Wo seht ihr dieses Hobby in 20, 30 Jahren?
#51
(25.02.2022, 00:12)Darwin schrieb: ps. @Timo : probiere doch mal die Gratis-Version von Spotify aus.

Danke für den Tipp, gute Idee! Wenn ich am Wochenende Zeit habe, mache ich das.

Zitat:Napster nutzen wir beispielsweise über "Aldi Life Music" und das kostet gerade mal schlanke 8 € im Monat, die meisten Streaming-Dienste kosten 10 €... wenn man überlegt, was ein einfaches RTM-Band (18 cm und 550 m) kostet...

Tonband ist ja sowieso was für die oberen 10.000. Smile Meine Rechnung ist da eine andere: Gebrauchte CD-Alben kriegt man im Moment häufig für einen Euro. Man muss die Streaming-Dienste schon einigermaßen intensiv nutzen, damit sie sich in Relation dazu lohnen (natürlich unter Berücksichtigung des Umstandes, daß man eine CD für immer hat, aber den Streaming-Dienst nur so lange man zahlt).
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#52
Ich finde das mit dem technischen Aspekt auch total albern. Sonos ist jetzt kein besonders Gutes Beispiel. Ich weiß ob man die anders konfigurieren kann, aber wo immer ich die Dinger höre bollern sie so derbe - ähnlich wie Bose - dass ich das nicht lange aus halte. Vielleicht haben sie aber auch einen Equalizer, den man neutraler abstimmen kann, „Können“ tun die Dinger das bestimmt und es gibt ja auch große HiFi Aktivboxen oder AVRs mit Spotify Connect usw. wo Alles direkt zugeführt wird. Insofern liegt der Flaschenhals nicht in der Technik.

Es ist aber tatsächlich nachweisbar so, dass bei Streamingdiensten teilweise anders gemastert wird, als auf CD oder auch von alten Alben manchmal leider nur die schlechtere Version vorliegt. Warum das so ist, weiß ich nicht, finde es aber auch ärgerlich. Mir ist es schon öfter passiert, dass Songs sogar Störungen hatten. Es sind z.B. beide Kim Merz Alben dort abrufbar, aber das eine Album ist so derart durch den Kompressor gejagt, dass man meint, das ist vorher einmal bei einem holländischen Seesender gelaufen und das andere hat Masseknackgeräusche auf dem einen Kanal. Leider betrifft sowas dann meistens alle Streaming Portale, denn die verteilen ja nur, hochladen tun das Labels und sehr oft auch Privatpersonen. Es gibt genug Alben, wo man die Artefakte der Schallplatte hört von der es offenbar digitalisiert wurde - häufig leider nicht sehr professionell. Es ist ziemlich einfach selbst Songs da hoch zu laden, ich hab grad auch einen von mir Online. Es gibt dafür sowas wie Provider. Man bezahlt eine Summe pro Song/Album und Pro Jahr und die stellen das dann für einen auf sämtlichen Streamingportalen online. Man muss nämlich eigentlich bei einem Label unter Vertrag sein um Musik dort hochzuladen. Für Künstler, die das nicht sind oder wollen gibt es diese Plattformen, die das dann weiter verbreiten.

Die klanglichen und technischen Möglichkeiten sind jedenfalls bei allen Streamingdiensten ausreichend. Warum Labels und Producer meinen es müsste für Streaming andere Masters als für CD geben verstehe ich nicht. Der Laie checkt das eh nicht, vielleicht ist so die Möglichkeit größer, dass die Musiknerds dann trotzdem noch CDs kaufen, weil die mit dem Sound unzufrieden sind. Bei so Sachen wie den Kim Merz Alben ist es wohl eher schlecht gewartete Technik oder Unwissen eines Privatmannes, der dachte „das reicht doch aus…“.

Dass z.B. auf einer Party Spotify eine ganz andere Athomsphäre schafft, als wenn statische Medien verwendet werden ist einfach so. Wenn viele Musikinteressierte und Geschmäcker an einem Tisch sitzen, will auch Jeder was in die Playlist machen. Das kann die Stimmung derbe abheben aber auch zu kommunikativen Aussetzern führen, weil immer Jemand am Handy ist um Songs in die Warteschleife zu machen. Eine feste Playlist will dann jedenfalls Niemand hören und ich behaupte mal, dass das „unterhalb meiner Generation“ ziemlich Vielen so geht. Da kann ich auch Berge von Platten und Cassetten auffahren. Wenn wir bei mir zuhause sitzen kommt irgendwann von irgendwem die Bitte „mach doch mal Spotify, ich will mal ein Bisschen Abwechslung in die Playlist bringen.“, da hilft dann „leider“ auch kein gutes Mixtape.

Dass das Handy einen nicht zwingt zu Skippen stimmt natürlich, es ist eher eine psychische Barriere, die man sich selbst baut und die nur schwer zu überwinden ist.

LG Tobi
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#53
(25.02.2022, 08:10)timo schrieb:
(25.02.2022, 00:12)Darwin schrieb: ps. @Timo : probiere doch mal die Gratis-Version von Spotify aus.

(natürlich unter Berücksichtigung des Umstandes, daß man eine CD für immer hat, aber den Streaming-Dienst nur so lange man zahlt).


