Wer hat schon Bänder mit NuFinish behandelt und kennt Bezugsquellen hierzulande ?
#51
Ich beobachte Eure Erfahrungen mit Interesse.

Aber mal logisch nachgedacht;

zerkocht mal auf einer Metall oder Glasplatte von dem angeblichen Wundermittel und prüft, was nach dem Verdampfen übrig bleibt.

Und jetzt überlegt bitte, ob Ihr dieses Zeug auf den Bändern, Tonköpfen (und Kopfspalt) nebst Bandführungen und in den Bremsen haben möchtet!

Vaseline habe ich mal für was anderes benutzt ( :whistling: ) aber niemals auf, in oder an Tonbändern.

Stellt Euch vor, wie der Mist beim raschen Wickeln klebt, Hausstaub und Katzenhaare bindet, Schuppen, Teppichfasern und andere Umweltbestandteile sich dauerhaft zwischen Spulen, Bandführungen, Kopfträge und Tonköpfen verhalten!

Durch die sich unregelmäßig dick oder dünn aufgetragene Schicht(en) verändert sich der Abstand zwischen Magnetschicht der Bänder und Tonkopf - aber dafür ist das Quietschen weg oder das ohnehin an sein Lebensende gelangte Bandmaterial verendet ein paar Monate später...

Friede seiner Asche! Sad

Dann trennt Euch lieber von den asbachuralten Bändern, schont Köpfe und Maschine und spielt die Bänder um auf besseres Bandmaterial.

Wer dennoch an Voodoo glaubt, den bitte ich um Erfahrungsberichte!

R.
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#52
Nur die Ruhe - hier geht es eigentlich nur darum, ein Quietschband einmalig zum Überspielen der zu rettenden Aufnahmen abspielfähig zu machen. Danach würde ich das Band sowieso in die Tonne hauen. Dass diese Methode grenzwertig wäre und so ihre Tücken hat, steht ausser Zweifel.

P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#53
Genauso isses, das Interesse konzentriert sich darauf, den einmaligen "finalen" Überspielvorgang möglich zu machen, sei es auf "besseres" Bandmaterial oder auf ein Big Grin zeitgemäßes Smile Speichermedium (mehr verrat ich nicht).
Aber ich greife dankbar die Anregung auf und frage mal in die Runde der Erfahreneren:
Ist denn das Problem nachhaltiger Bandfunktion inzwischen bei den letzten Produzenten gelöst oder gibt es immer noch Chargen in der zeitnahen Produktion, bei denen das Problem wieder auftritt ?
In ersterem Fall sollte man ja daraus schließen können, daß das Problem hinsichtlich Ursache durchschaut ist, und es Leute geben müßte, die sagen können, ob und wie man es den alten Chargen austreiben kann.

MfG Kai
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#54
Man muss wohl ein bischen differenzieren, denke ich...

Viele unserer bekannten "Schmierkandidaten" taten dies ja auch nicht während der ersten paar Lebensjahre sondern fingen erst zu einem Zeitpunkt damit an, als ihre Existenz schon längst aus dem Fokus ihrer Hersteller verschwunden waren. Soll heissen: wie sich ein Band nach 20 Jahren verhält, hat bei Shamrock damals wohl niemanden interessiert. Auch gibt es enorme Abstufungen im Langzeitverhalten von Bändern. Auf einer Skala von 1 (gut) bis 6 (mangelhaft) kann man die meisten Shamrock- und Sony-Bänder sicher zwischen 5 und 6 einsortieren. Die Chance, Schmierbänder (bei Gebrauchtware versteht sich) zu erwischen, ist enorm hoch, wobei Shamrock definitiv "schon" nach 10-15 Jahren schmiert. Dicht gefolgt von verschiedenen Scotch/3-M/Ampex-Typen. Etwas besser sieht es bei Philips aus (wobei mir hier oft "Rieselbänder" mit staubigem Abrieb untergekommen sind). Bei Agfa und BASF kommt es nach meiner Erfahrung auf bestimmte Sorten und Chargen an... ...gut gelagert fallen diese Bänder weniger häufig unangenehm auf. Maxell und TDK war in dieser Disziplin bisher am unauffälligsten (nach meiner Erfahrung). Zu Orwo und anderen Herstellern kann ich persönlich zu wenig beisteuern, da ich davon zu wenig im Bestand habe.
Über das "wann und warum schmiert ein Band" wird Dir am ehesten jemand antworten können, der in der Bandproduktion und Entwicklung tätig war - da fällt mir "hierzuforen" neben Frank (als Wiederverkäufer neuer Bänder sicherlich gut informiert...) nur eine Person ein, deren geschätzte Beiträge ich hier aber seit einiger Zeit schmerzlich vermisse.

Was neuzeitliche Bandsorten angeht, ist die Luft ohnehin sehr dünn - Hersteller gibt es ja kaum noch. Die letzten Zonal-Produktionen laufen bei mir jedenfalls unauffällig und auch bei RMG hatte ich bisher Glück, wobei hier im Forum schon mal von Auffälligkeiten berichtet wurde. Das war aber, wenn ich mich recht entsinne, trockener Abrieb, der direkt bei der Erstbenutzung auftrat. Meines Wissens betraf das auch nur bestimmte Chargen, wobei ich nicht sagen kann, ob diese Chargen identifiziert sind. Wie sich diese Bänder im Langzeitgebrauch verhalten, kann Dir natürlich zur Zeit noch niemand sagen. Meine ersten RMG-Bänder, die ja nun auch schon ein paar wenige Jährchen alt sind, verhalten sich jedenfalls bisher unauffällig. Aber sie werden natürlich auch keinen Einflüssen ausgesetzt, die ihnen vielleicht negativ zusetzen können.

Soweit mein Senf....

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#55
Hallo,

zum Beitrag von Peter möchte ich ergänzen:
Philips: Letzte Generation (in der Kunststoff Hülle mit silber-grauen Einleger) negative Erfahrungen wg Schmier-Bändern
ORWO: Nur negative Erfahrung mit dem Typ 121 (Chargen-Nummern beginnen mit 01 oder 02). Bandlagen kleben zusammen, wobei sich der Effekt verstärkt je näher das Band zum Wickelkern kommt. Dann wird die Magnetschicht vom Träger gerissen.
Typ 123 teilweise identisch wie Typ 121, teilweise Quietschen. Die in 1990 unter ORWO AG hergestellten Bänder sind bislang unauffällig.
Typ 131 (LN oder LH ist noch unklar) wie Typ 123.
Acetat Bänder (alle mit C beginnend, bzw die Typen 100 und 112) sind wegen ihren Eigenschaften nicht vorhanden.

Bänder wie Concord, Concert-Tape, Olympic, Shack oder Tandy sind mir bislang nur als Schmierbänder über den Weg gelaufen. Gingen alle in die Tonne, inkl. Hülle, daher können die Namen nicht richtig, bzw. unvollständig geschrieben sein.

