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Für diese Lagerung käme auch ein stark teflonhaltiges Fett in Betracht.
Ich hatte ein Tübchen von einem Medizingerätetechniker erhalten. Soll ideal für Kunststoffe sein. Bisher von mir erfolgreich in Modellbaugetrieben angewendet.
Wenn ich mich nicht täusche gibt es sowas auch beim blauen C oder Reichelt in mini Tuben.
Gruß,
Wolfram
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Ich vergaß zu erwähnen, dass die Filzversion nur bei den späten Röhren-TK´s, also ab etwa 1966/67 Einzug hielt. Und der Filz dort dient in der Tat als Ölreservoir.
So in etwa funktioniert auch der Filz, der in alten Zündverteilern im Auto Verwendung fand: Alle paar Tausend Kilometer einen Troppen drauf und gut is´.
Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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So, jetzt schau ich bei meinem Teil nach, habe es gerade hervorgekramt. Vor 2 Jahren auf dem Flohmarkt erworben, damals kurz ausprobiert und für später zum Reparieren weggelegt (Vermerkzettel "Ok, aber Aufnahme zerrt" lag von mir noch drin). Ansonsten unangetastet, von innen sieht es original aus.
Auch hier zunächst die Schutzkappe:
Darunter das Lager, eingefettet:
Ob das original ist oder ob irgend ein Vorbastler (Gerät sieht nicht danach aus) das Fett aufgebracht hat weiß ich natürlich auch nicht.
Gruß
Peter S.
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ich seh' schon Peter, dich juckt's schon richtig in den Fingern mit deinem TK28 anzufangen
Hast du bei deiner Spiel festgestellt ? Vielleicht haben die ja alle etwas Spiel.
Meins hat ca. 0,2 mm Luft (mit Fühlerblattlehre gemessen), die Welle wackelt damit schon ordentlich.
An das Modellbaugetriebe-Fett, das Wolfram angesprochen hat, hab ich auch schon gedacht. Da hab ich sogar noch etwas davon zu Hause. Ich hab das in meiner Modellbauphase zur Schmierung des Plastikgetriebes meines Elektrofliegers hergenommen.
Grüße
Peter
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Hier die Finger:
Das Lager hat reichlich Spiel!
Bei näherem Hinsehen scheint das aber nichts zu machen. Die Spannung des Antriebsriemens hält die Welle in Position, der Bandlauf ist exakt, keine Schlaufen an der Bandführung oder an der Andruckrolle. Mein Gerät scheint den Spuren nach zu urteilen sehr wenig gelaufen zu sein. Ob das Spiel sogar konstruktiv gewollt war und der "aktive" Teil des Lagers nur in Richtung Druckbelastung liegt?
Soweit ich mich erinnere, ist das untere Lager kugelig geformt und in Halbschalen eingefasst, sodass eine gewisse Beweglichkeit einkalkuliert war.
Gruß
Peter S.
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Zitat:PSMS postete
Hier die Finger ...
die Symptome sind eindeutig: sofort anfangen !
In meinem Foto oben ist es ein bißchen schwierig zu erkennen: das Lager wird aus vier ebenen Flächen gebildet. Die Welle liegt also unter Druck in einem "V" genau in Kraftrichtung. Sie ist also auch bei Spiel geometrisch sauber bestimmt gelagert. Daß das untere Lager kugelig ist, ist richtig - das war vor meiner Neugier natürlich auch nicht sicher.
Es ist im SM sogar beschrieben, wie man das untere Lager verstellt, um eine Schiefstellung von Tonwelle und Andruckwelle zu vermieden.
Ich meine jetzt fast, ich kann mir den Lagerneubau sparen. Zumal dein wenig benutztes auch Spiel hat.
Danke fürs Nachschau'n
Peter
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Grüß' euch - neue Bilder gibt's
den Kopf ausgebaut:
Die Klemm-Madenschraube mit Kontermutter an der Oberseite hat bei mir gefehlt. Der Kopf ist im Gehäuse aber so spielfrei geführt, daß es zur Not anscheinend auch ohne geht. Rausschieben geht, indem man hinten durch die Kabeldurchführungen mit einem kleinen Schraubendreher wechselweise unten und oben drückt.
So sieht der Kopf und die beiden Haltebleche aus:
und so die Innenseite des Kopfgehäuses:
Jetzt den Kopf näher inspiziert:
Grauenhaft - vor allem der abgrundtiefe einseitige Einschliff an der Oberseite ! Da hat der, der den Kopf mal gewechselt hat, ja sauberen Murks gebaut.
Eigentlich wollte ich ja wie oben geschrieben nur bereichsweise etwas korrigierend eingreifen - aber dann hat mich urplötzlich das Läpp-Fieber gepackt:
Den massiven Aluwinkel hatte ich noch von einem anderen Bastelprojekt, der 90°-Winkel ist ziemlich genau - das ist wichtig. Einen Streifen gutes 400er Schleifpapier an die Rückseite, den Schliffspiegel mit schwarzem Edding bemalt und auf geht's.
Im Bild oben ist so viel geschliffen, daß das untere Kopfpaket gerade rausschaut. Allles was schwarz ist, liegt noch in der Tiefe.
Jetzt ist das untere Paket völlig in der Schliffebene:
Jetzt beginnt das obere Paket zu kommen:
Und jetzt ist es fast völlig freigelegt:
Ab jetzt wird nur noch die Bandeinlaufseite bearbeitet, die Kopfpakete nicht mehr, denn die wertvolle Spalttiefe will ich ja nicht verlieren. Dadurch wird die Bogenform des Kopfes an der Einlaufseite zwar etwas flacher als auf der anderen Seite. Hilft aber nichts, die Furche muß raus. Das tut sie auch nach einiger Zeit:
Der letzte Hauch Schwarz von der Kerbe ist noch zu sehen - jetzt ist es Zeit auf die Glasplatte zu wechseln und mit einem feineren Schleifpapier (600er) weiterzumachen:
Jetzt stimmt die Geometrie der Fläche und das eigentlich Läppen kann beginnen.