Meine Kinder erstellen mir regelmäßig Spotify-Playlisten, die ich dann für Mixtapes nutze. Gucke ich mir die Playlisten von vor 2 Jahren an, ist der ein oder andere Titel ausgegraut, einfach nicht mehr verfügbar! Na klasse! Gut das Papa ein Mixtape hat  Smile  Will heißen, selbst der zahlende Kunde, kann seine alte Playlist nicht mehr vollständig hören ... Für mich ein No-Go!
Viele Grüße 
Manfred

"The warm sound of analog recordings is made of harmonic distortion and Tape hiss - I like it".
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#54
(25.02.2022, 09:42)Manfred_K. schrieb:
(25.02.2022, 08:10)timo schrieb:
(25.02.2022, 00:12)Darwin schrieb: ps. @Timo : probiere doch mal die Gratis-Version von Spotify aus.

(natürlich unter Berücksichtigung des Umstandes, daß man eine CD für immer hat, aber den Streaming-Dienst nur so lange man zahlt).


Meine Kinder erstellen mir regelmäßig Spotify-Playlisten, die ich dann für Mixtapes nutze. Gucke ich mir die Playlisten von vor 2 Jahren an, ist der ein oder andere Titel ausgegraut, einfach nicht mehr verfügbar! Na klasse! Gut das Papa ein Mixtape hat  Smile  Will heißen, selbst der zahlende Kunde, kann seine alte Playlist nicht mehr vollständig hören ... Für mich ein No-Go!

Die Erfahrung habe ich auch gemacht - bei allen bisher von mir genutzten Anbietern (Spotify, Deezer, Napster und Amazon Music). Ich finde, man kann die Streaming-Dienste eher mit Radio als mit den klassischen, statischen Audio-Medien vergleichen. Suchen ist teilweise unterirdisch, man bekommt kaum Informationen zu den Alben, man kann sich auf die Verfügbarkeit und den Klang nicht verlassen, aber wie das Medium Radio kostet die Nutzung sehr wenig, wenn man überlegt, dass man Rund um die Uhr Musik hören kann - eben auch über generierte oder moderierte Playlists. Das nervige Gequatsche wie im Radio entfällt dabei sogar. 

Man muss die Kirche einfach im Dorf lassen: die Nutzung kostet wenig, man sollte nur wenig erwarten und dann passt's auch. Mich frustriert das schon lange nicht mehr. Wenn's klappt, ist's gut, wenn nicht - dann nicht. So what? 

Noch ein Gedanke: klar kann man CDs für einen Euro kaufen - dann kommen noch die Versandkosten hinzu und man muss die CDs auch für den Preis finden. Aktuelle CDs bekommt man für den Preis sicher nicht. Wenn man sich eine Neuveröffentlichung eines Mainstream-Albums pro Monat kauft, liegt man schon über dem üblichen Preis der Standard-Streaming-Anbieter im Monat. Und wenn man dann am Ende ohnehin nur über das Handy und Bluetooth-Boxen hört, reicht das m.E. auch völlig aus.
Liebe Grüße
Thomas
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#55
@Manfred_K. - ich beobachte auch mit Erstaunen die Preise besonders für NOS-Neucassetten, aber bei Ebay und Co. muss man immer stark unterscheiden zwischen dem, was aufgerufen wird, und dem, was am Ende wirklich bezahlt wird. Besonders bei den japanischen Standardcassetten TDK SA und Maxell XL / XL II habe ich die Erfahrung gemacht, dass man ruhig gebrauchte kaufen kann, weil die sehr langzeitstabil sind, und davon gibt es noch so viele, dass wir eher das Ende des Analog Hypes erleben werden als das Ende gebrauchter Cassetten.

Ich persönlich glaube sogar, dass die Unmenge an gutem Gebrauchtmaterial ein Grund ist, wieso die Neuproduktion nicht richtig anläuft.

Und was die Tapedecks angeht, gilt da im Prinzip das selbe. Es gibt bestimmte gehypte Modelle, die preislich durchs Dach gehen, wenn es aber nur ums Hören geht, kann man auch zu guten Allerwelts-Mittelklassegeräten greifen, und wenn man dann noch in der Lage ist, denen kleine Wehwehchen abzugewöhnen, bekommt man sie fast geschenkt. Das gilt in besonderem Maße für die ganzen Mini- und Midi-Anlagen der neunziger, die teilweise hervorragende Tape-Laufwerke eingebaut haben, und wo die Cassettenteile sich oft in Neuzustand befinden, weil kaum noch jemand Cassetten genutzt hat. Ich habe kürzlich so einen AKAI-Turm im Nachbarort für zehn Euro eingesammelt - voll funktionsfähig, beide Laufwerke im Cassettenteil können aufnehmen und das Ding hat sogar schon Dolby HX Pro.

Gruß Frank
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#56
(25.02.2022, 11:53)nick_riviera schrieb: Ich persönlich glaube sogar, dass die Unmenge an gutem Gebrauchtmaterial ein Grund ist, wieso die Neuproduktion nicht richtig anläuft.

Das ist mit Sicherheit ein Grund. Aber meiner Meinung nach von der Gemeinde zu kurz gedacht. Das Gebrauchtmaterial und auch NOS Ware ist im Schnitt ca. 30 Jahre alt.

