25.07.2021, 20:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.07.2021, 20:24 von nick_riviera.)
Giott erhalte Euch Eure Stammtischmeinungen.
Die Ursache unserer Probleme ist schlicht gesagt das Industriesystem. So lange unsere Produkte von Fabriken hergestellt werden, die ohne Rücksicht auf den tatsächiichen Bedarf eine stetig wachsende Menge an Waren raushauen, und alle, wirklich alle Menschen in Industriestaaten davon abhängig sind, dass dieser Warenfluss nicht ins Stocken kommt, wird sich nichts ändern. Auch wenn alle Autos nur noch 30 PS hätten, und/oder mit Batterien und Akkus bestückt wären, würde das am Grundsatz nichts ändern - dass unsere Volkswirtschaften in der heutigen Form nur funktionieren, wenn verkauft, verkauft und verkauft wird.
Wer sich mal das Dilemma unseres Industriesystems bildlich vor Augen führen will, dem sei folgender Film empfohlen:
https://www.youtube.com/watch?v=3hKgEylk8ks
Der Film basiert auf Goethes Ballade Der Zauberlehrling:
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zauberlehrling
Ich finde es absolut faszinierend, wie Goethe schon Ende des 18.Jh. eine Vision des Dilemmas aufgezeichnet hat, zu dem die Industrialisierung führen wird. Wir haben uns wirtschaftlich von einem System abhängig gemacht, das zunächst mal den Wohlstand demokratisiert hat, das aber zu dem Preis, dass der Nutzen zum Zwang geworden ist. Mittlerweile muss die Weltwirtschaft solche Wahnsinnsmengen an Ware umsetzen, dass sich der Absatz teilweise nur noch durch Zwang aufrecht halten lässt. Wir sind mittlerweile so weit, dass es bestraft wird, sich ein Liquiditätspolster für schlechte Zeiten anzulegen, und der Druck bei den wichtigsten Lebensbereichen Wohnen und Mobilität, ständig was neues zu kaufen, wird durch Öko-Gesetze und Subventionen immer stärker. Der Umstand, dass unser Wirtschaftssystem genauso kollabieren wird wie unser Ökosystem, wenn wir nicht lagsam weltweit anfangen, uns was neues einfallen zu lassen, wird gleichermaßen ignoriert - während aber beim Ökosystem den Menschen wenigstens langsam dämmert, dass es gefährlich wird, stellt unser Wirtschaftssystem niemand in Frage, obwohl hier eigentlich die Ursache für die Umweltzerstörungen zu suchen ist.
Ich bin mittlerweile der Überzeugung, dass die Menschen erst anfangen, ernsthaft was zu tun, wenn die Katastrophen zum Normalfall werden - dieses Ändern von unten, was uns immer gepredigt wird, funktioniert doch schon auf lokaler Ebene nicht - ich erlebe es grade direkt nebenan, wir dürfen nicht mal ein Gartenhaus errichten, weil Landschaftsschutzgebiet, und direkt nebenan haben ein paar lokal einflussreiche Geschäftsleute durchgesetzt, dass da ein ganzes Waldstück zubetoniert werden darf, um sieben Protzvillen mit Betongärten zu errichten. Das Absurdistan fängt doch schon bei den täglichen Nachrichten an - zuerst werden uns die ökologischen Katastrophen um die Ohren gehauen und anschließend wird im Wirtschaftsteil genau das als Erfolg gefeiert, das die ökologischen Katastrophen verursacht. Es scheint eine tief menschliche Eigenart zu sein, dass immer genau das Gegenteil von dem getan wird, was sinnvoll und vernünftig wäre. Das Auto ist da nur ein Aspekt von vielen, und wenn wir jetzt alle mit 30 PS durch die Gegend fahren würden, würde sich nichts ändern, ausser, dass wir weniger Fahrspaß hätten. Ich denke, wenn ich dank Ausbau des Homeoffices und regelmäßiger Benutzung des E-Bikes nur noch 5000km im Jahr mit dem Auto fahre, nicht zweimal auf den Ballermann fliege und im Winter nach Ischgl fahre, und meinem Auto ermögliche, das H-Kennzeichen zu erreichen, statt mir alle vier Jahre ein neues zu kaufen, ist meine Öko-Bilanz wahrscheinlich besser als die von so manchem Fridays For Future Jünger. Und um das Große Ganze muss sich die Politik kümmern, ich werde nicht gegen Windmühlen kämpfen.
