Diskussion - gebrauchte oder doch lieber neue Tonbänder?
#1
Servus!

Als kompletter Neueinsteiger in das Thema Tonbandgeräte, möchte ich eine Diskussion rund um das Thema Tonband, also den Tonträger an sich anregen.
Eventuell hilft es auch jemanden anderen als kleiner Leitfaden, der in dieses Thema bewusst oder auch unbewusst einsteigt.


In meinem Fall, bin ich nun in der unkomfortablen Situation nur ein einziges Tonband zu besitzen.
Dieses Tonband quietscht beim abspielen und mir stellen sich zwei Fragen.

1. Wie lange werde ich ein Tonbandgerät besitzen.
2. Wie viele Tonbänder sollen es denn mal werden?

Was tun? Gebrauchte oder neue Bänder kaufen?
ETC...

Ok, zurück zur Sache.

Wie ist die Erfahrung mit gebrauchten Tonträgern aus dem Anzeigenblatt?

Was macht beim erfahrenen Tonbandgerätenutzer die Kaufentscheidung aus?

Beheizter Wohnraum = unbedenklich, immer gut, nie Probleme damit gehabt? Lagerung. Eventuell Raucher / Nichtraucher - wenn es Stört.
20 Jahre Dachboden = definitiv und durchweg alles Abfall!
20 Jahre Keller = je nach dem, von Fall zu Fall verschieden. Brauchbar bis Unbrauchbar.
Keine Information über die Aufbewahrung der Letzten Jahre = kaufen / nicht kaufen?

Wo von definitiv die Finger von lassen und was ist mittel- bis langfristig brauchbar?
Welche Bänder aus welcher Lagerung könnt Ihr ruhigen Herzen empfehlen und welche nicht?

Neue Bänder:
Welchen Shop könnt ihr ruhigen Gewissen empfehlen und ggf. die Erfahrung welche Bänder gut / weniger Gut?
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#2
(06.12.2020, 17:34)Lastgone20 schrieb: Wo von definitiv die Finger von lassen und was ist mittel- bis langfristig brauchbar?
Welche Bänder aus welcher Lagerung könnt Ihr ruhigen Herzen empfehlen und welche nicht?

Neue Bänder:
Welchen Shop könnt ihr ruhigen Gewissen empfehlen und ggf. die Erfahrung welche Bänder gut / weniger Gut?

Welche Bänder: Das wird ja schon umfassend durch die Bändertauglichkeitsliste beantwortet.

Aus welcher Lagerung: Ganz ehrlich - bei welchem Gebrauchtangebot erfährst Du ehrlich und gesichert, wie die Bänder gelagert wurden? 

Welche neuen Bänder? Für Amateurgeräte entweder LPR35 und LPR90 von RTM, echte Alternativen gibt es ja nicht mehr.

Shop? Darklab, Bluthard oder Thomann.

Gruß,
Timo
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#3
(06.12.2020, 17:44)timo schrieb:
(06.12.2020, 17:34)Lastgone20 schrieb: Wo von definitiv die Finger von lassen und was ist mittel- bis langfristig brauchbar?
Welche Bänder aus welcher Lagerung könnt Ihr ruhigen Herzen empfehlen und welche nicht?

Neue Bänder:
Welchen Shop könnt ihr ruhigen Gewissen empfehlen und ggf. die Erfahrung welche Bänder gut / weniger Gut?

Aus welcher Lagerung: Ganz ehrlich - bei welchem Gebrauchtangebot erfährst Du ehrlich und gesichert, wie die Bänder gelagert wurden? 

Aus gar keinem, zumindest aus den wenigsten.
Eigentlich nur durch persönliches erscheinen und Prüfung vor Ort. Die Nase sagt einem doch schon viel vor, aber nicht immer alles.
Diese Methode bevorzuge ich immer öfter, wenn es um Dinge geht die im Wohnraum genutzt werden sollen.
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#4
Bei gebrauchten Bändern habe ich mit Maxell und TDK eigentlich immer gute Erfahrungen gemacht.

Manni
2 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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#5
Bei gebrauchten Bändern sehe ich das so: Shamrock, Scotch, Philips und Revox nur wegen der Leerspulen + Kartons kaufen, egal wie gut sie gelagert worden sind. Bandmaterial von Shamrock kann man gleich entsorgen. Revox je nach Sorte auch. Nur bei 601 und 621 kann man die testen. Mit Scotch und Philips teste ich sie auch kurz, meide aber diese Bänder weitestgehend.

AGFA und BASF bekommt man mit Geduld sehr günstig. Da schaue ich auf den Fotos wie die gewickelt sind und achte darauf, dass sie nicht aus einem Raucherhaushalt kommen (der Geruch nervt mich). Es gibt hier ein paar schlechte Bandsorten (siehe die Liste hier im Forum), aber man findet doch oft gute.

Mit Maxell und TDK hatte ich bisher kaum Probleme. Nur die TDK GX meide ich, da sie mit der Zeit Bindemittel(?) als Puder absondern. Die könnte man aber reinigen, falls man möchte. Die dünnere Maxell (25 oder 18) könnten wellig sein, wenn sie falsch behandelt/gewickelt wurden. Deswegen hier auch nicht zuviel bieten. Die Maxell 35er, ob UD oder XL, scheinen fast immer gut zu sein. Sie sind aber mittlerweile selten günstig zu bekommen.

Gruß

Nelson
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#6
Meine Erfahrung, welches Gebrauchtband man ohne Bedenken kaufen kann: PER-368! Meine bisherigen Käufe dieser Bänder (gut 40 Stück) waren IMMER dropoutfrei und die Höhen noch voll erhalten. Klanglich waren die bei mir immer einwandfrei, selbst auf 9,5 cm/s klingen die schon fantastisch. Nachteil: Es gab die nur auf 13 cm-Spulen, aber man kann ja zwei Stück davon auf eine 18er Spule splicen.

Finger weg lassen würde ich bei Gebrauchtbändern von DP26. Bisher waren die IMMER entweder schmierend oder klebend, nur absolut negative Erfahrungen mit gemacht. Auch Shamrock würde ich auf keinen Fall kaufen, da hast du eigentlich auch immer Klebegarantie.

