EE-Bänder
#1
Servus,
auch auf die Gefahr hin, dass ich mich als der perfekte Ahnungslose oute, habe ich Nachholbedarf zu EE-Bändern.

Von der Technik her ist mir bekannt, dass EE-Bänder nur auf entsprechenden Geräten bespielt werden können. Aber was ist mit dem Abspielen, gibt es hier die gleichen Einschränkungen?
Gibt es Erfahrung zur Haltbarkeit von EE-Bänder über die Zeit (zum Beispiel gegen Maxell XL1, UDXL, TDK LX, Audua, die bei mir alle noch problemlos laufen).

Liebe rotierende Grüße

Ralf
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#2
Moin Ralf,
zum Abspielen kann ich nichts sagen, vermutlich nicht pralle...allein, wie sollte ich dazu kommen, ein EE-Band abspielen zu wollen, wenn ich es nicht bespielt habe...???
Zur Haltbarkeit kann ich nur was zum XL-II sagen, da merke ich keinerlei Abbau über die Zeit.
VG
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#3
ich habe 2 Geräte, eines (Teac 1000) kann EE bedienen, das zweite (Akai 630D) eigentlich nicht, wäre aber vorstellbar, dass das technisch geht oder eben meine Hoffnung blanker Unsinn ist.

ich meine das Abspielen beim Akai...
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#4
"Normal"bänder und EE-Bänder arbeiten in den Höhen mit unterschiedlich genormten Kurvenverläufen des Bandflusses. Die Tiefenentzerrung (3180 µs) ist dieselbe für beide Geschwindigkeiten und Bandtypen.

Höhenentzerrung bei 19 cm/s:
Normalbänder 50 µs
EE-Bänder 35 µs

bei 9,5 cm/s:
Normalbänder 90 µs
EE-Bänder 50 µs

Dies bedeutet im Endeffekt, dass ein normgerecht aufgezeichnetes EE-Band mit "Normal"-Entzerrung wiedergegeben höhenbetont sein wird. Hier die berechneten Frequenzkurven (blau = 19 cm/s, rot = 9,5 cm/s):

   
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#5
Herzlichen Dank, Frage super beantwortet (-> auch ich hab's kapiert Smile ).

LG Ralf
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#6
(28.03.2021, 16:16)ebandokowski schrieb: ich habe 2 Geräte, eines (Teac 1000) kann EE bedienen, das zweite (Akai 630D) eigentlich nicht, wäre aber vorstellbar, dass das technisch geht oder eben meine Hoffnung blanker Unsinn ist.

ich meine das Abspielen beim Akai...

aber wenn Du doch die beiden Geräte hast, warum probierst Du es dann nicht einfach aus??? Vielleicht gefällt  es Dir ja...
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#7
(28.03.2021, 13:44)ebandokowski schrieb: Gibt es Erfahrung zur Haltbarkeit von EE-Bänder über die Zeit (zum Beispiel gegen Maxell XL1, UDXL, TDK LX, Audua, die bei mir alle noch problemlos laufen).

In der Bändertauglichkeitsliste wird das XL-II, das als einziges EE-Band stückzahlenmäßig einigermaßen bedeutsam ist, als unproblematisch aufgeführt. Aber... mir ist irgendwie in Erinnerung, daß es hier im Forum mal anderslautende Behauptungen gab. Kann sein, daß ich mich irre.

BASF LPR 35 CR und TDK SA fehlen in der Liste noch.
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#8
Die von Peter gezeigte Höhen-Anhebung läßt sich auf einfache Weise mit einer kleinen nachgesetzten Zusatzschaltung aus 2 Widerständen und einem Kondensator (pro Kanal) beseitigen. Damit würden EE-Bänder auf jedem Tonband-Gerät abspielbar.

MfG Kai
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#9
Ich glaube, lieber Kai, dass dein Vorschlag nur für Tonband-Technikfreaks realisierbar ist. Theoretisch weiß ich schon ein bisschen, aber ich bin dankbar, wenn die Geräte klaglos laufen und freue mich, die Musik meiner Jugend vom Band hören zu können.

Gut‘s Nächtle
Ralf
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#10
Unfug,
das kann jeder, der einen Lötkolben halten und Steckverbinder in ein kleines Zusatzgehäuse einbauen kann.

MfG Kai
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#11
   

EE-Band und eine Akai 646 oder 747, das ist Disco-Feeling der 80er pur. Nichts auf dieser Welt verzerrt so schön, wie diese Kombi.

Tut mir leid, ich wollte mich vor meinem ersten Beitrag zuerst vorstellen, konnte aber bei dem Thema mit einer Antwort nicht widerstehen.

Schöne Grüße Radu
Schöne Grüße 

Meine Maschinen:

GX-400D, GX-630 PRO, GX-650D, GX-747, PR99 MKIII, TC 766-2, TC 880
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#12
Wenn der Wiedergabe-Pegel zu hoch ist, ist es eine der leichtesten Übungen, die Verstärkung des Playback-Verstärkers soweit herab zu setzen, daß sich ein normaler Ausgangspegel ohne exzessive Verzerrungen einstellt. (Umgekehrt ist meist schwieriger).
Wo ein Wille ist, findet sich auch ein HolzWeg.

