Kleiner Dödel sucht großen Bastler (Grundig Aktiv Box/Hamburg)
#51
Hi Carsten,

das Original-Relais ist ein "Siemens V23027-D0005-A402", so ist's zumindest
dem SM der Box zu entnehmen. Das gibt's aber moglicherweise unter der
Bezeichnung schon lange nicht mehr. Wenn ich das richtig überflogen habe,
muß das Relais eine Spulenspannung von 12 V DC haben (...steht vielleicht
auch irgendwo auf dem Relais selbst drauf). Man könnte also irgendein
anderes 12V Relais nehmen, wobei die Leistungsaufnahme nicht grösser
sein sollte als die des Originales. Aber mindestens genauso wichtig (wenn nicht
wichtiger) sind die Pin-Belegung und das Rastermaß der Pins, damit das
Neue auch passt. Die Belegung sollte zwar einer Norm unterliegen, aber wer
weis das schon, ob sich der jeweilige Hersteller daran hält.
Auf der Reichelt-Seite mit den Printrelais sind übrigens Abbildungen der
Relais eingestellt - wenn Du da mit dem Cursor draufgehst, bekommst Du
Pinbelegung und Rastermaß angezeigt - vielleicht hilft das auch schon bei der
Auswahl. Nur bei der Spulenspannung mußt Du dann noch sicher sein
(aber das steht wie gesagt viell. auf dem Siemens-Relais drauf).

Ggf. kannst Du auch einfach bei Reichelt per Mail nachfragen, ob sie Dir eine
Vergleichstype nennen können.


Und wenn Du bestellst, dann ordere die Diode am
Relais gleich mit (1N4001 oder Vergleichbare -> Bauteil D210 im Schalt-
plan)

Gruß

Peter

Nachtrag zu den Widerständen im Allgemeinen:
...meist werden es wohl 6,5mm lange 1/4Watt-Widerstände
sein, wobei die 1 W aus dem Reichelt-Sortiment auch mechanisch
passen und deshalb nicht verkehrt sind - also nimm`die 1 W Variante.
5% Toleranz haben sie beide und wenn im SM nichts weiter gefordert wird,
müsste das auch ok sein.

Nachtrag 2: Achtung - R128 und R129 sind als "nicht entflammbar" ange-
geben.(Sogen. Sicherheitswiderstände ---> Reichelt fragen ob die sowas haben)
Bei R128 / 129 ist außerdem u.U. eine besondere Einbaulage zu beachten.
Da wird's augenscheinlich heiß und etwas mehr Leistung "verbraten", weshalb
die Widerstände wohl auch "hin" sind. Prüfe bitte genau, ob diese Widerstände
vielleicht schonmal getauscht worden sind (Lötpunkte ansehen) und ob die
8 mm Mindestabstand zur Platine eingehalten sind. Wenn NICHT, war da
schon mal jemand dran und es handelt sich evtl. nicht mehr um die
Originale! (hier wäre eine Original-Stückliste hilfreich)

Alle Angaben ohne Gewähr - ich habe die Box nicht vor mir, nur ein
SM, in dem ich lese.


edit: Hinweis zur Belastbark. von R128/129 entfernt.
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#52
Hallo Peter,
vielen Dank für deine prompte Unterstützung. Ich habe Reichelt wg. des Relais bereits angeschrieben. Mal sehen, ob und wie sie mir weiterhelfen können.

Was die Widerstände angeht: Ich habe inzwischen, ebenfalls bei Reichelt, einen 1 Watt Kameraden gefunden, der sich in seinem Datenblatt eines "nonflammable" Lacküberzugs rühmt und Temperaturen bis zu 250 Grad aushalten soll. Den werde ich also bestellen. Die zur Zeit eingelöteten Widerstände sehen übrigens alle koscher aus. Keine auffälligen Lötstellen und der vorgeschriebene Abstand zur Platine ist auch überall eingehalten.

