrO2 vs. FeCo spricht aus meiner Sicht die Tatsache, dass Memorex bei seinen früheren Kassetten (die schönen blauen der 70er-Jahre und dann auch die schwarzen aus den 80ern) immer sehr genau differenzierte zwischen CrO2 und FeCo: nämlich mit der Aufschrift Chromium Dioxide bzw. Chrom Bias vs. High Bias. Und bei diesen späten SKC-Memorex steht in beiden Varianten High Bias. Klar - schreiben konnten die natürlich alles... 

EDIT: Ich muss mich nach einer raschen Internetrecherche selber berichtigen - am Schluss dieses Threads hier geht einer davon aus, dass es koreranisches und chinesisches Band in diesen späten Memorex-Typ II gab und dass das chinesische Band wir Echtchrom einen Wachsgeruch hat:
Memorex : Müll oder Schatz? | Seite 3 | Tapeheads.net

LG
Manuel


PS. Hinter bzw.vor mir dudelt gerade die SKC CD mit dem Ovalfenster vor sich hin - also klanglich performt die schon anständig  Smile
Hier in der Schweiz waren die SKC-Kassetten v.a. in den 90er-Jahren relativ häufig anzutreffen, wohl hauptsächlich weil sie die Elektronik-Discount-Kette Interdiscount als preiswerte Markenkassette im Angebot hatte. Dennoch gingen sie an mir komplett vorüber, weil ich nie bei Interdiscount einkaufte sondern damals fast nur auf Maxell, TDK, Sony und M-Electronic setzte. In D waren die wohl weniger verbreitet.
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#15
Ja, SKM unter eigener Flagge (SKC und Smat) wurden in Deutschland ziemlich selten verkauft. Mir fällt spontan nur ein einziger Laden in meiner damaligen Umgebung ein (Prinz in Mannheim), der sie eine Zeitlang im Programm hatte. Am weitesten verbreitet war SKM bei uns als OEM-Ware für Scotch und Fuji. Hin und wieder fand man auch als Memorex, Philips und PDM gelabelte Cassetten von SKM, sowie die Eigenmarken Kendo bei Expert (das waren die Echtchrom-Bänder) und Intersound bei Porst/Interdiscount (das waren FeCo, obwohl sie Intersound CD hießen).

In Schweden findet man viel mehr SKC und manchmal sogar Smat in gebrauchten Konvoluten, die scheinen hier regulär verkauft worden zu sein. Am häufigsten vertreten sind dabei die Modelle GX und AX aus mehreren Generationen.

Viele Grüße,
Martin
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#16
Wo du Fuji erwähnst, aber waren diese DR nicht auch umgelabelte SKC-Ware? Von denen habe ich auch einige.
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#17
(20.04.2023, 21:13)Kirunavaara schrieb: Ja, SKM unter eigener Flagge (SKC und Smat) wurden in Deutschland ziemlich selten verkauft.

Audiokassetten von SKC habe ich wissentlich nie im Laden gesehen, aber die VHS-Kassetten gab's irgendwo hier zu kaufen. Bei Conrad? Ich weiß es nicht mehr genau.
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#18
(22.04.2023, 16:39)surfer150 schrieb: Wo du Fuji erwähnst, aber waren diese DR nicht auch umgelabelte SKC-Ware?

Teilweise. Es gibt ziemlich viele verschiedene Fuji DR:

- von Fuji selbst hergestellte
- von SNC (Soda Nikka Company, Japan)
- von Saehan
- von SKM
- von Forward
- eventuell auch welche von Sony, oder das waren nur DR-Ix

Die letzte Serie bestand am Anfang aus SKM, alerdings nicht mehr in Korea, sondern in China gefertigt, und später bis zum Ende aus Forward-Cassetten.

Viele Grüße,
Martin
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#19
Das sind die, die ich habe

http://pureanalogue.su/index.php/en/cata...i-dr-i/417
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#20
Das sind Forward-Gehäuse mit gutem Band.

In der gleichen Verpackung gab es auch die SKM aus China mit nicht so gutem Band, die erkennst Du am anderen Cassettengehäuse.

Viele Grüße,
Martin
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