24.03.2021, 11:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.03.2021, 11:41 von nick_riviera.)
ich bin wirklich der letzte, der angstvoll auf Defekte wartet, glaub mir. Aber ich kann Dir mal die Geschichte aufschreiben, die mich dazu gebarcht hat, meinen geliebten Nissan Bluebird am Ende wegzutun, der bis zum achten Lebensjahr ein Musterknabe an Zuverlässigkeit war:
Der erste Vorbote war im sechsten Lebensjahr eine Plastik-Radkappe, die beim Reifenwechsel zerbrochen ist, und für die ich in Monaten keinen originalen Ersatz auftreiben konnte. Am Ende hatte der Wagen Radkappen aus dem Baumarkt, nicht schlimm für die Funktion, aber es hat mich jeden Morgen geärgert.
Der erste richtige Defekt war dann die Lichtmaschine, wo ich fast drei Wochen auf Ersatz gewartet habe, der aus England herbeigeschafft werden musste - zu einer Zeit, wo die Karre noch an jeder Ecke zu finden war.
Dann ist mir die Batterie kaputtgegangen - an sich eine Bagatelle, aber nicht beim Nissan, weil da die Batterie eine Bauform hatte, die mit den europäischen Maßen nicht zusammenpasste. Vier Monate bin ich mit einer vor dem Rücksitz festgegurteten Batterie und Kabelverlängerungen rumgefahren, Ersatz kam direkt aus Japan und kostete über 500 DM
Die letzten beiden Jahre fing dann die Innenausstattung zu schwächeln an, Neuteile gab es keine mehr - das Auto war da noch keine zehn Jahre alt. Ich habe den Wagen nur deshalb noch fahren können, weil mir ein befreundeter Nissan Händler einen Unfallwagen auf die Seite gestellt hatte - der hatte allerdigs keine blaue sondern eine graue Innenausstattung. Das Lenkrad war am Ende durch ein "Sportlenkrad" erstetzt, weil die Schaumummantelung sich gelöst hatte, und Ersatz für Geld und gute Worte nicht mehr aufzutreiben war. Das Ende für den Niossan war dann ziemlich genau am zehnten Geburtstag ein defekter Kühler. Den Kühler selber hätte ich reparieren lassen können, aber die Formschläuche, die zum Kühler führten und das Thermostat waren nicht mehr zu beschaffen. An der Stelle habe ich dann aufgegeben.
Eine ähnliche Odyssee haben wir dann nochmal mit unserem Mazda MX5 erlebt, auch hier war alles speziell, der Wagen war nicht wirklich zum Reparieren konstruiert, und die Lieferbarkeit/die Preise für Teile waren im zehnten Lebensjahr an einem Punkt, wo der Alltagseinsatz uninteressant wurde. Dass da eine Strategie dahintersteckt, erkennt man daran, wie konsequent speziell die Japaner ab einem bestimmten Alter von der Straße verschwinden. Klar wirst Du das anders sehen, wenn Du in der Szene gut vernetzt bist - und in den letzten Jahren verändert sich ja auch die Wahrnehmung der alten Japaner. Aber daraus jetzt abzuleiten, dass alle Leute Phobiker sind, die sich das Unheil herbeidenken, nur weil sie bei alten Autos ein wenig über die Reparierbarkeit nachdenken, das halte ich ehrlich für ein wenig simpel gedacht.
Gruß Frank
Der erste Vorbote war im sechsten Lebensjahr eine Plastik-Radkappe, die beim Reifenwechsel zerbrochen ist, und für die ich in Monaten keinen originalen Ersatz auftreiben konnte. Am Ende hatte der Wagen Radkappen aus dem Baumarkt, nicht schlimm für die Funktion, aber es hat mich jeden Morgen geärgert.
Der erste richtige Defekt war dann die Lichtmaschine, wo ich fast drei Wochen auf Ersatz gewartet habe, der aus England herbeigeschafft werden musste - zu einer Zeit, wo die Karre noch an jeder Ecke zu finden war.
Dann ist mir die Batterie kaputtgegangen - an sich eine Bagatelle, aber nicht beim Nissan, weil da die Batterie eine Bauform hatte, die mit den europäischen Maßen nicht zusammenpasste. Vier Monate bin ich mit einer vor dem Rücksitz festgegurteten Batterie und Kabelverlängerungen rumgefahren, Ersatz kam direkt aus Japan und kostete über 500 DM
Die letzten beiden Jahre fing dann die Innenausstattung zu schwächeln an, Neuteile gab es keine mehr - das Auto war da noch keine zehn Jahre alt. Ich habe den Wagen nur deshalb noch fahren können, weil mir ein befreundeter Nissan Händler einen Unfallwagen auf die Seite gestellt hatte - der hatte allerdigs keine blaue sondern eine graue Innenausstattung. Das Lenkrad war am Ende durch ein "Sportlenkrad" erstetzt, weil die Schaumummantelung sich gelöst hatte, und Ersatz für Geld und gute Worte nicht mehr aufzutreiben war. Das Ende für den Niossan war dann ziemlich genau am zehnten Geburtstag ein defekter Kühler. Den Kühler selber hätte ich reparieren lassen können, aber die Formschläuche, die zum Kühler führten und das Thermostat waren nicht mehr zu beschaffen. An der Stelle habe ich dann aufgegeben.
Eine ähnliche Odyssee haben wir dann nochmal mit unserem Mazda MX5 erlebt, auch hier war alles speziell, der Wagen war nicht wirklich zum Reparieren konstruiert, und die Lieferbarkeit/die Preise für Teile waren im zehnten Lebensjahr an einem Punkt, wo der Alltagseinsatz uninteressant wurde. Dass da eine Strategie dahintersteckt, erkennt man daran, wie konsequent speziell die Japaner ab einem bestimmten Alter von der Straße verschwinden. Klar wirst Du das anders sehen, wenn Du in der Szene gut vernetzt bist - und in den letzten Jahren verändert sich ja auch die Wahrnehmung der alten Japaner. Aber daraus jetzt abzuleiten, dass alle Leute Phobiker sind, die sich das Unheil herbeidenken, nur weil sie bei alten Autos ein wenig über die Reparierbarkeit nachdenken, das halte ich ehrlich für ein wenig simpel gedacht.
Gruß Frank