Viele Grüße
Volkmar
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#56
Hallo,

nach dem ich meinen Senf als Ergänzung zum Senf von Peter geschrieben hatte, kam bei mir die Frage hoch: Woran erkenne ich eigentlich defekte Bänder?
Damit meine ich natürlich nur chemisch Defekt.
Und wenn ich den Defekt erkenne, ist es evtl. schon zu spät?
Oder lässt sich der Effekt sogar vermeiden?
Der Gedanke kam mir durch das Verhalten des Typs 121 von OrWo

Klar wird jetzt jeder sagen:
Was für eine dusselige Frage, das sieht oder hört man doch durch zugeschmierte Bandführungen, Köpfe oder fehlende Höhen.
Und damit hat jeder Recht der das denkt.

Mein erstes Bandgerät war eine Philips N 4415, ca. 1976 gekauft.
2-Kopf, 3 Motoren indirekt durch Riemen angetrieben, mit feststehender Bandlaufführung.
Gefüttert wurde sie mit Shamrock.
Klar wird jetzt jeder sagen:
Wie konnte man nur dieses Dreck-Band nehmen.

Aber damals war damals und heute ist heute.
Heute ist man schlauer.

1976 war es das günstigste Tape auf dem Markt und unter uns Schülern, die ein Tonbandgerät hatten, fand ein Informations-Austausch statt welche Sorten grade bei Sonnenberg verkauft werden: Die mit Rückseitenbeschichtung und braunem Magnetit oder dem Schwarzen, oder ohne Rückseitenbeschichtung.

Die N 4415 ist schon lange verschwunden, die N 4511 und N 4419 sind noch da.
An ihrer feststehenden Bandführung kann man durch den Aufbau von Magnetschicht-Abrieb schnell erkennen das etwas mit dem Band nicht stimmt, besonders im schnellen Vorlauf.
Andererseits könnte ich mir vorstellen, dass durch den indirekten Antriebs der Wickelteller die Bänder weniger stark gewickelt werden und die Neigung zum Zusammenkleben der Bandlagen reduziert wird. Die N 4450 soll hier als Beispiel gelten, bei ihr wird ja vom Gebrauch von Metall-Spulen schon abgeraten.

Wenn ich mich Tandberg-Geräten zuwende dann haben die kleinen 3-Motorer feste Umlenkbolzen an denen ich eine Ablagerung feststellen kann. Bei den grossen TD 10 oder TD 20 habe ich das Problem des feststehenden Bolzens in der Bandführung auf der Rückseite.
Sollte sich dort ein erhöhter Abrieb aufbauen, würde ich nicht direkt auf eine defekte Magnetschicht schliessen.
Der unangenehme Nebeneffekt: Durch die direkt angetriebenen Wickel und des erhöhten Reibungswiderstands wird der Wickel noch fester als er sein soll. Die Gefahr des Zusammenklebens wird noch erhöht. Evtl. wird sogar durch die Reibungsenergie eine Temperatur erzeugt die für das Magnetband unzulässig ist.

Gehen wir zu Revox, egal ob A77 oder B77, da gibt es im Bandpfad als erstes die Berührung mit der Rückseite. Dank ihrer, nicht feststehenden, Konstruktion (Die A77 MK1 ausgenommen) werden Ablagerungen von der Rückseite des Bandes nicht so schnell wahrgenommen, wenn der feststehende Umlenkbolzen rechts des Kopfgehäuses durch ein Kugellager ersetzt ist, auch nicht auf der Magnetschicht-Seite.

Kommen wir zu den Maschinen die nur Umlenkrollen im Bandpfad haben, bevor es in das Kopfgehäuse geht:
Die Revox A 700, die N4520/22, die Grundig TS 1000 oder die ASC 6000, als Beispiel.
Durch ihre verringerten Reibungswiderstände im Bandpfad wird es noch schwieriger Defekte im Band fest zu stellen. Das kann eigentlich nur noch durch das Zuschmieren der Köpfe festgestellt werden.

Extrem werden die russischen 3-Motorer für 26cm Spulen.
Sei es Elektronica, Irel oder Olimp, 4 Umlenkrollen und ein relativ lockerer Wickel auf der Aufnahmespule. Das vermindert die Gefahr das ein Band zusammenklebt da die Lagen nicht so fest beieinander sind.

Jetzt könnte man unterstellen, das mehrmotorige Geräte generell stärker wickeln als 1-Motorer. Das mag stimmen, es gibt auch Ausnahmen:
Die Uher 561, zum Beispiel, die hinterlässt Aufwickelergebnisse wie Beton.

Wenn jetzt jemand die Nicht-Europäischen Geräte-Hersteller vermisst, das ist keine Absicht.
Man muss sein Sammelgebiet einschränken.

Worauf ich hinaus will:
Wenn ein Typ 121 zusammenklebt kann als Verursacher die Bandmaschine mit spielen.
Wenn ich es festgestellt habe kann nur Nufinish am Bandanfang als Retter dienen.
Irgendwo wird sich die Magnetschicht lösen bevor ich mit Nufinish eine Chance habe.
Dann hilft nur schneiden oder vorher Backen.

Viele Grüße
Volkmar
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#57
Hallo Volkmar,

danke für Deine Beiträge, aber erlaube mir folgende Anmerkungen:
Schön, daß Du noch mal "alte" Problembänder aus Deinem Erfahrungsbereich aufgezählt hast, meine Frage zielte aber darauf ab zu erfahren, ob denn diese Probleme bei neuer Ware der letzten Jahre immer noch auftreten oder ob es so aussieht, als hätten die Hersteller die Problemursache nun "im Griff" und könnten das Wiederauftreten vermeiden. Nun mag mancher sagen, das Problem tritt aber doch erst nach einigen Jahren in Erscheinung. Ok, dann wäre die Frage besser gestellt als " wann trat denn das Problem mit Ware zB. dieses Jahrtausends zuletzt auf".

Ich habe wohl einige Problembänder und etliche Problem-Cassetten, bin aber bislang noch nicht auf zusammengeklebte Wickel gestoßen.
Es ist schon schlimm genug, wenn durch Ablagerungen auf dem Wiedergabekopf alle paar Minuten ein Uberspieldurchlauf unterbrochen werden müßte für eine Reinigungsaktion. Typ 2 sind bei mir die pfeifenden bis kreischenden Bänder (und Cassetten) deren Audiosignal infolge der Längsschwingungen des Bandes total unbrauchbar ist. Die Ablagerungen an Bandführungsbolzen waren demgegenüber das geringere Problem. Bei den von mir bislang benutzten Bandgeräten mußte sich das Hauptaugenmerk deshalb immer auf den Wiedergabekopf richten, weshalb ich vor den Köpfen vorhandene Abdeckungen dann auch abnehme, um direkten Einblick in die "Problemzone" zu haben.

MfG Kai
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#58
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=185123#post185123 schrieb:...deren Audiosignal infolge der Längsschwingungen des Bandes total unbrauchbar ist. Die Ablagerungen an Bandführungsbolzen waren demgegenüber das geringere Problem....

Diese Ablagerungen sind aber doch (meines Erachtens nach) die Ursachen für die Schwingungen. Das Band klebt an den Führungen fest und wird Sekundenbruchteile später wieder losgerissen. Sehr gut lässt sich das an Maschinen mit bewegl. Bandfühlhebeln erkennen - die zappeln regelrecht beim Abspielen des Bandes. Wobei das jämmerliche Quietschen nicht unbedingt das Audiosignal versaut (weil der Kopfkontakt ungleichmässig ist und in seiner Intensität durch das "Zittern" des Bandes schwankt) sondern das Geräusch einfach so laut wird, dass man es in der Nähe der Maschine nicht mehr aushält.