Wichtig ist mir dabei immer wieder mal dazwischen ein Kontrollblick durch's Mikroskop:
Es ist ein gutes Stereomikroskop, das ich irgenwann mal günstig erwischt habe. Es wär sogar ein Fotoadapter dabei, aber halt für Fotofilm. Irgenwann mal bau' ich den um auf digital. So kann ich euch leider keine Bilder zeigen und ihr müßt mir einfach glauben, daß die Spaltbreite perfekt erhalten geblieben ist.
Weiter geht's mit 1000er Papier:
und mit 4000er:
Glänzt schon ganz schön, das letzte Finish erhielt er aber noch mit der feinsten Seite eines Fingernagelpolierstabes. Das kann man jetzt beruhigt frei Hand machen, denn diese feine Körnung ändert an der Geometrie nichts mehr.
Ein Foto davon kann ich euch nicht zeigen - ich hab's versucht. Aber außer Spiegelungen und Lichtreflexionen ist nichts zu sehen. Der Kopf ist einfach zu gut geworden
Er glänzt jetzt wie ein Revox-Kopf, fast noch edler mit seiner goldgelben Farbe.
Hoffentlich klingt er auch so - wir werden's ja sehen.
Grüße
Peter
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´
Manchmal kann man Spiegelungen auf Metall vermindern, wenn man das Objekt fein mit Haarspray einnebelt.
Frank
Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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Sehr geehrter Herr Dr. Läpp,
ich möchte Ihnen herzlich zu diesem Meisterstück gratulieren!
(Wetten, der Kopf klingt nach kurzer Einlaufzeit wieder astrein?)
Gruß
Peter S.
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Zitat:PSMS postete
Sehr geehrter Herr Dr. Läpp,
dankeschön :rot:
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Hallo zusammen,
ein schön geläppter Kopf ist ja schon was. Aber auch nur die halbe Miete, denn eingebaut und justiert muß er ja auch noch werden.
Das habe ich gestern abend getan und bei der Gelegenheit ein paar Bilder davon gemacht.
Die Kopfeinstellung läuft bei Grundig's doch etwas anders, als das was ich bisher gemacht habe (RdL und A77).
Zu Beginn muß die Trägerplatte fast nahezu leergeräumt werden. Die einzelnen Teile werden dann Schritt für Schritt wieder eingebaut und dabei justiert. Die Reihenfolge, die das SM da vorsieht, macht da schon Sinn.
Die Einstellmöglichkeiten des Kopfes beschränkt sich auf Azimuth (seitliche Neigung) und auf den Kippwinkel nach vorne.
Die Schraube mit Feder links wird auf Spannung gebracht, dann kann man mit der rechten die seitliche Neigung einstellen. Wie bekannt, erst mal grob mit einem 90°-Winkel, die Feineinstellung des Azimuths erfolgt dann später mit dem Oszi. Für die Grobeinstellung nehme ich immer gern Visitenkarten: die sind exakt senkrechrecht geschnitten, ausreichend steif und trotzdem dünn genug, daß damit gegen eine Lichtquelle ein haarfeiner Lichtspalt entsteht, der kleinste Winkelabweichungen deutlich sichtbar macht.
Die winzige Madenschraube hinten unten dient zur Kippwinkeleinstellung. Auch hier gibt eine etwas ausgeschnittene Visitenkarte eine gute Kontrollmöglichkeit des Winkels zwischen Kopfvorderseite und Trägerplatte.
Eine Höhenverstellbarkeit des Kopfes ist nicht vorgesehen. Um das Band in die richtige Höhe zu bringen, müssen die seitlichen Bandführungen eingestellt werden. Ich hab das mit der Schieblehre gemacht.
Das geht nur bei ausgebauter Trägerplatte, denn sonst kollidiert die Schieblehre mit der Schwungmasse. Also beide Seiten auf das Sollmaß 16,8 mm, Trägerplatte einbauen, und Höhenlage des Bandes prüfen. Wichtig dabei ist ein transparentes Vorlaufband und eine Lupe, denn die Kopfpakete sollen minimal "eintauchen", d.h. die Kopfpaketoberseite soll bis zu 0,05 mm tiefer liegen als die Bandoberkante.
Ich hatte Glück und es paßte auf Anhieb. Falls nicht, Platte nochmal ausbauen, Bandführungshöhe nochmal einstellen ...
Der Löschkopf steht unter Federspannung, die einen Hebel unter dem Kopf nach vorne in Anschlag bringt. Die Höhenlage wird dann so eingestellt:
Die Kopfpakete ("Polschuhe") dürfen über die Bandoberseite leicht herausragen, bis zu 0,05 mm.
Wichtig bei den Bandhöhenenstellungen ist, das Band immer schön straff zu halten und das Band auch immer mal wieder etwas hin und herzubewegen.
Hier kommt die berühmte Seegerringzange zu Einsatz bei der Montage des nächsten Bauteils:
Einzustellen ist bei diesem die Höhe des unteren Bundes des Bandandruckhebels, zu sehen von hinten zwischen den Köpfen hindurch:
Als nächstes kommt der Bandfühungsbolzen rechts vom Sprechkopf. Auch hier Einstellen der Höhenlage. Die Bandoberseite soll von der Oberseite einen Abstand von 0,05 mm haben.
Jetzt muß die komplette Trägerplatte nochmal runter, um den Abdruckrollen-Hebel montieren zu können. Die Drehachse ist von unten durch einen Sicherungsring fixiert.
Als letztes ist noch mittels Exzenterschraube der Weg des Bandandruckhebels einzustellen, das erklärt sich aber von selber wenn man mal so weit ist.
Jetzt aber Oszi direkt an den Köpfen angeschlossen, Tonband eingeschaltet:
Panik, kein Signal vom oberen System - vielleicht doch was schiefgelaufen beim Läppen ..
Entwarnung, Spurumschalter stand falsch, alles o.k.
Keinerlei Schwankungen mehr, Signalamplitude auf beiden Kanälen gleich, so soll das sein:
Die Signale stammen von meinem 1 kHz Testband, abgenommen in der Spurschalter-Stellung "Stereo" an der Stereo-Ausgangsbuchsbuchse.
Das Signal beider Systeme war von Anfang stabil und sauber, ein Einlaufenlassen des geläppten Kopfes ist also scheinbar unnötig.