White Powder, brauner Abrieb, Binder, welche die Stabilität verlieren, leiernde Bänder aufgrund Alterung der Bandbeschichtung usw. sind bekannte Probleme. Wer sagt uns denn, dass z.B. eine 40 Jahre alte TDK SA in 20 oder 30 Jahren noch läuft? Irgendwann gibt es noch Geräte, aber kein funktionierendes Bandmaterial mehr?

Eine neu produzierte RTM FOX sollte zumindest in 30 Jahren noch funktionieren. Wenn es keine Neu-Produzenten in Zukunft geben sollte, gibt´s von dieser Seite eventuell Probleme...
Viele Grüße 
Manfred

"The warm sound of analog recordings is made of harmonic distortion and Tape hiss - I like it".
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#57
Zitat:Ich persönlich glaube sogar, dass die Unmenge an gutem Gebrauchtmaterial ein Grund ist, wieso die Neuproduktion nicht richtig anläuft.
Das denke ich nicht, der Grund ist schlicht mangelde Nachfrage. Die ist nunmal einfach ganz ganz winzig klein und unvorstellbar weit weg von der Nachfrage die besatnd und bei der es sich für große Hersteller lohnte Cassetten herzustellen.  Solch eine Produktion im großen Stil und hoher Qualität ist sehr kostenintensiv und bedarf Investitionen in Millionenhöhe und lohnt sich deshalb nur bei extremen Stückzahlen. Zur Blüteszeit lag die Nachfrage von Leercassetten bei über 2.000.000.000 Stück pro Jahr!



Zitat:Eine neu produzierte RTM FOX sollte zumindest in 30 Jahren noch funktionieren.
Das ist reine Spekulation, es gab auch früher schon Bänder, die nach 10 Jahren Probleme machten. Es ist durchaus möglich, dass die Fox Bänder in 10 Jahren anfangen zu Schmieren, Quietschen oder sonst was und die dann 40 Jahre alten Bänder einer z.B. 1992er TDK D oder Sony HF immer noch gut laufen. Man weiß es nicht...
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#58
Ich vertraue mal darauf, dass die Entwickler bei RTM aus den Fehlern von früher gelernt haben und die Probleme bekannt sind.

Aber richtig ist, wir wissen es nicht wie es um die Haltbakeit bestellt ist. 

Daher ist es für uns, die das Hobby noch die nächsten 20-30 Jahre erhalten wollen, wichtig, dass es Firmen wie RTM noch möglichst lange gibt.
Viele Grüße 
Manfred

"The warm sound of analog recordings is made of harmonic distortion and Tape hiss - I like it".
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#59
(23.02.2022, 21:37)timo schrieb: Das ist wahrscheinlich so ein bisschen wie im Zoo: Alle finden die Affen toll, aber als Haustier will sie dann doch keiner haben. Big Grin

Das finde ich echt gut Big Grin 

Beste Grüße

arno
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#60
Ich möchte auch was zu Thema schreiben.
Wie einige schon geschrieben haben, ob ich noch 20 oder 30 Jahre haben werde, wer weiß das schon.

Nach einigen Ausflügen zu digitalisierter Musik bin ich fast völlig zum Analogen zurückgegangen.

Für's Auto gibt es MP3 in höchster Komprimierungsstufe. Leider sind da Cassetten nicht mehr möglich, obwohl der Wagennun auch schon 11 Jahre alt.

CDs habe ich auch. Davon habe ich viele aussortiert. Wenn ich Musik kaufen möchte, die ich noch nicht habe, kaufe ich manchmal neue LPs, CDs nur gebraucht und preiswert für ein paar Euro.

Schallplatten, Cassetten und auch UKW-Radio habe uch nie aufgegeben. Die Cassetten habe ich in den letzten Jahren aber wieder intensiviert.

Wie schon von anderen geschrieben, habe ich einen Vorrat an guten gebrauchten Cassetten, einige NOS. Und auch neue Fox von RTM oder welche von Tape Muzik Leipzig habe ich gekauft und kaufe auch immer wieder welche. Ohne Nachfrage geht das sonst auch wieder schnell zu Ende.

Nach Nutzung von diversen Onkyo Tape-Decks bin ich seit ein paar Jahren komplett zu Technics zurückgekehrt. Meine Erfahrung ist, dass die Decks von Technics langlebiger als die Onkyo sind.

1998 habe ich mein letztes neues Deck gekauft, ein Technics RS-AZ7. Das hat letztes Jahr eine Wartung bekommen und wird mich hoffentlich nich viele Jahre erfreuen. Da ist aber ein Riemenantrieb verbaut, der also immer wieder Erneuerung brauchen wird. Der erste Riemen hat über 20 Jahre gehalten. Ich glaube die, die wir jetzt kaufen können, werden das nicht schaffen.

Die Technics-Deck-Generationen davor hatten Direktantrieb. Die Laufwerke von vielen Geräten sind gleich und unterscheiden sich hauptsächlich im Antrieb der Cassetten-Klappe.
Für das eigentliche Laufwerk gibt es keinen Riemen und auch keinen Gummi-Idler.
Für die Kunststoffzahnräder vom Idler gibt es schon 3D-Gedruckte. Mit denen habe ich nicht so dolle Erfahrungen, noch habe ich ein paar Originale.

