12.02.2012, 13:58
Hallo Freunde,
heute möchte ich euch noch ein anderes Gerät vorstellen, dass erst kürzlich den Weg zu mir gefunden hat. Dazu möchte ich zuerst erläutern wie es dazu gekommen ist:
Nachdem ich mir Weihnachten eine neue Yamaha-Stereoanlage geleistet habe, wollte ich ein mehr oder weniger passendes Kassettendeck dazu. Da es vom Yamaha, wie von vielen anderen Herstellern auch, heute nichts brauchbares mehr gibt, habe ich in alten Yamaha Katalogen nachgesehen, was es alles so gab. Dort bin ich dann auch über das K-1000 und K-2000 gestolpert. Rein vom Design her hätten wahrscheinlich ältere Decks, wie das K-950 oder 960 besser zur Anlage gepasst. Allerdings ließ mich das Anfang-80er-Jahre-Design, mit den LED-Ketten als VUs usw., nicht mehr los. Das Angebot dieser Modelle war nicht besonders groß, vor allem, da es ja silber sein musste, um zur Anlage zu passen. In eBay war dann ein silbernes K-1000, nicht ganz billig, als Sofort-Kauf zu haben. Zuerst war es mir zu teuer, denn ich habe ja schon ein paar Kassettendecks, brauchte eigentlich keines mehr, dachte ich mir. Also habe ich im Suche-Bereich des Forums eine Anfrage gepostet. Nachdem sich mehrere Tage niemand gemeldet hat, besonders häufig ist es anscheinend nicht anzutreffen und angesteckt durch das Kassetten-Fieber, das hier im Forum seit einiger Zeit die Runde macht, war ich im vollem Tapedeck-Wahn. Also habe ich das Teure aus eBay gekauft, ein Trostpflaster war immer hin, dass ich ein Jahr Garantie darauf habe.
Nach ein paar Tagen kam es dann an und ich hatte auch gleich ein paar Probleme damit, u.U. wegen des zur Zeit sehr kalten Wetters. Vor- und Rückspulen funktionierte nicht richtig, da der Gummi des dazu benötigten "Idler-Wheels" hart geworden ist. Auch stoppte das Deck öfter von selbst, wenn der rechte Wickel recht groß war. Dadurch konnte ich mit dem Verkäufer einen Rabatt aushandeln, dann war es nicht mehr ganz so teuer.
Das "Idler-Wheel" konnte ich recht schnell wieder weich machen, das Stopp-Problem beschäftigte mich aber einige Zeit, da ich lange nicht dahinter kam, woran es lag. Schließlich fand ich den Fehler dann: ein Lichtleiter für den Impulsgenerator des Zählwerks war leicht verrutscht, der für den rechten Wickel. Gerade wenn der Wickel recht groß war, also sich langsam gedreht hat, war der Zeitabstand vom einen Impuls zum nächsten recht lang. Wurde dann Einer nicht zuverlässig erkannt, wegen des dejustierten Lichtleiters, dauerte es so lange bis der Nächste kam, dass das Deck abschaltete (Bandendabschaltung etc.). Nach Ausrichtung des Lichtleiters funktionierte es wieder.
So, hier ist es also:
Das Yamaha K-1000 war das zweitgrößte Kassettendeck aus diesem Hause zu dieser Zeit. Das oben schon erwähnte K-2000 war das Größte. Beide waren in silber und schwarz erhältlich, was ich jetzt so gelesen habe von 1982 - 1984. Der Unterschied zwischen den Beiden liegt darin, dass das K-2000 eine automatische Einmessung, MPX Filter, Pitch sowie doppelt ausgelegte Dolby und dbx Schaltungen hatte. Damit macht es das K-1000 zu einem sehr seltsamen Deck. Denn, obwohl es ein 3-Kopf-Deck ist, ist Hinterbandkontrolle nur ohne Rauschunterdrückung möglich. Sowas habe ich bisher noch nicht gesehen.
Das Laufwerk ist ein Zwei-Motor-Laufwerk mit direktgetriebenen Capstan. Also ein Wickelmotor und ein Capstanmotor. Der Wickelmotor treibt den jeweiligen Wickeldorn über ein gummiertes Laufrad an (das Idler-Wheel), dass je nach Betriebszustand entweder zum rechten oder linken Wickeldorn gelegt wird. Insgesamt hat es drei Köpfe, wobei Kassettendeck-typisch, Aufnahme- und Wiedergabekopf in einem Gehäuse untergebracht sind. Der Löschkopf ist auf dem Bild leicht schräg, das habe ich mittlerweile korrigiert. Das Kassettenfach hat außerdem eine Hintergrundbeleuchtung.