Neue Bänder sind aber natürlich immer das Optimum, da kaufe ich immer die RTM LPR-35 bei thomann.de wo es die in verschiedenen Spulengrößen brandneu gibt. Das hier wäre zum Beispiel die 18 cm-Spule davon: https://www.thomann.de/de/rtm_lpr_35_1_4...rident.htm
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi
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Lieblings-Bandsorten / Empfehlungen in zufälliger Reihenfolge:
Standardband: Orwo 104, Orwo 106, Orwo 103, Orwo 100, BASF/Agfa PER-528
Langspielband: Orwo 113, BASF/Agfa PER-368, LPR-35, BASF PES-40, BASF LGS-35, Agfa PE-31/PE-36/PE-39
Doppelspielband: Orwo 120, BASF LGS-26, Agfa PE-41/PE-46/PE-49, Grundig GD15
Dreifachspielband: Orwo 130
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#7
In der Bändertauglichkeitsliste finde ich die Bänder von "OLYMPIC" nicht

Hat jemand einen Erfahrungswert zu diesem Band?
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#8
Achja, kleiner Nachtrag noch zu meinem Post: Die PER-368-Empfehlung bezieht sich auf die von BASF, nicht auf die von Agfa.
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#9
(06.12.2020, 18:21)Lastgone20 schrieb: In der Bändertauglichkeitsliste finde ich die Bänder von "OLYMPIC" nicht

Hat jemand einen Erfahrungswert zu diesem Band?

Hallo Christoph,

wenn ich mich nicht ganz täusche, ist "Olympic" ein weiterer Name, unter dem die hinlänglich als "Shamrock" bekannten Tonbänder vertrieben wurden (ich bitte darum, mich zu korrigieren, wenn ich falsch liege). Ich würde sie lieber nicht kaufen.

Gruß,
Timo
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#10
Ich habe ein paar Olympic "DuPont Mylar 1.0 mil - 540 m - low noise ultra dynamic range" irgendwo rumliegen. Wenn ich mich nicht irre, haben sie eine metallisch aussehende hellbraune Rückseite. Ich habe sie bisher nicht benutzt, aber ich habe sie umgespult. Kein Band hat Probleme verursacht. Ich bin mir aber nicht sicher, wer sie produziert hat und wie gut oder schlecht in ihrer Eigenschaften sie sind. Ich würde sie nehmen, wenn sie sehr günstig sind (Preis für Leerspulen plus Kartons).

Gruß

Nelson
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#11
Ich hatte diese Bänder vor Augen:

Schuber - Himmel hilf, wer hat denn das Logo gezeichnet? Das dreijährige Kind des Firmenchefs? Big Grin
Spule

Die Spule sieht tatsächlich nicht nach Shamrock aus, aber die Beurteilung liest sich trotzdem nicht so, als solle man diese Bänder kaufen.
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#12
Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen, neue Bänder LPR35 und gebrauchte PER368. Bei den Gebrauchten wusste ich, wo sie herkommen und dass sie nur ein mal bespielt wurden. Andere Bänder habe ich nur der Spulen wegen gekauft.
Viele Grüße
Eckhard

M15A; Revox A700, B77, A76, A77, A78; Braun TG1000; Uher 4400 Report Stereo IC; www.engelstrasse.de
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#13
Also grundsätzlich ist es wahrscheinlich besser und sicherer neues Bandmaterial zu kaufen (Thomann, Darklab, Bluthard usw.). Ich hatte außer bei Shamrock eigentlich
keine wirklichen Probleme. Wie schon erwähnt, kann man nix auf die Aussagen in den Verkaufsangeboten geben. Da sind alle optimal gelagert....usw....
Für mich definitiv problemlos war bislang alles von Maxell, TDK und Scotch Master. Die Bändertauglichkeitsliste hier ist wirklich vertrauenswürdig.
Der Kauf von Gebrauchtbändern ist immer wieder eine Wundertüte.
Gruß
Hörbie
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#14
Entscheidend ist hier meiner Meinung nach auch die Frage, nach welcher Spulengröße man sucht bzw. entsprechend welche Geräte man hat.

Bei 18er Spulen und kleiner kann man mit Hilfe der erwähnten Liste immer mal wieder eine Kiste mit größtenteils brauchbaren Bändern kaufen.

Bei 26er Spulen dagegen sind die Preise in letzter Zeit so dermaßen gestiegen, dass es entweder das Risiko nicht wert ist, ein schlechtes Band zu erwischen oder bei bekannt guten Bändern (Maxell) die Preise so hoch sind, dass man auch gleich neue Bänder kaufen kann. Dazu kommt in letzter Zeit immer häufiger die Unart, Spulen und Schuber/Hüllen getrennt zu verkaufen.

Gruß
Robert
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#15
Naja, aus mehreren kleinen eine große zusammensplicen gibts ja immernoch als Möglichkeit. Aus vier 13cm-Spulen Langspielband füllt man eine 26,5er. So mache ich das immer bei PER368.
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi
--
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Dreifachspielband: Orwo 130
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#16
Hallo Lastgone20,
du besitzt ja auch eine GX-210D, so wie ich. Empfehlen würde ich als gebrauchtes Band nur Maxell XLI 35-90B oder BASF LPR35.
Bei neuen Bändern von Darklab, dann "Recording the Masters LPR35". Die Bänder von Darklab haben aber kein Vorlaufand. Das must Du dann selber
an kleben. Momentan gibt es auch nur 26,5 cm Spulen bei Darklab. Am günstigsten fährst Du mit Rohwickel (also ohne Spule). Für die die großen Spulen
1100m must Du nur jemanden finden, der dir daraus 2x 550m wickelt.

Gruß Horst
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#17
Empfehlungen wirst Du hier viele bekommen, ich möchte Dir aber lieber ein paar grundsätzliche Anregungen geben.

Zuerst mal - wenn Du nur ein einziges Band hast, also keinen Vergleich, würde ich zunächst mal rausfinden, ob das Quietschen beim Abspielen am Tonband oder eher am Tonbandgerät liegt - letzteres halte ich aus der Ferne ohne weitere Informationen für wahrscheinlicher. Erst wenn Du wirklich sicher bist, dass Dein Tonbandgerät in Ordnung ist, macht es Sinn, sich mit Bändern zu beschäftigen.

Dann musst Du unterscheiden zwischen Bändern, die schon neu nix getaugt haben und welchen, die evtl. durch Alterung Probleme machen. Ich kenne Heimtonbandgeräte noch aus der Zeit, als man sie neu im Laden kaufen konnte, und da gab es nur einen einzigen Hersteller, den wir damals gemieden haben - Agfa. Agfa Bänder waren ab Werk sehr rauh und hatten großen Abrieb. Alle anderen Markenbänder, von BASF über Scotch bis hin zu den Japanern waren neu völlig problemlos. Shamrock ( oder die völlig namelosen Bänder in weißen Schachteln ) waren keine echte Marke, sondern hier wurden zweite-Wahl-Chargen unterschiedlichster Bänder auf Spulen gewickelt und für kleines Geld an "arme Tonbandfreunde" verkauft. Du konntest Glück haben, und richtig gute Bänder erwischen, es konnte aber auch sein, dass Du z.B. Reste von Computer- oder Studiobändern erwischt hast, die für HiFi-Aufnahmen zuhause komplett untauglich waren. Auch von der Rauhigkeit und vom Abrieb war alles dabei. Deshalb würde ich auch von den Bändern erstmal die Finger lassen, es sei denn, es sind interessante Aufnahmen drauf.

