SONY TC-645 justieren - NORMAL oder SPECIAL?
Studio City,'index.php?page=Thread&postID=263586#post263586 schrieb:Die BASS-Anhebung kann ich eh nicht beeinflussen...
Man kann alles beeinflussen, wenn man sich nicht darauf beschränkt, an vom Hersteller bereitgestellten Potis zu drehen.

MfG Kai
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Ja, dann macht SONY mit dem J-19-F2 die 1/2-Spur, und da gab es keine mit 9,5 cm/s soweit ich weiß, und mit F1 für die 1/4-Spur. Dann haben sie die Klassifizierung über die Geschwindigkeit (nach außen hin) gemacht. D.h, wnn mit F1, dann an einem 1/4-Spur bitte schön.

Es wird mich interessieren, ob SONY dann bei dem J-19-F1 die Basse herunter genommen hat, dass man beim Einmessen eine flache Linie ohne die charakteristische Anhebung erreichen kann.
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kaimex,'index.php?page=Thread&postID=263593#post263593 schrieb:
Studio City,'index.php?page=Thread&postID=263586#post263586 schrieb:Die BASS-Anhebung kann ich eh nicht beeinflussen...
Man kann alles beeinflussen, wenn man sich nicht darauf beschränkt, an vom Hersteller bereitgestellten Potis zu drehen.

MfG Kai

Dafür braucht man mehr Wissen, Erfahrung, Zeit und Geduld und einen Instruktor, der Lust auf so eine Geschichte hat. Und eine Maschine mit nagelneuen Köpfen, wo sich die Mühe lohnen würde.
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Studio City,'index.php?page=Thread&postID=263594#post263594 schrieb:Es wird mich interessieren, ob SONY dann bei dem J-19-F1 die Basse herunter genommen hat, dass man beim Einmessen eine flache Linie ohne die charakteristische Anhebung erreichen kann.
Natürlich ist es möglich, Messbänder herzustellen, die bei großen Wellenlängen sowohl den Einstreueffekt als auch die Spiegelwelligkeit eines Wiedergabekopfs berücksichtigen. Da beide Effekte aber stark abhängen von der verwendeten Kopfkonstruktion (Größe und Form des Kopfes, Form des Kopfspiegels, verwendete Abschirmmaterialien etc.) wäre ein solches Messband nur für genau eine Kopfkonstruktion geeignet, darum seine Herstellung einigermaßen unwirtschaftlich und die Anwendbarkeit stark eingeschränkt. Nicht zuletzt wäre die Vielzahl der nötigen Spezialbänder zunehmend unübersichtlich geworden. Also hat man es - nicht nur bei Sony - gelassen.

Mich würde andererseits interessieren, ob du mit deiner TC-645 evtl. auch Frequenzgänge "über Band" ermittelt hast, die du hier zeigen kannst?
Oder sind die mir bislang entgangen?

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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Nochmal zur seitlichen Einstreuung:

Studio City,'index.php?page=Thread&postID=263450#post263450 schrieb:Seitliche Streuung: meinst Du damit das hier im Bild?
Könntest Du, bzw. hättest Du Lust mit einem Zahlenbeispiel die Sache zu erläutern?

Ich hab neulich angefangen, mich dafür zu interessieren, weil ich gerade einen Viertelspur-Kopfträger auf meiner kleinen ASC habe - aber dann auch wieder das Interesse verloren, wahrscheinlich weil ich Viertelspur-Vorbehalte habe Wink. Im Foren-Archiv gibt es dazu einiges. Man kann den Effekt anhand der Geometrie abschätzen und rausrechnen - das hat z.B. Kai in diesem Post gemacht: Philips N4504 Reparatur und Änderungen. Im Frequenzgang-Plot dort sind die Einstreuungen nach Abschätzung der Kopfgeometrie und den Näherungs-Formeln aus der Literatur eingezeichnet. Kai, korrigiere mich, wenn ich da Unfug schreibe Smile

Nun habe ich auch auf meiner ASC mal ein untadeliges "Prüf- und Messband 19" mit 320 nWb/m und 50 + 3180 µS Entzerrung abgespielt:

   

Die Kanalungleichheiten in der Höhe schiebe ich mal auf unsauberen Bandlauf und allgemeine Viertelspur-Instabilitäten (die drei Durchläufe auf dem Messband habe ich gemittelt). Mir geht es um den Bereich der tiefen Frequenzen - und da zeigt sich die Überlagerung von zwei Effekten: Einerseits die Welligkeiten wegen des Kopfspiegels, und andererseits der Unterschied zwischen den Kanälen, weil eben in den linken Kanal nur von einer Seite eingestreut wird. Zwischen 500 Hz und 4 kHz sind die Abweichungen sehr klein.

So sieht der Kopf aus:

   

Daraus kann man jetzt die Abstände in Pixeln ablesen, auf die Breite des Bands umrechnen, in die Näherungsformeln einsetzen, und die zu erwartende Einstreuung berechnen:

   

Die ist allerdings etwas größer als die Abweichungen zwischen den Kanälen - offenbar passt irgendwas noch nicht, an meiner Abschätzung der Geometrie, oder an der Formel, oder sonstwo:

   

Jetzt sollte man eigentlich den umgekehrten Weg gehen, und aus der beobachteten Kanaldifferenz die Geometrieparameter in der Formel abschätzen. Das war mir dann doch zu mühselig.

So, warum schreibe ich hier diesen ganzen Sermon? Peter hat es neulich sehr gut zusammengefasst - sinngemäß: Bei der Analogtechnik kommt es drauf an, im rechten Moment fünfe gerade sein zu lassen! Ich glaube, das gilt für Viertelspur nochmal im Quadrat! Wenn Du anfangen willst, in den Zehntel-dB nach Abweichungen zu suchen, geht der Aufwand schneller durch die Decke, als man schauen kann Smile. Ist das hier der rechte Moment? Für mich ist er schon überschritten - ich habe meine Bemühungen zur Einstreuung deswegen schon wieder begraben, und fühle mich bestärkt, die Halbspur zu bevorzugen. Hört man irgendwas davon? Normalerweise nicht.