Bis dahin,
Carsten
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#53
Hallo Ulrich :-)
ich habe endlich etwas Zeit gefunden: Die Endstufentransistoren sind ausgetauscht, ein defekter Elko und die entseelten Widerstände auch. Die Box ist sogar inzwischen wieder zusammengesetzt. Wie mache ich nun weiter?
• Glühlampe und Fassung habe ich.
• Schließe ich die Birne der Reihe nach an alle 4 Endstufenausgänge an? Auch an die des bislang "unberührten" Moduls?
• Muss die Box ein Signal bekommen? Oder reicht einschalten?
• Wie überprüfe ich "an der Glühbirne auf Gleichspannungsfreiheit"?

Und dann ist da noch die Sache mit dem Ruhestrom...

Jo – und auch wenn das neue Jahr so unwissend beginnt wie das alte aufgehört hat: Dir und allen hier ein erwärmendes und beflügelndes 2011.

Bis dahin,
Carsten
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#54
Hallo Carsten,
da es schon was länger her ist musste ich erst mal den gedanklichen Anschluss finden.

Als erstes, wenn bei erstem Einschalten (ohne Lautsprecher!) keine Sicherung auslöst bist du schon deutlich weiter.

Zitat:nowe postete

• Schließe ich die Birne der Reihe nach an alle 4 Endstufenausgänge an? Auch an die des bislang "unberührten" Moduls?
Ja, der Reihe nach an alle Endstufen bevor sie einen Lautsprecher “sehen”.

Zitat:nowe postete

• Muss die Box ein Signal bekommen? Oder reicht einschalten?
Einschalten reicht, nur sie muss auch wirklich eingeschaltet sein (Relais. Da war doch irgendwas?)

Zitat:nowe postete

• Wie überprüfe ich "an der Glühbirne auf Gleichspannungsfreiheit"?
Einfach mit einem normalen Multimeter im DC Messbereich Spannung an den LS Ausgängen (über der “Birne”) messen.
Vor anklemmen der Lautsprecher deren Widerstand überprüfen.
Sie dürfen weder Hochohmig sein oder einen Kurzschluss haben.

Zitat:nowe postete

Und dann ist da noch die Sache mit dem Ruhestrom...
Das wird etwas komplizierter. Bei den Endstufen kann man den Ruhestrom leider nur direkt messen.
Auf der Platine befinden sich Brücken in der Kollektorleitung des PNP Endstufentransistors.
Diese Brücken werden aufgetrennt und an ihre Stelle kommt das Messgerät im Strommessbereich.
Mit dem jeweiligen Poti wird dann der im Schaltbild angegebene Strom (50mA) eingestellt.
Diese Einstellung wird nach einer Laufzeit von ca. 10 Minuten (bei “warmer” Endstufe”) noch mal kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert.

[Bild: RStromBruAk50.jpg]

Gruß Ulrich
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#55
Hallo Ulrich,
herzlichen Dank für die rasche Replik – und für's wieder Einfuchsen.

Das mit der Glühbirne werde ich wohl hinbekommen, vorausgesetzt, die Sicherungen ficht das Einschalten nicht an. Und Gleichspannungsfreiheit "über der Birne" bedeutet dann (annähernd) 0 Volt am Multimeter bei Stellung des Wahlschalters auf Gleichstrom, richtig?

Aber der Ruhestrom... Das Endstufenmodul, in dem ich die Transistoren ersetzen musste ist ja bereits wieder montiert. Das heißt die Transistoren hocken unerreichbar hinter dem Kühlkörper. Und überhaupt ist an die Platine eigentlich nicht recht heranzukommen. "Oben" behindern die Kühlrippen, "unten" logiert der Filterbaustein... Diese "Brücke", von der du sprichst, wie habe ich mir die vorzustellen? Oder müsste ich das C-Beinchen des jeweiligen Transistors wieder entlöten? Aber das geht doch alles bloß in wieder demontiertem Zustand (mit behelfsmäßig verlängerter Kabellage)!

Seufz jaul quak.

Bis dahin,
Carsten

Edit: Reichelt konnte mir bei dem Relais nicht weiterhelfen. Also lass ich das alte drin. Zur Not klemme ich ein Stück Blech oder Draht zwischen die Schließkontakte.
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#56
Zu Not kann man die Sache mit dem Ruhestrom auch sehr pragmatisch angehen.
Man vergleicht ganz einfach die Wärmeentwicklung der Endstufen nach einer Laufzeit (ohne Signal) von 10 Minuten.
Die Kühlkörper sollten alle gleichmäßig Warm sein.
Ist der Ruhestrom zu hoch steigt die Wärmeentwicklung schnell an, ist der Ruhestrom zu niedrig bleibt der Kühlkörper kalt.
Die Genauigkeit der Methode ist zwar nicht sehr hoch, aber besser als nichts.