Das letzte Bild zeigt die Kontrolle des Filzanpressdrucks - ich hab's nur gemacht um meine neueste ebay-Errungenschaft herzeigen zu können.
Grüße
Peter
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So, weiter geht's mit dem alten Tonbandkoffer. Damit er noch fertig wird bevor der Frühling kommt. Lang ist's ja nicht mehr hin - hoffentlich.
Gestern habe ich die Feineinstellung des Azimuth gemacht. Details dazu kann ich mir hier sparen, die Methode wurde ja des öfteren hier schon besprochen.
Mein gutes Azimuth-Band wollte ich allerdings nicht riskieren, und hab mir deswegen auf meiner 4-Spur RdL selber ein Behelfs-Einstellband gemacht. Die RdL Köpfe sind sauber eingestellt, trotzdem wird's wohl einen kleinen Winkelfehler geben, das ist mir klar. Aber für den alten TK wird's wohl reichen. Nach der Einstellung abgespielte RdL-Aufnahmen klangen jedenfalls sehr gut.
Das Behelfsband ist eine Aufnahme von Sinustönen von der Soundkarte des Rechners. Die Töne dauern jeweils ca. 1 Minute. Die aufgezeichneten Frequenzen sind 100 Hz, 500 Hz, 1 kHz, 5 kHz und 10 kHz. Danach kommt noch ein Teil, der ein Gemisch von Einzelfrequenzen enthält. Diesen Teil find ich immer ganz besonders praktisch für das letzte Feintuning.
Danach habe ich mal den Frequenzgang "über alles" gemessen, also eine Tonfolge aufgenommen und danach die Wiedergabe am Rechner aufgenommen. Verwendet habe ich hierzu das Programm FGANG, das die Tonfolge bereitstellt und danach die Aufnahme auswertet.
Ist halt etwas umständlich wenn man nur einen Kombi-Kopf hat und keinen separaten Aufnahme- und Wiedergabekopf.
Und das kam dabei heraus:
oberes System
unteres System
Aufgetragen ist der Pegel in dB über der Frequenz in Hz.
Schon mal nicht schlecht, finde ich. Allerdings sind die Höhen zu stark, besonders beim unteren System - also muß der Vormagnetisierungsstrom noch korrigiert werden.
Wenn ich das noch recht in Erinnerung habe, bewirkt eine Erhöhung des Vormagnetisierungsstroms eine Reduzierung der Höhen. Diesen hatte ich vorher schon mal gemessen: 50 mV Spannungsabfall an einem 200 Ohm Widerstand in den Kopfleitungen.
Wie oben schon geschrieben, gibt's laut SM drei Kopfklassen, die mit unterschiedliche HF-Strömen betrieben werden sollen (60, 70 oder 80 mV an 200 Ohm). Die Köpfe sollten eigentlich mit entprechenden Farbpunkten markiert sein - meiner war allerdings nicht markiert.
Das heutige Abendprogramm wird also sein: Vormagnetisierungsstrom schrittweise erhöhen und jeweils den Frequenzgang messen bis die Höhen stimmen.
Während ich das schreibe denke ich, schneller könnte es wohl gehen, wenn ich nur mit zwei Frequenzen einstelle: den 10 kHz Pegel mit der Vormagnetisierung auf den 1 kHz Pegel drücken - mal sehen ob das so funktioniert.
Bis dann
Peter
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Hallo Peter,
Du machst dir ja eine Menge Arbeit mit dem alten "Hobel".Beweist wieder einmal daß nur ein einwandfreier Kopfspiegel eine gute Wiedergabe erlaubt. Die 1/10kHz Methode funktioniert ganz gut für die Vormagnetisierungseinstellung.Übrigens habe ich bei meiner TK41 damals auch diese Buckel im Frequenzgang bei den Tiefen gemessen und habe an irgendwelche Meßfehler geglaubt.Dann ist mir eine Grundig "Technische Mitteilung" in die Finger gekommen mit einem Originalsweep die just die gleichen Buckel zeigte. Soll sich um eine Eigenschaft der Tonköpfe handeln.
Noch viel Spaß beim Oldie-Tuning
Gruß
Reinhard
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Zitat:raker postete
... Originalsweep die just die gleichen Buckel zeigte. Soll sich um eine Eigenschaft der Tonköpfe handeln.
interessant. Ich hab mir auch schon gedacht daß das kein Meßfehler ist, weil die Buckel auf beiden Kanälen nahezu gleich sind. Ich hab ein bißchen in Richtung Bandführung gedacht, aber gut zu wissen, daß es die Köpfe selber sind.
Peter
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Liebes Tonbandforum,
wir haben da eine Problem. Ihr müßt mir da helfen - ich versteh's nicht mehr.
Ich habe also gestern die Vormagnetisierung verstellt. Mit 60 mV (HF Kopfstrommessung als Spannungsabfall über 200 Ohm in der Kopfleitung, wie oben beschrieben) kann ich das obere System so hintrimmen, daß sich ein perfekt waagrechter Frequenzgang ergiebt.
Das untere System hat aber bei dieser VM-Einstellung nach wie vor ab 1 kHz diesen vehementen Drang nach oben. Nur das Maximum kurz nach 10 kHz ist ein wenig kleiner geworden, aber eben nur ein wenig.
Wenn ich die Höhen des unteren Systems mittels Vormagnetisierung um 2 - 3 dB absenke, gehen die Höhen des oberen Systems total in den Keller.
Es gibt halt nur eine zentrale Stelle (Drehkondensator) wo man die Vormagnetisierung einstellen kann. Ich dachte anfangs, ich stell einen Kompromiss ein: oberes Systems etwas weniger Höhen und unteres System halt etwas mehr Höhen. Das klappt aber nicht, da die Auswirkung der VM-Verstellung auf die beiden Systeme völlig unterschiedlich ist.
Da Aufnahme- und Wiedergabeverstärker im Einspurbetrieb für beide Systeme identisch ist, brauche ich hier nach Kanalunterschieden nicht zu suchen.
Es kann also nur am Kopf oder an der Schaltung in unmittelbarer Nähe des Tonkopfes liegen.