Viele Grüße
Andreas



Hier noch die Messwerte als Tabelle:

Code:
Frequenz |     L     |     R     |   R - L
------------+-----------+-----------+----------
    31.5 Hz | -19.58 dB | -18.05 dB |  +1.5 dB
    40   Hz | -20.11 dB | -18.41 dB |  +1.7 dB
    63   Hz | -19.76 dB | -18.35 dB |  +1.4 dB
   125   Hz | -18.77 dB | -17.96 dB |  +0.8 dB
   250   Hz | -19.24 dB | -18.83 dB |  +0.4 dB
   500   Hz | -19.84 dB | -19.85 dB |  -0.0 dB
  1000   Hz | -19.40 dB | -19.39 dB |  +0.0 dB
  2000   Hz | -19.19 dB | -19.28 dB |  -0.1 dB
  4000   Hz | -19.31 dB | -19.21 dB |  +0.1 dB
  6300   Hz | -19.17 dB | -18.70 dB |  +0.5 dB
  8000   Hz | -19.44 dB | -18.81 dB |  +0.6 dB
10000   Hz | -19.42 dB | -18.68 dB |  +0.7 dB
12500   Hz | -19.58 dB | -18.67 dB |  +0.9 dB
14000   Hz | -19.72 dB | -18.64 dB |  +1.1 dB
16000   Hz | -19.94 dB | -18.70 dB |  +1.2 dB
18000   Hz | -19.64 dB | -18.24 dB |  +1.4 dB
20000   Hz | -19.29 dB | -17.60 dB |  +1.7 dB

Nachtrag: Gnuplot-Skript und Daten-File hängt an, falls jemand mal in Zukunft nach meinem Fehler suchen will Wink

Noch ein Nachtrag - das sind die Pixel und errechneten mm der Kopfgeometrie, von oben nach unten:

Code:
px | diff |    mm |  diff
----+------+-------+------
256 |      | 0.000 |      
270 |   14 | 0.250 | 0.250
307 |   37 | 0.910 | 0.660
349 |   42 | 1.660 | 0.750
410 |   61 | 2.748 | 1.089
457 |   47 | 3.587 | 0.839
495 |   38 | 4.265 | 0.678
544 |   49 | 5.140 | 0.875
602 |   58 | 6.175 | 1.035
609 |    7 | 6.300 | 0.125

Der Abstand zwischen Spurpaket und Abschirmblech ist damit irgendwo zwischen 0.75 und 0.875 mm - mit recht großer Ungenauigkeit wegen der Umrechnung aus den Pixeln, der nicht ganz klaren Bandkanten, des Parallaxenfehlers beim Fotographieren, Objektivverzeichnung, und was auch sonst immer. Hoffnungslos. Eingesetzt habe ich den halben Abstand zur Abschirmung, also 0.4 mm, wie bei van Bommel im oben schon gezeigten Abschnitt irgendwo steht.

Und nein, ich habe eigentlich keinen Ehrgeiz, hier noch viel Energie reinzustecken...


Angehängte Dateien
.txt   plot.txt (Größe: 1.14 KB / Downloads: 2)
.txt   messband-avg.txt (Größe: 1.06 KB / Downloads: 2)
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Hallo Andreas,

mit welchem b/b_A Wert hast du da gerechnet ?
In den Kurven der Abb.19 bei v.Bommel sieht man bei b/b_A=6 eine Anhebung bei 20 Hz von ca. 11.3 dB.
Deine berechneten Werte sind dagegen verwunderlich klein.
Daß die gemessenen Werte weit darunter liegen, ist auch eigenartig, kann aber zB an der Entzerrung deines Gerätes liegen.
Ich wüßte nicht, daß es unterschiedliche 4-Spur-Geometrien gibt. Man hat 4 Spuren a' 1mm (b_A) und 3 "Rasen" a' 0.75 mm. Folglich b/b_A=6.25/1 , b=Gesamtbreite.
Der Rest ergibt sich.
Bei meinen damaligen Kurven fiel mir gestern abend noch auf, daß in dem Bild in dem von dir zitierten Beitrag eine maximale berechnete Anhebung von etwa 9.5 dB gezeigt wird, in einem Link darunter aber auf ein weiteres Bild verwiesen wird, in dem eher die 11.3 ... 11.5 dB zu sehen sind. Dabei wird ein Bezug auf eine andere Veröffentlichung genannt. Das war anscheinend 2016. Im Moment weiß ich nicht, wo meine Rechnungen dazu rumliegen, kann es also auch nicht nachkontrollieren. Außerdem sind die Formeln Abschätzungen aus der Zeit vor fähigen PCs. Wenn man genauer rechnen möchte, muß man zurück auf die physikalischen Modelle und die korrekt numerisch durchrechnen.

MfG Kai
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Hallo Kai,

mein Nachtrag kam erst nach Deinem Post - ich habe für 1 mm für b_A und 0.4 mm für b1 bzw. b2 angenommen. Dir Formeln sind im Gnuplot-File und sollten (16) und (17) bei van Bommel entsprechen.

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=263608#post263608 schrieb:Ich wüßte nicht, daß es unterschiedliche 4-Spur-Geometrien gibt. Man hat 4 Spuren a' 1mm (b_A) und 3 "Rasen" a' 0.75 mm. Folglich b/b_A=6.25/1 , b=Gesamtbreite.
Naja, die Abschirmpakete liegen ja wahrscheinlich in jedem Kopf anders. Den Abstand zu diesen habe ich zwischen 0.75 und 0.875mm abgeschätzt, und dann etwa die Hälfte davon eingesetzt - wie in diesem Absatz steht:

van Bommel, Entzerrung, 13. Seitliche Einstreuung,' schrieb:Für Berechnungen genügt es aber, wie die Praxis ergeben hat, den halben Abstand zwischen Kopfpaket und Abschirmung zugrunde zu legen.

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=263608#post263608 schrieb:Deine berechneten Werte sind dagegen verwunderlich klein.
Vielleicht liegt das an besagtem "halben Abstand"?

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=263608#post263608 schrieb:Daß die gemessenen Werte weit darunter liegen, ist auch eigenartig, kann aber zB an der Entzerrung deines Gerätes liegen.
Das nochmal sauber auszumessen, auch ohne Kopf, ist eher schon ein lohnenswertes Vorhaben Smile

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=263608#post263608 schrieb:Wenn man genauer rechnen möchte, muß man zurück auf die physikalischen Modelle und die korrekt numerisch durchrechnen.
Ganz ehrlich: Nee, möchte ich nicht unbedingt Wink.

Viele Grüße
Andreas
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Die Formeln bei vBommel sind sicher für Modelle ohne Abschirmungen gemeint.
Es gibt eine Arbeit von J.Melis, B.Nijholt, "A Comparison of Measured and Calculated Fringing Response of Multitrack Magnetic Reproducers", 1973/1978, J. AES, in der werden die Berechnung von A.van Herk, "Side-Fringing Response of Magnetic Reproducing Heads", J-AES,vol.26,pp.209-211 (April 1978 ), als die genauesten auf diesem Gebiet bezeichnet.
Die habe ich bei einer der Rechnungen benutzt.
Melis & Nijholt schreiben in ihren "Conclusions": "the best available calculation of fringing tends to overestimate the magnitude of the fringing effect in the region where the undulation effect (head bumps) occurs because the wavelength response of the undulation effect for the fringing flux is different from that for the flux on the desired recorded track." ("undulation effect": "Kopf-Spiegel-Resonanzen")
Sie betrachten ein Beispiel eines 4-Kanal Kopfes für 1/2" Band mit 5 Abschirmungen. Die Geometrie ist also deutlich anders als bei 4-Spur auf 1/4".

