Heute gab es bei mir eine B77 MkII für 'nen Hunni!
#1
Also nee, eigentlich gab es die nicht bei mir, sondern bei einem Herrn in Hildesheim, der sie bei E..y Kleinanzeigen angeboten hatte. Und eigentlich war es auch nicht heute, denn es ist jetzt schon nach Mitternacht. Aber ich schreibe der Einfachheit halber "heute". Gemeint ist der 21.9..

Jörg (Baruse) hatte mich netterweise telefonisch auf dieses Angebot hingewiesen, das ich sonst nicht gesehen hätte, denn ich hatte gerade einen Tag zuvor in den Kleinanzeigen nach preiswerten Revoxen gesucht und nichts derartiges gefunden... Sad
Die Annonce mit der B77 war erst heute Mittag eingestellt worden und ich rief den VK eine halbe Stunde später an. Sie war noch da und der Preis war kein Vertipper!

Und so stieg ich ziemlich gespannt auf das, was da auf mich wartet, ins Auto und fuhr die gute halbe Stunde bis nach Hildesheim.

Ich kam in eine Messiewohnung, über die ich mich hier nicht weiter auslassen will, zu einem sehr netten Fünfziger, Elektroniker von Beruf, der "alles", vornehmlich Schallplatten und Hifi-Equipment sammelt und von einer Witwe diese B77 übernommen hatte. Er klagte jedoch über zu wenig Zeit und den fehlenden Willen, sich in die für ihn neue Technik der B77 einzuarbeiten, so dass er beschlossen hatte, sie in gute Hände weiterzugeben, statt sie selbst zu überholen. Es hatte übrigens mittlerweile (die Anzeige war zwei Stunden online) schon mehrfach ein Kaufwilliger aus Austria angerufen, der dem Anbieter 350 Euro geboten hatte. Aber der hatte mir ja versprochen, die Maschine so lange zu reservieren, bis ich da war und den Preis wollte er keinesfalls erhöhen. Erstaunlich, dass es so etwas heutzutage noch gibt!

Und so wurden wir uns schnell einig. Er bekam hundert Euro und ich außer der B77 MkII ein neues Netzkabel, zwei Sony NAB-Adapter, insgesamt vier Bänder auf 27er Spulen (bis auf eins alle auf Alu) nebst einer Leerspule und der Erkenntnis, dass es gelegenlich doch noch die tollen Schnapper gibt! thumbsup

Die Bänder konnten teilweise entsorgt werden; ein Revox 631 oder 41 (es stinkt beißend, schmiert und staubt aber nicht) in unbenutztem Zustand im Schuber und ein undefinierbares, aber augenscheinlich kaum benutztes, 1 km langes Langspielband ohne RSM habe ich behalten. Letzteres ist vmtl. ein LP 35.

Die Revox hat allerdings eine Besonderheit, die in der Dokumentarfilmertätigkeit des dahingeschiedenen Erstbesitzers begründet ist, sie ist nämlich mit einem Pötter Perfoband-Lesekopf und einem zusätzlichen Tonkopf ausgerüstet. Der Perfoleser sitzt rechts, dort, wo die Klebeschiene hingehört und der Tonkopf auf dem Kopfträger. Dann findet man noch einen Miniatur-Kippschalter oben zwischen den Spulen und eine DIN-Buchse in der Griffmulde. Das alles kann man ausbauen. Und nun kommts: ich weiß nicht, ob es eine Halb- oder Viertelspurige ist, weil ich in dem düsteren Wohnzimmer einfach nichts erkennen konnte und die Revox noch immer im Kofferraum meines Personenkraftwagens liegt. Bei 100 Euro Kaufpreis war mir die Ausführung ehrlich gesagt ziemlich egal.

