Kleiner Dödel sucht großen Bastler (Grundig Aktiv Box/Hamburg)
#1
Guten Tach,
ich bin hier bisher nur lesend in Erscheinung getreten. Hätte auch, aufgrund fortgeschrittenen Dilletantentums, wenig Sachkundiges beizutragen. Umso mehr habe ich mich über den einen und anderen hilfreichen Tipp gefreut.
Nu komm ich aber mit reiner Lektüre leider nicht mehr weiter. Ich kann nämlich weder einen Schaltplan lesen, noch sowas lötend umsetzen. Letzteres reicht man grad für einen Cinchstecker.

Meine Herausforderung, wie man wohl pädagogisch korrekt sagt, ist diese: Habe mir, ihr wisst schon wo, ein Paar 50er Grundig Aktiv Boxen zugelegt. Und die bräuchten einige Zuwendung, die ich ihnen nicht geben kann. Bisher liefen sie so leidlich. War eh schon ein phänomenales Rumgestöpsel und Adapterausprobiere, bis sie an meinem Sansui Vorverstärker laufen wollten. Die DIN-Buchsen haben das wohl hinreichend bekannte Kontaktproblem. Und die meisten Billig DIN-Kabel/-Adapter brummen schnarren fisseln rauschen. Aber zum Schluss gings irgendwie. Nun nicht mehr. Zumindest springt eine Box gar nicht erst mehr an.

Wenn ich einen Wunsch frei hätte, verwandte ich den für einen, der sich im heranbrausenden Herbst meine Kameraden auf den OP-Tisch holte. Und sie runderneuert. Umbau auf Cinch, Auswechseln der üblichen, verdächtigen Bauteile (ich hab hier und anderswo gelesen, da gäbs eine Reihe)... naja und so, halt.

Natürlich nicht umsonst. Aber meine Mittel sind begrenzt. Wenn sich herausstellte, dass ich gute Arbeit nicht entsprechend entlohnen könnte, würde ich erstmal eine Weile sparen. Und mich dann wieder melden.

So. Gibts hier einen Grundig-Fachmann, der Lust hätte, sich meiner (tonnenschweren) Kleinode anzunehmen. Im Raum Hamburg kann ich gut den Transporteur machen. Verschicken würd ich die alten Herrschaften ungern.

Merci im voraus. Und bis dahin,
Carsten
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#2
Hallo Carsten,

eine Frage vorab: hast Du zufällig den Schaltplan zu diesen
Boxen (oder könntest diesen besorgen)?

Nicht daß ich Dir einen Fernkurs im Schaltungslesen verpassen
möchte aber wenn so ein Plan schon mal gesucht und gefunden
ist, ist ein Teil des Weges gegangen...

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
Heute ist es in vielen Fällen (leider) kein Problem mehr an Schaltzeichnungen zu kommen.

http://elektrotanya.com/grundig_aktiv-bo...nload.html

So simpel die Grundig Aktivboxen sind halte ich sie für gut.
In den meisten Fällen sind sie selbst für "Uneingeweihte" reparierbar.

Genauso verkannt sind die Philips MFB Boxen, allerdings durch die Rückkopplung technisch etwas anspruchsvoller.

Gruß Ulrich
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#4
Hallo Ulrich,

...es ist immer wieder nahezu gespenstisch, in welchem Tempo
Du...
Sag mal - ganz ehrlich - sitzt Du im Netz? Ich meine: googeln kann
ich auch, aber so treffsicher die Downloads zu finden...
Oder hast Du die alle in den shortcuts gespeichert?

Ach ist ja auch egal... ...herzlichen Dank (was würden wir hier
ohne Dich machen...).

-------------------
edit: nur mal nebenbei, von den Grundig "Aktiven" habe ich auch
schon viel Gutes verlauten gehört.
Ist es aber (Frage an Ulrich) bei den MFB-Boxen nicht so, dass
dafür der entsprechende Vorverstärker aus gleichem Hause
vonnöten ist?
Immerhin meine ich zu wissen, daß die Philips Bandgeräte der
"grauen Plaste-Ära" (4504 & Co.) zumindest teilweise über diese
Ansteuermöglichkeit verfügten. Egal... ...gehört hier nicht hin.
(würde mich aber interessieren...)
--------------------------

Gruß

Peter
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#5
Zitat:PeZett postete
...es ist immer wieder nahezu gespenstisch, in welchem Tempo
Du...
Sag mal - ganz ehrlich - sitzt Du im Netz? Ich meine: googeln kann
ich auch, aber so treffsicher die Downloads zu finden...
Oder hast Du die alle in den shortcuts gespeichert?
Da sind doch nur ein paar Kandidaten

Hifi Engine

Elektrotanya

Eserviceinfo

Dann hat man ca. 95% abgedeckt.

(Die annähernd oder auch über (den Überblick habe ich da ich schon lange verloren) 100000 Schaltbilder in Papierform oder Mikrofilm plus einer nicht unbeträchtlichen Menge an Fachliteratur in eigenem Besitz mal unerwähnt Smile)

Was dein Edit betrifft, zur Ansteuerung der Philips MFB Boxen ist kein spezieller Verstärker notwendig.
Der entscheidende Unterschied ist die Bewegungsrückmeldung (Motional Feed Back)

http://www.hifi-studio.de/hifi-klassiker/MFB.htm

der Lautsprechermembran.
Das ist eine Rückkopplungsschleife.

[Bild: PilipsMFBPrinzip.jpg]

Da gibt es neben Philips aber mehrere Hersteller mit unterschiedlichen Konzepten der Membranbewegungserfassung.

Das hat aber mit den Grundig Aktivboxen alles nichts zu tun.

Gruß Ulrich
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#6
Hallo Ulrich,

die "engine" habe ich natürl. auch schon seit langem in der Favoriten-Kiste,
die "Elektrotanya" seit geraumer Zeit eigentl. auch, habe mich nur noch nicht
so richtig an die Suche in ihr gewöhnt. Und "Eserviceinfo" kannte
ich noch gar nicht...

MFB: also steckt das "Geheimnis" in der Box und nicht außen und
dort sitzt d. Steuerverstärker, sehe ich das richtig?
Dann weis ich zwar nicht, warum Philips den Begriff "MFB-Steuerverstärker"
geprägt hat, aber wahrsch. war´s nur eine verkaufsfördende Worthülse.
However - das gehört hier in der Tat nicht in den Grundig-Thread, also
"Schluß mit Das!".

Gruß

Peter
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#7
Und noch mal OT.

Die

Wegavision

http://wegavision.pytalhost.com/

oder hier passender

http://grundig.pytalhost.com/grundig81-2...oxen05.jpg

Möchte ich hier nicht unerwähnt lassen.
Zumal ich sie oft verwende, aber dort noch nichts beigetragen habe.

Gruß Ulrich
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#8
Zitat:uk64 postete
...aber dort noch nichts beigetragen habe...
WAS MAN JA JEDERZEIT ÄNDERN KANN !!!

Moin, moin,

OT: "Raupenhaus" für Ost-Produkte, "diplodocs.de" für alles mögliche, "www.analogaudio.narod.ru" für Tapedecks, "FSM" oder "FilesTube" gibts auch noch...

T: Falls jemand mit den Boxen anfängt, lohnt es eventuell, zwischen Endstufen und Chassis Sicherungen zu installieren. Denn solch Schutz kannte Grundig wohl noch nicht, was wohl heute der Hauptgrund für eine ganze Reihe von Grundig-Aktiven ohne originalen Hochtöner ist.

Tschüß, Matthias

Übrigens findet in ein paar Tagen ein Forentreffen im Norden statt. Vielleicht eine Chance für den Fragestellenden persönlich zu fragen...
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#9
'N Abend zusammen,
danke schön für die zahlreichen Repliken. eserviceinfo und elektrotanya sind gleich in die Linksammlung gewandert. Immerhin: wegavision & hifiengine logierten schon dort.

