Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung"
#54
Hallo Kai

das Modulationsrauschen ist ja in erster Näherung ein Problem des Aufzeichnungsvorgangs.
Es gibt aber ja auch noch die Anregung von Längsschwingungen des Bandes unabhängig vom Aufzeichnungsvorgang, also auch bei Wiedergabe. Die Anregungen dieser Schwingungen können auch entstehen, wenn glatte Bänder an glatten Köpfen kurz festkleben und wieder losgerissen werden. Dann enstehen breite Spektren neben dem Nutzton. Wenn´s ganz kraß wird, hören wir es quietschen. Diese Erscheinung ist nicht sehr vom Bandzug abhängig, wird aber auch beim Aufzeichnungsvorgang wirksam.

Die Altvorderen behalfen sich bei der damals normalen Geschwindigkeit von 77 cm/s mit nicht zu glatten Oberflächen der Bänder. Systematische Untersuchungen beim damaligen RTI (kein Buchstabendreher) in Hamburg führten zur Bandberuhigungsrolle von genau dem Kaliber, was Peter bei seinem Bezugskopfträger zusätzlich eingebracht hat. Diese Rolle wurde zuerst verwendet bei späten T8f und ab T9-Laufwerken bis M5c (77 cm/s; nach Normfestlegung dann 76,2 cm/s) Peters empirsche Forschungsergebnisse im Zusammenhang mit seinem hohen Fachwissens stellen vermutlich beim Kopfträger das gegenwärtige Optimum weltweit dar.

In diesem Zusammenhang kann man feststellen, daß Peter sein Laufwerk in einer Weise optimiert hat, daß die durch Reibung angeregten Längsschwingungen vom Laufwerk bei ihm am Kopfträger keine Rolle (kleines Wortspiel) mehr spielen, weil dort eine große Rolle mitspielt.

Die Zwangsführung des Bandes an einer virtuellen Unterkante von bisher nicht gekannter Präzision ohne Verformung des Bandes durch 5 bewegliche Führungsoberkanten ist wohl so noch nie realisiert worden. Als besonderes Schmankerl kommt hinzu, daß Sprech- und Hörkopf je links und rechts solche Führungen in nahezu identischen Abständen haben. Das wiederum ist die Voraussetzung dafür, daß Peter mit seiner Azimutgenauigkeit bei Sekunden rumfuhrwerkt und nicht bei Minuten, was auch schon toll wäre. Bei ihm könnte man die Azimutschwankungen als Maß für die Schnittgenauigkeit des Bandes an der Unterkante heranziehen. International wäre es sogar die Oberkante. Man kann sagen, mit internationaler Schichtlage gibt es derzeit keinen Kopfträger der die nötige Präzision an der Bandoberkante von seiner Konstruktion her realisieren könnte. Auch der von Telefunken nicht.

Zu den Glanzzeiten der Magnettontechnik hätte Peter für eine gewisse Zeit ein Alleinstellungsmerkmal bei der Bezugsbandfertigung gehabt.( Die anderen wären irgendwann aber vermutlich auch dahinter gekommen).

So, nun höre ich erst einmal wieder auf zu schwärmen.

Viele Grüße
Manfred
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