Fehler im Buch: Die Geschichte der UHER-Werke
#51
Zitat:Peter postete

Kurios war auch die Tatsache, dass UHER auf seinen Garantiekarten Transistoren sowie Stromquellen generell von der Garantie ausschloss.
War das ein Relikt aus der Röhrenepoche?

Zur Hoch-Zeit der Vakuumelektronik war es üblich, daß die Gerätehersteller auf ihr Erzeugnis Garantie gaben, nicht jedoch auf Röhren. Für die garantierte der jeweilige Röhrenhersteller, weswegen der Kunde mit den Geräteunterlagen auch immer eine oder mehrere Röhrengarantiekarten erhielt, in die vom Gerätehersteller die Kennummern der verwendeten Röhren eingetragen wurden. Bei Tauschröhren stellte die Röhrenverpackung den Garantieschein dar.

"Beanstandete Röhren sind an unsere Röhrenprüfstelle einzusenden." hieß es so oder so ähnlich auf diesen Garantiekarten. Ansprechpartner war hier also stets der Röhren-, nicht der Gerätehersteller.

Gruß
TSF
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#52
Ich fände es eigentlich auch besser, wenn so interessante "Schmunzelgeschichten" und Anekdoten von früher nicht in einem Thread versteckt sind, wo man nicht ohne Weiteres vermuten würde, dass sich so ein Kleinod darunter verbirgt.

Eigentlich würden mich Antworten zu den sich im Buch befindlichen Unklarheiten seitens der Autoren interessieren. Zum Beispiel eine Antwort auf die Frage, ob die Geräte nun bis 1997, 1998 oder 1993 im Werk Buchbach produziert wurden? Im Buch stehen drei (!) unterschiedliche Jahresangaben.

Dass Peter offenbar jemand ist, der es sehr genau nimmt, hat er ja mit seinen Messungen bzgl. Grenzfrequenzen bei 4,75 cm/s gezeigt. Wenn die gleiche Sorgfalt ebenfalls beim Verfassen des Uher-Buches geherrscht hätte, gäbe es all die Unklarheiten nicht. Wink
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#53
Hallo Manuel,
ich habe hier einen Prospekt von der Uher Electronic GmbH, Industriestr.5, Bad Homburg (also Assmann) über das 4200 Report Monitor .Gedruckt wurde dieser im August 1994. Also wurden danach noch Geräte produziert und zwar in relativ geringer Stückzahl mit wenigen Leuten in der Fertigung. Die HiFi-Zeitschrift "Stereo" legt den Zeitpunkt auf Anfang 1999 , was auch wahrscheinlich ist.Danach wurden die Lagerbestände verkauft , zum großen Teil in die damalige DDR. Für Uher war die Wiedervereinigung geschäftlich nicht von Vorteil. Hinsichtlich der Genauigkeit unserer Recherchen waren wir auf die Aussagen von Zeitzeugen angewiesen.
Im übrigen hat mich persönlich mehr die Technik interessiert, so dass ich mich im wesentlichen auf dieses Thema konzentriert habe.

Siehe auch: www.stereo.de/index.php?id=185.
Mit freundlichen Grüßen!
Peter
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#54
Hallo Peter,

vielen Dank für die Antwort.
Da ich bei meinen eigenen Recherchen ebenfalls immer wieder auf das Jahr 1999 gestoßen bin, neige ich dazu, dies auch als tatsächlichen Zeitpunkt festzusetzen.

Somit wären also die Jahreszahlangaben bzgl. der entsprechenden Uher-Modelle im Buch - sofern sich nicht noch einer der ehemaligen Arbeiter vom Uher-Werk in Buchbach bei uns meldet und etwas anderes sagt - gegen das Jahr "1999" zu ersetzen.

Wegen Unklarheiten zu den Produktionszeiträumen anderer Geräte im Uher-Buch frage ich gar nicht weiter nach, wenn Dich persönlich mehr die Technik interessiert hat. Big Grin Man sollte wohl die Angaben im Buch besser mit Vorsicht genießen.

Nun wäre noch eine kleine technische Frage wegen des NF-Leistungsausgangs vom Uher Royal de Luxe, auf Seite 146 (CD-ROM) steht, Zitat: "Hinzu kam, dass Kopfhörer am NF-Leistungsausgang nichts zu suchen haben, noch dazu wenn dieser - wie im Fall der Royal de Luxe - nicht von optimaler Übertragungsqualität war." Zitatende.

Warum war die Qualität des NF-Leistungsausgangs nicht optimal, was gab es an ihm auszusetzen?

