Höchstmöglich Aufnahmequalität
#3
Ich vermute mal, dass der Einmesscomputer schon in einer höheren Liga spielt, also auch Zwei und Mehrschichtbänder mit 3 Messpunkten korrekt einmessen kann. Insofern solltest du mit höherwertigen Typ II und Typ IV Cassetten die besten Ergebnisse erreichen, also Alles was einen Zusatz im Namen hat (TDK SA-X oder XG, Maxell XL II-S und besser, Sony UX-ES, oder eben TDK MA-XG, Maxell MX-S, Sony Metal Master ES, BASF TP II und TP IV bzw. 353). Allerdings ist das auch mehr Theorie als Praxis. Wir sprechen hier von einem Dynamikgewinn von 2 bis 3 dB. Ab Mitte/Ende der 80er erreichen Standard Bänder wie die TDK SA oder die Maxell XL II 62 dB Dynamikumfang und mehr ohne Dolby. Noch bis Mitte der 90er wurden die Bänder stetig weiterentwickelt und verbessert wobei Reineisenbänder da nicht mehr im Vorteil sind. Der einzige größere Sprung besteht zwischen Typ I und II, wobei man auch mit Typ I 60 dB erreichen kann, wobei die Bänder in den oberen Höhen eher dicht machen und man das in der Brillianz hört - zumindest im direkten Vergleich. Bei Einsatz von Dolby ist die Dynamik dann ohnehin nicht mehr so ausschlaggebend.

Nicht empfehlen würde ich die meisten deutschen Cassetten vor 1995. BASF hat sehr lange Echtchrom eingesetzt, das schlecht altert, man kann selbst die Urtypen zwar noch nutzen (Chromdioxid, Chromdioxid II, Chrome Extra II, Chrome Super II, Chrome Maxima II), sie erreichen aber nicht mehr ihre ursprüngliche Dynamik und sind nicht mehr so hoch aussteuerbar, irgendwann Mitte der 90er wurde das dann - wie bei den Japanern auch auf Chromsubstitut bzw Ferro Cobalt Band umgestellt, die späteren Typen sind dann uneingeschränkt nutzbar. Die alten Metal IV Cassetten von BASF altern leider auch nicht gut. Ausgenommen davon ist die TP II, die wohl das Maxell XL II-S Band haben soll. Die TP IV war eine Spitzencassette, soll aber Probleme machen. Die 353er Serie war ebenfalls hervorragend, dünstet aber im Gehäuse offenbar aus, wodurch das Band unbrauchbar wird. Exemplare, die das nicht betrifft sind wohl uneingeschränkt nutzbar und empfehlenswert.

Eigentlich haben alle gängigen japanischen Hersteller durchgängig gute Cassetten gemacht wobei an unkompliziertesten und IEC konformsten immer die TDK D, SA und MA waren. Durch den Einmesscomputer deines Decks ist das aber keine Hürde wodurch du auch Bänder nutzen kannst, die da etwas kritischer sind.

Letztendlich ist das aber sowieso Alles Latte. Erstens, weil die höherklassigen Cassetten NOS nicht mehr bezahlbar sind und du froh sein kannst, wenn du ein paar gute Typ II Standard Bänder günstig kriegst und zweitens weil die Schallplatte Dynamikwerte und eine Höhenauflösung hat, die unterhalb von guten Typ I Bändern liegt. Ebenfalls ist die Kanaltrennung bei der Schallplatte ziemlich mies. Der Noise Floor übertönt in vielen Fällen das Grundrauschen der Cassette, wobei es auch passieren kann, dass sich Beides addiert, weil das Bandrauschen in einem anderen Frequenzbereich liegt, als das der Schallplatte… zusätzlich ist die Frage was für eine Nadel du hast, weil zur Innenrille hin ohne Feinschliff sowieso unerträglich hohe Verzerrungen entstehen.

Bei Aufnahmen von digitalen Quellen wäre deshalb die Dynamik viel ausschlaggebender. Bei Schallplatte ist sie vernachlässigbar wodurch du so ziemlich jede halbwegs vernünftige Markencassette jedes Bandtypen (außer Typ III) verwenden kannst!

LG Tobi
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Höchstmöglich Aufnahmequalität - von Socorro - 26.03.2022, 12:13
RE: Höchstmöglich Aufnahmequalität - von DOSORDIE - 26.03.2022, 13:07

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