Die neuen Bänder sind wie schon mehrfach geschrieben neu produzierte BASF LPR35, also Bänder, die es so schon in den siebzigern gegeben hat. Die sind garantiert neu, aber auch recht teuer, und Du musst sie noch konfektionieren, also mit Vorspannbändern und Schaltfolien versehen. Gebrauchte Bänder sind eine Wundertüte, aber auch billig, und Du riskierst nichts - schlimmstenfalls musst Du die Bandführungen saubermachen, aber sterben wird kein intaktes Tonbandgerät, wenn Du ein- oder zweimal ein verranztes Band durchlaufen lässt.

Was auch noch ein Reiz an gebrauchten Tonbändern ist, ist etwas, was mittlerweile als "Tonband-Archäologie" bezeichnet wird - es gibt schon Leute, die ganze Radiosendungen aus Fragmenten von alten Bandaufzeichnungen zu rekonstruieren versuchen. Ich finde die alten Aufnahmen teilweise spannender als das Band selber - das ist ein Erlebnis, das Dir kein leeres neues Band liefern kann.

Was hast Du denn für ein Tonbandgerät ? Ist es ein Akai GX 210D ?

Gruß Frank
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#18
Hallo Frank!

Zitat: " Agfa Bänder waren ab Werk sehr rauh und hatten großen Abrieb."

Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen und bestätigen. Ich benutze
AGFA-Heimtonbandmaterial seit meinem Erstkauf 1962. Einige dieser Bänder
existieren noch heute, und lassen sich gut abspielen und auch anhören.
Abrieb gibt es bis dato nicht. Egal, auf welcher Maschine meine AGFA-Bänder
laufen.

Tonbänder, bei denen ich reingefallen bin, waren von BASF/Scotch/Shamrock/
Permaton. Bei der Wiederbelebung des Tonbandhobbies Ende der 90er Jahre
waren (und sind) die BASF-Bänder unauffällig.

Deine Aussage bezieht sich vermutlich auf AGFA-Studio-Bandmaterial. Da stimme
ich Dir voll und ganz zu. Diese Erfahrungen habe ich auch gemacht.

Gruß
Wolfgang
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#19
(07.12.2020, 00:37)eudatux23 schrieb: Naja, aus mehreren kleinen eine große zusammensplicen gibts ja immernoch als Möglichkeit. Aus vier 13cm-Spulen Langspielband füllt man eine 26,5er. So mache ich das immer bei PER368.

Aber auch da brauchst Du erst mal eine 26er Leerspule.
(07.12.2020, 08:39)steelwire schrieb: Am günstigsten fährst Du mit Rohwickel (also ohne Spule). Für die die großen Spulen
1100m must Du nur jemanden finden, der dir daraus 2x 550m wickelt.
Das ist auch das einzige, wo sich Rohwickel noch lohnt. Der Preisunterschied beim LPR35 zwischen Rohwickel und Band auf Spule in Klappbox sind z. B. bei Thomann gerade mal 4€. Dafür bekommt man nirgendwo 26er Spulen mit Hülle. Klar, wenn man noch leere Spulen von irgendwelchen kaputten Bändern hat, ist das was Anderes.

Gruß
Robert
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#20
(07.12.2020, 14:00)cisumgolana schrieb: Hallo Frank!

Zitat: " Agfa Bänder waren ab Werk sehr rauh und hatten großen Abrieb."

Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen und bestätigen. Ich benutze
AGFA-Heimtonbandmaterial seit meinem Erstkauf 1962. Einige dieser Bänder
existieren noch heute, und lassen sich gut abspielen und auch anhören.
Abrieb gibt es bis dato nicht. Egal, auf welcher Maschine meine AGFA-Bänder
laufen.

Tonbänder, bei denen ich reingefallen bin, waren von BASF/Scotch/Shamrock/
Permaton. Bei der Wiederbelebung des Tonbandhobbies Ende der 90er Jahre
waren (und sind) die BASF-Bänder unauffällig.

Deine Aussage bezieht sich vermutlich auf AGFA-Studio-Bandmaterial. Da stimme
ich Dir voll und ganz zu. Diese Erfahrungen habe ich auch gemacht.

Gruß
Wolfgang

meine Erfahrungen stammen aus den siebzigern, und da war es ganz genau so - normale Agfa Bänder für Heimgebrauch, die es im Radioladen auf 18cm Spulen gegeben hat, haben fabrikneu die Tonköpfe verschmutzt, und beim Umspulen teilweise solche Schleifgeräusche gemacht, dass man Mitleid mit dem Tonbandgerät bekommen hat. Der Urvater des heutigen LPR35 von BASF und die Doppelspiel-Variante waren das "unproblematische Alltagstonband", die Scotch Bänder, die sich genauso anfühlten wie das, was auf den Grundig Spulen drauf war, spielten ebenfalls gut, die japanischen Bänder ebenfalls. Shamrock war halt eine Wundertüte, dafür aber so billig, dass man auch dann noch Geld gespart hat, wenn man zwei von drei Bändern wegwerfen musste - und für einen armen Schüler wie mich die einzige Option, ausreichend Bandmaterial für die Menge an Musik kaufen zu können. BASF Bänder auf 18cm Spulen kosteten günstig eingekauft um 20 Mark, die japanischen Bänder von Maxell und Co. gingen auch über 30 DM, von Großspulern und Bändern auf 26cm Spulen konnten wir damals nur träumen.

Gruß Frank
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#21
(07.12.2020, 11:45)nick_riviera schrieb: Zuerst mal - wenn Du nur ein einziges Band hast, also keinen Vergleich, würde ich zunächst mal rausfinden, ob das Quietschen beim Abspielen am Tonband oder eher am Tonbandgerät liegt - letzteres halte ich aus der Ferne ohne weitere Informationen für wahrscheinlicher. Erst wenn Du wirklich sicher bist, dass Dein Tonbandgerät in Ordnung ist, macht es Sinn, sich mit Bändern zu beschäftigen.


Was hast Du denn für ein Tonbandgerät ? Ist es ein Akai GX 210D ?