Gruß,
Manuel
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#55
Hallo Manuel,
ein Kopfhörer hat am Leistungsausgang u.a. deshalb nichts zu suchen, weil abgesehen von Anpassungsproblemen die Vezerrungen höher sind. Deshalb baut man einen zusätzlichen Kopfhörerverstärker ein, wie dies z.B. bei der SG 631 geschen ist. Dies hat man vermutlich aus Kostengründen bei der RdL nicht getan.
Hinzu kam, dass der Frequenzumfang der Endstufe nicht übermäßig gut war.
Schließlich streuten bei den ersten gebauten Geräten die Hochfrequenz in die Endstufen ein, was zu zunächst unerklärlichen Ausfällen der Endstufen-transistoren führte. Erst als man die Ursache erkannte gab es Umbauanleitungen, die die HF abblockten.
Trotzdem finde ich den Klang meiner RdL auch über die eingebauten Lautsprecher sehr bemerkenswert.

Freundliche Grüße!
Peter
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#56
Hallo Peter,

vielen Dank für diese Erläuterungen. Smile
Ich benutzte längere Zeit (ca. 6 Monate) ein Uher Royal de Luxe, gebaut ca. Oktober/November 1967 und konnte keine HF-Einstreuungen feststellen, die Endstufen-Transistoren waren noch original und intakt. Offenbar betraf es wirklich nur die ganz frühen Modelle...

Der Klang eines RdLs ist in der Tat bemerkenswert und ich betreibe momentan ein 1972er-RdL an großen, externen Lautsprechern der Marke "HECO". Damit ist der Klang natürlich deutlich besser, als er ohnehin schon über die Gehäuse-Lautsprecher ist. Positiv hinzu kommt: Es gibt kein übermäßig lautes und störendes Verstärker-Grundrauschen und kein 50-Hz-Brummen. Wenn man nicht hinsieht oder die Augen schließt, merkt man gar nicht, dass ein RdL eingeschaltet ist. Desweiteren sind die RdLs sehr unempfindlich gehen äußere Störeinflüsse, wie z.B. Handys, Schaltfunken (Lichtschalter, Kühlschrank, Bügeleisen...) oder den Aussendungen von CB-/Amateurfunkstationen auf Kurzwelle. Unterm Strich also Qualität, wie man sie auch von Grundig-Produkten gewohnt ist. Andere Hersteller, wie z.B. Dual, Philips usw. sind oft bedeutend (!) schlechter, was dies angeht. Wenn ich z.B. an gewisse "Heimstereo-Anlagen" von Dual denke, die brummen und rauschen ohne Ende... und der Kopfhörer-Anschluß auch nur über Widerstände zu den gleichen Lötpunkten führt, wo ebenfalls die Außenlautsprecher versorgt werden? Aber trotzdem unter dem Begriff "HiFi"-Anlagen gehandelt wurden... von daher sollte man es schon etwas relativieren, finde ich. Smile

Viele Produkte aus der Gegenwart können auch nicht mit der Qualität eines über 40 Jahre alten Uher-Tonbandgerätes konkurrieren. Deshalb übe ich keine Kritik an den NF-Leistungsausgang eines Uher Royal de Luxe. Smile Für wahrscheinlich 99,9 Prozent der Weltbevölkerung dürfte die Qualität weit den Ansprüchen genügen, vielleicht sogar übertreffen. Die übrigen 0,1 Prozent dürften Dauernörgler sein, die an alles und jedem etwas auszusetzen haben. Diesen Leuten würde ich empfehlen, vom Medium Tonband gänzlich Abstand zu nehmen. Wink

Gruß,
Manuel
P.S.: Ich habe einen Uher-Katalog vom Juli 1984, wo noch das Uher SG 562 Royal angegeben ist. Möglicherweise ein Hinweis darauf, dass auch noch im Jahr 1984 dieses Modell produziert wurde? Im Buch steht, 1983 wäre Schluß gewesen...
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#57
Hallo Manuel!

Wenn im UHER-Buch steht, daß mit der Produktion des z. B. SG562 1983 Schluß
gewesen ist, Du anderseits in einem 1984iger UHER-Prospekt das SG562
aufgelistet findest, muß das kein Widerspruch sein.
Denn Produktionsende ist nicht gleich Verkaufsende. Es könne also durchaus
beide Zahlen stimmen.

Mir ist der Verkauf eines 4004-Report im Jahr 1965 durch den Fachhandel in Köln bekannt.
Obwohl das 4004-Report nur 1963 und 1964 für etwa mehr als ein Jahr
produziert worden sein soll (ungesicherte Info des UHER-Stützpunktes Hannover).