MfG Kai
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Danke für den riesigen Aufwand, den Ihr betrieben habt. Mehr geht es wirklich nicht!

Ich konnte dadurch meine Messresultate an der 1/4-Spur SONY jetzt besser nachvollziehen. Ich hatte vorher noch nie mit einem 1/4-Spur Gerät zu tun. Da es keine 1/4-Spur Messbänder gibt, stellt sich für mich die Frage, wie man den Pegel bei 400 Hz und 10 kHz korrekt einstellt, wenn man die seitliche Streuung berücksichtigt. Jetzt ohne bis ins letzte Konstruktionsdetail des Wiedergabekopfs und seine Auswirkungen zu gehen. Ich weiß, wahrscheinlich geht es hierbei um nicht einmal 0,2 dB - es geht mir nur ums Prinzip.

Nehmen wir an, das Vollspur-Messband ist tadellos. Sollte ich den rechten Kanal dann unter Berücksichtigung der Einstreuung im Vergleich zum linken bei 400 Hz um ca. 0,2 dB anheben? Oder gleich wie der linke?

Mit dem Stereo-Messband (2-Spur) würde ich links und rechts gleich einpegeln - nach den Berechnungen hier würde das präzise genug sein. Dann würde ich das Stereo-Messband (CCIR) bei 500 Hz als 0 dB nehmen und die 10 kHz auf - 2,5 dB (unter Berücksichtigung CCIR-Aufnahme auf NAB-Maschine - gilt die Kurve nur für Vollspur oder auch für Viertelspur eigentlich?) einstellen? Wäre das richtig dann?

Und wenn mein AudioTester nicht permanent den Soundkartentreiber "verliert", dann würde ich den Frequenzgang ermitteln. Oder zu Freude von Kai per Hand aufschreiben und tabellarisch posten :-)
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Sorry für die Ablenkung, aber Kai hat mich herausgefordert Wink

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=263611#post263611 schrieb:Die Formeln bei vBommel sind sicher für Modelle ohne Abschirmungen gemeint.
Da wäre ich nicht so sicher, sie sind ja im einleitenden Text durchaus erwähnt. Trotzdem ist es sicher nahrhaft, die besseren Rechnungen dafür nochmal genauer anzusehen. Wenn ich mal pensioniert bin...

Trotzdem hier noch ein Versuch: Beim obigen Plot geht ja jeder Abfall der Entzerrung im Bass direkt in den Fehler ein. Der Unterschied zwischen Theorie und Messung ist also wie Du schon vermutet hast wahrscheinlich durch den Wiedergabeverstärker erklärbar. Deswegen sollte man - wie immer - lieber auf die Differenzen schauen, wo sich einige Fehler wegheben. Das gilt übrigens insbesondere auch für die Spiegelwelligkeiten! So sieht es aus:

   

Jetzt sieht man deutlich mehr - die Größenordnung scheint zu passen. Aber ein systematischer Fehler ist noch drin: Ich habe den Pegel des Wiedergabeverstärkers bei 1000 kHz nach dem abgelesenen Wert eingestellt, und den Frequenzgang darauf normiert. Wie man an den theoretischen Kurven sieht, ist aber bei dieser Frequenz schon mit einer Einstreu-Differenz von 0.25 dB zu rechnen (wir suchen in den Krümeln). Wenn man diese noch abzieht, sieht es so aus:

   

Woher jetzt der verbleibende Unterschied (wiederum sehr klein) unter 1000 Hz kommt, weiß der Geier - aber den kann man ja abziehen, und ein wenig an den Parametern spielen:

   

Also, bei 0.45 mm effektivem Abstand lässt passt das Ergebnis der Formeln aus van Bommel für meinen Geschmack schon ziemlich gut zur Messung Smile

Studio City,'index.php?page=Thread&postID=263612#post263612 schrieb:Da es keine 1/4-Spur Messbänder gibt, stellt sich für mich die Frage, wie man den Pegel bei 400 Hz und 10 kHz korrekt einstellt, wenn man die seitliche Streuung berücksichtigt.
Ich glaube, dass ist der Knackpunkt, und mein "takeaway" aus dieser Diskussion: Die Einstreuung ist groß genug, um messbar zu sein. In meinem Beispiel ist sie rechnerisch bei 0.25 dB, und effektiv nochmal etwas größer.

Wenn Du wirklich in den Krümeln suchen willst - dann würde ich Dir empfehlen, genau wie ich hier vorzugehen: Frequenzgang ab Bezugsband messen, Differenz plotten, mit dem Parameter in der Formel so lange spielen, bis Du die richtige Einstreubreite gefunden hast, diese Differenz bei 1 kHz oder 400 Hz dann ausrechnen und beim Einpegeln berücksichtigen.

Kam nicht irgend jemand viel weiter oben im Thread schonmal zu genau dem gleichen Ergebnis, ohne dafür soviel Aufwand zu treiben? Ich muss nochmal lesen...

So, jetzt langt's mir aber mit dem Viertelspur-Gelump Wink

Erweitertes Plot-Skript hängt wiederum an.

Viele Grüße
Andreas


Und noch ein letzter Nachtrag: Die Kanaldifferenz bei 1 kHz ist vom Breitenparameter b ziemlich unabhängig. Für 0.1 mm kommt bei mir 0.243 dB raus, und für 1mm oder mehr bleibt sie bei 0.252 dB. Das ist nun wirklich irrelevant - Du kannst also einfach annehmen, dass beim linken Kanal der gemessene Pegel wegen der Randlage 0.25 dB geringer ist als im rechten Kanal. Fertisch.


Angehängte Dateien
.txt   plot.txt (Größe: 2.26 KB / Downloads: 0)
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Da Andreas mich überholt hat:
@Studio-City:
Wie du an den gezeigten theoretische Kurven siehst, denen auch noch Überschätzung des Effektes nachgesagt wird, ist der Effekt der seitlichen Einstreung bei 400 Hz eigentlich schon vernachlässigbar klein. Es lohnt sich übehaupt nicht, über Differenzen von 0.2 dB Worte zu verlieren. Das sind normale Toleranzen, die überall auftreten.
Ich würde mich beim Einstellen einer Entzerrung nie auf die Werte bei 2 Frequenzen (zB 400 Hz und 10 kHz) stützen, sondern immer einen möglichst detaillierten Frequenzgang-Sweep durchführen. Da ist mir selbst die Frequenz-Treppe des Bezugsbandes zu grob.