Gruß Ulrich
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#57
Heidewitzka, Ulrich, du hast es geschafft! Der Kerl musiziert wieder! Und zwar ausgezeichnet. Wenn ich meinen Ohren in diesem Fall noch trauen darf... Denn vielleicht ist dem Krankenpfleger über die Wochen der sieche Kerl auch einfach ans Herz gewachsen.

Jedenfalls: Die Gleichspannungsprüfung über der Birne ergab Werte zw. 3 und 11 mV; im Netz hatte ich irgendwo gefunden, dass Spannungen < 50 mV wohl als "gleichspannungsfrei" gelten. Die Chassis hatte ich gestern schon geprüft, kein Kurzschluss, keine "Hochohmigkeit"; bei der Gelegenheit dann auch die lebensrettenden Picofuses vor MT und HT erneuert.

Ich habe die Box oberhalb Zimmerlautstärke 'ne gute Viertelstunde dudeln lassen. Alle Kühlrippen zeigten in etwa dieselbe Wärmeentwicklung, soweit man das händisch erfühlen kann.

Das Relais zieht im Augenblick wieder vorschriftsmäßig an; die beiden wackeligen DIN-Buchsen hatte ich im Verlauf des ganzen Gepuzzles eh nachgelötet und jetzt funktionieren sie offenbar wieder ganz ordentlich. Jedenfalls war im (Solo-)Testbetrieb kein Kratz-Brumm-Plopp zu hören.

Nochmals, Ulrich, vielen Dank. Ich hab einiges gelernt bei diesem Möhrchenspiel. allerdings nicht so viel, dass ich mir fortan selbst helfen könnte. Werde also im Zweifel wieder hier klagend aufschlagen :-)

Solltest du jemals im Norden unterwegs sein, lass es mich wissen, dann "gebe ich einen aus".

Fragen und Sorgen wg. des nun nicht überprüften/eingestellten Ruhestroms verkneife ich mir. Ich steh zwar nicht so auf "pragmatische" Lösungen, aber wenn ich mir meine Lötstellen so ansehe, ist die Grundig inzwischen eh ein Beispiel für Pragmatismus par Excellence.

Bis dahin,
Carsten
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#58
Hallo,

Euch allen ein gutes "Neues" und Dir Carsten einen Glückwunsch
zur beharrlichen (ferndiagnostisch v. Ulrich geführten) Reparatur
der Boxen.
Bei dem Möhrchenspiel wirst Du doch einiges gelernt haben - vor
allem aber "Berührungsängste" abgebaut und viel im Hintergrund
recherchiert. (Die Sache mit dem Ruhestrom z.B.) Das weist doch
schon mal auf ein verheissungsvolles "Selbst-Studium" hin.

Viel Freude noch mit den Grundigs und allem anderen, was
Du sonst noch so "in die Mangel nimmst".

Gruß

Peter
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#59
Hallo,

Gratuliere Dir, Carsten.

Ich habe das ganze Möhrchenspiel hier von Anfang an interessiert mitgelesen und mit Carsten mitgefühlt weil ich mich ,was die elektronischen Kenntnisse betrifft, mit ihm auf einer Stufe befinde. Vielleicht ein paar weniger Berührungsängste.

Ich ziehe hier auch den Hut vor Ulrich's Geduld mit welcher er Carsten zum Erfolg geführt hatt. Prima.

Das macht Hoffnung sollte es mich selbst auch mal mit einem Problemchen treffen.

Gruß

Wolfgang
VG
Wolfgang
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#60
Man ärgert sich ja über sonst nix...
Grad beim lächelnden Hören meiner geheilten Grundig plötzlich gestutzt. Die reparierte klingt irgendwie voller und luftiger als die andere. Argwöhnisch die Chassis der bisher tadellosen abgehört: Der MT sacht nuscht. Chassis abgeschraubt und nachgeguckt, ob die Picofuse angesprochen hat, nö. Treiber abgelötet und Widerstand gemessen – autsch Overload. Sieht also aus, als wäre die Spule und damit der MT hinüber.