Den elektrotanya'schen Schaltplan habe ich übrigens bereits; zwar aus dem Fundus des Neuen Grundig Forums (gr-forum.de), aber ich glaube, dass es sich da um dasselbe Material handelt. Ich hatte nach dem Schaltbild schon mal recherchiert, um einem gutwilligen Reparateur nicht so ganz nackt gegenüber zu treten.

@ Matthias M: Ja, von dieser Achillesferse der Grundig-Aktiven hatte ich auch schon gehört. Und deshalb (Tata!) gleich nach dem Eintreffen des Pärchens dort Picofuses eingesetzt (ein Tiefbass-Chassis blieb allerdings unversichert; hatte mich bei der Reichelt-Bestellung irgendwie verzähltvertan). Bin mit den Picofuses einem Tipp aus besagtem Grundig-Forum gefolgt. Das Ganze war für mich ein langes und zittriges Lötkolbenabenteuer. Aber am Ende hatte ich offensichtlich nichts falsch gemacht. Funktionierte jedenfalls alles; bis vorgestern.

Ja – wenn die Runderneuerung so "einfach" wäre wie das Einlöten der Picofuses... aber Bauteile identifizieren, auslöten und ersetzen? Nee. Gibt Dinge, die ich kann; Dinge, an die ich mich trotzdem herantraue; und Dinge, die ich nicht hinkrieg. Hatte mir auch schon mal die wackeligen DIN-Buchsen näher angeschaut. Gott, ist das da eng. Und so viel Drähte und Zeug im Weg, um da überhaupt heran zu kommen. Für mich, wie ein Sprungturm für'n Höhenphobiker.

Forentreffen? Ich könnte mir da natürlich ein kleines Hilfe-Schild um den Hals klemmen. Wann und wo findet denn das statt? Interessant fänd ich das allemal.

Bis dahin,
Carsten
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#10
Neues Grundig-Forum?
Hab ich doch noch garnicht fertig, nur die Vorab-Testversion ist hochgeladen, aber noch nicht für die Öffentlichkeit zum Posten freigegeben *kratzamkopf*
Oder meinst du das alte Grundigheiler Forum?
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#11
Hallo Jogi,
das Grundig-Forum, das ich meine, hört auf den Namen gr-forum.de und nennt sich selbst "Das neue Grundig Forum". Da lässt sich forumen mit allem drumundran. Jedenfalls bin ich dort angemeldet und kann mich einloggen. Gepostet hap ich allerdings noch nichts. Aber, wie gesagt, hoch glücklich den Schaltplan für meine maroden 50er Aktiv-Boxen entgegengenommen. Falls ich das also dir zu verdanken habe: merci vielmals :-)

Bis dahin,
Carsten
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#12
Über das Forentreffen wird unter Stammtisch-Nord diskutiert.

Treffen ist nächsten Samstag (09.10.) um 15:00, ca. 117 km von deinem Wohnort entfernt, wenn ich den von deiner HP richtig abgeleitet habe. Da würde sich sogar eine Fahrgemeinschaft mit anderen Teilnehmern anbieten, wenn du fährst. Wink

@ Matthias: Wirst du eigentlich erscheinen? Edit: Habe gerade nachgelesen, dass du wieder eine Radtour dorthin planst.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#13
Zitat:niels postete
...Treffen ist nächsten Samstag (09.10.) um 15:00, ca. 117 km von deinem Wohnort entfernt...
Hallo Niels,

wenn ich seinen Wohnort aus dem Titel des Thread schließen darf, würde ich Carsten Dich nicht als Navigator empfehlen.
Oder mit dem Fahrrad ist es zu Bernhard kürzer, als mit dem Auto! 117km hatte ich jedenfalls noch nie auf der Uhr. Smile

Ob ich radle, hängt auch vom Wetter ab. Und eventuell von anderen Nordlichtern.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#14
Natürlich ist es mit dem Fahrrad kürzer als mit dem Auto, es hat ja Reifen größeren Durchmessers! Big Grin

Und ich schloss nicht von dem Titel ausgehend sondern von Angaben auf seiner Homepage auf seinen Wohnort.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#15
Hallo Carsten,

ein erstes "Überfliegen" der Schaltung zeigte mir im Versorgungsteil
der Verstärkermodule Termosicherungen. Haben die vielleicht angesprochen?
Und auch wenn es trivial klingt, aber...
...sind die Sicherungen vor den Brückengleichrichtern noch in Ordnung?
Sind die Sicherungen primärseitig (d.h. vor d. Trafos) alle in Ordnung?

Dein Fehlerbild "...springt eine Box gar nicht erst mehr an..." läßt mich
zunächst auf ein zentrales Problem schließen - und das könnte
in der Netzteil-Umgebung liegen (....und natürlich auch im Bereich der
"Singnalschnittstelle" - sprich: Signaleingangsbuchse).

Vielleicht kannst Du das o.G. ja noch mit "Bordmitteln" überprüfen, bevor
das Modul beim Nordtreffen in einer gemeinschaftlichen Operation zwischen
Salzgebäck und Bier seziert wird.Wink

btw: ...den im SM getätigten Hinweis "R8 und R12 keinesfalls verstellen" würde
ich unbedingt ernst nehmen. Bist Du da bei Deinen Arbeiten evtl. drangekommen?

Gruß

Peter
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#16
Hallo,

zum Fehlerbild "springt nicht mehr an" fällt mir - ähnlich wie Peter - erst einmal die Relaisplatine ein, die das Einschalten der Box bei eingehendem NF-Signal steuert. Ich würde mir dort mal den C 204 als potentiell Verdächtigen unter die Lupe nehmen.
Frdl. Gruß Michael(G)
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#17
N' Abend again,
Sicherungen unter die Lupe nehmen, hm-m, krieg ich hin. Brückengleichrichter? C 204? Relaisplatine? Mit Bordmitteln überprüfen? Leider never ever. Sonst hätte ich hier ja auch nicht mit Offenbarungseidmiene angeklopft und "Hilfe" geschluchzt :-). Ich habe zwar ein Multimeter, aber das nutze ich praktisch nur, um bei einem brummigen oder halbseitig gelähmten Plattenspieler die Verkabelung des Tonarms auf Durchgang zu prüfen. Wie und ob man damit einen Blückengreichlichter oder sonstige kleine Tönnchen, Klötze und Murmeln prüfen kann – keine Ahnung. Ich wüsste das alles furchtbar gerne (und wenn ich ein zusätzliches Paar Aktivboxen nur zu Übungszwecken hier hätte, würde ich mich vielleicht sogar mal ransetzen), aber ich verstehe von Elektronik ungefähr so viel wie vom Obstbaumschnitt. Deshalb haben wir nicht nur wenige und winzige Äpfel im Garten, deshalb stehen hier auch ein Paar bockige Grundig Aktiv-Boxen rum, die ich gelegentlich mal böse anguck, in der Hoffnung, das bringe sie vielleicht zur Räson.

Gut, ich rekapitulier mal: Die Sicherungen guck ich mir an, mal sehen ob ich auch die Thermokameraden finde :-). Was immer auch R8 und R12 sind - ich glaube nicht, dass ich irgendwas unwillentlich verstellt habe. Die Boxen liefen ja ungefähr vier Wochen, abgesehen von periodisch aufretendem Zischen, Fisseln, Brizzeln recht problemlos. Ach, da fällt mir ein, die Box die bis heute brav anspringt, wenn ein Signal kommt, schaltet sich dafür nicht ab. Die, die sich nun gar nicht mehr rührt, schloss immer brav nach ein paar Minuten Stille die Augen.

Das Forentreffen interessiert mich natürlich auch. Muss aber erst noch die Familienlage abklären. (Allerdings: 117 km... und abends noch wieder zurück... Na makuckn.)