Gruß Frank
Die Ursache unserer Probleme ist schlicht gesagt das Industriesystem. So lange unsere Produkte von Fabriken hergestellt werden, die ohne Rücksicht auf den tatsächiichen Bedarf eine stetig wachsende Menge an Waren raushauen, und alle, wirklich alle Menschen in Industriestaaten davon abhängig sind, dass dieser Warenfluss nicht ins Stocken kommt, wird sich nichts ändern. Auch wenn alle Autos nur noch 30 PS hätten, und/oder mit Batterien und Akkus bestückt wären, würde das am Grundsatz nichts ändern - dass unsere Volkswirtschaften in der heutigen Form nur funktionieren, wenn verkauft, verkauft und verkauft wird.
Wer sich mal das Dilemma unseres Industriesystems bildlich vor Augen führen will, dem sei folgender Film empfohlen:
https://www.youtube.com/watch?v=3hKgEylk8ks
Der Film basiert auf Goethes Ballade Der Zauberlehrling:
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zauberlehrling
Ich finde es absolut faszinierend, wie Goethe schon Ende des 18.Jh. eine Vision des Dilemmas aufgezeichnet hat, zu dem die Industrialisierung führen wird. Wir haben uns wirtschaftlich von einem System abhängig gemacht, das zunächst mal den Wohlstand demokratisiert hat, das aber zu dem Preis, dass der Nutzen zum Zwang geworden ist. Mittlerweile muss die Weltwirtschaft solche Wahnsinnsmengen an Ware umsetzen, dass sich der Absatz teilweise nur noch durch Zwang aufrecht halten lässt. Wir sind mittlerweile so weit, dass es bestraft wird, sich ein Liquiditätspolster für schlechte Zeiten anzulegen, und der Druck bei den wichtigsten Lebensbereichen Wohnen und Mobilität, ständig was neues zu kaufen, wird durch Öko-Gesetze und Subventionen immer stärker. Der Umstand, dass unser Wirtschaftssystem genauso kollabieren wird wie unser Ökosystem, wenn wir nicht lagsam weltweit anfangen, uns was neues einfallen zu lassen, wird gleichermaßen ignoriert - während aber beim Ökosystem den Menschen wenigstens langsam dämmert, dass es gefährlich wird, stellt unser Wirtschaftssystem niemand in Frage, obwohl hier eigentlich die Ursache für die Umweltzerstörungen zu suchen ist.
Ich bin mittlerweile der Überzeugung, dass die Menschen erst anfangen, ernsthaft was zu tun, wenn die Katastrophen zum Normalfall werden - dieses Ändern von unten, was uns immer gepredigt wird, funktioniert doch schon auf lokaler Ebene nicht - ich erlebe es grade direkt nebenan, wir dürfen nicht mal ein Gartenhaus errichten, weil Landschaftsschutzgebiet, und direkt nebenan haben ein paar lokal einflussreiche Geschäftsleute durchgesetzt, dass da ein ganzes Waldstück zubetoniert werden darf, um sieben Protzvillen mit Betongärten zu errichten. Das Absurdistan fängt doch schon bei den täglichen Nachrichten an - zuerst werden uns die ökologischen Katastrophen um die Ohren gehauen und anschließend wird im Wirtschaftsteil genau das als Erfolg gefeiert, das die ökologischen Katastrophen verursacht. Es scheint eine tief menschliche Eigenart zu sein, dass immer genau das Gegenteil von dem getan wird, was sinnvoll und vernünftig wäre. Das Auto ist da nur ein Aspekt von vielen, und wenn wir jetzt alle mit 30 PS durch die Gegend fahren würden, würde sich nichts ändern, ausser, dass wir weniger Fahrspaß hätten. Ich denke, wenn ich dank Ausbau des Homeoffices und regelmäßiger Benutzung des E-Bikes nur noch 5000km im Jahr mit dem Auto fahre, nicht zweimal auf den Ballermann fliege und im Winter nach Ischgl fahre, und meinem Auto ermögliche, das H-Kennzeichen zu erreichen, statt mir alle vier Jahre ein neues zu kaufen, ist meine Öko-Bilanz wahrscheinlich besser als die von so manchem Fridays For Future Jünger. Und um das Große Ganze muss sich die Politik kümmern, ich werde nicht gegen Windmühlen kämpfen.
Gruß Frank