Wenn dein Audiotester den Zugang zum Soundkarten Treiber verliert, ist etwas an der Installation nicht in Ordnung oder da konkurrieren mehrere "Bewerber" im System um das Interface.
Das kenne ich eigentlich nur von einem Netbook, das gelegentlich meldet, Zugriff auf das Interface sei nicht möglich (weil irgendein anderer Prozess es belegt). Leider hat Microsoft "vergessen"/versäumt einen Reset-Aufruf zu implementieren. Ich muß das Netbook dann in der Regel einen Neustart machen lassen.
Wen dein Teil dann mal wieder läuft, solletst du nicht nur den von Peter "bestellten" Über-Alles-Frequenzgang messen, sondern auch mal den elektronischen Frequenzgang von Wiedergabe und Aufnahme separat. Und wenn es nicht läuft, kannst du die Zeit nutzen, mal schön im Schatten die Schaltung des WV aufzunehmen und die geargwöhnten Unterschiede zum Schaltbild im Service Manuals zu dokumentieren. Draußen ist es ja sowieso zu warm.

MfG Kai
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@Andreas:

Wie kommst du auf 0.45 mm effektiven Abstand ?

Wo endet bei der AS4504 die Kompensation des Omega-Gangs am unteren Ende ?

MfG Kai
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kaimex,'index.php?page=Thread&postID=263616#post263616 schrieb:Wie kommst du auf 0.45 mm effektiven Abstand ?
Naja, wie ein rechter Experimentalphysiker das so macht: Den Parameter eines effektiven Modells an die Messdaten anpassen, bis es gut aussieht Wink

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=263616#post263616 schrieb:Wo endet bei der AS4504 die Kompensation des Omega-Gangs am unteren Ende ?
Das weißt ich nicht - aber solange es zwischen beiden Kanälen gleich ist, sollte das doch bei der Differenzmessung egal sein, oder?

Viele Grüße
Andreas
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@andreas42: dann links auf 0 dB, rechts +0,25 dB. Was machen wir mit den 10 kHz - sind die 2,5 dB Abschwächung dann OK (ausgehend vom CCIR-Band)? Oder sollte ich um 0,7 dB anheben auf -1,8 dB?

@ kaimex: Das alles würde ich nur im Gesellschaft unter Anleitung mache wollen bzw. können.
Der AudioTester startet nach einer Neuinstallation mit der richtigen Soundkarte (analog etc.). Irgendwann zeigt er aber nur ASIO etc. an und da macht er nichts mehr.
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andreas42,'index.php?page=Thread&postID=263617#post263617 schrieb:wie ein rechter Experimentalphysiker das so macht: Den Parameter eines effektiven Modells an die Messdaten anpassen, bis es gut aussieht
das kommt aber nicht überzeugend "rüber", wenn der reale Abstand 0.75 mm ist. Da sollte man dann mal das Modell revidieren oder nach anderen Fehlerquellen suchen.

Studio City,'index.php?page=Thread&postID=263618#post263618 schrieb:Der AudioTester startet nach einer Neuinstallation mit der richtigen Soundkarte (analog etc.). Irgendwann zeigt er aber nur ASIO etc. an und da macht er nichts mehr.
ASIO ist sowieso die bessere Wahl. Du mußt dann in der ASIO-GUI dafür sorgen, daß die die richtige Soundkarte anspricht (falls du mehrere im System hast) und davon die richtigen Eingänge. Das erfordert manchmal etwas Nachdruck, auch im System unter Einstellungen der "Aufnahme-Geräte". Bei Windows 10 hat Microsoft alles noch mal geändert und erschwert gegenüber Windows 7.

MfG Kai
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kaimex,'index.php?page=Thread&postID=263611#post263611 schrieb:J.Melis, B.Nijholt ... A.van Herk ...
Die entsprechenden Fachartikel habe ich für 7 Tage hochgeladen.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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Moin aus Hamburg!

Wenn Du den

Behringer U-Control UCA222 USB Audio

benutzt, lohnt es sich, nach dem wirklich passenden Treiber zu suchen.

Wenn ich mich recht erinnere, installiert Win einen nicht passenden, und der mitgelieferte war auch nicht OK

Gruß

Hannes
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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Wenn die Schaltung im Service Manual der AS5000 auf Andreas' Gerät zutrifft, so senkt der WV die Bässe gegenüber der Omega-Kompensation mit zwei Zeitkonstanten von 1 ms (159 Hz) und 6.8 ms (23.4 Hz) ab. Bei NAB müßte es stattdessen nur eine Zeitkonstante mit 3.18 ms (~50 Hz) geben. Rechnet man die Anhebung des Bandflusses mit dieser Zeitkonstante dagegen, ergibt sich eine Absenkung von etwa -2.7 dB bei 70 Hz gegenüber 1 kHz.

MfG Kai
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Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=263620#post263620 schrieb:Die entsprechenden Fachartikel habe ich für 7 Tage hochgeladen.
Vielen Dank Smile

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=263622#post263622 schrieb:so senkt der WV die Bässe gegenüber der Omega-Kompensation
Nochmal, zu meinem Verständnis: Das sollte doch egal sein, wenn ich die Differenz zwischen den Kanälen betrachte, solange sie hier ausreichend gleich sind, oder?

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=263619#post263619 schrieb:das kommt aber nicht überzeugend "rüber", wenn der reale Abstand 0.75 mm ist. Da sollte man dann mal das Modell revidieren oder nach anderen Fehlerquellen suchen.
Naja, wenn man aber den halben Abstand einsetzen soll, wie es im Text steht, passt das sogar ziemlich gut zu meinen Messdaten, wo der Abstand irgendwo zwischen 0.75 und 0.875 mm liegt. Nochmal der entsprechende Absatz aus van Bommel:

Zitat:Die Differenz zwischen den beiden Registrierungen ergibt die Hälfte der seitlichen Einstreuung, vorausgesetzt, die Magnetschicht ist homogen durchmagnetisiert und der Abstand zu der magnetischen Abschirmung um den Magnetkopf so groß, daß sich kein Teil der Aufzeichnung hierüber schließen kann. Bei Mehrspur-Magnetköpfen trifft die letzte Voraussetzung nicht mehr zu. Zwischen den einzelnen Eisenpaketen der Wiedergabekopf-Spuren sind Mu-Metall-Abschirmungen angebracht, um das transformatorische Übersprechen zwischen diesen Kopfpaketen zu vermeiden. Diese Abschirmungen begrenzen die seitliche Einstreuung, und als Einstreubreite ist nur noch etwa der halbe Abstand zwischen Kopfpaket und Abschirmung wirksam. Eine präzise Angabe über die Einstreubreite ist dabei nicht mehr möglich, da die Homogenität des äußeren Magnetflusses beeinträchtigt wird. Für Berechnungen genügt es aber, wie die Praxis ergeben hat, den halben Abstand zwischen Kopfpaket und Abschirmung zugrunde zu legen.
Genau diese Situation habe ich hier (siehe Bild), und deswegen passen 0.45 mm auch sehr gut zur Kopfgeometrie - eben halber Abstand Smile