Bis dahin,
Carsten

Edit fiel dann noch ein: Sollte ich Herrn und Frau Kavenzmann dann wirklich mitbringen in die Nordheide? Oder war das ein Scherz? Sorry, falls das eine dumme Frage ist; kenn' mich ja "mit euch" noch nichtsoaus. Bin jedenfalls bass erstaunt bisher über so viel rege Anteilnahme und freundliches Unter-die-Arme-greifen. Danke dafür. Schon mal.
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#18
Hallo Carsten,

frag doch mal den Gastgeber Bernhard/beko an. Er wird wissen, wer kommt, er weiß, was er an Meßtechnik da hat. Es könnten durchaus ein oder zwei versiertere Bastler da sein. Mach es doch ruhig in "Stammtisch-Nord" zum Thema.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#19
Hallo Carsten,

die ganze Box würde ich nicht unbedingt "verschleppen" - das Verstärkermodul
ausbauen reicht dann wohl. Um an die innenliegenden Sicherungen dran-
zukommen, musst Du ohnehin auf-/abschrauben. Dann müsstest Du mit Hilfe des
Fotos (siehe Servicemanual) die Sicherungen identifizieren können.
Mein Hinweis auf den Brückengleichrichter diente nur der Kenntlichmachung
des Sekundärkreises. Auf dem Foto siehst Du die Sicherungen eigentl. ganz
deutlich.

Wenn übrigens der Thermoschalter ausgelöst hat (was es ja
ebenf. zu überprüfen gilt), dann schaltet das Relais nicht mehr.

Gruß

P.
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#20
So,
ich war dann mal mutig und habe die Deckel der Verstärkermodule abgeschraubt. Auffiel mir sofort, dass die Haube der defekten Box mit nur 4 Schrauben gehalten wird, die der heilen mit 6. Der Eindruck, "dass da doch schon mal jemand bei war", bestätigte sich dann auf den ersten Blick: Der von Michael(G) angesprochene Kondensator (gut, dass auf der Platine die Nummern draufstehen), wurde wohl schon mal getauscht. Ausgewechselt wurde auch das Bauteil daneben. In der funktionablen Box sitzt dort ein rotes Kästchen, in der defekten nun ein schwarzes Tönnchen. Aber seht selbst; zunächst ein Bild von der defekten Box:

[Bild: Gleichrichterplatine_def.jpg]

Hier ein Foto der (noch) funktionierenden:

[Bild: Gleichrichterplatine_iO.jpg]

Was ich noch gesehen hab: Unten rechts sitzt so ein größeres schwarzes Bauteil, so ein kleiner Schrank :-). Bei der Box, die in Ordnung ist, gibt es einen kleinen braunen Deckel. Der fehlt dem Geschwisterbauteil in der defekten Box. Außerdem ist die Problemplatine nicht mehr verschraubt, hängt so lose rum.

Was die Sicherungen angeht, Peter, die scheinen alle OK zu sein. Allerdings habe ich diese Thermosicherungen natürlich nicht gefunden. Weiß nicht, wie die aussehen und wo die wohnen sollen.

Hoffentlich klappt "das mit den Fotos". Mal sehen.
Bis dahin,
Carsten
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#21
Hab noch
was vergessen. Bevor ich die Sargdeckel heute Mittag abschraubte, hab ich die putte Box eine Weile sich und dem VV überlassen. Als ich nach ein paar Stunden wieder den Raum betrat, spielte sie. Alles wieder ausgeschaltet. Und wieder an. Erneut Totenstille. Ein paar hundert Augenblicke gewartet. Nix. Dann alles deinstalliert und in den Nebenraum getragen zum Aufschrauben.

Legt das den Verdacht nahe, dass es jedenfalls kein Problem der Netzversorgung und irgendwelcher Sicherungen sein kann?

Bis dahin; muss nun meine Kinder abholen.
Carsten
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#22
Zitat:nowe postete
...Legt das den Verdacht nahe, dass es jedenfalls kein Problem der Netzversorgung und irgendwelcher Sicherungen sein kann?
...
"Jaein" - die Sicherungen scheinen Durchgang zu haben, die beiden
Trafos scheinen i.O. zu sein. Soweit so gut...
Ich bin dennoch der Ansicht, daß sich d. Fehler im Umfeld der
beiden Haupt-Spannungsversorgungen finden lässt. Die Netzversorgung
besteht ja auch aus weiteren Bauteilen und (evtl. "kalten") Lötstellen.

Wenn Du aber das Modul mit zum Stammtisch nimmst, wird da bestimmt
ein Ergebnis bei herauskommen.

Gruß

Peter
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#23
Zitat:PeZett postete
Wenn Du aber das Modul mit zum Stammtisch nimmst, wird da bestimmt ein Ergebnis bei herauskommen.
Hi Peter, wie recht du hattest... Die Runde hat sich mit eifriger Gelassenheit über den Störrischen hergemacht. Und am Ende solltest du richtig gelegen haben. Ich hatte die Sicherungen nur in AUGENschein genommen. Arnulf hat sie einzeln herausgepult, die Kontaktflächen gereinigt und dann die Halterungen dezent wieder in Passform gebogen. Voilà, der Kavenzmann dudelte anschließend wieder.

Ich werde die Prozedur bei der zweiten Box wiederholen und außerdem mal sehen, ob ich es hinbekomme, die DIN-Buchsen nachzulöten. Hier werde ich wohl zu gegebener Zeit noch ängstliche Fragen posten :-)

Bis dahin,
Carsten
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#24
Dödel, die zweite. Nu ganz schlimm, glaub ich. Der freundlichst während des Nord-Stammtischs wieder gangbar gemachten Box fliegen nun sofort nach dem Einschalten alle Sicherungen auf der Gleichrichterplatine raus (4 mal T6,3A/250V). Und das kam so:

Ich hatte heute die Box nochmal auf dem Tisch. Ausprobieren. Und wieder ging nichts. Also den Deckel des Verstärkermoduls wieder abgeschraubt. Sicherungskontakte überprüft, alles in Ordnung. Strom wieder an. Nichts. Lustlos mit dem Schraubendreher auf das Relais getippt. Klack. Spielt. Yiihaa!

Zumindest für einen Augenblick. Dann statt Radio nur noch Gebrumm. Allerdings die Beobachtung, dass die Box läuft, wenn ich den links/rechts Umschalter zwischen den beiden DIN-Buchsen nur ein wenig hineindrücke. Reinigen, dachte ich mir. Also habe ich die Schrauben von Deckel und Boden des Frequenzweichenmoduls gelöst und konnte beides auch tatsächlich herausbekommen. Dazu musste ich zwar auch die Verschraubungen des Kastens an der Boxenrückwand lockern; aber es war nicht nötig irgendein Kabel abzulöten. Den Schalter habe ich dann mit etwas Tuner 600 eingesprüht und etliche Male betätigt. Die Box stand dabei auf dem Kopf, weil die die Platine sozusagen über Kopf eingebaut ist. Dann wollte ich testen. Weil der Frequenzweichenkasten nur locker rumhing, habe ich ein Brettchen zwischen ihn und das obere Endstufenmodul geschoben (wie gesagt, Box stand verkehrt herum vor mir). Wahrscheinlich war das zu hemdsärmelig; und irgendwo hat vielleicht doch irgendwas Kontakt gekriegt, das keinen Kontakt hätte kriegen sollen. Jedenfalls liefen Hoch- und Mitteltöner nicht mehr mit. Dann verstummte auch der Rest. Schnell ausschalten und sehen, dass die vier oben erwähnten Sicherungen alle durch waren. Beim örtlichen Elektroinstallateur konnte ich kurz vor Ladenschluss noch exakt vier neue besorgen. Eingebaut, eingeschaltet, Funkenpiffpaff, Schluss. Keine Ahnung, wo ich nun wie anfangen soll. Richtig elend ist mir :-(

Zum Glück waren die Chassis ja mit Picofuses gesichert. Die des Hochtöners habe ich mir angesehen. Durch. Weiter bin ich noch nicht gekommen. Habe ein bisschen Angst zu entdecken, dass diese Box die ist, in der der Tiefbass nicht abgesichert war.