Sodann habe ich gemessen:
1. Amplitude der HF-Spannung an den Kopfystemen: jeweils gleich 300 V (Spitze-Spitze)
2. HF-Kopfstrom wie oben beschrieben: jeweils gleich 60 mV über 200 Ohm
3. Widerstand der Kopfspulen: jeweils gleich 1.15 kOhm
4. Induktivität der Kopfspulen wollte ich messen, ging aber nicht, da ich nur bis max. 200 mH messen kann.
Fällt euch noch was ein, wo ich weiter suchen könnte ?
Was wären mögliche Ursachen für eine so vehementen Höhenanstieg ?
Peter
PS: Läppen als Ursache schließe ich eigentlich aus. Wenn ich ein Kopfpaket zu tief abgeschliffen hätte, hätte das m. E. keinen Höhenanstieg zur Folge.
Wenn der Spalt zu breit geworden wäre (ist er aber nicht - Mikroskop-Kontrolle) wären höchstens Kammfiltereffekte im Frequenzgang sichtbar.
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na gut, dann halt nicht :\
Habe gestern nochmal ganz genau den Schaltplan studiert. Was gar nicht so einfach ist wegen der vielen Schaltkontakte im Signalweg.
Es gibt ja nur einen Verstärkerzug, der für Wiedergabe und Aufnahme herhalten muß und dazu noch die Umschaltung oberes / unteres Kopfsystem.
Ich bin mir jetzt sicher, es kann nur am Kopf selbst liegen. Der Signalweg für die beiden Systeme ist praktisch identisch bis auf ein paar Drähtchen in unmittelbarer Kopfnähe.
Die Frage bleibt also offen: Was könnte die Ursache dafür sein, daß die beiden Systeme so unterschiedlich auf die Vormagnetisierung reagieren ?
Interessant wäre auch zu wissen, was der Grund war, daß Grundig die Köpfe selektiert hat in drei Klassen mit unterschiedlichen VM-Strömen. Streuung in der mechanischen Fertigung, oder Streuung der elektrischen Eigenschaften ? Die Anzahl der Spulenwindungen konnte man ja wohl genau zählen, das kann's wohl nicht sein.
Die Lösung wäre natürlich eine Modifikation, die es ermöglicht die VM separat für jedes System einzustellen. Ich hab lang überlegt, aber ich glaube es geht nicht. Man bräuchte zumindest einen zusätzlichen Schaltkontakt im Spurumschalter.
Also muß ich wohl mit dem jetzigen Zustand leben:
oberes System
unteres System
Und ich muß sagen, so schlecht ist dieser Zustand gar nicht. Ich hab einige Aufnahmen vom Radio gemacht und über die Anlage abgespielt. Nicht schlecht !
Ich hatte eigentlich erwartet, daß das untere System etwas blechern und schrill spielt. Ist aber überhaupt nicht so, es klingt nur minimal frischer.
Ich glaub damit kann ich gut leben
Grüße
Peter
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Hi Peter,
zunächst finde ich es grandios, wie intensiv Du Dich dem Gerät widmest und dabei schon einen außerodentliche Erfolg bei der Instandsetzung vorweisen kannst.
Um nun letztendlich sicherzustellen, dass der Unterschied im Übertragungsbereich am Tonkopf liegt, würde ich einmal die Kanäle (Anschlüsse) direkt am Tonkopf tauschen um zu sehen ob der Fehler wandert.
Weiterhin meine ich, dass trotz der großen Unterschiede beider Kanäle (das obere System finde ich mehr als hervorrragend, kaum zu glauben) sich das Gerät innerhalb seiner Spezifikation befindet oder?
Gruß
Thomas
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Hallo,
ein fast 50 Jahre alter, dazu noch ziemlich malträtierter Tonkopf, der wahrscheinlich nur für Heimgeräte gedacht war. Vielleicht haben die Werte produktionsbedingt so gestreut, dass sie selektiert haben, bei den Monoköpfen recht einfach, bei den Stereoköpfen hätten sie dann doppelselektieren müssen.
Damals hat bestimmt kein Deubel einen Unterschied gehört, da wurden Operetten, Marschmusik oder schummrige Schlager vom Radio aufgenommen oder Kratzeplatten mit Kristalltonabnehmern überspielt.
Trotzdem würde mich interessieren wie die Messung nach einiger Laufzeit aussieht, könntest Du das irgendwann mal machen?
Auf jeden Fall ist Deine Diplomarbeit über das TK 28 sehr gelungen.
Gruß
Peter S.
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Danke Thomas,
es interessiert mich halt was aus dieser alten Kiste alles rauszuholen ist.
Den Kanaltausch mach ich noch mal bei Gelegenheit, obwohl ich eigentlich ziemlich sicher bin, daß der Fehler mitwandert.
Das SM sagt zum Frequenzgang:
"darf auf 1 kHz bezogen um +3 -5 dB abweichen"
und gibt dabei Meßfrequenzen zwischen 1 kHz und 12 kHz vor (bei 9,5 cm/s).
Die Bedienungsanleitung spricht von einem Frequenzbereich von 50 - 15000 Hz.
Mit einem leicht zugedrückten Auge könnte damit sogar das untere System gerade noch so durchrutschen.
Grüße
Peter
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danke Peter - wir haben anscheinend zeitgleich getippt.
Nachmessung ist versprochen.
Peter
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Etwas fällt mir noch spontan dazu ein.
Ein Altersmangel der sich bei den Grundig's fast immer einstellt ist die verhärtete Andruckrolle. Die führt dann oftmals zu einer wandernden bzw. ungleichmäßigen Bandführung.
Könnte dies noch ein Grund sein für eine Benachteiligung eines Kanals?
Gruß
Thomas
PS: Was für ein Bandmaterial verwendest Du (Standard, Langspiel, Doppel, Tripel) ?
Gruß
Thomas
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ja, die Rolle ist schon ziemlich hart. Eigentlich wundert's mich eh, daß es damit noch so gut geht.
Es kommt mir allerdings so vor, als ob die Gummioberfläche jetzt wo sie öfter im Betrieb ist etwas weicher/griffiger geworden ist. Am Anfang war sie wirklich bockelhart.
