Tonbandforum

Normale Version: Yamaha K-1000
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Hallo Freunde,

heute möchte ich euch noch ein anderes Gerät vorstellen, dass erst kürzlich den Weg zu mir gefunden hat. Dazu möchte ich zuerst erläutern wie es dazu gekommen ist:
Nachdem ich mir Weihnachten eine neue Yamaha-Stereoanlage geleistet habe, wollte ich ein mehr oder weniger passendes Kassettendeck dazu. Da es vom Yamaha, wie von vielen anderen Herstellern auch, heute nichts brauchbares mehr gibt, habe ich in alten Yamaha Katalogen nachgesehen, was es alles so gab. Dort bin ich dann auch über das K-1000 und K-2000 gestolpert. Rein vom Design her hätten wahrscheinlich ältere Decks, wie das K-950 oder 960 besser zur Anlage gepasst. Allerdings ließ mich das Anfang-80er-Jahre-Design, mit den LED-Ketten als VUs usw., nicht mehr los. Das Angebot dieser Modelle war nicht besonders groß, vor allem, da es ja silber sein musste, um zur Anlage zu passen. In eBay war dann ein silbernes K-1000, nicht ganz billig, als Sofort-Kauf zu haben. Zuerst war es mir zu teuer, denn ich habe ja schon ein paar Kassettendecks, brauchte eigentlich keines mehr, dachte ich mir. Also habe ich im Suche-Bereich des Forums eine Anfrage gepostet. Nachdem sich mehrere Tage niemand gemeldet hat, besonders häufig ist es anscheinend nicht anzutreffen und angesteckt durch das Kassetten-Fieber, das hier im Forum seit einiger Zeit die Runde macht, war ich im vollem Tapedeck-Wahn. Also habe ich das Teure aus eBay gekauft, ein Trostpflaster war immer hin, dass ich ein Jahr Garantie darauf habe.

Nach ein paar Tagen kam es dann an und ich hatte auch gleich ein paar Probleme damit, u.U. wegen des zur Zeit sehr kalten Wetters. Vor- und Rückspulen funktionierte nicht richtig, da der Gummi des dazu benötigten "Idler-Wheels" hart geworden ist. Auch stoppte das Deck öfter von selbst, wenn der rechte Wickel recht groß war. Dadurch konnte ich mit dem Verkäufer einen Rabatt aushandeln, dann war es nicht mehr ganz so teuer.
Das "Idler-Wheel" konnte ich recht schnell wieder weich machen, das Stopp-Problem beschäftigte mich aber einige Zeit, da ich lange nicht dahinter kam, woran es lag. Schließlich fand ich den Fehler dann: ein Lichtleiter für den Impulsgenerator des Zählwerks war leicht verrutscht, der für den rechten Wickel. Gerade wenn der Wickel recht groß war, also sich langsam gedreht hat, war der Zeitabstand vom einen Impuls zum nächsten recht lang. Wurde dann Einer nicht zuverlässig erkannt, wegen des dejustierten Lichtleiters, dauerte es so lange bis der Nächste kam, dass das Deck abschaltete (Bandendabschaltung etc.). Nach Ausrichtung des Lichtleiters funktionierte es wieder.

So, hier ist es also:

[Bild: K-1000_gesamt.jpg]

[Bild: K-1000_Front.jpg]

Das Yamaha K-1000 war das zweitgrößte Kassettendeck aus diesem Hause zu dieser Zeit. Das oben schon erwähnte K-2000 war das Größte. Beide waren in silber und schwarz erhältlich, was ich jetzt so gelesen habe von 1982 - 1984. Der Unterschied zwischen den Beiden liegt darin, dass das K-2000 eine automatische Einmessung, MPX Filter, Pitch sowie doppelt ausgelegte Dolby und dbx Schaltungen hatte. Damit macht es das K-1000 zu einem sehr seltsamen Deck. Denn, obwohl es ein 3-Kopf-Deck ist, ist Hinterbandkontrolle nur ohne Rauschunterdrückung möglich. Sowas habe ich bisher noch nicht gesehen.

