Akai GX-77, Hilfe bei der Einmessung benötigt
#1
Hallo, ich bräuchte dringend euren Rat bei der Einmessung einer GX-77.

1. Ein Akai - Bezugsband besitze ich leider nicht, dafür aber ein Bluthard MB03 (250nWb/m). Der Pegeltonteil ist mit 1000Hz (19 cm/s) bespielt.
Wenn ich richtig recherchiert habe, hat das Akai Bezugsband seinen Bezugspegel bei 700 Hz, 180nWb/m? Wenn das stimmt und ich richtig gerechnet habe, müssten dann bei der Verwendung des MB03 am Ausgang der Akai 1,047 V eingestellt werden. Die Pegelanzeige wäre dann bei knapp +3dB (gerechnet 2,6 dB). Könnte das jemand bestätigen bzw. mich korrigieren wenn ich falsch liege?

2. Leider wurden an der Maschine die Schrauben für die Kopfhöhe (Wiedergabekopf) verstellt. Ich besitze noch ein älteres Grundig Bezugsband 468A. Im Teil 2 hat man da ein Signal zur Spurlageneinstellung für Viertelspur-Köpfe. Justiert wird da auf Pegelgleichheit für Spur 1 + 3. Ist das eine sinnvolle Vorgehensweise, oder habt ihr einen anderen Vorschlag für mich?

3. ... noch eine grundsätzliche Frage: Ich besitze mehrere Geräte (ASC, Telefunken, Revox, Akai) die alle mit unterschiedlichen Bezugspegeln eingemessen werden. Würde es Sinn machen alle (meine) Geräte auf den gleichen Bezugspegel einzumessen, damit meine Bänder auf allen Geräten gleich abgespielt werden können? Vermutlich könnte es dann zwar Kompatibilitätsprobleme mit Fremdgeräten geben, was mir aber nicht so wichtig wäre.

Vorab schon mal vielen Dank für eure Rückmeldungen ...

VG Michael


P.S.: Eine GX 635 D hat glücklicherweise ebenfalls den Weg zu mir gefunden.  Smile. Fragen hierzu in einem separaten Thread.
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#2
Hallo!

(15.10.2023, 17:43)dicker007 schrieb: 1. Ein Akai - Bezugsband besitze ich leider nicht, dafür aber ein Bluthard MB03 (250nWb/m). Der Pegeltonteil ist mit 1000Hz (19 cm/s) bespielt.
Wenn ich richtig recherchiert habe, hat das Akai Bezugsband seinen Bezugspegel bei 700 Hz, 180nWb/m? Wenn das stimmt und ich richtig gerechnet habe, müssten dann bei der Verwendung des MB03 am Ausgang der Akai 1,047 V eingestellt werden. Die Pegelanzeige wäre dann bei knapp +3dB (gerechnet 2,6 dB). Könnte das jemand bestätigen bzw. mich korrigieren wenn ich falsch liege?

Der Bezugspegel der Akais aus dieser Zeit ist 185nWb/m, die 5nWb/m Unterschied deiner Annahme machen aber nicht viel aus. Wenn du also am Ausgang 1,05Veff mit deinem Band einstellst, passt das. Den Pegel aber nicht nach der VU-Meter-Anzeige einstellen, die ist zu ungenau. Diese stellt man separat mit einem Funktionsgenerator am Eingang und Vorband-Stellung ein.

(15.10.2023, 17:43)dicker007 schrieb: 2. Leider wurden an der Maschine die Schrauben für die Kopfhöhe (Wiedergabekopf) verstellt. Ich besitze noch ein älteres Grundig Bezugsband 468A. Im Teil 2 hat man da ein Signal zur Spurlageneinstellung für Viertelspur-Köpfe. Justiert wird da auf Pegelgleichheit für Spur 1 + 3. Ist das eine sinnvolle Vorgehensweise, oder habt ihr einen anderen Vorschlag für mich?

Wenn das Band noch OK ist, kann man das verwenden, ja. Zuerst sollte aber eine optische Kontrolle mit einem transparenten (Vorlauf-) Band erfolgen, da sieht man dann schon, wo es fehlt. Die Frage ist natürlich, was bei der Maschine alles verdreht wurde, ob das nur die Kopfhöhe ist. Solche Sechskopf-Maschinen sind nicht einfach einzustellen.

(15.10.2023, 17:43)dicker007 schrieb: 3. ... noch eine grundsätzliche Frage: Ich besitze mehrere Geräte (ASC, Telefunken, Revox, Akai) die alle mit unterschiedlichen Bezugspegeln eingemessen werden. Würde es Sinn machen alle (meine) Geräte auf den gleichen Bezugspegel einzumessen, damit meine Bänder auf allen Geräten gleich abgespielt werden können? Vermutlich könnte es dann zwar Kompatibilitätsprobleme mit Fremdgeräten geben, was mir aber nicht so wichtig wäre.