Mal schau'n was sich da machen läßt - eine weichere Rolle wäre sicher besser.
Den Anpressdruck muß ich auch noch etwas erhöhen. Jetzt bin ich bei ca. 600 g, der Sollwert an der entsprechenden Messstelle ist 900 g. Da muß ich mir noch eine etwas härtere Feder besorgen.
Band kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Es steht BASF drauf, die Rückseite ist schwarz beschichtet und die 13er Spule läuft nicht allzu lang. Könnte also gut LPR35 sein.
Grüße
Peter
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Hi Peter!
Rückseitenmattiertes bzw. beschichtetes Bandmaterial halte ich für ungeeignet für Maschinen mit Andruckbändchen oder Andruckfilz vor dem Tonkopf. Dies sorgt doch dann eher für einen unruhigen Lauf und / oder Verschleiß des Andruckmittels.
Gruß
Thomas
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Ich nochmal...
Wo Du schon so viel Mut und Fleiß beim Läppen gehabt hast...die Andruckrolle kann auch geläppt werden. Feines Schleifpapier auf ein Hölzchen kleben und die Rolle im Betrieb mit viel Geduld vorsichtig abschleifen. Meistens ist nur eine dünne obere Schicht hart geworden. Bei der hier verwendeten fetten Rolle kann man ruhig etwas abnehmen, habe ich mehrfach gemacht (ist glaube ich auch die gleiche Rolle wie beim TK 30).
Die späteren TK 40 usw. Modelle sind von der Rollenkrankheit schlimmer betroffen, hier hatte ich schon unrettbare, knallharte Steinrollen.
Überprüf auch nochmal den Andruckfilz, der muss schön gleichmäßig und geschmeidig anliegen.
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jetzt wo du das sagst Thomas, fällts mir wieder ein, daß ich hier das schon mal irgendwie gelesen hatte (vermutlich eh von dir): kein beschichtetes Bandmaterial in Verbindung mit Andruckfilzen.
Ist mein erstes Filzgerät, darum hatte ich das wohl noch nicht so verinnerlicht.
Rolle überschleifen, Peter, mache ich als stolzer Drehbankbesitzer natürlich v i e l professioneller
Aber du hast recht - sollte ich wirklich tun. Bei den Reibrädern meiner RdL's war das schon öfter notwendig.
Grüße
Peter
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Hallo zusammen,
die letzten Abende habe ich damit verbracht, den Zusammenbau vorzubereiten, d.h. vor allem den Bestimmungsort der ganzen Kleinteilesammlung an Schrauben, Sicherunsringen etc. zu identifizieren.
Bis auf eine M4-Schraube mit Mutter ist mir das auch gelungen, die weigert sich allerdings noch immer hartnäckig ihre Bestimmung preiszugeben.
Meine ganze Bude hab ich auf den Kopf gestellt auf der Suche nach dem vermeintlichen Lautsprechermontage-Zwischenbrett - das jedoch gar nicht existiert, wie ich dann gemerkt habe. Die Gehäuse-Schraubbolzen passen nämlich nur an der Oberseite des Lautsprechers. Die an der Unterseite haben einen zu großen Abstand. Die Befestigung erfolgt hier mit 2 Blechblügeln, die das überbrücken. Trickreiche Konstruktion. Ich hatte das total vergessen - die Demontage liegt ja nun schon einige Zeit zurück.
Merke für's nächste Mal: Fotos machen, Fotos machen, Fotos machen ...
Die Rückseite des Lautsprecherchassis war ursprünglich komplett überdeckt mit einem ca. 5 mm starken Schaumstoff - der sich natürlich im Laufe der Zeit völlig aufgelöst hatte.
Welchen Zweck der wohl hatte ? Staubschutz kann's ja wohl nicht sein - das Chassis ist ja eh dicht nach vorne raus. Ganz umsonst ist er aber ja wohl nicht eingebaut worden.
Wenn ich jetzt bei Obi schon mehr als 8,- Euro für 2 m2 (kleiner gab's den leider nicht) ausgegeben hatte, wollte ich wenigstens wissen wofür.
Meine Idee war, ob er nicht einen akustischen Zweck hat? Es gibt nämlich die Möglichkeit, einen Lautprecher abzustimmen mittels sogenannter Fließwiderstände an der Rückseite einer Lautsprecherbox.
Ich wollte das jetzt wissen, und hab mein Lautsprecher-Mess-Equipment ausgepackt. Hier die Messung des Impedanzverlaufs. Schwarz ist das Chassis im ausgebauten Zustand, rot ist mit einbebautem Chassis und blau ist Chassis eingebaut mit 5 mm Schaumstoff an der Rückseite.
Eine gewisse akustische Wirksamkeit scheint er danach anscheinend wirklich zu haben: die Resonanzfrequenz wird tendenziell kleiner und auch die Schwingungsgüte nimmt etwas ab (von 1.04(schwarz) über 1.06(rot) auf 1.01(blau)), was prinzipiell gut ist, denn Werte über 1,0 führen zu Überhöhung des Schallpegels im Bassbereich.
Auch die abnehmende Resonanzfrequenz ist gut, denn dadurch wird der Bassbereich nach unten erweitert.
Die Befestigung des Schaumstoffs war für die Messung etwas provisorisch. Vielleicht ist das der Grund, daß die Wirkung in der Messung nicht wirklich groß ist. Zugegebenermaßen ist der Effekt auch in der Nahfeldschallmessung kaum zu sehen. Einen sicheren Beweis der akustischen Wirksamkeit kann ich also letzendlich nicht erbringen.
Ich bau auf jeden Fall diesen Schaumstoff wieder ein. Vielleicht wirkt er ja bei sauberer, dichter Verklebung auch etwas kräftiger als o.a. Messungen vermuten lassen.
Eine Fernfeldmessung hab ich übrigens auch gemacht, nachdem das Messmikro schon mal auf dem Stativ da stand. Die Kurve zeig ich nicht, denn sie ist etwas zerklüftet - eigentlich klar bei so einem einfachen Chassis das zudem durch den Gehäusegrill abstrahlen muss. Nur so viel: jenseits der 10 kHz tut sich nicht mehr viel.