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#59
Hallo Peter,
sicher sind die Ablagerungen das Problem, mag ja auch von Machine zu Maschine unterschiedliche Schwerpunkte haben.
Bei meinen früheren Versuchen mit dem Uher 784S schienen mir die Ablagerungen direkt auf dem Kopf das Wesentliche zu sein, 100% sicher bin ich natürlich nicht. An den Bandführungen war einfach weniger Dreck zu sehen. Die sahen auch viel glatter aus als der Tonkopf. Außerdem habe/hatte ich den Verdacht, daß durch den Andruckfilz vor dem Tonkopf das Problem verstärkt wird. Vielleicht verschiebt sich der "Schwerpunkt" bei Maschinen ohne Andruckfilz ja zu den Bandführungen. Richtig kreischendes Band hab ich vor allem bei Cassetten erlebt. Auch erst gedacht, das hört man nur "draußen", war aber doch dem elektrischen Signal so stark "aufmoduliert", daß das Ergebnis unbrauchbar war. Das ist vielleicht bei leicht pfeifendem Band noch nicht so. Denkbar ist auch, daß die Auswirkung bei Cassetten-Geschwindigkeit drastischer in Erscheinung tritt als bei 19 oder gar 38 cm/sec.
Noch eine Korrektur zu meiner Anmerkung zu Volkmar's Konzentration auf verklebende Wickel. Vielleicht bin ich nur deshalb noch nicht auf solche gestoßen, weil ich bisher nur wenige Bänder und Cassetten aus meinen Altbeständen geprüft habe.


MfG Kai
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#60
Das Pfeifen hört man definitiv teilweise auch aus den Lautsprechern, hatte ich bei einer vorbespielten CC aus dem Hause Philips. Bei einem moderat quietschenden AGFA-Band (9,5 cm/s) war aber nichts im Signalpfad, nur mechanisch.

Wie das bei den aktuelleren Bändern aussieht weiß ich wenig, von RMGI soll es aber ein, zwei Schmierchargen kurz nach der Jahrtausendwende gegeben haben. Wie weit die zurückgerufen wurden ist mir nicht bekannt, ich bilde mir ein es ging um LPR 35 und SM-911, möglicherweise auch nur um letzteres.

Bei Philip ist laut dem entsprechenden Thread übrigens nur die vorletzte Serie betroffen, nicht die letzte!
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#61
Hallo Ragnar_AT

Zitat:Bei Philip ist laut dem entsprechenden Thread übrigens nur die vorletzte Serie betroffen, nicht die letzte!

Da muß ich mein Veto einlegen!
In beiden Threads ist eindeutig von den letzten Senkeln von Philips die Rede.
Sollte Philips allerdings noch unter PDM Tonband-Senkel rausgebracht haben,
dann lass mich das wissen

Viele Grüße
Volkmar
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#62
Hallo Kai,

das ich das ORWO Typ 121 erwähnt habe, kommt nicht so aus heiterem Himmel.
Du kannst es durch jeden schmierenden Band-Typ ersetzten.
Es sollte nur für den absoluten Tot eines Magnetband stehen.
wo Nufinish auch nichts mehr bringt.
Das Vorstadium bei diesem Band sind übrigens nicht mehr lineare Abläufe von der abwickelnden Spule, es klebt.

Du willst wissen ob die Hersteller dieses Jahrtausends das Problem der Schmierbänder in den Griff bekommen haben?

Wenn Du Dir die Entwicklung, bzw. Geschichte ab 1990 ansiehst, wird Dir Keiner sagen wie der Zustand,
bzw. die Haltbarkeit einesMagnetbandes aussehen wird.

Das wäre unter Ansicht der vor 1990 bestehenden Magnetband-Hersteller nicht serious,
nach 1990 überhaupt nicht.

Bedenke, nach 1990 hat das AGFA/BASF-Band soweit mir bekannt, zwei Mal den Eigentümer
und damit den Herstellungsort gewechselt (RMGI und Pyral)

Pyral, totz ehemaligen Eigentum der BASF, hatte nie den Ruf standsichere Magnetbänder her zu stellen.

Man kann ja auch nach ORWO suchen, da gibt es eine Seite die listet die einzelnen Jahre auf,
wann was in die Produktion ging, nicht unbedingt richtig, aber ein Anhaltspunkt.
Kann sein das die DDR durch die Mangelwirtschaft und nicht konsumorientierter Wirtschaft schneller andere Wege gegangen ist

Man kann auch innerhalb dieses Forums suchen, da findet man zum Beispiel das eine fehlerhafte Gießmaschine für Ausfälle verantwortlich war.
Gut, war letztes Jahrtausend.

Viele Grüße
Volkmar
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#63
Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=185290#post185290 schrieb:Hallo Ragnar_AT

Zitat:Bei Philip ist laut dem entsprechenden Thread übrigens nur die vorletzte Serie betroffen, nicht die letzte!

Da muß ich mein Veto einlegen!
In beiden Threads ist eindeutig von den letzten Senkeln von Philips die Rede.
Sollte Philips allerdings noch unter PDM Tonband-Senkel rausgebracht haben,
dann lass mich das wissen
Ok, ich korrigiere meine Aussage! Ich habe in den beiden Threads hier nichts gefunden, aber irgendwo habe ich definitiv gelesen, dass Philips nach den genannten Bändern in grauer Verpackung mit grünen Punkten auf Pseudo-Metallspulen noch eine ganz letzte Serie Anfang der 80er hatte! Die war vom Design ähnlich, aber die Spulen hatten anders geformte Ausschnitte (es waren Fotos von Hülle und Spule in dem Beitrag) und soll wieder unproblematisch sein. Wenn ich bloß wüsste, wo ich das her habe!
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#64
Hallo Ragnar_AT,

ich kenne das Band nicht und vielleicht wurde es auch nicht in Deutschland verkauft:
http://www.mfbfreaks.nl/folders/1982/1/i...age56.html

Mein Veto nehme ich zurück.

Viele Grüße
Volkmar
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#65
Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=185337#post185337 schrieb:Hallo Ragnar_AT,

ich kenne das Band nicht und vielleicht wurde es auch nicht in Deutschland verkauft:
http://www.mfbfreaks.nl/folders/1982/1/i...age56.html

Mein Veto nehme ich zurück.
Das ist durchaus möglich, vielleicht habe ich die Infos von Tapeheads und dort sind einige Holländer unterwegs. Da diese Bänder aber in deutschsprachigen Landen nie aufzutauchen scheinen, ist das für dieses Forum nicht so wichtig. Von der Version mit den grünen Punkten habe ich noch ein original verschweißtes und trau mich nicht das zu benutzen... könnte sich ja auch auflösen.
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#66
Hallo,

ich bin gerade durch die Diskussion in einem anderen Thread über das richtige Öl zur Lagerpflege in Bandmaschinen aufmerksam geworden auf "medizinisches Weißöl" (? medical white oil ?, "paraffinum perliquidum").
Darüber lese ich an mehreren Stellen im Web ähnliches zur Anwendung in Technik, Chemie, Pharmazie und Kometik wie bei dem ODEA.
Das Öl ist sehr viel leichter beschaffbar als ODEA, z.B. als Addinol Weißöl WX15, 20L a' 65€, 1L-Dose 8,90€.