Mal abgesehen davon, dass es wohl schwierig wird, Ersatz zu bekommen; was hat es für Gründe, dass so ein Lautsprecher kaputt geht? Nach was für Fehlern muss ich in der Endstufe oder dem Filterbaustein nun wieder suchen?

Na, bis dahin,
Carsten
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#61
Ach Du Ärmster,

kaum gefreut - schon gereut!

Warum ein MT kaputt geht? Nun - er wurde entweder
mit zu niedrigen Frequenzen beaufschlagt (was zu
elektr. oder mechan. Überlastung führt) oder der
Verstärker hat Gleichspannungsanteile rausgeschickt
(hartes Clipping bei Hochlast oder Folge eines Defektes)
was den LS dann auch elektr. überlastet.

Bei der reparierten Box hast Du den Gleichspannungstest
ja schon durchgeführt, ist also für Dich bekanntes Terrain.
Für das Messen zu niedriger Frequenzen so ganz ohne
Oszilloskop fällt mir momentan allerd. noch nichts ein.
Vielleicht könnte man den Spannungspegel noch so gerade
mit d. Multimeter messen - ich denke, der MT müsste so bei
etwa 800-1000 Hz abkoppeln*, d.h. ein Signal (zB von einer
Test-CD) müsste in dem Frequenz-Bereich beginnen, deutlich
schwächer zu werden.

Vielleicht ist aber auch einfach nur der dünne Draht der
Spule am Anschlußpin abvibriert.
Baue den MT also bitte erstmal aus und nimm' die Teile mal von
der Rückseite genauestens unter die Lupe.

Gruß

Peter

*Genaueres sollte der Schaltplan sagen. EDIT: das Prospektblatt
sagt 500 Hz Trennfrequenz.
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#62
Jau. Das Drähtchen, das vom Kalottenrand zum Anschlusspin führt, war abgerissen. Und offensichtlich nicht das erste Mal. Denn die Lötkugel, in der der Draht eigentlich stecken sollte, ist nicht schwarz lackiert wie an den anderen Kalotten, sondern zeigt das blanke Zinn. Leider war der Restdraht so kurz, dass ich eine "Verlängerung" dazulöten musste. Das Ergebnis: Gibt eindeutig Hübscher- besser: Gekonnteres. Meine Grundigs werden immer mehr zu Anschauungsmustern für das, was Ulrich weiter oben wohlwollend das Praktikabilitätsprinzip genannt hat.

Aber sei's drum. Nun mitteltönts wieder in Stereo.

Vielen Dank Peter. Übrigens immer wieder unglaublich, wie schnell ihr einem hier an die Seite eilt.

Bis dahin,
Carsten
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#63
...wenn's schon mal "geflickt" wurde, dann schau mal, ob
vielleicht der "Pin" (Lötauge) lose ist. Oftmals sind diese
Dinger genietet oder gar nur geklebt. Das löst sich dann mit der
Zeit, wird wackelig und der Spulendraht reisst ab.

Gruß

Peter
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#64
Hallo Fachfreunde, es ist zum Mäusemelken; aber irgendwie auch langsam lustig. Der Herr Grundig hat schon wieder den Betrieb eingestellt. Ich versuche, mich möglichst kurz und nachvollziehbar zu fassen.

Ich habe die Box heute nochmal auf dem Tisch gehabt, weil am Verstärkerdeckel nur noch 4 von 6 Schrauben vorhanden waren. Die 2 fehlenden habe ich ersetzt, dann die Box wieder angeschlossen, es kam gaaanz kurz Musik, und seitdem nix mehr.

• Das Relais zieht hörbar an, aber die Kontroll-LED leuchtet nicht.
• Box wieder aufgeschraubt.
• Keine Sicherung übern Jordan.
• Am Schutzkasten des Filterbausteins sind, außer den 4 Signalleitungen, 3 weitere Leitungen angelötet. Rot, gelb, schwarz. Die Schwarze ist eine Masseleitung, die schien mir wackelig, habe ich also nachgelötet. Box spielt trotzdem nicht.
• Auf Verdacht Ulrichs Diagnose wiederholt:
->Zuleitungen von den zwei großen Netz-Elkos abgelötet: Kein Kurzschluss in einem der Endstufenmodule, die Elkos zählen bei einer Widerstandsmessung vorschriftsmäßig aufwärts.