Das könnte man machen, jedoch ist oft das Problem gegeben, dass die japanischen Consumergeräte nicht so viel Reserven bei ihren Aufnahmeverstärkern haben. Europäische Geräte haben meistens einen Bezugspegel von 250 oder 257nWb/m, bei den Japanern sind es fast immer 185nWb/m. Man könnte die Akai schon auf 250nWb/m einmessen, der Headroom bei Übersteuerung ist dann aber dementsprechend geringer. Es kann da schon vorkommen, dass es je nach Aussteuerung zu hörbarem Klirr kommt. Wie sich die GX-77 da genau verhält, kann ich dir aber nicht sagen, das müsste man ausprobieren.
Der umgekehrte Fall, alles auf 185nWb/m einzumessen ist natürlich unkritisch, ich halte das aber auch nicht für sinnvoll, da man halt hier bei den Europäern was verschenkt und zumindest bei vorher aufgenommenen Bändern die VU-Meter ständig am Anschlag hängen, bei den Geräten wo sie bei Wiedergabe aktiv sind.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#3
Hallo Wayne,
vielen lieben Dank für deine Antwort. Das hilft mir auf jeden Fall schon mal weiter.

Ich würde das evtl. mal ausprobieren, die GX 77 auf 250nWb einzumessen. Vielleicht meldet sich ja noch jemand aus dem Forum der das schon mal ausprobiert hat?
Zur Vorgehensweise; ich würde dann mit dem 250nWb - Band die Ausgangsspannung auf 1,05V einstellen und die VU Anzeige dann bei dieser Ua auf 0dB abgleichen!? Ist das so richtig?
Die Aussteuerung bei den Aufnahmen müsste ich dann eher "konservativ" (bis ca. 0dB) einstellen.

VG Michael
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#4
Ich glaube daß ich meine damals auch auf 250nWb/m eingestellt hatte.
Allerdings habe ich konsequent auch die Ausgangsspannung auf 775mV justiert,
weil bei mir immer zusätzlich ein Peakmeter am Ausgang hängt.
Viele Grüße
Jörg
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#5
Hallo!

(17.10.2023, 08:28)dicker007 schrieb: Zur Vorgehensweise; ich würde dann mit dem 250nWb - Band die Ausgangsspannung auf 1,05V einstellen und die VU Anzeige dann bei dieser Ua auf 0dB abgleichen!? Ist das so richtig?

Wenn du die GX-77 auf 250nWb/m einstellen möchtest, dann musst du, wie Jörg schon geschrieben hat, selbstverständlich auf eine Ausgangsspannung von 0,775Veff einstellen. Die VU-Meter werden auch ganz normal auf 0VU = 0,775Veff eingestellt.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#6
Zitat:Ich glaube daß ich meine damals auch auf 250nWb/m eingestellt hatte.
Allerdings habe ich konsequent auch die Ausgangsspannung auf 775mV justiert,
weil bei mir immer zusätzlich ein Peakmeter am Ausgang hängt.
Viele Grüße
Jörg


... werde ich dann so machen. Danke euch beiden.

@ Jörg: Hast du danach irgendwelche Übersteuerungseffekte gehabt?
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#7
Nein gar nicht
Die älteren Akai Maschinen haben da mitunter Probleme
Die 77 ist ja eine der letzten Entwicklungen von Akai
Viele Grüße
Jörg
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#8
Ich habe meine Akai GX 630 auf 250 nWb/m eingemessen. Das funktioniert problemlos. Macht aber keinen Sinn. Wenn man mit den langsamen VU-Metern der Akai bei Musik auf 0 aussteuert, führen diese Bänder auf meiner Revox B77 ständig zu einem Ausschlag in den roten Bereich und darüber, wenn es z.B. basslastige Musik ist. Ich denke der Wert 185 nWb/m ist für den Messton gewählt worden, weil bei einer Aufnahme von Musik die Impulse eh höher ausgesteuert werden. Probiere es einfach aus.
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#9
Hallo!

Die GX-77 hat ja LED-Bänder als VU-Meter, die deutlich schneller sind als die üblichen Drehspulinstrumente. Das kommt dem höhren Bezugspegel dann schon entgegen, weil ein Übersteuern aufgrund träger Intrumente unwahrscheinlich ist.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#10
Zitat:Ich glaube daß ich meine damals auch auf 250nWb/m eingestellt hatte.

Allerdings habe ich konsequent auch die Ausgangsspannung auf 775mV justiert, ....


... hab das am WE mal so eingestellt. Bis jetzt ist mir nix nachteiliges aufgefallen. Übersteuerung scheint es nicht zu geben.

Nur zum besseren Verständnis; mal Abgesehen von der Pegelanzeige die dann nicht mehr stimmen würde, wäre der Effekt der gleiche wenn ich eine auf 185 nWb/m eingemessenen Maschiene einfach bei der Aufnahme um 3dB (ca. 2,6dB) höher aussteuern würde. Oder mache ich da einen Denkfehler?
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#11
Die Ausgangsspannung ist unabhängig von (hat nichts zu tun mit) 250 oder 185 nWb/m. (Zumindest bei Revox, da kann man die Ausgangsspannung selbst bestimmen)
Gr, Wim
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