Ob das wohl die gleiche Wirkung hätte wie der Extrakt aus dem NuFinish ?
Gibt's dazu Informationen bei den Tapeheads ?

MfG Kai
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#67
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=185798#post185798 schrieb:Hallo,

ich bin gerade durch die Diskussion in einem anderen Thread über das richtige Öl zur Lagerpflege in Bandmaschinen aufmerksam geworden auf "medizinisches Weißöl" (? medical white oil ?, "paraffinum perliquidum").
Darüber lese ich an mehreren Stellen im Web ähnliches zur Anwendung in Technik, Chemie, Pharmazie und Kometik wie bei dem ODEA.
Das Öl ist sehr viel leichter beschaffbar als ODEA, z.B. als Addinol Weißöl WX15, 20L a' 65€, 1L-Dose 8,90€.

Ob das wohl die gleiche Wirkung hätte wie der Extrakt aus dem NuFinish ?
Gibt's dazu Informationen bei den Tapeheads ?

MfG Kai
Konkret nicht, allerdings gibt es da die WD-40-Geschichte - und möglicherweise ist das auch nicht viel was anderes. Nur wurde WD-40 nie patentiert, damit die Rezeptur nicht öffentlich gemacht werden muss und deshalb weiß niemand was drin ist.
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#68
Ich habe heute bei dem Lieferanten von WX15
http://www.a3q-oelshop.de/ADDINOL-WEISSOeL-WX-15
per EMail angefragt, ob dessen Eigenschaften mit ODEA vergleichbar seien.

Recht zügig kam diese Antwort:
"Nach dem was ich gefunden habe, handelt es sich hier um eine Art oberflächenaktives Netzmittel. Die Eigenschaften, die in dem Produktdatenblatt angeführt sind, werden von Weißöl WX nicht erfüllt."

MfG Kai
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#69
Neue Infos: jemand hat "Cocoamide DEA" ausprobiert und es war komplett wirkungslos. Weiters hat ein Grieche sich von einem Chemiker mögliche Alternativen zu ODEA empfehlen lassen und ist hier gelandet:
http://www.sigmaaldrich.com/catalog/prod...&region=AT

Das hat aber noch niemand getestet. Versteht jemand die Angabe der Packungsgröße? 500 Millgramm wäre wohl etwas wenig.
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#70
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=186137#post186137 schrieb:Das hat aber noch niemand getestet. Versteht jemand die Angabe der Packungsgröße? 500 Millgramm wäre wohl etwas wenig.
Na ja, da steht 500MG. Bei einem US-Amerikanischen Anbieter würde es sich eventuell als klug herausstellen, mal nachzufragen, ob mit dem "M" milli, Mille oder Mega gemeint sind, oder ob sich die Angabe auf die homöopathisch vorhandene Dose Wirksubstanz (also Schlangenoil) pro Gallonendose Leitungswasser bezieht.

Jetzt wo ichs schreibe: könnte das G in MG nicht eventuell sogar für Gallone stehen, und das M tatsächlich für milli..? Dann wären 0,5G immerhin knapp 1,9 Liter...

Gruß Achim.
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#71
Ich habe nichts konkretes zu den üblichen Liefermengen gefunden, aber einen File mit "Conversion Tables", in dem man u.a. die Umrechnung von Liter in Gallonen und umgekehrt findet. Insofern neige ich auch zu der Annahme, daß es sich um eine halbe Gallone handelt.

Unter "Customer Support -> Neukunde" findet man die Aufforderung, bei der schriftlichen Erstbestellung den Endverbrauchszweck zu nennen sowie Gewerbeschein oder einen Auszug aus dem Handelsregister vorzulegen.

Sieht demnach nicht danach aus, daß auch Privatleute beliefert werden.

MfG Kai
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#72
Privatkunden nicht, aber bei solchen harmlosen Liefermengen findet man eventuell eine Firma, die einem das bestellt. Aber 2 l für knapp 50 Euro ist auch nicht geschenkt wenn man keine Ahnung hat ob es wirkt.
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#73
Genau,

insbesondere, wenn die vielleicht das Zeug auch bei Alibaba für 5-6 $ pro kg einkaufen. (Preis bei Kauf von 1T).

MfG Kai
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#74
Hallo,

mir ist beim Räumen ein altes Scotch 111 in die Finger gefallen. Ist recht interessant, was auf der Hülle steht ...

Gruß
Michael


   

   
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#75
Nachdem was ich bisher über die Zusammensetzung von Bändern gelesen habe, enthalten alle bei der Herstellung auch "Schmierstoffe" (im positiven Sinn von "Gleitmittel").
Bei den Bändern, die in fortgeschrittenem Alter den störenden weißen Belag im Bandlauf hinterlassen, wird es auf " lubricant breakdown" zurückgeführt.
Insofern ist hier die Frage, ob Scotch seine Produkte mit etwas allgemein üblichem, aber sonst nicht begackertem beworben hat.
Trifft denn die behauptete "life long" Wirksamkeit zu oder gehören Scotch- Bänder zu den "üblichen Verdachtigen" ? (Ich habe nie welche benutzt).

MfG Kai
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#76
Hallo Kai,
Scotch bzw. 3M war der Hauptlieferant von den Revox Bändern.
Nur das erste, von AGFA (PE 31) und das Letzte 641(AMPEX) kam nicht von Scotch.
Es soll Leute geben die haben noch keine negativen Erfahrungen mit diesem Hersteller gemacht,
ich gehöre nicht dazu.
Neben Shamrock ist dieser Hersteller der Inbegriff des Schmierens.
ich habe mich von fast allen Magnetbändern aus den USA getrennt.

Viele Grüße
Volkmar
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#77
Mit Scotch Typ 207 bzw. alias ReVox 601 hast Du immer ein Band welches i.O. ist.

Auch die Dinger auf der weißen Plastikspule sind in der Regel i.O.
Zumindest war dies im meinem Revier so der Fall!

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#78
Hallo Thomas,

alle Scotch-Bänder auf weißer Plasitkspule (die mit dem einen kleinen Loch, ich weiß jetzt den Bandtyp nicht) die ich je in der Hand hatte, fielen in die Kategorie 'schmieren nicht, aber quietschen extrem'. Bei Revoxbändern bin ich nicht sicher: hatten nur die 601er das mintgrüne Vorspannband oder auch 621? Ich habe zahllose (!) Revoxbänder mit mintgrüner Vorspannfarbe wegen massiven Klebens entsorgt (Bänder mit wichtigem Inhalt zuvor gebacken, immer erfolgreich, und kopiert).
Shamrock war übrigens kein Hersteller, sondern eine Handelsmarke von Ampex, unter der diese ihre Einfachtypen, hauptsächlich aber Ausschusschargen der hochwertigen Typen verkaufte. Ausschuss waren Hifi-Bänder, deren Parameter 'out of specs' waren und EDV-Bänder mit zu hohen Dropoutraten (da lag die Messlatte ja extrem hoch). Ja, viele von uns haben damals auf Computerbändern Musik aufgenommen, schmalgeschnitten und als Shamrock verkauft.