[Bild: K1000_NR.jpg]

Das Laufwerk ist ein Zwei-Motor-Laufwerk mit direktgetriebenen Capstan. Also ein Wickelmotor und ein Capstanmotor. Der Wickelmotor treibt den jeweiligen Wickeldorn über ein gummiertes Laufrad an (das Idler-Wheel), dass je nach Betriebszustand entweder zum rechten oder linken Wickeldorn gelegt wird. Insgesamt hat es drei Köpfe, wobei Kassettendeck-typisch, Aufnahme- und Wiedergabekopf in einem Gehäuse untergebracht sind. Der Löschkopf ist auf dem Bild leicht schräg, das habe ich mittlerweile korrigiert. Das Kassettenfach hat außerdem eine Hintergrundbeleuchtung.

[Bild: K-1000_Laufwerk.jpg]

[Bild: K-1000_koepfe.jpg]

[Bild: K1000_links.jpg]

Als erstes Deck von Yamaha verfügt es über ein Echtzeitzählwerk. Damit das funktioniert, wird immer die Geschwindigkeit beider Wickel gemessen. Es kann zwar Rückwärts zählen (beim Rückspulen), auch mit Minus Vorzeichen, allerdings kann man sich nicht die Rest-Bandlänge, wie bei vielen moderneren Decks, anzeigen lassen. Kombiniert damit ist noch eine Memory-Funktion, womit der Zählerstand gespeichert wird. Mit den Automatik-Funktionen ist so die Dauerwiederholung eines gewissen Bereichs (von 0 bis zum gespeicherten Wert) möglich.

[Bild: K-1000_counter.jpg]

[Bild: K-1000_rechts.jpg]

Wie auf den Bildern schon zu sehen, ist der Bias mit einer Einmesshilfe, an der Vorderseite einstellbar. Genannt "ORBIT" - optimum record bias tuning. Das läuft folgendermaßen ab:
Man legt eine Kassette ein und betätigt den "Test"-Schalter. Dann startet man die Aufnahme und das Zählwerksdisplay wird zur "Zielhilfe".

[Bild: K-1000_bias_1.jpg]

Nun wird am Bias-Poti so lange gedreht, bis "-.-" erscheint. Dann hat man den richtigen Arbeitspunkt erreicht.

[Bild: K-1000_bias_2.jpg]

Sobald man stopp betätigt, läuft das Band automatisch an die Stelle zurück, wo die Testaufnahme begonnen hat.

Wie für ein hochpreisiges Kassettendeck von damals üblich, verfügt es selbstverständlich über eine elektronische Laufwerkssteuerung. Außerdem ist es noch ziemlich gefüllt und auch verhältnismäßig schwer.

[Bild: K-1000_offen_oben.jpg]

Ich muss sagen, ich bin vom dem Yamaha ziemlich angetan. Mal abgesehen vom Hinterband-Manko, da die NR-Schaltungen nur einfach vorhanden sind, ist es ein hervorragendes Kassettendeck, dass fast alles hat. Als Besonderheit verfügt es über das Rauschunterdrückungssystem "dbx", das leider nie große Verbreitung erlangt hat. Laut Datenblatt beträgt der Geräuschspannungsabstand bei Verwendung von "dbx" über 105 dB (!). Bei leisen Passagen ist praktisch kein Bandrauschen ausmachbar. Zur Zeit befinde ich mich wieder im Kassetten-Fieber, da das Deck wirklich Spaß macht.

Zum Abschluss noch ein paar zusätzliche Informationen:

Das Vorgängermodell war das K-960 (auch schon mit dbx) und das Nachfolgermodell ist das wesentlich bekanntere K-1020, dass dann das Größte war. Dieses verfügte dann schon über einen Dual-Capstan-Antrieb, allerdings nur riemengetrieben und zusätzlich noch Dolby C. Zum K-2000 fallengelassen wurde die automatische Einmessung, soviel ich weiß ist hier auch nur eine manuelle Einmessung wie beim K-1000 möglich.