Weiß jemand tröstlichen Rat?
Bis dahin,
Carsten
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#25
Hallo Carsten,

mein Beileid.

Das riecht nach Kurzschluß.
Da ich mich erinnere, innen war nicht alles richtig festgeschraubt, Du dazu beim Verdrehen der Kabel zum Öffnen des Deckels der Weiche vielleicht auch noch dazu beigetragen haben magst, daß sich Dinge berühren, die das nach Meinung des Konstrukteurs nicht unbedingt sollen, ist es durchaus möglich, daß Du an dieser Stelle nicht weiter fortfahren solltest, die Sicherungen einfach nur zu ersetzen, sondern erstmal schauen (bei korrekt stehender Box) wie die Kabel bzw. deren abisolierte Enden liegen.
Ich erinnere mich, an jeder Seite der Weiche kamen zwei Doppel-Litzen an, deren Enden recht nahe aneinander verlötet waren. Wie nahe sind sich die Enden jetzt?

Wenn ein Kurzer unmittelbar nach einem Tuner 600-Bad auftritt, dann frage ich mich natürlich auch, wieviel hast Du davon genommen, wohin ist es getropft und wie lange hattest Du mit dem Anschalten nach dem Bade gewartet?

Ansonsten: Das Auswechseln des Relais war ja bereits am Samstag Thema. Ganz sauber schien das ja nicht mehr gewesen zu sein. Auf jeden Fall dürfte das Auswehcseln effektiver sein als mit Schraubenziehern drauf zu tippen (ich hoffe, der war isoliert!)

Und jetzt? Wenn Du den Kurzschluß nicht eindeutig identifizieren kannst - kreuzende Kabel etc. - dann Finger weg!
Zumindest löte die Chassis ab und teste mit etwas, das ersetzbar ist.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#26
Moin Carsten.

Ob der Rat tröstlich ist?

Matthias hat es insgesamt schon gesagt.

Bei der Box gibt es ja so einige (nicht starke) Korrosionserscheinungen, so daß da was getan werden sollte.
Das Relais sollte man tauschen, Das ist um.

Du hast nun die "Gelegenheit", die Baugruppen zu separieren. Dazu wirst du einige Kabel ablöten müssen. Notizen oder aussagekräftige Fotos machen.

Die dünnen Kabel, die an den Abschirmkasten gehen, sind sehr dünn. Da könnte auch was "faulig" an den abisolierten Enden sein. Die Abschirmungen waren schon kurz vor ab. Es kann gut sein, daß deine Bewegung dort was abgerissen hat.

Was Claus mit den Thermoschaltern erklärt hat, hast du ja mitbekommen. Die kannst du also messen.

Außerdem waren bei einigen Sicherungen die Kappen schon lose. Die solltest du in jedem Fall alle ersetzen (auch bei der anderen Box). Die Halter habe ich zwar gereinigt, aber bei einigen war auch noch Oxid, was man nicht eben mit einem Q-Tip wegbekommt. Deshalb hatte ich auch den Kontakt zwischen Sicherung und Halter gemessen.

Das sind erstmal Sachen, die du sowieso machen solltest.

Vorher solltest du, wenn du die einzelnen Baugruppen auseinander hast, sie dir genau betrachten.

Wenn du einen Kurzschluß verursacht hast, sollten sich Britzelpunkte finden lassen. Wenn was weggebrannt ist, kann man es auch oft sehen.

Zum Vergleich müßte man auch die andere Box gut verwenden können.

Tuner 600 dürfte nicht das Problem sein. Das Zeug ist nicht umsonst etwas teurer. Gewisse Probleme hat man damit nicht. Auch darf man damit Schalter spülen und waschen.

Erstmal viel Glück, Arnulf.

P.S. Wäre ja auch zu einfach, wenn dieser Fred nur eine Seite einnimmt.
Murphy läßt grüßen. :-)
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#27
Danke für den freundlichen Beistand; hilft, die Fassung wieder zu gewinnen :-)

Ich habe mir die einzelnen Platinen, soweit man sie einsehen kann, angesehen und so erstmal nichts Brenzliges ausmachen können. Die unverschraubte Platine hatte ich gestern noch vor dem zunächst erfolgreichen Test neu befestigt. Inzwischen habe ich sie wieder gelöst, um zu sehen, ob ich da vielleicht ein Kabel eingeklemmt hatte. War aber nicht. Und das Tuner 600 Bad war eher ne kleine Dusche. Geflutet hatte ich da nix.

Bleibt mir wohl nur, alles Schritt für Schritt auseinander zu bauen und zu lernen. Wenn ich gar nicht mehr weiter komme, gibt's ja immer noch den Herrn Berlin...

Erster Ansatzpunkt könnte vielleicht dies sein: Im Netz werden der Gleichrichter und der Ladeelko häufig als Auslöser für Ärger beschrieben. Der Kondensator ist zumindest nicht kurzgeschlossen (Ohmmeter drangehalten und gesehen, dass sich ein zunehmender Widerstand aufbaut. Allerdings nur bis ca. 28 kiloohm. Gegencheck bei der intakten Box ergab aber bei dem dortigen Elko den gleichen Befund). Dann habe ich im Netz auch eine Prüfmethode für den Gleichrichter gefunden. Und der scheint, wenn ich denn richtig getestet hab, hin zu sein. (Durchgangsprüfung vom Pluspol (mit rotem Prüfkontakt) zu den Wechselstromanschlüssen (mit schwarzem Prüfkontakt) darf NICHT piepen. Tut's bei mir aber). Also werde ich mal sehen, den Herrn G. Richter auszutauschen. Zufällig hatte ich mir schon vor unserer Stammtischsession einen bestellt. Für den Fall, sozusagen. Hoffe jetzt nur, dass ich einen passenden ausgesucht habe. Der Originale segelt im Schaltplan mit der Bezeichnung B20C300; ich habe B80C800 bestellt. Überdimensionierung, habe ich irgendwo gelesen, sei nicht schlimm. Stimmt's? Allerdings ist das Ding unheimlich klein. Mal sehen, ob ich das Jüngelchen überhaupt irgendwie ins Platinenlayout kriege.

Arnulf, da du empfiehlst, das Relais jedenfalls zu tauschen: Wie und wo finde ich denn da Anhaltspunkte für passenden Ersatz?

Und richtig, Matthias, einen (oder zwei) wertfreie Lautsprecherchassis muss ich mir zum Testen dann auch noch besorgen. Heute war hier bei uns im Dorf Sperrmüll. Freudig an der Seite tatsächlich 4 Boxen entdeckt. Dann aber enttäuscht festgestellt, dass schon jemand dabei war und alle Chassis rausgerissen hatte.

OK. In nächster Zeit ist selbige hier Mangelware. Ich berichte aber natürlich, sobald es etwas zu berichten gibt, wie meine Lernforschritte sich gestalten. Oder heul hier wieder rum, wenn ich weiteren Mist verzapft hab.

Bis dahin,
Carsten
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#28
Hallo Carsten,

ein paar "angeschlagene" Chassis kannst Du gerne von mir haben, falls Du mal auf der Ecke sein solltest.

Die Kondensatoren sind, wenn Du schon bastelst, sicherlich die ersten Bauteile, an deren profilaktischen Austausch Du denken solltest. Die sind über dreißig Jahre alt und sicherlich nicht mehr in Bestform und werden auch nicht mehr besser.

Viel Erfolg.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#29
So, ich dann wieder. Ich erzähl mal, was bisher neues geschah:

• Die Chassis der defekten Box habe ich auf Durchgang überprüft und den Widerstand zwischen den beiden Anschlussklemmen gemessen. Es sieht so aus, als haben alle Lsp. die Sicherungsexplosion überlebt. Bei den beiden TT sind sogar die Picofuses noch intakt. Die von MT und HT hats zerrissen.

• Die Thermosicherungen haben alle Durchgang.