Grundsätzlich finde ich den Gedanken, Tonbänder durch meine Geräte und über meine Köpfe zu jagen, die mit irgendwelchen Substanzen, erst recht Poliermittel, eingecremt, eingerieben, getränkt oder was auch immer sind, ziemlich absurd.

Bei mir hat Backen fast immer gute Resultate gebracht. In den wenigen erfolglosen Fällen (z.B. Agfa PEM 269 aus den späten 80ern, vorher klebrig, nachher fiel die Beschichtung in großen Placken herunter) sind die Bänder eben ohne Kopieren in die Tonne geflogen.

Liebe Grüße

Stefan
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#79
Hallo Stefan,

schöner hätte ich das nicht ausdrücken können:
Zitat:Grundsätzlich finde ich den Gedanken, Tonbänder durch meine Geräte und über meine Köpfe zu jagen, die mit irgendwelchen Substanzen, erst recht Poliermittel, eingecremt, eingerieben, getränkt oder was auch immer sind, ziemlich absurd.
Erzeugen diese Mittel evtl. einen zusätzlichen Abrieb der Köpfe, kleistern sie auf jeden Fall die Spalte zu.

Ich werde auch das Gefühl nicht los, da sucht jemand nach einer Lösung für ein Entwicklungsproblem, deren Entwickler es selbst erlebt haben.
Ich bin mir sicher das gerade diese Entwickler intensivst nach einer Lösung des von ihnen selbst erzeugten Problems gesucht haben.
Stand ihnen doch ein wesentlich grösseres Reservoir an Lösungsmöglichkeiten und Erfahrungsaustausch zur Verfügung.

Wenn es neben dem Backen von Magnetbändern eine Lösung geben sollte, dann kann es nur ein Mittel sein was in diesem Jahrtausend entwickelt wurde.

Viele Grüße
Volkmar
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#80
Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=189023#post189023 schrieb:Erzeugen diese Mittel evtl. einen zusätzlichen Abrieb der Köpfe, kleistern sie auf jeden Fall die Spalte zu.
Moin moin,

die bei der Herstellung von Magnetbändern zugesetzten Gleitmittel dienen dazu, Abrieb durch das Schleifen mit dem Magnetband zu vermindern.
Das nachträgliche Tränken der Bänder dient dazu, die verlorengegangenen Gleiteigenschaften wenn möglich wiederherzustellen.

Man spricht zwar vom "Spalt" im Tonkopf, aber einen realen Spalt, in den sich etwas hineinsetzen könnte gibt es dort nicht. Der "Spalt" im Magnetkreis ist nämlich schon bei der Herstellung mit einem unmagnetischen Material (oft Glas-ähnlich) gefüllt, damit er nicht durch Abrieb des magnetischen Kopfmaterials gefüllt werden kann, was der Funktion abträglich wäre.

Gleitmittel in dem (nicht vorhandenen) Spalt wäre überdies völlig unerheblich für die Funktion des Tonkopfes.

MfG Kai
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#81
Hallo Kai,
danke für die Belehrung.
Zum Thema Abrieb hast Du noch das Kalandern vergessen.

Eigentlich gehe ich davon aus das Du mich schon verstanden hast, mit der Anmerkung des Spalt zuschmierens. Trage ich ein Mittel auf die Magnetschicht auf, in der Hoffnung das es in die bestehende Schicht eindringt um einen über mehrere Jahre ablaufenden chemischen Prozesses der zur Auflösung der Gleiteigenschaften geführt hat, um diese Gleitfähigkeit wieder herzustellen, muss ich damit rechnen das Rückstände auf der Oberfläche verbleiben.
Das kann daran liegen:
- das ich zuviel aufgetragen habe
- das das Band nicht alles rückstandslos aufnimmt
- das es nicht funktioniert.

Beim abspielen des entsprechend behandelten Bandes wird sich je nach Bandführung ein Depot des auf dem Magnetband befindlichen Mittels an den feststehenden Elementen aufbauen. Irgendwann kommt es bei den Köpfen an und wird auch den Wiedergabekopf und damit die Wiedergabe durch Erhöhung des Abstandes zwischen Kopf und Bandmaterial negativ beeinflussen. Folge: Ständiges wiederholen einer Kopfreinigung.

Du hattest in [3] geschrieben: „Das ist aber kein Argument für jemanden, der in beruflichem Auftrag (Archivare z.B.) "historische" Bänder oder aus Liebhaberei z.B. Jugenderinnerungen noch einmal nach den Regeln der Kunst abspielen möchte zwecks Digitalisierung.“
Gut, gehen wir darauf mal ein und nehmen den Liebhaber.
Hast Du Dir mal darüber Gedanken gemacht wie das ablaufen soll?
Matthias hat in [6] einen interessanten Vorschlag gemacht.
Das Band wird mit der Flüssigkeit behandelt und gleich wieder aufgewickelt.
Dann lege ich den Wickel zur Seite und lasse den Auftrag auf die Magnetschicht einwirken.

Nach Stunden, Tagen, Wochen, Monaten oder Jahren (keiner weiß eigentlich was die Einwirkzeit ist) nehme ich das Band und will es abspielen. Hat die Magnetschicht wirklich alles absorbiert, auch das was auf der Rückseite (der Trägerseite) des Nachbarwickels ist?
Greift das Mittel evtl. die Andruckrolle an?
Wird der evtl. Rest auf dem Rückseite des Bandes wieder auf die Magnetschicht gegeben wenn ich das Band abspiele?

Um diese Fragen oder Zweifel zu umgehen, bleibt dem Amateur, aber auch dem Archivar, nur der Bau einer Hänge.

Wenn jemand nicht weiß was eine Hänge ist:
Ein lang gestreckter, gerader, hoher Raum mit Belüftungs- und Abzugskanälen auf beiden Seiten. Je nach gewünschter Trocknungsgeschwindigkeit wird eine Luft-Menge X mit der Temperatur Y dem Raum zugeführt. Der Film oder Magnetband wird Zick-Zack förmig, die gesamte Raumhöhe ausnutzend, den Raum in seiner gesamten Länge durchtransportiert und am Ende wieder aufgewickelt. In der Anfangszeit der Filmproduktion wurde der untere Umlenkpunkt durch Rundhölzer realisiert. Wenn die beschichtete Bahn durch diesen Gang gezogen wird, rollen diese Rundhölzer, dem tiefsten Punkt folgend immer nach.