Ich hebe mir das als spannungssteigernde Überraschung bis morgen (also heute...) auf. Ich muss nämlich vorher noch eine andere Maschine zusammenbauen und in den Keller verbringen, die hier seit Wochen auf dem Flur steht, sonst gibt es Ärger mit dem Ehegespons! 8|
Erst dann bekommt die B77 Zutritt zur Wohnung. Fotos und ggf. nähere Erläuterungen folgen daher wohl erst in den nächsten Tagen.

Seltsam eigentlich: gerade habe ich meine letzte B77 MkII verkauft und schon habe ich eine neue, und genau wie die vorige fast geschenkt! Als wenn das Schicksal (oder Jörg?) wollte, dass ich wieder eine B77 mein eigen nenne! Rolleyes Wink

LG Holgi
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#2
Habe ich ein Glück, dass ich die interessanten Angebote aus Hildesheim nicht rechtzeitig mitbekomme.
Herzlichen Glückwunsch zu dem Schnapp!

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#3
Fast unglaublich … aber solche "Schnapper" gibt es hier und da. Da kann man nur gratulieren. Bin auf Deine weiteren Ausführungen gespannt !!
2 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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#4
Klasse, Holgi, da freue ich mich mit dir und bin auf die Fortsetzung gespannt, zumal du da ja anscheinend eine besondere B77 an Land gezogen hast.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#5
Auch von mir herzlichen Glückwunsch zu diesem günstigen, wenn auch etwas ungewöhnlich konfigurierten Gerät, über das wir ja noch einiges erfahren werden...
Ich träume immer noch davon einmal zu so einem Preis eine Uher Report Monitor 4200 stereo in gutem Zustand erwerben zu dürfen... thumbsup Ich träume weiter... Confusedleeping:
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#6
thumbsup

LG, Ernst
Vintage HiFi, besser dann diese Digitalen Dinger.... Big Grin
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#7
Wenn jemand mal ne günstige (wir reden da nicht von 100 Euro) B77 1/4 abzugeben hat, der kann sich gerne melden! Oder im Tausch gegen ne 630 DB. D

Ich bin da zwar etwas raus, meine mich aber zu erinnern, daß die Impulskopfmaschinen 1/4 waren.

Glückwunsch und beste Grüße
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#8
Tonkopfträger,'index.php?page=Thread&postID=225309#post225309 schrieb:Ich träume immer noch davon einmal zu so einem Preis eine Uher Report Monitor 4200 stereo in gutem Zustand erwerben zu dürfen..

Ich kann Dir versichern, dass derlei Träume Wirklichkeit werden können. Mir ist genau das im Jahr 2017 gelungen: ein 4200 Monitor der letzten Serie im - bis auf den gerissenen Bandteller - absolut neuwertigen Zustand Big Grin.

@Holgi: da kann man nur gratulieren! Ich freue mich heute schon über Deine Berichte...

Gruß
Rainer
Gruß
Rainer


NIVEAU ist keine Hautcreme,
STIL nicht das Ende vom Besen
und HUMOR etwas gutartiges...
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#9
Report Monitor, läuft nicht, optisch neuwertig, hab ich vor drei Jahren für 30 Euro bekommen. Muß endlich mal gucken, was damit ist.
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#10
Zelluloid,'index.php?page=Thread&postID=225317#post225317 schrieb:vor drei Jahren für 30 Euro bekommen. Muß endlich mal gucken, was damit ist.
Nerven/Geduld kann man Dir nicht absprechen ?(. Bei DEM Preis kann man aber nichts falsch machen thumbup
Gruß
Rainer


NIVEAU ist keine Hautcreme,
STIL nicht das Ende vom Besen
und HUMOR etwas gutartiges...
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#11
Wie sagt man so schön, als ich gefragt habe, wie spät es ist, gabs noch ne alte Report (auch kaputt) kostenlos dazu....

Von einem netten Mitforenten aus dem Nachbarforum (es war aber nicht der Gleiche, von dem ich meine PR 99 III incl Bandrellern und professionellem Versand für 75 Euro bekam)
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#12
Ich hab nun eine Bestandsaufnahme durchgeführt und mit den ersten Arbeiten angefangen.

