Philips N4450: Linker Kanal leise bei Aufnahme
#51
Kai, danke, ich habe geprüft:

Netzstecker: Kein Durchgang.
Sicherung im Trafo: Kein Durchgang. (Der gute Herr Tütenek hat die Einbaustelle ja sehr gut dokumentiert, dort sehe ich sie auch ohne den Trafo ausgebaut zu haben.)
Also die Sicherung dürfte hinüber sein.

Idee von Elektro-Pascal war: Warum nicht die Kontakte der Thermosicherung überbrücken und stattdessen eine FF-Schmelzsicherung am N vom Netzeingang einbauen (mittels Sicherungshalter)?
Gemäß seiner Formel P/U*1,5 komme ich für die Maschine auf 0,75 A (120 Watt max. Leistungsaufnahme durch 240 Volt eingestellte Netzspannung mal Faktor 1,5).

Er sagt, dass wenn noch einmal 230 V an der Einspeisung für 120 V oder 127 V anliegen, dann würde diese Sicherung auf jeden Fall durchbrennen.
Sein Vertrauen gilt weniger der Temperatursicherung.

Außerdem würde es den filigranen Austausch ersparen. Spricht aus eurer Sichtetwas gegen die Lösung?

Nico


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#52
Für das Gerät wird als Leistungsaufnahme "min. 29 W, max 120 W" angegeben.
Wenn du das Gerät erst mal "defensiv" benutzt, also nicht den Audio-Verstärker mit 2*20W bis zum Anschlag aufgedrehst, werden es sicher 50-60 W weniger als das Maximum sein. Das kommt dann auch schon näher den Leistungen, die man anderen Tonbandgeräten angegeben findet. Insofern sollte für den Anfang, bis alle möglichen Probleme beseitigt sind, eine Sicherung von 0.4 ... 0.5 A mehr Sicherheit bieten, es sei denn, solche knallen auch bei träger Ausführung immer schon beim Einschalten durch.
Wenn man noch katastrophale Fehler hat oder nicht sicher ist, ob man richtig konfiguriert/verdrahtet hat, ist eine bewährte Sicherung die Reihenschaltung einer passend ausgewählten Glühbirne (Kaltleiter, zB 60 ... 120 W). Wenn alles funktioniert und normale Ströme fließen, bleibt sie kalt und "klaut" nur wenig Netzspannung. Möchte das damit geschützte Gerät durch Fehlfunktion sehr hohen Strom ziehen, geht die Glühlampe einfach nur an und "beleuchtet den Tatort".

MfG Kai
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#53
Grandios! Kai, herzlichen Dank, die Maschine läuft augenscheinlich wieder! Vielen Dank ebenso an Semih Tütenek, sofern er dies hier einmal lesen sollte.

Transport, Beleuchtung und Wiedergabe sind gegeben. Die Maschine bekommt tatsächlich merklich eine etwas niedrigere Spannung, aber es glimmt die zwischengeschaltete 75-W-Glühbirne.
Der Rückbau der "Lampensicherung" wird erst nach Einbau der Schmelzsicherung erfolgen. Ich ordere dafür einen Sicherungshalter und verschiedene FF-Sicherungen 0,5 - 1 A.

Eine Temperatursicherung, versenkt im Netzteil - da wäre ich nicht drauf gekommen und hätte aufgegeben oder bis ins Unendliche nach einer weiteren Schmelzsicherung gesucht ...

Die Brücke ist ein Stück Litze aus einer Waschmaschine, dementsprechend hoffentlich temperaturfest.
Frontal an die Anschlusskontakte gelötet, damit eine Modifikation an dieser Stelle sofort ersichtlich ist.

Viele Grüße
Nico


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#54
Hallo zusammen!

Habt ihr nochmal einen Tipp für mich? Maschine steht wieder auf dem Tisch (irgendwann muss sie ja fertig werden), aber: Über den Tape-Out (beide Buchsen; sind parallel) fehlt das Signal für den linken Kanal. Über Köpfhörer ist es da.
Pin 5 in der DIN-Buchse, der den Kanal führen soll, führt durch ein Relais und einen 14,7-kOhm-Widerstand auf Pin 2 des Steckverbinders "K.1"/"CONN.1". Da ist auch entsprechend Durchgang.