MfG Kai
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#13
Ich würde da gern eine Frage anhängen.

Was sind denn Ferri-Chrome Bänder? Sicher was anderes als Ferro-Chrom Bänder  in Cassetten.

Das Uher SG631 hat dafür sogar einen Umschalter - so wie manche Geräte einen Umschalter auf EE-Band haben.

Gruß
Stefan


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REVOX A77 und B77
GRUNDIG TS 1000 in 2 Varianten und TS 945, TK 847, TK 850FM, TK 248 und TK 600, TK 2400FM und TK 2200, Telefunken M 204
UHER SG 630, SG 561 und 521, Royal de luxe und die ganze Reporter Familie
Tandberg 10XD, ASC AS6002S/38, 6004S/4,75 und 4504/5002,
Sansui SD 3030 (...was ganz seltenes), SABA TG 564 und 664, AKAI X-201
GRUNDIG CN 1000 in 3 Varianten, Tandberg TCD 310, Marantz 5220 und 5010B
TASCAM 133 und 134, SONY TC-K 690, SABA 936 und Telefunken HS 1300
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#14
Stefan_K schrieb:Was sind denn Ferri-Chrome Bänder? Sicher was anderes als Ferro-Chrom Bänder  in Cassetten.

Hallo Stefan,

nein, dass ist sowohl bei CC als auch bei TB jeweils Zweischichtband.
FeCr-Spulenbänder sind mir nur von Sony bekannt und haben bzgl. Langzeittauglichkeit leider mittlerweile einen zweifelhaften Ruf.

siehe z.B. hier:
http://www.hifi-archiv.info/Sony/1981/sony81-45.jpg
http://www.hifi-archiv.info/Sony/1981/sony81-42.jpg


Schöne Grüße
Frank

Edit: die EQ-Angaben im ersten link (70 / 120 µs) sind m.E. irreführend und gelten ja nur bei 4,76 cm/s, n'est-pas? Oder andersherum. Welche Entzerrungen nutzte FeCr bei 9,5, 19 und 38?
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#15
(30.03.2021, 20:02)kesselsweier schrieb: Welche Entzerrungen nutzte FeCr bei 9,5, 19 und 38?

Das wüsste ich auch gerne. Ich kann allenfalls vermuten, dass es dieselben waren wie bei EE-Bändern, also grundsätzlich die Entzerrung der nächsthöheren Geschwindigkeit bei Fe2O3-Material. Also 50 µs für 9,5, 35 µs für 19.

Bei 38 cm/s bringt eine Deckschicht aus CrO2 kaum Vorteile, weil dann Fe-Material bereits genügend höhenaussteuerbar ist.

Grüße
Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#16
Danke Peter,

dass mit "FeCr-EQ mutmaßlich äquivalent zu EE" habe ich auch gemutmaßt.

38,1 cm/s mit der FeCr-EQ konnten die Halbspurgeräte TC-766-2 und TC-880-2.

Im SM von letzterem finde ich leider keine µs-Angaben, auf Seite 9 nur den Hinweis auf die 3 EQ-Arten Normal, Special und FeCr:
https://www.hifiengine.com/manual_librar...80-2.shtml

Bei TC-766-2 und Uher CG631 habe ich noch nicht geschaut.
Edit: Beim TC-766-2 steht auf Seite 2: "Equalisation: 3180 + 50 µS".  Damit ist wohl der Standard-NAB-Wert für 19 und 38 (Stellung "Normal") gemeint; das ist für ein gerät mit EQ-Umschalter eine etwas dürftige Angabe...

Da fällt mir ein, dass Holgi bzgl. seines damaligen (und nun glaube ich, in Martins Händen befindlichen) Reporter-TC-5xx-2 er ja auch etwas zu den drei EQ's geschrieben hatte, ich meine, ebenso nur Annahmen...

An der "EQ-Bibel" arbeite ich noch, ich melde mich...:-)

Schöne Grüße
frank
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#17
(30.03.2021, 21:11)kesselsweier schrieb: Im SM von letzterem finde ich leider keine µs-Angaben

Die Entzerrungsdifferenzen bei derselben Geschwindigkeit, falls vorhanden, müssten sich eigentlich durch drn Schaltplan des Wiedergabeteils ermitteln lassen, der allerdings wieder mal nicht die Krönung an Übersichtlichkeit ist Confused

Grüße
Peter
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Peter


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#18
die Scans vom 766-2 sind besser aufgelöst:
https://www.hifiengine.com/manual_librar...66-2.shtml

Eine Entschlüsselung der RC-Glieder bleibt mir persönlich jedoch verwehrt... Dodgy
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#19
Entweder bin ich blind, oder im SP zum 766 gibt es im Wiedergabeteil (Q115-117) keine Entzerrungsumschaltung. Ich sehe nur die Omegagang-Entzerrung mit NAB-Tiefenabsenkung über R213 und C206 (Zeitkonstante 2700 µs, Übergangsfrequenz 59 Hz).


Grüße

Peter
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Peter


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