Von Decks mit diesen Laufwerken habe ich drei, die laufen und ein Schlachtgerät.

Ich hoffe, dass ich damit genug Teile habe, um wenigstens ein Deck die besagten 20-30 Jahre noch am Laufen halten kann, falls ich solange noch hören kann. Weiß ja keiner.

Zur bequemen Nutzung. Aus Gründen diverser Gebrechen bin ich auf Fernbedienungen angewiesen. An der Anlage laufen 2 Plattenspieler, einer fernbedienbar.
2 Tape-Decks und 1 CD-Player, alle fernbedienbar.
Wenn ich nun abends Musik hören möchte, stelle ich den ersten Plattenspieler an und setze mich dann. Wenn ich alle Geräte bestückt habe, was meistens so ist, habe ich für ca. 3 - 3,5 Stunden Musik, ohne dass ich "nachladen" muss. Das reicht.

Grüße
Ingo
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#61
(23.02.2022, 22:17)timo schrieb:
(23.02.2022, 21:57)Spitzenwitz schrieb: Für jemanden, der komplett am Mainstream vorbei hört, halte ich solche Dienste für wenig zielführend.

Kann man eigentlich irgendwo unverbindlich testen, ob bei den gängigen Streaming-Diensten bestimmte Lieder im Angebot sind?

jeder Anbieter bietet Neukunden eine kostenlose Testphase, außerdem kann man die Dienste monatlich online kündigen. Sowas wie bei Sky, wo man sich für 24 Monate festnageln muss, und wo dann der Anbieter bei der aufwändigen Kündigung rumzickt, das gibt es bei den Online Diensten nicht.

Gruß Frank
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#62
Was ich immer nicht verstehe ist dieses Verteufeln von irgendwelchen Codecs. mp3 wird immer in einem Wort mit schlechtem Klang genannt… Der Unterschied ist bei vernünftigen Rips definitiv nicht hörbar, wenn man keinen Hörschaden hat. Ich würde sogar behaupten selbst bei 128 kbps ist der Verlust geringer als bei Cassetten oder Plattenwiedergabe, obwohl dort Unterschiede feststellbar sind. Ab 160 kbps aufwärts ist es doch völlig egal und außerdem gibt’s mittlerweile viel bessere Codecs auf die man zurück greifen könnte, wenn man mit mp3 unzufrieden ist. Ich halte es jedenfalls für Quatsch, dass man mit mp3 nicht gut Musik hören kann.

Und ich bin ziemlich froh, dass ich im Auto kein UKW mehr benutzen muss. Klar: UKW kann unter idealen Umständen besser klingen, als DAB+ ist aber auch störungsanfälliger. Im Auto ist es nunmal nicht ideal und da höre ich noch am Ehesten Radio. Selbst bei den Dudelsendern mit den stärksten Frequenzen höre ich da gelegentlich Sprötzeln oder Umschalten auf Mono, vor Allem wenn kein Super Diversity Tuner eingebaut ist und diese fürchterlichen Sender will ich auch gar nicht hören. Die klingen durch ihr Sounding ohnehin so müllig, dass nicht die DAB+ Artefakte schuld am schlechten Sound sind. Ich finde es jedenfalls super, dass große und kleine Sender über DAB+ gleich stark zu empfangen sind, solang sie sich ein Paket teilen und schätze es sehr, dass Sender wie Dlf Kultur oder Rock Antenne und auch hr1 oder Radio Bob jetzt nicht mehr permanent am faden und prasseln sind, wie es vorher war. Dass ich Sender hören kann, die die Überreichweiten ersetzen, die ich früher in einer Qualität gehört habe, die ich jetzt nicht mehr ertrage, wo ich hingegen jetzt das Gefühl habe, ich höre CD.

Klar finde ich es toll meine alten Radios weiter nutzen zu können, aber insgesamt verteufle ich die Entwicklung der Technik nicht. Im Haus nutze ich eh schon seit Jahren einen FM Transmitter, der an meinen Internet Tuner angeschlossen ist. Alle anderen Radios sind auf dessen Frequenz eingestellt. Radio höre ich aber immer weniger. Neue Musik entdecke ich aber nach wie vor durch Radio (alternative Sender wie FM4 oder Flux FM), mittlerweile oft durch Playlists von Anderen oder auch ab und an tatsächlich mal durch den Algorythmus.

LG Tobi
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#63
Wie es um unser Hobby in der Zukunft angesiedelt ist steht natürlich in den Sternen. Wenn ich hier bei uns schaue, bin ich historisch bedingt der einzige Benutzer von Cassetten. Ich habe mir hier einige Cassettendecks nach meinem Geschmack zusammengestellt und auch ein paar defekte Ersatzgeräte dazu organisiert, so dass ich zumindest eins von denen am Laufen halten kann. Manchmal kommen aus Interesse noch mal welche hinzu, vor allem Geräte die man sich halt zum Wunschtermin nicht leisten konnte, wenn auch jetzt immer noch nicht ganz billig. Dies stößt bei der Hausverwaltung manchmal auch auf etwas Missmut, aber bisher wird es noch geduldet und es prasseln ja auch nicht jeden Tag neue Sachen rein. Von daher werde ich wohl noch einige Jahre diese Geräte nutzen wollen. Cassetten sind eigentlich auch genug verfügbar, wenn auch zumeist Ferro, aber das sehe ich jetzt nicht unbedingt als ein großes Problem an. Ich finde bei richtiger Einmessung und gutem Deck, kann man mit Ferro auch glücklich werden. Und wenn es nicht passt, greift man halt zu einer der vielen Alternativen.

