Info's zu Grundig TK28 gesucht
#1
Hallo zusammen,

habe bei einer Entrümpelungsaktion im alten Haus meines Vaters ein Grundig TK28 entdeckt. Nachdem ich in der letzten Zeit -nicht zuletzt mit eurer Hilfe- zwei Tonbandgeräte wieder zum Leben erwecken konnte (akai x210d und uher report 4400) möchte ich mich auch an diesem schönen Röhren-Oldtimer versuchen.

Nach den ersten Inpektionen (alle Riemen ok., Freigängigkeit der Mechanik, Sicherungen etc.) und Putzaktionen (vor allem Kontakte) gab es gestern abend des erste Erfolgserlebnis: es läuft und es kommt sogar Musik aus dem Lautsprecher. Es krächzt noch etwas und der Ton ist zu leise aber ich bin jetzt einigermaßen zuversichtlich daß das was werden könnte.

Um weitermachen zu können bräuchte ich jetzt weitere Informationen zu diesem Gerät. Suchen im Internet und auch in diesem Forum haben bisher nicht sehr viel ergeben. Das wichtigste wäre natürlich ein Schaltplan. Schön wäre auch eine Bedienungsanleitung denn bis jetzt habe ich noch nicht mal alle Bedienfunktionen sowie die Symbolbezeichnungen der Anschlüsse verstanden.

Es wäre schön wenn mir da jemand weiterhelfen könnte.

Viele Grüße

Peter
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#2
ich besorge mir alle bda serviceanleitungen,beim schaltungsdienst
lange in berlin-klappt tadellos.frag mal im forum denke die müssen auch
da bestellen,sonst wären meine oldis längst schrott.
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#3
hab was vergessen kurz im schrank gekramt anleitung-schaltplan.tk 30.32
vorhanden,könnte passen.micha
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#4
Hallo Peter,

ich freue mich für Dich und für uns im Forum, dass Du die Mühsal auf Dich nimmt, ein Grundig TK28 (Typennummer 5028, 15er-Spulen, Vierspur-Mono, 9,5 und 4,75 voll mit Röhren bestückt; EF86, ECC81, zweimal EL95, EM84) aus dem Jahr 1960 wieder zum Leben zu erwecken. Über das Modell habe ich insgesamt 20 Seiten DIN-A-4 zur Verfügung, das heisst Schaltbild, Einstellanweisung, Beschreibung und anderes.
[Bild: TK28_OPEN1.jpg]
@aaron: Der Berliner Dienst ist ja nett, aber beispielsweise bewegt sich mein Gerätebestand mittlerweile im gesunden dreistelligen Bereich, was ganz einfach heisst, ich habe viel zuviel an Geräten. Dafür alle SMs (Service-Manuals) und BDAs (Bedienungsanleitungen) zu kaufen, das würde mich nicht nur Pleite machen, sondern meinen häuslichen Frieden volkommen zerstören
@peter: in den kommenden Tagen fotografiere ich alles (in guter lesbarer Qualität), dann wirst Du mit unserer Hilfe die Fehler schon beseitigen können. Grundsätzlich ist das TK28 dem TK20 sehr ähnlich (TK20 nur eine Bandgeschwindigkeit, Aufzeichnungsformat Halbspur internationale Spurlage) bei gleicher (?) Röhrenbestückung, anderer Motor mit polumschaltbaren Wicklungen. Wenn Du auch die Postings im Tonbandinfoforum (siehe Kopfzeile) von Manuel liest, dann wirst Du viel Wissen gewinen können.
Die von Dir beschriebene geringe Lautstärke kann auch von der Röhrenalterung herrühren, wie üblich werden Fehler auch in der Alterung von Kondensaoren begründet liegen. Alle Röhren sind noch zu moderaten Preisen beschaffbar. In Sachen Röhren ist ein Blick in conrad.de immer hilfreich.



MFG
H A N N S -D.
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#5
schade passt nicht egal habe tonband-service tk 30 tm 30 tk 32 tk 35
vor mir rumliegen-original.habs mal zu ner maschine mitbekommen
wenns einer braucht melden.habe mit meinen zwei telefunken m12-a
genug an der backe wenn ich es nicht schaffe geht eine nach hamburg,zur
überholung die andere über ebay.
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#6
hab ich vergessen alle röhren kosten neu um die 20-euro.pro stück
egal ob el95 oder el 34,die leistungsröhre.besorge mir die in der ehemaligen
cssr jetzt tchechien,tesla mit euros kosten die die hälfte.bei ganz alten
fecherrören auch magisches auge genannt.ist dort auch ebbe,em84-el34 el84
standartleistungsendröhre-10-euros,wieso sollen da zwei EL 95 verbaut sein
mein schalplan zeigt nur eine.in verbindung zum löschkopf,wenn gebrauchte
röhren es auch tun zum probieren habe alle da.sonst wirst de arm kann ein lied davon singen liegen blos rum.habe mich in die Studiologe hochgearbeitet
das ist was anderes ich will nie wieder Akai sony revox uher grundig tesla.
ist allerdings sehr teuer.was brauchste für E-röhren.
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#7
Hallo Leute,

bin beeindruckt über das aüßerst positive Echo auf meine Anfrage !
Den Schaltungsdienst Lange kenne -und schätze- ich auch. Es ist eine ganze wunderbare Einrichtung. Ich hab' den Eindruck die haben so ziemlich alles was es gibt. Für die oben genannten ersten beiden Geräte habe ich mir auch alle Unterlagen von Lange schicken lasse. Aber, wie von euch schon gesagt, es ist auch eine Kostenfrage.

@hanns-d.pizonka: Danke für die ersten Hinweise. Würde mich sehr über die scans/Fotos deiner Unterlagen freuen.

@aaron99: Danke für dein Angebot gebrauchter Röhren. Im Moment kann ich noch nicht einschätzen welche und ob überhaupt ich brauchen würde. Außerdem ist mir die Tage meine alte Röhrensammlung wieder in die Finger gefallen. Die muß ich auch mal durchsehen, vielleicht ist da auch was passendes dabei.
Die Röhren habe ich vor Jahren irgendwie instinktiv gesammelt, obwohl ich damals kaum Ahnung von Elektronik und speziell von Röhren hatte. Aber irgendwie kamen die mir damals wertvoll und zu schade zum wegwerfen vor.

Ich werde auf Fällle berichten wie es weitergeht mit meiner TK28. Seid aber gewarnt: meine Projekte sind eher genußorientiert, d.h. je länger es dauert desto lieber (bei der akai hat's ein ganzes Jahr gebraucht).

Viele Grüße

Peter
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#8
Hallo zusammen,

bis die verprochenen Unterlagen eintreffen (mail ist schon angekündigt, bin schon gespannt) hab' ich mal ein bißchen weitergemacht.
Hauptsächlich Kontakte geputzt - kann ja nie schaden. Ich habe auch mal alle Röhren rausgezogen und die Kontaktstifte mit Kontakt 60 behandelt.
Und, siehe da, der Ton ist schon etwas lauter geworden. Noch lauter wurde es dann als ich den original 4 Ohm Lautsprecher angeschlossen habe, bisher war es ein 8 Ohm zum Testen.
Mit den Kanalwahltasten komme ich noch nicht klar. Ton gibt's nur bei gedrückter "S" -Taste. Bei "D", "1-2" und "3-4" kommt nichts. Aber das verschieb ich bis die Unterlagen da sind.