Es ist eine mit einer hohen Seriennumer über 151000 und gelb bedrucktem Bedienpanel.
Nach Grundreinigung und Striptease kann ich nur sagen: das Schnäppchen war wirklich ein solches! Zwar ist das Kunststoffgehäuse mit seinem Nextel wie üblich alles andere als ansehnlich, aber das ist auch schon alles, was es zu bemängeln gibt. Hier ein paar Fotos direkt nach der Ankunft und ohne schon den Putzlappen geschwungen zu haben:

       

       

       

Innen war alles soweit okay und sah so aus, wie man es erwartet. Pötter hatte zwei Spannungsregler-IC's oben auf den Rahmen geschraubt und um Platz für die Buchse zu schaffen, ein Stück aus dem L-förmigen Profil herausgetrennt, was dessen Stabilität leider etwas verringert.
       

Nachdem ich sie dann eindeutig als Halbspurige identifizieren konnte, freute ich mich. Als ich mir die Köpfe ansah, nicht mehr so....
Das linke war der Ursprungszustand. Das zweite Foto entstand nach fünf Minuten Putzerei mit Lederstäbchen und Alkohol. Aussichtslos. Völlig verhärtete Krusten!
       

Danach noch mal fünf Minuten mit Sidol und Wattestäbchen. Und was sieht man: die Köpfe haben so gut wie keine Abnutzung!
Spiegel unter 1 mm. Neuwertig.
       

Nachdem ich auch die Bandabhebebolzen noch poliert hatte, konnte ich zufrieden sein, denke ich.
   

Beim Versuch, den rechten Bandteller abzubauen stieß ich auf ein Problem, dass ich schon einmal bei einer PR99 hatte: die letzte Schraube war wie verschweißt mit dem Unterteil, nachdem ich sie schon etwa zwei Gänge gelockert hatte. Sie saß absolut unverrückbar fest, weder vor noch zurück... Es blieb mir nichts anderes übrig, als den Kopf abzubohren und dann zu versuchen, den Schaft mit der Wasserpumpenzange herauszuorgeln. Das zumindest stellte ich mir vor und wurde wiederum enttäuscht. Die Schraube saß bombenfest und selbst mit der großen WaPuZa musste ich unter Aufbietung aller Kräfte zudrücken und dann stückweise drehen, bis mir der Schweiß aus allen Poren lief. Zehn Minuten habe ich mich da gequält, dann war der Gewindestift plötzlich leichtgängig und kam raus.
Ich habe dann die Bohrung mit dem Maschinen-Gewindebohrer nachgeschnitten und beim Zusammenbau gab es keine Probleme.
       

Und das alles nur, weil ich einen neuen Zählwerkriemen einbauen wollte. :cursing:

Ich habe dann den 100 nF-Knallfrosch hinter dem Netzanschluss kontrolliert und bekam dieses zu Gesicht:
       

Der sollte vielleicht getauscht werden. Wink
Gut, dann tausche ich gleich alle vier und mache mal einen Probelauf!

Vorher baute ich den ganzen Pötterkram aus. Außer dem Schalter, der Buchse, dem Perfoband-Lesekopf und dem zusätzlichen Magnetkopf fanden sich noch zwei Spannungsregler-IC's, ein Reedrelais und diverse Kabel. Es war doch ein ganz schöner Haufen an Teilen. Die Buchse ist noch nicht ausgebaut:
   

Der Probelauf brachte dann folgendes Ergebnis: Capstan läuft, Spulen funktioniert, Andruckrolle fährt ran, Record-LED's leuchten, wenn sie es sollen. Aber: Beim Drücken von Play laufen die Motoren beide nur kurz an und bekommen dann keine Spannung mehr. Ganz am Anfang des Tests liefen sie noch, allerdings bekam der rechte Wickelmotor volle Spannung und hätte mir jedes Band zerrissen! Nach kurzer Zeit blieben dann beide stehen.
Aber ich habe ja noch nichts weiter gemacht und erst mal werden die Elkos getauscht, danach ist es immer noch früh genug für die Fehlersuche. Vielleicht ist ja ein Triac hinüber.
   