Doch wohin führt der Pin 2 dieses Steckverbinders? Ich suche schon seit Ewigkeiten.
"G85" soll das Ziel sein, aber es ist ein gelbes Kabel welches im Kabelstrang verschwindet (und diesen möchte ich ungern zerpflücken). Beim Verständnis der Serviceanleitung hapert es gerade ...

(Service Manual Teil 2, Seite 20, Figur 28)

Viele Grüße

Nico
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#55
Hallo,

mit der Bezeichnung K.1/CONN.1 kann ich nicht s anfangen, sehe ich nirgends.
Die Platinen-Zeichnungen geben bei mir als Ziel von Bu2 und BU10 , Pin 5 "L127" an, bei Pin3 "L126".
Im Schaltbild gehen sie zu den Kontakten 5 und 8 von Re1/PLAY und danach von deren Kontakten 6 bzw 9 weiter zu einem 15k/33 Spannungsteiler, der über diverse Schaltverbindungen jeweils mit dem Ausgang der zugehörigen "Before Tape Unit" verbunden ist.
Die gleichen Signale gehen etwas direkter (weniger Schalter dazwischen) auf gleichartige Spannungsteiler vor den Pins 3 & 5 der Monitor-Buchse.
Vielleicht hast du da mehr Glück...

MfG Kai
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#56
Hallo Kai!

danke dir, ich habe die Ursache gefunden. Mit "Schalter dazwischen" hast du auch das passende Stichwort genannt: Der "K.1"/"CONN.1" hat vier Pins, wovon jeweils zwei (L + R) gebrückt werden - durch einen Schalter an der Front! 
Die Kabelfarben (gelb + weiß) passten von Anfang an, eine Beteiligung am fraglichen Schaltkreis hielt ich aber für unwahrscheinlich bis das Service Manual mit Verweis auf "SK704" den Gegenbeweis offerierte.

Dieser NO-Schalter soll ein Ausgangssignal erst zu den Buchsen durchlassen sobald die Mechanik läuft. Hier schloß der Kontakt für den linken Kanal nicht; nach etwas Behandlung schließen aber beide ohne (für mich messbaren) Widerstand.

Vor einigen Tagen habe ich (in der Hoffnung auf Lösung des Kanalproblems) die Hauptplatine sowie die Steckkontakte gereinigt. Scheinbar ist mein Pegelproblem insgesamt fast ausgemerzt! Zusammen mit einem Ground-Problem an der Terminalplatine vorne stimmt jetzt auch der Sound, bei Wiedergabe sowie Aufnahme. Die Maschine klingt toll!

Ab und zu vermache ich noch kleinere Aussetzer (je niedriger die Bandgeschwindigkeit desto stärker) und leichte Pegelunterschiede, aber da will ich nichts vorverurteilen bevor ich das Einstellen der Module nochmal durchlaufen habe. Das wird als Nächstes passieren.

Bei Wiedergabe nach links stoppt die linke Spule nach einigen Sekunden, das muss ich noch beheben. Ansonsten ist noch das ein oder andere Birnchen kaputt, wo bekomme ich am Besten Ersatz her?
Oder lohnt sich die Umrüstung auf LED mit KSQs?


Viele Grüße

Nico


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#57
"ist noch das ein oder andere Birnchen kaputt, wo bekomme ich am Besten Ersatz her?"

Früher gab es sowas bei reichelt,
jetzt würde ich mal bei ebay nach "Subminiatur Lampe" oder "... Glühbirne" schauen.

LEDs haben Vor- und Nachteile (geringe Wärme-Entwicklung / gerichtete Abstrahlung).
KSQ sagt mir nix.

MfG Kai
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#58
(28.03.2021, 22:56)kaimex schrieb: jetzt würde ich mal bei ebay nach "Subminiatur Lampe" oder "... Glühbirne" schauen.