Eigentlich sehe ich es sogar umgekehrt: Oft beschreibt man ja die Beobachtung nur ganz "unwissend" mit einer Funktion, die halt gut passt, ohne überhaupt eine geschlossene Theorie zu haben. Hier haben wir ja sogar den Luxus, dass die Formeln aus "first principles" hergeleitet worden sind - was ihnen natürlich fundamental eine höhere Signifikanz verleiht, als wenn man ein beliebiges Polynom nimmt, um die Daten zu beschreiben - was aber ganz oft schon mehr als ausreichend ist. Die verbleibenden Unsicherheiten liegen dann in so Dingen wie der Wechselwirkung zwischen Kopfpaket, Material und Abschirmung bei realer Geometrie. Deswegen mache ich ja lieber einen Fit an die Daten, als die Theorie zu glauben. In einem Bild wie hier passt der Zusammenhang aber schon auffällig gut, dass es sich nicht mehr um Zufall handeln kann - noch dazu, wo die "Formel" auch eine inhaltliche Rechtfertigung hat!

Die Anpassung per Fit und nicht per Auge hat übrigens b = 0.434 ± 0.052 mm ergeben; dabei habe ich eine Verschiebung auf der Pegel-Achse erlaubt und alle Punkte bis einschließlich 2 kHz mitgenommen:

   

Code:
f(x, b, a) = dsediff(x, b) - a
b = 0.4
a = 0.4

fit [:2800] f(x, b, a) "messband-avg.txt" u 1:($3 - $2) via a
fit [:2800] f(x, b, a) "messband-avg.txt" u 1:($3 - $2) via a, b

plot "messband-avg.txt" u 1:($3 - $2) w lp lw 2 t "19 cm/s R-L", \
     f(x, b, a) t "R-L bei 0.434 mm"


Eigentlich wollte ich heute doch was ganz anderes machen... Wink

Viele Grüße
Andreas
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Weil es hier schon um kleinste Werte diskutiert wird: Streut es tatsächlich bei der linken Spur nur von der einen Seite wenn Bezugsbändern, die in voller Breite bespielt worden sind, abgespielt werden? Meine linke Spur liegt nicht ganz am Rand des Bandes. Da ist noch ein bißschen Band dazwischen.

Gruß

Nelson
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@andreas42: Das tut mir Leid. Ich wollte aber noch einmal die Frage an Dich richten: dann links auf 0 dB, rechts +0,25 dB. Was machen wir mit den 10 kHz - sind die 2,5 dB Abschwächung dann OK (ausgehend vom CCIR-Band)? Oder sollte ich um 0,7 dB anheben auf -1,8 dB?
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@Nelson: Dann stimmt die Kopf-Höhen-Justage nicht. Der linke Spalt gehört an die Oberkante,

andreas42,'index.php?page=Thread&postID=263624#post263624 schrieb:In einem Bild wie hier passt der Zusammenhang aber schon auffällig gut, dass es sich nicht mehr um Zufall handeln kann
Das ist eine gefährliche Kurzschluß-Logik, die man als Physiker meiden sollte. Für manche Prozesse gibt es mehr als ein Modell, das die Beobachtungen gut beschreibt. Klassisches Beispiel die Epizyklen-Erklärung der Planeten-Bewegung um das Kirchen-konforme Weltmodell mit der Erde im Mittelpunkt. Trotzdem hat sich das mit der Sonne im Mittelpunkt von Ellipsen als richtiger herausgestellt.

Es gibt Köpfe mit und ohne Abschirmung. Manchmal sieht man vorne am Kopf-Spiegel Indizen für die Vorderkante von Abschirmungen. Bei manchen Köpfen auch nicht. Da ist dann die Frage hat er nun oder hat er nicht ...
Details einer inneren Abschirmung oder einer äußeren Mumetall-Hülle sind in den Formeln nicht zu erkennen. Es sind eben vereinfachte Modelle. Bei vanHerk ist einmal von 2D-Modell und einmal von 3D die Rede. Details hab ich mir nicht angeschaut oder vergessen.
Voll-Spur-Bezugsbänder sind gut und schön, aber leider nur für den Frequenzgang-Abgleich oberhalb ~ 500 Hz zu gebrauchen. Darunter steht man im Wald der Ungewißheiten. Da muß man dann den Frequenzgang für Eigenaufnahme optimieren oder sich mit denen, mit denen man Bänder austauschen möchte, über die richtige Entzerrung im unteren Bereich verständigen. Die hängt dann bei den benutzten Geräten natürlich auch immer wieder von den "Head bumps" der Kopf-Spiegel-Welligkeiten ab.
All diese Probleme kann man hinter sich lassen, wenn man statt Tonbandgeräten zeitgemäße digitale Aufzeichnungsgeräte benutzt.

MfG Kai
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kaimex,'index.php?page=Thread&postID=263630#post263630 schrieb:All diese Probleme kann man hinter sich lassen, wenn man statt Tonbandgeräten zeitgemäße digitale Aufzeichnungsgeräte benutzt.
Anders gesagt, man kann in Teufels Küche geraten, wenn man der Analogtechnik partout mehr abverlangt als sie zu leisten imstande ist.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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kaimex,'index.php?page=Thread&postID=263630#post263630 schrieb:@Nelson: Dann stimmt die Kopf-Höhen-Justage nicht. Der linke Spalt gehört an die Oberkante,
1990 wurde die Normung der Spurlagen leicht verändert:

DIN 45511 (1975)
[Bild: DIN-45511-1975.jpg]

IEC 94-6 (1990)
[Bild: IEC-96-6-1990.jpg]

Die Lage der Köpfe relativ zur Bandkante hängt also vom Herstellungsjahr der Köpfe ab.
Maßgeblich ist in jedem Falle die gleiche Breite der drei Trennspurn, welche durch Sichtbarmachung der Magnetspuren eindeutig und präzise eingestellt werden kann.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=263633#post263633 schrieb:1990 wurde die Normung der Spurlagen leicht verändert:
Ah! Ich habe mich nämlich gewundert, dass die Angabe auf einem "Grundig Bezugs- und Justierband 468 A" zu den Maßen der Viertelspur-Lageneinstellung nicht zum unteren Deiner beiden Bilder gepasst hat. So ist das natürlich kein Wunder!