Unser Kurzer hat ein einfaches Sony Radio mit CD-Player und eingebautem Cassettenteil. Anfangs hat er sich immer wieder mal Cassetten bei mir abgeholt und aufgenommen. Dies ist aber abgeflacht, seitdem er aufs Gymnasium gewechselt ist und dort auch viel mit einem Tab gearbeitet wird. Da horcht er jetzt viel lieber mit Spotify. Aber ich könnte mir schon vorstellen das er noch einmal was mit Cassetten anfängt.

Was mit den Geräten letztendlich mal passieren wird, keine Ahnung. Es sollte ja noch etwas dauern bis dieser Fall eintritt, so hoffe ich wenigstens, aber wer steckt da schon drin.
Dann sind diese Gerätschaften teilweise ja auch schon locker 50 Jahre alt, da wäre es ja fasst schon möglich, dass ein einfacher Riemen kaum noch zu kriegen ist, weil die Nachfrage die es ja heute scheinbar noch gibt, z.B. bei Thakker, zum Erliegen kommt und dann helfen wahrscheinlich auch keine Einmachgummis mehr, aber vielleicht kennt die dann auch schon keiner mehr...
Viele Grüße,

Michael
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#64
Hallo Technics123, ich muss dir widersprechen: Du bist nicht der Einzige! Es gibt hier auch einen Kassettenstammtisch, wie du sicher weißt, und ich höre auch Kassetten und bin auch mit denen aufgewachsen. mein erstes Kassettengerät habe ich 1969 von meinem Konfirmationsgeld gekauft, ein Philips 2205, das existiert aber nicht mehr. Aktuell habe ich 2 Tapedecks, eins von Uher und eins von Pioneer (bei meinem Sohn gegen mein AKai-Deck eingetauscht; er liebt "zappelnde Zeiger"), von Uher noch CR 210 und 240 und aus Studienzeiten noch ein ITT SL 520 (Mono). Ich bemühe mich, die alle ab und zu laufen zu lassen, mit meinen ca 120 Kassetten. Du siehst also, du bist nicht allein!
Natürlich laufen auch meine Uher Tonbandgeräte regelmäßig....
Schöne Sonntagsgrüße!
Rolf

Ach ja, und ein JVC UX-! mit Kassettenlaufwerk steht auf meinem Schreibtisch...
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#65
Der Vergleich digital/analog, auf den es bei diesen Diskussionen oft rausläuft, der stört mich.
Wenn jemand sagt, er hst auf den ganzen alten Kram keine Lust und stresmt lieber, soll er das machen.
Das ist aber nicht besser und analog ist nicht automatisch schlechter.

Für mich gehört das Umfeld zum Musikhören dazu. Eine LP aus ihrem Cover nehmen, ohne auf die Rillen zu pratschen, das Auflegen, den Staub runterfegen.
Dann das Cover ansehen, welche Informationen stehen ds? Wo wurde das Album aufgenommen? Welche Musiker haben mitgespielt? Ach, dieser Schlagzeuger hat dich such bei demunddem getrommelt. So etwas.

Bei bespielten MCs gibt es das manchmal als Faltcover. Finde ich toll.

Bei selbst bespielten Cassetten mache ich mir Gedanken, wie ich den Einleger gestalten möchte.

All das fehlt mir bei MP3 & Co. Da überlege ich höchstens, wie die Datei heißen soll.
Ich finde das viel oberflächlicher.

Tobi, wenn Du bei Euch besseren Empfang mit DAB+ hast, finde ich das gut.
Wir wohnen in der Voreifel. Hier gibt es kaum DAB+. Weniger und schlechter als UKW. Selbst ein Kofferradio bekommt mit der Stabantenne mehr Empfang. Das liegt nicht am grundsätzlichen System, das ist mir klar.
Auch haben wir hier alle paar Wochen für einige Stunden oder Tage kein Internet. Da kommt man nicht weit, wenn man alles darauf ausgerichtet hat.
So einen FM-Transmitter hatte ich auch gesucht, als vor zwei oder drei Jahren die Abschaltung von UKW zur Debatte stand. Einen legalen konnte ich nicht finden.
In unserem Haus sind 8 UKW-Radios ständig in Betrieb.
Plus Autoradio.

Vor einigen Jahren wurde der Fernsehempfang über Antenne auf DVBT umgestellt.
Neun Jahre später wurde das auf DVBT2 geändert und hundertausende, funktionierende Geräte waren nur noch Elektroschott. Nur, weil unsere Industrie das so wollte.

Wie viele Digital-Formate sind seit Mitte 80er gekommen und gegangen? Nur die CD ist von den Wechsel-Medien noch übrig.
Nachhaltig ist das alles nicht.