Ja, wie gesagt, es ist zum Mäusemelken (und ein kleines bisschen lustig).

Danke für eure Geduld...

Bis dahin,
Carsten

PS: Damit ihr seht, dass ich nicht nur blöd bin – vor dem neuerlichen Desaster mit der Problembox, habe ich die andere aufgeschraubt. Die schaltete nämlich nicht mehr automatisch aus. Im Netz hatte ich gefunden, dass für die Ausschaltverzögerung der Kondensator C10 im Filterbaustein verantwortlich ist. Filterbaustein also ausgebaut und Kondensator ohmmäßig gemessen. Schien in Ordnung. Bei der Gelegenheit aber die Din-Buchsen nachgelötet, da die Lötpunkte der Masseverbindungen gebrochen waren. Dann alles wieder zusammengebastelt – und siehe da: Die Box schaltet sich wieder aus. Wahrscheinlich hat die wackelige Masse eine Art Brizzelknistersignal verursacht und den Schaltverstärker in dem Glauben gelassen, ausschalten dürfe man nicht, da sei schließlich "noch was".
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#65
Hallo Carsten.

Ich weiß ja nicht, was hinter den Schrauben sitzt.
Aber du hast nicht zufällig zu lange genommen und irgendeinen Kontakt unbemerkt hergestellt?

Ich wünsche dir für 2011 jedenfalls Glück, Arnulf.
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#66
Hi Arnulf,
den Verdacht hatte ich auch gleich. Ich habe das überprüft und gesehen, dass hinter den Gewinden der Schrauben keine Kontaktgefahren lauern; zumal die Schrauben auch nicht weit in das Blechgehäuse hineinragen.

Ich hab doch schon Glück, die Box ist mir noch nicht die Kellertreppe runtergefallen :-)

Dir auch nur Angenehmes, Erfreuliches, Inspirierendes,
Carsten
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#67
Hallo Carsten,
die guten Grundig sorgen ja für Abwechslung, ist halt "Unterhaltungselektronik".

Versuchen wir es doch mal wieder mit der Logik.
Die Kontrollleuchte bleibt dunkel, das Hauptnetzteil wird daher nicht arbeiten.

[Bild: grakt50malwieder.jpg]

Die LED hängt hier an den mit “x” und “y” bezeichneten Anschlüssen.
Als Fehlerursache kommen hier die drei Sicherungen Si II, Si V, Si IV, das Relais (es kann Klacken aber trotzdem nicht schalten), der Thermaschalter und der Trafo selbst in betracht.
Diese Teile kann man alle relativ einfach Ohmmässig überprüfen, die Relaiskontakte kann man einfach überbrücken.

Gruß Ulrich
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#68
Hi Ulrich,
als ich dein Posting las, hatte ich die Box praktisch schon wieder weitgehend auseinander gefriemelt. In der Annahme, irgendwas beim Transistorentausch doch falsch gemacht zu haben. Am Ende war es dann das Relais. Jetzt ist die Box wieder montiert, läuft, schaltet automatisch etc. pp. Das hätte ich dann wohl auch ein bisschen effizienter haben können...

Na egal. Dir jedenfalls erneut vielen Dank, Ulrich. Wäre nie drauf gekommen, dass klacken und schalten zweierlei sein kann. (Ist ja aber beim militärischen Gruß auch nicht anders; fällt mir dazu grad noch ein.)