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=263630#post263630 schrieb:All diese Probleme kann man hinter sich lassen, wenn man statt Tonbandgeräten zeitgemäße digitale Aufzeichnungsgeräte benutzt.
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=263632#post263632 schrieb:Anders gesagt, man kann in Teufels Küche geraten, wenn man der Analogtechnik partout mehr abverlangt als sie zu leisten imstande ist.
Dem kann ich mich uneingeschränkt anschließen Smile

Studio City,'index.php?page=Thread&postID=263627#post263627 schrieb:Was machen wir mit den 10 kHz - sind die 2,5 dB Abschwächung dann OK (ausgehend vom CCIR-Band)? Oder sollte ich um 0,7 dB anheben auf -1,8 dB?
Da fehlt mir leider gerade komplett der Kontext... aber vielleicht muss ich den Thread nochmal komplett lesen, statt über seitliche Einstreuungen zu schreiben...

Kannst Du nochmal kurz den letzten Stand zusammenfassen? Was hast Du auf mit dem Vollspur-Testband gemessen? Und was über Band? Und was am Verstärker ohne Band durch Einspeisung in den Kopf?

Viele Grüße
Andreas
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Ich würde gerne bis Sonntag 24:00 Uhr aus der Teufels Küche rauskommen. Daher noch einmal die Frage/Bitte:

Würdet Ihr mit dem Stereo Messband (nach CCIR) die 500 Hz als -10 dB nehmen (als wäre es ein SONY-Band) und die 10 kHz darauf auf -12,5 dB einpegeln. Das sollte doch stimmig werden. Die seitliche Einstreuung bei 500 Hz ist ja kaum messbar und wäre zu vernachlässigen.

Nachtrag, da Du schneller warst:

Mit dem Vollspurband habe ich zuerst den Pegel justieren wollen. Dann habe ich aber gemerkt, dass der rechte Kanal ca. 0,2 dB stärker ist. Das war von ca. 3 Seiten hier. Deshalb dachte ich mir, ich nehme ausschließlich das Stereo Bezugsband von BASF für CCIR, justiere die 500 Hz gleich (da dabei auf dem rechten Kanal nur auf der einen Seite eingestreut wird, wenn überhaupt und damit gleich links zu sehen ist), und die Höhen 10 kHz justiere ich nach dem Diagramm CCIR Aufnahme auf NAB abgespielt - also - 2,5 dB (Pegeldifferenz 500 Hz zu 10 kHz).

Es sei denn, die Kurve im Diagramm ist nur für Vollspur, nicht aber für 1/4 Spur Stereo gedacht.

Dann ist meine Referenz das CCIR-Band und alles richtet sich danach, auch wenn dieses doch nicht 100% ist.


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Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=263633#post263633 schrieb:1990 wurde die Normung der Spurlagen leicht verändert:
Danke für den Hinweis.
Nur, die meisten Tonbandgeräte waren da schon gebaut.
Wer hat hat/nach 1990 noch Köpfe und Tonbandgeräte hergestellt ?
Die Geräte, von denen hier die Rede ist, stammen sicher meist aus der Zeit davor.

Da mache ich von meinem "Alters-Starrsinn" Gebrauch und bleibe dabei: Der Spalt der "linken" Spur gehört an die Oberkante.

MfG Kai
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@t20: Theoretisch sollte der obere linke Spalt auch ganz wenig von der Kante darüber mitbekommen.
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kaimex,'index.php?page=Thread&postID=263643#post263643 schrieb:
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=263633#post263633 schrieb:1990 wurde die Normung der Spurlagen leicht verändert:
Danke für den Hinweis.
Nur, die meisten Tonbandgeräte waren da schon gebaut.
Wer hat hat/nach 1990 noch Köpfe und Tonbandgeräte hergestellt ?
Die Geräte, von denen hier die Rede ist, stammen sicher meist aus der Zeit davor.

Da mache ich von meinem "Alters-Starrsinn" Gebrauch und bleibe dabei: Der Spalt der "linken" Spur gehört an die Oberkante.

MfG Kai

Bei meiner Akai, wenn ich das Band so einstelle, ist die mittlere von den drei Trennspuren viel schmaler als die anderen oben und unten (das Band horizontal gesehen). Das war mir vor Jahren aufgefallen als ich die Spuren sichtbar gemacht habe. Deswegen habe ich die Tonspuren etwas vom Rand weggeschoben, so dass die drei Trennspuren gleich breit sind. 4 Spuren a 1 mm plus 3 Trennspuren a 0,75 mm ergibt in der Summe 6,25 mm. Die Breite der Bänder wird mit 6,3 mm +0 mm -0,06 mm angegeben. Deswegen kann man bei einer symmetrischen Spurenlage meist davon ausgehen, dass oben und unten ein bisschen Band am Rand der Tonspuren ist.

Dass die Norm von 1990 ist, bedeutet es nicht, dass sich erst dann Hersteller an diese orientiert haben. War die DIN-Norm von 1975 für japanische Hersteller relevant? Wir hantieren immer mit Werten, die zwar für Deutschland definiert sind, aber in anderen Ländern nicht gegolten haben. Siehe z.B. die "standard" Pegelwerten von 250 und 320 nWb/m.

Gruß

Nelson
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@t20: 0,053 mm Rasen - oben wie unten, wenn ich richtig gerechnet habe: (6,3 -3*1,7145-1,05)/2=0,05325
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t20,'index.php?page=Thread&postID=263645#post263645 schrieb:ist die mittlere von den drei Trennspuren viel schmaler als die anderen oben und unten (das Band horizontal gesehen). Das war mir vor Jahren aufgefallen als ich die Spuren sichtbar gemacht habe. Deswegen habe ich die Tonspuren etwas vom Rand weggeschoben, so dass die drei Trennspuren gleich breit sind
Da kann ich dir nicht folgen:
1. Wodurch war die mittlere Trennspur schmaler ?
2. Wenn man die Spuren mehr zur Mitte rückt, tut man das bei umgedrehtem Band genauso. Folge davon ist, daß oberer und unterer Rand der mittleren Trennspur zur Mitte rücken und sie noch schmaler wird.

MfG Kai
Nachtrag: Nach Gang in die Küche, Einnahme eines kalten Getränkes, bin ich jetzt folgsamer und gestehe, daß du doch recht hast.
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Die Akai hat 6 Köpfe und Autoreverse. Unabhängig davon, wird die Breite der mittleren Trennspur durch die Oberkante der unteren Tonspur bestimmt (Tonspur 3 von oben gezählt auf Bild in Nachricht 135). Wenn die Tonspuren 1 und 3 nach unten verschoben werden, wird die mittlere Trennspur breiter.