Die Frontplatten hatte ich mittlerweile gereinigt und es wurde deutlich, dass z.B. die Bedienfeld-Abdeckung in Neuzustand ist. Keinerlei Kratzer, Farbabtrag oder Beulen. Absolut super!
       

Ebenso strahlten die Drehknöpfe nach dem Ultraschallbad wie neu. Lediglich die Tonkopfabdeckung weist leichte Korrosionsspuren in Form von Flecken auf, aber die halten sich in Grenzen. Unter dem Blech ist das Chassis in ausgezeichnetem Zustand, wie die folgenden Fotos belegen. Auch die VU-Meter, die beide zucken, haben keinen Kratzer auf der Plexifront!
           

Vorhin habe ich noch eine Klebeschiene angebaut und das Loch des Kippschalters mit einem Blindstopfen verschlossen. Und das war es erst mal.
   

Ich werde mich in den kommenden Tagen schwerpunktmäßig mit der A77 eines Forenkollegen befassen müssen, aber die B77 läuft ja nicht weg! Das kann sie schon deshalb nicht, weil die Füße am Gehäuse fehlen. Da muss ich mir auch noch was einfallen lassen. Es sind ja nur solche Gummiklötze, die in entsprechende Aufnahmen geklebt werden. Das Gehäuse wird wahrscheinlich später mal eine Neulackierung bekommen, die Diskrepanz zum restlichen Erscheinungsbild der Maschine ist sonst doch zu krass!

Wenn es einen Fortschritt an der B77 gibt, werde ich diesen Faden hier fortführen.

LG
Holgi
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#13
Hallo Holger,

ich danke, dass du die A77 dennoch nicht abgeschrieben hast, aber hätte auch gutes Verständnis, wenn du etwas mehr Erfolgserlebnisse haben möchtest, wie sie mit dieser schönen B77 zweifelsfrei möglich sind. Wink

Gruß
Thomas
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#14
Ja, Thomas, das braucht man ab und zu, um wieder Spaß am Hobby zu haben. Wenn man immer nur frustriert nach Fehlern sucht, überlegt man sich, ob man nicht doch besser Kreuzworträtsel lösen oder Miefbraken sammeln sollte. Sad wacko

LG
Holgi
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#15
Servus,

ich schließ mich an und sage Glückwunsch zu dem *SCHNAPP* In den richtigen Händen isse ja. thumbup

Liebe Grüsse Andre
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#16
Obwohl ich heute eigentlich einen faulen Sonntag machen wollte, konnte ich dann doch die B77 nicht untätig stehen lassen.
Nach dem Brechfest nahm ich die Platinen heraus und feierte eine Elkotauschorgie. Dabei wurden auch die Triacs der Laufwerksteuerung alle vier erneuert (mindestens einer war sowieso faul). Die Trimmpotis konnte ich weitgehend lassen, wie sie waren, denn sie sind von hoher Qualität und die Schleifer fallen nicht ab. Lediglich die beiden Einstellregler für die +6 dB-LED's ersetzte ich wie immer durch Spindeltrimmer, der leichteren Justage wegen!

Die Eingangsverstärkerplatte hatte jemand vor Jahren so eingesetzt, dass sie nicht in der zuständigen Kerbe des Abschlussblechs saß. Die Folge ist eine bleibende Deformierung:
       

Aber der Funktion tut das keinen Abbruch. Nach rund zwei Stunden löten sah der Tisch dann so aus:
   

Das Platinchen für die Bandzugumschaltung musste noch zwei 0,1µ-Entstörkondensatoren haben.
   