Bis dahin,
Carsten

PS: Falls es jemanden interessieren sollte – das Relais ist wohl ein sogenanntes Klapp-Anker-Relais. Das heißt eine Spule bewegt, wenn Strom fließt, einen rechtwinkligen Bügel, der dann seinerseits einen Kupferkontakt schließt. Beide Kupferschließen sind sehr dünn und federnd gelagert. In meinem Fall ist der untere Kontakt, altersmüde, bereits in Ruheposition leicht gebogen. Der Schließkontakt war wohl jedenfalls nicht mehr stark genug, um wirklich zu schalten.
Edit: Der Rest der Prosa steht hier nur noch zu didaktischen Zwecken; siehe folgendes Posting. [-]Ich habe dem über die Jahre keusch gewordenen Kupferblechlein deshalb einen Pappstreifen unter den Kopf gelegt. Nun kann er nicht mehr weg, wenn dem anderen danach ist, ihn zu küssen. Trotzdem bleibt ihm noch genug Luft, um stromlos zu durchzuatmen, wenn sein Partner wieder von ihm ablässt.[/-]
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#69
Derartige Manipulationen an diesen Relais sind nicht zu empfehlen, entweder überbrücken und auf die Abschaltfunktion verzichten oder ein anderes geeignetes Relais einsetzen.
Biegen, feilen, mit Pappe unterlegen oder andere Spielchen sind hier ein absolutes Tabu.
Mit allem was auf Primärseite (direkt am „Netz“) sitzt ist nicht zu spaßen.

Gruß Ulrich
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#70
Hi Ulrich,
danke, Hinweis verstanden. Dann probier ich mich mal als Brückenbauer. Sowas braucht die Welt eh dringend :-) (Dazu trenne ich die Box vom Netz, schließe das Relais kurz und schaue mit dem MM auf der Lötseite der Platine, welche Anschlüsse ich brücken muss, richtig? Noch besser wär natürlich, ich könnte mich mal auf die Suche nach Ersatz machen. Dazu müsste ich aber wissen, welche Eigenschaften der Ersatz haben soll. 12 Volt? 24 Volt? 1 schließer? Na und so weiter.)

Und apropos bauen: Ich habe auf den Grundigs, wenn der VV noch nicht läuft, ein unschönes und lautes Brummen. Sobald der VV eingeschaltet ist (resp. sein Relais angezogen hat), ist das Brummen fort.

An den Boxen kann es kaum liegen; neulich hatte ich Gelegenheit ein Paar aktive Braun-Lsp auszuprobieren, da war's dasselbe. Auch den VV hab ich schon mal gewechselt, ohne Ergebnis.

Das Brummen verändert sich nur mit den Kabeln, die ich für den Anschluss der Boxen an den VV verwende. Zur Zeit sind das Cinch Kabel. In den Din-Buchsen der Grundigs steckt jeweils 1 Din auf Cinch-Adapter; jeweils eine Cinch-Leitung pro Box geht zum Eingang des VV. Die unbenötigte zweite Cinch-Ader "hängt rum". Ich habe neu gekaufte 5pol Din-Kabel probiert (Anschluss 1.Box->2.Box->Din auf Cinch->VV), das Brummen ist stärker; ich habe die gleiche Anschlussvariante mit Cinch-Kabeln und Adaptern probiert (1.Box->Din auf Cinch->per Cinch zur 2.Box->Cinch auf Din; an der 2. Buchse der 2. Box->Din auf Cinch->per Cinch zum VV), das Brummen ist stärker.

Hat vielleicht jemand Erfahrung, wie man brummfreie Kabel, die von Din-Buchsen auf Cinch-Stecker wechseln, selber herstellen kann?

Bis dahin,
Carsten
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#71
Hallo Carsten.

Ich verfolge das hier schon eine Weile gespannt.
Nun solltest du aber auch das Relais wechseln. Als Ersatz
bietet sich das V23057-B0002 von Schrack/Tyco an. Die produzieren die alten
Siemens Kartenrelais noch immer.
Leider gibt's das Relais bei Reichelt scheinbar nicht, auch sonst bin ich auf die
Schnelle nicht fündig geworden.

Ich verfüge auch über ein altes Siemens Datenbuch nachdem sich dein Relais
genau entschlüsseln lassen sollte. Nur leider finde ich in dem Buch das Relais
mit der angegebenen Bezeichnung nicht V23027-D0005-A424
V23027-D = Bauform, Kartenrelais stehend 1xUM
0005 = Spulenbauform (die finde ich so nicht!) 0002 = 12V/ 0006 = 24V

Ich kann dir das passende Relais auch zukommen lassen, wenn du möchtest.
Bei mir in der Firma ist sowas lagernd vorhanden.

