26.04.2013, 16:31
Matthias M,'index.php?page=Thread&postID=157449#post157449 schrieb:[...] in erster Linie in Folge des Preisdrucks. Und den übt nicht der Konkurrent oder der Handel aus, den übt der Käufer aus, wenn der Qualität nur fordert, aber nicht bezahlen will.
Für die meisten Produkte, die wir benützen, ist eine Lebensdauer, wie von Euch angesprochen, einfach nur überflüssig. Weil der dumme Kunde das i-Dings 47, als Nachfolger des i-Dings 46, gerne auch schon dann kauft, wenn sein 46 noch funktioniert, aber das 47 halt schon auf den Markt gekommen ist und anders heißt.
Das mit dem Druck durch den Käufer sehe ich ähnlich wie Matthias: Der "mündige Verbraucher" müßte der Industrie bei den besagten kurzlebigen Produkten eigentlich eine Nase drehen... Aber wie oft gruselt's mich selbst, wenn ich meine elektrische Zahnbürste angucke und mich frage, wie lang wohl der eingebaute Akku noch halten wird... und das ist immerhin ein Markenfabrikat, wo man eigentlich einen auswechselbaren Akku drin haben sollte.
Übrigens gab es zu dem Thema mit dem Produkt 46 und 47 vor vierzig Jahren mal einen Klassiker der sozialwissenschaftlichen Literatur (letztens sogar mal neuaufgelegt): Wolfgang Fritz Haugs "Kritik der Warenästhetik"
http://www.offene-uni.de/archiv/textz/te...thetik.pdf
Das werden manche heute zeitgeistig für Bevormundung von Konsumenten halten - aber man kann sich aussuchen, ob es besser ist Konsumenten zu "bevormunden" oder sie für dumm zu verkaufen... ich finde, Haug hat im Kern ziemlich recht.
Michael