• Ich habe ein paar Käbelchen abgelötet, um besser an die Gleichrichterplatine heran zu kommen. Lustigerweise ist der Gleichrichter doch nicht kaputt. Ich war wohl beim Testen nur nicht an die richtigen Beinchen gekommen. Dafür habe ich es irgendwie hingekriegt, dem [-]Ladeelko[/-] C204 ein Bein auszureißen. Zum Glück hatte ich auch dafür prophylaktischen Ersatz. Auf der Platine sitzt also inzwischen ein neuer.

• Tja, dann habe ich es mit Inaugenscheinnnahme aller Platinen versucht. Ich sehe zwar hier und da Korrision, aber nichts, was ich als verbruzzelt bezeichnen würde.

Mit anderen Worten: Ich weiß nun gar nicht, was ich noch tun kann. Alles wieder zusammenbauen, HT und MT neu absichern und nochmal probieren? Auf die Gefahr, dass wieder alle Sicherungen herausfliegen? Aber vielleicht ja auch nicht...

Zwei Fragen fallen mir noch ein:
- Ich bin ja in Elektronikdingen quasi noch Kleinkind, solche Dioden, wie sie auf der Gleichrichterplatine sitzen, habe ich noch nie gesehen. Ist das ein spezieller Typ? Ich kann sie mit meinem Diodentester nicht prüfen. Ich kann bei allen in beide Richtungen Spannung messen.
- Was das Relais angeht.: Ich weiß immerhin inzwischen, dass es ein KlappAnkerRelais von Siemens ist. Es hört auf den Namen 23027 D0005 A424. Google findet dazu im Netz nicht einen Eintrag. Dafür habe ich andernorts gelesen, man sollte dieses Teil nicht ohne Not auswechseln: "Da das Relais auf der Netzspannungsseite liegt, ist ein ersatz durch ein mechanisch nicht passendes Relais eine Angelegneheit, die die elektrische Sicherheit betrifft. Bei der Schutzart dieser Geraete ("Doppelt Schutzisoliert", kein Schutzleiter) sollte man an der Netzspannungsseite des Netzteiles tunlichst nichts aendern."
Und nu?

Zu eurer Unterhaltung hänge ich hier noch ein paar schummrige Fotos an; sind irgendwie suboptimale Lichtverhältnisse an meinem kellerigen Arbeitsplatz. Vielleicht fällt ja dem einen oder anderen doch noch etwas auf, wo ich weiterfahnden könnte; bevor ich mit neuen Sicherungen "aufs Ganze gehe".

Überhaupt bin ich für alle Hinweise dankbar. But please: Keep it stupid simple.

Merci und bis dahin,
Carsten

PS: Die losgewackelten Steckkontakte der DIN-Buchsen werde ich noch versuchen nachzulöten. Die haben zwar mit der Signalübertragung nichts zu tun, sind aber bestimmt für eine gute Masse zuständig oder?

PPS: @ Matthias, ich würde gerne deine 5 Euro Dualboxen aus dem Bietebereich nehmen. Zum Testen. Aber ich sehe mich ehrlich gesagt erst auf meiner nächsten Tour zu einem Nord-Stammtisch wieder bei dir vorbeifahren... schade.

So, nun die Bilders.

Lötseite Filterbaustein

[Bild: Filterbausteinloetseite.jpg]

Bauteilseite der Filterplatine (3 Fotos)

[Bild: Filterbaustein1.jpg]

[Bild: Filterbaustein2.jpg]

[Bild: Filterbaustein3.jpg]

Gleichrichterplatine von vorn

[Bild: Gleichrichterplatine.jpg]

Gleichrichterplatine von hinten

[Bild: Gleichrichterplatineloetseite.jpg]
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#30
Lass uns doch mal versuchen etwas Ordnung ins Chaos zu bekommen, eine Fehlersuche mit System betreiben.

Ich fasse noch mal zusammen, die hinzugefügten Sicherungen vor Hoch und Mittelton hat es zerrissen.
Die Gerätesicherungen im Netzteil sind heil geblieben.
Edit: Gerade noch mal nachgelesen, sind wohl doch nicht heil geblieben.
Dieser Zustand ist eingetreten als auf dem Relais "rumgeklopft" wurde.

Du hast ein Digitalvoltmeter?
Ein Lötkolben ist auch vorhanden?
Du hast eine Glühlampe 230 Volt 25 Watt, am besten in einer Fassung mit ein paar Kabeln dran?
Zur Not tut es auch eine Kabel- oder Nachtischlampe und ein paar Krokoklemmen.

Gruß Ulrich
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#31
Hallo Ulrich, du hast recht; ist unübersichtlich geworden mit der Zeit. Ich fasse deshalb noch mal zusammen.

• Phase 1
- Problem: Box springt trotz anliegendem Signal nicht an.
- Lösung: Relais offenbar nicht mehr i. O. (schließt erst, wenn man drauftippt); außerdem Kontakte der Sicherungshalter im Netzteil gereinigt, waren korrodiert.

• Phase 2
- Problem: Schlimmes Brummen oder ganz Funkstille. Ließ sich durch Wackelei am DIN-Stecker und/oder nur partielles Drücken des Kanalwahlschalters beheben.
- Lösungsversuch: Pins der DIN-Buchsen mit aufgerauhtem Draht und Ballistol gereinigt. Kanalwahlschalter mit Tuner 600 behandelt. Dazu musste ich den Schutzkasten des Filterbausteins lösen und seinen Deckel sowie Boden entfernen. Dann Box getestet.

• Phase 3
- Problem: Beim Test fielen HT und MT sofort aus, dann auch die beiden TT. Alle Sicherungen im Netzteil starben. Auch neu eingesetzte Sicherungen (6,3 A, 250 V) machten sofort Paff!
- Ergänzung hierzu: Beim Test stand die Box Kopf, weil ich so besser an Buchsen und Schalter auf dem Filterbaustein herangekommen war. Beim Test war der Schutzkasten (die Filterplatine) noch nicht wieder verschraubt. Um (unerwünschte) Kontakte zw. Filterplatine und Endstufenmodul zu vermeiden, war zwischen beides ein Holzbrettchen geschoben. Hemdsärmelig; ich weiß; bitte nicht schimpfen; zu spät.
- Bisherige Reparaturunternehmungen: Gleichrichter geprüft: OK. [-]Ladeelko[/-] C204 ersetzt (dem war bei der Rumprökelei ein Bein abgerissen; vielleicht war es eh schon angedetscht). Chassis geprüft: offenbar alle OK. Die Schutzsicherungen vor den beiden TT sind noch i. O.; die vor HT und MT haben sich selbst geopfert. Auf den Platinen (mit zugegebenermaßen ungeübtem Auge) nach Kurzschlusshinweisen gesucht: negativ.

Zu deinen Fragen am Schluss: Ich habe ein Billigmultimeter von Conrad, ich habe einen Lötkolben, Glühlampenfassung, ja; Glühlampe wird schon schwieriger, darf es auch eine Energiesparlampe sein? Wenn nicht, treibe ich adäquates auf.

Hoffe, ich hab nichts vergessen zu erwähnen.
Bis dahin; und danke schon mal fürs Mitdenken,
Carsten
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#32
Hallo Carsten,

die Warnung, Netzteil-Bauteile betreffend, ist eher profilaktisch zu verstehen. WENN Du adäquaten Ersatz findest und ihn - bei gezogenem Netzstecker - sauber verarbeitest, gibt es auch kein Problem.
Und letztlich ist ein angeschlagenes Bauteil unter 235 Volt Spannung auch nicht notwendig ungefährlich. Man stelle sich einen explodierenden Funkentstör-Kondensator vor, während man den Kopf im (na gut, direkt über dem) Gerät hat.

An der Stelle, an der Du jetzt bist, würde ich die originalen Chassis auf jeden Fall schonen. Sie originalgetreu zu ersetzen würde teuer.
Du kannst den aktuellen Zustand auch mit einem Meßaufbau oder halt mit anderen Chassis testen.