Apropos Originallautsprecher: wie auch von anderen schon berichtet hat sich natürlich auch bei mir die rückwärtige Schaumstoffabdeckung aufgelöst. Nach 40 Jahren hat scheinbar jede Art von Schaumstoff ihr Lebensziel erreicht. Diese rückwärtige Abdeckung ist ja relativ einfach zu erstzten.
Schwieriger war es den Schwingspulenstaubschutz, der wie ich feststellen mußte ebenfallls aus Schaumstoff bestand, zu erneuern. Einmal scharf angeschaut zerfiel er schlagartig zu graubraunem Staub. So sah's dann ohne Staubschutz aus
[Bild: IMG_0343_klein.JPG]

und so mit einer neuen aus möglichst dünnem Schaumstoff:
[Bild: IMG_0344_klein.JPG]

Zur Kontrolle hab ich Qts und fs des Lautsprechers vor und nach der Operation gemessen: Qts hat sich von 1.06 auf 1.07 und fs von 124 auf 127 Hz erhöht. Ich denke das ist akzeptabel.

Da ich den Fotoapparat gerade in der Hand hatte hab ich noch schnell zwei Fotos des ausgebauten Innenlebens gemacht:

[Bild: IMG_0346_klein.JPG]

[Bild: IMG_0347_klein.JPG]

Grüße

Peter
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#9
Hallo Peter,

interessanter Zwischenstandsbericht.

Bei meinem TK 28 ist es bei den Spurwahltasten genau umgekehrt: Bei "S" passiert nix, alle anderen Tasten funktionieren und stimmen auch.

Verstärkertechnisch gab es bei meinem Koffer noch keine Probleme, es sind allerdings von einem der Vorbesitzer auch schon diverse Kondensatoren getauscht worden. Insofern hoffe ich, dass die Funktionstüchtigkeit erhalten bleibt. Es ist halt eines der Geräte, die vielleicht zweimal im Jahr laufen und ansonsten nur in der Sammlung stehen. Aber die erzielbare Lautstärke ist gewaltig, weiter als zur Stellung "3" kann man den Regler nicht aufdrehen, ohne dass die Nachbarn um Ruhe bitten...

Gruss
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#10
Hallo Thomas,

meine Nachbarn haben sich noch nicht beschwert, und das bei Vollgas. Da gibt's also noch Handlungsbedarf.
Aber mit dem Manual das ich grad erhalten habe (nochmal danke hanns) habe ich jetzt eine Chance den Dingen auf den Grund zu gehen - nach ausgiebigem Schaltplanstudium und Auffrischung meiner (spärlichen) Röhrengrundkenntnisse. Da werde ich sicher noch das eine oder andere Mal um Hilfe bitten müssen.

Grüße

Peter
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#11
Hallo zusammen,

mein Gott, wie die Zeit vergeht. Jetzt steht das gute TK28 schon mehr als zwei Jahre unberührt im Schrank ...
Schuld waren mehrere RdL's und meine A77 - ganz untätig war ich also nicht.

Jetzt geh' ich's aber wirklich an.
Als erstes wollte ich mal einige verdächtige Kondensatoren tauschen - leider habe ich da ein Problem mit dem Kleingedruckten im Schaltplan.
Das Manual das ich von Hanns damals bekommen habe, ist zwar ansonsten super - nur wie gesagt sind die Bauteilewerte und -bezeichnungen im Schaltplan nicht zweifelsfrei zu lesen.

Mein Bitte: Hanns (oder sonstwer), gäbe es die Möglichkeit den Schaltplan nochmal mit etwas besserer Auflösung zu scannen oder zu kopieren ?
Unkosten würden natürlich erstattet.

Viele Grüße

Peter
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#12
Hallo Peter,

bitte ein bis zwei Tage Geduld - Schaltbild vom TK28 mit lesbaren Werten kommt.

Viele Grüsse
H A N N S -D.
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#13
super Hanns !

auf ein paar Tage kommt's jetzt auch nicht mehr an. Zumal ich gestern abend auch noch die Ausschnittvergrößerungen wiederentdeckt habe, die du damals zusätzlich gemacht hattest.

Ist nur ein bißchen mühsam: Brille auf, am Bildschirm Wert ablesen, Brille runter, am Ausdruck Wert eintragen, Brille auf ...

Grüße

Peter
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#14
Hallo zusammen,

als reminder für den Hanns Wink stell ich mal ein paar Bilder vom Fortgang meines Projektes ein.

Als erstes hab ich einige verdächtige Kondensatoren, sowie ein zerbröseltes Entbrumm-Poti erneuert. Hier die alten Teile:

[Bild: alteCs.JPG]

Das war auch notwendig, speziell bei den schwarzen. Denn deren Kapazitätswerte waren total daneben: bis zu 10 mal höher als der Nennwert. Ist das typisch für solche Kondensatoren.
Auch der Austausch des roten Frako's im Vordergrung war gerechtfertigt. Die silbernen hätte ich mir eventuell sparen können, die sind eigentlich noch in Ordnung.

Es geht ja nichts über einen übersichtlichen und klar gegliederten Aufbau einer Schaltung - für den Austauch einzelner besonders verbauten Kondensatoren habe ich teilweise einen ganzen Abend gebraucht:

[Bild: vonunten.JPG]

Gestern abend habe ich (nach genauester Überprüfung der Anodenspannungsführenden Leitungen und Bauteile - vor der Anodenspannung hab ich den größten Respekt) erstmals wieder mit Netzspannung angelegt - noch ohne Röhren.
Zur Vorsicht mit einer Glühlampe als Vorwiderstand: das geht schon mal Smile
Heute werd ich das nochmal mit gesteckten Röhren probieren.

Was ich noch dringend bräuchte wäre eine Bedienungsanleitung. Mir sind nämlich immer noch die Funktionen einiger Tasten unklar. Wär schön wenn jemand da für mich was hätte.

Grüße

Peter
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#15
Hallo Peter,
sei vorsichtig beim Betrieb ohne Röhren,die meisten Netzteile sind "weich",d.h. ohne Last steigen die Spannungen an.Es könnte passieren daß der eine oder andere Kondensator dann nach Luft schnappt.Dampfende Elkos sind kein vergnüglicher Zustand.

Gruß
Reinhard
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#16
danke für den Hinweis Reinhard. Ich hab' zwar schon viel gelesen über Röhrenbasteleien - meine praktischen Erfahrungen damit sind aber noch etwas limitiert.
Deshalb bin ich für solche Empfehlungen sehr dankbar.

Grüße

Peter
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#17
So ist es, das Gerät möglichst nie ohne Röhren betreiben.

Ansonsten Glückwunsch und Respekt, der Tausch von Kondensatoren ist in einem solch verbauten Gerät keine Freude, der TK 28 ist noch deutlich "voller" als die wenigen TK 20, bei denen ich bisher das zweifelhafte Vergnügen hatte, löten zu dürfen. Und auch dort ist keine Freude.

Eine BDA habe ich leider auch nicht, welche Tasten oder Bedienungsorgane sind dir denn fremd ? Vielleicht weiß ich eine Antwort, ich habe den TK 28 ebenfalls.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#18
Hallo Thomas,

unklar sind mir speziell die Tasten "S" und "D" bei den Spurumschaltern, sowie die beiden großen Tasten vorne rechts "T" und "R" - also eigentlich alles ...

Bei "T" vermute ich, daß das ein Tricktaste sein könnte. Kann man damit nicht nachträglich eine Aufnahme teilweise übersprechen. Ich meine irgendwo gelesen zu haben, daß dazu der Löschkopf deaktiviert wird.

Grüße

Peter
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#19
Hallo Peter,

T bedeutet - wie du richtig vermutest - TRICK. Wenn du diese Taste während der Wiedergabe drückst, schaltet das Gerät auf Aufnahme, der Löschkopf wird jedoch kurzgeschlossen. Eine normale Trickaufnahme entsteht.