Gruß

Nelson

PS: Du warst in der Küche schneller als ich beim Schreiben. Big Grin
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Studio City,'index.php?page=Thread&postID=263646#post263646 schrieb:0,053 mm Rasen - oben wie unten, wenn ich richtig gerechnet habe: (6,3-3*1,7145-1,05)/2=0,05325
Korrekt thumbup

Soeben habe ich in der deutschen Ausgabe der IEC 94-6 von 1990 entdeckt, dass die englische Version mit der geänderten Spurlage 1985 in Kraft trat.

Eine A77 MK III zeigt vor der Höhenjustage dieses Spurenbild:

[Bild: A77-1-4-Spur-20-vor-Justage.jpg]

und dieses danach:
[Bild: A77-1-4-Spur-20-nach-Justage.jpg]

Hier verbleibt ein Abstand zu den Bandkanten von ca. 0,07 mm.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
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(Konrad Adenauer)
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Interessant ist auch, dass AGFA auf dem Bild in der Nachricht 135 eine Breite von 1 mm für die Tonspuren angibt. Die (späteren?) Normen auf den Bildern in der Nachricht 174 stattdessen 1,05 mm.

Gruß

Nelson
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Könnten wir bitte jetzt zurück zu meinem "Problem" kommen? Meine Frau ist schon stinksauer auf mich und das seit 3-4 Tagen. Ich muss fertig werden. Wo waren wir, einpegeln, genau...
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Studio City,'index.php?page=Thread&postID=263651#post263651 schrieb:Meine Frau ist schon stinksauer auf mich und das seit 3-4 Tagen. Ich muss fertig werden. Wo waren wir, einpegeln, genau...
Nun, mir wäre der häusliche Frieden wichtiger als ein Viertel-dB bei Viertelspur 8)

Studio City,'index.php?page=Thread&postID=263642#post263642 schrieb:Würdet Ihr mit dem Stereo Messband (nach CCIR) die 500 Hz als -10 dB nehmen (als wäre es ein SONY-Band) und die 10 kHz darauf auf -12,5 dB einpegeln. Das sollte doch stimmig werden. Die seitliche Einstreuung bei 500 Hz ist ja kaum messbar und wäre zu vernachlässigen.
Es hängt immer von der Wellenlänge ab; für 9.5 cm/s entspricht die Wellenlänge bei 500 Hz der von 1000 Hz bei 19 cm/s - und damit der Kanalunterschied ca. 0.25 dB. Bei 500 Hz und 19 cm/s wären das 0.48 dB. Hier also als Tabelle, für Spurbreite 1 mm und 0.75 mm Einstreubreite:

Code:
| 4.76 cm/s | 9.53 cm/s | 19.05 cm/s | 38.1 cm/s
----------+-----------+-----------+------------+-----------
    20 Hz |  1.91 dB  |  2.43 dB  |   2.75 dB  | 2.92 dB
    63 Hz |  0.88 dB  |  1.49 dB  |   2.11 dB  | 2.56 dB
   100 Hz |  0.59 dB  |  1.07 dB  |   1.71 dB  | 2.28 dB
   315 Hz |  0.20 dB  |  0.39 dB  |   0.73 dB  | 1.28 dB
   400 Hz |  0.16 dB  |  0.31 dB  |   0.59 dB  | 1.07 dB
   500 Hz |  0.13 dB  |  0.25 dB  |   0.48 dB  | 0.89 dB
  1000 Hz |  0.06 dB  |  0.13 dB  |   0.25 dB  | 0.48 dB
10000 Hz |  0.01 dB  |  0.01 dB  |   0.03 dB  | 0.05 dB

Weitere Frequenzen und Geschwindigkeiten bei Bedarf. Wenn die Breite von 0.75 mm nicht ganz stimmt, ist das nicht tragisch, wie wir oben gesehen haben - der Unterschied zwischen 0.23 dB und 0.25 dB ist - mit Verlaub - wirklich egal.

Aus der Tabelle liest Du einfach den passenden Wert ab und lässt den rechten Kanal entsprechend höher kommen - fertig ist die Laube Smile

Viele Grüße
Andreas
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Ok, jetzt sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr: Was ist jetzt CCIR und NAB bei Dir? Die Maschine NAB, und das Messband CCIR? Oder umgekehrt? Brauchst Du auch eine Korrekturtabelle?
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Das Band ist CCIR 19 cm/s, die SONY NAB - 9,5 cm/s kann man nicht einzeln einstellen - zum Glück.

OK, wir kommen durch einander:

a) wie soll ich den rechten Kanal einpegeln, wenn der linke die Referenz ist - auf +0,25 dB, +0,48 dB oder gleich links?
b) wie soll ich die 10 kHz vom CCIR Band im Vergleich zu den 500 Hz einpegeln? Reichen da -2,5 dB oder mehr?

Danke für die Unterstützung bisher!
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Ok, dann ist die Bezugsfrequenz also 500 Hz bei 19 cm/s?

Dann erscheint bei einer Vollspur-Aufnahme der rechte Kanal ein 0.48 dB lauter als der linke, weil er mehr seitliche Einstreuung abbekommt. Dementsprechend musst Du ihm beim Einstellen diese Differenz erlauben - er muss beim Einstellen lauter erscheinen. Später beim Abgleich über Band muss er natürlich gleich laut sein wie der linke.

Für die zweite Frage muss ich kurz rechnen - bzw. alte Plot-Skripte raussuchen, wo ich das schonmal gemacht habe, z.B. hier: Nakamichi da9004b Teskassette.

Grüße
Andreas
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Und wenn ich das Stereo Test Band nutze statt Vollspur? 0,23 dB lauter als links?
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Nach den Formeln von van Herk, die ich zuletzt benutzt habe, beträgt der Pegelzuwachs durch seitliche Einstreuung links ~0.4 dB und rechts ~0.77 dB bei 500 Hz.
Der Pegel-Unterschied von CCIR mit NAB wiedergegeben zwischen 500 Hz und 10 kHz beträgt ~ 2.6 dB.
Demnach wäre links ein Unterschied von 3 dB einzustellen, rechts 3.37 dB. Das ist aber reine Theorie und hängt davon ab, ob die Formeln zum WK der Sony passen.
Verlassen kann man sich darauf nicht. Danach muß man den Frequenzgang des Gerätes für Eigen- oder Fremd-4-Spur Stereo Aufnahmen optimieren, je nachdem was deine Hauptanwendung ist.
Den Pegel-Unterschied zwischen links und rechts minimiert man zum Schluß nach Betrachtung der Gesamt-Frequenzgänge. Man kann nicht davon ausgehen, daß der Frequenzgang im mittleren Bereich überall schön flach ist. Deshalb sollte man nicht "halb-blind" bei einer Frequenz abgleichen.

