25.03.2021, 10:11
das halte ich für ne gute Einstellung. Wer wie ich noch die ausgehenden siebziger miterlebt hat, und darüber nachdenkt, mit was für Schüsseln wir damals unser Autofahrerleben anfangen mussten, der kann es sowieso nicht mehr nachvollziehen, wegen welcher "Defekte" die Autos heute auf dem Schrott landen.
Was Du aber tust, sind zwei wichtige Dinge - einmal gehst Du mit Toleranz und Humor an de Sache ran, Du kümmerst Dich darum, die Kisten kreativ am Leben zu halten, und Du hängst Dein Herz nicht an die Autos.
Bei Lorenz ist das ber völlig anders, zumindest nach dem, was ich bis jetzt von ihm gelesen habe. Der redet im Eingangsthread von älteren Gebrauchtwagen, folgt dem Klischee, dass ältere Autos weniger störanfällig und leichter zu reparieren sind, und landet am Ende bei einem Modell, das vielleicht wegen seiner zeitlosen Form nicht so aussieht, aber faktisch mittlerweile ein echter Oldtimer ist - mit allen Konsequenzen, die daraus entstehen. Und solche Leute, die alte Autos fahren wollen, ohne sich damit auseinandersetzen zu wollen, mit denen hat man permanent zu tun, wenn sich wie in meinem Fall rumgesprochen hat, dass man sich mit bestimmten Altautos gut auskennt.
Natürlich ist das alles halb so wild, und man muss keine Angst vor alten Autos haben - wenn man das tut, was eigentlich alle tun, die hier in der Diskussion die "halb so wild" Fraktion bilden, und das ist, sich zumindest so weit mit den Kisten auseinanderzusetzen, dass man sich vor dem Kauf die richtigen Anlaufadressen sucht. Das ist doch bei alten Tonbandgeräten nicht anders - wenn ich mich selber nicht mit der Technik auseinandersetzen kann oder will, ist es schlau, wenn ich mir a) ein Modell aussuche, für das es im Zweifel noch Hilfe gibt ( deshalb landen ja so viele bei Revox ) und b) dass ich herausfinde, wer konkret mir zu bezahlbaren Preisen helfen kann, wenn mal was nicht geht, was bei alten Sachen immer mal passiert.
Das hat auch nix mit übertriebener Angst zu tun. Autos haben nunmal einen regelmäßigen Wartungs- und Reparaturbedarf, und in der Zeit von 20 bis 30 werden die Autos nunmal zu Oldtimern. Ich habe das beim Mercedes W123 selber erlebt, wie wir die Dinger alle billig vom Schrott und vom freien Teilehandel am Leben gehalten haben, und auf einmal, als das Modell 20 Jahre aus der Produktion war, hörte das in einer Geschwindigkeit auf, von der wir wirklich überrascht waren. Ich ärgere mich noch heute, dass ich damals nicht mehr gebunkert habe, und bei dem E420T von 1996 war es jetzt auch schon teilweise richtig schwer, noch an Originalteile zu kommen. So ein Auto würde ich dann schon alleine deshalb nicht mehr im Alltag fahren, weil Dinge, die nicht mehr einfach so ersetzt werden können, nicht mehr einfach so verschlissen werden sollten. Wenn mir eins meiner Kinder im W210 Currysauce auf den Teppich kippt, oder im Winter Salzmatsch in deselben trampelt, gehe ich zum Schrott und baue mir irgendwo Ersatz aus. Wenn das in meinem 36 Jahre alten W123 passiert, suche ich wochenlang nach einem Autosattler, der zufällig noch das Material im Schrank liegen hat, zahle ein Schweinegeld, und wenn der Teppich dann fertig ist, hat er eine Fehlfarbe, weil der Rest der Innenausstattung schon 36 Jahre Sonne hinter sich hat, und drei Farbtöne heller ist.
Und deshalb hacke ich immer so drauf rum, dass man sich überlegen muss, was man mit dem Auto vor hat, und wie man selber zum Auto steht, bevor man sich ein Auto aussucht. Ich habe schon so viele Leute erlebt, die sich von den Fernsehkrimis und der Werbung animiert gefühlt haben, sich auch einen Oldie anzuschaffen, und wenn sie ihn dann hatten, haben sie frustriert festgestellt, dass so ein altes Auto eben kein 2021iger Golf im nostalgischen Gehäuse zum Schnäppchenpreis ist, sondern ein altes Auto mit allen Konsequenzen. Und ganz ehrlich, bei Lorenz habe ich das Gefühl, dass er grade dabei ist, genau diesen Fehler zu machen, Oldtimer nicht von billigem Gebrauchtwagen zu trennen. Ich möchte einfach nur, dass er nicht auf die Nase fällt.