LEDs haben Vor- und Nachteile (geringe Wärme-Entwicklung / gerichtete Abstrahlung).
KSQ sagt mir nix.

Super, danke, da findet sich einiges. Werden so im Bereich 24 V versorgt; ich lese nochmal im Service Manual nach.
Mit KSQ (Konstantstromquelle) meine ich diese tollen Teile: https://www.ebay.de/itm/Konstantstromque...1754399380
Damit versorgt bereits eine andere Anlage; in Kombination mit diffusen warmweißen LEDs.

Aber zur N4450: Nach Neuabgleich von Wiedergabe-, Aufnahme- und Indikator-Einheit war ich erstmal zufrieden mit der Funktion.
Die Geschwindigkeit passte noch nicht, also nahm ich mir die "PRE-EMPHASIS/SPEED SELECTOR UNIT" vor. Dazu heißt es "Mit einem der Potentiometer auf Einheit P10 die richtigeGeschwindigkeit einstellen", das funktionierte auch. Ich orientierte mich statt an 3150 Hz an dem 1000-Hz-Signal von Andreas' Vergleichsband.

Doch leider erwischte ich zunächst keinen Poti sondern die Spule L1. Und habe nun den Eindruck, dass nicht mehr ordentlich aufgenommen wird; es gibt mehr Aussetzer als vorher. Kann das mit der Pre-Emphasis oder vielleicht dem Löschstrom zusammenhängen?
Mit den Spulen L1 und L101 soll der Abgleich über die Kontakte 6 + 7 an der Phono-Buchse auf 1 mV möglich sein - dazu ist mein Mini-Oszilloskop aber nicht imstande (zeigt bei beiden Wegen 6 mV RMS).
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#59
Hallo,

die KSQs erzeugen auch nur Wärme, einfache Widerstände erfüllen den gleichen Zweck, wenn man in der Lage ist, aus gewünschtem Strom und Überspannung den benötigten Wert auszurechnen.

Die Spulen L1 & L101 der Pre-Emphasis Unit sind für die Aufnahme-Höhen-Entzerrung bei 9.5 & 4.75 cm/s zuständig.
Das hat nichts mit dem Abgleich an der Phono-Buchse zu tun.
Die Bezeichnung L1 ist vielfach vergeben. Bei dem Abgleich ist Spule L1 auf der Recording Unit gemeint.

Die L1 der Pre-Emphasis Unit gleicht man zweckmäßig durch Messung am Ausgang der Recording Unit ab.
Wenn du L101 nicht verstellt hast, brauchst du dir nur den Aufnahme-Frequenzgang bei 9.5 oder 4.75 cm/s am Ausgang des anderen Kanals anschauen und L1 dann so einstellen, daß beide Kanäle gleichen Frequenzverlauf bei hohen Frequenzen haben.

MfG Kai
Nachtrag: Wenn du Induktivitäten messen kannst, geht es natürlich auch einfacher über das Einstellen von L1~L101. (sofern die Kondensatoren in beiden Kanälen gleich sind)
Nachtrag2: Hab sicherheitshalber mal nachgeschaut, was im Manual über Abgleich an der Phono-Buchse, Pins 6 & 7 steht: Das hat auch mit L1 der Recording Unit nichts zu tun sondern nur mit dem Aufnahme-Pegel, der mit Poti R9 einzustellen ist. L1 der Recording Unit gleicht man am besten an deren Ausgang auf minimale HF-Spannung ab.
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#60
Hallo zusammen,

vielleicht ist diese Seite eine Hilfe für die Berechnung von Vorwiderständen für LEDs:

http://www.elektronik-kompendium.de/site...109111.htm

Gruß

Alfred

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

http://www.sender-zitrone.de/
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#61
(03.04.2021, 14:49)kaimex schrieb: die KSQs erzeugen auch nur Wärme, einfache Widerstände erfüllen den gleichen Zweck, wenn man in der Lage ist, aus gewünschtem Strom und Überspannung den benötigten Wert auszurechnen.

