20.01.2022, 20:06
Mein Name ist Johannes, wem das zu lang ist, Jo reicht auch.
Ich muss mich jetzt schon entschuldigen, der Text ist länger geworden als er sollte. Naja soll nicht wieder passieren.
Nachdem mir hier im Forum nun schon 2x großartig geholfen wurde um die
Geräte wieder in Gang zu bringen, will ich nun auch mal meinen Beitrag unter „Servus, Grüezi und Hallo" schreiben.
Faszination Spulentonbandgeräte und Dia-Ton-Vorträge!
Wo kommt der Spleen für ausgefallene Sachen her? Ach, das ging schon früh bei mir los. So musste ich bereits an meinem Luftroller eine „Front- und Heckbeleuchtung“ anbauen. Erst mit Mutters Fahrraddynamo, aber wg. des zusätzlichen Kraftaufwandes kam schnell der Wechsel zur Flachbatterie. Folglich hatte mein Fahrrad dann auch Brems- und Blinklicht. Kontakte wurden meist aus den Polen der Flachbatterie gebastelt und 2 schöne, kleine, gelbe Salzsteuer bildeten die Blinklichter. Von einem bistabilen Multivibrator wusste ich noch nichts und musste selbst blinken.
Ein Detektorradio (ohne Spannungsquelle!) musste ich mir auch basteln und konnte damit 3 Sender empfangen. Ich kannte den Begriff Weckradio noch nicht, als ich einen alten Wecker auseinander nahm um einen 220V~ Schaltkontakt zu implementieren. So hatte ich ein Radio, welches mich mit Musik wecken konnte und ich nicht durch schrilles Klingeln früh im Bett saß.
Dann das erste Kofferradio, ein Stern 111. KML ohne UKW aber eine Verstärkerschaltung durch Drücken zweier Wellenbereichstasten. Das Radio hatte eine Ferritantenne und brauchte eigentlich keine Teleskopantenne, aber bei mir schon. Herrlich – Radio Luxemburg auf 49m Band, Europawelle Saar mit Manfred Sexauer und Dieter Thomas Heck, Soldatensender 935 und Radio Nordsee.
Dann 1968 mein erstes Tonbandgerät, Tesla Uran mit 220V~, 12V oder 6 Monozellen. Jetzt wurde von MW aufgenommen, was das Zeug hält. Anfangs, um Band zu sparen mit 4,75cm/s, dann doch mit 9,5cm/s. Dazu wurden 2 Verzeichnisse geführt (Bandinhalt+Alphabetisch) und jede Hitparade wurde mitgeschrieben. Manchmal musste das Uran auch mit auf die Straße, die meisten hatten ja "nur" ein Kofferradio. Doch durch das Gewicht und die Gleichlaufschwankungen wurde es nicht zum alltäglichen mobilen Gebrauch.
1969 hatte ich mir mein Unitra ZK 120 (Röhrengerät, Grundig Lizenz) erspart bzw. erarbeitet. Jetzt wurde neu von UKW NDR 2 aufgenommen, selten war das Wetter gut genug für Rias und Bayern III. Was man nicht selbst aufgenommen hatte, wurde von Freunden überspielt. 1970/71 hatte ich alle Hits (engl.) auf Band! Mit meinen 2 Bandgeräten gab ich schnell mal ein Wunschkonzert für die Schulkameraden nach der Schule oder in einer Freistunde. Der kleine Schraubenzieher für die Tonkopfjustage am Uran für ein fremdes Band war immer zur Hand. Im Übrigen hatte das Uran "Lautes Mithören bei Aufnahme“ und eine Tricktaste, man bedenke das Baujahr. Später bekam mein Rema Andante Radio einen Seitenbandfilter, MPX-Filter, eine zusätzl. ZF-Stufe und einen Sprachexer. Oh Gott – rief das Netzteil. In meinem ersten Auto, einem Skoda S100 sollte auch das TB Uran unter dem Beifahrersitz Platz finden, doch die bereits erwähnten Gleichlaufschwankungen und die zu geringe Lautstärke bescherten der Idee eine Kurzlebigkeit. Glücklicherweise kamen ein paar Radio-Kassetten Recorder Typ Toshiba RT-251 in den DDR Handel. Ein gebrauchtes Gerät konnte ich kaufen und war hoch erfreut über die schöne jap. Technik. Dieses Gerät kam in den Skoda S100 unter das Handschuhfach. Dazu eine passende Stromversorgung, eine separate Endstufe und 2 Kugelboxen, das war dann 1979.