So, genug gespielt für heute
Bis dann
Peter
PS: Nur für den Fall, daß jemandem die Qtc und Fs Werte einfallen, die ich ganz am Anfang des threads schon mal gepostet habe: Die Membransicke besteht wie die Membran aus Papier. Je nach Jahreszeit könnte z.B. unterschiedliche Luftfeuchte zu leicht unterschiedlichen Ergebnissen führen, v.a. in der dritten Stelle des Meßwertes.
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Hallo,
ich bin sprachlos! Mehr auf den Grund gehen kann man einem Gerät wohl kaum.
Die Schaumgummiverkleidung der Lautsprecher findet sich aber auch bei anderen Fabrikaten, man hatte sich wohl was dabei gedacht.
Beim Restaurieren des Uher Stereo Record III bin ich auch darauf gestoßen.
Merkwürdig, Stereolautprecher, die dicht nebeneinander nach vorn abstrahlen.
Man hört vom Stereoeffekt nicht viel, das Gehäuse bot aber wohl sonst keinen Platz:
Gruß
Peter S.
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Hallo Peter,
alles nur Spielerei - hinauszögern, daß das Gerät nicht zu früh fertig wird. Denn sonst hätte ich ja abends nichts mehr zu tun. Gestern war so ein Fall: außer Schaumstoff einkleben konnte ich am TK gerade nichts mehr tun - dann hab ich halt in meiner Verzweiflung an der A77 noch die Bremsen nachgestellt ...
Interessant, daß das mit dem Schaumstoff anscheinend gängige Praxis war auch bei anderen Herstellern.
Zitat:PSMS postete
Stereolautprecher, die dicht nebeneinander nach vorn abstrahlen.
Man hört vom Stereoeffekt nicht viel
Doch, man muß wahrscheinlich nur nahe genug rangehen beim Hören damit das Stereodreieck vernünftig wird.
Grüße
Peter
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Grüße euch,
heute mal was wenig spektuläres, das Überschleifen der Gummi-Andruckrolle.
Der Ausgangszustand:
Ich mach' das immer auf der Drehbank mit einem frisch angedrehten Spanndorn, denn nur so ist ein sauberer Rundlauf zwischen Lagerbohrung und Außenfläche erzielbar.
Also, irgendein altes Restteil eingespant und Vorderseite planen:
Zentrieren:
Bohren:
Gewinde schneiden:
Absatz drehen auf Passdurchmesser:
Andruckrolle mit Schraube fixiert und schon kann geschliffen werden. Dazu ist ein Mini-Schleifer an der Drehstahlaufnahme fixiert. Drehspindel und Schleifer laufen auf jeweils höchstmöglicher Drehzahl mit entgegengesetzter Drehrichtung. um eine höchstmögliche Relativgeschwindigkeit zwischen Schleifscheibe und Gummi zu erreichen.
Schleiferachse und Drehspindel liegen auf gleicher Höhe - das täuscht etwas im Bild.
Wichtig dabei ist, daß man nicht zuviel zustellt und bei unveränderter Zustellung so lange hin und herfährt, bis wirklich kein Material mehr abgenommen wird.
Der Grund dafür ist, daß der Gummi immer nachgiebig ist und sich dem Schleifdruck zu entziehen versucht. Durch vielfaches Überschleifen bei gleicher Zustellung kann man das in den Griff kriegen. Ideal wäre wahrscheinlich ein Vereisen des Gummis vor dem Schleifen, das hab ich aber noch nicht probiert.
Das macht man dann so lange, bis die Oberfläche sauber und gleichförmig ist:
Grüße
Peter
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Hallo,
der Spanndorn ist super (wohl dem, der eine Drehbank besitzt). Ich weiß nicht so recht, ob die gigantische Relativgeschwindigkeit optimal ist. Ich würde mal Nass-Schliff bei geringerer Geschwindigkeit und einem feststehenden Schleifträger oder wie man das nennen soll versuchen. Hier sieht es aus, als ob die Oberfläche etwas ausgerissen und noch hartes Material übrig ist. Du bekommst sie noch glatter hin!
Gruß
Peter S.
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ja Peter, die Oberfläche erscheint noch ein bißchen rupfig. Kann auch gut ein, daß es besser gewesen wäre, noch ein wenig mehr Material abzutragen. Die Vergrößerung im Bild ist aber ziemlich groß - mit freiem Auge sieht es eigentlich schön samtig glatt aus.
Bei einem feststehenden Schleifträger hätte ich Sorge um Geometriefehler. Schon ein leicht schiefstehende Schleiffläche macht da den Zylinder schnell zum Konus.
Die hohe Relativgeschwindigkeit finde ich eigentlich schon gut - vielleicht hätte ich andere Schleifkörnungen (gröber / feiner) ausprobieren sollen. Es gibt bestimmt mal wieder ein Rolle zu schleifen, dann mach' ich das.
Grüße
Peter
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Hallo Peter,
also ich verwende zum Schleifen von Gummiteilen eine Schleifspindel
bestückt mit einer sauber abgerichteten Schleifscheibe ca. Ø60 bis Ø100 mm mit 60er bis 80er Körnung.
Die Schleifspindeldrehzahl beträgt hiebei 2800 1/min und die
Werkstückdrehzahl um die 120 1/min. Geschliffen wird im Gleichlauf nicht im Gegenlauf. Eine Kühlung ist bei Gummi in der Regel nicht nötig.
Die Gummirolle wird solange überschliffen bis die Lauffläche sauber
ist und kein Materialabtrag mehr erfolgt. Wenn alles glatt ging
sieht die Oberfläche matt aus ohne irgentwelche Glanzstellen.
Ein Vergleich mit einer neuen Rolle zeigt m. E. keine Unterschiede
mit der nachbearbeiteten Rolle.
Die Körnung der Schleifscheibe sollte auf keinen Fall zu fein gewählt werden, da die abgeschliffenen Gummipartikel die Poren der Schleifscheibe schnell zusetzen und die Schneidwirkung sich schnell in ein "Drücken" wandelt und zudem das Gummi stark erwärmen, wenn nicht gar verbrennen.