Da freue ich mich wie Bolle, wenn ich unsere Geräte sehe, die meist zwischen 30 - 50 Jahren auf dem Buckel haben.

Hoffentlich haben wir noch lange Freude dran.

Grüße
Ingo
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#66
Naja,

Dass sich Systeme etablieren bzw. nicht durchsetzen war ja schon immer so. Was gab es in den 50er bis 80er Jahren Alles an Format Wars? Nicht nur Betamax, Video 2000, sondern auch Tefifon, Die DC von Grundig, das Elcaset, 8-Track Cartridges, die TED Bildplatte, Millionen Autoradios ohne RDS waren nach der Abschaltung von ARI nicht mehr richtig einsatzfähig, weil sie den Verkehrsfunk im Cassetten/CD Betrieb nicht mehr durchschalten konnten, die hochwertigen mit ROM Tabelle konnten danach keine Sendernamen mehr anzeigen, weil die Orientierung am Verkehrsfunkbuchstaben nicht mehr möglich war.

Man darf auch nicht vergessen, wie viele Systeme nach wenigen Jahren weg vom Fenster waren. Was hat Philips denn mit dem VCR System gemacht? Aus VCR wurde VCR LP und daraus dann SVR, Alles innerhalb von 6 Jahren oder so, die Recorder waren inkompatibel zueinander, nur die Cassetten waren die Gleichen, daraus wurde dann Video 2000 mit anderen Cassetten. Was ist das bitte für eine Politik? Sony hat einmal den Standard gewechselt, von U-Matic (das bis in die 90er noch im Semiprof. Bereich genutzt wurde) auf Betamax und spätere Super Beta und Beta ED Recorder waren abwärtskompatibel zu den alten Standards. Bei VHS genau so, VHS HQ war auf VHS Recordern ohne HQ abspielbar, SVHS Recorder konnten VHS Cassetten, DVHS konnte SVHS und VHS usw.

Natürlich kannst du jetzt sagen die Geräte waren ja nicht automatisch obsolet, weil man sie mit den bestehenden Medien ja noch weiter nutzen konnte. Schon, aber man war eben sehr eingeschränkt. Man konnte mit einem Betamax Recorder nicht mehr einfach in ne Videothek gehen und Filme leihen und es gab auch nicht mehr überall Cassetten dafür, wenn man was aufnehmen wollte usw.

Bei nem Empfänger ist das natürlich doof, wenns nix mehr gibt, was man damit empfangen kann, aber nur auf DAB weiter senden, den schlechteren Klang in Kauf nehmen, nur weil dann die alten Geräte noch weiter nutzbar sind ist ja auch irgendwie ziemlich teurer Unfug auf lange Sicht. Klar sind die vielen nutzlosen Empfänger (die eigentlich Alle auch immer UKW können) dem Müll etwas näher, aber 2 Systeme gleichzeitig ausstrahlen kostet mit Sicherheit dauerhaft mehr Energie, als Radios verschrotten. . Eine tatsächlich komplette UKW Abschaltung für die BRD ist mir nicht bekannt und auch vor Jahren war das immer nur so angemerkt. Konkrete Pläne gabs da nur fürs Kabel und nicht terrestrisch. Das mit der Grundversorgung auf DAB+ ist echt ne blöde Angelegenheit. Richtung NRW hab ich da auch ganz schlechte Erfahrungen und es gibt auch umliegende kleinere Städte hier in der Umgebung wo es riesige Löcher gibt, es sei denn man hat vielleicht ein Spitzenradio mit Diversity und Richtantenne... Aber ja - wie du sagst, da kann das System nix dafür. Bei uns an der Arbeit ist das auch so. Wenn da viele Leuchtstoffröhren, Heißluftföns und Schaltnetzteile in Betrieb sind ist es mit DAB+ auch schwierig, während UKW noch geht, aber das liegt einfach an der Sendeleistung. Da muss sich noch was tun.

Und klar, Analoge Medien haben immer ein physisches Erlebnis, aber deshalb sind sie ja technisch nicht besser. Auch wenn Cassetten, Platten und Tonbänder subjektiv manchmal besser klingen können, liegt das ja nicht am technischen Aspekt. Wenn der Tonmeister beim digitalen Remaster scheiße gebaut hat, klingt die CD halt schlechter, aber nicht, weil sie aus technischer Sicht unterlegen ist und letztendlich ist das ja auch nicht die Regel. Man sollte aber eben nie den Hang zur Realität verlieren. Ich versuche das nicht zu sehr zu romantisieren. Letztendlich kann man übers Internet ja auch jede Menge über ein Album erfahren, oft sogar mehr, als im Booklet steht. Vielleicht arbeiten Streamingdienste ja auch bald Blätterfunktionen ein. Songtexte und Videoschnipsel laufen ja schon parallel mit.

LG Tobi
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#67
Hallo Rolf,

mit hier bei uns meinte ich nicht das Forum, sondern wirklich hier bei mir zu Hause, vielleicht war dies nicht klar ersichtlich.