Hier noch Links zum Deck:

http://www.vintagecassette.com/Yamaha/K-1000
http://wegavision.pytalhost.com/yamaha84...a84-16.jpg

Und die technischen Daten laut Datenblatt:

Tape Speed: 4,8 cm/s (gerundet)
Wow & Flutter: less than 0,08% W. Peak
less than 0,02% W. RMS
Rapid Transport: within 75 seconds (for C-60)
Motor: 1 pulse servo brushless DD motor (capstan)
1 flat toque DC motor (reel)
Mechanism: 2-motor, 2-solenoid mechanism
Rec/PB Head: combination, low impedance
sendust 2 laminate core
Erase Head: double gab sendust clevite
Frequency Response: normal tape (-20 dB) 20 Hz - 18 kHz +-6 dB
20 Hz - 17 kHz +-3 dB
chrome tape (-20 dB) 20 Hz - 19 kHz +-6 db
20 Hz - 18 kHz +-3 dB
metal tape (-20 dB) 20 Hz - 21 kHz +-6 dB
20 Hz - 20 kHz +-3 dB
Input Sensitivity/Imp. line 50 mV/30 kOhm
max. allow. input line 6 V
Output Level/Imp. line 500 mV/30 kOhm
phones 170 mV/8 Ohm
S/N-Ratio: through more than 59 dB
dolby more than 68 dB
dbx more than 105 dB
Harmonic Disortion: less than 0,8%
Power Consumption: 35 W
Dimensions (WxHxD): 435x122,5x346 mm
Weight: 8,0 kg
Ich mach mir sorgen um dem Loeschkopf in dem Deck, der zeigt ja deutlich ein schiefen einschliff .
Dieser wird sich wohl geloest haben linksseitig da dieser federnd gelagert ist um das band an dem Bolzen der unterseitigt befilzt ist andrueckt.
Ja, der muss wohl länger so gestanden haben. Er ist auf jeden Fall gefedert und drückt gegen das Filz. Durch Eindrehen der Stellschraube konnte ich den Kopf wieder ausrichten. Die Frage ist nur, warum sich der überhaupt gelöst hat und so einfach verstellbar ist.
Hallo Wayne,

ich verstehe mich, aufgrund des Alters, durchaus als Zeitzeuge. Von daher muß ich gestehen, daß ich Yamaha als Anbieter von sehr hochwertigen Kassettendecks seinerzeit (Anfang/Mitte der 1980er) nicht herausragend wahrgenommen hatte.
Natürlich zu Unrecht; Deine sehr schöne Vorstellung macht das deutlich.
- Auch hatte/habe ich ja nix gegen Yamaha, meine Vorstufe ist ja von Yamaha (CX1000), auch eines meiner MC-Systeme. -

Nun, auch Nakamichi hatte bei einigen "klassischen" Modellen (hier um ca. 1979-1984 herum, "klassisches" originales Nakamichi-Laufwerk, nix Sankyo) das zweite NR-Pack für die Hinterbandkontrolle eingespart, ebenfalls trotz 3-Kopf-Bestückung; diese Geräte tragen eine "1" am Ende des numerischen Teils der Typenbezeichnung.
So etwa bei 481, 581, 581Z, 681, 681Z, und einigen, wenigen mehr.

Sehr verbreitet sind solche Modelle aber nicht, jene mit der "2" am Ende (volle NR-Bestückung, ABER dies eben auch bei manchen "0"ern, z.B. 670, 680) waren/sind in meiner Wahrnehmung klar in der Überzahl.

Gruß
Rick
Hallo Rick,

danke für die Information. Zur damaligen Zeit waren solche "3-Kopf/einfach NR-Decks" wohl eine Kompromisslösung.

Auch ich muss sagen, dass ich Kassettendecks von Yamaha lange nicht wahrgenommen habe - und wahrscheinlich sind wir da auch nicht die Einzigen. Denn wenn man in den anderen Threads so liest, werden sie häufig als "Geheimtipp" genannt, da die Nachfrage nicht besonders groß ist und somit auch der Preis etwas niedriger.
Lieber Wayne,

danke für die schöne und erkenntnisreiche Vorstellung!