A bedeutet nichts anderes als AUFNAHME. Diese Taste plus den Knebel auf Start und die Aufnahme beginnt.

1-2 Klar, Spurwahl. Es werden die beiden äusseren Spuren bespielt.
3-4 ist für die beiden inneren Spuren.

D steht für DUO. Beide Spuren werden gleichzeitig abgetastet, natürlich nur Mono.

S schliesslich ist zu drücken, wenn eine Stereo-Aufnahme wiedergegeben werden soll. Dazu ist zwingend ein Zusatzverstärker (Radio, Verstärker) an die Radio-Buchse anzuschliessen. Soweit ich mich erinnere, gibt der TK 28 dann den linken Kanal wieder und der rechte kommt vom externen Verstärker. Eine richtige Stereo-Wiedergabe nur über den angeschlossenen Verstärker ohne den eingebauten Lautpsrecher des Koffers ist nicht möglich. Der Tonbandkoffer ist also immer am Dröhnen, sobald Stereo gewünscht ist. Eine - wie ich finde - nicht sehr glückliche Grundig-Lösung. Aber für die damalige Vor-Stereo-Zeit hat es gereicht... Die gleiche Lösung fand sich auch beim TK 54 und anderen Pseudo-Stereo-Grundig-TK´s.

Ich hoffe, das hilft dir weiter. Hast du den kleinen Koffer nun schon mal laufen lassen ? Ist die Reparatur geglückt ?

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#20
Vielen Dank Thomas, das hilft mir schon sehr viel weiter.

Laufen gelassen habe ich ihn ja schon mal, siehe oben. Er ging im Prinzip, nur die Wiedergabe war viel zu leise.
(Du siehst ich habe gelernt: d e r Tonbandkoffer).

Ob er jetzt noch tut -nach meiner Reparatur- muß sich noch zeigen ...
Aber das wird schon, der Winter ist ja noch lang.

Ich werde weiter berichten - und ganz sicher weitere Fragen stellen.

Grüße

Peter
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#21
Hallo zusammen,

kurzer Zwischenbericht vor der großen Winterpause - drei Wochen Urlaub :-)

Den Motor hab ich zerlegt um den Sinterlagern etwas neuen Schmierstoff zu gönnen. Ich hab dafür "Sprühöl 80" genommen. Die Stahlkugel des Axial-Lagers hatte diverse kreisförmige Einschliffe, also hab ich sie ersetzt durch eine noch gute aus einem Kugellager. Das geräuschfreie Einstellen des Stators scheint auch eine Kunst zu sein. Irgendwie schein' ich es dann doch irgendwie hinbekommen zu haben.

Das Sinterlager der Tonwelle hab ich auch neu geschmiert. Das obere Kunststofflager hat leider etwas Spiel. Wenn man müßte welches Material das ist, könnte man sich über eine Neufertigung Gedanken machen. Aber zur Not läuft's, werd' ich irgendwann später mal machen.

Gestern hab ich ein bespieltes Band aufgelegt und den Lautsprecher angelötet: beide Kanäle gehen !
Die Wiedergabe ist jetzt auch deutlich lauter als vor dem Kondensatortausch.
Leider habe ich Störgeräusche:

Brummen - ich hoffe daß das besser wird, wenn ich die Gehäuseabdeckbleche montiere. Im Moment sind die Verstärkerkästchen alle noch offen.

Das andere Störgeräusch ist schwer zu beschreiben: ein unregelmäßig stoßweise auftretendes helles Zischeln. Ich denke, ich werde als erstes im Bereich der Endstufe suchen, denn das Geräusch ist unabhängig vom Kanalumschalter.
Tips dazu würden gerne genommen - auch allgemeine Links zu Röhrenpraxis wären willkommen.

Noch was positives: beide Aufnahmekanäle gehen und auch die Aussteuerungsanzeige reagiert. Getestet hab ich das mit mit meinem neuen Grundig GDM311 Mikrofon aus ebay.

Neues wird's erst nach den besagten Urlaubswochen geben. Ich bin aber immer online (ja das gibt's sogar in Niederbayern) und für Hinweise dankbar.
Vielleicht tut sich ja bis dahin auch was mit dem Schaltplan.

Viele Grüße

Peter
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#22
Hallo,

der lange Urlaub ist leider vorbei Sad , dafür geht's aber jetzt mit dem TK28 wieder vorwärts.

Das Brummen war gänzlich weg, nachdem ich alle Abdeckblecke und die Röhren-Abschirmbleche (heißen die so ?) wieder montiert hatte. Jetzt weiß ich wofür das alles gut ist.

Das Zischeln hat mich die ganze Woche über beschäftigt. Nachdem ich hauptsächlich die Endstufe im Verdacht hatte, habe ich nochmal alle Bauteile incl. Widerstände in diesem Bereich nachgemessen und deren Verschaltung überprüft - alles o.k. Anodenspannung hab' ich mir auf dem Oszi angesehen: Spannung o.k., Verlauf stabil - also wieder nichts.

Und dann plötzlich während ich das Ausgangssignal an der DIN Buchse angezapft habe war plötzlich das Zischeln weg !
Vermutlich eine Masse-/Kontaktproblem in der Nähe dieser Buchse. Muß ich mir heut abend noch mal genauer ansehen.

Danach hab ich ein mit der RdL bespieltes Band aufgelegt und den TK an meine Anlage angeschlossen: perfekt. Ich habe von der alten Kiste nicht so einen tollen Klang erwartet - bin echt erstaunt.

Als nächstes wird anhand Manual die Einmessung überprüft.

Grüße

Peter

PS: Gesucht wird immer noch ein besser lesbarer Schaltplan, sowie eine Bedienungsanleitung.
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#23
@hanns-d.pizonka

Hanns, hab ein Erbarmen mit mir - ich bräuchte den Schaltplan dringend.

Mir raucht immer noch der Schädel von gestern abend als ich Signalverfolgung kreuz und quer durch das Gerät gemacht, oder besser gesagt, versucht habe.

Ich fürchte, ohne besser lesbaren Schaltplan komme ich jetzt nicht mehr weiter. Viele Bauteilenamen und vor allem die Kontaktbezeichnungen sind in dem Plan den ich jetzt habe nicht lesbar.

Mein aktuelles Problem ist der 2te Vorverstärker der im Sterebetrieb benötigt wird.
Das Ausgangssignal hat einen zu geringen Pegel und ist von Aussetzern begleitet.
Das Eingangssignal ist o.k. Das hab ich nach langem Suchen gestern abend zumindest mal gefunden.
Wie's ab Verstärkerausgang dann weitergeht ist mir im Moment noch schleierhaft. Auf alle Fälle sind auch hier wieder einige Kontakte im Spiel ... die ich allerdings auf dem Schaltplan mangels Lesbarkeit um's Verrecken nicht finden kann.

Viele Grüße

Peter
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#24
Hallo Peter,

schicke mir Deine email-Adresse per PM, an einem scan des TK28-Schaltplanes (aus GRUNDIG-Tonband-Service) in guter Auflösung sollte es dann eigentlich nicht scheitern. :-)

JuergenK
alte Radioexperimentierkästen ansehen? Aber gerne. Nämlich hier: http://www.experimentierkasten-board.de :-)
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#25
na also, geht doch - man muß nur genügend rumjammern Wink

Vielen Dank Jürgen, PM ist raus

Peter
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#26
Zitat:peter_l postete
Hallo zusammen,

... Als erstes hab ich einige verdächtige Kondensatoren, sowie ein zerbröseltes Entbrumm-Poti erneuert. ...

