19.10.2020, 18:37
... Pauschal-Klischees werden nicht dadurch besser, dass man sie immer wiederholt.
Bis in die achtziger Jahre waren die Autos stark rostanfällig, die simple Technik hat aber eher wenig Probleme gemacht, dafür haben die leistungsstärkeren Modelle meist relativ viel verbraucht.
Mit der Einführung der kathodischen Tauchgrundierung Anfang der achtziger wurden die Autos sehr viel rostresistenter, und in Richtung Sparsamkeit ist mit der breiten Einführung der Einspritzsysteme bei Benzinern der wohl größte Sprung gemacht worden. Diesel waren schon immer recht sparsam, die haben aber mit der Einführung des Direkteinspritzers in den neunzigern den großen Sprung gemacht, viel mehr Leistung bei noch weniger Verbrauch. Das ist jetzt rund 25 Jahre her, und seitdem ist verbrauchstechnisch nicht mehr viel passiert. Das, was heute als Downsizing betrieben wird, ist teilweise der pure Schwachsinn - wenn nämlich ein Auto zu wenig Leistung und zu wenig Drehmoment für seine Größe und sein Gewicht hat, steigt der Verbrauch wieder genauso wie der Schadstoffausstoß, und weil die Leistung nur noch über die Drehzahl geholt wird, sinkt die Lebensdauer stark ab. Ein Beispiel aus meinem persönlichen Umfeld - die 211er E-Klasse mit dem 2,2 Liter Diesel und 170PS fährt souverän und komfortabel bei irgendwas um sechs bis sieben Litern. Der 2 Liter Diesel mit 136PS macht Lärm, zieht keinen Hering vom Teller, braucht einen Liter mehr, und ist schneller kaputt. Mit Turbo aufgeladene Dreizylinder laufen im Neuzustand teilweise beeindruckend gut, halten aber selten mehr als 100tkm durch.
Und bei den modernen V8 Motoren so ab den neunziger Jahren hängt es extrem davon ab. Kurzstrecke mögen die generell nicht so, aber für reinen Kurzstreckenbetrieb wird sich wohl kaum jemand einen V8 kaufen. Und ansonsten kann ich mit einem Vergleich zwischen dem W210 als 200 Benziner mit 136PS und dem W210 als 430 Benziner mit 279PS dienen. Der 200 Benziner hat zwischen acht und elf Litern gebraucht, je nach Strecke und Fahrweise. Der 430iger V8 nimmt bei normaler Fahrweise zwischen nein und zwölf Litern, also genau einen Liter mehr. Das Saufen fängt er nur an, wenn ich das Auto mit weit über 200km/h bewege, oder wenn ich reine Kurzstrecke im Winter fahre. Wenn man heute irgendeinen Mittelklasse-Benziner mit spaßbefreitem Downsizing-Motor nimmt, verbraucht der kaum weniger - ich würde sogar die These aufstellen, dass ein moderner V8 moderat gefahren durch seine lange Lebensdauer gegenüber den modernen Krankheiten eine bessere Öko-Bilanz einfährt - von dem genialen Fahrgefühl ganz zu schweigen. Ein PlugIn Hybrid ist dann interessant, wenn man sehr viel Kurzstrecke fährt, aber auch nur dann. Auf Langstrecke ohne große Lastwechsel hat man mit so einer Kiste die selben Probleme wie mit einem Downsizing-Auto - einen Motor, den man ständig außerhalb seines optimalen Drehmomentbereiches quälen muss, um vom Fleck zu kommen.
Und ein altes Auto ist erstmal alt. Natürlich hält ein Auto, das zum Zeitpunkt des Kaufes schon 20 Jahre alt ist, ohne Reparaturen nicht mehr so lange durch wie ein Neuwagen. Und was das selbermachen angeht - was ist für Dich ein altes Auto, und was ein neues ? Die Autos, die heute 20 Jahre alt sind, brauchten fast alle schon einen Diagnosecomputer, die ersten Modelle mit CAN-Bus-Vernetzung erreichen in Kürze das H-Kennzeichen - wo fängt bei Dir alt=leicht zu reparieren an ?
Wie heißt es so schön bei Fanta 4 ? Es könnte alles so einfach sein, ist es leider nicht .....