(03.04.2021, 17:40)Alfred F schrieb: vielleicht ist diese Seite eine Hilfe für die Berechnung von Vorwiderständen für LEDs:
http://www.elektronik-kompendium.de/site...109111.htm

Gut - ich danke euch. Dann werde ich beim nächsten Mal mein neues Wiederstände-Sortiment bemühen. Die KSQs sollten aufgeräumt wirken und für gleiche Helligkeit sorgen. Da aber doch an einer Stelle ein Spannungsteiler aus Widerständen dazukam, hatte sich ersteres erledigt. Aus diesem Grunde werde ich bei der N4450 aber vom Umbau absehen: Die Maschine ist schon voll genug mit Kabeln und Platinen, ich möchte nicht zusätzliches Chaos mit Fehlerquellen erzeugen.

(03.04.2021, 14:49)kaimex schrieb: Die Spulen L1 & L101 der Pre-Emphasis Unit sind für die Aufnahme-Höhen-Entzerrung bei 9.5 & 4.75 cm/s zuständig.
Das hat nichts mit dem Abgleich an der Phono-Buchse zu tun.
Die Bezeichnung L1 ist vielfach vergeben. Bei dem Abgleich ist Spule L1 auf der Recording Unit gemeint.

Alles klar. Das irritierte mich, weil auch dieser Abgleich im Abschnitt der P10 Pre-Emphasis-/Speed-Unit erwähnt wird:
     

(03.04.2021, 14:49)kaimex schrieb: Die L1 der Pre-Emphasis Unit gleicht man zweckmäßig durch Messung am Ausgang der Recording Unit ab.
Welche Frequenzen sind da zu beachten? 10 kHz? Diese ist zumindest auf Seite 18 für L1 vermerkt. Und ist der Monitor-Ausgang nah genug am Ausgang der Recording Unit?

(03.04.2021, 14:49)kaimex schrieb: Nachtrag: Wenn du Induktivitäten messen kannst, geht es natürlich auch einfacher über das Einstellen von L1~L101. (sofern die Kondensatoren in beiden Kanälen gleich sind)
Kondensatoren der Kanäle werde ich einmal nachgehen. Ein billiges Gerät welches Induktivitäten messen können soll habe ich kürzlich bestellt (Typ "LCR-TC1"). Es ist noch nicht geliefert worden. Dann löte ich L1 und L101 aus und werde L1 möglichst an die Induktivität von L101 annähern, sofern sich die Kondensatorenwerte gleichen sollten.

(03.04.2021, 14:49)kaimex schrieb: L1 der Recording Unit gleicht man am besten an deren Ausgang auf minimale HF-Spannung ab.
An der Recording Unit habe ich bisher nur die Potis verändert.

Dankeschön und beste Grüße

Nico
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#62
(06.04.2021, 21:38)nic schrieb:
(03.04.2021, 14:49)kaimex schrieb: Die L1 der Pre-Emphasis Unit gleicht man zweckmäßig durch Messung am Ausgang der Recording Unit ab.
Welche Frequenzen sind da zu beachten? 10 kHz? Diese ist zumindest auf Seite 18 für L1 vermerkt. Und ist der Monitor-Ausgang nah genug am Ausgang der Recording Unit?

Aufnahme-Frequenzgänge sehen typisch so aus:
   
Die Lage des Maximums wird mit der Induktivität L1 eingestellt.
Wenn du das Gerät nur mit 19 cm/s benutzt, kannst du es lassen, wie es ist. Da ist L1 unwirksam.
4.75 cm/s kommt für Musik-Aufnahmen garnicht in Frage.
Zweckmäßig ist daher der Abgleich bei 9.5 cm/s.
Dazu nimmt man für beide Kanäle eine Frequenzgangkurve im oberen Bereich auf und gleicht den verstellten Kanal mit L1 so ab, daß er mit dem unverstellten möglichst gut übereinstimmt.
Der Ausgang der Recording Unit liegt an Pin 2.
Am Monitor-Ausgang findet man das Signal nicht.

So eine Service-Einstellung ist immer nur vorläufig.
Letztendlich gleicht  man so ab, daß der Überalles-Frequenzgang möglichst wunschgemäß ausfällt

MfG Kai
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