Während meiner Berufstätigkeit in der DDR habe ich hauptsächlich programmiert, meist als Systemprogrammierer in einer maschinenorientierten Programmiersprache für einen polnischen Großrechner ODRA 1204, den keiner kannte. Es war die Zeit des R300 und der ESER Rechner. Es war eine Super-Maschine und ich war mit ihr „verheiratet". Ich könnte noch heute .... In den letzten Jahren der DDR programmierte ich hauptsächlich in dBase. Zu dieser Zeit befanden sich auch immer mehr Commodore C64/C128 in den Händen privater DDR Firmen und diese mussten auch programmiert werden. Anfänglich in Simons Basic aber später erstellte ich komplexe Anwendungen in Superbase 64/128. Extrem erstaunlich, wie viel sich mit dem kleinen Speicher 64KByte an geschäftlichen Aufgaben realisieren ließ. D.h. Warenwirtschaft, Auftragsbearbeitung bis zur Lohnrechnung und Statistik.
Tonbandmäßig hatte mich durch diese Zeit ein Tesla B4 begleitet. Ergänzt hatte ich dieses mit einer Fernbedienung und optischer Anzeige, so dass man nicht jedes mal aufstehen muss, wenn gerade das schönste Lied im Radio gespielt wurde, welches man aufnehmen wollte.
Mit der Wende wurde ich selbständig und machte jetzt alles, was mit Rechnern, Peripherie, Telefonanlagen, Handys, Vernetzung, Software und Programmierung zu tun hatte. Manch ein Programm läuft heute noch. Repariert wurde alles was reparabel war, egal ob PC, NB, Farblaserdrucker oder eine ISDN TK Anlage. Magnetkarten-, RFID- oder Barcode-Systeme waren genauso mein Betätigungsfeld wie das Bedrucken von T-Shirts und Webdesign.
Besonders fasziniert hat mich bezüglich Programmierung wieder ein Gebiet, welches nicht so verbreitet und alltäglich war. Die Verknüpfung ITK mit CAPI und TAPI und Internet. Die computergestützte Telephonie, d.h. wenn der Anrufer zu hören bekommt, „Wenn sie das ... wünschen, dann drücken sie die 1", oder die Öffnungszeiten oder einen Termin buchen und im Internet wieder stornieren. Heute ist so etwas alltäglich aber vor ca. 15 Jahren, zur ISDN Zeit, eher weniger und eigentlich nur von den ganz Großen zu finanzieren.
Richtig, alles habe ich nicht gemacht, Mac, Novell und Unix war nicht bei mir zu finden.
Nun als Rentner wollte ich mit der ganzen PC Technik nicht mehr viel zu tun haben, aber ganz ohne Hobby und Programmierung, das geht nicht. Somit kam ich zum Mikrocontroller Arduino und zum ESP 8266. Anstoß gab mal ein Conrad Adventskalender mit div. Inhalt.
Dieses Thema mit Ultraschall, 433MHz Datentransfer, RFID u.a. hat mir schon viel Freude bereitet. Nun bekomme ich, z.b., sobald bei mir neue Post im Briefkasten ist eine E-Mail. Muss man nicht haben aber es ist lustig.
Bis hier hin hatte ich gar kein Tonbandgerät mehr im Gebrauch. Es gab doch jetzt Internetradio, DAB+ und MP3 sowieso.
Doch irgendwie erinnerte ich mich an die damals tollen und für mich unerschwinglichen Tonbandgeräte, wie das Tesla B93 mit diagonal angeordneten Spulen oder das B115 und das Unitra M2405. Eines Tages ging ich über einen Flohmarkt und sah dort ein derartiges Tesla B93. Der Preis war nicht hoch, es ging ja auch gar nicht an. Das war mein Glück.
