DAT Band in der Compact Cassette
#8
Was fällt auf... nach Gehör hatte ich wohl schon eine recht gute Wahl für den Biasstrom getroffen (+10%), den Pegel würde ich den Daten nach eher zwei db tiefer setzten. Also max Peaks bei -4db DIN statt -2db.

Den Bias noch weiter zu erhöhen verbessert trotz hoher Koerzivität weder die Austeuerbarkeit noch die Empfindlichkeit im Mitten- Tieftonbereich, ganz im Gegenteil.
 
Es ist wohl schlicht zu wenig Fleisch auf dem Band, ich habe keine Angaben zur Beschichtungsstärke gefunden, nur zur Gesamtdicke, die soll bei etwa 9µm liegen. Da die BASF Metal 120 bei gleicher Gesamtdicke von 9µm mit nur mit 3µm schon ganz respektable Werte bringt, vermute ich, dass die Beschichtung bei DAT höchstens 2µm beträgt?
Es kann aber auch zum Teil oder ausschließlich an den Magnetpartikeln selbst liegen, die ja für höhere Frequenzen optimiert sind. Da fehlt mir das Wissen und auf die Schnelle habe ich auch nicht wirklich was gefunden:  Feines Metallpulver... ja das war mir auch schon bekannt. 

Absenkung des Bias  verbessert zwar die Empfindlichkeit in den Tiefen, verstärkt aber auch die eh schon zu hohe Hochtonempfindlichkeit. Zudem ehöhen sich die Verzerunngen durch die schwindende Austeuerbarkeit. Irgendwo bei Bias +5% liegt wohl das Optimum. Also eigentlich ziemlich genau dort wo auch ein Metal-Cassettenband am besten arbeitet.

Wie gesagt gibt es zwei Methoden (ohne Umnau des Rekorders) den Hochtonanstieg zu bändigen, beim Abhören über einen Equalizer, oder vor der der Aufnahme durch entsprechnde Anpassung des Quellsignals.

Natürlich könnte man auch ein Deck für das DAT Band optimieren, entweder durch eine Modifikation des Rec EQ oder des PB EQ oder einer sich ergänzeden Kombination aus beidem.
Da bei den Pegeln im Tief- und Mitteltonbereich die auf dem DAT-Band möglich sind (MOL400 ist gut 10db schlechter als bei einem Metallband und damit auf dem Level einer schlecht galterten BASF Chrome Extra aus Mitte der 80er) die hingegen sehr gute Hochtonausteuerbarkeit nicht ansatzweise ausgenutzt wird, könnte man auf eine Anpassung des Rec EQ verzichten und die hohen HF Pegel einfach so aufs Bamd bringen und dann erst im Wiedergabeverstärker durch eine entsprechende Entzerrung geradebiegen, was das Rauschen nochmals deutlich senken würde. Anhand der Werte für die Empfindlichkeit kann man ja die Werte für die erforderliche Absenkung ablesen. Bei Bias 0 wären das bei 3,15kHz schon gute 4db und bei 10kHz knapp 10b.
Da das Rauschen des DAT Bands sowieso sehr niedrig ist (-60dbA) würde man dann schon eine respektable Dynamik erreichen.
Den gleichen Effekt hat natürlich auch die externe Hochtonabsenkung beim Abhören über einen Equalizer, am besten Digital sonst gibts wieder Rauschen dazu.

Da das DAT Band im Handling zumindest auf dem Pioneer keinerlei Probleme machte und selbst das restlose Löschen perfekt funktioniert, könnte das durchaus praktikabel sein und die Gesamtqualität inklusive Rauschabstand dürfte doch über der eines TypI Bands liegen.
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DAT Band in der Compact Cassette - von 2245 - 17.02.2022, 04:57
RE: DAT Band in der Compact Cassette - von leserpost - 17.02.2022, 07:11
RE: DAT Band in der Compact Cassette - von 2245 - 19.02.2022, 20:11
RE: DAT Band in der Compact Cassette - von 2245 - 20.02.2022, 00:09
RE: DAT Band in der Compact Cassette - von 2245 - 20.02.2022, 01:25

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