Das war auch notwendig, speziell bei den schwarzen. Denn deren Kapazitätswerte waren total daneben: bis zu 10 mal höher als der Nennwert. Ist das typisch für solche Kondensatoren.
Die schwarzen "Bonbons" sind immer verdächtig. Schon zu meiner Lehrzeit war es eine beliebte Aufgabe die sog. Wima- Kur zu machen. Da wurden pauschal diese Dinger getauscht, weil schon damals mancher Ärger durch Ausfälle und Kapazitätsänderungen von eben diesen Wimas verursacht wurde.

Ursache war angeblich (ich habe es nie überprüft) Haarrisse im Isoliermaterial.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#27
Ich glaub, für das TK28 habe ich sogar die Original Bedienungsanleitung irgendwo.
Hast du Interesse daran?
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#28
Zitat:Marcel postete
Hast du Interesse daran?
Unbedingt, ja Smile

Ich schreib' dir ne PN.

Weil ich gerade den schön sinnigen AEG-Spruch in deiner Signatur lese: Ein AEG KL25 Magnetophon wird wohl mein nächstes Projekt werden. Unterlagen dazu würden auch gerne entgegengenommen - ich mein, wenn ihr grad schon mal alle eure Archiv-Schränke auf habt ... ;-)

Grüße

Peter
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#29
Hallo zusammen,

der neue Schaltplan ist wie eine Offenbarung. Hier der Auschnitt der den 2ten Vorverstärker beschreibt, der noch etwas Kummer macht:

[Bild: TK28-VV2.png]

Am Eingang liegen ca. 10 mVpp vom Tonkopf, die kommen hier sauber an. Am Ausgang hab ich aber nur weniger als 1/3 Pegel vergleichen mit dem intakten Vorverstärker.

Den Ausgangskoppelkondensator C36 hab ich jetzt auch erneuert, obwohl der erst nicht verdächtig aussah (silberner Foliennwickel) - auch die Kapazität war eigentlich o.k. Nach der Erneuerung scheinen die Aussetzer besser geworden zu sein. Vielleicht hatte der Probleme wenn die hohe Anodenspannung anliegt (hier ca. 110 V).

Die Röhren selbst kann ich auschließen, weil der Röhrentausch zwischen Vorverstärker 1 und 2 das Fehlerbild nicht geändert hat.

Als nächstes werde ich heute abend mal die Röhrenspannungen nachmessen, die dank Jürgen jetzt zweifelsfrei lesbar sind.

Es gab dazu schon einen Alternativplan wenn das mit dem Schaltplan gar nicht geklappt hätte: ich hab mir SPICE Modell dieser Röhren besorgt und wollte die Soll-Spannungswerte mit einer Simulation ermitteln. Einbinden der Röhrenmodelle in mein SW-Cad funktioniert schon. Eigentlich bräuchte ich die Simulation jetzt nicht mehr. Ich glaub ich mach sie trotzdem fertig zum Spielen.

Grüße

Peter

Nachtrag zu Info: Rö 4 ist eine EF86, Rö5 ist ECC81
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#30
So, weiter geht's

Als erstes bin ich nochmal Leitung für Leitung und Kontakt für Kontakt -kann ja jetzt alles lesen in meinem wunderbaren neuen Plan- durchgegangen vom Vorverstärker bis zur Ausgangsbuchse. Es hätt' ja immer noch sein können, daß ich irgendwo eine falsche Verbindung eingebaut habe. War aber nicht, alles o.k.

Dann die Spannungen an Rö 4 und Rö 5 gemessen (Messwerte kursiv über den Sollwerten):

[Bild: R%F6hren-VV.png]

Die Anodenspannungen von Rö 5 sind total daneben, außerdem sind sie nicht stabil sondern driften ständig zwischen den angegebenen Werten hin und her.
Die Spannungen vor den Anodenwiderständen stimmen aber, was wohl bedeutet daß die Anodenströme höher sind als normal.
Auch die Kathodenspannung der ersten Triode ist etwas zu hoch. Die erste Triode ist übrigens die 2te im Schaltplan - sehr tricky.

Ich habe C35 mit dem Multimeter nachgemessen: Widerstand unendlich, Kapazität 18 nF. Also scheinbar in Ordnung.

Trotzdem C35 getauscht: Anodenspannungen stehen stabil wie eine Eins nahezu auf den Sollwerten (114 und 105 V) ! Auch die erste Kathodenspannung paßt jetzt mit exakt 1.1 V.

Mein Testband (1 kHz Sinus, 4-Spur) aufgelegt und gefreut: Ausgangssignal in voller Höhe da Smile aber massiver Brumm Sad
Der Ärger war aber nur kurz, weil ich den Test mit noch offenem Gehäuse gemacht hatte. Deckel drauf und gut - kein Brumm mehr.

C35 ist jetzt ein 250 V Typ und nicht wie angegeben 500 V. Muß ich mir noch besorgen zusammen mit C33. Der wird vorsichtshalber auch neu gemacht.

So sieht der Vorberstärker übrigens in natura aus. Der Überläter liegt davor.

[Bild: VV2-klein.JPG]

Auf zur nächsten Baustelle, es gibt noch viel zu tun.

Grüße

Peter

edit: Kathodenspannung war gemeint, nicht Gitter.., hab's korrigiert.
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#31
Heute mal eine kurze Exkursion in die Welt der Simulation.

Ich bin also meinem Spieltrieb unterlegen und hab eine Simulation des Vorverstärkers gemacht:

[Bild: SIMU.jpg]

Für die, die eventuell auch mal Lust bekommen sowas zu probieren: Das Simulationsprogramm heißt LTSpice (gibt's kostenlos im Netz).
Was man noch braucht sind die Röhrenmodelle, die ich hier
www.vcu.edu/csbc/bnfo601/Paul_amp_designs/Koren_Tubes.inc
gefunden habe.

Anfängliche Probleme hatte ich mit der EF86. Das ist eigentlich eine Pentode. Gefunden habe ich aber nur EF86 Modelle mit vier Anschlüssen. Ich hab dann aber gelesen, daß in der Audiotechnik immer Kathode und Gitter 3 ("Bremsgitter" ?) miteinander verbunden sind, also wurden nur 4 Port Modelle gemacht.
Ich bin kein Röhrenfachmann und nehm' das also einfach mal so hin.

Das Modelll lief eigentlich auf Anhieb - nachdem ich die Anodenspannungs-Stütz-Kondensatoren (ich nenn die einfach jetzt mal so) eingebaut hatte. Ich dachte erst, die könnt' ich weglassen. Sehr lehrreich dieses Experiment - ohne diese ist die gesamte Schaltung total instabil.

Hier z.B. der Frequenzgang des Vorverstärkers:

[Bild: FGANG.jpg]

Sehr schön läß sich mit dem Modell auch das Problem mit C35 nachvollziehen. Schon ein sehr hoher Parallelwiderstand produziert das beobachtete Verhalten.

Grüße

Peter
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#32
Zitat:peter_l postete
Ich habe C35 mit dem Multimeter nachgemessen: Widerstand unendlich, Kapazität 18 nF. Also scheinbar in Ordnung.
Hallo Peter,

welchen Messbereich umfasst denn Dein Ohmmeter, bevor es "unendlich" anzeigt?
Bei manchen Geräten geschieht dies schon jenseits von 2 Megohm.

C35 (genauer: sein Isolationswiderstand) bildet mit R47 einen Spannungsteiler. Da R47 mit 1 MOhm schon sehr hochohmig ist, genügt es, wenn der Isolationswiderstand von C35 auf Werte um 100 MOhm abgesunken ist, um die Steuergitterspannung der Triode soweit anzuheben, dass der nun höhere Anodenstrom die von Dir gemessenen falschen Anoden- und Kathodenspannungen produziert.