Wie hast Du das Idler-Problem denn gelöst? Reinigen bzw. Glyzerin?
Original-Ersatz ist seit etwa 3-4 Jahren von Yamaha (Rellingen) nicht mehr lieferbar.
http://www.yamaha-service.de/ersatzteild...690&lang=g
http://www.yamaha-service.de/service.php...country=DE

Mein Nach-Nachfolger KX-1200 (natürlich auch silber, quasi identisch zum K-1020, aber mit IR-FB) macht trotz vor ca. 5 Jahren getätigtem Idler-Riemen-Wechsel wieder (Schlupf-) Probleme...

Direktantrieb haben K-1020 und KX-1200 in der Tat nicht mehr, "nur" ein riemengetriebenes Sankyo-OEM-Laufwerk ähnlich wie Naka CR-4.
Dafür aber "volle" Hinterbandkontrolle mit Dolby B, C und dbx (welches ich wg. KFZ-Inkompatibilität und gelegentlichem Rauschatmen nicht benutze). Neupreis 1989 war 1.600 DM. War seinerzeit fast das einzige nicht-schwarze Oberklasse-CC-Deck.

Bin ansonsten ebenfalls recht zufrieden...welche Yamaha-Komponenten hast Du denn weiterhin? Ich habe den aktuellen, recht passenden CDS-2000 und suche schon länger die SILBERNEN C-2 und T-2...

Manualz gibt es dort:
http://sportsbil.com/yamaha/k-1000-sm.pdf
http://sportsbil.com/yamaha/k-1020-sm.PDF
http://sportsbil.com/yamaha/kx-1200u-om.pdf

Schöne Grüße
Frank
Ich verwende nun schon seit 31 Jahren diverse Yamaha-Kassettendecks.

Meine Erfahrungen sind zwar gemischt, aber überwiegend positiv.

Angefangen hat es 1981 mit dem K-560, welches meine Eltern damals kauften. Leider habe ich dessen Qualitäten erst spät zu schätzen gelernt, viel zu spät.

Kurz darauf hatte ich schon mein erstes eigenes Kassettendeck, das kleinere K-350. Das (bzw. das fast baugleiche K-360) war das letzte Deck mit mechanischen Hebeltasten.

Ende 1984 bekam ich eine neue Anlage - mit zwei K-320 (um von einem Deck auf das andere überspielen zu können). Leider war ich von beiden Geräten sehr enttäuscht. Meinen Aufnahmen fehlte es einfach an Höhen und Dynamik, außerdem musste man recht hoch aussteuern. Außerdem fand ich das K-320 von der Haptik her nicht ganz so berauschend, beide Geräte waren außerdem in den ersten 6 Jahren wiederholt in Reparatur. Mehrmals wurde der Tonkopf gewechselt (ich muss dazu aber auch sagen, dass damals meine Jugendjahre waren und beide Decks viele Stunden täglich im Einsatz waren). Jugendjahre, das war hier überhaupt das Thema. Ab Ende der 80er hatten meine Schulkollegen (zumindest die musikbegeisterten darunter) Decks mit HX-Pro, Einmesshilfen etc., und deren Aufnahmen klangen ein Vielfaches besser als meine. Aber ich konnte nichts machen, ich war Schüler und konnte mir kein besseres Deck (mehr) leisten.

Das änderte sich erst Anfang der 90er. "Endlich" verschlechterte sich der Zustand des einen K-320, so dass eine Neuanschaffung fällig war. Vorübergehend war das elterliche K-560 in meinem Besitz - und der Unterschied zum K-320 war wie Tag und Nacht! Nur leider wusste ich noch nicht damals, dass Älteres oft das Bessere ist im HiFi-Bereich. Bald folgte ein Akai GX-75II, mit dem ich leider nicht viel Glück hatte. Schon nach einem Jahr wurden die Aufnahmen deutlich schlechter - und die Einmessung zum Glücksspiel. Es folgten im Laufe der 90er noch mehr "Fremdmarken".