Am längsten ist m. W. das 4000 RM AV gebaut worden (bis 1999). Nenneswerte
Verkäufe fanden noch mindestens noch im Jahr 2000 statt (Info eines
ATIS-UHER-Mitarbeiters aus Bad Homburg). Es wurden danach immer weniger
4000 RM AV verkauft (im Vergleich zur Blütezeit), bis nur noch ein geringer
Bestand übrig war, der dann kleckerweise verkauft wurde (und noch wird).

Gruß
Wolfgang
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#58
Hallo Wolfgang,

da stimme ich mit Dir natürlich vollkommen überein, auch ich halte das Druckdatum eines Kataloges alleine nicht ausreichend, um daraus zu folgern, dass sich die darin vorgestellten Geräte auch zwangsläufig noch in Produktion befunden haben müssen. Dass Peter aber so - zumindest teilweise - vorging, entnehme ich seinen Ausführungen:

Zitat:Peter postete
Hallo Manuel,
ich habe hier einen Prospekt von der Uher Electronic GmbH, Industriestr.5, Bad Homburg (also Assmann) über das 4200 Report Monitor .Gedruckt wurde dieser im August 1994. Also wurden danach noch Geräte produziert und zwar in relativ geringer Stückzahl mit wenigen Leuten in der Fertigung.
Analog dazu könnte man nun annehmen, ein Uher SG 562 Royal müßte wegen seiner Vorstellung im Uher-Katalog des Jahres 1984 auch noch in diesem Zeitraum produziert worden sein. So ähnlich war ja anscheinend die Vorgehensweise seitens der Autoren. Hinzu kommt jedoch:

Zitat:Peter postete
Hinsichtlich der Genauigkeit unserer Recherchen waren wir auf die Aussagen von Zeitzeugen angewiesen.
Erfahrungsgemäß sind die Aussagen von Zeitzeugen ebenfalls nicht immer zuverlässig. Aus diesem Grunde habe ich bei meinen Nachforschungen für Grundig es aufgegeben, mich auf die Aussagen von Zeitzeugen zu verlassen - das bringt nichts. Leider! Muß man so knallhart sagen. Mir wäre es natürlich auch lieber, es wäre nicht so.

Wobei es bei Grundig zum Glück nie problematisch ist, das Herstelldatum jedes Gerätes in Erfahrung zu bringen, die Produktionszeiträume einzugrenzen und jedes Gerät seiner jeweiligen Zeit zuzuordnen. Bei Uher gestaltet sich diese Aufgabe ungleich schwieriger und das Uher-Buch bringt uns diesbezüglich eben auch nicht weiter. Weitere Recherchen sind notwendig. Würde ich mich nur ein wenig besser mit Uher auskennen, könnte ich noch mehr helfen. Leider ist mein Wissen sehr begrenzt, wie Du weißt. Smile

Gruß,
Manuel
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#59
Ich glaube, dass ich Frank´s Seriennummer für das 4000 Report noch unterbieten kann. Es hat die SN 138067, ist noch dem Original-Motor ausgestattet und voll betriebsfähig in allen Funktionen.

Gruß!
Peter
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#60
Hurra,
diese Bürde bin ich los !
Herzlichen Glückwunsch, Peter; das 67ste, je in Serie gebaute UHER-Report. In meinem ist ein Kabel quer verlegt ( warum auch immer, Bilder in Wolfgangs Seriennummernbeitrag) und stumm ist es auch. Das werde ich noch ändern und dann ist es auch fast original (es kommen nur der Zeit entsprechende Bauteile rein!).

Jetzt solltest Du das noch auf Anselms Homepage und in dessen Wikipedia ändern lassen; da wird meines als vermutlich ältestes, was es ja nun nicht mehr ist, gehandelt. Und vielleicht kannst Du ja auch ein oder zwei Bilder bei

Wolfgangs TB Stückzahlen und Seriennummern-Thread einstellen.

Vielleicht gibt es auch eine Geschichte zum Gerät.
Die dann doch besser woanders.

Gruß
Frank
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#61
Ich habe ein neues Kapitel "Die UHER Report- Geräte" eröffnet.
Gruß!
Peter
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#62
Gratulation! Die Trophäe gibt's in meinen UHER-Erinnerungen aktuell. UHER-Erinnerungen aktuell ...

(Ich richte grade mit einem meiner Enkel sein neues Notebook ein, deshalb Telegrammstil.)

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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