Gruß Frank

Hi, ja es liegt am Band.
Ich habe es an verschiedenen Stellen, also da wo es gleitet mit Kunststoffstiften entlastet. Wenn ich es an den Tonköpfen entlaste, ist es ruhig.
Mittlerweile habe ich das Band von der Spüle in die Abfalltonne entsorgt.

Auch korrekt das es eine AKAI GX 210D ist.

Hier zu habe ich hier ein Thema erstellt.

Danke allen für die rege Diskussion um das Thema Tonband!
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#22
Hallo,
ich kann Frank im Beitrag #22 mit seinen Erfahrungen fast nur Recht geben. BASF LP und DP Bänder waren sehr gut aber teuer, für einen Schüler Mitte, Ende der 70er Jahre. Deshalb griffen viele zu den Shamrock Bändern und sie funktionierten.
Wir müssen ja ehrlich sein, der Zersetzungsprozeß begann ja erst Jahre später und für 4,95 DM nahm man die Bänder gerne mit.
Japaner waren damals unerschwinglich.
Wenn wir Heute zurück blicken sind wir wesentlich schlauer, wir wissen welche Bänder schlecht und welche haltbar waren.
Vieles scheint von den Lagerbedingungen und den verwendeten Bandgeräten abzuhängen. Ich sage nur ORWO Typ 122, jetzt stöhnen viele auf, mit Recht, der Typ 122 mit den Chargennummern 04 als Anfang laufen nach 30 Jahren noch einwandfrei, der 03er hat teilweise Zersetzungserscheinungen. Wie lange die 04er halten werden weiß ich nicht, ich weiß auch nicht wann die 04er Serie das erste Mal produziert wurde, im ungüstigsten Fall 1988, das sind 32 Jahre wo sie noch funktionieren. Andere hier im Forum haben den Typ 122 schon zu DDR Zeiten verdammt, dabei ist der erst 1980 erschienen. Ich akzeptiere die Erfahrungen weil dieses Band für mich nur ein Konsumer Band ist.
Hochwertige Aufnahmen gehen eher auf das PER 528 und 368, sowie LPR35 um sie langfistig zu erhalten.

Aber gehen wir zurück auf den Typ 122, ich weiß das die Chargen mit 04 mindestens 32 Jahre halten, ob sie das 33. Jahr auch überstehen weiß ich nicht. Jetzt leiten wir das mal ab auf Magnetbandhersteller die ab 1990 auf dem Markt waren.
Da war als erstes die EMTEC, sehe ich als unkritisch an, das Know-How war noch vorhanden.
RMGI, mit Verlagerung ins Ausland und Kostendruck, erster Know-How Verlust.
RTM, weitere Verlagerung ins Ausland und weiterer Kostendruck, weiterer Know-How Verlust.
Kann ich ernsthaft jemandem empfehlen auf neue Bänder zu greifen nur weil sie neu sind?
Ich Denke Nein, ich würde die traditionellen Studio- und Rundfunkbänder der AGFA und BASF empfehlen und natürlich die Bänder von Maxell.
Viele Grüße
Volkmar
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#23
... spielt die quasi ewige Haltbarkeit wirklich so eine große Rolle, wenn man hauptsächlich Dinge damit aufzeichnet, die nicht unbedingt für die Nachwelt erhalten bleiben müssen ? Wir leben heute in einer paradoxen Zeit, wo einerseits so viel archiviert wird wie noch nie in der Geschichte der Menschheit, und wo andererseits die Angst so groß ist wie noch nie, dass Dinge verlorengehen können.

So hart es auch klingen mag, aber wir selber gehen irgendwann verloren, egal, wieviel wir bis dahin für die Ewigkeit gespeichert haben.

Ach ja, noch eine Frage zum Thema - wieso haben eigentlich die Tonbänder von 3M so einen schlechten Ruf ? Ich habe einige davon, u.a. auch auf Grundig Spulen, und kann bisher nichts schlechtes sagen. Die Bänder klingen gut, schmieren nicht, und lösen sich auch nicht auf, obwohl die Grundig Bänder mittlerweile fast 50 Jahre alt sind, und von der Zeit einige Jahre im Keller verbracht haben.

Gruß Frank
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#24
@ Frank,
ganz einfach, weil Scotch-Bänder, und zwar die Typen seit 1970, entweder kleben und schmieren (Sticky Shed Syndrome) oder quieken. Man kann mit Typ 207 (gleich Revox 601) Glück haben, mit anderen wie 223, 224 in Einzelfällen auch. Aber im Großen und Ganzen würde ich sagen, ca 90 Prozent der Scotch-Ware ist heute Schrott. Übrigens, das katastrophale Revox 631 war auch Scotch. Da haben vermutlich die Magnetband- und die Klebebandabteilungen von Scotch zusammengearbeitet :-)
Alle Typen vor 1970, auch die Low-Noise-Bänder 201 bis 204, sind dagegen dauerhaft einwandfrei. Natürlich erst recht die noch älteren (150, 190, 111, etc), aber die sind technisch, also von der Tonqualität oder vom Material, veraltet.

Dass Agfas aus den 70ern rauh waren oder Geräusche machten kann ich, wenigstens was die Heimtypen PE 31, 36, 39 und 41, 46, 49 betrifft, überhaupt nicht bestätigen. Mehligen Abrieb erzeugen sie meist heute, genau so wie die BASF DP 35 LH und DP 26 LH.

VG Stefan
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#25
Die einzige Erfahrung die ich zu 100% reproduzierbar bei über 10 Bändern gemacht habe: DP26 schmiert und klebt IMMER. Meist tut es das anfangs nicht und innerhalb weniger Tage(!) beginnt der Prozess. Erst quietschen sie, dann wird das Kleben immer stärker.
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi
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Lieblings-Bandsorten / Empfehlungen in zufälliger Reihenfolge:
Standardband: Orwo 104, Orwo 106, Orwo 103, Orwo 100, BASF/Agfa PER-528
Langspielband: Orwo 113, BASF/Agfa PER-368, LPR-35, BASF PES-40, BASF LGS-35, Agfa PE-31/PE-36/PE-39
Doppelspielband: Orwo 120, BASF LGS-26, Agfa PE-41/PE-46/PE-49, Grundig GD15
Dreifachspielband: Orwo 130
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#26
(08.12.2020, 09:15)Vollspurlöschkopf schrieb: BASF DP 35 LH und DP 26 LH.

Ersteres gibt es aber nicht. "DP" und "35" schließen sich aus, denn DP heißt Double Play und 35 ist die Banddicke in µm.
Du meintest bestimmt LP 35 LH.... Wink

Davon abgesehen, kann ich deine Erfahrungen mit den Agfa-Bändern bestätigen. Davon habe ich noch recht viele (vor allem PE46, allein als 18er rund 20 Stück) und die sind völlig unauffällig.