Mein vorläufig letztes Deck war Anfang 1998 das KX-690, das letzte Spitzendeck von Yamaha. Mit Dolby B/C/S. Dieses war nach dem K-560 mein zweitbestes Deck aller Zeiten (markenübergreifend). Lediglich mit einigen hier sehr beliebten Kassetten aus den 70ern (AGFA, BASF) kam es nicht zurecht, hier versagte der Einmesscomputer, die Aufnahmen wurden verzerrt.

Dann kam ja 2003-07 mein vorübergehender Ausstieg aus der Kassettenwelt. Mitte 2009 fand ich auf einem Flohmarkt erneut ein K-350 für sehr kleines Geld. Es funktionierte zwar nicht richtig, aber mein Interesse an klassischen Yamaha-Decks wurde erneut geweckt. Deshalb ersteigerte ich Anfang 2010 ein silbernes K-540 (ein 560er war und ist schwer zu bekommen und auch nicht ganz so günstig). Dieses stufe ich als "Mittelklasse" im Vergleich zu den anderen mir bekannten Yamahas ein. Auch die Aufnahmequalität ist akzeptabel (besser als K-320, aber unterhalb meiner Top-Decks angesiedelt).

Ein halbes Jahr später fand ich zufällig auf einem Flohmarkt ein K-560 (welch ein Wunder, da in meiner Region solche Funde so ähnlich wie ein Lottogewinn sind). Natürlich funktionierte es nicht, aber ich ließ es durch einen Fachmann überholen. War nicht ganz billig, aber eine gute Investition. Seitdem dient die Kassette wieder als vollwertiges Musikmedium bei mir, und ich habe wieder Freude an diesem Medium gefunden.
Es folgte Anfang 2011 noch die Anschaffung eines KX-330 (ebenfalls Flohmarkt). Anfang der 90er war dies das Einstiegsmodell. Die Aufnahmequalität finde ich gar nicht mal so schlecht.

Bis auf das KX-690 handelt es sich bei allen genannten Modellen um 2-Kopf-Geräte.

Aber auch außerhalb der Kassettendecks bin ich schon genau so lange Nutzer von Yamaha-Komponenten (das war eine Empfehlung meines damaligen Fachhändlers).
Aktuell besitze ich den Receiver CR-240 von 1980 (damals "nur" Einstiegsmodell), die CD-Player CDX-890, 596 und 480, und eben die drei letztgenannten Kassettendecks. Und noch zwei DVD-Player (DVD-S663 und 540).

Und folgende weitere Geräte sind in den letzten drei Jahrzehnten gekommen und gegangen:
Verstärker: A-760, A-560, A-460, A-500, DSP-A590, DSP-E390
Tuner: CT-610, T-560, T-500
CD-Player: CDX-493, CDX-510

Wie Ihr seht, ist Yamaha seit langem eine bedeutende Marke für mich. Und ich war nur selten enttäuscht (neben dem K-320 fand ich die DSPs auch etwas "schwächer", der CDX-510 nahm nur originale CDs).

Gruß
Michael
Zitat:kesselsweier postete
Wie hast Du das Idler-Problem denn gelöst? Reinigen bzw. Glyzerin?
Mit Druckerwalzenreiniger. Das funktioniert recht gut. Allerdings muss man den nach der Anwendung wieder mit Alkohol abwischen, da die Oberfläche sonst recht schmierig ist und es auch dann nicht greift. Der Idler greift jetzt wieder wie neu, wird richtig zwischen Motorpulley und Wickeldorn "reingezogen", so wie es sein soll.



Zitat:kesselsweier postete
Bin ansonsten ebenfalls recht zufrieden...welche Yamaha-Komponenten hast Du denn weiterhin? Ich habe den aktuellen, recht passenden CDS-2000 und suche schon länger die SILBERNEN C-2 und T-2...
So hochwertige Komponenten habe ich leider nicht, da diese, im Gegensatz zu den Kassettendecks, recht gefragt sind.