Die alte Liebe flammte wieder auf und ich war von der Technik und dem Design begeistert. Nach einer Weile gesellte sich noch ein B115 dazu. OK, es fehlten alle Poti-Kappen und Wahlschalterabdeckungen. Im Hinterkopf hatte ich immer den Gedanken, es gibt doch Leute und Firmen die haben einen 3D Drucker. Die müssten doch so etwas drucken können, wenn ich denen die Maße gebe. Oder kann ich das vielleicht doch selbst, das würde mich schon reizen, genau das, was ich noch nie gemacht habe und eigentlich jetzt Zeit habe. Im Gegensatz zu früher. Kaufangebote gibt es ja immer massig für 3D Drucker, finanziell klein anfangen, dachte ich mir, ich weiß ja noch gar nicht ob ich das Teil jemals beherrsche und ob etwas nützliches dabei raus kommt. Ich glaube ich habe den Billigsten der Billigen 3D Drucker gekauft und mich recht intensiv mit der Materie beschäftigt. Ja und nach vielen Tests und üben kamen die Poti-Kappen und die Abdeckungen für die beiden Wahlschalter aus dem 3D Drucker in verhältnismäßig ordentlicher Qualität heraus. Man sieht an der Oberfläche, dass es ein Nachbau ist aber die Form stimmt. Da dies funktionierte habe ich auch noch die Schalthebel des B93 und des B730 konstruiert und gedruckt.
An einem anderen Tag bot mir ein Bekannter bei einer Fachsimpelei ein Tesla B117 an.
Dies war ja nun etwas Spezielles. Kein HiFi Gerät und auch kein Stereo. Aber 4 Spur-Technik, 3 Köpfe und irgendetwas muss es mit Dias zu tun haben. Das hatte ich schon gelesen und dass es noch einen Lehrer + Schüler Modus gibt, der wohl besonders für den Sprachunterricht gedacht war. Nun mit Dias hatte ich ja mein ganzes (langes) Leben noch nichts zu tun, da ich mir 1976 eine Schmalfilmkamera Super 8 mit Federwerk und Zoom-Linse gekauft hatte. Ja, Dia Technik das wäre doch mal was altes Neues und dann noch, wenn es klappt, den Dia-Projektor über das TB B117 steuern. Dann kann man einen Dia-Ton-Vortrag erstellen. Ja richtig, heute hat man Powerpoint, doch ein Dia-Vortrag ist etwas anders, man fühlt sich mit den Bildern in eine andere Zeit versetzt. Das Ziel zu erreichen reizt mich sehr. So dachte ich mir, das muss doch zu machen sein. OK welcher Dia-Projektor muss es sein – gesucht - gefunden - gekauft. Der 1. war reiner Schrott aber der 2. war i.O.. Nun kann es los gehen. Zuerst mal den Motor des B117 auseinander nehmen, reinigen und leicht geölt wieder zusammen setzen. Die B117 Mechanik funktioniert, aber wie soll das mit den Dias funktionieren. Nichts geht. Nach langen probieren, austauschen und wieder probieren ist nun klar wie alles funktionieren muss. Dazu noch eine Anleitung erstellen, man könnte ja etwas nach Jahren vergessen haben und fertig. Es ist schon faszinierend wie schön der vollautomatische Dia-Ton-Vortrag funktioniert und am Ende des Vortrages das Band noch stehen bleibt. Toll - Richtig faszinierend wie von Geisterhand!. Im Kopf sammeln sich die Gedanken, ich muss jetzt nochmals so ein B117 fertig machen. Gesucht – gefunden - gekauft. Oh Gott, da gehen ja nicht mal die Grundfunktionen für den Dia-Betrieb. Was nun? Jetzt kommt das Tonbandforum ins Spiel. Ich habe zwar eine feine Lötstation mit dig. Anzeige und ein DMM sowie auch ein paar elektr. Bauelemente die gut sortiert sind und ein gewisses Grundverständnis dazu, aber einen Schaltplan lesen und verstehen, das brauchte ich bisher nie. Dazu habe ich im Forum 1A Hilfe bekommen, denn die gerissenen Leiterbahnen und die defekten Bauelemente hätte ich vermutlich nie selbst raus gefunden. Viel gelernt, u.a. auch die Benutzung eines Software Oszilloskop.
*** Danke nochmals an dieser Stelle den Helfern in diesem tollen Forum. ***
Mir ist schon klar, das sich hier viele Insider im Forum tummeln, die ganz anderes Wissen bezüglich Tonbandgeräten im HiFi Bereich und über beste Magnetbandqualität haben und sich hiermit eher gelangweilt fühlen. Es ist eben ein ganz anderer Bereich und die Entwickler des B117 hatten sich keine schlechten Gedanken gemacht, finde ich.
Auf jeden Fall bin ich super glücklich, dass jetzt die Geräte so funktionieren, wie ich es mir gewünscht habe. Toll.
Ich muss mich jetzt schon entschuldigen, der Text ist länger geworden als er sollte. Naja soll nicht wieder passieren.