LG Holgi
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#27
Hallo!

(08.12.2020, 09:15)Vollspurlöschkopf schrieb: @ Frank,
ganz einfach, weil Scotch-Bänder, und zwar die Typen seit 1970, entweder kleben und schmieren (Sticky Shed Syndrome) oder quieken. Man kann mit Typ 207 (gleich Revox 601) Glück haben, mit anderen wie 223, 224 in Einzelfällen auch. Aber im Großen und Ganzen würde ich sagen, ca 90 Prozent der Scotch-Ware ist heute Schrott. Übrigens, das katastrophale Revox 631 war auch Scotch. Da haben vermutlich die Magnetband- und die Klebebandabteilungen von Scotch zusammengearbeitet :-)
Alle Typen vor 1970, auch die Low-Noise-Bänder 201 bis 204, sind dagegen dauerhaft einwandfrei. Natürlich erst recht die noch älteren (150, 190, 111, etc), aber die sind technisch, also von der Tonqualität oder vom Material, veraltet.

Von den starken Problemen sind überwiegend die Scotch-Bänder mit dem Bindertyp "H" betroffen und das schließt fast alle Typen ab Mitte der 70er Jahre bis Ende der 80er ein. 201 bis 204 hatten den Binder "C", das sind auch die Bänder, die es als Grundig gab, 207 hat den Bindertyp "D".
Was genau diese Einteilung der Bindertypen bedeutet bzw. wie die zusammengesetzt sind, entzieht sich aber meiner Kenntnis.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#28
danke für die Info - das passt dann auch mit meinen Erfahrungen bezüglich Grundig Bändern zusammen. Letztes Jahr habe ich drei 18cm Bänder für das TK600 auf Originalspulen kaufen können, das darauf befindliche schwarze Doppelspielband ist wirklich wie neu - ich konnte es selber zuerst nicht glauben. Ich habe dann mal die Kiste mit dem Tonband-Sammelsurium aus dem Keller geholt, da sind noch diverse Grundig Bänder auf 15cm Spulen drin, die sogar lange im Keller gelegen haben, auch die zeigen überhaupt keinen Zerfall. Eine originale weiße Scotch Spule habe ich auch noch, auch ein Doppelspielband, und ebenfalls völlig in Ordnung.

Gruß Frank
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#29
Nochmal zu Olympic: Die Spule aus dem Link ist mir völlig unbekannt, kann jemand den Hersteller zuordnen? In einem anderen Thread berichtete neulich jemand, daß es unter dem namen Olympic auch Ampex 671 gab, auf den vollflächig glatten und transparenten Ampex-Spulen.

Beim Logo wird man wohl versucht haben, fünf Ringe zu zeigen, ohne mit dem offiziellen Symbol der olympischen Spiele in Konflikt zu geraten. Ich vermute, aus diesem Grund wurde das auch mal bei deren Cassetten geändert. Die erste Version sah so aus:

http://www.45spaces.com/audio-compact-ca...=aud084019

Und die zweite so:

http://www.45spaces.com/audio-compact-ca...=aud113664

Ob es da Mecker vom IOC gab? Man beachte auch die subtile Namensänderung von "Olympic" (Games) zu "Olympia" (den Namen der Stadt kann kein Anwalt für sich beanspruchen).

Zu den Bändern allgemein: Ab und zu bekommt man auch noch kleine Bestände an gebrauchtem Material für günstig bis geschenkt. Damit kannst Du erstmal etwas experimentieren und herausfinden, welche Sorten bei Dir gut laufen und welche nicht. Bei eBay ist sowas meistens viel zu teuer, ich würde da eher mal privat etwas herumfragen, es liegt noch vieles unbeachtet in den Kellern.

Viele Grüße,
Martin
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#30
Hallo!

Von diesem BASF-Bandmaterial (leider weiß ich nicht mehr, um welches DP es sich
gehandelt hat - es wanderte gleich in die Tonne) hatte ich ca. 15 18er-Spulen.
Hier zufällig auf alten Tfk-Spulen:

   

   

Ca. 10 Jahre nach Neukauf, veränderten sich Farbe (wurde mittendrin heller) und
Klang (totaler Höhenverlust). Außer den gezeigten Löchern gab es auch wellige
Bandwickel (im mittleren Wickelbereich).

Es war gleich alt, wie meine AGFA-Bänder (PE31/PE41/PE65), und wurde auch
genauso gelagert (Zimmertemperatur, normale Luftfeuchte). Nur daß die
AGFA-Bänder sich noch heute unauffällig verhalten.

Gruß
Wolfgang

....noch ein Bild von Olympic-Tonbändern (Quelle: ebay)

   
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#31
ich versuche eigentlich, jedes Band noch einmal durchzuhören, auch die, die ich danach wegwerfe. Da sind manchmal Sachen drauf, die einen wirklich in die gute alte Zeit eintauchen lassen, z.B. ganze Radiosendungen, Hörspiele, private Aufnahmen von Kindern o.ä. .

Gruß Frank
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#32
Ich überzeuge mich eigentlich auch bei jedem Band über dessen Zustand.
Im großen und ganzen stimmen die Hinweise und Tipps der TB Freunde ja auch,
jahrelange Erfahrung eben.
Allerdings habe ich auch schon gänzlich andere Erfahrungen gemacht.
So wird z.B. ständig behauptet, das Braun Band TB 1022 wäre im Gegensatz zum Braun TB 1025
ein schlechtes, nicht alterungsbeständiges Band.
Ich habe allerdings vor Jahren mit einer TG 1000 20 original TB 1022 bekommen.
Super Band, schmiert, krümelt, staubt nicht, super Frequenzgang des aufgenommenen Signals.

Vielleicht die Ausnahme die die Regel bestätigt? - oder schreibt da manchmal nur einer vom anderen
ungeprüft ab?
.
" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt

Gruß
Ralf
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#33
(08.12.2020, 17:16)nick_riviera schrieb: ich versuche eigentlich, jedes Band noch einmal durchzuhören, auch die, die ich danach wegwerfe. Da sind manchmal Sachen drauf, die einen wirklich in die gute alte Zeit eintauchen lassen, z.B. ganze Radiosendungen, Hörspiele, private Aufnahmen von Kindern o.ä. .