Die neue Anlage besteht aus A-S700, CD-S700 und T-D500 (einen 700er Tuner gibts ja leider nicht). Die größeren neuen Verstärker (S1000 und 2000) waren leider nicht für mich geeignet, da nur eine Tapeschleife vorhanden ist und kein Aufnahmewahlschalter. So kann ich keinen EQ einschleifen.

Ansonsten habe ich noch einen AX-870, bei dem aber sämtliche Schalter Probleme machen. Einen CDX-596 hatte ich auch mal, den habe ich aber für den CD-S700 verkauft.

Zitat:mg_nrw postete
...(welch ein Wunder, da in meiner Region solche Funde so ähnlich wie ein Lottogewinn sind)...
Das wundert mich aber. Ich nehme an "nrw" steht für deinen Wohnort. Wenn man unsere Forumskarte immer so ansah, war NRW immer die absolute Bandmaschinenhochburg. Bei uns hier im Süden ist absolut tote Hose was solche Sachen angeht. Er gibt natürlich Ausnahmen, wie man auch im Forum sieht.
Zitat:The_Wayne postete
war NRW immer die absolute Bandmaschinenhochburg.
Vielleicht ist gerade die hohe Sammlerdichte hier der Grund für das dürftige Angebot an guten Gebrauchtgeräten. :-)

Die neuen Yamaha-Komponenten haben für mich übrigens auch einen extrem hohen "Haben wollen"-Faktor, aber da meine eigenen noch einwandfrei und objektiv völlig ausreichend sind, werd ich sie mir wohl vorerst nicht gönnen.
Tatsächlich komme ich aus NRW, allerdings aus dem westlichen Münsterland. Was Flohmärkte angeht, so bin ich im Bereich Bocholt, Borken, Wesel unterwegs, seltener auch im Raum Ahaus. Da ist leider überall absolut tote Hose, was gutes gebrauchtes HiFi angeht.
Am ehesten findet man dort noch Kassettendecks aus den 90er oder späten 80er Jahren (neben CD-Playern, Tunern etc. aus derselben Zeit), aber meist nur Einstiegsklasse. Wirkliche Top-Geräte findet man selten hier, Yamaha ist allgemein selten.
Und was Bandmaschinen angeht, so findet man kaum etwas über die 50er/60er-Standardgeräte (z.B. Telefunken magnetophon 201, Grundig TK sowieso) hinaus. Ich selbst bin allerdings kein Tonband-Nutzer, sondern "nur" Kassetten-Nutzer, und das auch erst seit 5 Jahren wieder. Mein Hauptinteresse gilt dem Vinyl und den (Dual-) Plattenspielern. Da sieht es bei uns auch mehr als schlecht aus. Schon seit mehreren Jahren z.B. halte ich mal Ausschau nach einem 701, "dem" Dual damals. Da ist aber nichts zu machen (in einem anderen Forum erzählte mal jemand, er hätte einen solchen für nur 2€ auf einem Flohmarkt erstanden, weiß jetzt aber nicht wo der wohnt). Oder so einen 1019 z.B. würde ich als Flohmarktschnäppchen auch nicht stehen lassen. Dual-Plattenspieler findet man hier im Schnitt so auf jedem vierten bis fünften Flohmarkt, aber selten geht das Angebot über den 1225 hinaus.

Leider bin ich erst sehr spät damit angefangen, Flohmärkte zu besuchen, nämlich erst vor knapp 6 Jahren. Um 2007/08 gab es hier ab und an auch mal vereinzelt Spitzengeräte, wie z.B. je einmal Dual 721 und 1219, Yamaha CT-610, dann diverse große Saba-Receiver, und das noch oft im Bereich bis 20€. Die Zeiten sind aber leider vorbei, danach verschwand das HiFi immer mehr auf unseren Flohmärkten.

