Beiträge: 4362
Themen: 251
Registriert seit: Dec 2004
17.05.2024, 14:05
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.05.2024, 14:06 von Gyrator.)
Liebes Forum, liebe Revox-Schrauber!
Ich werkel derzeit an diesen Monster an Endstufe, welche Fertigungstechnisch bestimmt ein Verlustgeschäft war, da viel wertige Handarbeit darin steckt.
Nur ungern würde ich pauschal die darin großen Becherkondensatoren (2,2mF und 15mF) austauschen.
Werde die Teile zunächst prüfen auf Kapazität und Leckstrom.
Doch sollte dennoch ein Austausch ratsam sein sehe ich hier mech. Probleme auf mich zukommen.
Die derzeit angebotenen Kondensatoren bieten keine Chassisverschraubung.
Hat jemand hier schon ein Austausch durchgeführt und wie kann man am besten die Fixierung der Kondensatoren am Chassis herstellen?
Vorab danke und Grüße
Thomas
Beiträge: 1224
Themen: 63
Registriert seit: Jul 2008
ich meine mal gelesen zu haben, manche bauen den ersatz-c in die alten becher ein.
weiß aber nicht mehr wo
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
Beiträge: 4362
Themen: 251
Registriert seit: Dec 2004
Ich habe was gefunden von Kemet so etwas in der Art wird dann wohl irgendwie als Alternative herhalten müssen.
Beiträge: 1730
Themen: 164
Registriert seit: Feb 2006
Hallo Thomas, sowas sollte ich noch von den Akai Maschinen hier haben. Weiß nur gerade die Durchmesser nicht.
Ich habe aber gesehen, Revox Online bietet einen Repsatz incl. der Ladeelkos an, kostet zwar ca. 287 Euro, aber was solls, ich möchte den 740er
ja wieder in einwandfreiem Zustand haben. Oder ich lass mir für eine Befestigung was einfallen.
Zum Testen kann ich dir aber so eine Schelle zuschicken.
Gruß - Theo
Beiträge: 4362
Themen: 251
Registriert seit: Dec 2004
Lieber Theo,
noch steht ja es nicht fest, das die Kondensatoren gewechselt werden müssen. ich habe mich zunächst nur einmal schlau machen wollen.
Ich teste die Teile die kommenden Tage und berichte Dir dann.
Grüße
Thomas
Beiträge: 265
Themen: 22
Registriert seit: Oct 2015
17.05.2024, 18:44
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.05.2024, 18:47 von revojo.)
Moin,
Wie viel Platz ist für die Kondensatoren? Man findet von Epcos und FTCap eigentlich welche mit Schraubsockel und auch Schraubanschluss.
Da wären die hier zum Beispiel:
https://www.buerklin.com/de/p/ftcap/elek...80/16D852/
https://www.conrad.de/de/p/ftcap-gmb1531...46216.html
Gruß
revojo
Beiträge: 295
Themen: 15
Registriert seit: Dec 2008
Hi
Die habe ich auch in dem Revox A78 Verstärker genommen als Tausch, von unten verschraubt, hatte ich von Reichelt, waren aber auch die hier gezeigten blauen
Lars
Beiträge: 4362
Themen: 251
Registriert seit: Dec 2004
Danke für die Links!
Raum ist in der Kiste genug, die Originale haben ja durchweg deutlich mehr an Bauvolumen als heutige Kondensatoren.
Thomas
Beiträge: 265
Themen: 22
Registriert seit: Oct 2015
17.05.2024, 20:13
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.05.2024, 20:14 von revojo.)
Hallo Thomas,
Kein Ding, die von Revox Online sind einfach zu teuer. Das kann man ja so nicht stehen lassen.
Die zwei kleineren haben hab ich übersehen. Da gäbe es die hier zum wechseln:
https://www.buerklin.com/de/p/ftcap/elek...50/18D636/
Hab die Werte von denen online auf einem Foto nachgschaut, passt das?
Gruß
Jonas
Beiträge: 845
Themen: 54
Registriert seit: Sep 2014
Sofern der Tausch nicht wirklich unbedingt notwendig ist, würde ich auf jeden Fall davon absehen.
Solche großen Becher sind selten defekt und der Austausch birgt vor allem mechanische Probleme.
Was meist defekt ist, sind Kleinelkos unter 10µF. Früher habe ich auch alles getauscht.
Aber was jetzt noch Ok ist, hat sich als Langzeitstabil erwiesen. Also prüfen.
Beiträge: 2370
Themen: 182
Registriert seit: Nov 2013
Beiträge: 7389
Themen: 376
Registriert seit: Nov 2004
Beiträge: 3039
Themen: 449
Registriert seit: Apr 2018
Wie überhaupt könnte man Elkos mit 15.000 µF 'testen'?