Die Platinen kamen wieder rein, nun stand der Funktionstest an.
Auf der Laufwerksteuerung habe ich auch alle vier Triacs ersetzt (ganz rechts, unter dem blauen NTC).
       

Nach diesem Schritt sah die B77 von innen wieder so aus, wie man es kennt. Wer die B77 nicht intim kennt: ganz oben links in der Ecke befindet sich das kleine grüne Platinchen des Bandbewegungs-Sensors, das den Stillstand des linken Wickelmotors induktiv überprüft, bevor die Maschine nach dem Umspulen in Wiedergabe schaltet.
   

Es funktionierte soweit alles, bis auf den erwähnten Bandbewegungssensor. Wenn man von Spulen auf Play schaltete, gab es Bandsalat. Aber die Behebung war schnell erledigt. Die Sensorplatine kann mittels Langloch so justiert werden, dass die Spule möglichst geringen Abstand zum Läufer des rechten Wickelmotors hat (ca. 1 mm). Und die war ganz am hinteren Anschlag. Nach Korrektur war auch dieses bislang einzige Problem gelöst.

Es folgte ein Wiedergabetest mit einem bespielten LPR90. Keine Beanstandungen!
   

Ich montierte daher die Abdeckungen wieder und machte mit Musikmaterial erst mal eine "Einmessung nach Gehör", die nur geringe Korrekturen an den Trimmern nötig machte, um Klang und Pegel Vor-/Hinterband in meinen alten Ohren gleich tönen zu lassen. Natürlich wird sie noch richtig eingemessen....
   

Leider zeigte sich beim Testen und Herumspielen, dass der bereits mal vom Vorbesitzer geflickte Kippschalter für die Aufnahmevorwahl rechts nun wiederum merkwürdig weich im Schaltgefühl war. Ich fand einen Riss im Hebel, der demnächst zum Bruch führen wird. Eine bekannte Schwäche der Revox-Kippschalter!
Man sieht auf dem Foto eine Bohrung in der Kappe, die zum Einbringen eines Gewindestifts von irgend jemandem dort hineingebohrt wurde. Aber der Hebel ist nun hinter dem eingepflanzten Metallstift erneut angebrochen.
   

Da hilft kein Fummeln und kein Reparieren, da muss man Nägel mit Köppen machen, bzw. neue Stößel samt Kappe aus Metall einbauen. Zum Glück hat ein bekannter Händler aus Ostfriesland solche Neufertigungen im Sortiment. Zwar nicht billig, aber was soll's? Anders ist eine dauerhafte Reparatur nicht möglich, und so werde ich demnächst noch das Schalterboard demontieren, was bei der B wesentlich einfacher ist, als bei der A77. Es müssen zwar viele Steckverbinder gezogen und dann 12 Schrauben rausgedreht werden, aber mit der Bosch IXO ist das in Sekundenschnelle erledigt!
Die neuen Hebel sind bestellt, selbstredend bekommt auch der linke Recordschalter einen solchen, denn es ist nur eine question of time, wann auch er in die ewigen Jagdgründe eingeht.

Nicht dokumentiert habe ich jetzt z.B. den Ausbau und Tausch des Einlauflagers und des Schlaufenfängers, der frisches Silikonöl an die Achse bekommen hat (1.000.000 cst). Auch habe ich die Bremsen mit Alkohol gereinigt und die Andruckrolle aufgeraut und mit einem Tropfen Sinterlageröl wieder eingebaut. Sie war in einwandfreiem Zustand. Die Lager der Wickelmotoren machen keine Geräusche und dürfen noch weiterarbeiten. Die Netzteilelkos habe ich aus Faulheit noch nicht getauscht Wink .