Was man bei uns auch vergebens sucht, das sind die schönen alten Exemplare aus unseren beliebten "Cassettenschätze-Threads". Den Großteil meiner Kassetten habe ich aus der Bucht oder (zuletzt) hier aus dem Forum. Letztes Jahr fand ich auf einem Flohmarkt 1x ein paar Maxell/TDK/Sony, leider ohne Inlay (aber besser als gar nichts).
Schönes Gerät =) Das KX-1000 war, wenn ich mich recht entsinne, das erste Dreikopfgerät, das K-960 noch ein "zweikopferter." Auch die Sendustköpfe sind was feines, die gab es von Yamaha leider nicht mehr lange, das war denen in der Produktion wohl zu teuer.

Singlecapstan ist nicht unbedingt schlechter, was den Gleichlauf angeht.

Ich begann 1976 mit einem Dual C-919. Japandecks nahm ich erst kurz darauf wahr, war ich Anfangs doch mehr auf Dual allgemein fixiert. Anfang 80er hatten die Yamaha-Geräte ein sehr nüchternes Design, da konnten Flimmerkisten mit vielen, vielen Knöpfchen wie Pioneer oder Nakamichi natürlich mehr beeindrucken. Ihre Stärken zeigen die Yamaha-Geräte erst beim zweiten Blick und ersten richtigen Hören. Inzwischen mag ich das alte Yamaha-Design sehr.

Vor gut 2 Jahren erlag ich auch dem Charme der Yamaha-Decks. Angeregt durch ein K-350 erwarb ich ein K-560 aus der Bucht. Vom Kettenraucher reichlich versifft und mit "Gummipest", ansonsten war aber alles ok. Ich restaurierte das Ding und pimpte noch ein wenig die Elkos mit gebrückten WIMA-Folien. Nach komplett neuer Einmessung (SM besorgte ich mir gleich dazu) war ich doch ganz angenehm überrascht, wie gut das Teil wieder gibt. In Sachen Gleichlauf sogar mein bestes Deck, das kann auch mit meinen anderen Kompagnons KX-650, KX-670 und KX-930 locker mithalten, wenn nicht sogar einen Tick übertrumpen. 0,1% konnte ich messen, sehr nah am idealen Werksprospektwert von 0,08%.

[Bild: normal_hifi_classic_IMG_7103.JPG]

Von den Yamahadecks bin ich sehr überzeugt, zumal sie Aufnahmen von meinen nicht ganz anspruchslosen Plattenspielern sehr gut wiedergeben können, die Unterschiede sind fast verschwindend gering, als würde ich die Platte spielen. Das hätte ich den Teilen eigentlich gar nicht so zugetraut. Daher kann ich vor allem eine gute Basis-Einmessung nur sehr empfehlen.

Lieber Wayne,

danke für Deinen tollen Bildbericht und ich wünsche Dir noch viele tolle, anregende Hörstunden mit dem K-1000. Smile
Zitat:Captn Difool postete
Ich begann 1976 mit einem Dual C-919. Japandecks nahm ich erst kurz darauf wahr, war ich Anfangs doch mehr auf Dual allgemein fixiert. Anfang 80er hatten die Yamaha-Geräte ein sehr nüchternes Design, da konnten Flimmerkisten mit vielen, vielen Knöpfchen wie Pioneer oder Nakamichi natürlich mehr beeindrucken.
Ja, das Design der Yamaha-Geräte in den 80er Jahren war tatsächlich gewöhnungsbedürftig. Plötzlich waren auf ein Mal Schieberegler der letzte Renner. Aber gerade beim K-1000 gefällt mir das sehr gut.

Die Duals haben mir aber auch immer gefallen. Ich habe ja noch ein C-830, wenn auch in ärmlichem Zustand. Das ziemlich ähnlich aussehende C-839 hätte ich auch gern.