Gruß Bernd
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Hallo Bernd,
vielen Dank für deine detaillierten Schleifparameter. Ich hab das mal im Vergleich überschlagen: deine Parameter ergeben eine Schnittgeschwindigkeit von ca. 10 m/s, meine ca. 20 m/s (meine Schleifspindel macht 20000 rpm mit Schleifscheibendurchmesser ca. 20 mm, und die Drehbankspindel 2000 rpm).
Deine Schnittgeschwindkeit ist also etwa halb so groß wie meine. Muß ich mal probieren, nachdem du anscheinend ja gute Erfahrungen damit gemacht hast.
Daß die Schleifscheibe nicht zu fein sein sollte, sehe ich auch so.
Abgezogen hab ich meine Scheibe auch nicht. Da hast du mich jetzt erwischt
Das sollte man auf alle Fälle immer machen.
Grüße
Peter
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Hallo zusammen,
ein netter Mensch aus dem Werkzeugmaschinenforum meinte, er hätte ein Stück POM zu Hause wo das obere Tonwellenlager drinstecken könnte. Man müsse nur alles was zuviel dran sei wegmachen.
Und er hatte recht. Wie sich herausstellte waren sogar zwei drin, Wobei eins aber leider nicht zu gebrauchen war, da es seitenverkehrt war und auch einen Fehler im Prisma hatte. Dummerweise hatte ich dieses zuerst freigelegt ... das heißt nochmal machen (beim 2ten mal ging's dann dafür auch schon schneller, nur noch 3 Stunden)
Im einzelnen lief das dann so ab.
Sägen und Rundfräsen des Reststücks um es in der Drehbank spannen zu können.
Absatz drehen - POM läßt sich fantastisch gut bearbeiten.
Vorbohren des Prismas
Stossen des Lagerprismas. Dazu mußte ich mir 2 Stoßmeissel in unterschiedlicher Breite schleifen (4mm für die eigentlichen Prismenflächen und 3 mm für die Freistiche dazwischen). Die Spindel der Drehbank steht für diesen Vorgang still. Die Primsenflächen werden durch Bewegung des Stahlhalters in Bohrungsrichtung erzeugt.
Die Drehlage wird mit einer Teilvorrichtung am Spindelende definiert (Teilscheibe mit gefedertem Raststift).
Hier sieht man auch schon den ersten Fehler im Entstehen: der Meissel für den Freistich war etwas zu tief. Mit dem Fehler hätte man ja noch leben können, die eigentlichen Lagerflächen waren ja o.k.
Abstechen:
Fräsen der Außenkontur auf dem Drehtisch:
In diesem Stadium hab ich das erste Lager endgültig vermurkst (seitenverkehrt)
Dann noch zwei Löcher gebohrt, angesenkt, und fertig ist das Lager:
Fällt doch fast nicht auf, daß es kein Originallager ist, oder? Geschmiert hab ich übrigens mit dem weißen teflonhaltigen Modellbauschmiermittel, das Wolfram genannt hat.
Und jetzt kommt's: ein weiterer netter Mensch aus o.a. Forum kannte jemanden, der noch ein neues Originallager für mich übrig hatte. Kaum zu glauben sowas. Ich liebe Internet Foren mit all den netten und hilfsbereiten Menschen. Übrigens sag' ich jetzt nie mehr was über "Fischköppe" und so - denn das Lager kommt von da, dem äußersten Norden Deutschlands.
Es ist sogar die etwas neuere Variante, von der Thomas weiter oben gesprochen hat, die mit dem kleinen Filzstreifen zur Lagerschmierung.
Ich lass aber jetzt natürlich jetz erst mal das POM Lager drin. Bin gespannt wie es sich im Dauerbetrieb bewährt.
Langsam geht's dem Ende zu.
Grüße
Peter
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Er setzt noch einen drauf! Toll gemacht, das Lager. Erinnert mich fast an den Freak vom RM.org, der für seine alten Plattenspielertonabnehmer selbst Kristalle züchtet.
Mit fasziniertem Gruß
Peter S.
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danke Peter.
Hallo zusammen, einen hab' ich noch.
Mein Lieblingssatz im Service Manual steht ganz am Anfang der Einleitung:
Ein heikles Thema vorneweg! Die sogenannten Pfennigschrauben der Abdeckplatte dürfen nur mit einem geeigneten Schraubenzieher oder tatsächlich mit einer Münze gelöst bzw. festgezogen werden.
Ausgebrochene Schrauben sind keine Empfehlung für eine vorausgegangene Reparatur.
Bei den vorhandenen dreien hab' ich das auch so gemacht. Der vierten links vorne hätt' ich diese Sorgfalt auch gern angedeihen lassen. Die fehlt aber leider, schade.
Etwas arg abgegriffen ist er ja schon. Ganz zu Anfang hab ich schon mal kurz mit dem Gedanken gespielt, die Deckplatte neu zu lackiern. Aber ich hab's dann bleiben lassen, der Aufwand einer Totalzerlegung wär' definitiv zu hoch gewesen. Bin froh, daß ich überhaupt so weit gekommen bin.
Technisch ist er aber, glaube ich sagen zu können, wieder fast so gut ist wie in seinen besten Tagen ( Bastlerstolz neigt zu Übertreibung ).
Gut, der linke Bandteller rappelt ein bißchen beim Rückspulen. Aber nicht schlimm, in seinem Alter darf er auch ein paar Schwächen haben.
Der Klang ist jetzt über die Anlage sehr gut! Stereowiedergabe ist auch super. Man kann halt nur Stereobänder abspielen, die man anderswo aufgenommen hat. Aufnahmen mit dem TK ist ja nur in Mono möglich. Was sich Grundig dabei wohl gedacht haben mag?
Über den eingebauten Lautsprecher, na ja, ist halt so.
Sehr schade ist, daß ich die hintere Tonkopfabdeckung nicht habe, das Teil 135a also. Dabei kostet es laut Ersatzteilliste nur 65 Pfennige - war wohl auch etwas mehr wert, der damalige Pfennig.
Fertig - von mir aus darf der Frühling jetzt endgültig kommen.
Danke für eure Aufmerksamkeit
Peter
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Hallo,
finde gerade einen entsprechenden Tonkopf, der es hinter sich hat. Man sieht, der Einschliff ist so tief, dass der Spalt sichtbar wird.