Als erstes Deck von Yamaha verfügt es über ein Echtzeitzählwerk. Damit das funktioniert, wird immer die Geschwindigkeit beider Wickel gemessen. Es kann zwar Rückwärts zählen (beim Rückspulen), auch mit Minus Vorzeichen, allerdings kann man sich nicht die Rest-Bandlänge, wie bei vielen moderneren Decks, anzeigen lassen. Kombiniert damit ist noch eine Memory-Funktion, womit der Zählerstand gespeichert wird. Mit den Automatik-Funktionen ist so die Dauerwiederholung eines gewissen Bereichs (von 0 bis zum gespeicherten Wert) möglich.
Wie auf den Bildern schon zu sehen, ist der Bias mit einer Einmesshilfe, an der Vorderseite einstellbar. Genannt "ORBIT" - optimum record bias tuning. Das läuft folgendermaßen ab:
Man legt eine Kassette ein und betätigt den "Test"-Schalter. Dann startet man die Aufnahme und das Zählwerksdisplay wird zur "Zielhilfe".
Nun wird am Bias-Poti so lange gedreht, bis "-.-" erscheint. Dann hat man den richtigen Arbeitspunkt erreicht.
Sobald man stopp betätigt, läuft das Band automatisch an die Stelle zurück, wo die Testaufnahme begonnen hat.
Wie für ein hochpreisiges Kassettendeck von damals üblich, verfügt es selbstverständlich über eine elektronische Laufwerkssteuerung. Außerdem ist es noch ziemlich gefüllt und auch verhältnismäßig schwer.
Ich muss sagen, ich bin vom dem Yamaha ziemlich angetan. Mal abgesehen vom Hinterband-Manko, da die NR-Schaltungen nur einfach vorhanden sind, ist es ein hervorragendes Kassettendeck, dass fast alles hat. Als Besonderheit verfügt es über das Rauschunterdrückungssystem "dbx", das leider nie große Verbreitung erlangt hat. Laut Datenblatt beträgt der Geräuschspannungsabstand bei Verwendung von "dbx" über 105 dB (!). Bei leisen Passagen ist praktisch kein Bandrauschen ausmachbar. Zur Zeit befinde ich mich wieder im Kassetten-Fieber, da das Deck wirklich Spaß macht.
Zum Abschluss noch ein paar zusätzliche Informationen:
Das Vorgängermodell war das K-960 (auch schon mit dbx) und das Nachfolgermodell ist das wesentlich bekanntere K-1020, dass dann das Größte war. Dieses verfügte dann schon über einen Dual-Capstan-Antrieb, allerdings nur riemengetrieben und zusätzlich noch Dolby C. Zum K-2000 fallengelassen wurde die automatische Einmessung, soviel ich weiß ist hier auch nur eine manuelle Einmessung wie beim K-1000 möglich.
Hier noch Links zum Deck:
http://www.vintagecassette.com/Yamaha/K-1000
http://wegavision.pytalhost.com/yamaha84...a84-16.jpg
Und die technischen Daten laut Datenblatt:
Tape Speed: 4,8 cm/s (gerundet)
Wow & Flutter: less than 0,08% W. Peak
less than 0,02% W. RMS
Rapid Transport: within 75 seconds (for C-60)
Motor: 1 pulse servo brushless DD motor (capstan)
1 flat toque DC motor (reel)
Mechanism: 2-motor, 2-solenoid mechanism
Rec/PB Head: combination, low impedance
sendust 2 laminate core
Erase Head: double gab sendust clevite
Frequency Response: normal tape (-20 dB) 20 Hz - 18 kHz +-6 dB
20 Hz - 17 kHz +-3 dB
chrome tape (-20 dB) 20 Hz - 19 kHz +-6 db
20 Hz - 18 kHz +-3 dB
metal tape (-20 dB) 20 Hz - 21 kHz +-6 dB
20 Hz - 20 kHz +-3 dB
Input Sensitivity/Imp. line 50 mV/30 kOhm
max. allow. input line 6 V
Output Level/Imp. line 500 mV/30 kOhm
phones 170 mV/8 Ohm
S/N-Ratio: through more than 59 dB
dolby more than 68 dB
dbx more than 105 dB
Harmonic Disortion: less than 0,8%
Power Consumption: 35 W
Dimensions (WxHxD): 435x122,5x346 mm
Weight: 8,0 kg
heute möchte ich euch noch ein anderes Gerät vorstellen, dass erst kürzlich den Weg zu mir gefunden hat. Dazu möchte ich zuerst erläutern wie es dazu gekommen ist:
Nachdem ich mir Weihnachten eine neue Yamaha-Stereoanlage geleistet habe, wollte ich ein mehr oder weniger passendes Kassettendeck dazu. Da es vom Yamaha, wie von vielen anderen Herstellern auch, heute nichts brauchbares mehr gibt, habe ich in alten Yamaha Katalogen nachgesehen, was es alles so gab. Dort bin ich dann auch über das K-1000 und K-2000 gestolpert. Rein vom Design her hätten wahrscheinlich ältere Decks, wie das K-950 oder 960 besser zur Anlage gepasst. Allerdings ließ mich das Anfang-80er-Jahre-Design, mit den LED-Ketten als VUs usw., nicht mehr los. Das Angebot dieser Modelle war nicht besonders groß, vor allem, da es ja silber sein musste, um zur Anlage zu passen. In eBay war dann ein silbernes K-1000, nicht ganz billig, als Sofort-Kauf zu haben. Zuerst war es mir zu teuer, denn ich habe ja schon ein paar Kassettendecks, brauchte eigentlich keines mehr, dachte ich mir. Also habe ich im Suche-Bereich des Forums eine Anfrage gepostet. Nachdem sich mehrere Tage niemand gemeldet hat, besonders häufig ist es anscheinend nicht anzutreffen und angesteckt durch das Kassetten-Fieber, das hier im Forum seit einiger Zeit die Runde macht, war ich im vollem Tapedeck-Wahn. Also habe ich das Teure aus eBay gekauft, ein Trostpflaster war immer hin, dass ich ein Jahr Garantie darauf habe.
Nach ein paar Tagen kam es dann an und ich hatte auch gleich ein paar Probleme damit, u.U. wegen des zur Zeit sehr kalten Wetters. Vor- und Rückspulen funktionierte nicht richtig, da der Gummi des dazu benötigten "Idler-Wheels" hart geworden ist. Auch stoppte das Deck öfter von selbst, wenn der rechte Wickel recht groß war. Dadurch konnte ich mit dem Verkäufer einen Rabatt aushandeln, dann war es nicht mehr ganz so teuer.
Das "Idler-Wheel" konnte ich recht schnell wieder weich machen, das Stopp-Problem beschäftigte mich aber einige Zeit, da ich lange nicht dahinter kam, woran es lag. Schließlich fand ich den Fehler dann: ein Lichtleiter für den Impulsgenerator des Zählwerks war leicht verrutscht, der für den rechten Wickel. Gerade wenn der Wickel recht groß war, also sich langsam gedreht hat, war der Zeitabstand vom einen Impuls zum nächsten recht lang. Wurde dann Einer nicht zuverlässig erkannt, wegen des dejustierten Lichtleiters, dauerte es so lange bis der Nächste kam, dass das Deck abschaltete (Bandendabschaltung etc.). Nach Ausrichtung des Lichtleiters funktionierte es wieder.
So, hier ist es also:
Das Yamaha K-1000 war das zweitgrößte Kassettendeck aus diesem Hause zu dieser Zeit. Das oben schon erwähnte K-2000 war das Größte. Beide waren in silber und schwarz erhältlich, was ich jetzt so gelesen habe von 1982 - 1984. Der Unterschied zwischen den Beiden liegt darin, dass das K-2000 eine automatische Einmessung, MPX Filter, Pitch sowie doppelt ausgelegte Dolby und dbx Schaltungen hatte. Damit macht es das K-1000 zu einem sehr seltsamen Deck. Denn, obwohl es ein 3-Kopf-Deck ist, ist Hinterbandkontrolle nur ohne Rauschunterdrückung möglich. Sowas habe ich bisher noch nicht gesehen.
Das Laufwerk ist ein Zwei-Motor-Laufwerk mit direktgetriebenen Capstan. Also ein Wickelmotor und ein Capstanmotor. Der Wickelmotor treibt den jeweiligen Wickeldorn über ein gummiertes Laufrad an (das Idler-Wheel), dass je nach Betriebszustand entweder zum rechten oder linken Wickeldorn gelegt wird. Insgesamt hat es drei Köpfe, wobei Kassettendeck-typisch, Aufnahme- und Wiedergabekopf in einem Gehäuse untergebracht sind. Der Löschkopf ist auf dem Bild leicht schräg, das habe ich mittlerweile korrigiert. Das Kassettenfach hat außerdem eine Hintergrundbeleuchtung.