Nachdem mir hier im Forum nun schon 2x großartig geholfen wurde um die
Geräte wieder in Gang zu bringen, will ich nun auch mal meinen Beitrag unter „Servus, Grüezi und Hallo" schreiben.
Faszination Spulentonbandgeräte und Dia-Ton-Vorträge!
Wo kommt der Spleen für ausgefallene Sachen her? Ach, das ging schon früh bei mir los. So musste ich bereits an meinem Luftroller eine „Front- und Heckbeleuchtung“ anbauen. Erst mit Mutters Fahrraddynamo, aber wg. des zusätzlichen Kraftaufwandes kam schnell der Wechsel zur Flachbatterie. Folglich hatte mein Fahrrad dann auch Brems- und Blinklicht. Kontakte wurden meist aus den Polen der Flachbatterie gebastelt und 2 schöne, kleine, gelbe Salzsteuer bildeten die Blinklichter. Von einem bistabilen Multivibrator wusste ich noch nichts und musste selbst blinken.
Ein Detektorradio (ohne Spannungsquelle!) musste ich mir auch basteln und konnte damit 3 Sender empfangen. Ich kannte den Begriff Weckradio noch nicht, als ich einen alten Wecker auseinander nahm um einen 220V~ Schaltkontakt zu implementieren. So hatte ich ein Radio, welches mich mit Musik wecken konnte und ich nicht durch schrilles Klingeln früh im Bett saß.
Dann das erste Kofferradio, ein Stern 111. KML ohne UKW aber eine Verstärkerschaltung durch Drücken zweier Wellenbereichstasten. Das Radio hatte eine Ferritantenne und brauchte eigentlich keine Teleskopantenne, aber bei mir schon. Herrlich – Radio Luxemburg auf 49m Band, Europawelle Saar mit Manfred Sexauer und Dieter Thomas Heck, Soldatensender 935 und Radio Nordsee.
Dann 1968 mein erstes Tonbandgerät, Tesla Uran mit 220V~, 12V oder 6 Monozellen. Jetzt wurde von MW aufgenommen, was das Zeug hält. Anfangs, um Band zu sparen mit 4,75cm/s, dann doch mit 9,5cm/s. Dazu wurden 2 Verzeichnisse geführt (Bandinhalt+Alphabetisch) und jede Hitparade wurde mitgeschrieben. Manchmal musste das Uran auch mit auf die Straße, die meisten hatten ja "nur" ein Kofferradio. Doch durch das Gewicht und die Gleichlaufschwankungen wurde es nicht zum alltäglichen mobilen Gebrauch.
1969 hatte ich mir mein Unitra ZK 120 (Röhrengerät, Grundig Lizenz) erspart bzw. erarbeitet. Jetzt wurde neu von UKW NDR 2 aufgenommen, selten war das Wetter gut genug für Rias und Bayern III. Was man nicht selbst aufgenommen hatte, wurde von Freunden überspielt. 1970/71 hatte ich alle Hits (engl.) auf Band! Mit meinen 2 Bandgeräten gab ich schnell mal ein Wunschkonzert für die Schulkameraden nach der Schule oder in einer Freistunde. Der kleine Schraubenzieher für die Tonkopfjustage am Uran für ein fremdes Band war immer zur Hand. Im Übrigen hatte das Uran "Lautes Mithören bei Aufnahme“ und eine Tricktaste, man bedenke das Baujahr. Später bekam mein Rema Andante Radio einen Seitenbandfilter, MPX-Filter, eine zusätzl. ZF-Stufe und einen Sprachexer. Oh Gott – rief das Netzteil. In meinem ersten Auto, einem Skoda S100 sollte auch das TB Uran unter dem Beifahrersitz Platz finden, doch die bereits erwähnten Gleichlaufschwankungen und die zu geringe Lautstärke bescherten der Idee eine Kurzlebigkeit. Glücklicherweise kamen ein paar Radio-Kassetten Recorder Typ Toshiba RT-251 in den DDR Handel. Ein gebrauchtes Gerät konnte ich kaufen und war hoch erfreut über die schöne jap. Technik. Dieses Gerät kam in den Skoda S100 unter das Handschuhfach. Dazu eine passende Stromversorgung, eine separate Endstufe und 2 Kugelboxen, das war dann 1979.