Zitat:timo postete
aber da meine eigenen noch einwandfrei und objektiv völlig ausreichend sind, werd ich sie mir wohl vorerst nicht gönnen.
Ja, das ist das springende Wort. Wenn ich auch alles objektiv einschätzen würde, hätte ich wohl die meisten Geräte nicht, die ich habe. Smile
Zitat:Captn Difool postete
Angeregt durch ein K-350 erwarb ich ein K-560 aus der Bucht. Vom Kettenraucher reichlich versifft und mit "Gummipest", ansonsten war aber alles ok. Ich restaurierte das Ding und pimpte noch ein wenig die Elkos mit gebrückten WIMA-Folien. Nach komplett neuer Einmessung (SM besorgte ich mir gleich dazu) war ich doch ganz angenehm überrascht, wie gut das Teil wieder gibt. In Sachen Gleichlauf sogar mein bestes Deck, das kann auch mit meinen anderen Kompagnons KX-650, KX-670 und KX-930 locker mithalten, wenn nicht sogar einen Tick übertrumpen. 0,1% konnte ich messen, sehr nah am idealen Werksprospektwert von 0,08%.

[Bild: normal_hifi_classic_IMG_7103.JPG]

Von den Yamahadecks bin ich sehr überzeugt, zumal sie Aufnahmen von meinen nicht ganz anspruchslosen Plattenspielern sehr gut wiedergeben können, die Unterschiede sind fast verschwindend gering, als würde ich die Platte spielen. Das hätte ich den Teilen eigentlich gar nicht so zugetraut. Daher kann ich vor allem eine gute Basis-Einmessung nur sehr empfehlen.
Genau dieses Deck ist auch mein Favorit, ich habe allerdings die schwarze Ausführung (mein erstes K-560 war ebenfalls schwarz). Irgendwie schätze ich auch besonders das Design der Yamaha-Decks aus den frühen 80ern. Das K-350 hatte ich ja auch zweimal, ebenfalls ein schönes Gerät, wenngleich es nur die Einstiegsklasse ohne irgendwelche besondere Ausstattung war.
(M)Ein Traum wäre sicherlich noch mal, ein K-850 günstig zu ergattern. Das war zwischen K-560 und K-950/60 angesiedelt - und optisch einfach ein Traum! Bisher kenne ich dieses Gerät nur von Bildern aus dem Netz, es ist wohl ein besonders seltenes Modell, man findet es auch fast nie in der Bucht.

Dual-Kassettendecks gibt es auch einige schöne Exemplare. Gut gefallen würde mir das C844, welches vom Design her ja ein wenig den Yamahas aus derselben Zeit (1981) ähnelt. In der Schule hatten wir im Musiksaal früher ein C901 (Toplader), damals fand ich ein solches Design nur "antiquiert", heute würde es mir gefallen. Aber gehört (Aufnahmequalität) habe ich bisher kein Dual-Tapedeck, so dass ich hier keine Erfahrungen habe.
Hi (John? ;-)) Wayne,
Zitat:The_Wayne postete
Zitat:kesselsweier postete
Wie hast Du das Idler-Problem denn gelöst? Reinigen bzw. Glyzerin?
Mit Druckerwalzenreiniger. Das funktioniert recht gut. Allerdings muss man den nach der Anwendung wieder mit Alkohol abwischen, da die Oberfläche sonst recht schmierig ist und es auch dann nicht greift. Der Idler greift jetzt wieder wie neu, wird richtig zwischen Motorpulley und Wickeldorn "reingezogen", so wie es sein soll.
danke! Werde ich probieren, Walzenreiniger hatte ich mir für Andruckrollen extra mal angeschafft...

Grüße
Frank
Zitat:mg_nrw postete
Genau dieses Deck ist auch mein Favorit, ich habe allerdings die schwarze Ausführung (mein erstes K-560 war ebenfalls schwarz).
Kürzlich schwamm ein schwarzes in der Bucht. Ist wirklich selten, wenn auch mir persönlich die silbernen mehr gefallen. Ab Mitte 80er bot Yamaha fast alle Decks auch in schwarz an.

Vom K-560 gab es in Japan zwei Varianten, das K-8 praktisch baugleich mit hellgrauen Deckel und das K-9 mit dbx.