Als erstes baue ich mir als Liebhaber, bzw. um unwiederbringliche Tonschätze der
vergangenen 50 Jahre als Amateur zu retten, im Flur der Wohnung ein Gestell. Der Flur bei
mir hat eine ca. Länge von 10 Metern und eine Raum Höhe von 2,50 Metern. Ich denke das
entspricht der Standard-Grösse eines durchschnittlichen deutschen Haushalts. Ich besorge mir
im örtlichen Baumarkt, kann bei den Mengen auch gröber gefasst sein, 20 Meter Holzleisten
plus entsprechender Stempel und Besenstiele zum günstigsten Preis um im Decken-Bereich
des Flurs den oberen Teil der Hänge zu bauen.
Die Länge ist fix: 10 Meter, die Breite nicht unbedingt. Will ich nur einen Senkel retten reicht
eine Breite von 1cm Besenstiel. Also zerschneide ich den Besenstiel in entsprechender Breite.
Nachdem ich das getan habe nehme ich die Kerne von Klo- oder Küchenrollen und
zerschneide diese in einer Grösse kleiner 1 cm, 9mm sind optimal um nicht so grosse
Freiräume für den späteren Transport des Magnetbandes zu bekommen.
Diese Klo- oder Küchenrollensegmente werden auf die Besenstielteile gesteckt um den Roll-
Widerstand innerhalb der Hänge zu minimieren und in einem Abstand von ca. 10 cm
angebracht
Immer daran denken:
Heute ist es nur ein Standard-Band, Morgen kann es schon ein Triple-Band sein und das
wesentlich dünnere Band neigt dazu sich in Lücken zu verfangen.

Da der Amateur, Entschuldigung, der Liebhaber nicht weiss wie lange die Einwirkzeit des
Mittelchens dauert, empfiehlt es sich das Gestell in der Mitte des Raumes aufzubauen.
Der oder Die aktuelle LebensgefährtIn mag einem ja egal sein, aber es kann von Vorteil sein,
noch an vom Flur abgehende Räume zu erreichen und sei es nur die Wohnungstür.

Am Anfang dieses Gestells stellt man nun die Mittelchen-Beschichtungsmaschine und davor
ein Bandgerät mit Papierkorb-Betrieb. Jetzt lässt man das Band ablaufen und lässt es
oberhalb des aufgebauten Rahmens bis zum anderen Ende des Raumes laufen.
Ist das Ende erreicht, hängt man vom Ende des Raumes beginnend, zwischen den einzelnen
Besen-Klo-Küchenrollen-Kernen Gewichte um das Band nach unten, zum Boden zu drücken.
Dieser Vorgang ist zeitlich überschaubar, handelt es sich ja nur um etwa 100 Gewichte die je
nach Bandgeschwindigkeit für den Papierkorbbetrieb eingehängt werden müssen.
Bitte dabei darauf achten das sich das Band nicht verdreht.
Ach so, denken Sie bitte daran den Boden vorher mit Kunststoff-Folie zu belegen. Keiner
kann sagen wie agressiv diese Mittelchen ist.

Wie ich das Band nach der Trocknung wieder auf einen Wickel bekomme?
Wer sagt das es trocknet?
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#82
Hallo Volkmar,

ich kann dir insoweit zustimmen, daß die Vorstellung, ein Band mit Nass-Chemie behandeln zu müssen, um es noch einmal abspielen zu können, äußerst unerfreulich ist (mir war Chemie seit Schulzeiten immer ein Greuel).
Diesen Thread habe ich mal eröffnet, um Informationen und Erfahrungen zu dieser Thematik zu sammeln.
Unter den Beiträgen war, soweit ich mich erinnere, keiner dabei, der von eigenen Erfahrungen mit dieser Methode berichtete.
Die Pioniere (Urheber und Anwender) dieser Methode sind Tonbandfreunde, Semi-Profis und Profis in den USA und Neuseeland. Bei den "tapeheads" und anderswo wird von erfolgreicher Anwendung berichtet, ohne so eine Nachbehandlungsmaschine zu benötigen, wie du sie eben als Schreckens-Szenario entworfen hast.
Einiges von dem, was du als Fragen aufgeworfen hast, kann man dort bereits beantwortet nachlesen (zugegebenermaßen vielleicht etwas mühsam). Einiges wurde hier angesprochen, insbesondere von Ragnar_AT, der die amerikanische Szene beobachtet.
Gegenüber dem pragmatischen Pioniergeist der Amerikaner haben wir hier immer noch ein Defizit.
Mein voriger Beitrag war nicht als Belehrung sondern als Korrektur anscheinend falscher Vorstellungen gedacht.
Ich verfahre immer nach dem Motto: Je besser man informiert ist, um so weniger Angst muß man vor dem Unbekannten haben.

MfG Kai
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#83
Hallo Kai,

das was ich beschrieben habe wäre nicht ein "Schreckens-Szenario" wie Du schreibst,
ich habe mich nur mal dem Thema gestellt und den praktischen Ablauf für einen Liebhaber beschrieben.
Im übrigen reicht das von mir beschriebene Szenario nicht mal für 540m Band.
Ich möchte Dich daran erinnern, das Du am Anfang dieses Threads von einem Liebhaber gesprochen hast, der Bänder retten möchte.

Das was Du bislang beschrieben hast, ist mir zu dünn.
Da werden also Bänder betreufelt und im Schnell-Durchlauf Vor- und Zurückgespult.
Anschliessend werden sie gereinigt, auch im Schnell-Durchlauf.
Wie muß ich mir das vorstellen, was für Geräte werden eingestzt, wie erfolgt der Auftrag und die Reinigung?
Dann gibt es noch den Satz von Dir das ein Profi dieses Verfahren als zu kostenintensiv im Vergleich zu einem neuen Magnetband beschrieben hat.
Wie darf ich das denn verstehen?
Mir ist zwar durchaus bekannt das in Deutschland als nicht mehr verwendbar deklarierte Video-Bänder in die USA verschifft werden.
Die waren noch vor ca. 10 Jahren ganz heiss auf unseren Schrott (Die Spielzeit auf den Profi und Amateur-Bändern hat ein Verhältnis 2:3).
Stehen die vermeintlichen Pioniere schon so auf dem Schlauch, das sie alte Bänder wieder soweit herstellen wollen um sich eine Neu-Anschaffung zu ersparen?

Handelt es sich bei dem Reinigungsverfahren etwa um ein Ähnliches wie es zumindest in Deutschland seit Jahren im Profi-Bereich betrieben wird?
Da werden Ton- und Bild-Magnetbänder aufbereitet um sie einer weiteren Verwertung im Rundfunk und Fernsehen zurück zu führen.
Der Hersteller dieser Maschinen sitzt in Willstädt und fängt mit Z an.

Das was Du als "Gegenüber dem pragmatischen Pioniergeist der Amerikaner haben wir hier immer noch ein Defizit." beschreibst,
liegt evtl. daran das die in Europa, bzw. Deutschland hergestellten Bänder gerade im Profi-Bereich nicht unter diesem Zerfalls-Prozess leiden,
wie die Bänder aus den USA.

Die Profi-Archive, insbesondere die Rundfunk-AÖR, haben ihre Senkel schon im grossen Massstab auf neue Medien überspielt.
Sonst würdest Du nicht seit Jahren diese Bänder in öffentlichen Auktionen als gebraucht wiederfinden.
Wobei Anfangs diese Bänder zu hohen Preisen in die Müllverbrennungsanlagen geschafft wurden,
bevor man diese Bänder einer Zweit-Verwertung zugeführt hat.

In Deutschland haben wir eher ein Problem damit, das die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten die Sicherung von Bildmaterial vermeiden.
Gerade die bei uns in Hamburg befindliche Anstalt vermeidet ihren Auftrag in grossen Maße.
Die in ihrem Archiv befindlichen Filme auf AC-Material bleiben liegen, aber auch die auf Magnet-Träger befindlichen Sendungen werden nicht kopiert.