Während meiner Berufstätigkeit in der DDR habe ich hauptsächlich programmiert, meist als Systemprogrammierer in einer maschinenorientierten Programmiersprache für einen polnischen Großrechner ODRA 1204, den keiner kannte. Es war die Zeit des R300 und der ESER Rechner. Es war eine Super-Maschine und ich war mit ihr „verheiratet". Ich könnte noch heute .... In den letzten Jahren der DDR programmierte ich hauptsächlich in dBase. Zu dieser Zeit befanden sich auch immer mehr Commodore C64/C128 in den Händen privater DDR Firmen und diese mussten auch programmiert werden. Anfänglich in Simons Basic aber später erstellte ich komplexe Anwendungen in Superbase 64/128. Extrem erstaunlich, wie viel sich mit dem kleinen Speicher 64KByte an geschäftlichen Aufgaben realisieren ließ. D.h. Warenwirtschaft, Auftragsbearbeitung bis zur Lohnrechnung und Statistik.
Tonbandmäßig hatte mich durch diese Zeit ein Tesla B4 begleitet. Ergänzt hatte ich dieses mit einer Fernbedienung und optischer Anzeige, so dass man nicht jedes mal aufstehen muss, wenn gerade das schönste Lied im Radio gespielt wurde, welches man aufnehmen wollte.
Mit der Wende wurde ich selbständig und machte jetzt alles, was mit Rechnern, Peripherie, Telefonanlagen, Handys, Vernetzung, Software und Programmierung zu tun hatte. Manch ein Programm läuft heute noch. Repariert wurde alles was reparabel war, egal ob PC, NB, Farblaserdrucker oder eine ISDN TK Anlage. Magnetkarten-, RFID- oder Barcode-Systeme waren genauso mein Betätigungsfeld wie das Bedrucken von T-Shirts und Webdesign.
Besonders fasziniert hat mich bezüglich Programmierung wieder ein Gebiet, welches nicht so verbreitet und alltäglich war. Die Verknüpfung ITK mit CAPI und TAPI und Internet. Die computergestützte Telephonie, d.h. wenn der Anrufer zu hören bekommt, „Wenn sie das ... wünschen, dann drücken sie die 1", oder die Öffnungszeiten oder einen Termin buchen und im Internet wieder stornieren. Heute ist so etwas alltäglich aber vor ca. 15 Jahren, zur ISDN Zeit, eher weniger und eigentlich nur von den ganz Großen zu finanzieren.
Richtig, alles habe ich nicht gemacht, Mac, Novell und Unix war nicht bei mir zu finden.
Nun als Rentner wollte ich mit der ganzen PC Technik nicht mehr viel zu tun haben, aber ganz ohne Hobby und Programmierung, das geht nicht. Somit kam ich zum Mikrocontroller Arduino und zum ESP 8266. Anstoß gab mal ein Conrad Adventskalender mit div. Inhalt.
Dieses Thema mit Ultraschall, 433MHz Datentransfer, RFID u.a. hat mir schon viel Freude bereitet. Nun bekomme ich, z.b., sobald bei mir neue Post im Briefkasten ist eine E-Mail. Muss man nicht haben aber es ist lustig.
Bis hier hin hatte ich gar kein Tonbandgerät mehr im Gebrauch. Es gab doch jetzt Internetradio, DAB+ und MP3 sowieso.
Doch irgendwie erinnerte ich mich an die damals tollen und für mich unerschwinglichen Tonbandgeräte, wie das Tesla B93 mit diagonal angeordneten Spulen oder das B115 und das Unitra M2405. Eines Tages ging ich über einen Flohmarkt und sah dort ein derartiges Tesla B93. Der Preis war nicht hoch, es ging ja auch gar nicht an. Das war mein Glück.
Die alte Liebe flammte wieder auf und ich war von der Technik und dem Design begeistert. Nach einer Weile gesellte sich noch ein B115 dazu. OK, es fehlten alle Poti-Kappen und Wahlschalterabdeckungen. Im Hinterkopf hatte ich immer den Gedanken, es gibt doch Leute und Firmen die haben einen 3D Drucker. Die müssten doch so etwas drucken können, wenn ich denen die Maße gebe. Oder kann ich das vielleicht doch selbst, das würde mich schon reizen, genau das, was ich noch nie gemacht habe und eigentlich jetzt Zeit habe. Im Gegensatz zu früher. Kaufangebote gibt es ja immer massig für 3D Drucker, finanziell klein anfangen, dachte ich mir, ich weiß ja noch gar nicht ob ich das Teil jemals beherrsche und ob etwas nützliches dabei raus kommt. Ich glaube ich habe den Billigsten der Billigen 3D Drucker gekauft und mich recht intensiv mit der Materie beschäftigt. Ja und nach vielen Tests und üben kamen die Poti-Kappen und die Abdeckungen für die beiden Wahlschalter aus dem 3D Drucker in verhältnismäßig ordentlicher Qualität heraus. Man sieht an der Oberfläche, dass es ein Nachbau ist aber die Form stimmt. Da dies funktionierte habe ich auch noch die Schalthebel des B93 und des B730 konstruiert und gedruckt.