Zum Schluss noch ein paar "Impressionen" aus der Nähe, und damit möchte ich erst einmal Schulz machen. So bin ich nun völlig unerwartet und wie die Jungfrau zum Kinde zu einer B77 MkII gekommen, die ich noch dazu innerhalb von zwei Tagen überholt habe. Die Einmesserei ist nun nur noch eine Frage von Minuten und wird wohl mal eben zwischen Mittag und Kaffee erledigt werden.
Vom Ernst Schmid werde ich noch eine Memory-Pause erstehen, zwei Bandteller, die ich noch liegen hatte, sind schon seit ein paar Tagen zum Beschichten weg und das Gehäuse (ich schrieb es schon) kommt auch noch dran. Ob ich mich dann von dieser Revox noch ohne Not trennen mag, wage ich zu bezweifeln. Ich soll ja wohl immer eine B77 behalten, hat das Schicksal mir klargemacht! Diese hier ist übrigens meine dritte...

       

       
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#17
Ich wußte doch daß Du die nicht stehen lassen kannst Big Grin
Viele Grüße
Jörg
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#18
Jaja. Wir sind eben alle aus ähnlichem Holz geschnitzt! Wink Big Grin
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#19
Interessant, die späten Modelle scheinen "goldene" Beschriftung bekommen zu haben, davor war sie hellgrau. Glückwunsch zur schönen Maschine. Möchte meine auch nicht mehr missen.
Gruß André
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#20
Das ist aber bekannt, André. jedenfalls bei Revoxkennern... Wink

Der Aufdruck ist aber nicht golden, sondern hellbeige/ockerfarbig. Ich glaube, es gab auch späte A77 MkIV, die eine solche Beschriftung hatten. Hier ein geklautes Foto:

   
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#21
Die Einmessung, die absolut problemlos vonstatten ging, habe ich heute Nachmittag durchgezogen. Auch die Andruckrolle habe ich noch gegen eine neue, kugelgelagerte getauscht. Ich hatte noch zwei Rollen mit Messinglagerbuchsen liegen, die bieten sich für den Umbau an.

Nun fehlen nur noch die Kipphebel für die beiden Schalter und die Nextel-Geschichten. Verpackt ist das Gehäuse schon für den Versand an den Revoxman in Eisenach!

Was mich etwas stört, sind die leicht fleckigen Verchromungen von Tonkopfabdeckung und den seitlichen Abschlussprofilen der Bedienfront. Diese Flecken bekomme ich nicht weg, ohne mit abrasiven Mitteln die ganze Verchromung zu entfernen! Huh
Morgen kann ich ja mal versuchen, davon Fotos zu machen (ist nicht ganz einfach, die Beleuchtung muss sehr weich sein, damit man die Flecken sieht).

Noch etwas: hat jemand von euch vielleicht von einem alten Revox-Gerät aus dieser Zeit zwei der Gummiklötzchen übrig, die die Füße des Gehäuses bilden (30 x 13 x 8 mm)? Ich könnte ja eine Gummiplatte mit 8 mm Stärke kaufen und die Klötze daraus sägen, aber vielleicht geht es ja einfacher...

LG Holgi
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#22
So langsam ist die B77 von meiner Seite fertig.

Die Kippschalter-Operation hatte ich ja gestern erläutert und heute ist dann auch die Pause-Memory-Platine von Pievox gekommen, die ich einbauen wollte.
Ernst hatte mir mal verraten, wo bei aktivierter Pause eine positive Spannung ausreichender Belastbarkeit an seinem Platinchen anliegt, und so habe ich noch ein kleines Extra realisiert, dass für mich den Bedienungskomfort noch etwas steigert!

Ich habe nämlich eine helle 3 mm-LED in "amber", also bernsteinfarben, an die Pausenplatine angelötet, so dass sie mit nur 2 mA durchflossen wird, wenn die Taste gedrückt ist. Dadurch wird die Pause-Elektronik nicht über Gebühr belastet und die bei 10-15 mA superhelle LED (2000 mcd) leuchtet damit "normal" hell. Man kann natürlich auch gleich eine Low-Current-Diode nehmen, die mit 2 mA zufrieden ist; die gibt es aber nur in gelb, rot und grün.