Nominell bist Du jetzt an einem Zeitpunkt der Überholung Deiner Boxen, wo ich an Deiner Stelle die Zeit investieren würde, anstatt zu flicken, zu restaurieren. Damit Du nicht in der kommenden Woche wieder zu flicken beginnen mußt.
Schließlich willst Du Deine Aktiven auch irgendwann einmal hören, anstatt Dich immer nur darüber zu ärgern.

Alles was stromführend sein könnte und korrodiert aussieht, muß raus. Alles was altern könnte sollte gegen Neuteile gleicher Spezifikation ersetzt werden.

Beim Überholen würde ich überlegen, ob es möglich ist vorhandene Lötpunkte für Verbindungskabel mit Steckverbindungen auszustatten. Wenn Du die vorhandenen kurzen Kabel leicht gegen längere austauschen kannst, ist ggf. das Messen leichter. Du könntest dann nämlich den Verstärker außerhalb des Gehäuses aufgefaltet aufbauen. Isolierte Platinenhalterungen vorausgesetzt!

Dann mußt Du die Entscheidung treffen, ob Du Dich in der Lage fühlst, am im Betrieb befindlichen Gerät Messungen vorzunehmen. In der Service-Anleitung könnten Sollwerte für bestimmte Meßpunkte stehen; die gilt es dann abzuarbeiten.
Wenn Du Abweichungen feststellst und nicht interpretieren kannst, kannst Du die ja hier zu Diskussion stellen.

Da Du der Meinung zu sein scheinst, von der ganzen Sache nichts zu verstehen, solltest Du Dir jetzt keinen Kopf machen, sondern die anstehende Arbeit in leicht zu überblickende Abschnitte einteilen und ggf. sogar schriftlich, als Aufgabenzettel, notieren.
In der Art:
1. Alle Platinen trennen, dabei jeden Schritt (jedes Kabel) ausreichend schriftlich / fotografisch dokumentieren
2. Platine, Lötbahnen und Bauteile mit der Lupe untersuchen und verdächtige Teile / Bauelemente notieren (Spezifikationen, Bezeichnung, Lage). Hast Du keine Lupe, hilft vielleicht der Fotoapparat mit ausreichend Licht (Halogenlampe)
3. Alle Bauteile eindeutig identifizieren (zur Not fotografieren und hier zeigen)
4. Klären: Wie mache ich das (welches Werkzeug wofür)
5. Einkaufsliste erstellen (ggf. auch für Werkzeug)
6. Arbeitsaufbau konstruieren (wie viele Hände hast Du und wie viele brauchst Du?)
etc.
7. Lötplan erstellen. Am besten machst Du ein Foto der Lötseite, vergrößerst es am Computer und druckst es s/w aus, markierst dort die Lötpunkte, die Du entlöten willst, schreibst vielleicht sogar eine Reihenfolge auf. Jeder Arbeitsschritt wird schriflich dokumentiert. Jede Lötarbeit wird sofort mit der Lupe auf Qualität / eventuelle Fehler untersucht. Tritt ein Problem auf (z.B. Leiterbahn löst sich), sofort klären, ggf. hier fragen.
8. Bauteile durchmessen, wenn denn möglich, und schadhafte dokumentieren
9. Lötplan erstellen (s.o.) ggf. Lage / Polung der Bauteile markieren. Sinnvoll, wenn Du die Bestückungsseite vorher in guter Qualität fotografiert hattest, so daß Du kontrollieren kannst!
etc.

Sinn der Aktion ist es, den Kopf leer zu kriegen. Wer abarbeitet, denkt nicht darüber nach, was er nicht versteht. Reduzierst Du komplexe Schaltungen auf individuell erfassbare Elemente und Schritte, brauchst die Schaltung nicht zu verstehen um zu löten.

Erst wenn etwas nicht funktiioniert hat, mußt Du fragen Smile

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#33
Dann solltest du bei Phase 3 anfangen.
Solange Sicherungen auslösen hat es keinen Sinn das Gerät ans Netz anzuschließen.
Wenn vier 6,3 Ampere Sicherungen auslösen muss da ein Kurzschluss messbar sein.
Da bleiben erstmal nur die 8 Dioden, die zwei Ladeelkos und die vier Endstufen.

Deine Messung der Dioden habe ich nicht verstanden.

Zitat:nowe postete

- Ich bin ja in Elektronikdingen quasi noch Kleinkind, solche Dioden, wie sie auf der Gleichrichterplatine sitzen, habe ich noch nie gesehen. Ist das ein spezieller Typ? Ich kann sie mit meinem Diodentester nicht prüfen. Ich kann bei allen in beide Richtungen Spannung messen.
Was heißt Spannung in beide Richtungen?

PS: Das sind ganz normale Silizium Gleichrichterdioden, nur die Bauform ist halt etwas “altertümlich”.
Im Servicemanual sind zwar Andere (SKE2,5/04 wären viereckige Schwarze Blöcke) angegeben, aber das soll uns erst mal egal sein.

Gruß Ulrich
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#34
Zitat:uk64 postete

Deine Messung der Dioden habe ich nicht verstanden. (...) Was heißt Spannung in beide Richtungen?
In der schmalen Anleitung meines Multimeters und an verschiedenen Stellen im Web habe ich gelesen: Bei einer intakten Diode gibt das Messgerät in Durchlassrichtung (Wahlschalter in Stellung "Diodentest") einen Wert zwischen ca. 0,4 und 1 Volt aus (die angegeben Werte variieren etwas, je nach Quelle). In Sperrrichtung wird kein Wert gemessen. Stattdessen soll in dem Display meines Multimeters die Anzeige OL (= Overload = Überlauf) erscheinen.

Wenn ich die 8 Dioden auf der Gleichrichterplatine in dieser Weise prüfe, bekomme bei allen ich in Durchlass- UND Sperrrichtung Werte von ca. 0,48 Volt.

Die Gegenprobe bei der intakten Box:
- Bis auf D208 zeigten alle Dioden vorschriftsmäßiges Verhalten. Werte zwischen 0,4 und 0,5 Volt in Durchlassrichtung, "OL" in Sperrrichtung.
- An der D208 messe ich auch in Sperrrichtung einen Wert von 0,5 Volt.
- Ich weiß nicht ob das etwas zu bedeuten hat, aber bei den Messungen waren die Werte nicht sofort da. Das Multimeter zählte jeweils hoch, bis die endgültige Anzeige erschien.

Fragen:
- Kann das sein? Alle 8 Dioden geben gleichzeitig den Löffel ab?
- Wirkt sich 1 defekte Diode nicht wirklich aus? Die Box, in der nur eine Diode abgedankt hat, spielt ja.

@ Ulrich: Woher hast du die Typenbezeichnung für die Diode? In meinem Schaltplan finde ich nichts. Kann ich mit dieser Bezeichnung losrennen und Ersatz beschaffen?

Abenteuerlich, das alles. Lieben Gruß; und bis dahin,
Carsten
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#35
Wenn du im Gerät einen Kurzschluss hast mist du über den Dioden Mist.
Durch einen Kurzschluss hinter den Gleichrichterdioden sind immer zwei Dioden antiparallel.
Was mist du denn, wenn du über den ohmmässig über den Ladeelkos mist (jeweils nach Masse und auch einmal über beide Elkos von der positiven auf die negative Betriebsspannung.

Gruß Ulrich
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#36
Hallo Ulrich,
ich weiß nicht, ob ich dich richtig verstanden habe. Sonst musst du bitte das mit dem "ohmmäßig" noch mal für Doofmäßige erklären.

Was ich eben gemacht hab:
- Multimeter auf Ohmmeter gestellt.
- Ersten Ladeelko ([-]C203[/-] C301, sorry) von Plus auf Minus gemessen: 0 Ohm
- Zweiten Ladeelko ([-]C203[/-] C302, sorry) von Plus auf Minus gemessen: 0 Ohm
- Vom Minusanschluss des ersten auf Plusanschluss des zweiten Ladeelkos gemessen: 0 Ohm

Gings darum?