Wenn die Röhre in früheren Jahren schon längere Zeit unter solchen Bedingungen in Betrieb war, ist sie nun vielleicht erschöpft. Es empfiehlt sich also, nun, nachdem der Kondensator gewechselt ist, noch einmal einen Tausch der ECC81 vorzunehmen. Könnte sein, dass sich dann eine deutlich höhere Verstärkung ergibt.

Im übrigen gehören diese Koppelkondensatoren, die ein Signal vom hohen Potential einer Anode zum niederen eines folgenden Steuergitters weitergeben, in alten Röhrengeräten grundsätzlich zu den ersten Prüf- und Tauschkandidaten.

Gruss
TSF
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#33
Danke TSF für deine hilfreichen Anmerkungen.

Muß ich gleichmal nachschauen was mein Fluke anzeigt im 100 Mega-Ohm Bereich. Du meinst also es wäre selbst bei den kleinen Messspannungen eines Multimeters möglich, den Defekt messen zu können.
Ich hab' mir vorgestellt, die Inkontinenz des Kondensators würde nur bei den hohen Betriebsspannungen auftreten.

Die Verstärkung der Röhre scheint noch gut zu sein. Die Betriebszustand mit dem defekten Kondensator war bei mir nur kurz - und vor Jahrzehnten als das Gerät das letzte Mal länger in Betrieb war, war wahrscheinlich auch der Kondensator noch o.k.

Grüße

Peter
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#34
Zitat:peter_l postete
Du meinst also es wäre selbst bei den kleinen Messspannungen eines Multimeters möglich, den Defekt messen zu können.
Durchaus. Ich verwende für solche Zwecke ein Heathkit-Röhrenvoltmeter, das bei Widerstandmessungen 1,5 V aus einer Batterie an den Prüfling legt. Widerstandswerte von 100 MOhm und teilweise noch darunter sind bei solch alten Kondensatoren keine Seltenheit. Ausserdem zeigen viele alte C's eine Art Gleichrichterverhalten. Je nach Polung des Ohmmeters können die beiden Widerstandswerte in der einen und der anderen Richtung um einen Faktor 10 differieren.

Zitat:und vor Jahrzehnten als das Gerät das letzte Mal länger in Betrieb war, war wahrscheinlich auch der Kondensator noch o.k.
Das kann so sein, muss aber nicht. Ich gebe diesen Tip aufgrund eigener Erfahrungen. Wenn die gemessenen Werte soweit vom Soll entfernt sind wie in diesem Fall, setze ich nach dem Tausch des Kondensators kurz eine noch so gut wie unbenutzte Röhre ein. Manchmal bringt das einen deutlich hörbaren Gewinn an Verstärkung.

Im übrigen stellt sich das Problem, das Du mit C35 hattest, vielleicht noch einmal mit C36. Der dient möglicherweise als Koppelkondensator zur Endröhre (dieser Teil der Schaltung ist oben leider nicht zu sehen und ich kenne das Modell nicht). Wenn's noch nicht geschehen ist, empfiehlt sich eine Messung der Steuergitterspannung der Endröhre. Die muss nahe null Volt sein. Ist sie deutlich positiv, liegt auch hier ein Problem vor.

Gruss
TSF

Edit: Bei einem zweiten Blick auf Beitrag #28 sehe ich jetzt, dass Du C36 schon getauscht hast. Sehr gut! (Wenn man nur immer alles im Kopf behielte was man liest...)
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#35
Zitat:TSF postete
... ein Heathkit-Röhrenvoltmeter, das bei Widerstandmessungen 1,5 V aus einer Batterie an den Prüfling legt ...
interessant, auch das mit dem Gleichrichterverhalten kannte ich nicht.
Ich hab grad überschlagen: bei 1,5 V fließen durch 100 MOhm ja nur noch 15 nA !
Das muß man erst mal messen können - ich glaub ich brauch bald so ein Röhrenvoltmeter.

Übrigens, ich hab nachgeschaut, meine beiden Multimeter können wie von dir vermutet im 100 MOhm-Bereich tatsächlich nichts mehr messen. Mein Fluke geht bis 50 MOhm und das Metex nur bis 20 MOhm. Klar, daß die ab dann einfach unendlich anzeigen.

Der von dir angenommene Leckwiderstand sollte tatsächlich in der 100 MOhm Region liegen - das bestätigt die Fehlersimulation mit meinem Modell (messen kann ich es ja n o c h nicht).

Nachdem du die Endstufe angesprochen hast, hier der Vollständigkeit halber der entsprechende Schaltungsausschnitt:

[Bild: EV.png]

Die Kondensatoren in der Enstufe sind alle neu - ich werd aber trotzdem noch, wie empfohlen, die Steuergitterspannung kontrollieren.

Grüße

Peter
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#36
Zitat:peter_l postete
... bei 1,5 V fließen durch 100 MOhm ja nur noch 15 nA !
Das muß man erst mal messen können - ...
Nunja, Nanoamperes kann leider auch das gute Heathkit nicht mehr messen.
Man führt das zurück auf eine Spannungsmessung. Der Prüfling bildet mit einem internen Widerstand des Messgeräts (der je nach Messbereich bis zu 10 MOhm betragen kann) eine Reihenschaltung. Die Spannung, die am Prüfling abfällt, wird dem Steuergitter einer Triode zugeführt. Erst der so verstärkte Messstrom speist das Drehspulmesswerk.

Aber irgendwas in dieser Art machen Dein Fluke und Dein Metex sicher auch. Ich weiss nicht, was bei Geräten mit Digitalanzeige der begrenzende Faktor ist. Beim analogen Heathkit liegt die Grenze da, wo sich kein deutlicher Zeigerausschlag mehr ergibt. Das ist irgendwo zwischen 500 MOhm und 1GOhm der Fall. In diesem Bereich wird dann nicht mehr gemessen, sondern nur noch geschätzt. Zum Prüfen von Kondensatoren reicht's jedenfalls.

Aber zurück zum Thema: Wenn alle Kondensatoren neu sind, ist die Steuergitterspannung an der Endröhre sicher in Ordnung. Wenn dem so ist, wäre die Kathodenspannung interessant, bzw. der Vergleich mit dem Sollwert. Das lässt Rückschlüsse auf den Zustand der Röhre zu (noch gut oder schon erschöpft?).

Gruss
TSF
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#37
So ein Röhrenvoltmeter muß ich haben! Ich denk ich such mal nach HP, damit's zu meinem Millivoltmeter paßt.

Die Steuergitterspannung der Endröhre hab ich gemessen: kurz nach dem Einschalten 10 mV, dann leichte Drift innerhalb ca. 5 Minuten bis auf 25 mV wo sie dann stehen bleibt. Ein leichter Brumm von +- 3 mV ist drauf. Das sollte doch passen.

Ist aber einfach gesagt, mal schnell eben die Gitterspannung messen Smile
von unten kommt man ja einigermaßen hin - aber so läuft der Motor nicht. Also Gerät richtig rum hinstellen - aber jetzt kommt man an den Röhrensockel nicht mehr ran ...

Die Kathodenspannung werd ich noch kontrollieren, da kommt man auch leichter ran.

Ansonsten hab ich gestern abend begonnen mit den elektrischen Abgleichen und Kontrollen entsprechend Service Manual:

- Aufnahmekanal Verstärkung
- magisches Auge eingestellt
- Aufnahmekanal Frequenzgang (Aufnahmeentzerrung)
- HF Einstellung (Löschspannung und -strom, Oszillatorfrequenz)

Bis jetzt habe ich alle Vorgabewerte bestätigen bzw. einstellen können. Das sieht schon mal gut aus.