MfG Kai
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kaimex,'index.php?page=Thread&postID=263665#post263665 schrieb:Nach den Formeln von van Herk, die ich zuletzt benutzt habe, beträgt der Pegelzuwachs durch seitliche Einstreuung links ~0.4 dB und rechts ~0.77 dB bei 500 Hz.

Für Stereo Bezugsbänder oder für Vollspur Bezugsbänder?

Warum 3 dB? Der Pegelzuwachs durch Einstreuung findet ja nur bei 500 Hz statt, bei 10 kHz sollten meiner Meinung nach die 2,6 dB ausreichen. Oder?
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Für Vollspur.

MfG Kai
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OK, wie war die Einstreuung bei 1 kHz?
Hier habe ich etwas: Abspielen vom Vollspur-Band mit 1 kHz auf 1/2-Spur und dann auf 1/4-Spur - rechts sollten bei 1/4-Spur um die 0,6 dB mehr sein als bei 1/2-Spur.
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Also, zuerst 1/2-Spur-Abtastung vom Vollspur-Messband bei 1 kHz (linker Kanal auf 0 dB gesetzt):

L = 0 dB
R = 0 dB
Differenz = 0 dB

Das selbe Band auf 1/4-Spur (Wiedergabe Verstärker ohne Anpassung):

L = -1,4 dB
R = -0,74 dB
Differenz = 0,66 dB

Ich schätze die Differenz bei 500 Hz sollte dann etwas größer sein - vielleicht 0,8 dB (R lauter als L)

Ziemlich nahe an Deiner Berechnung dran!
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@andreas:

Könntest Du mir bitte sagen, wie ich L und R einstellen soll mit einem 1 kHz Messband-Signal?

Bei 500 Hz habe ich es so: L + 0,3 dB und R + 0,77 dB, korrekt?
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Wie Peter schon mal ausführlich gezeigt hat, gibt es bei Bezugsbändern Unterschiede und Verluste mit der Zeit und Nutzung: Bezugsbänder - damals und heute . Ich würde es, ehrlich gesagt, bei einem "Consumer-Gerät" nicht auf 0,x Werte herunter gehen und einstellen wollen. Da sind schon teilweise Variationen im Bandmaterial selbst größer. Wenn du über Band Messungen durchführst, nimm zwei oder drei verschiedene Spulen und schau wie stabil die gemessenen Zahlen sind.

Gruß

Nelson
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Irgendeine Referenz musst Du schon wählen - da verstehe ich nicht, ob das jetzt 500 Hz oder 1 kHz sind, und warum Du in beiden Kanälen eine Korrektur angibst - relativ zu was denn eigentlich? Das absolute Verhältnis von magnetischem Pegel auf dem Band zu elektrischem Pegel am Ausgang ist eigentlich fast egal, viel wichtiger ist eine Differenz zwischen den Kanälen.

Eigentlich ist das alles nicht so schwierig, aber wir verlieren und doch zu sehr in Details. Und ja, Unterschiede von 0.1 dB können wir heute mit dem Rechner zwar messen, aber das heißt noch nicht, dass es angemessen wäre, ihnen hinterherzujagen!

Ich habe das Gefühl, viel Kontext verpasst zu haben - vielleicht steht das ja alles weiter oben im Thread. Während ich die Vorgeschichte lese:
  • Sind die 500 Hz und das "1 kHz Messband-Signal" vom selben Band?
  • Dein Messband ist Vollspur? CCIR (also 70 µs)? Mit welchem Bezugspegel, z.B. 200 nWb/m (ist nicht die wichtigste Frage)? Bei welcher Bezugsfrequenz, vermutlich 500 Hz?
  • Was hat es mit Viertelspur- und Halbspur-Vergleichen oben auf sich? Hat die Maschine einen wechselbaren Kopfträger? Oder zwei Wiedergabeköpfe?

Viele Grüße
Andreas
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Du hast schon recht. Wir verlieren zeitweise das Ziel aus den Augen. Es kamen viele Infos, dann Fragen und Antworten, die zu tief gingen. Das fand ich aber sehr informativ und sehr interessant.

Vielleicht hätte ich nach dem Kapitel "NORMAL/SPECIAL" die Aufgabe anders stellen sollen. Ich versuche es jetzt.

Ich möchte die TC-645 so gut wie möglich einmessen - bei 19 cm/s, nach NAB, DIN Pegel, für PER 528 oder auch PER 368. Der Hintergrund: ich kann von meinem Freund sehr viel Musik aus den 80ern (die er direkt von Vinyl gemacht hat) bekommen und wollte mir daraus eine Musiksammlung zusammenstellen. Wir reden hier über 200-300 Stunden - auf 1/4-Spur mit DBX aufgenommen. Zusätzlich auch noch 2-Spur Aufnahmen, aber das ist eine andere Geschichte.

Mir stehen folgende Messbänder zur Verfügung:

1. BASF Stereo Bezugsband IEC1 (514 nWb/s mit 1 kHz und 10 kHz als Vollspur bei -10 dB und Frequenzen von 31,5 Hz bis 18 kHz in Stereo bei -20 dB) - das ist unsere Referenz.
2. Ein Vollspur Bezugsband IEC1 (250 nWb/m, 1 kHz in Vollspur)
3. Ein amerikanisches Vollspur Band nach ANSI - ich weiß aber nicht, ob ich dem trauen soll

Daher kam es zu dem Wunsch über den Umweg mit dem BASF Band IEC1 zu arbeiten. Dort sind aber die 500 Hz bei -20 dB und ich wollte aber ohne Rauschen den Wiedergabepegel justieren... etc. usw.

Also war meine Idee so: Pegel mit Bezugsband IEC1 (250 nWb/m, 1 kHz in Vollspur) justieren unter Berücksichtigung der Einstreuung. Hierzu brauchte ich die Werte für 1 kHz. Dann lasse ich die 500 Hz vom BASF Band laufen, notiere mir den Pegel und dann stelle ich mit dem EQ-Trimmer den Pegel 10 kHz um 2,6 dB schwächer als die 500 Hz - oder mehr (hier habe ich es nicht ganz verstanden, Kai redete in seinem Beispiel über 3,7 dB) laut Diagramm CCIR-Aufnahme auf NAB-Gerät und dann bin ich fertig mit der Wiedergabe.

So war meine Vorstellung.

Wahrscheinlich wäre es aber zielführender, wenn ich den Frequenzverlauf meiner Maschine mit dem Frequenzverlauf seiner Maschine abgleiche. Das kann man mit extrem viel Aufwand vielleicht machen... Und nein, er kann mir seine Maschine dafür nicht ausleihen.
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Hast du eine gedruckte Beschreibung zum Bezugsband #1, die du scannen/fotografieren und hier hochladen könntest? Ich habe nvorher kein Bezugsband mit Stereo-Testtönen gesehen und finde es sehr interessant.

Gruß

Nelson
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