Bis dahin,
Carsten
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#37
Die Messung hast du richtig verstanden.
Das ist wie erwartet ein satter Kurzschluss.
Es gibt jett verschiedene Möglichkeiten weiter vorzugehen.

Auf dieser Platine

[Bild: grakt50elkopl.jpg]

Befinden sich besagte Elkos, an der eingekreisten Stelle gehen die Kabel zu den Endstufen.
Diese Kabel an der Stelle ablöten und noch mal messen.
Am wahrscheinlichsten sind die Endstufen des Hoch- und des Mitteltöners ausgefallen und verursachen den Kurzschluss. Daher sind auch die hinzugefügten Sicherungen vor diesen Lautsprechern ausgefallen.

Die Frage ist allerdings ob du Überhaupt weitermachen möchtest, was nun folgt wird nur schwieriger.

Gruß Ulrich
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#38
Wahrscheinlich hast du das erwartet: Nach dem Ablöten der Kabel messe ich an beiden Elkos einen Widerstand, der sich peu a peu auf ca. 37 Megaohm steigert. Über beide zusammen endet der Wert bei etwa 27 Megaohm.

Lässt sich irgendwie andeuten, wie schwierig das würde, was nun folgen müsste?

Danke. Und bis dahin,
Carsten
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#39
Wie schwierig das wird?
Kann ich dir so nicht beantworten, bei Null Vorwissen in Sachen Elektrotechnik allerdings schon sehr schwierig.

Ein wenig Eingegrenzt bekommen wir die Sache aber noch.
Wenn du nach meiner Zeichnung vier Kabel abgelötet hast, mist du jetzt einfach ohmmässig an den Kabeln, genau wie oben, nur halt an den Kabelenden.
Diese Kabel gehen zu den beiden Endstufenmodulen.

Im Gerät befinden sich vier Endstufen auf zwei Modulen.
Leider befinden sich die Endstufen für Hoch und Mittelton auf verschiedenen Modulen, es kann daher sein das sich auf beiden Modulen ein Fehler befindet.

Eine andere Möglichkeit ist es die Endstufenmodule auszubauen und an jemandem zu versenden, der sie reparieren kann.
Nur die anderen, ursprünglichen Fehler sind dann ja auch immer noch vorhanden.

Gruß Ulrich
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#40
Sorry, Kinder wach. Und Frau auf Dienstreise. Um Kabelendenmesserei kümmere ich mich dann morgen. Vielen Dank; bis hierher.

Angenehmen Wochenstart,
Carsten
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#41
Hallo Ulrich,
ich habe hier dann also vier Kabelenden (2 mal braun, 2 mal weiß). Von den möglichen Kombinationen habe ich 4 gemessen. Damit du weißt, wovon ich rede, gebe ich den Kabeln mal folgende Bezeichnungen:

[Bild: Elkoplatine.jpg]

So. Ich habe zuerst versucht, mögliche Kapazitätsladungen über ein kleines Glühlämpchen zu entsorgen (hatte ich jüngst irgendwo gelesen). Danach habe ich folgendes gemessen:

-A(1) / +A(1) => 0 Ohm
-A(1) / +A(2) => 22 Megaohm (der Anfangsmesswert fällt dann kontinuierlich ab)

-A(2) / +A(1) => Überlaufanzeige (dann auch hier stetig fallender Wert)
-A(2) / +A(2) => Überlaufanzeige

Hat "sehr schwierig" auch mit Mess- und Abgleichapparaturen (Oszilloskop, Tongenerator und pipapo) zu tun, die ich nicht habe (und auch nicht bedienen könnte)? Dann ist hier für mich wohl tatsächlich Schluss.

Bis dahin,
Carsten
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#42
Es reicht in diesen Fällen das Messgerät in einem niedrigen Messbereich zu halten, das erspart die Warterei aufgrund des “Umladens“. Am besten ist der “Diodenmessbereich“, entweder ist das ein Extrabereich oder auch der 2 KOhm Messbereich (hängt vom Messgerät ab).

Zitat:nowe postete

-A(1) / +A(1) => 0 Ohm
Da ist er wieder, der Kurzschluss. Diese beiden Kabel werden zu einem Endstufenmodul gehen, auf diesem sind wiederum zwei Endstufen.

[Bild: Grundigaktiv50endst.jpg]

Du könntest jetzt auf gleichem Wege die Endstufentransistoren durchmessen.

Gruß Ulrich
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#43
Hallo Ulrich,
Lobhudelmodus ein: Ich fühl mich ein bisschen wie dieser Esel, der immer einen Schritt nach vorn macht, weil auf ihm jemand reitet, der ihm an der Angel ein Möhrchen vor die Nase hält. Das machst du wirklich gut :-) und mir machts Spaß.

So: Lobhudelmodus aus.

Ich werd mich also dann jetzt an die Endstufentransistoren heranschleichen. Aber dafür brauche ich ein wenig Ruhe. Die hab ich im Moment nicht wirklich, siehe Posting Nr. 039.

Ich melde mich wieder, wenn ich weiter gekommen bin. Oder doch aufgesteckt habe.

Bis dahin,
Carsten
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#44
So. Kleines Nachtwerk: Ich habe den Filterbaustein ausgebaut, sprich die verbliebenen Zuleitungen abgelötet und den gesamten Blechkasten dann entfernt. Anschließend habe ich das obere Endstufenmodul von der Boxenrückwand abgeschraubt.

Der Test mit dem Ohmmeter ergab bei den Transistoren T149 und T150 0 Ohm; bei T109 und T110 nicht. Wenn ich bisher richtig aufgepasst habe, bedeutet das, Nr. 149 und Nr. 150 leben nicht mehr, richtig?

Heißt die nächste Möhre dann schon Austausch?

Ich habe im Netz bereits herausgefunden, dass die bei mir verbauten Transistorentypen BG 907 & BG 908 nicht mehr hergestellt werden und durch BD 907 bzw. 908 ersetzt werden können. Ich habe da im Internet ein paar Verkaufsstellen gefunden. Nun ist im Schaltbild für den T149 eine "Einstellbarkeit" vermerkt. Mal abgesehen davon, dass ich nicht weiß, ob ich den Austausch überhaupt hinbekomme... was käme danach? Oder wäre es mit "kaputte Reifen ab, neue dran" getan?

Was den späteren Zusammenbau angeht: Ich müsste mir Wärmeleitpaste besorgen und Silikonfett für die Glimmerscheiben. Gibts da Stolperfallen?

Puh.

Bis dahin,
Carsten
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#45
Hallo Carsten,

doch noch nicht aufgegeben?

Als erstes zu den Transistorbezeichnungen, Grundig hat oft normale Typen eingekauft und umgelabelt (evtl. selektiert, ist aber nicht gesichert).
Aus BD907/908 wurde GD907/908.
BD907/908 entspricht damit der Originalbestückung.

Zum Fehler selbst, T149 und T150 sind defekt, also Austausch. Hier musst du überlegen ob es nicht sinnvoll ist alle Transistoren in dieser Endstufe zu ersetzen (durchmessen sollte man sie eh). Das ist kein großer Kostenfaktor, reduziert aber die Gefahr einer erneuten Zerstörung.
Das sind Sachen die ich selbst so nicht machen würde, erspart mir aber MöhrenSmile.
Eine (Sicht) Prüfung nach schadhaften Lötstellen und auffälligen (evtl. verschmorten) Bauteilen, vor allem Widerständen (noch genauer die beiden 68 Ohm) ist obligatorisch.
Die paar Elkos in der Endstufe kannst du auch gleich ersetzen.

Lass dich aber nicht verunsichern, klingt alles komplizierter als es ist.

Zum Zusammenbau, wichtig ist nur neue Wärmeleitpaste (das normale weiße Zeug), Entfernung der Alten und Aufbringung der Neuen, aber nicht zu viel. Hier sind Viele viel zu großzügig mit der Paste.
Isolierringe und Glimmerscheiben lassen sich in der Regel, wenn keine Beschädigung sichtbar, wiederverwenden.
Wichtig ist vor dem Ausbau den Originalzustand festzuhalten.