Ich möchte abschliessend noch darauf hinweisen, das den Profi-Archiven (Museum, Rundfunk etc.) wesentlich grössere und bessere Mittel zu Verfügung stehen,
als ein Amateur oder Liebhaber.

Viele Grüße
Volkmar
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#84
Hallo Volkmar,

meine eigenen Intentionen beschränken sich (altersgerecht) völlig auf den Hobby/DIY Bereich und entsprechend bezog sich meine Anmerkung auf den dort aufzubringenden "Pioniergeist", wenn man keine erschöpfende Beschreibung einer neuen erfolgversprechende Methode findet.
Mein Interesse geht darüber Motto-gemäß hinaus. Insofern wäre eine Darstellung dessen, was Firma Z... in Willstädt macht, eine Bereicherung dieses Threads. Bezahlen könnte/möchte ich aber professionelle Gerätschaften sicher nicht.
Die Lösungsversuche im Hobby-Bereich sind vielfältig entsprechend der individuellen Improvisationskunst, dem Einfallsreichtum und den Resourcen des jeweiligen Einzelkämpfers.
Im Profi-Bereich wurde von einer Dame aus Neuseeland sogar schon eine umgebaute Studermaschine beschrieben, bei der im Bandlauf vor dem Wiedergabekopf das Band transient mit Propyalkohol (o.ä.) betreufelt und gereinigt wurde.
Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=189205#post189205 schrieb:Dann gibt es noch den Satz von Dir das ein Profi dieses Verfahren als zu kostenintensiv im Vergleich zu einem neuen Magnetband beschrieben hat.
Wie darf ich das denn verstehen?
Der Mann erklärte, daß die Anwendung der Methode zu zeitaufwendig sei. Wenn er dafür seine üblichen Stundensätze veranschlage, käme es ihn ("time is money") viel teurer, als wenn er neues Bandmaterial einkaufen würde.

Ein Musik-Label, das über ein großes Band-Archiv jahrzente-alter Aufnahmen verfügt hat, dazu sicher eine andere Meinung. Da ist der Aufwand in Relation zu setzen zu den potentiellen Re-Issue-Werten, die dort sonst wohlmöglich verfallen.

Das dergleichen die "Beamten" bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten kaum bis nicht tangiert, wundert mich nicht sonderlich.

MfG Kai
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#85
Der Mangel an Erfahrungen in Europa hat einen simplen Grund: NuFinish ist nur äußerst mühsam zu beziehen. Ein holländischer Kollege wollte über eBay eine Flasche kaufen, hat sich aber bevor er über Ergebnisse berichten konnte in jugendlichem Leichtsinn mit anderen Forumsmitgliedern angelegt (bzw. fühlte sich beleidigt und hat zu heftig zurückgeschlagen), so dass er aus dem Forum entfernt wurde. Kurz, ich weiß nicht was aus der Sache geworden ist.

Für den Auftrag der Flüssigkeit wird von den Amerikanern normalerweise ein möglichst wenig wertvolles Bandgerät mit durchzugsstarkem Laufwerk benützt, und zwar im Umspulbetrieb. Die Flüssigkeit wird dabei mit einer Pipette auf ein Wattepad (Abschminkpad aus dem Drogeriemarkt) geträufelt, und zwar arbeiten die Verfechter dieser Methode anscheinend so nass, dass die Politur wild durch die Gegend spritzt - daher nur ein wertloses Gerät. Die Andruckrolle ist nicht im Spiel, da ja nur umgespult wird.
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#86
Hallo Kai,
tut mir leid das ich noch immer nerve.
Das:
Zitat:Der Mann erklärte, daß die Anwendung der Methode zu zeitaufwendig sei. Wenn er dafür seine üblichen Stundensätze veranschlage, käme es ihn ("time is money") viel teurer, als wenn er neues Bandmaterial einkaufen würde.
erscheint mir absolut unlogisch.
Wenn ich das bislang richtig verstanden habe, geht es hier doch um das Auffrischen alter Bänder mit wertvollen Aufnahmen um diese zu retten, oder?
Im Sinne von:
Zitat:Ein Musik-Label, das über ein großes Band-Archiv jahrzente-alter Aufnahmen verfügt hat, dazu sicher eine andere Meinung. Da ist der Aufwand in Relation zu setzen zu den potentiellen Re-Issue-Werten, die dort sonst wohlmöglich verfallen.
Und dann schreibt ein Profi so als ob er ein altes Magnetband aufmöbeln will um sich die Kosten für ein neues Band zu sparen?
Das finde ich sehr merkwürdig.

Viele Grüße
Volkmar
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#87
Nachtrag zum Unternehmen mit Z:
Ich dachte an sowas:
http://www.zenon.de/sektion/videobandpruefgeraete/
oder das:
http://www.zenon.de/sektion/filmreinigungsanlagen/

Das Gerät was ich vor Augen habe, bei den Videobändern, ist nicht dabei.

Bei den Profi-Video-Magnetbändern konnte man mit diesen Geräten sehr schnell feststellen,
wer gutes Magnetband lieferte, der Sieger war, wie beim Tonband: Maxell.
Der Verlierer, das kann man schon vom Namen ableiten.
Aber alle waren Geil auf diesen Audio-/ Video-Hersteller im Profi und Amateurbereich.

VG
Volkmar
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#88
Hallo Ragnar_AT,

wenn ich das lese:
Zitat:und zwar arbeiten die Verfechter dieser Methode anscheinend so nass, dass die Politur wild durch die Gegend spritzt - daher nur ein wertloses Gerät.
wie bekommt man den "Rotz" später wieder sauber vom Band runter?

Das Zeug soll doch die Zersetzungsprozesse der letzten Jahrzehnte rückgängig machen, oder?
Dann muss es doch eine Zeit X einwirken (Wobei ich über X auch noch nichts genaues oder etwa gelesen habe).

Da nicht alles rückstandsfrei in das Band eindringen oder verdunsten kann, muss doch ein relativ aufwändiger Prozess der beiden Bandseiten erfolgen, oder?

VG
Volkmar
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#89
Hallo Volkmar,

zur "Logik" der Einstellung des "time is money"-Profi's:
Die Details seines Szenarios hab ich nicht mehr präsent. Es liegt aber nahe, daß er mehr an die Nutzbarmachung vorhandener Bänder für die tägliche Arbeit dachte als an die Rettung " wertvoller" Aufnahmen für einen einmaligen Kopier- oder Digitalisier-Prozeß.
Auch in USA äußern sich Forenteilnehmer manchmal etwas neben den eigentlichen Intentionen einer Thread-Thematik, oft weil nicht die Geduld aufgebracht wird, alle früheren Beitrage zu lesen.
Falls ich hier mit meinen Äußerungen den sinnvollen Anwendung-Scope gegenüber den Nufinish-Threads bei den "tapeheads" eingeschränkt habe, kann er davon natürlich nichts wissen. Insofern sollte man seine Äußerungen auch garnicht "messen" an dem, "worum es hier geht" ( falls du mit "hier" diesen Thread gemeint hast).
Die Threads sollen vornehmlich dazu dienen, Informationen für alle Interessierten zusammen zu tragen.
Jeder kann seine eigene Meinung dazu haben und für sich entscheiden, ob er das erforderlichenfalls mal als Rettungsmethode durchführen würde.