Viele Grüße

Michael
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#68
(27.02.2022, 12:53)ikrone schrieb: Für mich gehört das Umfeld zum Musikhören dazu. Eine LP aus ihrem Cover nehmen, ohne auf die Rillen zu pratschen, das Auflegen, den Staub runterfegen. ...
Kann nur zustimmen. Und fürchte, das nach 20-30 Jahren unsere Hobby meistens ausgestorben ist.
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#69
Bei Vinyl befürchte ich das eher nicht. Zu Groß ist meiner Meinung nach die Renaissance der Schallplatte. Neue Plattenspieler werden in sehr guter Qualität gebaut. Heutzutage ein Kassettendeck in sehr guter Qualität zu bauen, erfordert einen wesentlich größeren Aufwand. Aber schaun wir mal, was der Retro-Hype noch so für Blüten treibt  Smile
Viele Grüße 
Manfred

"The warm sound of analog recordings is made of harmonic distortion and Tape hiss - I like it".
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#70
(27.02.2022, 14:37)DOSORDIE schrieb: Naja,

Dass sich Systeme etablieren bzw. nicht durchsetzen war ja schon immer so. Was gab es in den 50er bis 80er Jahren Alles an Format Wars? Nicht nur Betamax, Video 2000, sondern auch Tefifon, Die DC von Grundig, das Elcaset, 8-Track Cartridges, die TED Bildplatte, Millionen Autoradios ohne RDS waren nach der Abschaltung von ARI nicht mehr richtig einsatzfähig, weil sie den Verkehrsfunk im Cassetten/CD Betrieb nicht mehr durchschalten konnten, die hochwertigen mit ROM Tabelle konnten danach keine Sendernamen mehr anzeigen, weil die Orientierung am Verkehrsfunkbuchstaben nicht mehr möglich war.

Man darf auch nicht vergessen, wie viele Systeme nach wenigen Jahren weg vom Fenster waren. Was hat Philips denn mit dem VCR System gemacht? Aus VCR wurde VCR LP und daraus dann SVR, Alles innerhalb von 6 Jahren oder so, die Recorder waren inkompatibel zueinander, nur die Cassetten waren die Gleichen, daraus wurde dann Video 2000 mit anderen Cassetten. Was ist das bitte für eine Politik? Sony hat einmal den Standard gewechselt, von U-Matic (das bis in die 90er noch im Semiprof. Bereich genutzt wurde) auf Betamax und spätere Super Beta und Beta ED Recorder waren abwärtskompatibel zu den alten Standards. Bei VHS genau so, VHS HQ war auf VHS Recordern ohne HQ abspielbar, SVHS Recorder konnten VHS Cassetten, DVHS konnte SVHS und VHS usw.

Natürlich kannst du jetzt sagen die Geräte waren ja nicht automatisch obsolet, weil man sie mit den bestehenden Medien ja noch weiter nutzen konnte. Schon, aber man war eben sehr eingeschränkt. Man konnte mit einem Betamax Recorder nicht mehr einfach in ne Videothek gehen und Filme leihen und es gab auch nicht mehr überall Cassetten dafür, wenn man was aufnehmen wollte usw.

Bei nem Empfänger ist das natürlich doof, wenns nix mehr gibt, was man damit empfangen kann, aber nur auf DAB weiter senden, den schlechteren Klang in Kauf nehmen, nur weil dann die alten Geräte noch weiter nutzbar sind ist ja auch irgendwie ziemlich teurer Unfug auf lange Sicht. Klar sind die vielen nutzlosen Empfänger (die eigentlich Alle auch immer UKW können) dem Müll etwas näher, aber 2 Systeme gleichzeitig ausstrahlen kostet mit Sicherheit dauerhaft mehr Energie, als Radios verschrotten. . Eine tatsächlich komplette UKW Abschaltung für die BRD ist mir nicht bekannt und auch vor Jahren war das immer nur so angemerkt. Konkrete Pläne gabs da nur fürs Kabel und nicht terrestrisch. Das mit der Grundversorgung auf DAB+ ist echt ne blöde Angelegenheit. Richtung NRW hab ich da auch ganz schlechte Erfahrungen und es gibt auch umliegende kleinere Städte hier in der Umgebung wo es riesige Löcher gibt, es sei denn man hat vielleicht ein Spitzenradio mit Diversity und Richtantenne... Aber ja - wie du sagst, da kann das System nix dafür. Bei uns an der Arbeit ist das auch so. Wenn da viele Leuchtstoffröhren, Heißluftföns und Schaltnetzteile in Betrieb sind ist es mit DAB+ auch schwierig, während UKW noch geht, aber das liegt einfach an der Sendeleistung. Da muss sich noch was tun.

Und klar, Analoge Medien haben immer ein physisches Erlebnis, aber deshalb sind sie ja technisch nicht besser. Auch wenn Cassetten, Platten und Tonbänder subjektiv manchmal besser klingen können, liegt das ja nicht am technischen Aspekt. Wenn der Tonmeister beim digitalen Remaster scheiße gebaut hat, klingt die CD halt schlechter, aber nicht, weil sie aus technischer Sicht unterlegen ist und letztendlich ist das ja auch nicht die Regel. Man sollte aber eben nie den Hang zur Realität verlieren. Ich versuche das nicht zu sehr zu romantisieren. Letztendlich kann man übers Internet ja auch jede Menge über ein Album erfahren, oft sogar mehr, als im Booklet steht. Vielleicht arbeiten Streamingdienste ja auch bald Blätterfunktionen ein. Songtexte und Videoschnipsel laufen ja schon parallel mit.