Eine Stolperfalle ist eher die erste Inbetriebnahme nach Ersatz.
Ich würde die harte Methode wählen und einfach einschalten.
Dir würde ich eine vorsichtigere Methode empfehlen.
Alle Endstufen ohne Last (Lautsprecher), die Reparierte wird mit der weiter oben empfohlenen Glühlampe (keine Energiesparlampe!) als Lautsprecherersatz belastet.
Dann wird an der Glühlampe auf Gleichspannungsfreiheit überprüft, genau so an den anderen Endstufen.
Anschließend, nach einer Aufwärmphase, erfolgt die Überprüfung und Einstellung des Ruhestroms.

Nicht zu vergessen, die alten Fehler (Phase 1 und 2) sind danach auf jeden fall noch vorhanden.
Daher eventuell das Relais vorsorglich ersetzen oder zumindest den Schaltkontakt überbrücken (Endstufen sind dann dauernd in Betrieb, keine Stand- By Funktion, für die allgemeine Funktion aber unrelevant).

Zum Schluss noch mal, es ist alles nicht so kompliziert wie es klingt, die Gefahr hier Geld und Zeit zu verschwenden ist aber immer vorhanden.
Dazu kommen noch die Risiken gesundheitlicher Art bei Arbeiten an elektrischen/elektronischen Geräten.

P`S: Der Esel ist der , der die eigene Unfähigkeit nicht wahr haben will. Wer seine Wissenslücken erkennt, zugibt und schließt ist alles andere als ein Esel, Möhre hin oder her.
Über meine Wissenslücken hülle ich den Mantel des Schweigens, da bin ich ganz einfach mal ein wahrer Esel.

Gruß Ulrich
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#46
Hallo Ulrich,
vielen Dank für diesen exzellenten Fahrplan. Oder, um im Bild zu bleiben: Eine fulminante Megamöhre, die du mir da auftischst. Bevor ich mich daran nach Strich und Faden verschlucke, eine weit vorgreifende Frage: Der Herr Ruhestrom, wo kann ich dem auflauern (geht das überhaupt bei wieder montierten Modulen) und bin ich mit meinem Voltcraft VC160 ausreichend bewaffnet?

Ansonsten würde ich jetzt erstmal eine Einkaufsliste zusammenstellen, sehen, wo ich möglichst alles zusammen kriege und hoffentlich feststellen, dass ich zumindest finanziell auf dieser Stufe kein großes Risiko eingehe.

Dann kämen die defekten Endstufentransistoren an die Reihe und wenn mir das immer noch nicht reicht, würde ich auch die von dir empfohlenen Bauteile austauschen.

Es werden wahrscheinlich vor bei und nach jedem Schritt entsetzlich dramatische Fragen auftauchen; aber die kann ich ja dann zu gegebener Zeit hier servieren. Obwohl, eine weitere kann ich mir jetzt doch nicht verkneifen: Ist es ratsam, die invalide Endstufe komplett auszubauen? Im Moment hängt meine noch (quasi aufgebockt) an den Kabeln der Spannungszu- und Signalabfuhr.

[Bild: aufgebockt.jpg]

So. Einstweilen werde ich mir dein Posting ausdrucken und die Stellen rot markern, an denen es heißt, es klinge alles komplizierter als es ist.

Bis dahin,
Carsten

PS: Stimmt, Esel sind hoch intelligente Tiere; zumindest im Vergleich zu Gockeln. Aber Männer, die sich in lange Mäntel hüllen, sind auch nicht zu verachten. Hap ich mir dann und wann von Frauen sagen lassen :-)
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#47
Zitat:nowe postete
.... dass ich zumindest finanziell auf dieser Stufe kein großes Risiko eingehe.
Das kostet alles nicht die Welt.
Für BD907/908 kannst du auch BD909 und BD910 nehmen, die kosten bei Reichelt einmal 38 Cent und einmal 40 Cent.
Die anderen Transistoren sind genauso “kostspielig”.

Um den Ruhestrom kümmern wir uns, wenn die Transistoren drin sind und das erste einschalten überlebt haben.

Gruß Ulrich
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#48
Hallo Carsten,

wie ich lese, ist ja schon einiges passiert in Deinen Boxen
und mit Hilfe von Ulrichs Möhren hat sich Dein Blick für die elektr.
Details ja auch schon geschärft - das liegt wohl am Karotin (in den
Möhren... ...soll ja gut für die Sehkraft sein).Smile

Zurück zum "Geschäft" - Ulrichs Tip zum Chassis-losen Testbetrieb bitte
befolgen und was Deine Frage zum Komplettausbau der Platine angeht:
JA - raus mit dem Dingen. Verlängere statt dessen provisorisch die
Leitungen um besser Messen zu können. So halb über Kopf in der
Box liegend lässt sich weder gut messen noch solide löten, von drohenden
Kürzschlüssen wegen aus Platzmangel gebrückter Kontakte ganz zu schweigen.
Aber bei allem bitte beachten: Verorgungsspannungen sind i.d.R.
höhere Spannungen - hier knallt es schon heftig, wenn man da mal
dran langt. Also auch die provisorischen Verbindungsstellen isolieren!
Die Elkos im NT-Zweig vor dem Anfassen/Auslöten entladen, sonst kann
auch da die eigene Herzfrequenz ausser Tritt geraten (!!!).

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#49
Ich wollte wenigstens kurz mal gewinkt haben... Bei mir ist's zur Zeit leider beruflich recht angespannt (nicht gut, das). Eine der unerwünschten Folgen: Mein Keller muffelt allein und verlassen vor sich hin. Ich habe nach wie vor im Sinn, mich bei der siechen Grundig weiter vorzutasten. Ich weiß nur im Moment nicht wann. Bis dahin jedenfalls nochmals danke für die bis hierherige und super freundliche Unterstützung meines Lehrmeisters und meiner Ratgeber.

Bis dennewitz,
Carsten
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#50
Hallo, mal wieder.
Ich werde jetzt zumindest eine Bestellung bei Reichelt vornehmen, die Endstufentransistoren und ein paar Elkos (wenigstens C110 und C150; einer von denen kommt bei einer Widerstandsmessung nur noch auf ein paar Öhmchen. An anderer Stelle hatte ich schon gelesen, dass die "weinroten Becher" potenzielle Kandidaten für einen Austrocknungstod seien).

Damit ich auf den Mindestbestellwert von 10 Euro komme, wäre es hilfreich, wenn ich auch gleich ein neues Relais mitbestellte. Sollte ich während des Stammtisch-Nord richtig aufgepasst haben, dreht es sich um ein "1 Schließer"-Dingens. Aber davon gibt es bei Herrn Reichelt einen reichlich bunten Strauß an Varianten. Und ich habe natürlich nicht geringste Ahnung, welche inneren Werte das Ersatzrelais haben müsste. Oder passen die alle schon wegen der Pin-Lage und der Dimensionen nicht? Das verbaute Relais misst ungefähr 10 mal 26 mm und hat, wenn ich das richtig sehe, Beinchen an allen vier Ecken.

Danke, wieder mal, im voraus. Und bis dahin,
Carsten

Edit sagt: Ich habe mich übrigens auf dem Schaltplan verfuddelt. Es sind die Endstufentransistoren T109 und T110, die aufgegeben haben (nicht T149 und 150). Fiel mir auf, als ich die 68 Ohm Widerstände überprüft habe. R128 und R129 hat's nämlich auch zerrissen. Alle anderen Rs dieser Kategorie (R168/69 auf dieser Platine und alle Pendants auf der anderen sind in Ordnung). Dazu dann noch wieder eine Frage (ist echt anstrengend, so schimmerlos zu sein): Wenn ich die 68 Ohm Widerstände nachbestelle, 0,25 oder 1 Watt (oder gar ein "Präzisionswiderstand 0,6 Watt, 0,1%)?
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