Den nächsten Punkt, die Überprüfung der Wiedergabekanäle, hab ich gestern nicht mehr geschafft. Plötzlich waren soviele Messleitungen und Messgeräte involviert und am Oszi war nur noch Brumm zu sehen. Da hab ich mir dann lieber ein Bier aufgemacht ...

heut abend geht's dann in Ruhe weiter.

Grüße

Peter
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#38
so, gestern abend war meine Hauptbeschäftigung:

Wie speise ich brummfrei ein sehr kleines Testsignal in die Masseverbindung des Tonkopfes (im SM wird das die "kalte Kopfleitung" genannt) ein.

Dazu soll ein 1000 Ohm zu 10 Ohm Teiler verwendet werden. Die Eingangsspannung soll ca. 40 mV betragen, die einzuspeisende Spannung ist damit nur ca. 0,4 mV !

Diese Schaltung wird im SM beschrieben zur Überprüfung der Wiedergabekanäle. Ich hatte das ja am Abend zuvor schon versucht, aber am Ausgang nichts als 50 Hz Brumm gesehen.

Also alles neu aufgebaut:
Die Hauptstörquelle war mein angeschlossener Frequenzzähler, obwohl sauber verkabelt über BNC-Leitungen => abgeklemmt.
Weiteren Brumm hab ich mir mit der Signalleitung zum Kopf eingefangen => verdrillte Kabel verwendet bis möglichst nahe an den Spannungsteiler. Die Verbindung zum BNC Kabel, wo das Signal herkommt, sind jetzt saubere Steckverbindungen.
Vorher war diese Leitung ein BNC Kabel wo ich einseitig Banensteckverbinder angelötet habe. Dieser Bereich war ca. 10 cm lang ohne Abschirmung und ohne Verdrillung - und das war nicht gut so.

So sieht das dann auf meinem Arbeitstisch aus.

[Bild: Messen1.JPG]

Beim Messen wird die Lampe im Bild natürlich abgeschaltet. Die Neonröhre verursacht kräftige Störspikes, am Oszi sehr schön zu sehen.
Für die Einspeisung muß nichts gelötet werden. Es gibt da eigens dafür vorgesehene Steckbrücken, nach deren Enterfernen die eigenen Steckkontakte einfach eingestöpselt werden können.

[Bild: Messen2.JPG]

Mit diesem Aufbau konnte ich dann den Zweck der ganzen Übung, die Überprüfung des Frequenzgangs des ersten Wiedergabeverstärkers, erfolgreich abschließen.
Bei dieser Messung kann auch der zweite Vorverstärker gemessen werden durch einfaches Umschalten des Spurschalters von "1-2" auf "S", die Ausgangsspannung liegt dann auch am selben Kontakt 3 der "Radio"-Buchse.

Bei mir aber nicht. Kein Signal vom zweiten Verstärker. Also wieder mal Signal verfolgt, kreuz und quer durch das ganze Gerät - den Weg kenn ich ja inzwischen einigermaßen. Ergebnis alles o.k. einschließlich des letzten Schaltkontaktes.
Danach kommt nur noch die Verbindungsleitung zur DIN Buchse und da kommt nix mehr raus. Und das ist die Aufgabe für heute abend.

Grüße

Peter

PS: Die Kathodespannung der Endverstärker-Röhre hab ich jetzt nachgemessen: 9,0 V (Soll: 8,5 V). Die etwas höhere Spannung dürfte wohl an meinem Trenntrafo liegen. Meine Netzspannung ist eigentlich 220 V und auf diese Spannung ist auch das Toband eingestellt. Der Trenntrafo macht aber 240 V aus den 220 V Netzspannung. Wußte ich vorher auch noch nicht.
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#39
Puh, es ist geschafft: der TK28 hat jetzt alle elektronischen Prüfungen entsprechend SM mit Bravour bestanden, d.h. getestet ist jetzt auch:

- beide Wiedergabekanäle (Verstärkung und Frequenzgang = Wiedergabeentzerrung)
- Endstufe (Verstärkung, Frequenzgang und Übersprechdämpfung)
- Messung über Band ("Verstärkungsmessung", Frequenzgang über Band kontrolliere bzw. stelle ich erst ein bei der finalen Einmessung)

Der Grund warum ich gestern den 2ten Wiedergabekanal nicht testen konnte war übrigens ein Fehler im Manual. An den bezeichneten Kontakt kann das Ausgangssignal nämlich gar nicht hinkommen. Es ist also nicht wie angegeben Kontakt 3 der "Mono-Radio" Buchse. Das Signal kann nur an Kontakt 3 der "Stereo-Radio" Buchse abgenommen werden.
Der Weg zu dieser Erkenntnis war allerdings etwas dornenreicher als es die wenigen dürren Worte vermuten lassen: beim Hantieren habe ich Röhre 4 etwas in ihrer Fassung verschoben und Kanal 2 hat überhaupt kein Signal mehr geliefert. Hat etwas gedauert, bis ich das gesehen habe ...

Eine Abweichung zum SM hab ich noch: bei der Messung über Band (333 Hz Aufnahme vollausgesteuert) bringt das Band bei der Wiedergabe 1,9 V und nicht wie angegeben nur 700 mV am Vorverstärkerausgang.
Ich denke das könnte am Bandmaterial liegen. Ich habe DP26 genommen und das dürfte um einiges "moderner" sein als die üblicher Bänder der 50er oder 60er Jahre.


Eine finale Einmessstrategie muß ich mir eh noch überlegen und dann wird das Verhalten meines "hochmodernen" Bandbestandes aus den 80ern berücksichtigt. Ich habe sogar die leise Hoffnung, daß ich dadurch auch die spezifizierte Klirrgrenze von 6 % (!) etwas unterbieten kann.

Aber davor muß ich noch ein kleines Problemchen lösen: das obere Tonkopfsystem liefert etwas mehr Amplitude als das untere. Muß mir also den Bereich Bandführung / Tonkopfneigung / Andruckfilzqualität / Filzandruckmechanik nochmal genauer anschauen.

Grüße

Peter
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#40
so, hallo, da bin ich wieder.

Das Problem ist, das das obere Tonkopfsystem eine kleinere Signalamplitude liefert als das untere. Zudem ist es etwas unregelmäßig. Gemessen hab ich dabei in der Stellung Stereo mit einem Band mit einer 1 kHz Aufzeichnung direkt an den Kopfausgängen.

Ich hab mir also den Tonkopfbereich näher angesehen.
In der Übersicht:

[Bild: gesamt.JPG]

und, nach Demontage der Andruckhebelmechanik, die Köpfe mit einem durchsichtigen Vorlaufband:

[Bild: Klarband.JPG]

Die Höhenlage von Band und Köpfen ist o.k., nicht ganz o.k. ist der Sprechkopf:

[Bild: Spechkopf.JPG]

Bandeinschliff links oben, an der rechten Seite ungleichmäßiges Schliffbild. Der Kopf war also ursprünglich leicht schief eingebaut: links oben zu weit vorn und rechts unten zu weit hinten. Oder anders gesagt, Neigung nach vorne und leicht verdreht nach rechts.

Der Andruckhebel mit dem Filz:

[Bild: Filz-alt.JPG]

Der Filz sieht eigentlich noch ganz gut aus für sein Alter. Ich hab allerdings keinen Vergleich, da dies mein erstes Gerät mit Andruckfilz ist. Mir erschien er an der Oberfläche etwas hart und hab deshalb einen neuen aus Möbel-Gleitfilz gleicher Stärke zurechgeschnitten und draufgeklebt:

[Bild: Filz-neu.JPG]

Die Hoffnung dabei ist, daß der etwas flexiblere neue Filz den Bandandruck über die Einschliffkante hinweg etwas verbessern möge.
Einen neuen Kopf hab ich ja nicht - ich kann also nur versuchen die Symptome etwas abzumildern.

