Die Geheimnisse der Filmvorführung
#3
Hallo Wayne,

in den (Blech?)Dosen sind normalerweise Werbespots oder Trailer; die vor dem Hauptfilm gezeigt werden. Laufzeit von wenigen Sekunden bis einige Minuten.

Die "Eier" rechts oben sind die Überblendzeichen für den Vorführer wenn im Überblendbetrieb mit einzelakten gespielt wird. Das erste Zeichen ist etwa acht Sekunden vor dem Rollenende und markiert den Zeitpunkt, zu dem der zweite Projektor gestartet wird. Das zweite Zeichen ist max. eine Sekunde vor dem letzten Bild und dient der korrekten Überblendung vom bisher laufenden Projektor zum neu gestarteten. Dieses Verfahren wird alledings kaum mehr in kommerziellen Kinos angewendet, da es die ständige Anwesenheit des Vorführers erfordert. Ein Akt eines Films ist max. 600 Meter lang was einer Laufzeit von etwa 22 Minuten entspricht. D.h. alle 20 Min. Film einlegen, überblenden, abgelaufenen Film Rückspulen....

Normalerweise werden Filme "gekoppelt", es werden entweder Spulen mit einem Fassungsvermögen von 1800m oder mehr verwendet, auf denen eben 3 oder mehr Akte zu einem durchgehenden Film mit Laufzeit von 60 Min. (oder mehr) aufgewickelt sind. Bei 1800m-Spulen ergibt das meistens zwei Rollen, die Überblendung erfolgt heute üblicherweise automatisch.

In Betrieben, die mehr als einen Kinosaal haben, wird häufig mit Telleranlagen gearbeitet. Das sind Einrichtungen, auf denen der ganze Film zu einem einzigen Band gekoppelt sind um die Vorführung ab Filmstart bis zum Ende ohne weitere Arbeitsschritte ablaufen zu lassen. Diese Telleranlagen haben auch den Vorteil, daß der Film nicht zurückgewickelt werden muß. Vorteil ist die schnelle Neustartmöglichkeit wie auch die geringe mechanische Belastung des Films, was der Lebensdauer der Kopie zuträglich ist. Die stärkste mechanische Belastung ist eindeutig der (meist sehr schnelle) Rückspulvorgang.

Zum "Plop": Wenn die Akte gekoppelt werden, kann ein kleiner Spalt zwischen den beiden Akten entstehen. Wenn dieser Spalt durch das Tongerät (Tonabtastung Lichtton, analog) läuft, trifft die volle Lichtmenge der Tonlampe auf die Fotozelle (Fotodiode, Fototransistor) und verursacht dieses lästige "Plop".
"Anständige" Filmvorführer decken diesen Spalt so ab, daß es NICHT zu unerwünschten Geräuschen kommt.....

Zu Dolby Digital: Nicht alle Filme verwenden dieses Tonsystem. Es gibt auch SDDS (von Sony) oder DTS, das mit externen CD´s arbeitet, die über eine am Film vorhandene Steuerspur synchronisiert werden.
Schon ab Dolby A oder Dolby SR (beides analog) sind vier (fünf) Tonkanäle verfügbar: Links, Mitte, Rechts, Surround, (Subwoofer).
Dolby Digital bietet einen Kanal mehr: Surround links und rechts.
SDDS und DTS kann noch mehr Kanäle.... wer´s denn braucht.....

Hier gibt´s viel Info über Kinotechnik: http://www.kinoteam.de/kt/

Weiter Fragen ? Dann melde dich einfach mal bei mir....

L.G. Franz
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[Kein Betreff] - von The_Wayne - 29.05.2009, 15:40
[Kein Betreff] - von Frank - 29.05.2009, 16:41
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[Kein Betreff] - von Zelluloid - 04.06.2009, 20:55

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