Gruß, David

EDIT: Ich habe das Datenblatt der Siemens Relais grade gescannt und im
Downloadbereich als PDF eingestellt -> Datenblätter -> Relais.
EDIT2: Ich dacht zumindest ich hätte es hochgeladen. Muss da erst ein
Admin drüber gehen und das freischalten, oder was habe ich falsch gemacht?

EDIT3: Auch von Omron gibt's ein passendes Relais: Typ G2L-1-V
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#72
Hallo Carsten,

das Problem mit dem brummenden Kabeln ist relativ einfach zu lösen:

je 2 gute Cinch- und DIN-Stecker (am besten mit Metallgehäusen) und dazu zwei Stücke Mikrofonkabel in der benötigten Länge vom Vorverstärker zu den Boxen sind erforderlich - die Mikrofonleitung einpolig mit Abschirmung, aber in guter Qualität, nicht so eine dünne Behelfs-Strippe.

Wo an den Cinch-Steckern die NF-Leitung und wo die Abschirmung angelötet werden muss, brauche ich wohl nicht zu erläutern; an den DIN-Steckern kommt die Abschirmung an Kontakt 2 (plus an's Metallgehäuse des Steckers), die NF-Leitung dagegen einmal an 3 (links), das andere Mal an 5 (rechts).

Jetzt nur noch die Boxen seitenrichtig an den Vorverstärker anschließen (die Kanalumschalter an der Boxenrückseite helfen dabei) - das war's. Es sollte nichts mehr brummen. Ich habe alle meine Grundig's so angeschlossen, nachdem ich mich vorher auch mit den dünnen DIN-Cinch-Adaptern herumgeärgert habe; sie bieten praktisch keine Abschirmung gegen Netzbrummen und andere Einstrahlungen.
Frdl. Gruß Michael(G)
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#73
Zitat:nowe postete
... welche Eigenschaften der Ersatz haben soll. 12 Volt? 24 Volt? 1 schließer? ...
Moin,

...ergänzend zu Davids Hinweis: schaue bitte noch mal in mein
posting #050 - da schrieb ich es schon... (Spulenspannung sollte 12V
sein).

...ergänzend zum Thema Brummen: die Box hängt "massemässig in der Luft"
solange das Relais nicht geschaltet hat. Michael hat ja schon erläutert, wie
man es machen kann.

Gruß

P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#74
Moin zusammen,
vielen Dank, again! Ich trau mich immer noch nicht, die prompte Unterstützung hier für selbstverständlich zu nehmen.

@ David: Großartig, wenn ich dich als "Bezugsquelle" in Anspruch nehmen könnte. Ich schicke dir hierzu eine PM.

@ Michael(G): Ich habe gestern noch mit allerlei Kabeln aus der Bastelkiste experimentiert. Und tatsächlich war ein altes DIN-Kabel dabei, dass sich insofern von den neu gekauften unterscheidet, als auch der Metallkragen (und nicht nur PIN 2) als Masseleitung fungiert. An dieses Kabel habe ich Cinchstecker gelötet. Und voilà, kein Brummen mehr. Aber ich werde mir die von dir empfohlenen Mikrofonkabel trotzdem besorgen, dann ist nicht mehr jeweils eine Cinchleitung "über".

@ PeZett: Das "massemäßig in der Luft" hängen leuchtet mir jetzt ein, merci. Und zu dem 50er Posting: Ich hatte deinen Hinweis, den Schaltplan "überflogen" zu haben, so verstanden, dass die 12 Volt-Einschätzung noch einer genaueren Überprüfung bedürfte. Zu der ich mich allerdings nicht in der Lage sah. Überlesen habe ich deinen Hinweis freilich nicht :-), nur ihn mit meiner prinzipielen Unsicherheit in Sachen Elektronik bemantelt, sozusagen.

So. Könnte es sein, dass dieser Thread langsam an sein Ende gelangt? Na, vielleicht stell ich ja beim Relais-Einbau wieder irgendwas an. Sonst hab ich hier auch noch einen kleinen Kraus-Verstärker liegen, der auf einem Kanal Krachsalven herauslässt, dass es die Bassmembranen nur so schüttelt...

Bis dahin,
Carsten
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