Ich will auch versuchen, den Kopf um die Hochachse etwas nach links zu verdrehen, sodaß der Bandberührbereich etwas nach rechts wandert. Ich bin mir allerdings nicht sicher ob das was hilft. Ich bin mir ich auch noch nicht sicher ob das Verdrehen mechanisch überhaupt möglich ist.

Weil im Manual so eine schöne Zeichnung von einer Kopfjustiervorrichtung abgebildet ist, hab ich so eine gefräst und mal hingehalten. Die Schablone soll für die "horizontale Kopfeinstellung" verwendet werden. Sie hat eigene Anlageflächen in unterschiedlicher Tiefen für den linken Bandführungsbolzen, den Löschkopf, den Sprechkopf sowie die Tonwelle.
Daß man an der Hinterseite einen Bereich freifräsen muß für den feststehenden Lagerbolzen des Filzhebels verschweigt das Manual allerdings großzügig. Das hab ich danach noch mit dem Dremel machen müssen.
Für das Foto hab ich einen Aluklotz untergelegt, mangels nicht ausreichender Anzahl an Extremitäten:

[Bild: Schablone.JPG]

Der linke Bolzen und die Köpfe liegen an, die Tonwelle ist knapp einen Millimeter zu weit hinten. Der Grund dafür ist ein neues Problemchen: das obere Lager der Tonwelle hat etwas Spiel.
Das Lager eingebaut:

[Bild: Lager-1.JPG]

und alleine:

[Bild: Lager-2.JPG]

Leider ist die Lagerbohrung nicht zylindrisch, sonst hätte ich es einfach nachgebaut. Die Welle liegt aber auf vier Führungsstegen auf und da hab ich grad keine Idee wie ich das hinkriegen könnte.

Mal schau'n wie's weitergeht.

Grüße

Peter
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#41
Hallo,

sagenhaft, Du hast Dich ja richtig in das Gerät verbissen. Das obige sog. Prismenlager würde ich entweder durch eines einer ausgedienten TK14&Konsorten ersetzen oder mittels Langlochbohren und anderen Schrauben "nach vorne" holen, sodass die Tonwelle zumindestens bei Belastung wieder an der richtigen Stelle liegt.
Das Möbelgleiterfilzstück ist glaube ich zu grob und zu steif, lieber etwas weicheres nehmen (Musikgeschäft, Klaviersaiten- oder Trommeldämpferfilz). Wenn es mein Gerät wäre, würde ich eventuell in Betracht ziehen den Tonkopf etwas aufzuhübschen. Bei der abgebildeten Tonkopfruine war eh nichts mehr zu verlieren, dennoch war die Abschleifaktion (von Läppen wage ich hier nicht zu sprechen) erfolgreich und dem Gerät sind wieder amateurmäßig brauchbare Klänge zu entlocken, wenn nicht sogar besser. Nur ein Beispiel des letzten Auswegs, nicht zum Nachmachen ;-) .

[Bild: 784eKopf-vorher.jpg]
[Bild: 784eKopf-nachher.jpg]

Gruß
Peter S.
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#42
danke Peter.

Zitat:PSMS postete
... Du hast Dich ja richtig in das Gerät verbissen.
ist wohl so - da muß ich jetzt durch - aber macht ja auch großen Spaß.

Der Tip mit der Musikalienhandlung ist gut. Ich glaub mittlerweile auch, daß ein weicherer Filz besser wäre.

Ich hab jetzt den Kopf verdreht wie geplant. Gehen tut das, allerdings nicht so weit wie ich wollte denn da gibt's einen mechanischen Anschlag.

Gebracht hat's auch nicht wirklich viel: das Signal das oberen Systems ist immer noch etwas instabil und die Signalamplitude ist kleiner. Läppen (ich trau mich ganz ungeniert dieses gewichtige Wort auszusprechen Wink) ist wohl der einzige Weg.

Mit Uher RdL Köpfen hab ich ja Erfahrung - das Kopfmaterial der Grundigs scheint aber völlig anders zu sein. Schön wär's, wenn ich das mit einem alten erst ausprobieren könnte. Hauptsächlich auch um ausprobieren zu können wieviel Material-Abtrag möglich ist bis die Spaltverbreiterung einsetzt.

Hat nicht jemand zufällig einen alten verbrauchten Kopf zu Hause mit dem ich das probieren könnte ?

Das Tonwellenlager werd ich doch irgendwann mal nachbauen, Ideen dazu hab ich inzwischen schon. Die Materialfrage ist allerdings noch offen. Einfaches Plastik wirds wohl nicht sein, dazu ist die Andruckkraft der Gummirolle zu kräftig (900 g sind gemäß SM einzustellen) . Hat jemand eine Idee was man da nehmen könnte ?

Grüße

Peter
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#43
Laut damaligem Technischen Jahrbuch von GRUNDIG hat der AW-Kopf des TK28 die Bestell-Nr. 7489-054/-212.01. Unterschieden wird der Kopf wegen der Exemplarstreuungen durch Farbpunkte: rot = HF-Arbeitspunkt bei 80 V, weiss bei 95 V und schwarz bei 110 V (Werte gelten für T 28).

Eine identische Bestellnummer haben die AW-Köpfe von T 17, T 23, T23A, T 24 (ab Nr. 68051), T 27, T 27L, T 54, T 64, T 140, T 144, T 145, T 145L, T 149, T 245, T 245L, Bayreuth, Nürnberg und Würzburg4. Auch hier dieselben Farbpunkte (aber andere HF-Arbeitspunkte). "T" steht für TK und, soweit gebaut, auch für TS oder TM. "L" ist die jeweilige "de Luxe"-Ausführung.

Da sollte es ggf. möglich sein, einen guten AW-Kopf zu erhalten, ohne dass man zwingend auf TK28 angewiesen ist. :-)

JuergenK
alte Radioexperimentierkästen ansehen? Aber gerne. Nämlich hier: http://www.experimentierkasten-board.de :-)
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#44
Guten Abend,

JuergenKs Liste ist interessant. Das große Fleddern kann beginnen ;-) .

Wenn man aber beim "Läppen" sehr vorsichtig und exakt arbeitet, kann man die überstehende Messingfläche entfernen, ohne die sich gebildete Bandeinschlifflauffläche zu beschädigen. Wenn der Kopf vorher funktioniert hat wird er das nachher auch, das Schwimmen des Bandes zwischen den Fräskanten ist weg, der Klang ist besser und es gibt weniger Dropouts .
Ein ähnlich gebauter TK 35-Kopf hat bei mir vor Jahren einen im jugendlichen Eifer noch herzhafter vorgenommenen Eingriff überlebt, da war viel Fleisch drauf. Natürlich mindert sich die Spalttiefe und damit die Charakteristik des Kopfes wenn man viel Material abnimmt, das TK 28 wird aber als kleiner Oldie, der nicht an eine High-End Anlage mit levitiertem Netzanschluss angeschlossen werden muss, nach der Prozedur "gut" klingen, davon bin ich überzeugt.

Ich jedenfalls lauer' hier weiter bis das TK 28 fertig ist, picke mir die Reparurtipps-Rosinen heraus und werde mir dann im Frühjahr gemütlich auf dem Balkon mein eigenes Exemplar zur Brust nehmen. Eigentlich wollte ich letztes Jahr selbst einen Restaurationsbericht dazu schreiben, aber jetzt ist es eben andersrum.
Auf jeden Fall ist das TK 28 ein schönes kleines Teil, das zu erhalten sich lohnt.