Diese LED wollte ich gern oberhalb der Pausentaste in die Frontplatte setzen, denn da ist unterhalb des linken VU-Meters genug Platz. Eigentlich sollte es nur eine 3 mm-Bohrung werden, wo die LED dann mit "Presssitz" und von unten geklebt drin sitzen sollte. Aber das Alu, aus dem die Frontplatte besteht, erwies sich als verdammt hart, so dass der 3 mm-HSS-Bohrer etwas verschmiert ist, trotz Ankörnung! Ich habe dann mit einem 5er versucht, eine Ansenkung um die Bohrung herzustellen, die dann als eine Art silbriger Reflektor gewirkt hätte, aber auch diese Ansenkung wurde nicht wirklich rund.
Na gut, dann werde ich in den nächsten Tagen noch eine kleine schwarze LED-Fassung einsetzen, die dann etwaige Bohr-Unfälle gnädig mit ihrem Rand verdeckt. Wink

Jedenfalls funktioniert das Ganze gut. Bei gedrückter Pause weist die LED auf diesen Zustand hin, auch, wenn man zwischendurch mal telefoniert, aufs WC geht oder aus anderen Gründen den Raum und die Revox verlassen muss. So hell wie auf dem Foto sieht es mit dem Auge natürlich nicht aus. Wer es schon mal versucht hat weiß, dass man mit einer Kamera niemals den Augeneindruck einer leuchtenden Lichtquelle wiedergeben kann. Der Kontrastumfang ist einfach zu groß, obwohl dieses Foto in HDR-Technik über vier Belichtungsstufen erstellt wurde.

   

Die LED kommt über 18-20 kOhm an die Pins 8 (+ 18V) und 3 (Masse; neben der Codierlücke) des Pause-Moduls.

Wer kein Loch in die heilige B77 bohren will, kann auch eine helle LED unter das Klappvisier bauen oder eine 1,8 mm-LED direkt in die Pausentastenkappe einsetzen.... Aber da ist ja dann auch wieder ein Löchlein zu machen.

LG Holgi
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#23
Schönes Detail und hilfreich thumbup Bei Profigeräten verhält es sich der Bedienbarkeit halber so, das man auch aus Abstand mit einem Blick erkennt, was gerade los ist. Ich überlege auch noch, ob und wie ich später meiner B77 Funktionsanzeigen der Tastatur hinzufüge, ähnlich wie z.B. bei der A-807.
Gruß André
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#24
gelöscht, weil es nicht geklappt hat...
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#25
Ich versuche es noch mal...

Nachdem auch das neu lackierte Gehäuse wieder da ist, hier ein paar Vergleichsfotos am Tag der Abholung und heute. Nun warte ich nur noch auf die Spulenteller.
Den einen Sony-NAB-Adapter konnte ich leider nur entsorgen, der andere ist in Ordnung. Wenn jemand einen einzelnen übrig hat...?

       

       

       


Auch die LED zur Pauseanzeige hat nun eine schicke Fassung bekommen:

       

Die fleckigen Verfärbungen auf der Kopfabdeckung und den seitlichen Abschlussprofilen der Bedienfront, die ich in # 21 erwähnte, habe ich nun auch wegbekommen, und zwar mit "Nev'r Dull"! Nur leicht gerieben, ohne dabei Lack und Nextel zu nahe zu kommen und nach dem Abwischen waren die Flecken weg!


LG Holgi
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#26
Hallo Holgi

Ein feines Maschienchen ist es geworden.
Super Arbeit thumbup

Gruß
holger
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#27
Die gewohnte hannoveranische Qualitätsarbeit - sehr schön!
^^
Beste Grüße
Stefan
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