An einem anderen Tag bot mir ein Bekannter bei einer Fachsimpelei ein Tesla B117 an.
Dies war ja nun etwas Spezielles. Kein HiFi Gerät und auch kein Stereo. Aber 4 Spur-Technik, 3 Köpfe und irgendetwas muss es mit Dias zu tun haben. Das hatte ich schon gelesen und dass es noch einen Lehrer + Schüler Modus gibt, der wohl besonders für den Sprachunterricht gedacht war. Nun mit Dias hatte ich ja mein ganzes (langes) Leben noch nichts zu tun, da ich mir 1976 eine Schmalfilmkamera Super 8 mit Federwerk und Zoom-Linse gekauft hatte. Ja, Dia Technik das wäre doch mal was altes Neues und dann noch, wenn es klappt, den Dia-Projektor über das TB B117 steuern. Dann kann man einen Dia-Ton-Vortrag erstellen. Ja richtig, heute hat man Powerpoint, doch ein Dia-Vortrag ist etwas anders, man fühlt sich mit den Bildern in eine andere Zeit versetzt. Das Ziel zu erreichen reizt mich sehr. So dachte ich mir, das muss doch zu machen sein. OK welcher Dia-Projektor muss es sein – gesucht - gefunden - gekauft. Der 1. war reiner Schrott aber der 2. war i.O.. Nun kann es los gehen. Zuerst mal den Motor des B117 auseinander nehmen, reinigen und leicht geölt wieder zusammen setzen. Die B117 Mechanik funktioniert, aber wie soll das mit den Dias funktionieren. Nichts geht. Nach langen probieren, austauschen und wieder probieren ist nun klar wie alles funktionieren muss. Dazu noch eine Anleitung erstellen, man könnte ja etwas nach Jahren vergessen haben und fertig. Es ist schon faszinierend wie schön der vollautomatische Dia-Ton-Vortrag funktioniert und am Ende des Vortrages das Band noch stehen bleibt. Toll - Richtig faszinierend wie von Geisterhand!. Im Kopf sammeln sich die Gedanken, ich muss jetzt nochmals so ein B117 fertig machen. Gesucht – gefunden - gekauft. Oh Gott, da gehen ja nicht mal die Grundfunktionen für den Dia-Betrieb. Was nun? Jetzt kommt das Tonbandforum ins Spiel. Ich habe zwar eine feine Lötstation mit dig. Anzeige und ein DMM sowie auch ein paar elektr. Bauelemente die gut sortiert sind und ein gewisses Grundverständnis dazu, aber einen Schaltplan lesen und verstehen, das brauchte ich bisher nie. Dazu habe ich im Forum 1A Hilfe bekommen, denn die gerissenen Leiterbahnen und die defekten Bauelemente hätte ich vermutlich nie selbst raus gefunden. Viel gelernt, u.a. auch die Benutzung eines Software Oszilloskop.
*** Danke nochmals an dieser Stelle den Helfern in diesem tollen Forum. ***
Mir ist schon klar, das sich hier viele Insider im Forum tummeln, die ganz anderes Wissen bezüglich Tonbandgeräten im HiFi Bereich und über beste Magnetbandqualität haben und sich hiermit eher gelangweilt fühlen. Es ist eben ein ganz anderer Bereich und die Entwickler des B117 hatten sich keine schlechten Gedanken gemacht, finde ich.
Auf jeden Fall bin ich super glücklich, dass jetzt die Geräte so funktionieren, wie ich es mir gewünscht habe. Toll.
VG Johannes
(Damals 1968 Tesla Uran, 1969 Unitra ZK120 Röhrengerät), Nun Tesla B115, Tesla B117 für Dia-Tonvorträge
(Damals 1968 Tesla Uran, 1969 Unitra ZK120 Röhrengerät), Nun Tesla B115, Tesla B117 für Dia-Tonvorträge