Das blöde Prismenlager der Capstanwelle muss glaube ich mit Fett versehen werden, läuft es trocken, schleifen es an der Welle haftende Schmutzpartikel schnell in Grund und Boden. Merkwürdig, ist doch das untere Lager ungleich aufwändiger konstruiert und für die Ewigkeit gebaut. Das sind Details, die beim Reparieren von alten Grundiggeräten immer für Verwunderung sorgen. Überdimensionierte und meisterhaft verarbeitete Teile "aus dem Vollen" stehen klapprigem Plastik gegenüber.

Gruß
Peter S.
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#45
Hallo zusammen,

war jetzt 2 Tage auf Dienstreise unterwegs - deshalb erst heute eine Antwort.
Die haben übrigens gerade ein dramatisches Schneechaos in Holland: beinahe ein Zentimeter Schnee auf den Straßen ...

Eure Beiträge sind super. Das wird ja ein richtig informativer Thread für angehende Grundig-Reparateure.

Wie in den Bildern oben zu sehen ist, hat mein Sprechkopf keinen Farbpunkt mehr. Offenbar wurde da schon mal der Kopf getauscht, ohne den Farbpunkt zu setzen den das Service Manual eigentlich fordert.
Laut SM soll die Vormagnetisierung entprechend des Farbpunktes anhand des Kopfstromes (gemessen mittels Spannungsabfall an 200 Ohm) eingestellt werden:
rot 60mV
weiß 70 mV
schwarz 80 mV.
Mein gemessener Spannungsabfall paß nicht recht zu diesen Zahlen (ist glaub ich etwas höher), sodaß ich jetzt nicht recht weiß was ich einstellen soll. Vielleicht helfen mir da ja die Spannungswerte von Jürgen da etwas weiter.
(edit: Mir fällt gerade ein, wie das geht: nur bei der richtigen Vormagnetisierung stellt sich ein glatter Frequenzgang über Band ein. Den Frequenzgang wollte ich eh messen.)

Zum Lager:
Ich denke, daß da Kunststoff vielleicht gar nicht so schlecht ist an dieser Stelle wegen Laufruhe, Dämpfung von Schwingungen usw. Möglicherweise wurde deswegen auch ein höherer Verschleiß im Vergleich zu einem Sinterlager in Kauf genommen. Das Ersatzteil kostete übrigens laut Liste nur 40 Pfennig - schad das so nicht mehr lieferbar ist.
Zur Materialfrage: Ich hab mich inzwischen im Werkzeugmaschinenforum beraten lassen. Die empfehlen mir POM (Polyacetal), das habe relativ hohe Festigkeit, gute Gleitwerte und wenig Verschleiß und sei gut zu zerspanen. Ich bestelle mir mal das Material und probier's aus.

Ich weiß es nicht - aber schmieren würde ich das Lager wohl eher nicht. Bei einer gut ausgewählten Gleitpaarung sollte darauf verzichtet werden können. Ich könnte mir auch vorstellen, daß der Schmierstoff zu einer Partikelfalle werden könnte und so den Verschleiß sogar noch eher fördern könnte.

Zu meinem Kopf:
Ich glaube ich verzichte jetzt doch auf den Begriff Läppen und werde, ähnlich wie von Peter vorgeschlagen, eher korrektiv kosmetisch vorgehen. Korrekterweise müßte ja die gesamte Kopfoberfläche bis auf Einschlifftiefe bearbeitet werden - das ist mir aber bei dem einzigen Kopf den ich habe etwas zu riskant.
Ich werde mich deshalb im wesentlichen nur auf den Bereich links oben konzentrieren und dann versuchen eine einigermaßen plane Oberfläche zu gestalten.

Ich werde berichten ob's was geworden ist (allerdings erst nächste Woche - ich muß mir erst Werkzeug und Meßmittel von zu Hause holen),

Grüße

Peter
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#46
Zitat:peter_l postete
Die haben übrigens gerade ein dramatisches Schneechaos in Holland: beinahe ein Zentimeter Schnee auf den Straßen ...
Jaaa......aber es wird mehr.
Merkwürdigerweise hat es hier an der Grenze richtig kräftig geschneit, während es in der "Schneehölle" Remscheid nur bewölkt ist.



Zitat:Zur Materialfrage: Ich hab mich inzwischen im Werkzeugmaschinenforum beraten lassen. Die empfehlen mir POM (Polyacetal), das habe relativ hohe Festigkeit, gute Gleitwerte und wenig Verschleiß und sei gut zu zerspanen.
Das ist eine gute Wahl.
Schmierung ist kein Problem; das Material ist sehr beständig gegen fast alle gängigen Schmiermittel, aber eben auch nicht wirklich nötig.
Im Vergleich mit dem früher statt dessen verwendeten PA6 (auch als "Nylon" bekannt), hat Pom wesentlich bessere Eigenschaften beim spanenden Verarbeiten und hinterher, im Betrieb, eine vielfach höhere Standfestigkeit.
Bert
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#47
danke für die Bestätigung, daß POM eine gute Wahl ist.

Grüße aus München, wo's den 2ten Tag in Folge durchgehend schneit

Peter
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#48
Hallo Peter,

zum Schmieren des Prismenlagers folgender Denkanstoß:

Dieses Lager wurde in den "kleinen" Koffer bis Produktionsende 1968 (namentlich Grundig Würzburg, Nürnberg und Bayreuth) verbaut. Diese passen auch in den TK 28.
Und nun die Besonderheit: Diese Lager hatten eine kleine Aussparung, wo ein Filz angebracht wurde. Zum Einbringen von Öl ! Also wurde hier auf jeden Fall geschmiert.

Wenn das Lager ohne Schmierstoff ist, wird nach einigen Betriebsstunden ein ungutes Dröhnen unüberhörbar ertönen, welches sicherlich nicht gewollt ist.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#49
Hallo Thomas,

bei mir war in der Nähe dieses Lagers kein Filz vorhanden. Aber das heißt ja nun nichts. Weißt du mehr über diesen Filz ?

Von oben gibt es eine Abdeckscheibe die auf die Tonwelle gesteckt wird. Vielleicht war der Filz ja zwischen dieser Scheibe und dem Lager. Das könnte Sinn machen.

Bei meinem Lager gibt es keine entsprechende Aussparung. Das Lager habe ich gestern abend genau untersucht wegen der Abmessungen für den Neubau.

Grüße

Peter
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#50
Guten Tag zusammen,

die Geschichte mit dem Lager wird immer interessanter. Ich habe nochmal im alten Servicemanual nachgesehen, dort wird im Schmierplan nur pauschalisiert und das Prismenlager nicht explizit erwähnt. Allergings habe ich bei einigen TK 14, TK 20 usw., die ich im Laufe der Zeit in die Finger bekommen habe, am Lager Fettspuren (oder verharztes Öl) gefunden, die meisten Lager hatten auch reichlich Spiel. Das Metallkäppi könnte ebenfalls 2 Funktionen haben:
1.) Das Lager vor Bandabriebschmutzresten zu schützen.
2.) Die Capstanwelle vor aus dem Lager austretenden Fett/Öl zu schützen.

Das Filz (bei späteren Modellen wohl) wird als Ölreservoir gedient haben, dererlei Filzscheiben oder -ringe finden sich bei alten Grundigs einige, auch zwischen den beiden Lagerhülsen des Papst-Motors ist ein Filzröhrchen, das kapillarerweise die Lager mit Öl nährt.

Beim Lager der Schwungscheibe könnte man, wenn man Schmierfettphobiker ist,
es auch mit Graphit probieren, es reicht ja ein hauchdünner Gleitfilm, damit die Welle nicht anfängt zu vibrieren und in der Lagerhülse zu taumeln.

Gruß
Peter S.
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