Gruß Frank

So verfahre ich auch, bei solchen Bändern digitalisiere ich die lohnenswerten unwiederbringlichen Inhalte in dem Schritt
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi
--
Lieblings-Bandsorten / Empfehlungen in zufälliger Reihenfolge:
Standardband: Orwo 104, Orwo 106, Orwo 103, Orwo 100, BASF/Agfa PER-528
Langspielband: Orwo 113, BASF/Agfa PER-368, LPR-35, BASF PES-40, BASF LGS-35, Agfa PE-31/PE-36/PE-39
Doppelspielband: Orwo 120, BASF LGS-26, Agfa PE-41/PE-46/PE-49, Grundig GD15
Dreifachspielband: Orwo 130
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#34
Wolfgang, Dein welliges Band war bestimmt LGS 26. Dieser Bandtyp auf Luvitherm-(PVC-)Basis möchte wirklich mit Samthandschuhen angefaßt werden und verformt sich gerne, wenn der Bandzug zu straff ist. Ebenfalls typisch ist die Kombination, daß Bandabrieb-Reste auf einer Führung im Gerät feine Längsrillen ins Band ziehen, was dann beim zu lockeren Aufwickeln diese Lücken im Wickel hervorruft. Vom Typ LGS 26 habe ich bei gebrauchten Bändern öfter welche dabei, die solche Schäden zeigen, oder zumindest an einer Bandkante etwas wellig sind. Unbeschädigte Exemplare laufen dagegen auf der kleinen ASC oder einem Variocord ohne Probleme.

Der wenig später eingeführte und dann jahrelang parallel angebotene Typ PES 26 auf Polyester-Basis war genauso unempfindlich wie die zeitgenössischen Agfa PE 41 auf dem gleichen Trägermaterial.

Ein LGS Dreifachspielband gab es gar nicht, dafür war das Trägermaterial wohl wirklich ungeeignet. LGS 35 (Langspielband) dagegen läuft und wickelt meistens völlig problemlos.

Viele Grüße,
Martin
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#35
Frank schrieb in #23:
"... spielt die quasi ewige Haltbarkeit wirklich so eine große Rolle, wenn man hauptsächlich Dinge damit aufzeichnet, die nicht unbedingt für die Nachwelt erhalten bleiben müssen ? Wir leben heute in einer paradoxen Zeit, wo einerseits so viel archiviert wird wie noch nie in der Geschichte der Menschheit, und wo andererseits die Angst so groß ist wie noch nie, dass Dinge verlorengehen können."
Natürlich nicht, aber ich denke es wäre sehr schön wenn die Aufnahmen, an denen persönlich sehr viel liegt, bis zum eigenen Ableben erhalten bleiben. Was danach passiert ist egal. Eine Festplatte kann man ja mal mit 80 Jahren vergessen zu kopieren. Bei entsprechenden Bandmaterial braucht man sich keine Gedanken machen.
Viele Grüße
Volkmar
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#36
diese Diskussion sollten wir glaube ich an anderer Stelle fortführen, weil sonst der Thread gesprengt wird Big Grin .

Gruß Frank
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#37
Was hält schon ewig. Ich bin schon froh, wenn die neun Bänder auch wieder 40 Jahre halten. Wie bei mir die echt anfälligen Scotch 224.
Gruß
Marc

Wer kein Geld scheißen kann/will, nimmt halt 1/4-Spur  Big Grin

Audio: Denon AVR-X6300 - Revox B77 - Akai GX-620
Video: Panasonic DMP-UB900 - Panasonic CXW-804 - AppleTV 4K - Dreambox DM900
Abo:   Apple Music (lossless Audio bis 24/192)

Link zur Bändertauglichkeitsliste
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#38
In den 50 Jahren die ich dem Tonband Hobby verfallen war, habe ich folgendes bei Alu Spulen festgestellt. Die Alu Spulen werden je nach Gerät mit hoher Geschwindigkeit bespielt, oder gelöscht.
Fest steht, dass die Alu Spulen sich statisch aufladen und alles was am Tonband aus Metall ist auch.  ( hat man auch beim Auto ) Nicht nur die Alu Spulen laden sich statisch auf, sondern das Band in sich auch.
Deshalb werden ja die Entmagnetisier – Löschdrossel benötigt, um fremd Geräusche auf dem Band, bei Aufnahme zu vermeiden.
Da die Alu Spulen auch schwerer sind als Kunststoff  Spulen, werden die Motoren bei den Großspuler ganz schön in Anspruch genommen. Deshalb bin ich auf Kunststoff Spulen umgestiegen.
Alu Spulen laufen auch nicht immer zentral, wobei die Kunststoff Spulen keine Probleme haben. Auswuchten tut hier nicht nötig – Witz.
Also sind die Alu Spulen und  Nab Kelche nur Chrom Verzierung, wie beim Auto ? Sieht ja aber auch gut aus.

Die Erfahrung der einzelnen Bandsorten und Qualitäten, sei dahin gestellt, weil 1000 Typen von Bandmaschinen gebaut wurden. Jede Tonbandmaschine, je Einmessung bei Auslieferung, da hat der Käufer nie nachgelesen. Es wurde immer nur auf Anraten des Verkäufers, das Bandmaterial gekauft was er angeboten hatte. Mit der Zeit hatte es sich herausgestellt, dass Analoge Aufnahmen wärmer klangen, als Digitale Aufnahmen auf AKAI, die klangen kalt. Dann darf man nicht vergessen das es auch unterschiedliche Tonköpfe gab, wo sich manches Band  als kreischende Furie anhörte. Um das Thema, welches Band für was eine Maschine, sprengt alle Zeit und Papier.
Im Forum kann man ja mal die Leute fragen, welches Band auf der gleichen Maschine die er auch hat , seine Erfahrung preis gibt..
Gruß
Hermann

Ps. Besteht die Möglichkeit, eine Tonbandmaschine aus dem Forum- von (Kassel nach - Oldenburg I/O) mit zu nehmen? Wäre KLASSE. Kostenübernahme ist selbstverständlich.
keep on rockin.
Musik hören, ist besser als zu verstehen.
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#39
vielleicht sollte man einfach mal komplett aufhören, aus allem schon im Vorfeld eine Wissenschaft zu machen.

Gebrauchte Bänder sind meist nicht teuer, es sind teilweise interessante Aufnahmen drauf, und wenn man sie zuhause hat und laufen lässt, weiß man, ob sie was taugen oder nicht. Ich denke nämlich, dass es bei Bändern genauso sein wird wie bei den Geräten selber - die Behandlung durch den Benutzer ist wichtiger als die Marke. Ich denke schon, dass es einen deutlichen Unterschied macht, ob ein Band immer im rauchfreien Wohnzimmer im Schrank gestanden hat und gelegentlich sogar mal gespielt wurde, oder ob die selbe Bandsorte vor 30 Jahren in den kalten Keller gewandert ist, und da vergessen wurde. Wenn die Bänder aber vor dem Verkauf ein paar Tage im Wohnraum gelegen haben, und sie nicht stockig riechen, merkt das der Käufer erst, wenn beim Abspielversuch alles zusammenklebt und sich auflöst - und dann ist natürlich die Bandsorte schuld, und es wird eine allgemeingültge Weisheit aus der Erfahrung gemacht.

