Welche Tonbandgerätehersteller waren auch Tonkopfhersteller?
#1
Liebe Experten auf diesem Gebiet,
durch Zufall bin ich im Netz auf eine alte Annonce gestoßen, in der Dual in Amerika warb, besonders gute Tonköpfe, da aus eigener Herstellung, zu haben. Die Annonce bezog sich auf das TG 27 und es ist anzunehmen, dass auch das TG 28 und 29 Köpfe aus eigener Herstellung haben. 

  • Mich würde interessieren: ist es glaubhaft, dass Dual eigene Tonköpfe hergestellt hat (bei Plattenspieler-Tonabnehmern ließ man sich von Ortofon und Shure beliefern)? 
  • Welche weiteren Tonbandgeräte-Hersteller haben ebenfalls eigene Tonköpfe hergestellt? 

Die Bildqualität der Annonce ist leider nicht besonders gut.


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Liebe Grüße
Thomas
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#2
Da die Dual-Tonköpfe im Aussehen und Aufbau keiner anderen bekannten Marke ähneln, glaube ich das durchaus.

Eigene Köpfe haben u.a. Telefunken, Grundig, Revox und Philips hergestellt. Bei den Japanern Akai und Sony. Wie es bei anderen, hier eher weniger bekannten Marken aussieht, entzieht sich meiner Kenntnis...

Dual hat sich übrigens bei den Tonabnehmern außer von den genannten auch noch von Audio Technica beliefern lassen. 

LG Holgi
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#3
(02.07.2024, 07:56)Darwin schrieb: ist es glaubhaft, dass Dual eigene Tonköpfe hergestellt hat

Zumindest ist die Aussage gleich in mehrfacher Hinsicht verwunderlich: Erstens hat Dual nach weitverbreiteter Meinung nicht mal Tonbandgeräte selbst hergestellt (sondern bei Schaub-Lorenz bauen lassen). Zweitens wäre eine eigene Tonkopf-Fertigung bei den doch eher überschaubaren Stückzahlen der Dual-Bandgeräte wahrscheinlich extrem unwirtschaftlich.

Hersteller, die ihre Köpfe m.W. zumindest teilweise selbst hergestellt haben:
  • Revox
  • Akai
  • TEAC
  • Sony
  • Grundig
  • Telefunken
  • Philips

Nicht sicher bin ich bei Tandberg.
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#4
Die hatte ich ja auch alle schon genannt!
Tandberg gehört auch dazu.
Hat TEAC nicht Mitsumi verbaut?
Und die Dual-Köpfe stammen deiner Meinung nach von Schaub-Lorenz?
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#5
Hallo Holger und Timo, 
AT habe ich tatsächlich unterschlagen. Meines Wissens war AT der Hauptlieferant der "Dual"-gelabelten Tonabnehmer, eigentlich bis zum Schluss (DMS 239 --> AT 91). Mir fällt gerade kein Tonabnehmer ein, den Dual AT-gelabelt verbaut hat, während bei Ortofon und Shure der Original-Herstellername auch immer drauf stand - oder liege ich da ganz falsch?
  • Zurück zu den Tonköpfen: wann hat sich die Tonkopfproduktion Richtung Zukauf (z.B. bei Uher und Grundig) gedreht? Wie sieht es bei Telefunkens Heimtonbandgeräten aus? Kriegen wir so etwas wie eine Auflistung hin - muss ja nicht wissenschaftlich exakt sein?
  • Zurück zu Dual: das TG 28 und 29 haben keine Entsprechung bei Schaub-Lorenz, soweit ich weiß. Da es sich von Anfang an um eine Koproduktion gehandelt haben soll, kann Dual Vorgaben gemacht haben wie bei seinen Verstärkern und Empfängern, die m.W. in der Zeit von Südfunk kamen. Oder man hat die Produktion von Schaub-Lorenz übernommen und fortgeführt, denn das TG 29 war bis in die 70er hinein erhältlich (1973 habe ich irgendwo als Jahreszahl gelesen, während bei Schaub-Lorenz evtl. 1968 schon Schluss war? Auch das ist aus dem Netz aufgeschnapptes ungeprüftes Halbwissen...). Denkbar ist auch eine echte Koproduktion. Beim TG 28 steht auf dem Motor "Dual" (und nicht nur da - auch auf der Platine und auf vielen anderen Teilen). 

Vielen Dank euch beiden für's Mitdenken (eure Antworten kamen zeitgleich wie der geölte Blitz!) - vielleicht gibt es noch weitere Menschen, die an dem Thema interessiert sind und mit Ihrem Wissen Licht ins Dunkel bringen können?
Liebe Grüße
Thomas
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#6
(02.07.2024, 08:58)hannoholgi schrieb: Die hatte ich ja auch alle schon genannt!