VG Jürgen
Beiträge: 845
Themen: 54
Registriert seit: Sep 2014
(18.05.2024, 15:56)JUM schrieb: Wie überhaupt könnte man Elkos mit 15.000 µF 'testen'?
VG Jürgen
Mit Oszilloskop Brummspannung der Gleichspannung messen.
Ist diese insgesamt im Rahmen, gibt es nichts zu tun.
Beiträge: 284
Themen: 9
Registriert seit: Jan 2022
Solche Elkos formiere ich grundsätzlich zuerst. Falls das tatsächlich erfolglos sein sollte, kann man die immer noch tauschen.
Das würde ja auch bei kleineren Elkos funktionieren; aber da ist dann das Verhältnis von Aufwand und Nutzen nicht so optimal.
Elkos sterben ja hauptsächlich durch "Nichtbenutzung"; und das trifft nicht nur alte Elkos, sondern auch neue.
Meine bevorzugten Zitate:
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher" (Albert Einstein)
"Planung ist das Ersetzen des Zufalls durch den Irrtum" (Mehrere mögliche Quellen, unbekannt)
"Wenn man sein Gewicht halten will, dann muss man auch 'mal essen können, wann man keinen Hunger hat" (unbekannt)
Beiträge: 845
Themen: 54
Registriert seit: Sep 2014
18.05.2024, 17:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.05.2024, 17:57 von Micha94.)
Guter Punkt. Mit diesem Punkt kann man den seltenen oder teuren Becherelkos oft noch ein neues Leben bescheren.
Mit Regeltrafo sogar ganz einfach, einfach das Gerät langsam hochfahren und dabei die Stromaufnahme beobachten.
Kleine Elkos auf Platinen mit Fehler tausche ich eigentlich immer direkt aus.
Da vom mehrfachen Ein- und Auslöten die Platine auch nicht besser wird.
Beiträge: 4362
Themen: 251
Registriert seit: Dec 2004
Inzwischen habe ich die großen Becherkondensatoren mit Hausmitteln (Picoscope 2005A, Labornetzgerät 60V, 1kOhm Widerstand sowie Multiimeter) geprüft.
Nach meiner Einschätzung sind die noch bestens. Laut meiner überschlägigen Berechnung weisen diese etwa 21mF auf, also ein gutes Plus gegenüber der Nennkapazität von 15mF und erreichen einen Leckstrom bei 60V von unter 90µA.
Grüße
Thomas
Beiträge: 2370
Themen: 182
Registriert seit: Nov 2013
19.05.2024, 08:59
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.05.2024, 11:22 von janbunke.)
(18.05.2024, 15:56)JUM schrieb: Wie überhaupt könnte man Elkos mit 15.000 µF 'testen'?
VG Jürgen
Ein Kondensator hat eine Kapazität von 1 Farad, wenn bei einem konstanten Ladestrom von 1 Ampère, die Spannung innerhalb von 1 Sekunde um 1 Volt ansteigt.
Beiträge: 4474
Themen: 9
Registriert seit: Dec 2006
19.05.2024, 12:40
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.05.2024, 12:47 von uk64.)
Mal ein praktisches Messbeispiel wie man so etwas umsetzen könnte?
Man braucht ein Digitales Oszi und ein Multimeter. Das Multimeter wird im (manuellem) Ohmbereich als Konstantstromquelle benutzt. Diesen Strom muss man vorher ermitteln, ein typischer Wert ist hier 1 mA im kleinsten Messbereich.
Bei entladenem Kondensator schließt man das Oszi an, Zeit und Amplitudenablenkung vorher in den zu erwartenden Bereich einstellen. Multimeter an den Kondensator anschließen und Ladekurve aufzeichnen (Singleshot).
Das kann dann mit einem 10 mF so aussehen:
Daraus entnimmt man die Deltawerte für die Zeit und Amplitude.
Da C=(I x t)/U
C=(01 mA x 25 s)/2,416 V= 10,35 mF
Die Methode ist aber nicht sehr genau, in der Tendenz wird der ermittelte Wert immer etwas zu hoch liegen.
Thomas hat es aber anscheinend über die Zeitkonstante R x C errechnet.
Gruß Ulrich
Beiträge: 4474
Themen: 9
Registriert seit: Dec 2006
Zur Ergänzung eine Methode über die Zeitkonstante Tau=R x C. Den Kondensator über einen bekannten Widerstand (hier 2 kOhm) mit einer Spannung x laden und die Zeit ermitteln bis über dem Kondensator 63% der (den Punkt kann man nur im Rahmen der vertikalen Auflösung des Oszis bestimmen) Spannung x erreicht ist.
Dann einfach C=23,1 s / 2 kOhm= 11,55 mF
Man sieht aber das beide Methoden doch relativ ungenau sind, es ist eher eine Abschätzung als eine Messung.
Gruß Ulrich
|