Gruß Frank
Was Du aber tust, sind zwei wichtige Dinge - einmal gehst Du mit Toleranz und Humor an de Sache ran, Du kümmerst Dich darum, die Kisten kreativ am Leben zu halten, und Du hängst Dein Herz nicht an die Autos.
Bei Lorenz ist das ber völlig anders, zumindest nach dem, was ich bis jetzt von ihm gelesen habe. Der redet im Eingangsthread von älteren Gebrauchtwagen, folgt dem Klischee, dass ältere Autos weniger störanfällig und leichter zu reparieren sind, und landet am Ende bei einem Modell, das vielleicht wegen seiner zeitlosen Form nicht so aussieht, aber faktisch mittlerweile ein echter Oldtimer ist - mit allen Konsequenzen, die daraus entstehen. Und solche Leute, die alte Autos fahren wollen, ohne sich damit auseinandersetzen zu wollen, mit denen hat man permanent zu tun, wenn sich wie in meinem Fall rumgesprochen hat, dass man sich mit bestimmten Altautos gut auskennt.
Natürlich ist das alles halb so wild, und man muss keine Angst vor alten Autos haben - wenn man das tut, was eigentlich alle tun, die hier in der Diskussion die "halb so wild" Fraktion bilden, und das ist, sich zumindest so weit mit den Kisten auseinanderzusetzen, dass man sich vor dem Kauf die richtigen Anlaufadressen sucht. Das ist doch bei alten Tonbandgeräten nicht anders - wenn ich mich selber nicht mit der Technik auseinandersetzen kann oder will, ist es schlau, wenn ich mir a) ein Modell aussuche, für das es im Zweifel noch Hilfe gibt ( deshalb landen ja so viele bei Revox ) und b) dass ich herausfinde, wer konkret mir zu bezahlbaren Preisen helfen kann, wenn mal was nicht geht, was bei alten Sachen immer mal passiert.
Das hat auch nix mit übertriebener Angst zu tun. Autos haben nunmal einen regelmäßigen Wartungs- und Reparaturbedarf, und in der Zeit von 20 bis 30 werden die Autos nunmal zu Oldtimern. Ich habe das beim Mercedes W123 selber erlebt, wie wir die Dinger alle billig vom Schrott und vom freien Teilehandel am Leben gehalten haben, und auf einmal, als das Modell 20 Jahre aus der Produktion war, hörte das in einer Geschwindigkeit auf, von der wir wirklich überrascht waren. Ich ärgere mich noch heute, dass ich damals nicht mehr gebunkert habe, und bei dem E420T von 1996 war es jetzt auch schon teilweise richtig schwer, noch an Originalteile zu kommen. So ein Auto würde ich dann schon alleine deshalb nicht mehr im Alltag fahren, weil Dinge, die nicht mehr einfach so ersetzt werden können, nicht mehr einfach so verschlissen werden sollten. Wenn mir eins meiner Kinder im W210 Currysauce auf den Teppich kippt, oder im Winter Salzmatsch in deselben trampelt, gehe ich zum Schrott und baue mir irgendwo Ersatz aus. Wenn das in meinem 36 Jahre alten W123 passiert, suche ich wochenlang nach einem Autosattler, der zufällig noch das Material im Schrank liegen hat, zahle ein Schweinegeld, und wenn der Teppich dann fertig ist, hat er eine Fehlfarbe, weil der Rest der Innenausstattung schon 36 Jahre Sonne hinter sich hat, und drei Farbtöne heller ist.
Und deshalb hacke ich immer so drauf rum, dass man sich überlegen muss, was man mit dem Auto vor hat, und wie man selber zum Auto steht, bevor man sich ein Auto aussucht. Ich habe schon so viele Leute erlebt, die sich von den Fernsehkrimis und der Werbung animiert gefühlt haben, sich auch einen Oldie anzuschaffen, und wenn sie ihn dann hatten, haben sie frustriert festgestellt, dass so ein altes Auto eben kein 2021iger Golf im nostalgischen Gehäuse zum Schnäppchenpreis ist, sondern ein altes Auto mit allen Konsequenzen. Und ganz ehrlich, bei Lorenz habe ich das Gefühl, dass er grade dabei ist, genau diesen Fehler zu machen, Oldtimer nicht von billigem Gebrauchtwagen zu trennen. Ich möchte einfach nur, dass er nicht auf die Nase fällt.
Gruß Frank