Gruß Frank
Ach ja, was für V8-Autos hast Du ? Würde mich interessieren.
Bis in die achtziger Jahre waren die Autos stark rostanfällig, die simple Technik hat aber eher wenig Probleme gemacht, dafür haben die leistungsstärkeren Modelle meist relativ viel verbraucht.
Mit der Einführung der kathodischen Tauchgrundierung Anfang der achtziger wurden die Autos sehr viel rostresistenter, und in Richtung Sparsamkeit ist mit der breiten Einführung der Einspritzsysteme bei Benzinern der wohl größte Sprung gemacht worden. Diesel waren schon immer recht sparsam, die haben aber mit der Einführung des Direkteinspritzers in den neunzigern den großen Sprung gemacht, viel mehr Leistung bei noch weniger Verbrauch. Das ist jetzt rund 25 Jahre her, und seitdem ist verbrauchstechnisch nicht mehr viel passiert. Das, was heute als Downsizing betrieben wird, ist teilweise der pure Schwachsinn - wenn nämlich ein Auto zu wenig Leistung und zu wenig Drehmoment für seine Größe und sein Gewicht hat, steigt der Verbrauch wieder genauso wie der Schadstoffausstoß, und weil die Leistung nur noch über die Drehzahl geholt wird, sinkt die Lebensdauer stark ab. Ein Beispiel aus meinem persönlichen Umfeld - die 211er E-Klasse mit dem 2,2 Liter Diesel und 170PS fährt souverän und komfortabel bei irgendwas um sechs bis sieben Litern. Der 2 Liter Diesel mit 136PS macht Lärm, zieht keinen Hering vom Teller, braucht einen Liter mehr, und ist schneller kaputt. Mit Turbo aufgeladene Dreizylinder laufen im Neuzustand teilweise beeindruckend gut, halten aber selten mehr als 100tkm durch.
Und bei den modernen V8 Motoren so ab den neunziger Jahren hängt es extrem davon ab. Kurzstrecke mögen die generell nicht so, aber für reinen Kurzstreckenbetrieb wird sich wohl kaum jemand einen V8 kaufen. Und ansonsten kann ich mit einem Vergleich zwischen dem W210 als 200 Benziner mit 136PS und dem W210 als 430 Benziner mit 279PS dienen. Der 200 Benziner hat zwischen acht und elf Litern gebraucht, je nach Strecke und Fahrweise. Der 430iger V8 nimmt bei normaler Fahrweise zwischen nein und zwölf Litern, also genau einen Liter mehr. Das Saufen fängt er nur an, wenn ich das Auto mit weit über 200km/h bewege, oder wenn ich reine Kurzstrecke im Winter fahre. Wenn man heute irgendeinen Mittelklasse-Benziner mit spaßbefreitem Downsizing-Motor nimmt, verbraucht der kaum weniger - ich würde sogar die These aufstellen, dass ein moderner V8 moderat gefahren durch seine lange Lebensdauer gegenüber den modernen Krankheiten eine bessere Öko-Bilanz einfährt - von dem genialen Fahrgefühl ganz zu schweigen. Ein PlugIn Hybrid ist dann interessant, wenn man sehr viel Kurzstrecke fährt, aber auch nur dann. Auf Langstrecke ohne große Lastwechsel hat man mit so einer Kiste die selben Probleme wie mit einem Downsizing-Auto - einen Motor, den man ständig außerhalb seines optimalen Drehmomentbereiches quälen muss, um vom Fleck zu kommen.
Und ein altes Auto ist erstmal alt. Natürlich hält ein Auto, das zum Zeitpunkt des Kaufes schon 20 Jahre alt ist, ohne Reparaturen nicht mehr so lange durch wie ein Neuwagen. Und was das selbermachen angeht - was ist für Dich ein altes Auto, und was ein neues ? Die Autos, die heute 20 Jahre alt sind, brauchten fast alle schon einen Diagnosecomputer, die ersten Modelle mit CAN-Bus-Vernetzung erreichen in Kürze das H-Kennzeichen - wo fängt bei Dir alt=leicht zu reparieren an ?
Wie heißt es so schön bei Fanta 4 ? Es könnte alles so einfach sein, ist es leider nicht .....
Gruß Frank
Ach ja, was für V8-Autos hast Du ? Würde mich interessieren.