LG Tobi

hi Tobi, genauso ist es.

Ergänzend möchte ich noch sagen, dass die vielen verschiedenen Systeme meist dann am Start sind, wenn eine neue Sache noch in der Entwicklungsphase ist, und sich am Ende immer Standards durchsetzen, die dann eine lange Lebensdauer haben. Wenn eine Technologie komplex ist, kann sich so eine Werdephase schonmal zehn Jahre hinziehen, wie man in den siebzigern bei Video gesehen hat. Eins meiner kleinen Steckenpferde ist die Audiotechnik von den späten vierzigern bis zum Beginn der HiFi Ära in den frühen sechzigern. Da hat es eine wahnsinnige Vielfalt an Paralleltechnologien gegeben, von denen nur deshalb kaum jemand was mitbekommen hat, weil die Geräte so teuer waren, dass kaum jemand an der Entwicklung aktiv teilhaben konnte.

Das zweite ist, dass gerade bei den modernen Multimedia Technologien ein starker Trend zur Vereinheitlichung zu erkennen ist. Egal, ob Nutzung auf einem lokalen Gerät, ob Streamen im lokalen Netzwerk oder Streamen aus dem Internet ( wozu ja auch das Internetradio gehört ), alles funktioniert mit den selben Technologien. Die einzige Technik, die da ausschert, ist DAB+, die haben scheinbar immer noch nicht die Nase voll von festgenagelten geschlossenen Standards, die alle paar Jahre von der Realität überholt werden.

Die Anbieter der Musikfiles müssen gar keine Arbeit für eine Blätterfunktion investieren. Die Geräte. die heute zum Streamen eingesetzt werden, sind üblicherweise internetfähig, und was Tante Google an "Meta-Informationen" zu Künstlern und Alben ausspuckt, das würde in 100 Booklets nicht reinpassen.

Ich mache mir ehrlich gesagt sowieso ganz andere Gedanken, wenn ich meine melancholischen Minuten habe - wenn ich so vor meinem Telefunken HiFi Studio 1 sitze, sieht das immer noch genauso schick aus und spielt immer noch ganz genauso wie vor 40 Jahren, als ich mir die Nase am Schaufenster plattgedrückt habe. Ich selber dagegen habe mich von einem knackigen hübschen 20-jährigen in einen übergewichtigen grauhaarigen Zausel verwandelt, der sich manchmal selber im Spiegel nicht mehr erkennt. Man kann über die Qualität von HiFi-Technik sagen, was man will, sie bleibt auf jeden Fall länger jung als der Mensch, der sie benutzt.

Gruß Frank
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#71
Lieber Frank,

natürlich gibt es unzählige Infos im Netz.
Daddeln wir alle nicht schon genug herum?

Es ist etwas anderes, ob ich was in der Hand habe oder eine elektronische Datei auf einem Bildschirm lese.

Ich habe auch gar nichts gegen Fortschritt. Sehr wohl habe ich was dagegen, wenn nur die Umsatzinteressen der Industrie bedient werden.

Wir wohnen nicht weit von den Flutgebieten weg. Wie dort die ganzen digitalen Heiligtümer versagt haben, ist wohl bekannt.

Bei unseren Geräten war im Kompatibilität wichtig. Ein Mono-Cassetten-Recorder konnte (und kann) auch eine Stereo-Cassette abspielen.
Das Gleiche bei UKW. Ein Schwarz-Weiß-Fernseher konnte Farbsendungen in Grautönen wiedergegeben.

Heute werden alle paar Jahre hunderttausende, funktionierende Geräte entsorgt, weil es was Neues gibt.
Das hat weniger mit nostalgischer Melancholie zu tun als vielmehr mit unglaublicher Ressourcenverschwendung.

Grüße
Ingo
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#72
wenn nur die Umsatzinteressen der Industrie bedient werden würden, hätten sich die neuen Technologien nicht so rasant durchgesetzt. Ich denke schon, dass da menschliche Grundbedürfnisse befriedigt werden.

Und abgesehen davon ging es ja in diesem Thread auch nicht darum, was wer wie schlecht findet, sondern darum, wo wir wohl in 20 bis 30 Jahren stehen werden. Und da ist erstmal natürlich alles Kaffeesatzleserei, der Trend geht aber klar in eine Richtung.

Und ohne jetzt politisch werden zu wollen - aber von den "Umsatzinteressen der Industrie" leben wir alle recht gut im schönen Deutschland, es besteht kein Anlass, zu glauben, man hätte selber nichts damit zu tun. Wir alle sind Teil dieses Systems, das gleichzeitig gute Lebensbedingungen schafft, wie es uns auf Dauer in den Abgrund befördert, wenn es so weiter geht. An dem Weg in den Abgrund würde sich aber nichts ändern, wenn wir das Internet abschalten und alle wieder Cassetten hören würden. Auch Cassetten und Abspielgeräte wurden nach industriellen Maßstäben produziert.

Gruß Frank
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