Man kann so ungefähr die Einschlifftiefe abschätzen, ab der es brenzlich wird:
Gruß
Peter S.
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interessant, danke.
Interessant auch deshalb, weil der Einschliff so schön symmetrisch ist.
Was bei meinem Kopf ja überhaupt nicht der Fall war. Der ist offensichtlich total verdreht eingebaut worden.
Grüße
Peter
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Moin Leute,
seit ich mit den Grundig TKs angefangen habe, verirren sich immer mehr von Denen zu mir.
Jetzt ist ein TK28 hier aufgeschlagen...
Da ich grade Urlaub habe, hab ich mich mal an die Kleine "rangemacht".
So wie sie hier ankam, lief sie zwar mechanisch, elektrisch aber nicht brauchbar. Denn diese berühmten WIMAs verhindern dies. Also erstmal eine Wima-Kur...
Die sahen nämlich fast alle so oder schlimmer aus:
Nachdem nun fast alle dieser WIMAs....
...und noch ein paar andere Kondensatoren ausgetauscht sind, läuft auch das chassis wieder.
Momentan sieht Er noch einwenig nackt aus, das Gehäuse werde ich mir morgen vornehmen.Aber die Kleine klingt, mit der Canton, erstaunlich ausgewogen und weit besser als ich erwartet habe.
Den Aufnahme-Teil habe ich allerdings nur kurz angetestet, da die EL95 der Ausgangsstufe fast "Taub" war, habe ich beide als erste Lösung gegeneinander getauscht. Daher bringt der Löschoszillator momentan nicht die volle Leistung, eine Aufnahme klingt entsprechend "dünn".
Zum entgültigen Abgleich sowohl elektrisch als auch mechanisch, benötige ich aber noch die Doku zur TK28. Vieleicht hilft mir diesbezüglich einer hier aus unserer Runde.
Die Doku vom TK24 (Nochmal recht vielen Dank an Frank Stegmeier!) hilft zwar schon sehr - aber elektrisch gibt es dann doch noch ein paar Unterschiede...
Beste grüße,
AmImaX
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Moin Leute,
reiche grad noch ein Bild des Kopfbereiches nach, hab mal versuchsweise durch meine Vergrößerungslampe hindurch Fotographiert.
Ist ganz gut geworden...
Die Andruckrolle ist übrigens wunderbar weich und griffig...
Zu erkennen ist der ganz leicht unsymetrische einlauf des R/W Kopfes.
Aber ich denke das ist im Ramen und bevor ich das jetzt alles "umherschraube" und es wegen dem einschliff sowieso nicht reichtig werde justiert bekommen, lasse ich es ersteinmal so.
Eine Azimuth-justierung habe ich aber gemacht, mit einem 1kHz Ton, der auf einem Kanal 180grad Phasenverschoben aufgenommen wurde. Auf geringsten Ausgangspegel, in der Stellung "Duo" abgeglichen.
Beste grüße,
AmImaX
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ah - ein Leidensgenosse
Bzgl. Doku hast du eine PN.
Grüße
Peter
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Moin Peter und Leute,
hab ich grad gelesen, aber unser Frank Stegmeier war schneller und hat mir schon sein TK28 SM-Original zum scannen zugeschickt.
Was ich Morgen in Angriff nehmen werde. Danke trotzdem für Deine Nachricht.
Übrigens - Leidensgenosse - eher nicht, denn an dem TK28 hab ich mittlerweile viel Freude. Einzig in paar Kleinigkeiten stören mich noch, wie das kratzen des LS-potis, wobei eigendlich dürfte es nicht kartzen, denn es ist Gleichspannungs-entkoppelt, wenn das nicht weniger wird, werd ich mir das schnukkelige 4-fach Poti mal einzeln vornehmen....
Eine EL95 für den löschoszi benötige ich auch noch...Also ganz so "fertig" bin ich mit dem Kleinen also noch nicht...
Hab mal ein Bildchen vom Ist-Zustand eingefügt, da ich vorhin mein Stativ wiedergefunden habe
Die Spurwahltasten muss ich mir allerdings nochmal vornehmen und schauen, wie ich die Beschriftung wieder draufbekomme - so teilweise mit/ohne sehen die nicht besonders schön aus....
Edith meint: Das Griff-band hab ich hier noch rumliegen - allerdings lasse ich es weg, denn Erstens gefällt mir der Koffer ohne viel besser, Zweitens ist Der ganz schön ramponiert, und drittens klingt es ohne besser, da das Griff-band genau mittig vor dem LS sitzt.
Dessen rückseitige Schaumstoffabdeckung ist sogar noch vorhanden, aber schon bei ganz leichter berührung zerfällt sie einfach. Daher habe ich die mit viel Haarspray in sich verkebt. Ob es jetzt noch die Oginär zugedachte Funktion erfüllen kann, weiß ich nicht, da die Poren jetzt wohl fast alle zu sind. Aber klingen tut der Koffer recht gut - Der eingbaute Speaker leistet schon Einiges. Allerdings kann das TB noch mehr, wenn es denn an einem "richtigen" LS hängt. Oder wahlweise auch an der Anlage - dann hab ich echt Respekt vor dem Kleinen
Beste grüße,
AmImaX
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Der ist schön. Das Foto ist aber auch gut gemacht, finde ich.
Da krieg ich doch glatt Lust, mein häßliches Entchen mal wieder hervorholen und auch etwas aufzuhübschen. Hab mir vor einiger Zeit ein Schlachtgerät besorgt mit den Teilen die mir noch gefehlt haben. Der Lack des Abdeckblechs ist auch noch in Ordnung. Bald kommt ja eh der Winter ...
Grüße
Peter
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Moin peter_l und Leute,
das photo ist nur so geworden, weil ich das staiv wiederfand, das ist langzeitbelichtet mit einer taschenlampe auf dem kissen im hintergrund
Hoffe bei dem schlachtgerät ist auch die hintere kopfabdeckung dabei.
In der bucht schwimmt auch das eine oder andere TK welches nicht "gepusht" wird.
Dann wünsch ich Dir viel erfolg beim aufhübschen.
Beste grüße,
AmImaX
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