Zeitüberschneidung, tut mir leid. Ich hatte Deinen Beitrag gerade erst gesehen.

Zitat:Hat TEAC nicht Mitsumi verbaut?

Ich bin nicht sicher, aber ich glaube nicht. Zumindest steht auf den Köpfen "TEAC", siehe z.B. hier.

Weiß jemand mehr?

Zitat:Und die Dual-Köpfe stammen deiner Meinung nach von Schaub-Lorenz?

Nein, die Geräte selbst stammen von Schaub-Lorenz. So wurde es hier im Forum zumindest immer wieder behauptet, siehe z.B. hier.

Wer die Tonköpfe hergestellt hat, weiß ich nicht. Aber ich kann mir schwer vorstellen, daß Dual die Köpfe selbst fertigt, aber die Geräte bei Schaub-Lorenz bauen lässt.
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#7
Im Ostblock hatten Tesla / CSSR und Unitra / Polen eine eigne Tonkopffertigung, in Ungarn Qualiton.
Viele Grüße,

Matthias
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#8
Ferrograph in UK hat bis zur Super Seven in eigener Fertigung alle Köpfe selber produziert.

Gruß Jan
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#9
Hat eigentlich Nagra die Tonköpfe selbst hergestellt?
Das würde mich schon lange interessieren und ich finde dazu so gut wie nichts im Netz.
Gruß
Lois
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#10
(02.07.2024, 10:43)timo schrieb:
Zitat:Hat TEAC nicht Mitsumi verbaut?

Ich bin nicht sicher, aber ich glaube nicht. Zumindest steht auf den Köpfen "TEAC", siehe z.B. hier.

Weiß jemand mehr?

Aber das ist ja nur ein Aufkleber! Wenn man den abzieht, kommt darunter das eingeprägte Mitsumi-Logo zum Vorschein!  Wink
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#11
(29.08.2024, 19:58)hannoholgi schrieb: Aber das ist ja nur ein Aufkleber! Wenn man den abzieht, kommt darunter das eingeprägte Mitsumi-Logo zum Vorschein!  Wink

Ja, genau wegen der Möglichkeit "Nicht sicher" und nicht "Nein". Smile Aber ich glaube, TEAC haben ihre Köppe tatsächlich selbst gebaut. Sonst wäre sicher mal jemand auf die Idee gekommen, die noch lange recht gut und preiswert neu erhältlichen TEAC-Köpfe als Ersatz in Technics-Maschinen einzubauen.
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#12
Ist sicher nicht der richtige Faden hier, aber ich finde den Faden mit den Tonkopf-Herstellern nicht (mehr).
Diese Anzeige habe ich in einer Funkschau 02-1962 gefunden.
Die Firma war mir bisher völlig unbekannt.
VG Jürgen


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#13
Hallo Jürgen,

das ist ein sehr interessantes Dokument, vielen Dank fürs Teilen. Ich habe hier mal nach Kemo-Köpfen gefragt, die ich in einem alten Bandecho entdeckt hatte. Da kamen damals keine Infos.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#14
Bei Kemo muss ich an die gleichnamigen Elektronik-Bausätze denken. Da besteht aber wahrscheinlich keine Verbindung, oder?

https://www.kemo-electronic.de/
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#15
   
- - - Hier könnte Ihre Signatur stehen. - - -  thumbup
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#16
(05.09.2024, 12:19)timo schrieb: Bei Kemo muss ich an die gleichnamigen Elektronik-Bausätze denken. Da besteht aber wahrscheinlich keine Verbindung, oder?

https://www.kemo-electronic.de/

Laut Website existiert der Bausatz-Hersteller /-Lieferant seit 30 Jahren.
Ist wohl nur Zufall mit dem Namen.

   
- - - Hier könnte Ihre Signatur stehen. - - -  thumbup
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#17
Im Ostblock wurde ja auch einiges an Tonköpfen gefertigt. Da fällt mir VEB Goldpfeil, Mechlabor in Ungarn, Tesla in der CSSR, Unitra in Polen ein.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#18
Schrieb ich schon in Post 7, obwohl ich den VEB Goldpfeil nicht mit aufgezählt hatte, da er ja nur Zulieferer war.
Viele Grüße,

Matthias
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#19
Dann möchte ich an den Hersteller des KB 100 erinnern, der auch die Tonköpfe dafür selbst hergestellt hat: das Fernmeldewerk Leipzig FMWL. Die Palette an Köpfen wurde Ende der 60er Jahre dann wohl vom VEB Goldpfeil übernommen und weiterentwickelt. 

   
Gruß
Rainer


NIVEAU ist keine Hautcreme,
STIL nicht das Ende vom Besen
und HUMOR etwas gutartiges...
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