Ich für meinen Teil habe festgestellt, dass ich deutlich weiter komme mit meiner Sammlung, wenn ich die Klamotten einfach zum Laufen bringe und Spaß damit habe. Und wenn ein Band nicht funktioniert, nehme ich das nächste - bisher hatte jedes meiner gebraucht gekauften Bänder-Konvolute so viele brauchbare Bänder dabei, dass es um Welten billiger war als Neuware. Der letzte Kauf waren zehn Braun TB1025 für mein TG1000, acht davon wohnzimmergepflegt, zwei nagelneu für 120 Euro. Das versuche mal mit Neuware.

Gruß Frank
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#40
(12.12.2020, 14:36)nick_riviera schrieb: Der letzte Kauf waren zehn Braun TB1025 für mein TG1000, acht davon wohnzimmergepflegt, zwei nagelneu für 120 Euro. Das versuche mal mit Neuware.

Ok, das dürft aber die Ausnahme sein, passende und preiswerte Bänder für eine Maschine zu finden dürfte nicht einfach sein.
Nicht jedes Band eignet sich für eine speziell eingemessene Maschine, wenn man aber nach 'alten Schätzen' sucht, dann können gebrauchte Bändereine Fundgrube sein.
Viele Grüße
Eckhard

M15A; Revox A700, B77, A76, A77, A78; Braun TG1000; Uher 4400 Report Stereo IC; www.engelstrasse.de
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#41
ich persönlich glaube mittlerweile, dass die Standardbänder für Heimtonbandgeräte von den Daten so nah beieinander liegen, dass die Einmesserei wenig bringt. Deshalb messe ich Tonbandgeräte auch nur noch ein, wenn eine größere Reparatur nötig war. Bei Studiotechnik ist das sicher anders, aber wieso sollte ich ein Heimtonbandgerät auf Bandsorten einmessen, die von privaten Endverbrauchern nie benutzt wurden ?

Womit man sich z.B. immer noch für kleines Geld lebendig begraben könnte, wenn man wollte, sind die ganzen Bänder auf 15cm-Spulen, die in den siebzigern für Grundig Tonbandgeräte der TK1xx - Serie gekauft wurden. Die Bänder sind genau die selben Scotch, BASF oder was auch immer Standardbänder wie auf den größeren Spulen, und wenn einen die Optik und/oder die Länge stört, klebt man die Bänder halt zusammen und spult sie um. Und was die Preise in der Bucht angeht, muss man immer unterscheiden zwischen dem, was aufgerufen wird, und dem, was tatsächlich bezahlt wird. Besonders bei Ebay Kleinanzeigen habe ich es mir mittlerweile zur Angewohnheit gemacht, auch freche Preisvorschläge zu machen, die stark von den Vorstellungen des Verkäufers abweichen - bei den Braun Bändern hatte ich damit z.B. Erfolg, und bei einigen anderen Angeboten in den letzten Jahren auch. Viele Leute glauben, Raritäten zuhause zu haben und preisen sie entsprechend ein, und wenn sie dann nach ein paar Wochen feststellen, dass nur ein Interessent da ist, der ihnen die Hälfte ihres Wunschpreises bietet, geben sie nach. Alte Tonbänder sind nach wie vor NICHT selten, auch wenn das einige Anbieter zu glauben scheinen.

Gruß Frank
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#42
Also mal ganz ehrlich es gibt doch neue Bänder, auch gute. Ich verwende immer LPR 35.
Und sooo teuer ist das auch nicht.
Also wenn mir jetzt einer erzählen will das er aus Geldgründen gebrauchte Bänder kauft der sollte sich ein anderes Hobby suchen. Um es mal mit meinen Worten krass auszudrücken, für hunderte von Euros Tonbandgeräte kaufen, aber zu geizig um für 50 Euro neue Bänder zu kaufen.
Was anderes wäre wenn man was aus Sammlerkreisen günstig angeboten bekommt.
Aber danach suchen würde ich nicht.
Aber wie immer ist dies nur mein persönlicher Standpunkt und das kann und darf auch jeder anders sehen.

Gruß
Holger
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#43
(14.12.2020, 07:32)uhrjeckholgi schrieb: Also wenn mir jetzt einer erzählen will das er aus Geldgründen gebrauchte Bänder kauft der sollte sich ein anderes Hobby suchen.

Gruß
Holger

Hallo Holger,

das finde ich zu absolut verallgemeinert:

1. Es gibt nicht jeder hunderte Euros für Tonbandgeräte aus.
2. Weshalb sollte man ein 60 Jahre altes Gerät mit nagelneuen Bändern füttern?
3. Es gibt durchaus seriöse Angebote bei denen man für ein Drittel des heutigen Neupreises vernünftiges Bandmaterial erhält.

Wenn man natürlich Ambitionen mit relativ neuen Geräten hat würde ich dir teilweise zustimmen....

Gruß, Jan
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#44
Hallo Jan.
Mit deiner Meinung liegen wir mal gar nicht so weit auseinander.
zu 1. Nein, muss man ja auch nicht. War auch eher zur Verdeutlichung gedacht.

zu 2. Richtig, ein so altes TB, wo ich selber genug von habe, würde ich das auch nicht machen. Für diese Geräte nimmt man halt was da ist und noch einigermaßen brauchbar ist. Da muss ich aber dann auch nicht stundenlang drüber diskutieren was ich da nehmen soll.
Für einen Großspuler würde ich mich ( ich persönlich ) immer für neue Bänder entscheiden.
Bei Kleinspuler käme es drauf an was ich wie nutzen will. Habe ich meinen 18 Spuler an der Anlage um Klang zu haben, dann neue.
Bei Röhrengeräten auf das zugreifen was da, bzw. verfügbar ist.

zu 3. Ja, seriöse Angebote gibt es in der Tat. Aber da muss man auch vertrauen haben. Frachtkosten kommen obendrauf und wenn die Bänder dann Käse sind hat man den Mist da liegen. Reklamieren kann man diese ja nicht. Mir persönlich wäre das zu umständlich, da gehe ich lieber auf Nummer sicher

Senf dazu gebenden Gruß
Holger
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#45
mit fabrikneuen Tonbändern habe ich nicht so viele Erfahrungen, weil ich bisher immer gute NOS-Bänder gefunden habe. Wenn ich mir aber die Erfahrungen mit Platten und CDs ansehe, kann ich daraus nur die Weisheit ableiten, dass man am besten die Sachen in gutem Zustand aus der Zeit kauft, wo die Technik auf der Höhe der Zeit war. Die Platten, die heute neu gepresst werden, sind zwar in der Regel so dick, dass man seinen Hund damit erschlagen könnte, von der Pressqualität sind sie aber in der Regel Wundertüten, weil sie meistens auf uralten Maschinen unbekanntem Verschleißgrades geschnitten und gepresst werden. Bei CDs sind die nicht remasterten Erstauflagen aus den achtzigern und neunzigern meistens die, die am besten klingen und am längsten halten.

