04.11.2020, 10:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.11.2020, 11:06 von nick_riviera.)
(03.11.2020, 17:48)sensor schrieb:(02.11.2020, 22:33)nick_riviera schrieb: Hier nochmal zwei Fotos, die ich während der Karosseriearbeiten gemacht habe - bei dem Wagen war die gesamte Fahrerseite zerdengelt, und auf der Beifahrerseite der hintere Radlauf:
Gruß Frank
die Hebebühne gefällt mir, wie ist die genaue Bezeichnung und was kostet so ein Teil? wenn ich fragen darf Edit: habe sie gefunden. Wie ist die Standfestigkeit so?
@djhoerbie - ich sags mal so, wenn Lorenz sich ein Auto älter als 20 Jahre kaufen will, kann so eine Garagenbühne vielleicht auch mal interessant werden.
@sensor - meine Bühne ist von Krömer, das Modell Jena Plus:
https://hebebuehnen-kroemer.de/scherenhe...elung.html
Zuerst mal - das Ding ersetzt definitiv KEINE richtige Hebebühne. Hätte ich in der Mietgarage die Möglichkeit, ein Fundament zu legen, würde das Teil schnell wieder rausfliegen. Was für mich die größte Einschränkung ist, ist, dass ich oft alleine schraube, und man ohne Helfer große Probleme hat, auf die Bühne aufzufahren. Man muss besonders mit größeren Autos die Bühne genau treffen, mit der Auffahrposition genauso wie mit dem richtigen Winkel, hat aber keinerlei Anhaltspunkte - wenn man im Auto sitzt und vor der Bühne steht, sieht man sie nicht. Das zweite ist, dass die Bühne beim Auffahren dazu neigt, nach hinten zu rutschen - meiner Meinung nach liegt das daran, dass die Rampen zu steil sind. Mit Helfer ist das kein Problem, wenn der z.B. beim Auffahren den Fuß vor die hintere Rampe stellt, alleine ist es aber Fummelei. Und dann ist es so, dass a) die Länge der Rampen für große Autos grenzwertig sind, und man die Auffahrrampen als Verlängerungen nutzen muss, und b) bei tief liegenden Autos die Gefahr besteht, dass der Wagen nach dem Überfahren der Bühne auf den Rampen aufsetzt. Bei unserem S211 Avantgarde ist es z.B. so, dass man schon flachere Gummiunterlagen braucht, und zwischen Rampen und Schweller vielleicht drei cm Platz sind - und das ist noch kein Sportwagen.
Wenn man mit diesen Einschränkungen leben kann, sollte man bei Kauf auf folgendes achten:
dass die Bühne stark genug ist bzw. eine Vorrichtung besitzt, um auch flach gebaute Autos von unten heraus anzuheben - bei Krömer nennt sich das Umlenkhilfe.
dass der Support des Herstellers gut ist - der schlechte Support von Krömer hat in meinem Fall das an sich einfache Zusammenbauen der Hebebühne zu einem komplizierten Puzzle werden lassen. Egal, was die Hersteller schreiben oder sagen, wenn man nicht wenigstens auf eine Ameise zurückgreifen kann, ist die Montage der Bühne fast unmöglich, weil es sich um Gewichte handelt, die auch zwei Männer nicht stemmen können.
und last but not least, dass die Bühne eine elektromagnetische Entriegelung der Sicherheitsrasten hat. Viele billigere Scherenbühnen brauchen Druckluft, um die Sicherheitsrasten zu entriegeln, und selbst wenn man einen Kompressor hat, ist das bei einer mobilen Bühne sehr unpraktisch.
Wo man sich bei den Bühnen für unter 2000 Euro auch mit abfinden muss, ist, dass es sich um echte Chinaware handelt, die von der Detailverarbeitung keinen Hehl daraus macht, und wo etwas Kreativität nicht schaden kann.
Ach ja - wenn man die Möglichkeit hat, sollte man auf jeden Fall eine 400 Volt Version kaufen. Je nach Stromnetz rennt man bei der 230 Volt Version öfter zum Sicherungskasten, als dass man das Auto hebt.
Ich persönlich kann die Bühne nach einem halben Jahr mit Einschränkungen empfehlen. Der Aufbau war eine ziemliche Katastrophe, aber wenn sie einmal funktioniert, UND man bei der Benutzung einen Helfer hat, ist sie gegenüber Wagenheber und Unterstellböcken eine echte Arbeitserleichterung, und als Montagehilfe dankt es die Wirbelsäule. Der große Vorteil ist halt, dass man nur einen tragfähigen Untergrund braucht, diesen Vorteil erkauft man aber mit einigen Nachteilen. Ich würde die Bühne wohl auch dann behalten, wenn ich mal irgendwann eine Halle mit richtiger Hebebühne habe, weil sie besonders für Montagearbeiten an Karosserie, Felgen, Bremsen besonders gut geeignet ist, und man sie überall da hinlegen kann, wo man sie gerade braucht.
@sensor - die Bühne von dem österreichischen Anbieter hat das Problem, dass die Rollen direkt auf dem Garagenboden langlaufen. Das führt mit Sicherheit zu Problemen, wenn man wie ich Verbundpflaster auf dem Boden liegen hat, oder der Boden sonstwie uneben ist. Die unteren Blechplatten zusammen mit den Querstreben wirken wie ein Tragrahmen, und stabiliisieren die ganze Bühne. Wenn der Wagen mal auf der Krömer-Bühne steht, steht er stabiler und "wackelfreier" als auf einer normalen Zweisäulenbühne. Bei der Hubhöhe bin ich mir nicht sicher, aber ich glaube, dass der eine Meter bei freistehenden Bühnen irgendeine rechtliche Bedeutung hat - die mobilen Scherenbühnen, die in Deutschland verkauft werden, haben ALLE einen Meter Hubhöhe, egal, von welchem Hersteller.
Gruß Frank