in einem Konvolut alter Tonköpfe befand sich das Fragment eines Tonkopfs. Man hatte den Tonkopf aufgeschliffen und poliert. Peter Ruhrberg war so nett und hat ein schönes vergrössertes Foto davon gemacht, das möchte ich euch zeigen.
MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
Das ist ja wirklich mal ein "scharfes" Bild - in doppelter Hinsicht. Ob das wohl eine Goldfolie ist, die den Spalt sicherstellen soll? Könnte aber auch Kupfer sein.
(11.05.2021, 10:12)Selbstbauer schrieb: Ob das wohl eine Goldfolie ist, die den Spalt sicherstellen soll? Könnte aber auch Kupfer sein.
Schwer zu sagen, die Auswahl ist jedenfalls größer.
Horst Völz (in „Grundlagen der magnetischen Signalspeicherung“ Band 1 1968 S. 115f.): Weichen die mechanischen Eigenschaften der Spalteinlage, vor allem bezüglich Abnutzungsbeständigkeit und Härte wesentlich von denen des Kernmaterials ab, so verschmieren sich bereits beim Schleifen die beiden Materialien ineinander. Dadurch entstehen in der Umgebung des Spaltes Krater und Ausbeulungen, und die vorgesehenen Abmessungen der Spaltweite werden wesentlich überschritten. Im Betrieb setzt sich dieser Vorgang fort, sodass der Kopf nur geringe Lebensdauer besitzt. … Hauptsächlich besteht heute die Spalteinlage aus Phosphorbronze, Berylliumbronze, Kupfer, Silber, Glimmer, Glas oder Quarz.
Studer gibt als Materialien für Spalteinlagen Berylliumbronze oder Tantal an, beim Hochvakuum-Aufdampfverfahren Siliziummonoxyd.
Grüße
Peter
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Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. (Konrad Adenauer)
Interessant finde ich die unterschiedlichen Konturen/Profile der beiden Spaltpole.
Ist der untere, ganz schmale Pol der 'band-ablaufende'/rechte Pol?
VG Jürgen
11.05.2021, 13:51 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.05.2021, 13:52 von bitbrain2101.)
Was man nicht sehen kann, der Kopf wurde auch an der Stirnseite (Kopfspiegel) beschliffen. Durch sieht der untere Schenkel schmaler aus, aber die beiden Kernhälften wurden nicht akkurat zusammengesetzt, das sieht man beim hinteren "Spalt".
MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
So ist das leider bei einer Serienfertigung, da kommt es oft auch auf die individuellen Genauigkeitsansprüche der Mitarbeiter an, jeder sollte solche arbeiten nicht ausführen dürfen.
Wenn der Kopfspiegel geschliffen ist, sieht man leider nicht mehr wie die Spaltgeometrie dahinter aussieht.
Oft sind die Kernbleche unregelmäßig geschichtet oder wie auf dem Bild, die Kernhälften nicht genau spiegelbildlich zusammengesetzt, dann ergibt sich derartiger Pfusch.
Normalerweise werden die Bleche der Kernhälften einzeln geschichtet und verklebt (verpresst), dann werden sie auf der Spaltebene geschliffen, damit sie exakt plan werden.
Anschließend erfolgt die Montage und Justierung mit der Spalteinlage und den Spulen.
Das ganze wird im justierten Zustand mittels Federspange zusammengehalten.
Erst jetzt kann der komplette Kern samt Spule im Abschirmgehäuse vergossen werden.
Zum Schluss wird der Kopfspiegel geschliffen bis sich eine gekrümmte homogene Fläche ergibt.
Hierbei ist ebenfalls Präzision gefragt, denn man sieht von außen nie wie tief der Spalt noch ist.
Diese Justier- und Schleifarbeiten können mit angeschlossenem Induktivitätsmesser überwacht werden.
Früher wurden Tonköpfe in Handarbeit gefertigt, daraus resultiert der hohe Preis.
Später machten das Automaten mit hoher Präzision.
Da solch eine komplexe Fertigung Qualitätsschwankungen unterlag versteht sich von selbst, deshalb erfolgte danach die messtechnische Qualitätskontrolle und Auslese.
Die Köpfe wurden in Toleranzklassen unterteilt und für verschiedene Anwendungen von Sprachlabor- bis HiFi- Anwendungen freigegeben.
es ist ja immer wieder überraschend, wie Du zu jedem nur erdenklichem Thema immer gleich das passende Wissen und die entsprechende Literatur im Kopf hast.
Und was dem ganzen dann die Krone aufsetzt: Du hast die Quellen auch verfügbar und in Windeseile für uns verfügbar.