Tonbänder werden heute auch nur noch für Liebhaber auf übrig gebliebenen Uralt-Maschinen hergestellt, weil das verkaufbare Volumen keine Investitionen zulässt. Ich habe neulich eine Reportage über eine kleine Berliner Firma gesehen, die Rohmaterial für neue Cassetten herstellt. Wenn ich das Gewurstel mit den Bildern von japanischen Firmen aus den achtzigern vergleiche, glaube ich, dass es schlau ist, sein Geld lieber für 25 Jahre alte NOS-Cassetten von Maxell oder TDK auszugeben.

Man kann es doch drehen wie man will - wenn man nur die Tonqualität als Maßstab nimmt, und den nostalgischen Reiz ausblendet, gibt es nicht einen einzigen Grund mehr, eine Bandmaschine zu benutzen. Und wenn man das Ganze wie ich als nostalgisches Hobby sieht wie eine alte Uhr oder ein altes Auto, dann haben auch alte Tonbänder ihren besonderen Reiz - ganz unabhängig von den Kosten.

Gruß Frank
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#46
(15.12.2020, 10:21)nick_riviera schrieb: Man kann es doch drehen wie man will - wenn man nur die Tonqualität als Maßstab nimmt, und den nostalgischen Reiz ausblendet, gibt es nicht einen einzigen Grund mehr, eine Bandmaschine zu benutzen. Und wenn man das Ganze wie ich als nostalgisches Hobby sieht wie eine alte Uhr oder ein altes Auto, dann haben auch alte Tonbänder ihren besonderen Reiz - ganz unabhängig von den Kosten.

Gruß Frank

Kann ich nur unterstreichen !! Gut gebrüllt, Löwe !  Exclamation
2 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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#47
(15.12.2020, 10:21)nick_riviera schrieb: Ich habe neulich eine Reportage über eine kleine Berliner Firma gesehen, die Rohmaterial für neue Cassetten herstellt.

Weißt Du noch, wasfür Teile dort hergestellt werden, und welche Firma das war?

Viele Grüße,
Martin
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#48
ich muss mich entschuldigen, die Arte-Doku war etwas konfus. Die Firma in Berlin konfektioniert nur bespielte Cassetten, der Tonbandhersteller ist RTM in Frankreich, auch für Cassetten. Im Bericht wurde zwischen den beiden Orten hin und her geswitcht, und der Bandhersteller wurde immer mit seinem vollen Namen genannt ( Recording The Masters ).

RTM stellt wohl alles her, was es an Audiobändern und -cassetten gibt, die Produktionsstätten sehen aber fast manufakturartig aus, und der Geschäftsführer sagt selber, dass es wohl vorbei ist, wenn eine der uralten Maschinen ihren Geist aufgibt. Der Hype auf die Cassette ist lt. Arte durch die Filmreihe Guardians Of The Galaxy ausgelöst worden, die Mixtapes aus diesen Filmen werden als bespielte Cassetten erfolgreich vermarktet. RTM bietet wohl sogar einen eigenen ziemlich pimitiven Walkman an, damit die Hip-Kids die Cassetten überhaupt abspielen können.

Ist im Grunde alles genau so ein Quatsch wie das mit dem Vinyl - hier wird aus der Kultur-Ecke seit Jahren ein Riesenhype gebastelt, und die Plattenabteilungen bei Saturn und Co. sehen respektabel aus - wenn man aber die Zahl der verkauften Platten mit dem aktuellen digitalen Musikmarkt in Relation setzt, oder mit den Verkaufszahlen in der Zeit, wo die Platte noch ein Allerweltsmedium war, dann kann man das Ganze eher als homöopathisch bezeichnen. Und Bänder/Cassetten haben nochmals nur einen Bruchteil der Marktanteile von Vinyl - neue Spulenbänder habe ich noch keins bei Saturn gesehen, und Cassetten nur noch hin und wieder in der Kinderabteilung mit Bibi Blocksberg oder Benjamin Blümchen. Das ist wohl das Ding der Generationen, die in den achtzigern und neunzigern Kind waren, wo CDs noch zu teuer waren und Hörspielcassetten überall als Mitnahmeartikel im Supermarkt rumflogen.

Gruß Frank
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#49
Ok, danke! Dann also doch RTM. Es hätte mich schon sehr erstaunt, wenn irgendwo in Berlin tatsächlich auch nur ein paar Gehäuseteile produziert würden.

Na klar sind das alles inzwischen Liebhaber-Nischen. In Zeiten des Online-Handels ist es zum Glück kein Riesenproblem mehr, wenn es das komplette Bändersortiment von RTM nicht in jeder Stadt bei Saturn zum Mitnehmen gibt, und wenn man obskure Mini-Auflagen von bespielten Cassetten direkt beim Label bestellt. Das hat sogar was für sich: Es bleibt nicht nur, wie bei normalen CDs aus dem Laden, ein Euro für die Musiker übrig, sondern meistens ein größerer Anteil, weil der ganze Rattenschwanz der Vertriebskette dazwischen wegfällt.

Vorbespielte Tonbänder sind sowieso die Ober-Nische für uns Freaks :-) Und nein, die sollte man nicht zum Neubespielen nutzen, wenn einem der Inhalt nicht gefällt... irgendwo gibt es immer jemanden, dessen Geschmack man damit trifft, und der sich sehr über solche Raritäten freut.

Viele Grüße,
Martin
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#50
ich muss mich irgendwann in den nächsten Monaten auch nochmal mit Cassetten beschäftigen, weil ich mir in den Kopf gesetzt habe, in den alten Mercedes W123 ein analoges Becker Mexico Cassette einzubauen und damit dann auch Musik zu hören. Wahrscheinlich muss das Dual C901 erstmal als Aufnahmegerät herhalten, Cassetten wollte ich irgendwelche CRO2 Bänder aus den achtzigern oder neunzigern nehmen. Ein hochwertigeres moderneres Tapedeck besitze ich schon lange nicht mehr.

Gruß Frank
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