Als erstes Deck von Yamaha verfügt es über ein Echtzeitzählwerk. Damit das funktioniert, wird immer die Geschwindigkeit beider Wickel gemessen. Es kann zwar Rückwärts zählen (beim Rückspulen), auch mit Minus Vorzeichen, allerdings kann man sich nicht die Rest-Bandlänge, wie bei vielen moderneren Decks, anzeigen lassen. Kombiniert damit ist noch eine Memory-Funktion, womit der Zählerstand gespeichert wird. Mit den Automatik-Funktionen ist so die Dauerwiederholung eines gewissen Bereichs (von 0 bis zum gespeicherten Wert) möglich.
Wie auf den Bildern schon zu sehen, ist der Bias mit einer Einmesshilfe, an der Vorderseite einstellbar. Genannt "ORBIT" - optimum record bias tuning. Das läuft folgendermaßen ab:
Man legt eine Kassette ein und betätigt den "Test"-Schalter. Dann startet man die Aufnahme und das Zählwerksdisplay wird zur "Zielhilfe".
Nun wird am Bias-Poti so lange gedreht, bis "-.-" erscheint. Dann hat man den richtigen Arbeitspunkt erreicht.
Sobald man stopp betätigt, läuft das Band automatisch an die Stelle zurück, wo die Testaufnahme begonnen hat.
Wie für ein hochpreisiges Kassettendeck von damals üblich, verfügt es selbstverständlich über eine elektronische Laufwerkssteuerung. Außerdem ist es noch ziemlich gefüllt und auch verhältnismäßig schwer.
Ich muss sagen, ich bin vom dem Yamaha ziemlich angetan. Mal abgesehen vom Hinterband-Manko, da die NR-Schaltungen nur einfach vorhanden sind, ist es ein hervorragendes Kassettendeck, dass fast alles hat. Als Besonderheit verfügt es über das Rauschunterdrückungssystem "dbx", das leider nie große Verbreitung erlangt hat. Laut Datenblatt beträgt der Geräuschspannungsabstand bei Verwendung von "dbx" über 105 dB (!). Bei leisen Passagen ist praktisch kein Bandrauschen ausmachbar. Zur Zeit befinde ich mich wieder im Kassetten-Fieber, da das Deck wirklich Spaß macht.
Zum Abschluss noch ein paar zusätzliche Informationen:
Das Vorgängermodell war das K-960 (auch schon mit dbx) und das Nachfolgermodell ist das wesentlich bekanntere K-1020, dass dann das Größte war. Dieses verfügte dann schon über einen Dual-Capstan-Antrieb, allerdings nur riemengetrieben und zusätzlich noch Dolby C. Zum K-2000 fallengelassen wurde die automatische Einmessung, soviel ich weiß ist hier auch nur eine manuelle Einmessung wie beim K-1000 möglich.
Hier noch Links zum Deck:
http://www.vintagecassette.com/Yamaha/K-1000
http://wegavision.pytalhost.com/yamaha84...a84-16.jpg
Und die technischen Daten laut Datenblatt:
Tape Speed: 4,8 cm/s (gerundet)
Wow & Flutter: less than 0,08% W. Peak
less than 0,02% W. RMS
Rapid Transport: within 75 seconds (for C-60)
Motor: 1 pulse servo brushless DD motor (capstan)
1 flat toque DC motor (reel)
Mechanism: 2-motor, 2-solenoid mechanism
Rec/PB Head: combination, low impedance
sendust 2 laminate core
Erase Head: double gab sendust clevite
Frequency Response: normal tape (-20 dB) 20 Hz - 18 kHz +-6 dB
20 Hz - 17 kHz +-3 dB
chrome tape (-20 dB) 20 Hz - 19 kHz +-6 db
20 Hz - 18 kHz +-3 dB
metal tape (-20 dB) 20 Hz - 21 kHz +-6 dB
20 Hz - 20 kHz +-3 dB
Input Sensitivity/Imp. line 50 mV/30 kOhm
max. allow. input line 6 V
Output Level/Imp. line 500 mV/30 kOhm
phones 170 mV/8 Ohm
S/N-Ratio: through more than 59 dB
dolby more than 68 dB
dbx more than 105 dB
Harmonic Disortion: less than 0,8%
Power Consumption: 35 W
Dimensions (WxHxD): 435x122,5x346 mm
Weight: 8,0 kg
Grüße,
Wayne
Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Wayne
Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.