MfG Kai
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#90
Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Motivationen für die Rettung solcher Bänder, verbunden mit geradezu Glaubenskrieg-artigen Auseinandersetzungen. Die relativ unbestrittene Anwendung ist die möglichst langfristige Stabilisierung unersetzlicher Aufnahmen, da Backen nur eine recht kurzfristig wirksame Maßnahme ist. Die andere, heftig umstrittene, Überlegung ist, dass man original verpackte Schmierbänder spottbillig kaufen kann und wenn man mehr Zeit als Geld hat solcherart behandelt für Neuaufnahmen verwenden könnte. Die Verfechter dieser Schiene waren natürlich ziemlich enttäuscht, als die Bänder nach einem Jahr wieder zu quietschen begannen.

Von einer nennenswerten Einwirkdauer war nie die Rede. Das Band läuft - unter Umständen mehrfach - durch das in der Mitte gefaltete Wattepad und direkt anschließend so lange durch trockene Pads, bis die Pads keine sichtbaren Rückstände mehr aufweisen. Mit zwei Pads auf einer Halterung ließe sich das automatisieren, allerdings müssen die Pads oft mehrmals pro Durchlauf gewechselt werden.

Allmählich beschleicht mich allerdings - ohne tiefgreifende Chemiekenntnisse - ein Verdacht: NuFinish hat drei Funktionen. Erstens reinigt es das Band von den losen Schichtteilen. Zweitens versiegelt es die Oberfläche und bremst damit die Zerlegungsreaktion im Band. Drittens wirkt es als Gleitmittel und verbessert so zusätzlich den Bandlauf. Das kann aber auch völlig falsche Interpretation der Fakten sein.
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#91
Habe heute zufällig einen älteren Beitrag irgendeines amerikanischen Forums gelesen.

Hier berichtet ein User, daß er einen Schrank voll PEM 468 aus den 70ern ererbt habe und baff erstaunt sei, daß keines der Bänder schmiere!

Tja, wenn die da drüben von Anfang an auf Qualität gesetzt hätten...;-) ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen...;-)

LG
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#92
Hallo Kai,
danke für Deine ausführliche Stellungsnahme,
bestätigt sie doch meinen Verdacht, dass der von Dir sogenannte "Pioniergeist" sich auf völlig andere Intentionen bezieht.
Die Erfahrungen die wir Europäer mit US Amerikanischen Bandern gemacht haben, stellen wir fest, notieren sie,
sehen im Archiv nach, stellen fest das wir davon nichts haben und gehen zur Tagesordnung über.
Notfalls wird "gebacken" und eine Überspielung auf einen anderen Träger vorgenommen.
Das können sich die Europäer einfach so erlauben, weil sie, bis auf die bekannten Schmierer-Chargen der AGFA/BASF,
wenig Bänder haben die vom Zerfall betroffen sind.

Bei den Amerikanern sieht das anders aus, eigentlich invers.

Viele Grüße
Volkmar
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#93
Hallo Ragnar_AT
Zitat:Allmählich beschleicht mich allerdings - ohne tiefgreifende Chemiekenntnisse - ein Verdacht: NuFinish hat drei Funktionen. Erstens reinigt es das Band von den losen Schichtteilen. Zweitens versiegelt es die Oberfläche und bremst damit die Zerlegungsreaktion im Band. Drittens wirkt es als Gleitmittel und verbessert so zusätzlich den Bandlauf. Das kann aber auch völlig falsche Interpretation der Fakten sein.
Was möchtest du uns damit sagen?
Das NuFinish das Band von losen Rückständen reinigen kann und als Gleitmittel wirken kann, stelle ich nicht in Frage.
Besonders nach dem von Dir beschriebenen Reinigungsvorgang.

Was mir nicht in den Kopf gehen will, ist die Bremse der Zerlegungsreaktion.
Da wurden ab den 70er Jahren Polyurethane-Verbindungen in der Magnetbandproduktion verwendet, die Heute das Ergebnis liefern:
Bandzersetzung.
Grob gesagt, 20 Jahre hat es gedauert, bis man merkte, das das ein Fehlschritt war
und dann sagt man: Die 20 Jahre Zerlegungsprozess holen wir durch eine NuFinish-Behandlung wieder rein.

Ein Liter NuFinish einmal schnell durchgespult, Band zur Seite gelegt, das nächste durchlaufen lassen
und während das eine mit der Flüssigkeit übergossen wird, schiebe ich das andere Band durch die Reinigung?
Was soll da denn für ein Zerlegungsprozess gestoppt werden?
Wenn das überhaupt funktionieren soll, dann brauche ich Zeit, und schon sind wir wieder bei der Hänge

Viele Grüße
Volkmar
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#94
Wie es funktioniert darfst du mich nicht fragen, da schlagen sich ja sogar die Chemiker gegenseitig halbtot, aber DASS es mit der beschriebenen Methode funktioniert, glaube ich den diversen Schreibern in den amerikanischen Foren eigentlich!

Eine schnell entwickelte Hypothese: eventuell löst sich die Schicht hauptsächlich oder nur dann, wenn sie an einer Oberfläche festkleben kann und die Klebwirkung zwischen Fremdoberfläche (nächste Lage Band auf der Spule, Bandführungsteil, Kopf, usw.) und Schicht stärker ist als jene zwischen Träger und Schicht, somit die Schicht festklebt wo sie nicht soll und bei Kraftanwendung vom Träger gelöst wird. Bringt man jetzt ein Schmiermittel auf, nimmt man auf einen Schlag die Klebwirkung weg und es erfolgt kein Abreißen mehr.

Zwei Gründe habe ich, die mich an dieser - meiner eigenen - Hypothese zweifeln lassen:
Erstens müsste dann schon der innere Zusammenhalt des Bandes erheblich geschwächt sein und andererseits die Klebwirkung an Fremdoberflächen sehr hoch sein. Das ließe sich vielleicht(!) erklären, wenn beispielsweise diese Fremdoberflächen rauer wären als die Trägerfolie, auf der die Schicht eigentlich haften soll, aber das kann ich nicht beurteilen.
Zweitens müsste der Vorgang dann mit nahezu jedem beliebigen Schmiermittel funktionieren, das scheint aber nach den Erfahrungsberichten mit Silikonöl und WD-40 nicht unbedingt so zu sein.

Ganz simpel gesagt: ich kann Mutmaßungen anstellen und versuchen, Fakten zu interpretieren, aber im Grunde genommen habe ich keine Ahnung. Und mir scheint, dass es den Experten da nicht viel anders geht. Die Tatsache, dass die benützten Materialien vermutlich immer noch patentiert und daher geheimgehalten sind macht die Sache sicher nicht leichter.
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#95
Man könnte es ja auch mal mit dem leicht erhältlichen "Filmguard" probieren. Mit diesem Zaubermittel kann man Kratzer aus Filmkopien herauspolieren. Es muß aber extrem gleichmäßig aufgetragen und in mindestens fünf Durchläufen ebenso gleichmäßig einpoliert werden.

Hierzu wird im professionellen Bereich der Kelmar Film Cleaner benutzt, für welchen es für viele Filmformate Rollensätze gibt.

Gruß Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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